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Berliner Kurier 19.08.2019

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*<br />

BERLIN<br />

Air Berlin<br />

Ex-Steward wird zum<br />

Schönheits-Guru<br />

SEITE 14<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Marga Bach<br />

feiertden<br />

ersten<br />

Geburtstag<br />

ihres Berlin-<br />

Theaters.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Imago-Images/Wolff<br />

Über 150 Theater gibt es<br />

in der Hauptstadt.<br />

Doch nur auf einer Bühne<br />

wird wirklich <strong>Berliner</strong> Dialekt<br />

gesprochen und gepflegt<br />

–dank der Biesdorfer<br />

Kabarettistin Marga Bach.<br />

Die Künstlerin, die eigentlich<br />

in Rente gehen wollte,<br />

ging das berufliche Wagnis<br />

ein und investierte in den<br />

Umbau des einstigen Kabaretts<br />

„Charly M.“ an der<br />

Karl-Marx-Allee. Heraus<br />

kam mit 80 Plätzen eines<br />

der kleinsten Theater in der<br />

Stadt. Ihr Haus „<strong>Berliner</strong><br />

Mundart“ ist auch ein Kulturort,<br />

wo in Comedy-<br />

Shows und in Liederabenden<br />

wieder nach Herzenslust<br />

frei nach Schnauze berlinert<br />

wird. Für Bach, die<br />

seit über 20 Jahren bei den<br />

„Stachelschweinen“, in der<br />

„Kneifzange“ oder im „Tränenpalast“<br />

auftrat, war es<br />

schon immer ein Traum,<br />

ein eigenes Theater mit<br />

dem echten <strong>Berliner</strong> Icke-<br />

Charme zu führen. Nun feiert<br />

ihre Bühne „<strong>Berliner</strong><br />

Mundart &Comedy Theater“<br />

am 1. September ersten<br />

Geburtstag. „Hier jeht wat<br />

ab“ heißt das Jubiläumsprogramm<br />

an diesem Tag.<br />

Karten sollte man sich<br />

schnell besorgen. Denn die<br />

Aufführungen sind bei den<br />

Ickes sehr begehrt, und daher<br />

nicht nur wegen der 80<br />

Theater-Plätze schnell ausverkauft.<br />

NKK<br />

Fotos: dpa, imago images/Hardt<br />

Stressmit dem Geldinstitut?<br />

Oftmals mussdas<br />

Kleingedruckte herhalten,<br />

wenn Verträge nachträglich<br />

geändertwerden.<br />

Von<br />

THERESA DRÄBING<br />

Esgab sie mal. Die gut verzinsten<br />

Sparverträge mit<br />

Prämienaufschlag. Wer<br />

vor 20, 30 Jahren einen Prämiensparvertrag<br />

bei einer Sparkasse<br />

abgeschlossen hat, dem<br />

wurden sehr viel höhere Zinsen<br />

versprochen als heute. Sparer<br />

mit Altverträgen profitieren davon<br />

heute noch –zum Leidwesen<br />

der Banken, die die Verträge<br />

gerne loswerden wollen. In<br />

der Vergangenheit haben bundesweit<br />

Dutzende Institute<br />

Kündigungen verschickt. Zuletzt<br />

nach einem BGH-Urteil<br />

im Mai, das zugunsten der<br />

Sparkassen ausging. Das Urteil<br />

der Richter besagt, dass Sparkassen<br />

Prämiensparverträge<br />

kündigen dürfen, wenn die<br />

höchste Prämienstufe erreicht<br />

ist (Az. XI ZR 345/18).<br />

„Das Urteil bedeutet aber<br />

nicht, dass es gleichsamauf alle<br />

Prämiensparverträge anzuwenden<br />

ist“, sagt Uwe Döhler,<br />

Finanzexperte der Stiftung<br />

Warentest. „Nicht alle Produkte<br />

dürfen gekündigt werden, Verbraucher<br />

sollten den Vertrag<br />

im Zweifelsfall von der Verbraucherzentrale<br />

überprüfen<br />

lassen.“ Denn, so argumentieren<br />

die Verbraucherschützer,<br />

beziehe sich das BGH-Urteil<br />

auf einen ganz bestimmtenVertragstypen<br />

einer einzelnen<br />

Sparkasse –indiesem Fall der<br />

Kreissparkasse Stendal in<br />

Sachsen-Anhalt. Zwar ist das<br />

Sparprinzip bei all diesen<br />

Produkten ähnlich, „aber je-<br />

Weil sieZinsen sparenwollen<br />

parkassen kündigen<br />

Sparverträge<br />

Verbraucherschützer: So sollten Betroffene reagieren<br />

de Sparkasse konnte im Detail<br />

sowohl über die Verzinsung, als<br />

auch über die Nebenbedingungen<br />

eigene Bedingungen in<br />

den Vertrag schreiben“, sagt<br />

Döhler. Wenn etwa das Produkt<br />

für eine bestimmte Laufzeit<br />

ausgeschrieben ist, würde<br />

dieses BGH-Urteil nicht greifen.<br />

Denn dieses berief sich darauf,<br />

dass keine feste Laufzeit in<br />

den Vertragsbedingungen angegeben<br />

war.<br />

Das Altprodukt bei der <strong>Berliner</strong><br />

Sparkasse hieß „Vorsorgesparen<br />

flexibel“, andernorts<br />

führten es die Sparkassen<br />

unter „Prämiensparen flexibel“<br />

oder „Prämiensparvertrag“.<br />

Auch bei der <strong>Berliner</strong><br />

Sparkasse ist von Altverträgen<br />

auszugehen, die noch eine<br />

Weile laufen werden. Das Produkt<br />

„Vorsorgesparen flexibel“<br />

ist erst im Juli 2016 vom Markt<br />

genommen worden, bis dahin<br />

konnten Kunden einen Vertrag<br />

abschließen. Ersetzt wurde es<br />

durch ein Prämiensparprodukt<br />

namens „Zinssparen“, dabei<br />

liegt der Basiszins allerdings<br />

bei mickrigen 0,01 Prozent, ab<br />

dem dritten Jahr bekommen<br />

Sparer jährlich steigende Bonuszahlungen<br />

von bis zu zwölf<br />

Prozent im 15. Sparjahr. Wer<br />

beispielsweise 100 Euro monatlich<br />

einzahlt, bekäme im 15.<br />

Jahr 144 Euro Bonus. „Das ist<br />

ein relativ kleiner Betrag und<br />

sicherlich nicht vergleichbar<br />

mit den Altverträgen“, sagt<br />

Döhler. Bei diesen Verträgen<br />

bestehe deshalb kaum Gefahr,<br />

dass sie von der Sparkasse gekündigt<br />

werden würden. „Der<br />

geringe Betrag schmerzt sie<br />

nicht so sehr wie Altverträge.“<br />

In Berlin zumindest ist von<br />

gekündigten Altverträgen noch<br />

nichts zu hören. „Gekündigte<br />

Sparverträge sind seit längerem<br />

sporadisch ein Thema bei uns,<br />

aber nur von Verbrauchern, die<br />

solche in anderen Städten abgeschlossen<br />

haben“, sagt Volker<br />

Schmidtke von der Verbraucherzentrale<br />

Berlin.<br />

Doch nicht erst bei Kündigung<br />

lohne es sich, den Prämiensparvertrag<br />

zu überprüfen.<br />

Darauf macht die Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg<br />

aufmerksam. Diese hat langfristige<br />

Sparverträge überprüft<br />

und Verstöße festgestellt. So<br />

darf der Basiszins in den Prämiensparverträgen<br />

nach mehreren<br />

Urteilen des BGH nicht<br />

willkürlich geändert werden,<br />

sondern muss sich am Referenzzins<br />

orientieren. „Im Mittel<br />

haben die Sparer nach unserer<br />

Berechnung nur die Hälfte<br />

der Zinsen erhalten, die ihnen<br />

bei Anwendung der BGH-<br />

Rechtsprechung zustünden“,<br />

sagt Bank-Experte Niels Nauhauser<br />

von der Verbraucherzentrale<br />

Baden-Württemberg.

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