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*<br />
BERLIN<br />
Air Berlin<br />
Ex-Steward wird zum<br />
Schönheits-Guru<br />
SEITE 14<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Marga Bach<br />
feiertden<br />
ersten<br />
Geburtstag<br />
ihres Berlin-<br />
Theaters.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@dumont.de<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: Imago-Images/Wolff<br />
Über 150 Theater gibt es<br />
in der Hauptstadt.<br />
Doch nur auf einer Bühne<br />
wird wirklich <strong>Berliner</strong> Dialekt<br />
gesprochen und gepflegt<br />
–dank der Biesdorfer<br />
Kabarettistin Marga Bach.<br />
Die Künstlerin, die eigentlich<br />
in Rente gehen wollte,<br />
ging das berufliche Wagnis<br />
ein und investierte in den<br />
Umbau des einstigen Kabaretts<br />
„Charly M.“ an der<br />
Karl-Marx-Allee. Heraus<br />
kam mit 80 Plätzen eines<br />
der kleinsten Theater in der<br />
Stadt. Ihr Haus „<strong>Berliner</strong><br />
Mundart“ ist auch ein Kulturort,<br />
wo in Comedy-<br />
Shows und in Liederabenden<br />
wieder nach Herzenslust<br />
frei nach Schnauze berlinert<br />
wird. Für Bach, die<br />
seit über 20 Jahren bei den<br />
„Stachelschweinen“, in der<br />
„Kneifzange“ oder im „Tränenpalast“<br />
auftrat, war es<br />
schon immer ein Traum,<br />
ein eigenes Theater mit<br />
dem echten <strong>Berliner</strong> Icke-<br />
Charme zu führen. Nun feiert<br />
ihre Bühne „<strong>Berliner</strong><br />
Mundart &Comedy Theater“<br />
am 1. September ersten<br />
Geburtstag. „Hier jeht wat<br />
ab“ heißt das Jubiläumsprogramm<br />
an diesem Tag.<br />
Karten sollte man sich<br />
schnell besorgen. Denn die<br />
Aufführungen sind bei den<br />
Ickes sehr begehrt, und daher<br />
nicht nur wegen der 80<br />
Theater-Plätze schnell ausverkauft.<br />
NKK<br />
Fotos: dpa, imago images/Hardt<br />
Stressmit dem Geldinstitut?<br />
Oftmals mussdas<br />
Kleingedruckte herhalten,<br />
wenn Verträge nachträglich<br />
geändertwerden.<br />
Von<br />
THERESA DRÄBING<br />
Esgab sie mal. Die gut verzinsten<br />
Sparverträge mit<br />
Prämienaufschlag. Wer<br />
vor 20, 30 Jahren einen Prämiensparvertrag<br />
bei einer Sparkasse<br />
abgeschlossen hat, dem<br />
wurden sehr viel höhere Zinsen<br />
versprochen als heute. Sparer<br />
mit Altverträgen profitieren davon<br />
heute noch –zum Leidwesen<br />
der Banken, die die Verträge<br />
gerne loswerden wollen. In<br />
der Vergangenheit haben bundesweit<br />
Dutzende Institute<br />
Kündigungen verschickt. Zuletzt<br />
nach einem BGH-Urteil<br />
im Mai, das zugunsten der<br />
Sparkassen ausging. Das Urteil<br />
der Richter besagt, dass Sparkassen<br />
Prämiensparverträge<br />
kündigen dürfen, wenn die<br />
höchste Prämienstufe erreicht<br />
ist (Az. XI ZR 345/18).<br />
„Das Urteil bedeutet aber<br />
nicht, dass es gleichsamauf alle<br />
Prämiensparverträge anzuwenden<br />
ist“, sagt Uwe Döhler,<br />
Finanzexperte der Stiftung<br />
Warentest. „Nicht alle Produkte<br />
dürfen gekündigt werden, Verbraucher<br />
sollten den Vertrag<br />
im Zweifelsfall von der Verbraucherzentrale<br />
überprüfen<br />
lassen.“ Denn, so argumentieren<br />
die Verbraucherschützer,<br />
beziehe sich das BGH-Urteil<br />
auf einen ganz bestimmtenVertragstypen<br />
einer einzelnen<br />
Sparkasse –indiesem Fall der<br />
Kreissparkasse Stendal in<br />
Sachsen-Anhalt. Zwar ist das<br />
Sparprinzip bei all diesen<br />
Produkten ähnlich, „aber je-<br />
Weil sieZinsen sparenwollen<br />
parkassen kündigen<br />
Sparverträge<br />
Verbraucherschützer: So sollten Betroffene reagieren<br />
de Sparkasse konnte im Detail<br />
sowohl über die Verzinsung, als<br />
auch über die Nebenbedingungen<br />
eigene Bedingungen in<br />
den Vertrag schreiben“, sagt<br />
Döhler. Wenn etwa das Produkt<br />
für eine bestimmte Laufzeit<br />
ausgeschrieben ist, würde<br />
dieses BGH-Urteil nicht greifen.<br />
Denn dieses berief sich darauf,<br />
dass keine feste Laufzeit in<br />
den Vertragsbedingungen angegeben<br />
war.<br />
Das Altprodukt bei der <strong>Berliner</strong><br />
Sparkasse hieß „Vorsorgesparen<br />
flexibel“, andernorts<br />
führten es die Sparkassen<br />
unter „Prämiensparen flexibel“<br />
oder „Prämiensparvertrag“.<br />
Auch bei der <strong>Berliner</strong><br />
Sparkasse ist von Altverträgen<br />
auszugehen, die noch eine<br />
Weile laufen werden. Das Produkt<br />
„Vorsorgesparen flexibel“<br />
ist erst im Juli 2016 vom Markt<br />
genommen worden, bis dahin<br />
konnten Kunden einen Vertrag<br />
abschließen. Ersetzt wurde es<br />
durch ein Prämiensparprodukt<br />
namens „Zinssparen“, dabei<br />
liegt der Basiszins allerdings<br />
bei mickrigen 0,01 Prozent, ab<br />
dem dritten Jahr bekommen<br />
Sparer jährlich steigende Bonuszahlungen<br />
von bis zu zwölf<br />
Prozent im 15. Sparjahr. Wer<br />
beispielsweise 100 Euro monatlich<br />
einzahlt, bekäme im 15.<br />
Jahr 144 Euro Bonus. „Das ist<br />
ein relativ kleiner Betrag und<br />
sicherlich nicht vergleichbar<br />
mit den Altverträgen“, sagt<br />
Döhler. Bei diesen Verträgen<br />
bestehe deshalb kaum Gefahr,<br />
dass sie von der Sparkasse gekündigt<br />
werden würden. „Der<br />
geringe Betrag schmerzt sie<br />
nicht so sehr wie Altverträge.“<br />
In Berlin zumindest ist von<br />
gekündigten Altverträgen noch<br />
nichts zu hören. „Gekündigte<br />
Sparverträge sind seit längerem<br />
sporadisch ein Thema bei uns,<br />
aber nur von Verbrauchern, die<br />
solche in anderen Städten abgeschlossen<br />
haben“, sagt Volker<br />
Schmidtke von der Verbraucherzentrale<br />
Berlin.<br />
Doch nicht erst bei Kündigung<br />
lohne es sich, den Prämiensparvertrag<br />
zu überprüfen.<br />
Darauf macht die Verbraucherzentrale<br />
Baden-Württemberg<br />
aufmerksam. Diese hat langfristige<br />
Sparverträge überprüft<br />
und Verstöße festgestellt. So<br />
darf der Basiszins in den Prämiensparverträgen<br />
nach mehreren<br />
Urteilen des BGH nicht<br />
willkürlich geändert werden,<br />
sondern muss sich am Referenzzins<br />
orientieren. „Im Mittel<br />
haben die Sparer nach unserer<br />
Berechnung nur die Hälfte<br />
der Zinsen erhalten, die ihnen<br />
bei Anwendung der BGH-<br />
Rechtsprechung zustünden“,<br />
sagt Bank-Experte Niels Nauhauser<br />
von der Verbraucherzentrale<br />
Baden-Württemberg.