Taxi Times Berlin - Januar / Februar 2019
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WETTBEWERB<br />
Wenn man ein wenig zurückblickt in die<br />
Entwicklung des <strong>Berlin</strong>er <strong>Taxi</strong>gewerbes,<br />
findet man die Erklärung. Der traditionelle<br />
<strong>Berlin</strong>er Nachkriegskraftdroschkenfahrer<br />
mit schwarzer Lederjacke (passend zum<br />
Auto), Kapitänsmütze und ausgeprägter<br />
Berufsehre ist spätestens in den 70er<br />
Jahren von Bord gegangen.<br />
In dieser Zeit brachten die studentischen<br />
Gründer frisches Blut ins <strong>Taxi</strong>gewerbe. Mit<br />
ihren frisch anstudierten betriebswirtschaftlichen<br />
Methoden brachten sie die<br />
vorwiegend allein fahrenden älteren Kollegen<br />
in Bedrängnis. Mit Betriebsgrößen<br />
von dutzenden Taxen und Fahrpersonal,<br />
für das keine Sozialversicherung abzuführen<br />
war, konnten sie kaum mithalten. Für<br />
sie erschwerend hinzu kam die kreative<br />
Buchführung, die von vielen studentischen<br />
<strong>Taxi</strong>firmen betrieben wurde.<br />
Ein weiterer Schub neuer Unternehmer<br />
kam Ende der 80er Jahre hinzu. Als<br />
der Konzessionsstopp wegen des Beobachtungszeitraums<br />
aufgehoben wurde,<br />
machten sich ganze Belegschaften der<br />
Studentenbetriebe selbstständig, was<br />
denen nun wieder große Schwierigkeiten<br />
bereitete.<br />
Sie alle gehen jetzt nach und nach in den<br />
Ruhestand. Den vorwiegend deutschen<br />
Unternehmern folgen seit geraumer Zeit<br />
Emigranten (und deren Nachkommen) aus<br />
aller Herren Länder mit mehr oder weniger<br />
desolaten Volkswirtschaften, in denen<br />
Unternehmertum sehr geachtet wurde,<br />
sei das Unternehmen auch noch so klein.<br />
Inzwischen sind viele dieser Betriebe sehr<br />
erfolgreich und gar nicht mehr so klein.<br />
Man kann sagen, das aktuelle <strong>Berlin</strong>er<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe wird beherrscht von Unternehmern<br />
türkischer, arabischer oder russischer<br />
Abstammung.<br />
Das wäre also die Klientel, die sich zur<br />
Verstärkung des Potsdamer Gewerbes<br />
nach dort aufmachen müsste – und wenig<br />
Ambition zeigt, dies zu tun. Das Potsdamer<br />
<strong>Taxi</strong>gewerbe ist fest in deutscher Hand. Ein<br />
einziger Unterneher dort ist nichtdeutscher<br />
Abstammung. Das Gewerbe ist dort, anders<br />
als in <strong>Berlin</strong>, klein und überschaubar. Jeder<br />
kennt jeden. Selbst ein Neuunternehmer<br />
alt-deutscher Abstammung wäre dort erst<br />
einmal der „Fremde“.<br />
So bedauerlich das sein mag, hier stoßen<br />
Vorbehalte „gelernter DDR-Bürger“ gegen<br />
„Ausländer“ auf Vorbehalte von „ Ausländern“<br />
gegen „gelernte DDR-Bürger“. Interessant<br />
wäre, wie die Fahrgäste das sehen,<br />
die jetzt zum Teil ungebührlich lange auf<br />
ein <strong>Taxi</strong> warten müssen. Denen soll die<br />
ganze Veranstaltung schließlich dienen.<br />
Werden die in Potsdam lieber von Bio-Deutschen<br />
kutschiert oder ist es ihnen wurscht,<br />
solange überhaupt einer kommt?<br />
Eines ist sicher: Die Personenbeförderung<br />
mit Taxen wird auch in Potsdam nicht aussterben.<br />
Die Zeit wird’s richten. Einstweilen<br />
werden <strong>Berlin</strong>er Kollegen einspringen und<br />
den Gewöhnungsprozess an fremd aussehende<br />
Deutsche voran bringen. Die <strong>Berlin</strong>er<br />
Großzentrale in der Persiusstraße hat damit<br />
kein Problem. Sie wäre auch bereit zu einer<br />
vertraglich geregelten engeren Zusammenarbeit<br />
mit der Potsdamer Genossenschaft.<br />
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TAXI JANUAR/FEBRUAR <strong>2019</strong><br />
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