TRENDYone | Das Magazin - Augsburg - Oktober 2019
Themen: Augsburgs schönste Wahl: Die Miss & Mister Augsburg sowie Mister Bayern gesucht - das ist die Jury - E-Scooter: Innovation oder Problem - Gersthofer Kirchweih: ab dem 11. Oktober
Themen: Augsburgs schönste Wahl: Die Miss & Mister Augsburg sowie Mister Bayern gesucht - das ist die Jury - E-Scooter: Innovation oder Problem - Gersthofer Kirchweih: ab dem 11. Oktober
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Freizeit<br />
die körperlichen Anforderungen zu gering<br />
sind.<br />
Aufgrund dieser Einschätzung wird<br />
dem Verlangen des eSports, als gemeinnützig<br />
anerkannt zu werden, eine<br />
deutliche Absage erteilt. Dieser Status<br />
brächte nicht nur steuerliche Vorteile<br />
und zusätzliche Fördermittel, sondern<br />
würde auch die Organisation von Turnieren<br />
erheblich erleichtern.<br />
Was für eine Anerkennung spricht<br />
E-Sport-Befürworter bemängeln bei<br />
den Argumenten des DOSB vor allem<br />
die Definition des Begriffes Sport durch<br />
die Körperlichkeit. So kann davon bei<br />
anerkannten Sportarten wie Dart, Billard,<br />
Schach oder Minigolf nicht wirklich<br />
die Rede sein. Verdeutlicht wird dies<br />
am Beispiel des Schützensports: <strong>Das</strong><br />
Schießen mit echten Waffen scheint<br />
sportethisch in Ordnung zu sein, Strategie-<br />
oder Shooter-Spiele hingegen<br />
nicht. Auch in anderen Sportarten stehen<br />
weniger die Körperlichkeit, sondern<br />
vielmehr Geschick, kognitive Leistung<br />
und viel Training im Mittelpunkt – so<br />
wie beim eSport auch. Zudem bestätigen<br />
sowohl Fitness-Trainer als auch<br />
Tabelle 1<br />
Ärzte, dass eSport mental und körperlich<br />
fordernd ist.<br />
Umfrage zum<br />
Thema eSports<br />
Clubs als Sportart gründen in eigene eSport-Mannschaften<br />
Deutschland <strong>2019</strong><br />
Ist E-Sport Ihrem<br />
Verständnis nach<br />
eine Sportart?<br />
Darüber hinaus weist die Szene schon<br />
längst ähnliche Organisations-<br />
und Fanstrukturen<br />
auf wie andere Sportarten<br />
– immer mehr traditionelle<br />
Sportvereine gründen mittlerweile<br />
eigene eSport-Abteilungen.<br />
Eine starke Entwicklung<br />
verzeichnet auch<br />
der Amateurbereich: Laut<br />
dem eSport-Bund gibt es<br />
alleine in Deutschland mittlerweile<br />
mehr als 200 eingetragene<br />
eSport-Vereine.<br />
Die Spieler können von zuhause<br />
aus an Turnieren oder<br />
Trainingseinheiten teilnehmen.<br />
Zuschauen kann man<br />
auf Plattformen wie You-<br />
Tube oder Twitch, allerdings<br />
fehlen eben gemeinsame<br />
Emotionen wie das kollektive<br />
Raunen oder der tosende<br />
Applaus im Stadion.<br />
Was dagegen spricht<br />
Neben diesem Aspekt wird von Kritikern<br />
oftmals angeführt, dass eben<br />
auch Gewalt verherrlichende Spiele<br />
oder das fernab der Realität handelnde<br />
Fantasy-Spiel League of Legends involviert<br />
sind. Laut den DOSB-Kriterien für<br />
Sport muss eine Sportart zudem eine<br />
„motorische Aktivität eines jeden zum<br />
Ziel haben, der sie betreibt“. Die Bewegungen<br />
zum Steuern eines Controllers<br />
reichen daher bei weitem nicht aus –<br />
schließlich könnte man dann auch das<br />
Schreiben als Sport bezeichnen. Ein<br />
weiterer Punkt, der gegen die Gemeinnützigkeit<br />
spricht: <strong>Das</strong> Ausführen einer<br />
Sportart sollte eigentlich in der wirklichen<br />
Welt und nicht vor dem Bildschirm<br />
stattfinden.<br />
Grundsätzlich ist die Debatte um<br />
eSport aber auch mit dem neuen Gutachten<br />
keineswegs beendet – es bleibt<br />
also spannend, wie es bei diesem kontroversen<br />
Thema weitergehen wird. |<br />
Text: Vera Mergle<br />
Alle Befragten 31 in %<br />
16- bis 29-Jährige 38 in %<br />
Ist E-Sport Ihrem Verständnis nach eine<br />
Sportart? (Ja in Prozent)<br />
38<br />
38<br />
28,5<br />
31<br />
19<br />
9,5<br />
0<br />
Alle Befragten<br />
16- bis 29-Jährige<br />
Die Statistik zeigt das Ergebnis einer Umfrage unter der deutschen Bevölkerung zum<br />
Thema eSports als Sportart. Rund 31 Prozent aller Befragten gaben an, dass eSports<br />
ihrem Verständnis nach eine Sportart sei. In der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen<br />
waren 38 Prozent der Befragten dieser Meinung.<br />
Quellen: Bitkom; Bitkom Research