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stahlmarkt 10 | 2019

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SPECIAL

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BADEN-WÜRTTEMBERG
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14 Stahlstandort Deutschland<br />

Recyclingweltmeister Stahl: Neue<br />

Technologien verändern die Verwertung<br />

von Stäuben und Schlämmen<br />

Steigerung der Rohstoffeffizienz und Nachhaltigkeit durch Recycling<br />

Bitterfeld-Wolfen. Bereits die Mehrheit des in der deutschen Produktion eingesetzten Stahls wird aus<br />

sekundären Rohstoffen, also dem Recycling, gewonnen. Nicht nur vor dem Hintergrund der zunehmenden<br />

Relevanz von Nachhaltigkeit beziehungsweise umweltfreundlichem Handeln ergibt dies Sinn - die Verwertung von<br />

Schrott bringt zusätzlich deutliche Kostenvorteile gegenüber dem Einsatz primärer Ressourcen mit sich.<br />

Von Alia Smektala*<br />

Neben Stückschrott entstehen in verschiedenen<br />

Produktionsprozessen durch die<br />

Bearbeitung mit Wasser, Öl und anderen<br />

Kontaminationen auch andere metallische<br />

Abfälle. Beim Schleifen, Gießen oder Walzen<br />

sind beispielsweise Filterstäube, Schleifschlämme<br />

und metallische Pulver zu entsorgen.<br />

Ressourcenverlust durch unzureichende<br />

Recyclingmöglichkeiten<br />

Am Standort in Bitterfeld-Wolfen bereitet Cronimet Envirotec mit einer jährlichen Kapazität<br />

von 50 000 Tonnen metallhaltige Schlämme und Pulver auf.<br />

Eine direkte Verwertung von Pulvern in<br />

Schmelzen ist nicht immer möglich. Bei einer<br />

Rückführung der Stäube in Hochöfen<br />

besteht der Nachteil, dass ein großer Teil<br />

davon im Ofen verbrennt. Des Weiteren entsteht<br />

ein hoher Anteil an Schlacke, da sich<br />

die feinen Partikel leicht absetzen. Neben<br />

dem Risiko von Verpuffungen sind auch die<br />

Qualitätseinbußen und der Verlust von Ressourcen<br />

Nachteile dieses Verfahrens. Pulver<br />

und Stäube müssen zudem meist noch weitere<br />

Prozessschritte durchlaufen, bis sie<br />

Stahlwerksqualität erreichen und wieder als<br />

Rohmetall eingesetzt werden können.<br />

Die Entsorgung von Metallschlämmen,<br />

welche häufig als gefährliche Abfälle deklariert<br />

werden müssen, erfolgt häufig auf<br />

Deponien oder in Verbrennungsanlagen.<br />

Unzureichende Recyclingmöglichkeiten für<br />

wasser- und ölhaltige Metallabfälle führen<br />

zu Ressourcenverlust und erhöhen die Entsorgungskosten.<br />

Zwar gibt es die Möglichkeit,<br />

die Schlämme über eine längere Zeit<br />

entwässern zu lassen, jedoch wird keine<br />

ganzheitliche Trocknung erreicht, und andere<br />

organische Bestandteile lassen sich nicht<br />

entfernen.<br />

Hohe Festigkeit, wenig Bindemittel<br />

Die genannten Nachteile können mit einer<br />

Brikettierung der Stäube sowie einer Trocknung<br />

und Entölung des Schlamms gelöst<br />

werden. Im Brikettierungsprozess der Firma<br />

Cronimet Envirotec GmbH werden Partikel<br />

eines Feststoffes aneinander gepresst bis<br />

eine Haftung der Einzelteile entsteht. Die<br />

Zugabe eines organischen Bindemittels, welches<br />

in der Schmelze anschließend nicht<br />

mehr bemerkbar ist, gewährleistet eine hohe<br />

Festigkeit. Dadurch, dass mit verhältnismäßig<br />

wenig Bindemittel gearbeitet werden<br />

kann, sind die metallischen Briketts in ihrer<br />

Qualität für die Stahlproduktion geeignet.<br />

Die Rückführung in Schmelzen wird mit<br />

einem deutlich geringeren Anteil an Schlackebildung<br />

als bei Pulvern ermöglicht.<br />

Mithilfe der Vakuum-Destillations-Technologie<br />

zur Aufbereitung von Metallschlämmen<br />

der Cronimet Envirotec GmbH wird das<br />

Recycling von Metallen auch in Verbindung<br />

mit Öl und Wasser ermöglicht. Während der<br />

Destillation werden alle organischen von<br />

flüssigen Bestandteilen getrennt und<br />

gekühlt. So wird der Schlamm entölt,<br />

getrocknet und die metallischen Bestandteile<br />

verlassen den Prozess als Pulver. Die aufbereiteten<br />

feinen Partikel können anschließend<br />

zu Metallbriketts verarbeitet werden.<br />

Hochwertige Rohstoffe aus<br />

gefährlichen Abfällen<br />

Aus gefährlichen Abfällen entstehen so am<br />

Standort in Bitterfeld-Wolfen seit 2015 qua-<br />

Fotos (2): CRONIMET Envirotec GmbH<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>10</strong>.<strong>2019</strong>

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