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Leseprobe stahl und eisen 10/2019

Editorial, Einblicke in News-Artikel und die Blechexpo sowie ein Gastbeitrag aus dem Bundestag und die Vorschau auf die Ausgabe 11/19. Das ist die Leseprobe zur Ausgabe 10/19.

Editorial, Einblicke in News-Artikel und die Blechexpo sowie ein Gastbeitrag aus dem Bundestag und die Vorschau auf die Ausgabe 11/19. Das ist die Leseprobe zur Ausgabe 10/19.

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ISSN 0340-4803<br />

<strong>10</strong>/<strong>2019</strong><br />

Oktober <strong>2019</strong><br />

Zeitschrift für die<br />

Herstellung <strong>und</strong><br />

Verarbeitung von<br />

Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

Maenken Kommunikation GmbH<br />

Von-der-Wettern-Straße 25 · 51149 Köln<br />

PVSt, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt, 6447


PRODUCTION LINES<br />

FOR WHEEL SETS<br />

Räderwalzmaschine<br />

Gewalztes Eisenbahnrad<br />

Schmieden von Eisenbahnachsen<br />

EINZIGARTIG IN BEZUG AUF WIRTSCHAFTLICHKEIT, PRÄZISION<br />

UND LEBENSDAUER<br />

SMS group Räderwalzmaschinen produzieren Vollräder<br />

<strong>und</strong> Radscheiben aus gepressten Rohlingen.<br />

Spezialisierte Pressen zur Herstellung der erforderlichen<br />

Räderrohlinge sowie zum Kümpeln <strong>und</strong><br />

Lochen der Räder nach dem Walzen vervollständigen<br />

die Fachkompetenz von SMS group als Technologieführer<br />

in dieser spezialisierten Branche.<br />

Die Radialschmiedemaschinen SMX von SMS group<br />

schmieden sowohl Einzel-, Doppel- als auch Dreifachachsen<br />

mit einem homogenen Gefüge über<br />

den gesamten Achsquerschnitt aus einem Block<br />

<strong>und</strong> in nur einer Hitze.<br />

Für das Schmieden von Rädern <strong>und</strong> Eisenbahnachsen<br />

bietet die SMS group Anlagenlayouts, die<br />

exakt auf die speziellen Anforderungen dieser<br />

komplexen Aufgabenstellung ausgelegt sind.<br />

Gemeinsam schafften wir einen Mehrwert entlang<br />

der Wertschöpfungskette.<br />

Leading partner in t he w orld of m etals<br />

SM S group GmbH<br />

Stockumer Straße 28<br />

58453 Witten<br />

Telefon: +49 2302 7098 3439<br />

Telefax: +49 2302 7098 3356<br />

ringrolling@sms-group.com<br />

www.sms-group.com


Klimaschutz als Mittel<br />

st at t al s Ziel<br />

der Themenkomplex „Klima“ wird uns lange erhalten bleiben – in der öffentlichen Diskussion<br />

ebenso wie operativ in der Industrie. Maximalforderungen zu stellen, wie es manche „Klimaaktivisten“<br />

tun, ist ein leichtes. Sie als Stahlindustrie umzusetzen, jedoch nicht. Im Hintergr<strong>und</strong>gespräch<br />

wurde uns berichtet, dass die sofortige Umstellung eines konkreten Stahlwerks<br />

auf „grünen Strom“ ungefähr die Hälfte der derzeit in Deutschland verfügbaren Ressourcen<br />

binden würde. Die Lösung für eine kohlenstofffreie Wirtschaft indes seien Kernkraftwerke,<br />

kommt eine Stimme aus dem MIT (S. 6). Auch wenn das renommierte US-Institut aus meiner<br />

Si ch t al s ideol ogi ef r ei gi l t , ist di eser Weg h i er zu l an de bi sl an g w en i g oppor t u n . Gesel l sch af t l i ch e<br />

Akzeptanz <strong>und</strong> Relevanz gibt es nur durch neue Ansätze der CO 2<br />

-Reduktion.<br />

Ei ne ideol ogi efrei e Hal tung lässt si ch indes ni cht bei al l en Akteuren festmachen. Im Rahmen<br />

des „globalen Klimastreiks“ am 20. September hat die Tageszeitung „Welt“ ein Videointerview<br />

mit Hannah Eberle veröffentlicht. Ihr geht es darum, „für einen Tag die kapitalistischen Spielregeln<br />

zu unterbrechen.“ Auf die Frage, ob sie nicht nur Maßnahmen gegen den Klimawandel<br />

fordere, sondern auch den Kapitalismus abschaffen wolle, antwortet sie mit entwaffnender<br />

Ehrl i chkei t: „ Das ei ne hängt mi t dem anderen zusammen.“ An anderer Stel l e i st dann zu<br />

erfahren, dass sich Eberle für die „Interventionistische Linke“ engagiert, die „gegen das kapitalistische<br />

Wirtschaftssystem kämpft“. Insofern ist die Annahme nicht ganz abseitig, dass es<br />

einem Teil der Aktivisten weniger um das Klima als Ziel geht als vielmehr um das Klima als<br />

Mittel. Es bleibt zu hoffen, dass solche Stimmen marginalisiert werden, denn sonst wird es für<br />

den Industriestandort sehr kritisch.<br />

Bei den fachl i chen Bei trägen möchte i ch Ihnen gerne Trends im 3D-Druck (S. 14ff), Tribologische<br />

H er ausfor derungen beim Pr esshärt en (S. 18ff) <strong>und</strong> Erfahrungen beim H 2<br />

-Einsatz für<br />

die DRI-Produktion (S. 38 ff) sowie das Unternehmensportrait von Ferro Umformtechnik<br />

(S. 50f) ans Herz l egen. Werfen Si e gerne auch ei nen aufmerksamen Bl i ck auf den Text zu<br />

Social-M edia-Recht (S. 66f). Der Autor wollte eigentlich mit praktischen Beispielen aus der<br />

St ah l i n du st r i e ar beit en , von den en es ein i ge seh r sch ön e gi bt . Aber n ach dem er zu of t f est gestel<br />

l t hat, dass sei ner Ansi cht nach kei ne Präsenz voll umfängl i ch der Rechtsl age entspri cht,<br />

hat er auf eine neutrale Betrachtung umgestellt.<br />

Torsten Paßmann,<br />

Redaktionsleiter<br />

Wir haben im<br />

Sept ember er st mals<br />

den neuen Newsletter<br />

„Stahl<strong>eisen</strong> News“<br />

verschickt. Auf<br />

st ahl<strong>eisen</strong>.de können<br />

Sie sich daf ür<br />

anmelden.<br />

Ich wünsche Ihnen eine in jeder Hinsicht Nutzen stiftende Lektüre<br />

torsten.passmann@<strong>stahl</strong><strong>und</strong><strong>eisen</strong>.de<br />

PS: Au f vi el f ach en Wu n sch i st Ru br i k „ Ak t u el l es“ ei n w en i g u m gest el l t . Mi t ei n er Doppel sei t e<br />

zu Klimathemen öffnen wir ein wenig den Fokus, um dann von den Branchen-News schneller<br />

als zuvor in die f<strong>und</strong>ierten Artikel einzusteigen. Die Länder- <strong>und</strong> die Personalmeldungen sind<br />

nun späteren Rubriken zugeordnet. Uns gefällt die Änderung, vielen Dank für die Anregung!<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong><br />

3


14<br />

38<br />

Quelle: Fraunher IPT<br />

Trends im 3D-Druck<br />

Von den Möglichkeiten, die additive Fertigung bietet, erhoffen<br />

<br />

<strong>und</strong> Flexibilität.<br />

Erfahrungen bei m H 2<br />

-Einsatz<br />

für die DRI-Produktion<br />

Um die Vorgaben zur Reduzierung der CO 2<br />

-Emissionen<br />

einzuhalten, verlagert sich die Stahlproduktion auf die<br />

gasbasierte DR-EAF-Strecke.<br />

INHALT<br />

Ausgabe <strong>10</strong>/<strong>2019</strong><br />

AKTUELLES<br />

6 Klima: Atomkraft, Bedarf an Flugzeugen,<br />

Rebo<strong>und</strong>-Ef f ek t e, ...<br />

8 Wirtschaft + Industrie: ArcelorMittal, SMS<br />

group, Steel meets Refractor y, ...<br />

30 Vorschau Blechexpo <strong>2019</strong>:<br />

Highlights der Blechverarbeitung<br />

INNOVATION + ENTWICKLUNG<br />

32 Rekordpresse für<br />

Lkw-Vor der achsen <strong>und</strong> Kur belwellen<br />

Titelbild:<br />

Die SMS group deckt<br />

die Spanne von der Metallpulverentwicklung<br />

über die Konstruktion<br />

bis zum additiv gefertigten<br />

Bauteil ab.<br />

Quelle: SMS group<br />

TECHNIK + TRENDS<br />

14 Trends im 3D-Druck im Überblick<br />

Umformtechnik / Metal Forming<br />

18 Tribologische Herausforderungen<br />

beim Presshärten<br />

Tribological challenges in press hardening<br />

Patrick Schwingenschlögl, Marion Merklein<br />

Metallurgie / Metallurgy<br />

26 Acceptable errors in chemical analyses of<br />

products made from steel and metal alloys<br />

Akzeptable Fehler bei der chemischen<br />

Analyse von Produkten aus Stahl- <strong>und</strong><br />

Metalllegierungen<br />

<br />

34 Datenstromplattform<br />

für Industrie-4.0-Anwendungen<br />

Linus Deike, Hans-Günter Krull, Till Schneiders,<br />

Ulrich Reichel, Oliver Flasch, Baris Ayaz, Johannes<br />

Gottschling<br />

Dekarbonisierung / Decarbonisation<br />

38 Technological achievements and<br />

exper ience on H 2<br />

use for DRI production<br />

in Energiron Plants<br />

Technische Leistungen <strong>und</strong> Erfahrungen beim<br />

H 2<br />

-Einsatz für die DRI-Produktion<br />

in Energiron-Anlagen<br />

Pablo Duarte, Markus Dorndorf<br />

4 <strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


50<br />

76<br />

Konstrukti on <strong>und</strong> Metal l verarbei tung<br />

Zeitzeugen aus Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

Ferro Umformtechnik setzt auf individuelle<br />

Lösungen <strong>und</strong> Unterstützung beim gesamten Material<strong>und</strong><br />

Konstruktionsmanagement.<br />

Denkmäler aus Stahl sind vielfältig – sie stehen u.a. für<br />

Industriegeschichte, Baukultur oder deutsch-deutsche<br />

Trennung.<br />

UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />

50 Unternehmensportrait Ferro Umformtechnik:<br />

Konstr uktion <strong>und</strong> Metallver ar beitung<br />

52 Maßarbeit in Stahl für Rollrahmenpresse<br />

56 Standpunkt Politik zum Klimaschutz<br />

Florian Köhler, MdB<br />

58 Bericht aus China:<br />

die „Big Five“ der Stahlproduktion<br />

60 Ländermeldungen: China, Niederlande, Schweden, ...<br />

RECHT + SERVICE<br />

64 „Je einfacher der Fakturierungsprozess,<br />

desto besser für Factoring“<br />

Interview mit Christian Stoffel, Coface Finanz<br />

66 Regeln für die Nutzung von Social Media<br />

Hans-Christian Gräfe<br />

69 Rechtstipp: Bewirtungsbelege <strong>und</strong> die Nachholung<br />

der Ausfüllung im Einspruchsverfahren<br />

BERUF + KARRIERE<br />

70 Namen + Nachrichten: Andritz, FH Aachen,<br />

thyssenkrupp Materials Services, ...<br />

74 Richtig sehen <strong>und</strong> sitzen<br />

PRISMA<br />

76 Zeitzeugen aus Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

Thomas Mertz<br />

80 Digital: Telematik in der Logistik,<br />

St ah l gezw i t sch er<br />

STANDARDS<br />

3 Editorial<br />

48 Produkte<br />

74 Termine<br />

75 Mitglieder Stahlinstitut VDEh<br />

82 Inserentenverzeichnis<br />

82 Themen im nächsten Heft<br />

82 Impressum<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong><br />

5


AKTUELLES<br />

Klima + Umwelt<br />

Atomkraft als Option zur Dekarbonisierung<br />

Quelle: Shutterstock<br />

In den USA steckt ein<br />

Drittel der Atomkraft-<br />

<br />

Schwier igkeit en oder<br />

soll vor zeit ig vom Netz<br />

gehen.<br />

Der US-B<strong>und</strong>esstaat Massachusetts<br />

i st mi ttl er wei l e atomstromfrei,<br />

nachdem das Kernkraftwerk<br />

Pi l gr i m n ach f ast 50 Jah r en Lau f -<br />

zeit stillgelegt wurde. Es konnte<br />

nicht mehr mit billigem Erdgas<br />

konkurrieren (in 18 Jahren hat<br />

si ch der Verbrauch verdrei facht)<br />

<strong>und</strong> die Reparatur der alternden<br />

Anlage war schlicht zu teuer.<br />

Während sich Bürgerinitiativen<br />

wie „Pilgrim Watch“ über die<br />

Abschaltung freuen, werden von<br />

anderer Seite Gegenrechnungen<br />

aufgestellt. Schließlich habe das<br />

AKW – trotz all der damit zusammenhängenden<br />

Herausforderungen<br />

von radioaktiven Abfällen<br />

über die Anlagensicherheit hin<br />

zu den Kosten – für den größten<br />

Teil des in Massachusetts erzeugten<br />

kohlenstofffreien Stroms gestanden.<br />

Unter dem Stri ch sei das<br />

mehr gewesen als Solar-, Wind<strong>und</strong><br />

Wasserkraft zusammen, wie<br />

US-Medien berichteten.<br />

Ken Ki mmel l , Präsi dent der<br />

„Union of Concerned Scientists“,<br />

hält die Schließung <strong>und</strong> den landesweiten<br />

Trend – ein Drittel der<br />

verbleibenden knapp <strong>10</strong>0 US-Kern-<br />

ellen<br />

Notlage oder solle vorzeitig<br />

geschlossen werden – daher für<br />

ein Problem. Die Dekarbonisierung<br />

würde durch die Umstellung<br />

auf Erdgasanlagen „viel, viel, viel,<br />

viel schwieriger“, da die USA etwa<br />

20 % ihres Stroms aus Kernenergie<br />

produzieren, was etwa der<br />

Hälfte des CO 2<br />

-freien US-Stroms<br />

entspricht. Ähnlich äußert sich<br />

Jacopo Bu on gi or n o, Lei t er des Cen -<br />

ter for Advanced Nuclear Energy<br />

Syst em s am MI T, der n eu e AKW<br />

für eine kohlenstofffreie Zukunft<br />

für unverzichtbar hält: Die Kernenergie<br />

sei „der effektivste <strong>und</strong><br />

offen gesagt kostengünstigste<br />

Weg zur Dekarbonisierung“ der<br />

US-Wirtschaft. Kurzfristig werde<br />

es jedoch keinen Neubau geben, so<br />

Wirtschaftsberater Paul Hibbard,<br />

da Investoren aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />

Kosten anderer Alternativen<br />

derzeit keine Mittel in Nuklearkapazitäten<br />

allokieren wollen. Von<br />

daher gehe es aktuell um „Investitionen<br />

in die Instandhaltung <strong>und</strong><br />

den sicheren Betrieb der bestehenden<br />

Kernkraftwerke“.<br />

Cent er for Advanced Nuclear<br />

Ener gy Syst ems<br />

https://canes.mit.edu<br />

<br />

Quelle: Shutterstock<br />

Wenn es nach den<br />

Prognosen von Airbus<br />

geht, bleibt die globale<br />

Nachfrage nach neuen<br />

Flugzeugen unbelastet<br />

von der Klimadebatte.<br />

Aus Schweden heraus hat sich<br />

die „Flygskam“ in die Welt verbreitet:<br />

das schlechte Gewissen,<br />

das einen Flugr<strong>eisen</strong>den befällt,<br />

weil er überhaupt ein Flugzeug<br />

verwendet oder alternativ auf die<br />

CO 2<br />

-Kompensation verzichtet hat.<br />

In deutschen Medien ist das Phänomen<br />

als „Flugscham“ bekannt.<br />

Wird die Flugvermeidung massive<br />

Auswirkungen auf die Airlines <strong>und</strong><br />

dementsprechend ihren Bedarf an<br />

neuen Maschinen haben? Bis jetzt<br />

si eht es ni cht so aus. Der Stati sti k-<br />

aggregator Statista geht mit Stand<br />

von August davon aus, dass sich die<br />

Zahl der Flugr<strong>eisen</strong>den weltweit von<br />

etwa 4 Milliarden im Jahr 2017 auf<br />

etwa 8,2 Milliarden im Jahr 2037<br />

verdoppeln werde. Ähnlich sieht das<br />

er europäische Luftfahrt-Gigant Airbus,<br />

der langfristig an einen Nachfrageschub<br />

glaubt – vor allem aus<br />

dem asiatischen Raum <strong>und</strong> von Billig-Airlines.<br />

Im Rahmen einer jüngst<br />

vorgelegten neuen Langfristprognose<br />

tei l te der Konzern sei ne Ansi cht<br />

mit, dass das Wachstumstempo<br />

beim Flottenausbau praktisch unverändert<br />

anhalte <strong>und</strong> sich die Zahl<br />

<br />

Si t zen von ak t u el l k n app 23.000<br />

Exempl aren auf fast 48.000 Stück<br />

im Jahr 2038 mehr als verdoppele.<br />

Benötigt würden insgesamt 39.2<strong>10</strong><br />

ge,<br />

wobei asiatische Abnehmer<br />

mehr neue Flieger ordern würden<br />

als sämtliche Abnehmer Europas<br />

<strong>und</strong> Nordamerikas zusammen. Airbus<br />

geht zudem davon aus, dass es<br />

<br />

würde als innerhalb der USA oder<br />

Westeuropas.<br />

Der Airbus-Verkaufschef Christian<br />

Scherer sieht die Klimadiskussi<br />

on <strong>und</strong> di e vor al l em i n Europa<br />

geführte Debatte um „Flugscham“<br />

auch nicht „als Sorge, sondern als<br />

eine Chance“ . „Bremsspuren“ in<br />

der Nachfrage seien nicht zu erwarten,<br />

da sich sein Unternehmen<br />

als „Champion bei Innovationen“<br />

onen<br />

durch den Flugverkehr zu<br />

verringern. Der Gedankengang dahinter:<br />

Ältere Flugzeuge würden<br />

mutmaßlich schneller als üblich<br />

ausgetauscht, wenn das neue Exemplar<br />

ein „Ökomodell“ sei.<br />

Airbus<br />

www.airbus.com<br />

6<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Rebo<strong>und</strong>-Effekte bei Erneuerbaren Energien?<br />

<br />

der Energieverbrauch nicht so<br />

sehr, wie es technisch möglich<br />

wäre, zeigt das Fraunhofer-Institut<br />

für System- <strong>und</strong> Innovationsforschung<br />

ISI in einem aktuellen<br />

Artikel in der Zeitschrift „Erneuerbare<br />

Energien“ auf. Der Effekt<br />

hänge damit zusammen, dass<br />

Menschen ihr Verhalten bei der<br />

Nutzung neuerer Geräte anpassen.<br />

Bei spi el e für diesen sogenannten<br />

Rebo<strong>und</strong>-Effekt si nd der konstante<br />

Pro-Kopf-Energiebedarf trotz<br />

<br />

Mehrfahrten spritsparender Pkw<br />

<strong>und</strong> die längere Brenndauer moderner<br />

Lampen. Bisher sei unklar,<br />

ob es diesen Effekt auch für Erneuerbare<br />

Energien gibt: Führt der<br />

Bezug von grünem Strom oder die<br />

Ei generzeugung mi t ei ner Sol aranlage<br />

möglicherweise zu höherem<br />

Verbrauch? Es sei jedenfalls nichts<br />

auszuschließen, dass Menschen<br />

ralisch<br />

gutes Verhalten“ nutzten,<br />

um ein anschließendes „moralisch<br />

schl echteres Verhal ten“ zu rechtfertigen.<br />

Beispiel: Die Installation<br />

einer eigenen Photovoltaikanlage<br />

kann als Rechtfertigung für Ur-<br />

<br />

dienen. Daher sei es wichtig, bei<br />

der Umstellung auf erneuerbare<br />

Energi en di e l angfri sti g mögl i chen<br />

Anpassungen des Verhaltens zu<br />

berücksichtigen, die negative Folgen<br />

für den Energie- <strong>und</strong> Ressourcenverbrauch<br />

haben können. Dies<br />

gelte vor allem für die Konzeption<br />

politischer Maßnahmen.<br />

Fraunhofer -Institut für System<strong>und</strong><br />

Innovationsforschung ISI<br />

www.isi.fraunhofer.de<br />

Wissenschaftler des<br />

Fraunhofer ISI gehen<br />

davon aus, dass eigene<br />

Maßnahmen zum<br />

Klimaschutz wie<br />

beispielsweise eine<br />

Solar anlage als Vor -<br />

wand dienen können,<br />

um potenziell schädliches<br />

Verhalten zu<br />

rechtfertigen<br />

Quelle: Shutterstock<br />

Klimamaßnahmen von Amazon, Google <strong>und</strong> Bosch<br />

Am Tag des „globalen Klimast<br />

r ei ks“ am 20. Sept em ber, der<br />

in den Social Media mit dem<br />

Hashtag #allefürsklima begleitet<br />

wurde, nutzte der US-Versandkonzern<br />

Amazon die Medienaufmerksamkeit<br />

für einen kleinen<br />

PR-St u n t i n ei gener Sach e: Man<br />

wolle bis 2040 CO 2<br />

-neutral sei n<br />

<strong>und</strong> bis 2030 solle der Strombedarf<br />

zu <strong>10</strong>0 % aus erneuerbaren<br />

Energi en gedeckt werden. Zudem<br />

hat das Unternehmen <strong>10</strong>0.000<br />

el ektri sche Ausl i eferungsfahrzeuge<br />

bestellt <strong>und</strong> will <strong>10</strong>0 Mio.<br />

USD in Aufforstungsprojekte stecke.<br />

In den Kommentarspalten<br />

wird indes die Ehrlichkeit des<br />

Vorhabens teils stark angezweifelt,<br />

weil die immensen Rechenzentren<br />

sehr energiehungrig sind<br />

<strong>und</strong> sich der Konzern ein recht<br />

großes Zeitfenster lasse. Dies gelte<br />

umso mehr im Vergleich mit<br />

dem Online-Giganten Google, einer<br />

Konzerngesellschaft der Holding<br />

Alphabet, der laut Angaben<br />

des IT-Mediums heise bereits seit<br />

2007 klimaneutral arbeitet. Einen<br />

Tag vor dem „Klimastreik“ teilte<br />

Quelle: S<strong>und</strong>r y Photography / Shutterstock.com<br />

außerdem Google-CEO S<strong>und</strong>ar<br />

Pi ch ai, der u .a. ei n en ak ademi -<br />

schen Grad i n Met al l urgi e besitzt,<br />

in einem Blogbeitrag mit,<br />

dass sein Unternehmen insgesamt<br />

1 600 MW erneuerbare Energien<br />

neu beziehen wolle. Das werde<br />

das eigene Portfolio an Wind- <strong>und</strong><br />

Sol ar en er gi e u m 40 % au f 5 500<br />

MW erhöhen.<br />

Wenige Monate zuvor im Mai<br />

<strong>und</strong> damit unabhängig von der<br />

Aufmerksamkeit, die durch den<br />

Aktionstag generiert wurde, hat<br />

allerdings der deutsche Industriekonzern<br />

Bosch schon mitgeteilt,<br />

alle seine 400 Standorte klimaneutral<br />

betreiben zu wollen.<br />

Dazu müssten bis nächstes Jahr<br />

3,3 Mio. t CO 2<br />

neutralisiert werden,<br />

was durch Investitionen in<br />

Kompensati onsmaßnahmen passi<br />

er en sol l . Per spekt i visch sol l en<br />

diese aber sukzessive reduziert<br />

werden, weil der Konzern gleichzeitig<br />

die Investitionen in regenerative<br />

Ideen steigern wolle.<br />

#allefürsklima<br />

www.klima-streik.org<br />

Im Rahmen des<br />

„globalen Klimastreiks“<br />

kündigte Amazon an,<br />

bis 2040 CO 2<br />

-neutral<br />

sein zu wollen.<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong><br />

7


AKTUELLES<br />

Wirtschaft + Industrie<br />

Unruhige Zeiten bei thyssenkrupp<br />

Quelle: Shutterstock.com<br />

Ruhige Zeiten<br />

scheinen für<br />

thyssenkrupp derzeit<br />

weit entfernt zu sein.<br />

Der Mischkonzern thyssenkrupp,<br />

für den Stahl seit dem gescheiterten<br />

Joint Venture mit Tata Steel<br />

wieder zum Kerngeschäft gehört,<br />

durchlebt weitere unruhige Zeiten.<br />

Jüngste Volte Ende September:<br />

Vorstandschef Guido Kerkhoff,<br />

erst im Juli 2018 als Nachfolger<br />

von Heinrich Hiesinger zur Spitze<br />

aufgestiegen, muss faktisch mit<br />

Ende des Geschäftsjahres von Bord<br />

gehen. So will es der Personalausschuss<br />

des Aufsi chtsrates, der dem<br />

Gremi um di e Demi ssi on empfohlen<br />

hat. Eigentlich war Kerkhoffs<br />

Mandat auf fünf Jahre bis Ende<br />

Sept em ber 2023 au sgelegt , aber<br />

St r at egi ew ech sel u n d Pr ogn osesenkungen<br />

soll en das Vertrauen<br />

aufgebraucht haben. Interimistisch<br />

wird Martina Merz, bislang<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrates,<br />

die operative Leitung von thyssenkrupp<br />

übernehmen. Das Handelsblatt<br />

schreibt gar von einem<br />

„Machtkampf bei Thyssen-Krupp“,<br />

der auf den Großaktionär Cevian<br />

zurückgeht. Dieser habe nach<br />

Handelsblatt-Informationen den<br />

Komplettverkauf der Aufzugssparte<br />

<strong>und</strong> eine hohe Sonderdividende<br />

gefordert, die „mindestens die<br />

Hälfte des erwarteten Erlöses von<br />

18 Mrd. Euro“ betragen soll. Im<br />

August wurde bekannt, dass Dr.<br />

Donatus Kaufmann als Vorstand<br />

für Technologie, Innovation &<br />

Nachhaltigkeit sowie Recht &<br />

Compl i ance Ende September ausschei<br />

det <strong>und</strong> der Konzernvorstand<br />

fortan als Trio weiterarbeiten werde.<br />

Berei ts Anfang September hatte<br />

thyssenkrupp aus Sicht des Kapitalmarktes<br />

einen anderen, schweren<br />

Schlag hinnehmen müssen:<br />

Das langjährige Dax-Mitglied, eines<br />

der Gründungsunternehmen<br />

im deutschen Leitindex, wurde in<br />

den M-Dax strafversetzt. Sinkende<br />

Börsenkurse hatten den Wert<br />

des Konzerns soweit schrumpfen<br />

lassen, dass die Deutsche Börse<br />

als Betreiber gemäß Regelwerk<br />

ei nen Austausch vornehmen<br />

musste. Ersetzt wurde der Essener<br />

Traditionskonzern durch den<br />

Triebwerksbauer MTU. Zuvor hatte<br />

es schon den Stahlbereich durchgeschüttelt:<br />

Dort musste Andreas<br />

Goss das Handtuch nehmen <strong>und</strong><br />

wurde durch seinen Finanzvorstand<br />

Premal Desai ersetzt.<br />

Dieser macht sich derzeit in der<br />

Öffentlichkeit eher rar <strong>und</strong> arbeitet<br />

an einer neuen Strategie, die<br />

planmäßig im November auf der<br />

Bi l anzpressekonferenz präsenti ert<br />

werden soll.<br />

thyssenkrupp<br />

www.thyssenkrupp.com<br />

St udie ver gleicht addit ive mit konvent ioneller Fer t igung<br />

Wie ressourcenschonend ist der industrielle<br />

3D-Druck? Dieser Frage<br />

zienz<br />

(ZRE) des Vereins Deutscher<br />

Ingenieure (VDI) in der Studie<br />

„Ökologische <strong>und</strong> ökonomische<br />

Bewertung des Ressourcenauf -<br />

wands: Additive Fertigungsverfahren<br />

in der industriellen Produktion“<br />

nach. Gegenstand der<br />

Untersuchung war eine mittelgroße<br />

Serienproduktion, wie sie<br />

derzeit für den 3D-Druck noch<br />

nicht üblich ist – konkret eine<br />

Dämpfergabel für einen Pkw. Deren<br />

Herstellung umfasst konventionell<br />

die Produktionsschritte Gießen,<br />

Gesenkschmieden, Entgraten,<br />

Wärmebehandeln <strong>und</strong> Fräsen. Bei<br />

der additiven Fertigung kam das<br />

selektive Laserschmelzen, auch<br />

Laser Beam Melting (LBM), zum<br />

Ei nsatz. Die wesentl i che Erkenntnis<br />

der Studie: Ob der 3D-Druck<br />

tionelle<br />

Fertigung ist, hängt vom<br />

Pr odu k t ab.<br />

Im untersuchten Fall zeigte<br />

si ch, dass bei m 3D-Druck mehr<br />

Energi e, Rohstoffe, Wasser <strong>und</strong><br />

Fl äche verbraucht wurden al s bei<br />

der konventionellen Produktion.<br />

Auch die Treibhausemissionen<br />

sti egen an. Zudem si nd di e Material-<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten wesentlich<br />

höher. Diese Effekte seien vor<br />

allem auf den hohen elektrischen<br />

Gr<strong>und</strong>verbrauch der LBM-Anl age<br />

sowi e auf deren Kosten zurückzuführen,<br />

schließt der VDI. In der<br />

St u di e h eißt es au ch , dass di e Kosten<br />

durch technische Verbesserungen<br />

an der Anlage, mit denen in<br />

Zukunft fest zu rechnen sei, stark<br />

reduziert werden könnten. Hinsi<br />

chtl i ch Wi rtschaftl i chkei t <strong>und</strong><br />

<br />

der Abstand zwischen konventioneller<br />

<strong>und</strong> additiver Fertigung<br />

mittelfristig verringern.<br />

Letztendlich müsse im Einzelfall<br />

entschieden werden, welches Verfahren<br />

zum Einsatz komme, legt der<br />

VDI nahe. Im Falle der Pkw-Dämpfergabel<br />

etwa fällt die Massereduktion<br />

durch die additive Fertigung<br />

so geri ng aus, dass di es kei nerl ei<br />

Effekte auf den Trei bstoffverbrauch<br />

des Autos haben wird. Anders sehe<br />

es in der Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt aus:<br />

Durch leichtere Bauteile sind hier<br />

in der Nutzungsphase höhere Einsparpotenzi<br />

al e erzi el bar. Der VDI<br />

geht dementsprechend davon aus,<br />

dass metallische Werkstücke in<br />

Zukunft weder ausschließlich auf<br />

konventionellem Wege noch ausschl<br />

i eßl i ch addi ti v geferti gt werden<br />

<strong>und</strong> sich stattdessen beide Methoden<br />

ergänzen. Die gesamte Studie<br />

steht auf der Websi te des VDI ZRE<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

VDI Zentrum Ressourceneffizienz<br />

www.ressource-deutschland.de<br />

8<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


ArcelorMittal setzt auf Midrex zur Planung einer<br />

Demonstrationsanlage für die Wasserstoff-Stahlproduktion<br />

Um am Hamburger Standort eine<br />

Demonstrationsanlage zur Herstellung<br />

von Stahl mit Wasserstoff zu<br />

errichten, setzt ArcelorMittal auf<br />

den Technologieanbieter Midrex<br />

Technologies. Beide Unternehmen<br />

unterzeichneten im September<br />

eine Rahmenvereinbarung, um bei<br />

mehreren Projekten zusammenzuarbeiten.<br />

Die Spanne soll dabei von<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwi ckl ung bi s zur<br />

Implementierung neuer Technologien<br />

reichen. Diese Vereinbarung<br />

wird durch eine Reihe von Abkommen<br />

zur Entwicklung unterschi<br />

edl i cher Projekte ausgefül l t, i n<br />

die die Fachkenntnisse von Midrex<br />

<br />

erste Abkommen soll dazu dienen,<br />

<br />

Herstellung <strong>und</strong> Verwendung von<br />

direktreduziertem Eisen (Direct Reduced<br />

Iron - kurz DRI) zu demonstrieren.<br />

Dabei soll das DRI mit <strong>10</strong>0 %<br />

Wasserstoff als Reduktionsmittel<br />

hergestellt werden.<br />

Die Demonstrationsanlage wird<br />

in den kommenden Jahren r<strong>und</strong><br />

<strong>10</strong>0 000 t direkt reduziertes Eisen<br />

pro Jahr produzieren – zunächst<br />

mit grauem Wasserstoff aus Erdgas.<br />

Die Umstellung auf grünen<br />

Wasserstoff aus erneuerbaren<br />

Energi equel l en erfolgt nach ausreichender<br />

Verfügbarkeit <strong>und</strong><br />

zu wirtschaftlichen Kosten. Die<br />

Energi e für di e Wasserstofferzeugung<br />

könnte aus den Windparks<br />

vor der Küste Norddeutschlands<br />

stam m en. Di e Anl age soll di e<br />

weltweit erste Direktreduktions-<br />

<br />

sei n, di e mi t Wasserstoff betri eben<br />

wird. Es werde allerdings von den<br />

politischen Rahmenbedingungen<br />

abhängen, wie schnell die Trans-<br />

<br />

Carl de Maré, Vizepräsi dent bei<br />

ArcelorMittal <strong>und</strong> verantwortlich<br />

für die Technologiestrategie.<br />

ArcelorMittal Hamburg produziert<br />

bereits Stahl auf Basis der<br />

DRI-Technologie. „Unser Standort<br />

tionsanlage<br />

von ArcelorMittal“,<br />

sagt Dr. Uwe Braun, CEO bei ArcelorMittal<br />

Hamburg. Die bestehende<br />

Midrex-Anlage in Hamburg sei<br />

zudem bereits heute das Werk mit<br />

den niedrigsten CO 2<br />

- Emissionen<br />

für die Produktion von hochwertigem<br />

Stahl in Europa.<br />

ArcelorMittal<br />

www.arcelormittal.com<br />

Bei der Unterzeichnung<br />

der Rahmenvereinbarung<br />

in Hamburg<br />

(v.l.n.r.): Vincent<br />

Chevrier, Todd Astoria<br />

<strong>und</strong> KC Woody von<br />

Midrex sowie<br />

Dominique Vacher,<br />

Dr. Uwe Braun <strong>und</strong><br />

Matthias Schad von<br />

ArcelorMittal<br />

Quelle: ArcelorMittal<br />

SM S group wir d St r anggießanlage Nr. 1 bei Salzgit t er Flachst ahl<br />

modernisieren<br />

Sal zgi t t er Fl ach stah l h at di e SMS<br />

group mit der Modernisierung der<br />

<br />

Nr. 1 im Werk Salzgitter beauftragt.<br />

Die Aufgabenliste umfasst einen<br />

neuen Maschinenkopf mit Kokille,<br />

Oszillator <strong>und</strong> Segment 0. Ziel der<br />

Modernisierung ist es, die Anlage<br />

zukunftsw<strong>eisen</strong>d zu ertüchtigen,<br />

unter anderem mit dem Einsatz<br />

einer hydraulischen Resonanzoszillation<br />

<strong>und</strong> mit dem digitalen Ausrichtassistenten<br />

HD LASr [mold].<br />

Der Lieferumfang beinhaltet das<br />

Engi neeri ng, di e Li eferung von<br />

mechatronischen Bauteilen, die<br />

De- <strong>und</strong> Neumontage sowie die<br />

Inbetriebnahme. Das Segment 0<br />

wird mit einer neuartigen Lösung<br />

im Maschinenkopf gelagert. Die<br />

<br />

eines geplanten Anlagenstillstands<br />

im Oktober 2020 statt.<br />

Sal zgi t t er Fl ach stah l w i r d in der<br />

Instandhaltungswerkstatt Kokillen<br />

Foto: Salzgitter Flach<strong>stahl</strong><br />

mit dem von der SMS group entwickelten<br />

digitalen Ausrichtassisten-<br />

<br />

Aligning System remote) messen<br />

<strong>und</strong> ausrichten. Die einwandfreie<br />

Ausrichtung der Kokillen mit HD<br />

<br />

auf die Qualität der Brammen. Die<br />

SMS gr ou p li ef er t w eit er h i n ein en<br />

neuen, universellen Kokillenausricht-<br />

<strong>und</strong> Servicestand für die<br />

Werkstatt. Der Ausrichtstand wird<br />

für die Kokillen aller vier Strang-<br />

<br />

nen.<br />

Salzgitter Flach<strong>stahl</strong> erzeugt<br />

in einem integrierten Hüttenwerk<br />

<br />

Mio. t Stahl jährlich. Die Gütenpalette<br />

umfasst unter anderem Feinbleche<br />

(ULC <strong>und</strong> LC), Festigkeitsgüten<br />

bis hin zu mikrolegierten<br />

<br />

X80 <strong>und</strong> Kohlenstoffstähle bis C<br />

80.<br />

SMS gr oup<br />

www.sms-group.com<br />

Drehturm der Stranggießanlage<br />

Nr. 2. Die<br />

vier Stranggießanlagen<br />

im Werk der Salzgitter<br />

Flach<strong>stahl</strong> wurden von<br />

SM S group geliefer t .<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 9


AKTUELLES<br />

Wirtschaft + Industrie<br />

R<strong>und</strong>es Standor tjubiläum bei der Messe Düsseldorf<br />

Die Messe Düsseldorf gilt heute<br />

als einer der erfolgreichsten<br />

Veranstalter für Fachmessen <strong>und</strong><br />

Tagungen zu Trends aus verschiedenen<br />

Branchen <strong>und</strong> Industrien.<br />

Auch die vier Leitmessen der<br />

<br />

in der Landeshauptstadt eine gebührende<br />

Plattform (siehe <strong>stahl</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 7-8/19). Der Ursprung<br />

der heutigen Gesellschaft geht dabei<br />

auf das Jahr 1947 zurück, als die<br />

Nordwestdeutsche Ausstellungsgesellschaft<br />

(NOWEA) auf gerade<br />

ei nmal 4 800 Quadratmetern am<br />

<br />

<br />

Kul turi nteressi erte dort Tonhal l e,<br />

Rhei nt er r asse, Museum Kunst palast<br />

<strong>und</strong> das NRW-Forum. Aufgr<strong>und</strong><br />

von Platz- <strong>und</strong> Kapazitätsproblemen<br />

beschloss der Stadtrat<br />

im Jahr 1968 den Bau eines neuen<br />

Messegel ändes am Stockumer<br />

St an dor t , dessen Gr u n dst ei n ei n<br />

Jah r spät er gel egt w u r de u n d ei n e<br />

lange Zukunft haben sollte.<br />

50 Jahre später i st die Entwi cklung<br />

des Geländes keineswegs<br />

abgeschlossen: Bis 2030 sollen<br />

alle K<strong>und</strong>enräume <strong>und</strong> Hallen<br />

modernisiert werden. Dazu gehört<br />

auch das Projekt „Neue<br />

Messe Süd“, in dessen Rahmen<br />

die Messe Düsseldorf „eine der<br />

modernsten Messe- <strong>und</strong> Eventlocations“<br />

aufbauen möchte.<br />

Nach eigenen Angaben wurden<br />

dafür r<strong>und</strong> 636 Mio. Euro investiert,<br />

teils um bestehende Hallen<br />

neu zu errichten, zu renovieren<br />

<strong>und</strong> multifunktional nutzbar zu<br />

machen. Vertreter der Stahl- <strong>und</strong><br />

Metallindustrie können die Modernisierungsmaßnahmen<br />

zu Beginn<br />

des nächsten Jahres bestaunen.<br />

Denn dann öffnen die wire<br />

& tube <strong>und</strong> Metav am 30. März<br />

bis 3. April beziehungsweise <strong>10</strong>.<br />

bis 13. März ihre Tore.<br />

Mit Rückblick auf die Gr<strong>und</strong>steinlegung<br />

im Jahr 1969 ist die Messe<br />

Düsseldorf immer noch offen für<br />

die Zukunft: Bis 2030 soll das<br />

Gelände komplett modernisiert<br />

werden.<br />

Messe Düsseldorf<br />

www.messe-duesseldorf.de<br />

Quelle: Messe Düsseldorf<br />

Branchendialog „Steel Meets Refractor y“ in Koblenz<br />

Quelle: Juraschek<br />

St aat ssek r et är in<br />

Daniela Schmitt<br />

Jedes dr i t t e deu t sch e St ah l w er k ,<br />

ein Großteil der die Stahlindustrie<br />

beliefernden Feuerfest-Industrie<br />

sowi e verschi edene Forschungseinrichtungen<br />

– zusammen etwas<br />

etwa 40 Firmen- <strong>und</strong> Institutsvertreter<br />

– waren der Einladung des<br />

Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz<br />

nach Koblenz gefolgt,<br />

um den Dialog zwischen Stahl<strong>und</strong><br />

Feuerfestindustrie neu zu<br />

beleben. Als Kooperationspartner<br />

mit an Bord waren der Verband<br />

der deutschen Feuerfest-Industrie<br />

(VDFFI) <strong>und</strong> das European Centre<br />

for Refractories (ECREF).<br />

St aat ssekret äri n Dani el a Schm i t t<br />

vom Wirtschaftsministerium in<br />

Mainz eröffnete die Veranstaltung<br />

<strong>und</strong> betonte die Bedeutung<br />

der keramischen Industrie<br />

<strong>und</strong> der Feuerfest-Industrie für<br />

Rheinland-Pfalz. Dabei hob Sie<br />

die Bedeutung des Standortes<br />

Höhr-Grenzhausen mit dem ECREF<br />

als Hotspot her vor. Aus Sicht des<br />

Wirtschaftsministeriums sei es zudem<br />

sehr unterstützenswert, „den<br />

technisch-wissenschaftlichen Austausch<br />

der Stahl- <strong>und</strong> Feuerfestindustrie<br />

entlang der gemeinsamen<br />

Wertschöpfungskette zu ermöglichen<br />

<strong>und</strong> zu stärken“, so Schmitt.<br />

In den anschließenden Vorträgen<br />

<strong>und</strong> Diskussionen ging<br />

es unter anderem um Fragestellungen,<br />

wie die Stahlproduktion<br />

weiter wettbewerbsfähiger wird<br />

<strong>und</strong> die Vorgaben zur Erreichung<br />

der Klimaziele erfüllen kann,<br />

also, wie durch Innovationen<br />

<strong>und</strong> Forschung, die Stahlproduktion<br />

umweltfre<strong>und</strong>licher, ener-<br />

<br />

letztlich günstiger werden kann.<br />

Die Gastredner trugen auch über<br />

die Herausforderungen der Dekarbonisierung<br />

für Gesellschaft <strong>und</strong><br />

Industrie vor.<br />

Dr. Reinhard Fandrich von WTZ<br />

Management sprach über die Entwicklung<br />

der Stahlproduktion in<br />

Deutschland <strong>und</strong> Europa vor den<br />

Klimaschutzzielen 2050. Peter<br />

Liszio, KSB Kokereibetriebsgesellschaft<br />

Schwel gern, er wei terte den<br />

Blick der Teilnehmer durch seinen<br />

Vortrag „Deutsche Koksproduktion<br />

im Spannungsfeld zwischen<br />

Gl obal i si erung <strong>und</strong> Dekarboni si e-<br />

rung“, bevor Kai Schwickert von<br />

St eu l er -KCH „ Feu er f est e Zu st ell -<br />

konzepte für die Stahlindustrie“<br />

unter den Fragestellungen von<br />

wandel<br />

betrachtete.<br />

Verband der Deutschen<br />

Feuer fest-Industr ie<br />

www.vdffi.de<br />

12<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Schlechte Stimmung in der<br />

europäischen Gießerei-Industrie<br />

Die Stimmung in der europäischen Gießerei-Industrie<br />

zeigte sich auch im August nicht verbessert. Sowohl die<br />

Bewertung der aktuellen Lage, als auch die Er wartungen<br />

für die kommenden sechs Monate wurden etwas<br />

gedämpft, meldet der europäische Dachverband CAEF –<br />

The European Fo<strong>und</strong>ry Association. Das leicht verbesserte<br />

Wirtschaftsvertrauen im Euroraum, das von der EU-Kommission<br />

erfasst wird, habe demgegenüber einen positiven<br />

Impuls bekommen. Es sei jedoch verfrüht, daraus eine<br />

Trendwende abzuleiten. Diese Stimmungsverbesserung<br />

steht auf dünnem F<strong>und</strong>ament, da es nur in der Industrie<br />

aufwärts ging. Die zahlreichen Unsicherheiten für die<br />

exportorientierte Gießerei-Industrie <strong>und</strong> deren Hauptk<strong>und</strong>enbranchen<br />

seien weiterhin ungelöst. Unverändert<br />

seien die Unternehmen durch den bevorstehenden Brexit-Termin<br />

<strong>und</strong> die internationalen Handelsstreitigkeiten<br />

weiter auf der Suche nach Orientierung.<br />

The European Fo<strong>und</strong>r y Association<br />

www.caef.eu<br />

Verfahren der TU Freiberg ist<br />

patentiert<br />

Teile aus Stahlguss mit einer Wandstärke von nur<br />

einem Millimeter ohne Materialverlust <strong>und</strong> mechanischer<br />

Nacharbeit herzustellen: Mit einem neuen<br />

patentierten Verfahren der TU Bergakademie Freiberg<br />

ist das ab sofort machbar. Der im Rahmen des<br />

Son der f or sch u n gsber eich es (SFB) 799 „TRIP-Mat -<br />

rix-Composite“ entwickelte, nichtrostende Stahl<br />

zeichne sich durch eine besondere Legierung <strong>und</strong><br />

ein innovatives Herstellungsverfahren aus, meldet<br />

die Pressestelle der Hochschule. Die Stahlgussrohre<br />

sei en stark gewi chtsreduziert <strong>und</strong> hi el ten gl ei chzei -<br />

tig höhere Belastungen aus, was sie vor allem für<br />

eine Anwendung im Leichtbau prädestiniere. Zudem<br />

würden sie langsamer verschleißen <strong>und</strong> korrosiven<br />

Beanspruchungen standhal ten, weshal b si e al s Rohre<br />

oder Rohrverbinder besonders geeignet seien. Das im<br />

Som m er 2015 an gem eldet e Pat en t w u r de Ende Au -<br />

gust vom Deutschen Patent- <strong>und</strong> Markenamt erteilt.<br />

TU Freiberg<br />

https://tu-freiberg.de<br />

Salzgit t er passt<br />

Ergebnisprognose an<br />

Die Salzgitter AG ist neben anderen Unternehmen Gegenstand<br />

von Ermittlungsverfahren zu mutmaßlichen<br />

Kartellabsprachen bei Grobblech <strong>und</strong> Flach<strong>stahl</strong>erzeugnissen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> weit fortgeschrittener Gespräche<br />

mit dem B<strong>und</strong>eskartellamt geht der Konzern davon<br />

aus, die Verfahren zeitnah einvernehmlich beenden<br />

zu können. Die im Jahresabschluss 2018 gebildete Risikovorsorge<br />

wurde daher zum 30. September um etwa<br />

140 Mio. Euro aufgestockt. Das seit einigen Monaten<br />

<br />

2.0“ zur Ergebnisverbesserung, das stufenweise bis<br />

einschließlich 2023 wirksam werden soll, umfasst<br />

über 200 Mio. Euro pro Jahr Potential. Das EBT aus<br />

operativem Geschäft soll – gemäß der bisherigen<br />

Pr ognose – zwi schen 125 <strong>und</strong> 175 Mi o. Eur o l i egen.<br />

Unter dem Strich wird für das Geschäftsjahr <strong>2019</strong> ein<br />

Verlust vor Steuern im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich<br />

erwartet.<br />

Sal zgi t t er<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

Benteler stößt Handel für<br />

St ahlr ohr e ab<br />

Nach einer „umfassenden Analyse“ teilte der Konzern<br />

Benteler mit, sich auf die Automobilsparte als Kerngeschäft<br />

zu konzentri eren. Si e stehe für r<strong>und</strong> 80 % der<br />

Gruppenumsätze. Daher soll die die Handelsabteilung<br />

Benteler Distribution an die Van Leeuwen Pipe and<br />

Tube Group verkauft werden. Bislang steht die Sparte,<br />

ein internationaler Handelspartner für Stahlrohre <strong>und</strong><br />

damit verb<strong>und</strong>ene Services, mit ihren r<strong>und</strong> 1 600 Mitarbeitern<br />

für etwa 760 Mio. Euro Umsatz. Der Käufer<br />

ist mit einem Umsatz von r<strong>und</strong> 630 Mio. Euro <strong>und</strong> gut<br />

1 <strong>10</strong>0 Beschäftigten etwas kleiner. In den kommenden<br />

Monaten werden beide Unternehmen daran arbeiten,<br />

einen reibungslosen Übergang vorzubereiten. Der<br />

Verkauf steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung<br />

der Wettbewerbsbehörden <strong>und</strong> soll bis Ende <strong>2019</strong> abgeschlossen<br />

sein. Eine Beschäftigungs- oder Standortgarantie<br />

soll es Medienberichten zufolge nicht geben.<br />

Benteler<br />

www.benteler.com<br />

+++ News im Ticker +++<br />

+++<br />

Pr ogn ose f ü r das Gesch äf t sj ah r <strong>2019</strong> au f di e Span n e von 70 bi s <strong>10</strong>0 Mi o. Eu r o gesen k t . +++ Linz – Die 2013 begebene Hybridanleihe<br />

über 500 Mio. Euro wird voestalpine mit Wirkung zum 31. Oktober <strong>2019</strong>, der ersten Kündigungsmöglichkeit, vorzeitig<br />

zurückzahlen. +++ Berlin – Das auf die Wiedergewinnung von Technologiemetallen spezialisierte Start-up RMF Tech aus Freiberg<br />

gehört zu den Finalisten beim Green Alley Award <strong>2019</strong>. +++ Düsseldorf – Für die beiden internationalen Topmessen für die<br />

Draht-, Kabel- <strong>und</strong> Rohrindustrie, Wire <strong>und</strong> Tube, im März <strong>und</strong> April 2020 erwartet die Messe Düsseldorf über 2.500 Aussteller. +++<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 13


TECHNIK + TRENDS<br />

Messen<br />

<br />

Highlights der Blechverarbeitung<br />

in Stuttgart<br />

<br />

<br />

November in Stuttgart willkommen. Ein Zuwachs von gut 150 Hauptausstellern <strong>und</strong> 20 %<br />

<br />

die Branchenveranstaltung ein breites Produkt- <strong>und</strong> Leistungsangebot zur thermischen<br />

<strong>und</strong> mechanischen Be- <strong>und</strong> Verarbeitung. Die Spanne von Ausstellern <strong>und</strong> Innovationen<br />

reicht von optischen Prüfsystemen über Sprühbeölung bis zur Intralogistik.<br />

Quelle: Roemheld<br />

Mit einem Schnellspannsyst<br />

em ist<br />

Roemheld in der Lage,<br />

am Pressenstößel Echtzeitdaten<br />

über Spannkräfte<br />

zu messen.<br />

Lantek lädt an die virtuelle Ladentheke<br />

für Blechteile ein<br />

Der IT-Spezialist<br />

Lantek präsentiert<br />

auf der diesjährigen<br />

Blech-<br />

<br />

Lösungen für<br />

<br />

in der Blechbearbeitung.<br />

Das Unternehmen<br />

hat mit der Software „Lantek Metal<br />

Sh op“ sein e best eh en de Cl ou d-Pl at t f or m „ Lan t ek<br />

360“ um einen Webshop erweitert. „Dank der<br />

Ei nbi ndung des Webshops i n di e gesamte Soft-<br />

<br />

nicht nur solide kalkulierte Preise <strong>und</strong> verlässliche<br />

<br />

bisherigen Bestellungen aufrufen <strong>und</strong> auf früher<br />

produzierte Teile zugreifen“, erklärt Lantek-Vertriebsleiter<br />

Christoph Lenhard.<br />

Lantek<br />

Halle 5, Stand 5309<br />

Mit Cloud-Anwendungen möchte<br />

Lantek die Möglichkeiten der<br />

Digitalisierung vergrößern.<br />

Roemheld: I ndustrie 4.0-taugliche<br />

Spannsyst eme<br />

Quelle: Lantek<br />

<br />

Roemhel d erstmal s ei n El ement<br />

für das vollautomatische Spannen<br />

von Werkzeugen am Pressenstößel<br />

vor. Dieses sei i n der<br />

Lage, Echtzeitdaten über Spannkräfte<br />

zu messen <strong>und</strong> an die<br />

Maschinensteuerung weiterzuleiten,<br />

heißt es seitens des Unternehmens.<br />

Darüber hinaus möchte Roemheld einen<br />

<br />

<strong>und</strong> sicheren Transport <strong>und</strong> Wechsel schwerer Werkzeuge<br />

geben <strong>und</strong> stellt dafür verschiedene Transport-<br />

<br />

für Maschinentische aus.<br />

Roemheld<br />

Halle 8, Stand 8507<br />

Hailtec demonstriert ultraschnelle<br />

Laser für Express-Ser vice<br />

Als einer der ersten<br />

Lohnferti ger i n<br />

Deutschland bietet<br />

press-Service<br />

mit<br />

Ultrakurzpuls-La-<br />

<br />

Mit einem Ultrakurzpulsdas<br />

Unternehmen Laser von Hail-Tec entstehen<br />

<br />

zeigen, wie mithilfe<br />

der innovativen<br />

Prägestempel aus Har tmetall.<br />

<br />

weise<br />

Prägeeinsätze <strong>und</strong> Stempel aus Hartmetall,<br />

gefertigt werden können. Die ultrakurzen Pulse<br />

<br />

oder einwirkende Prozesskräfte. „Wir realisieren<br />

<br />

nur im Erodierverfahren oder überhaupt nicht<br />

-<br />

<br />

Hail-Tec<br />

Halle 6, Stand 6<strong>10</strong>8<br />

Quelle: Hail-Tec<br />

30<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Remmer t: Vor teile von Modularität in<br />

der Intralogistik<br />

Fokus des Messeauftritts von Remmert:<br />

<br />

Anforderungen der K<strong>und</strong>en wachsen können.<br />

Den Fokus seines Messeauftritts richtet der Intra-<br />

te,<br />

die modular mit den Produktionsanforderungen<br />

<br />

informiert das Unternehmen darüber, wie anhand<br />

eines modularen Prinzips der Standardkomponen-<br />

ander<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eingesetzt werden können.<br />

<br />

<strong>und</strong> Herstellerunabhängigkeit dar. Hinzu kommen<br />

<br />

<br />

Vertriebsleiter bei Remmert.<br />

Remmer t<br />

Halle 1, Stand 1612<br />

Quelle: Remmert<br />

Schäfer Wer ke Gruppe: Er weit er t es<br />

Por tfolio zweier Geschäftsbereiche<br />

<br />

St ah l -Servi ce-Cen t er u n d di e Sch äf er Loch bl ech e. Di e<br />

beiden Geschäftsbereiche der Schäfer Werke Gruppe<br />

möchten im Rahmen der Messe eine Auswahl ihres<br />

Pr odu k t - u n d Lei st u n gsspek t r u m s vor st el l en . Zu r<br />

Optimierung seiner Dienstleistungen hat EMW einen<br />

neuen Standort im sächsischen Treuen eröffnet, von<br />

treut<br />

werden sollen. Schäfer Lochbleche ist seit Mitte<br />

des Jahres mit einem erweiterten Lagerlochblechportfolio<br />

sowie neuen Lochbildern <strong>und</strong> Edelstählen<br />

am Markt. Auch rücken digitale Ser vices zunehmend<br />

in den Fokus der Unternehmensaktivität.<br />

Schäfer Wer ke Gr uppe<br />

Halle <strong>10</strong>, Stand <strong>10</strong>201<br />

Quelle: technotrans<br />

Technotrans macht Prozess der<br />

Spr ühbeölung nachhalt ig<br />

Ei ne Sprühbrei te von bi s zu 4 600 Mi l l i metern i n Verbindung<br />

mit einem druckluftfreien Sprühen gelten<br />

<br />

<br />

Unternehmen demonstrieren, wie sich anhand der<br />

Lösung neue Möglichkeiten für Metallverarbeiter eröffnen.<br />

„Ob Coilbänder,<br />

Platinen oder<br />

Form t ei l e – m i t<br />

einer Sprühbeölung<br />

ohne Druckluft<br />

Die Sprühbeölung spray.xact<br />

5000“ von technotrans ermöglicht<br />

eine Sprühbreite von bis<br />

zu 4 600 Millimetern <strong>und</strong><br />

druckluftfreies Sprühen.<br />

können Anwender<br />

nachhaltiger produzieren<br />

<strong>und</strong> dabei<br />

Gel d sparen“ , behauptet<br />

Alois Scharf,<br />

Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Ink & Fluid<br />

Technology. Besu-<br />

mieren,<br />

die für Umformpressen oder Feinschneidanlagen<br />

entwickelt wurde.<br />

Technotrans<br />

Halle 8, Stand 8<strong>10</strong>9<br />

Imess: Optische Prüfsysteme für die<br />

Blechindustrie<br />

Geringes Gewicht <strong>und</strong> starker Akku: Die digitale<br />

Imess SMP portable ermöglicht eine Säbelmessung<br />

ohne Probenschnitt.<br />

Optische Prüfsysteme <strong>und</strong> intelligente Software<br />

-<br />

<br />

er wartet die Besucher die Präsentation jener Produktpalette,<br />

die auf die Anforderungen der metall<strong>und</strong><br />

aluminiumverarbeitenden Industrie zuge-<br />

<br />

alltäglichen Produktionsbetrieb umfassen Produkte<br />

zur Spaltbandbreitenmessung, Detektion von<br />

Ausbrüchen <strong>und</strong> Verschleiß an R<strong>und</strong>messern,<br />

Überprüfung des Säbelschnittes beziehungsweise<br />

der Seitengeradheit sowie für die automatisierte<br />

Messung der Grathöhe.<br />

Imess<br />

Halle <strong>10</strong>, Stand <strong>10</strong>208<br />

Quelle: Imess<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 31


UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />

Meinung<br />

St an dpu n k t Pol i t i k zu m Kl i m asch u t z<br />

Wir brauchen den Dreiklang<br />

"Vermeiden, Nutzen, Speichern"<br />

Autor:<br />

<br />

Klimaschutz wird in der öffentlichen Diskussion oft mit dem Ende des Wirtschaftswachstums<br />

<strong>und</strong> mit De-Industrialisierung in Verbindung gebracht. Wir Freie Demokraten sind<br />

davon überzeugt, dass dieser Weg niemandem nützt – am allerwenigsten dem Klima.<br />

es uns in<br />

Deutschland<br />

gelingt, Klimaschutz<br />

mit<br />

enn<br />

Wirtschaftswachstum<br />

<strong>und</strong> einer starken<br />

Industrie zu verbinden, können<br />

wir sehr viel mehr für den Klimaschutz<br />

l ei sten, al s wenn wi r durch<br />

radikalen Maßstab unseren Wohlstand<br />

zerstören <strong>und</strong> dami t i nternational<br />

nicht zum Vorbild, sondern<br />

zum abschreckenden Beispiel<br />

werden. Das Ziel, die Treibhausgasemissionen<br />

in Deutschland<br />

<strong>und</strong> Europa bis 2050 auf null zu<br />

senken, steht für di e FDP außer<br />

Frage. Entschei dend i st aber, wi e<br />

wir dieses Ziel erreichen. Gelingt<br />

uns das mit neuen Technologien,<br />

dann kann „German Engineered<br />

Klimaschutz“ einen Beitrag zum<br />

Klimaschutz leisten, der weit über<br />

unseren Anteil an den globalen<br />

Emi ssi onen hi nausgeht.<br />

Das Herzstück unserer liberalen<br />

Klimapolitik ist der Emissionshandel:<br />

Der Staat legt ein striktes<br />

<strong>und</strong> jährlich sinkendes CO 2<br />

-Limit<br />

fest <strong>und</strong> gibt für diese zulässige<br />

Gesamtmenge an Trei bhausgasen<br />

gungen<br />

aus. Wer emittiert, muss<br />

<br />

Durch das CO 2<br />

-Limit werden die<br />

Klimaziele garantiert erreicht <strong>und</strong><br />

ten<br />

bildet sich ein einheitlicher<br />

Pr ei s. Dadu r ch w i r d CO 2<br />

immer<br />

dort eingespart, wo es am wenigsten<br />

kostet. So verbindet der<br />

Emi ssi onshandel Effekti vi tät mi t<br />

reiche<br />

EU-Emissionshandel zeigt.<br />

Ei ne CO 2<br />

-Steuer hingegen hat den<br />

Nachteil, dass sie kein CO 2<br />

-Limit<br />

hat. Klimaschutz wird damit zum<br />

Gl ücksspi el . Da ni emand vorhersagen<br />

kann, wi e si ch di e Marktteilnehmer<br />

verhalten, muss die<br />

Höhe der Steuer ständig angepasst<br />

werden, wenn die erhoffte<br />

Wirkung ausfällt. Statt kleinteilige<br />

Ziele für die Industrie, die Energiewirtschaft,<br />

den Verkehr, die<br />

Gebäude, di e Landwi rtschaft <strong>und</strong><br />

andere Bereiche auszugeben <strong>und</strong><br />

zu versuchen, diese über willkürliche<br />

Preise <strong>und</strong> kleinteilige Regulierung<br />

zu erreichen, wollen wir<br />

Frei e Dem okraten al l e CO 2<br />

-Verursacher<br />

i n den EU-Emi ssi onshandel<br />

integrieren.<br />

Darüber hinaus muss der politische<br />

Rahmen so ausgestaltet<br />

werden, dass innovative Ideen<br />

auch tatsächlich umgesetzt werden<br />

können. Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt es<br />

daher, den Umgang mit CO 2<br />

neu<br />

zu denken. Natürlich sollte die<br />

CO 2<br />

-Vermeidung noch immer im<br />

Mittelpunkt stehen. Beispielsweise<br />

ist grüner Stahl eine wahnsinnig<br />

tolle Perspektive <strong>und</strong> eines der<br />

wichtigsten Leuchtturmprojekte<br />

für den Klimaschutz überhaupt.<br />

Der kolossale Irrtum all derer, die<br />

einzelne Industrien verdammen<br />

<strong>und</strong> am liebsten aus Deutschland<br />

vertreiben möchten, wäre durch<br />

die CO 2<br />

-freie Stahlproduktion für<br />

jeden ersichtlich.<br />

Aber auch CO 2<br />

, das nicht oder<br />

– zumindest derzeit noch –<br />

nur mit enormem Aufwand, der<br />

si ch wi rtschaftl i ch ni cht rechnet,<br />

vermieden werden kann, muss<br />

nicht in die Atmosphäre gelangen,<br />

wo es seine klimaschädliche<br />

Wirkung entfaltet. CO 2<br />

kann aus<br />

Industrieabgasen abgeschieden<br />

<strong>und</strong> als Rohstoff beispielsweise<br />

in der chemischen Industrie oder<br />

zur Herstellung von Wasserstoff<br />

genutzt werden (CCU). Und für CO 2<br />

das weder vermieden noch genutzt<br />

werden kann, muss die Abscheidung<br />

<strong>und</strong> Speicherung (CCS) endlich<br />

ermöglicht werden. Denn die<br />

CO 2<br />

-Neutralität der Industrie wird<br />

ohne CCS nicht gelingen.<br />

Der Fokus muss also erweitert<br />

werden <strong>und</strong> darf nicht mehr alleine<br />

auf der Vermeidung liegen.<br />

„Vermei den, Nutzen, Spei chern“<br />

ist der Dreiklang, den wir im<br />

Umgang mit CO 2<br />

brauchen. Die<br />

Ei nnahmen aus dem Emi ssi onshandel<br />

müssen neben sozialen<br />

Ausgleichsmaßnahmen insbesondere<br />

in Forschung <strong>und</strong> Entwick-<br />

<br />

Die Herausforderung ist groß –<br />

begreifen wir sie als Chance. Auch<br />

für die deutsche Industrie, der mit<br />

innovativen <strong>und</strong> klimafre<strong>und</strong>lichen<br />

Ideen völlig neue Geschäftsmodelle<br />

offenstehen.<br />

Kontakt / weitere Infor mationen<br />

Dr. Lukas Köhler MdB,<br />

Klimapolitischer Sprecher<br />

der FDP-Fraktion<br />

www.lukaskoehler.de<br />

56<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


St r u k t u r w an del i m Ru h r gebi et<br />

„Gutes Leben“ als Kompass<br />

für die Zukunftswirtschaft<br />

Um die Zukunft des Ruhrgebiets wird viel diskutiert, zuweilen kontrovers <strong>und</strong> oft<br />

unsystematisch. „Smart“ soll es werden, eine Wissensregion sein, einen Radschnellweg<br />

haben <strong>und</strong> Hightech darf auch nicht fehlen. Aber welche Richtung soll der<br />

St r u k t u r w an del i m Ruh r gebi et ein sch l agen ?<br />

Autorin:<br />

<br />

Institut Arbeit <strong>und</strong><br />

Technik<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

für Lebens-<br />

tigkeit<br />

werden nach<br />

rodukte<br />

Ei nschätzung des Insti<br />

tuts Arbei t <strong>und</strong> Techni k (IAT)<br />

an der Westfälischen Hochschul e<br />

Gel senki rchen den Struktur wandel<br />

im Revier zunehmend prägen.<br />

Wirtschaftsbereiche, die anspruchsvolle<br />

Dienstleistungsbedürfnisse<br />

der Menschen bedienen: Bildung<br />

<strong>und</strong> Wissen, Kultur, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<br />

lange nicht mehr nur notwendige<br />

<strong>und</strong> kostenträchtige Bereiche, sondern<br />

Zukunftsbranchen, die einen<br />

wesentlichen Beitrag zu mehr Le-<br />

lerweile<br />

über 770 000 <strong>und</strong> damit<br />

nahezu 45 % der insgesamt gut 1,7<br />

<br />

Beschäftigten des Ruhrgebiets sind<br />

in diesen Feldern tätig.<br />

Lebensqualität <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit<br />

Mit Blick nach vorn steht das<br />

Ruhrgebi et i n di esen Gestal tungsfeldern<br />

zugleich vor großen Herausforderungen.<br />

In der (montan-)<br />

industriellen Vergangenheit bewies<br />

die Region große Fähigkei-<br />

<br />

<strong>und</strong> Organisation für die Lösung<br />

ligent<br />

zu kombinieren. Gelingt<br />

eine systematische Entwicklung<br />

von Angeboten, Strukturen <strong>und</strong><br />

Lösungen für nachhaltige Lebensbedingungen,<br />

verspricht dies eine<br />

Win-Win Situation: für die Bürger<br />

des Ruhrgebiets dringend notwendige<br />

Verbesserungen <strong>und</strong> zugleich<br />

neue Perspektiven für die beteiligten<br />

Wirtschaftsbranchen. Dies gilt<br />

<br />

Dienstleistungs- <strong>und</strong> Industrieunternehmen.<br />

Mit den Kompetenzen<br />

in der Gr<strong>und</strong>stoffchemie, der Logistik,<br />

der Wertstoff kreisläufe<br />

sowi e Abfal l wi rtschaft, i n den<br />

Forschungsei nri cht ungen, Wi rt -<br />

schaftsförderungen <strong>und</strong> Cl ustern<br />

in der Region bieten sich vielfältige<br />

Anknüpfungspunkte, um<br />

Dienstleistungen <strong>und</strong> Produkte<br />

wirksamer, nutzungsfre<strong>und</strong>licher,<br />

<br />

grüner <strong>und</strong> gesünder zu gestalten.<br />

Durch die Zusammenarbeit bei<br />

Syst em l ösun gen u n d i n i n t egr i er -<br />

ten Wertschöpfungsketten lässt<br />

si ch hi er Wegwei sendes schaffen.<br />

<br />

Kompensatorik<br />

Neben dem wirtschaftlichen Wandel<br />

gibt es weitere Herausforderungen:<br />

Die besonderen Probleme altindustrieller<br />

Regionen – vor allem im<br />

nördlichen Ruhrgebiet – bedürfen<br />

einer neuen Kompensatorik, eine<br />

weiterentwickelte Governance.<br />

Bestehende Institutionen <strong>und</strong> Mechanismen<br />

der (Selbst-)Steuerung<br />

<strong>und</strong> Regulierung müssen weiterentwickelt<br />

werden. Es braucht<br />

Governanceansätze, die stärker als<br />

bisher Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft,<br />

Wissenschaft, Politik<br />

<strong>und</strong> Verwaltung für die gemeinsame<br />

Gestaltung des Strukturwandels<br />

mobilisiert <strong>und</strong> orchestriert, unterschi<br />

edl i che Interessensl agen ausba-<br />

<br />

<strong>und</strong> gleichermaßen soziale <strong>und</strong><br />

ökonomische Aspekte in den Blick<br />

nimmt, ohne das strategische Ziel<br />

<br />

Auge zu verlieren. Kompensatorik<br />

bedeutet auch, dass für die Bewältigung<br />

des Strukturwandels nicht<br />

nur neue Kapazitäten, sondern auch<br />

Fi nanzmi ttel erforderl i ch sei n werden.<br />

In diesem Zusammenhang ist<br />

der Wirkungsmessung verstärkte<br />

Aufmerksamkeit zu widmen. Nicht<br />

allein Geld, sondern mehr Wissen<br />

über die erzielten Effekte <strong>und</strong> die<br />

wältigung<br />

des Strukturwandels ist<br />

notwendig.<br />

Aufwertungsstrategie für<br />

<br />

Die Sorge um den Abbau von Arbeitsplätzen<br />

infolge der Digitalisierung<br />

in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

ist im Ruhrgebiet spürbar. Gleichzeitig<br />

drohen Fachkräfteengpässe,<br />

die selbst mit großen Produktivitätsfortschritten<br />

nicht ausgeglichen<br />

werden können. Der Ausbau <strong>und</strong><br />

die Modernisierung einer zukunftsfähigen<br />

Wirtschaft muss folglich<br />

von einer Aufwertungsstrategie<br />

für attraktivere Arbeit begleitet<br />

werden. Neben besseren Arbeitsbedingungen<br />

sind ein besseres Zusammenwi<br />

rken der Sozi al partei en<br />

sowi e ei ne innere Erneuerung der<br />

Arbeitswelt überfällig.<br />

Institut für Arbeit <strong>und</strong> Technik<br />

www.iat.eu<br />

Der Artikel ist die<br />

Kurzfassung eines 13<br />

Seit en langen Beit r ags<br />

aus dem jüngsten<br />

Geschäftsbericht des<br />

IAT. Scannen Sie den<br />

QR-Code mit Ihrem<br />

<br />

Langfassung zu erhalten.<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 57


UNTERNEHMEN + MÄRKTE<br />

Ländermeldungen<br />

BRASI LI EN<br />

ArcelorMittal wählt<br />

ein neues Lager-<br />

<br />

Piracicaba<br />

Für sei n Werk i m brasi l i ani schen<br />

Pi raci caba wähl t Arcel orMi ttal das<br />

Lagersystem „C-Stock“ von Danieli.<br />

Dieses soll aus Sicht des italienischen<br />

Anlagenbauers den K<strong>und</strong>en ermöglichen,<br />

kostspielige Investitionen zu<br />

vermeiden, Teilekosten zu senken<br />

<strong>und</strong> von einer schnellen <strong>und</strong> kontinuierlichen<br />

Verfügbarkeit zu pro-<br />

<br />

Kontinuität des Betriebes ebenso gewährleistet<br />

werden wie Ausfallzeiten<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlender Teile minimiert<br />

würden. In einer Vereinbarung mit<br />

ArcelorMittal ist festgehalten, dass<br />

der Bestand des Werkes in Piracicaba<br />

im Lager von Danieli do Brazil vorrätig<br />

gehalten <strong>und</strong> auf Anfrage schnell<br />

geliefert wird. Das lokale Team von<br />

Danieli berät darüber hinaus bei<br />

der Optimierung der Lagerbestände<br />

entsprechend dem tatsächlichen Anlagenbedarf.<br />

Gerdau Ouro Branco<br />

setzt auf Pr imetals<br />

<strong>und</strong> Industrie 4.0<br />

Wie der Anlagenbauer Primetals<br />

jüngst mitteilte, erhielt er bereits<br />

Quelle: Primetals<br />

Die neuen Level-1- <strong>und</strong> Level-2-Systeme<br />

von Primetals für die Stranggießanlage<br />

von Gerdau Ouro Branco<br />

sollen Qualität, Instandhaltungsaufwand<br />

<strong>und</strong> Betriebskosten optimieren.<br />

Ende März die Endabnahmebescheinigungen<br />

für die Modernisierung<br />

von Automatisierungssystemen einer<br />

sechssträngigen Knüppel-Stranggießanlage<br />

eines Drittanbieters <strong>und</strong><br />

zweier Hochöfen von Gerdau Ouro<br />

Branco in Minas Gerais, Brasilien. Bei<br />

der Stranggießanlage mussten unter<br />

anderem die veralteten Level-1- <strong>und</strong><br />

Level-2-Systeme modernisiert werden.<br />

Durch die Maßnahmen wurde<br />

die Qualität verbessert, der Instandhaltungsaufwand<br />

verringert <strong>und</strong> die<br />

Betriebskosten gesenkt. Die Hochöfen<br />

1 <strong>und</strong> 2 wurden mit neuen Level-2-Prozessoptimierungssystemen<br />

ausgestattet, deren Amortisierungsdauer<br />

nur wenige Monate betragen<br />

soll (die Lösung spare Reduktionsmittel<br />

<strong>und</strong> Additive ein <strong>und</strong> verbessere<br />

die Qualität des Roh<strong>eisen</strong>s). Darüber<br />

hinaus beauftragte Gerdau Primetals<br />

Technologies, die Anlagen hinsichtlich<br />

ihres digitalen Reifegrads im<br />

Rahmen ei ner Industri e-4.0-Studi e<br />

zu bewerten <strong>und</strong> eine Roadmap zu<br />

intelligenter Stahlproduktion anzufertigen.<br />

In der Studie wurden die integrierte<br />

Prozessroute vom Hochofen<br />

zum Strangguss <strong>und</strong> die EAF-Route<br />

von der Schrottverarbeitung zum<br />

gewalzten Langprodukt bewertet.<br />

Im Zuge dieses holistischen Ansatzes<br />

wurden metallurgische Modelle<br />

<strong>und</strong> Tools zur Prozessdurchführung,<br />

Automatisierungs- <strong>und</strong> Systemanforderungen,<br />

Produktionsplanung <strong>und</strong><br />

digitale Unterstützungssysteme mit<br />

barkeit<br />

<strong>und</strong> Konsistenz untersucht.<br />

Auf Basis der Ergebnisse dieser Bewertungen<br />

fertigte Primetals eine<br />

Roadmap an, die aufzeigt, wie Gerdau<br />

den Produktionsstandort Ouro<br />

Branco weiter entwickeln kann, um<br />

die gewünschte „intelligente Stahlproduktion“<br />

zu erreichen.<br />

Gerdau Pindamonhangaba<br />

erweitert<br />

<strong>und</strong> modernisiert<br />

mit Danieli<br />

Der Stahlkonzern Gerdau beauftragte<br />

Danieli mit der Modernisierung<br />

seines Walzwerks Nr. 3 in Pindamonhangaba,<br />

São Paulo, um Flachstäbe<br />

Quelle: Danieli<br />

Laut Danieli w<strong>eisen</strong> die ersten<br />

planmäßig hergestellten Flachstäbe<br />

in Gerdaus modernisierten Walzwerk<br />

eine optimale Qualität auf.<br />

aus Feder<strong>stahl</strong> herstellen zu können.<br />

Das Projekt bestand aus technischen<br />

Beratungsdienstleistungen <strong>und</strong> Ausrüstungslieferung,<br />

einschließlich<br />

<br />

pneumatischer Schürzenklappen.<br />

Weitere Tätigkeiten vor Ort, wie die<br />

Demontage <strong>und</strong> Montage sowie die<br />

Kalt- <strong>und</strong> Warminbetriebnahme waren<br />

ebenfalls enthalten. Laut einer<br />

Pressem el dung von Dani el i sol l en<br />

die ersten planmäßig hergestellten<br />

Fl achstäbe berei ts ei ne „ opti male<br />

gische<br />

Eigenschaften“ aufw<strong>eisen</strong>.<br />

Auch die zweite Phase des Projektes<br />

ziele darauf ab, die Produktpalette<br />

von Gerdau zu erweitern.<br />

CH I NA<br />

<br />

Kombiwalzwerk an<br />

<br />

Um den gestiegenen Marktbedarf<br />

Chinas an hochwertigen Edel<strong>stahl</strong> -<br />

produkten zu bedienen, schloss das<br />

Unternehmen Walsin Yantai Stainless<br />

Steel einen Vertrag mit Primetals<br />

Technologies über die Planung <strong>und</strong><br />

den Bau eines neuen Edel<strong>stahl</strong>-Kombiwalzwerks.<br />

Ziel des neuen Werks<br />

soll es sein, die aus einer bestehenden<br />

Anlage stammenden Knüppel in<br />

Ferti gprodukte mi t präzi sen Tol eran-<br />

<br />

umzuwandeln.<br />

Das Projekt einschließlich Elektrik<br />

<strong>und</strong> Automatisierung zur Vorbereitung<br />

auf die Industrie 4.0 wird von<br />

einem Konsortium abgewickelt,<br />

das aus Primetals Technologies<br />

<strong>und</strong> Ceri Long Product besteht. Das<br />

60<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Der Drahtauslass im neuen Kombiwalzwerk besteht aus Primetals Morgan-<br />

Hochgeschwindigkeitswindungsregler <strong>und</strong> Morgan-Stelmore-Kühlförderer.<br />

Kombiwalzwerk verfügt über einen<br />

St abst ahl auslass, ei nen Bar -i n-Coi l -<br />

Auslass <strong>und</strong> einen Drahtauslass. Die<br />

Walzstraße zeichnet sich durch Red<br />

Ring-Gerüste aus, deren Erzeugnisse<br />

in ein Kühlbett gelangen, das mit<br />

Kreissägen, langsamer Wannenkühlung<br />

<strong>und</strong> Bündelbildungsstationen<br />

ausgestattet ist.<br />

Posco expandier t<br />

<br />

neue Sektoren<br />

Der südkoreanische Stahlerzeuger<br />

Posco h at i n der chi n esi sch en Pr o-<br />

vinz Zhejiang den Bau seines ersten<br />

Werks in Übersee für die Herstellung<br />

von Kathodenmaterial abgeschl<br />

ossen. Dort sol l en zukünfti g<br />

5 000 t Kathoden für wiederaufladbare<br />

Batterien pro Jahr hergestel<br />

l t werden. Ini ti i ert wurde der<br />

Bau nach dem genehmigten Joint<br />

Venture mit dem Unternehmen<br />

Huayou Cobalt, welches das Werk<br />

neben Posco betreiben wird. Unter<br />

der gemeinsamen Firmierung<br />

Posco-Hu ayou -ESM h äl t Posco di e<br />

Mehrheitsbeteiligung von 60 %.<br />

Die kommerzielle Produktion soll<br />

noch Ende des Jahres beginnen. Oh<br />

<br />

Pr esi den t bei Posco, bezeich n et e<br />

die Maßnahme als Beispiel für die<br />

Fi rmenstrategi e, „ i n neue Wachs-<br />

<br />

Quelle: SMS group<br />

<br />

geschwindigkeit-<br />

Freiformschmiedepresse<br />

der SMS<br />

group in Betrieb<br />

Quelle: Primetals<br />

Western Superconducting Technologies<br />

(WST) mit Sitz in Xian in der<br />

<br />

eine von der SMS group gelieferte<br />

63/80-MN-Zweisäulen-Oberf lur-<br />

Hochgeschwindigkeit-Freiformschmiedepresse<br />

in Betrieb genommen.<br />

Die Anlagen wurden inklusive<br />

zwei integrierten schienengeb<strong>und</strong>enen<br />

25-Tonnen-Manipulatoren <strong>und</strong><br />

einem mobilen Acht-Tonnen-Belade<strong>und</strong><br />

Entlademanipulator geliefert.<br />

tive<br />

hochwertige Produkte herstellen,<br />

beispielsweise für K<strong>und</strong>en aus der<br />

Luft- <strong>und</strong> Raumfahrt.<br />

Die neue Hochgeschwindigkeits-<br />

malen<br />

Presskraft von 63 MN <strong>und</strong><br />

einer Stauchkraft von 80 MN. Dank<br />

der installierten Hydraulik- <strong>und</strong><br />

St euer ungssyst em e sei di e gel i ef er -<br />

te Freiformschmiede in der Lage,<br />

auch anspruchsvolle <strong>und</strong> tempe-<br />

<br />

Titan technologisch einwandfrei zu<br />

schmieden, heißt es seitens der SMS<br />

group. Die beiden integrierten schienengeb<strong>und</strong>enen<br />

Schmiedemanipulatoren<br />

führen die Schmiedestücke<br />

bis zu einem Gewicht von 25 Tonnen<br />

millimetergenau <strong>und</strong> vollsynchron<br />

zum Pressenhub, auch bei hohen<br />

Hubzahlen. Darüber hinaus könne<br />

WST mit den doppelt schienengeb<strong>und</strong>enen<br />

Manipulatoren einen<br />

höheren Durchsatz erzielen, so die<br />

SMS gr oup.<br />

JA PA N<br />

Tokyo Steel wählt<br />

<br />

Danieli für Schrott-<br />

<br />

Das japanische Unternehmen Tokyo<br />

St eel kauf t ver schi edene Schr ot t sor -<br />

ten ein, um den Schmelzprozess<br />

sei nes El ektrol i chtbogenofens zu<br />

fördern. Um die Behandlung <strong>und</strong><br />

terstützen,<br />

hat der Stahlhersteller<br />

nun Danieli Automation als Lieferant<br />

rungssystems<br />

„Q-ASC“ ausgewählt.<br />

Das System durchläuft verschiedene<br />

selbstlernende Phasen, um eine<br />

rung<br />

zu erreichen. Integriert sind<br />

ein Echtzeit-Feedback <strong>und</strong> eine Unterstützung<br />

bei den Anforderungen<br />

Erfolgreich in Betrieb<br />

genommen: 63/80-MN-<br />

<br />

Hochgeschwindigkeits-<br />

Freiformschmiedepresse<br />

von SMS<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 61


BERUF + KARRI ERE<br />

Namen & Nachrichten<br />

Daniel Wodera neuer CFO von thyssenkrupp Materials Services<br />

Daniel Wodera gehört<br />

seit 2001 zum Konzern<br />

Seit Oktober ist Daniel Wodera<br />

Fi nanzvor st and bei m Wer kst of f -<br />

händler <strong>und</strong> -dienstleister thyssenkrupp<br />

Materi al s Ser vi ces. Den<br />

Post en als CFO h at t e sei t 2014<br />

Klaus Keysberg inne, der im Januar<br />

zum Vorstandsvorsitzenden<br />

berufen wurde <strong>und</strong> seitdem zusätzli<br />

ch das Fi nanzressort kommissarisch<br />

geführt hat.<br />

Der 39-jährige Diplom-Kaufmann<br />

Wodera ist seit 2001 im<br />

Konzern <strong>und</strong> kom m t von der<br />

italienischen Konzerntochter<br />

Acciai Speciali Terni (AST) zurück<br />

nach Essen. In Italien war<br />

Wodera seit 2015 CFO <strong>und</strong> an<br />

der Restrukturierung von AST<br />

beteiligt. Vor seiner Ernennung<br />

zum AST-CFO hatte Wodera verschi<br />

edene Führ ungsf unkt i onen<br />

bei thyssenkrupp Materials Services<br />

inne, zuletzt von 2012 bis<br />

2015 als Leiter Controlling. Mit<br />

r<strong>und</strong> 480 Standorten – davon<br />

271 Lagerstandorte – in über<br />

40 Ländern bezeichnet sich das<br />

Unternehmen als den größten<br />

Werkstoff händler <strong>und</strong> -dienstleister<br />

in der westlichen Welt.<br />

Die Spanne erstreckt sich über<br />

zwei strategische Handlungsfelder:<br />

den globalen Werkstoff handel<br />

als „one-stop-shop“ sowie das<br />

k<strong>und</strong>enindividuelle Dienstleistungsgeschäft<br />

in den Bereichen<br />

Materials Management <strong>und</strong> Supply<br />

Chain Management.<br />

thyssenkrupp Materials Services<br />

www.thyssenkrupp-materialsser<br />

vices.com<br />

Andritz beruft neuen Finanzvorstand<br />

Der steirische Anlagenbauer Andritz<br />

stel l t sei nen Vorstand um. Konkret:<br />

Mark von Laer, seit März 2017<br />

Fi nanzvorstand, wi rd zum Jahresende<br />

<strong>2019</strong> aus dem Unternehmen<br />

ausscheiden. Als sein Nachfolger<br />

wurde Norbert Nettesheim bestel<br />

l t. Der Dipl omkaufmann verfügt<br />

über umfassende Erfahrung<br />

im Projektgeschäft <strong>und</strong> hat den<br />

weit überwiegenden Teil seines<br />

Berufsl ebens i n der Voi th-Gruppe<br />

verbracht, unter anderem als<br />

kaufmännischer Geschäftsführer<br />

in verschiedenen Konzerngesellschaften<br />

<strong>und</strong> zul etzt al s Lei ter Konzerncontrolling,<br />

Rechnungslegung<br />

<strong>und</strong> Beteiligungen. Sein Einstieg<br />

bei Andritz erfolgt im Dezember.<br />

Andritz<br />

www.andritz.com<br />

Norbert Nettesheim<br />

Quelle: Petra A. Killick<br />

Sebastian Bremen übernimmt Professur für 3D-Druck in Aachen<br />

Quelle: Fraunhofer ILT, Aachen.<br />

Prof. Dr. Sebastian<br />

Bremen hält an der FH<br />

Aachen<br />

Fl i eßender Übergang an der FH Aachen:<br />

Ende August emeritierte Prof.<br />

Dr. Andreas Gebhardt <strong>und</strong> übergab<br />

sei n Lehrgebi et „ Hochl ei stungsverfahren<br />

der Fertigungstechnik <strong>und</strong><br />

Additive Manufacturing“ am Fachbereich<br />

Maschinenbau <strong>und</strong> Mechatronik<br />

zum Monatswechsel an Prof.<br />

Dr. Sebastian Bremen. Damit wird<br />

die Kooperation der FH Aachen <strong>und</strong><br />

des Fraunhofer-Institut für Lasertechnik<br />

ILT in Aachen im Aachener<br />

Zentrum für 3D-Druck fortgeschri<br />

eben. Sebasti an Bremen kam<br />

schl i eßl i ch 2011 zum Fraunhofer<br />

ILT, wo er vom wissenschaftlichen<br />

Mitarbeiter bis zum Leiter der Forschungsgruppe<br />

Laser Powder Bed<br />

Fusi on (LPBF) aufsti eg, <strong>und</strong> gehörte<br />

ab 2013 zu dem Team, dass eine<br />

gemeinsame Forschungsgruppe im<br />

Aachener Zentrum für 3D-Druck<br />

aufgebaut hat. Im Sommersemester<br />

2016 erhielt Bremen, der Wirtschaftsi<br />

ngeni eur wesen studi ert<br />

<strong>und</strong> der auf dem Gebiet Additive<br />

Manufacturing promoviert hat, mit<br />

der Fachrichtung Maschinenbau an<br />

der FH Aachen erste Lehraufträge<br />

für Lasertechnik <strong>und</strong> Rapid Prototyping,<br />

dem Vorgänger des heutigen<br />

3D-Drucks.<br />

Die Aachener Labor- <strong>und</strong> Anlagenausstattung<br />

zum Additive<br />

Manufacturing würden ihm viel<br />

Raum für Forschung <strong>und</strong> praktische<br />

Lehre zum 3D-Druck überlassen,<br />

ist Bremen überzeugt: „Ich<br />

werde den Studierenden den Weg<br />

zum Design <strong>und</strong> zur Konstruktion<br />

von additiv gefertigten Bauteilen<br />

ebnen, sodass sie später in den Unternehmen<br />

als Expertinnen <strong>und</strong><br />

Experten den 3D-Druck der Zukunft<br />

mitgestalten.“ Anfang <strong>2019</strong><br />

wurde für das Aachener Zentrum<br />

für 3D-Druck zudem der Kooperationsvertrag<br />

von Fraunhofer ILT <strong>und</strong><br />

FH Aachen erneuert. Di e enge Zusammenarbei<br />

t bei der Insti tuti onen<br />

zeige sich auch in der gemeinsamen<br />

Anlage auf dem Campus der RWTH<br />

Aachen University, so Bremen: „Es<br />

handelt sich um die weltweit größte<br />

kommerzielle Anlage für das Laser<br />

Powder Bed Fusi on, m i t der wi r gemeinsam<br />

Bauteile aus Metallpulver<br />

additiv fertigen.“ Prof. Bremen<br />

wird das Aachener Zentrum für<br />

3D-Druck weiterhin leiten <strong>und</strong> die<br />

Verbindung zwischen FH Aachen<br />

<strong>und</strong> dem Fraunhofer ILT fortführen.<br />

FH Aachen – Fachbereich<br />

Maschinenbau <strong>und</strong> Mechatronik<br />

www.goethelab.fh-aachen.de<br />

70<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Fließender Wechsel bei ASMET steht bevor<br />

Ihren ersten gemeinsamen Auftritt<br />

als noch amtierender <strong>und</strong><br />

als kommender Geschäftsführer<br />

der Austrian Society for Metallurgy<br />

and Materials (ASMET) hatten Bruno<br />

Hribernik <strong>und</strong> Gerhard Hackl<br />

im Rahmen der Doppelkonferenz<br />

ESSC & Dupl ex <strong>2019</strong> vom 30. September<br />

bis 2. Oktober. In einem<br />

<br />

zum Jahreswechsel operativ seine<br />

Aufgaben übernehmen, während<br />

Hribernik sich mit Ablauf der<br />

Mitgliederversammlung zurückziehen<br />

wird.<br />

Der promovierte Diplom-Ingenieur<br />

Gerhard Hackl übte bis in<br />

den Sommer <strong>2019</strong> über 12 Jahre<br />

das Mandat als Vorstand bei Breitenfeld<br />

Edel<strong>stahl</strong> aus, wo vor allem<br />

Vertrieb, Technik, Forschung <strong>und</strong><br />

Entwi ckl ung, Qual i tätsm anagement<br />

sowie Öffentlichkeitsarbeit<br />

<br />

Von 2017 bis <strong>2019</strong> hat Hackl auch<br />

die Funktion des Vorstandsvorsitzenden<br />

übernommen. Ab Anfang<br />

der 1990er-Jahre bis 2007 war er<br />

bei Böhler Edel<strong>stahl</strong> in verschiedenen<br />

Funktion tätig. Der Wechsel<br />

zur ASMET als geschäftsführendes<br />

Vorstandsmitglied ist quasi eine<br />

Rückkehr zu sei nen wi ssenschaftlichen<br />

Wurzeln: An der Montanuniversität<br />

Leoben, wo der Verband<br />

angesiedelt ist, studierte<br />

Hackl Eisenhüttenwesen <strong>und</strong> war<br />

vier Jahre auch als Assistent tätig.<br />

Hribernik, der an der Montanuniversität<br />

Leoben Hüttenwesen<br />

mit den Vertiefungen Eisenhüttenk<strong>und</strong>e,<br />

Energie <strong>und</strong> Betriebswirtschaft<br />

studierte <strong>und</strong> über die<br />

pulvermetallurgische Herstellung<br />

von Werkzeug- <strong>und</strong> Schnellarbeitsstähl<br />

en promovi erte, übt di e Funktion<br />

als geschäftsführendes Vorstandsmi<br />

tgl i ed sei t 2012 aus. 2016<br />

gründete er die ASMET Research<br />

GmbH, di e auch ni cht gemei nnützige<br />

Aktivitäten wie beispielsweise<br />

Auftragsforschung für die Stahl-<br />

<br />

Organisation von Ausstellungen<br />

tionen<br />

in der Industrie umfassen<br />

u.a. Böhler in Kapfenberg, wo er<br />

als Projektleiter die Pulvermetallurgie<br />

im großtechnischen Maßstab<br />

ei nführte, <strong>und</strong> Böhl er-Uddeholm,<br />

wo er von 1990 bis 2012<br />

für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung,<br />

Innovations-, Qualitäts- <strong>und</strong> Umweltmanagement<br />

verantwortlich<br />

war.<br />

ASMET<br />

www.asmet.org<br />

Quelle: ASMET<br />

Redaktionsleiter<br />

Torsten Paßmann (li.),<br />

Omar Al-Rawi (SPÖ),<br />

Mitglied des Wiener<br />

Landtags <strong>und</strong> Gemeinderats,<br />

sowie Bruno<br />

Hribernik <strong>und</strong> Gerhard<br />

Hackl (beide<br />

ASMET) am Rande des<br />

Conference Dinner zur<br />

ESSC & Duplex <strong>2019</strong><br />

Julia Mazak vom WZL erhält Ehrung für das Projekt „BevelAngle“<br />

Als „VDW-Forschungsinstitut Projekt<br />

des Jahres“ wurde die Arbeit<br />

von Julia Mazak vom Lehrstuhl für<br />

Technologie der Fertigungsverfahren<br />

des Werkzeugmaschinenlabors<br />

WZL der RWTH Aachen im Projekt<br />

„BevelAngle“ gewürdigt. Mit dieser<br />

ideellen Auszeichnung macht das<br />

VDW-Forschungsinstitut auf hervorragende<br />

Leistungen von Projektbearbeitern<br />

aus; die Auszeichnung<br />

erfolgte im Rahmen der EMO Hannover<br />

<strong>2019</strong>.<br />

Ziel des Forschungsprojekts<br />

„BevelAngle“ war die Entwicklung<br />

einer Richtlinie für die verschleißoptimierte<br />

Auslegung der technologischen<br />

Winkel bei Kegelradfräswerkzeugen<br />

für das industriell<br />

verbreitete Verfahren „Face Milling“.<br />

Im Mittelpunkt stand im Besonde-<br />

<br />

der Werkzeuggeometrie, weshalb<br />

unterschiedliche Winkelkombinationen<br />

bei mehreren Schnittparametern<br />

untersucht wurden.<br />

Die Zielsetzung lag hierbei in der<br />

methodischen Untersuchung der<br />

technologischen Werkzeugwinkel<br />

<strong>und</strong> Vorschubstrategien beim Ke-<br />

<br />

auf den Werkzeugverschleiß. Besonders<br />

die Beobachtung <strong>und</strong> Analyse<br />

der Wechselwirkungen zwischen<br />

den Vorschubstrategien <strong>und</strong> deren<br />

technologischen Werkzeugwinkeln<br />

lieferte im Projekt eine Erweiterung<br />

der wissenschaftlichen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

beim Kegelradfräsen.<br />

Die simulative Prozessanalyse<br />

wurde mit Hilfe der am WZL entwickelten<br />

Fertigungssimulation<br />

für das Kegelradfräsen „Bevelcut“<br />

durchgeführt. Diese wurde um die<br />

Berechnung der effektiven Frei- <strong>und</strong><br />

Span wi n k el er wei t er t . Si m u l at i on en<br />

bei unterschiedlich konstruktiven<br />

Frei - <strong>und</strong> Spanwi nkel n sowi e bei unterschiedlich<br />

konstanten Vorschubniveaus<br />

zeigten, dass der Vorschub<br />

im Vergleich zu den konstruktiven<br />

Werkzeugwinkeln einen geringen<br />

<br />

Span wi n k el h at . Fü r Fer t i gu n gspr o-<br />

zesse mit einer Vorschubrampe unterschied<br />

sich der Verlauf der Spanungskennwerte<br />

für jeden Schnitt.<br />

Zur besseren Vergleichbarkeit von<br />

Kennwerten wurde außerdem eine<br />

Methode zur Auswertung der Werte<br />

anhand Dichtefunktionen entwickelt.<br />

Werkzeugmaschinenlabor der<br />

RW TH Aachen<br />

www.wzl.r wth-aachen.de<br />

Dr. Stefan Brand,<br />

Vorstandsmitglied<br />

des VDW, übergibt die<br />

Auszeichnung für das<br />

„Projekt des Jahres“ an<br />

Ju l i a M azak vom W ZL<br />

der RW TH Aachen.<br />

Dr. Alexander Broos,<br />

Leiter Forschung <strong>und</strong><br />

Technik VDW, komplettiert<br />

die R<strong>und</strong>e.<br />

Quelle: Deutsche Messe<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 71


PRI SM A<br />

Technikgeschichte<br />

<br />

Zeitzeugen aus Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

Autor:<br />

Thomas Mertz,<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

si nd bei spi el swei se der l egendäre Agentenaustauschpl atz Gl i eni cker Brücke, di e wi e ei n<br />

<br />

Weltniveau.<br />

i e im Flußbogen der<br />

Saar gel egen e Völ k -<br />

linger Hütte ist die<br />

bedeutendste histori<br />

sche Hütte des<br />

Saar l an des. Tech n i k gesch i ch t l i ch<br />

ist sie in Europa einzigartig. Binnen<br />

eines Jahrzehnts entwickelte<br />

si e si ch zu ei nem der größten<br />

Rohei sen- <strong>und</strong> Stahl erzeuger i m<br />

vationen<br />

der Maschinenbau- <strong>und</strong><br />

<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts, die hier erstmals<br />

<br />

re<br />

Hütte besaß so viele Patente wie<br />

die in Völklingen. So war etwa die<br />

Walzenzugmaschine 05 aus dem<br />

<br />

saarl ändi schen Maschi nenbauunternehmen<br />

Ehrhardt <strong>und</strong> Sehmer<br />

-<br />

<br />

Europa, sondern i st heute auch<br />

die letzte erhaltene <strong>und</strong> noch<br />

arbeitende Gleichstrom-Einzylin-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

bildet den End- <strong>und</strong> Höhepunkt<br />

<br />

<br />

<br />

von 1936 bis 1944 errichteten<br />

ge<br />

von 1928, der Trockengasreinigung<br />

von 1911 <strong>und</strong> den sechs<br />

Gasgebläsemaschi nen (von 1905<br />

bis 1914) in der von 1900 bis 1938<br />

Weltbekannter Flussübergang: die Glienicker Brücke, oftmals<br />

Agentenaustauschpunkt im Kalten Krieg.<br />

entstandenen Gebläsehalle. 1986<br />

wurde die Völklinger Hütte stillgelegt<br />

<strong>und</strong> bereits 1995 als ers-<br />

<br />

<br />

die UNESCO-Liste des Weltkultu-<br />

<br />

<br />

zugeordneten drei Winderhitzern<br />

<strong>und</strong> den Gichtgasleitungen beherrscht<br />

die Anlage die Silhouette<br />

der Stadt.<br />

Subst anzer hal t bei der<br />

Völklinger Hütte<br />

de<br />

<strong>und</strong> von der GlücksSpirale als<br />

<br />

<br />

konzentrierte sich von 1992 an<br />

stanzerhal<br />

tung. Für Si cherungs-<br />

<br />

Außenputzarbeiten am Hocho-<br />

<br />

Walzenzugmaschine, die Europawerkstatt<br />

sowie die Restaurierung<br />

der Erzschrägbrücke, der<br />

Gi chtbühne <strong>und</strong> der Si nteranl age<br />

stel l te si e i nsgesam t r<strong>und</strong> 1,3 Mi l -<br />

<br />

Bautei l e wurden i n Stahl ergänzt<br />

<strong>und</strong> erhielten einen dunkelgrauen<br />

<br />

Völklinger Hütte überregional mit<br />

ihren Ausstellungen, Veranstaltungen<br />

<strong>und</strong> dem Science Center<br />

glänzen <strong>und</strong> Besucher an unsere<br />

<br />

Quelle: Roland Rossner / Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

76<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Die Wutachtalbrücke<br />

entstand als Folge des<br />

deutsch-französischen<br />

Krieges von 1870/71.<br />

Quelle: M. L. Preiss / Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

Alte Schmelz als<br />

bauliches Zeugnis<br />

unternehmerischer<br />

Fürsorge<br />

Nach der Jahrtausendwende be-<br />

<br />

<br />

che<br />

im ehemaligen Eisenwerk Alte<br />

Sch m elz. Nach der Fer t i gst ell u n g<br />

der Arbeitersiedlung, ein bauliches<br />

Zeugnis unternehmerischer<br />

Fürsorge, der Möl l erhal l e <strong>und</strong> der<br />

Alten Schlosserei wurde 2012 das<br />

leerstehende Herrenhaus saniert<br />

<br />

<br />

des 1733 gegründeten Eisenwerks<br />

ist aber die Möllerhalle. Hier war<br />

<br />

dem aus einer Mischung aus Eisenerz,<br />

Holzkohl e <strong>und</strong> Zuschl ag-<br />

ler,<br />

Roh<strong>eisen</strong> hergestellt wurde.<br />

Bei dem Ensemble Al te Schmel z<br />

<br />

eine der ganz seltenen erhaltenen<br />

Gesamtanlagen dieser Art,<br />

<br />

<strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esrepublik, sondern<br />

<br />

<br />

<br />

stel l te zwi schen 1994 <strong>und</strong> 2014<br />

<br />

verschiedene Restaurierungsmaß-<br />

<br />

Sayner H üt t e:<br />

W<strong>und</strong>erwerk der Technik<br />

standsetzung<br />

der Sayner Hütte i n<br />

mal<br />

mit insgesamt r<strong>und</strong> 120 000<br />

<br />

-<br />

<br />

<strong>und</strong> das Hüttenwesen. Seit dem 17.<br />

Jah r h u n der t bet r i eb m an m i t dem<br />

Wasser des Saynbachs eine Vielzahl<br />

von Poch- <strong>und</strong> Hammerwerken.<br />

1769/1770 gründete dann der<br />

<br />

Wenzeslaus, die Sayner Hütte.<br />

1815 übernahm sie der preußi-<br />

<br />

<br />

50 Jahren zu einer der größten<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>und</strong> Gießen sowie durch die Leis-<br />

-<br />

<br />

neuer Musterbetrieb hervor. Von<br />

1828 bis 1830 entstand die neue<br />

-<br />

<br />

Gussei sen-Ferti gtei l en erri chtet,<br />

nicht zuletzt, um durch das neue<br />

<br />

<br />

-<br />

monstrierte<br />

das Selbstbewusstsein<br />

<br />

durch die gusseiserne Binderkon-<br />

<br />

ze<br />

Hütte still. Nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg wurden Teile des in<br />

der Presse als W<strong>und</strong>erwerk der<br />

<br />

abgerissen. 1975 er warb sie der<br />

<br />

rettete sie in letzter Sek<strong>und</strong>e vor<br />

dem schon genehmigten Abriss.<br />

Heute wird die Gießhalle im Rah-<br />

<br />

das gesamte Areal museal <strong>und</strong> als<br />

<br />

Ausstellungen, Tagungen <strong>und</strong> Seminare<br />

genutzt.<br />

Maximilianshütte: ein<br />

Eisenwerk von 1561<br />

ximilianshütte<br />

im bayrischen<br />

<br />

<br />

„Maxhütte“ genannte Eisenwerk<br />

wurde bereits 1561 gegründet.<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 77


PRI SM A<br />

Technikgeschichte<br />

Heute zählen zu dem Ensemble<br />

<br />

<br />

Gebäude der Maxhütte waren bi s<br />

<br />

der ursprünglich das Hammerwerk<br />

untergebracht war, wurde kurz<br />

nach der Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

südlich an das monumental<br />

wirkende Walzwerk angebaut <strong>und</strong><br />

dient heute als Ausstellungshalle<br />

te<br />

<strong>und</strong> Arbeitsweise der Maxhütte.<br />

<br />

1990er Jahre mit r<strong>und</strong> 45 000 Euro.<br />

Wutachtalbahn:<br />

gew<strong>und</strong>en wie ein<br />

Sauschwänzle<br />

<br />

<br />

in die am südöstlichen Rand des<br />

-<br />

<br />

zwischen Blumberg-Zollhaus <strong>und</strong><br />

<br />

lange Strecke entstand in der Folge<br />

<br />

von 1870/71 zur Umgehung des<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

gigantische Bauvorhaben wurde von<br />

1887 bis 1890 umgesetzt unter der<br />

Vorgabe, dass auch das schwerste<br />

Geschütz noch transportierbar sein<br />

ßig<br />

geringe <strong>und</strong> höchstzulässige<br />

<br />

<strong>und</strong> mussten in einem geologisch<br />

<strong>und</strong> topographisch schwierigen<br />

Gel ände zur Über wi ndung der<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

großen Brücken in einer Gesamt-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

Das Ulmer Münster wurde ab 1377 gebaut, Dachstühle aus Eisen erhielt<br />

es im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert.<br />

-<br />

<br />

von 4 560 m sind Sporntunnel.<br />

<br />

-<br />

<br />

auch den Beinamen „Sauschwänz-<br />

<br />

Zollhaus wurde 1889 errichtet. Seit<br />

1977 wird die Wutachtalbahn als<br />

Museumsbahn genutzt.<br />

Agentenaustauschplatz<br />

Glienicker Brücke<br />

<br />

2017 um 9.00 Uhr wurde in Potsdam<br />

der Abschluss der Restaurie-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

vorausgegangenen Jahren durch<br />

taurierung<br />

der Säulenarchitektur<br />

an dem weltbekannten Flussübergang<br />

unterstützen können <strong>und</strong> ins-<br />

<br />

Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

-<br />

<br />

<br />

dungen<br />

der aus Wünschelburger<br />

San dstei n besteh en den Säu l en ar -<br />

mit<br />

verb<strong>und</strong>ene Volumenzunahme<br />

<br />

Säu l en u n d Gesi m se der di e Br ü -<br />

-<br />

<br />

wurden nacheinander abgebaut<br />

<strong>und</strong> mit Edel<strong>stahl</strong>verbindungen<br />

wiedererrichtet. Auch der einzeln<br />

<br />

restauriert.<br />

<br />

im 17. Jahrh<strong>und</strong>ert zunächst als<br />

schmal en Hol zübergang erri chtet.<br />

Nach zwei weiteren Übergängen<br />

entschied man sich zu Beginn des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts zu einer „plumpen<br />

Eisenkonstruktion“, über die<br />

<br />

Quelle: Ute Willinger / Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

78<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


Die Gießhalle der<br />

Sayner H üt t e best icht<br />

durch ihre drei-<br />

<br />

<strong>und</strong> die gusseiserne<br />

Konstruktion des<br />

Daches.<br />

Quelle: Deutsche Stiftung Denkmalschutz<br />

<br />

<br />

gut <strong>und</strong> die Brücke avancierte rasch<br />

<br />

dem Zweiten Weltkrieg wieder<br />

<br />

Grenzübergang zwi schen Ost <strong>und</strong><br />

<br />

im November 1989 war sie nur mit<br />

Son der gen eh m i gu n g zu passi er en .<br />

späl<br />

ti gen Ruhm al s Austausch-<br />

<br />

das Ensemble zum Weltkulturerbe<br />

Pot sdam .<br />

Ulmer Münster: erster<br />

Glockenstuhl aus Eisen<br />

<br />

im Zentrum der Altstadt. 1377<br />

begonnen, stellte man den Baubetrieb<br />

1543 ohne Vollendung<br />

des Westturms ein. Er war nur<br />

-<br />

nahme<br />

der Arbeiten entstanden<br />

zwischen 1844 <strong>und</strong> 1890 die beiden<br />

Osttürme <strong>und</strong> der Westturm<br />

wurde abgeschlossen. Zugleich<br />

-<br />

<br />

<br />

Zentrum der alten Reichsstadt<br />

<br />

<br />

aus eigenen Mitteln errichtet.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Rest aur i er ungsm aßnahm en am<br />

Ulmer Münster bereits seit 2008<br />

nicht zuletzt dank ihrer treuhän-<br />

<br />

<br />

begann mit der Restaurierung<br />

der Eisenkonstruktion des Glockenstuhls,<br />

die korrodiert war.<br />

Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />

Viele weitere Baudenkmale aus<br />

-<br />

<br />

ihrer Gründung 1985 retten hel-<br />

<br />

ihre Wiederherstellung.<br />

Thomas Mer tz,<br />

Leiter der Pressestelle,<br />

St i ft ung Denkmal schut z<br />

thomas.mertz@denkmalschutz.de<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong> 79


THEMEN IM NÄCHSTEN HEFT<br />

(Änderungen vorbehal ten)<br />

Technik + Trends:<br />

▷ Ver meidung von Calciumsilikat zer fall <strong>und</strong> För der ung der Glasbildung<br />

bei vollständiger Reduktion von Konverterschlacken<br />

<br />

▷ The blast furnace in view of past, current and future CO 2<br />

saving technologies<br />

Unternehmen + Märkte:<br />

▷ Port r ai t DK Recycli ng <strong>und</strong> Roh ei sen – das woh l äl t est e i ndust r i el l e<br />

Recycl i ngunt er nehm en der Wel t<br />

▷ Rohst off e i n Zuk unf t sbranchen – Ver sor gungssi cher hei t ja oder nei n?<br />

Quelle: Tata Steel<br />

<br />

▷ Führ ungsk r äf t e über 50<br />

Pr i sm a:<br />

▷ Die heilige Barbara von Heinrich Moshage<br />

Und traditionell mit<br />

dem englischsprachigen<br />

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Zeitschrift für die Her stellung <strong>und</strong> Ver ar beitung von Eisen <strong>und</strong> Stahl<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

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Herausgeber:<br />

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<br />

Mitherausgeber:<br />

<br />

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Objektleitung:<br />

Oliver Märten (verantwortlich)<br />

Tel. +49 2203 3584-131<br />

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Redaktion:<br />

Torsten Paßmann (Redaktionsleitung)<br />

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<br />

Niklas Reiprich<br />

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Freie Mitarbeit:<br />

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Cl audi a Cremer<br />

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Fax +49 2203 3584-185<br />

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Pr ei sl i st e Nr. 49 vom 1. Jan u ar <strong>2019</strong><br />

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Burkert 47<br />

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Gl ama Maschi nenbau 23<br />

Grünewal d 67<br />

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Rübsamen 43<br />

Microepsilon 33<br />

SMS gr ou p 2<br />

Si em pelk am p 84<br />

<br />

<br />

Waelzholz 45<br />

82<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> ei sen 139 (<strong>2019</strong>) Nr. <strong>10</strong>


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largest hand-molding fo<strong>und</strong>ry producing castings with a weight of up to 320 t (353 US tons). Siempelkamp is a<br />

component supplier and service provider for nuclear facilities.<br />

Siempelkamp Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau GmbH | Siempelkampstraße 75 | 47803 Krefeld | Germany<br />

siempelkamp.com

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