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Nr. 25 (II-2019) - Osnabrücker Wissen

Nr. 25 (II-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 25 (II-2019) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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KOSTENLOS!<br />

<strong>Nr</strong>. <strong>25</strong> · kostenlos · Ausgabe <strong>II</strong> / <strong>2019</strong><br />

www.os-wissen.de<br />

WIE DIGITAL<br />

IST OSNABRÜCK?<br />

ab Seite66<br />

Wie viele Briten<br />

verließen Osnabrück?<br />

Seite 20<br />

Wie machen Pilze<br />

Insekten zu Zombies?<br />

Seite 40<br />

Wo fanden Wilddiebe<br />

ein Happy End?<br />

Seite 46<br />

Wer butterte im Vorläufer<br />

der Waschmaschine?<br />

Seite 62


Das wird ganz<br />

großes Kino!<br />

Schon bald geht unsere Redaktion auch über digitale Kanäle auf Sendung und startet zusätzlich<br />

aufregende virtuelle Entdeckungsreisen. Für die zukünftige Umsetzung unseres Printmagazins und<br />

neuer Online-Formate wie Blogartikel, Podcast, Videoclips und Social-Media-Aktivitäten suchen wir<br />

Verstärkung (in Voll- oder Teilzeit sowie auch Freelancer möglich). Darüber hinaus warten außerdem<br />

weitere spannende Agentur- und Verlagsprojekte.<br />

Redakteure<br />

digital+print<br />

Werbeberater<br />

Moderatoren<br />

Video+ Podcast<br />

Film-Editoren<br />

Fotografen +<br />

Videofilmer<br />

by<br />

Bewerbungenan:<br />

kontakt@sinus-marketing.de


Editorial<br />

Das elektrische Licht wurde<br />

"<br />

nicht durch die kontinuierliche<br />

Verbesserung von Kerzen erfunden. ““<br />

Oren Harari (1949-2010)<br />

die Digitalisierung verändert das<br />

menschliche Leben schneller<br />

und grundlegender als die technischen<br />

Revolutionen früherer<br />

Zeiten. Das gilt natürlich auch in<br />

Osnabrück, wo Stadt und Stadtwerke<br />

Ende Juni bereits eine „Digitale<br />

Woche“ veranstalteten,<br />

weil das Phänomen – so Oberbürgermeister<br />

Wolfgang Griesert<br />

– uns alle betrifft.<br />

In der Jubiläumsausgabe von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ widmen<br />

wir uns diesem wichtigen Thema,<br />

das sicher auch die kommenden<br />

Jahre prägen wird, auf insgesamt<br />

sieben Seiten. Freuen Sie sich auf<br />

viele spannende Einblicke, neue<br />

Erfahrungen und Prognosen!<br />

Auf den folgenden Seiten beantworten<br />

wir dann wieder eine<br />

Reihe außergewöhnlicher Fragen.<br />

Oder wussten Sie, wer im Vorläufer<br />

der Waschmaschine<br />

butterte, wie Pilze Insekten<br />

zu Zombies machen<br />

oder wo das schwarze<br />

Wasser der Krietbeeke<br />

floss?<br />

Wir wünschen Ihnen<br />

nun einmal mehr viel Vergnügen<br />

beim Entdecken unserer einzigartigen<br />

Region.<br />

In diesem Sinne bis zur<br />

nächsten Ausgabe, die<br />

noch vor Weihnachten im<br />

Dezember erscheint.<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

3


IMPRESSUM<br />

Ein Verlagsobjekt der sinus Marketing GmbH<br />

Gartenkamp 19, 49492 Westerkappeln<br />

Telefon: +49 5404 / 95 750 20<br />

E-Mail: kontakt@sinus-marketing.de<br />

Internet: www.sinus-marketing.de<br />

PROJEKT- & ANZEIGENLEITUNG<br />

Stephan Buchholz<br />

VERMARKTUNG<br />

Laura Seewald, Igor Hafner, Kim Lucas<br />

MEDIENGESTALTUNG<br />

Laura Fromm (Leitung), Isabel Jannack<br />

PROJEKTMANAGEMENT & DISTRIBUTION<br />

Sebastian Buchholz<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger, Yörn Kreib, Heiko Schulze,<br />

Karina Dänekamp, Sina-Christin Wilk,<br />

Dr. Carl-Heinrich Bösling, Laura Seewald,<br />

Ali Çınar,<br />

<strong>25</strong>.<br />

Ausgabe<br />

SPANNENDES & WISSENSWERTES<br />

GASTBEITRÄGE IN DIESER AUSGABE:<br />

Barbara Kahlert,<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Judith Franzen, Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Svenja Vortmann, Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick,<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Hendrik Hoerner, Museum am Schölerberg<br />

Dr. Thorsten Heese, Kurator<br />

Stadt- und Kulturgeschichte<br />

FOTOGRAFEN<br />

Marlen Rasche · www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

sowie siehe Bildnachweise<br />

Titelmotiv © kjekol; Adobe Stock<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16, 49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

September <strong>2019</strong><br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung<br />

im Internet oder Vervielfältigung auf Datenträgern<br />

nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung<br />

der sinus Marketing GmbH. Trotz sorgfältiger<br />

Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.<br />

Unsere Redaktion ist selbstverständlich bemüht,<br />

alle Ansprüche im Bereich der Urheberrechte<br />

(insbesondere der Bildrechte) vor Drucklegung zu<br />

klären und zu berücksichtigen. Sollte uns trotzdem<br />

mal ein unbeabsichtigter Fehler unterlaufen,<br />

wenden Sie sich bitte direkt per E-Mail an uns<br />

(redaktion@osnabruecker-wissen.de), damit wir<br />

umgehend eine einvernehmliche Lösung finden.<br />

TOPTHEMA<br />

Wie digital ist Osnabrück? 6<br />

Stadt & Landgeschichten<br />

Warum wollten die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Westerkappeln missionieren? 14<br />

Wann beginnt Osnabrücks<br />

jüdische Geschichte? 15<br />

War er ein Schindler<br />

oder ein Schwindler? 18<br />

Wie viele Briten<br />

verließen Osnabrück? 20<br />

Welche Karts fahren<br />

mit Sonne? 20<br />

Wo wird seit 3.000<br />

Jahren Wein angebaut? 21<br />

Wann gab es <strong>Osnabrücker</strong><br />

„Verfassungsväter“? Teil 3 22<br />

Wie kalt war es im Königlich<br />

Preußischen Staatsarchiv<br />

zu Osnabrück? 23<br />

Was bedeutet „C14“? 24<br />

Sport & Gesundheit<br />

Wo bildet das Klinikum ANZEIGE<br />

seinen Nachwuchs aus? 26<br />

Leben & Gesellschaft<br />

Wie werden<br />

verborgene Talente entdeckt? 28<br />

Was geschah mit der VHS<br />

in den 1930er und 40er Jahren? 30<br />

Was verrät die Dominikanermonstranz<br />

über den Dominikanerorden?<br />

32<br />

Wo beginnt<br />

Barrierefreiheit? 36<br />

21<br />

28<br />

Wo wird seit 3.000<br />

Wie werden verborgene<br />

Jahren Wein angebaut?<br />

Talente entdeckt?<br />

4 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

36<br />

Wo beginnt<br />

Barrierefreiheit?


Momentaufnahmen<br />

Wie viele<br />

Iburgen gibt es? 34<br />

Natur & Umwelt<br />

Wer besitzt 30.000 Stacheln? 38<br />

Wie machen Pilze<br />

Insekten zu Zombies? 40<br />

Wo floss das schwarze<br />

Wasser der Krietbeeke? 42<br />

Wer scheint seit<br />

viereinhalb Milliarden Jahren? 43<br />

Kunst & Kultur<br />

Vergessene Bücher Teil 13:<br />

Wer blätterte in<br />

Preußens Schattenseiten? 44<br />

Wo fanden Wilddiebe<br />

ein happy end? 46<br />

Job & Karriere<br />

Wie kann man<br />

ANZEIGE<br />

Führung lernen? 47<br />

Wo stellten sich mehr<br />

als 13.000 Arbeitgeber vor? 48<br />

In 30 Minuten zum neuen Job? 50<br />

Wo gibt es die meisten<br />

Stellenangebote? 50<br />

Wer arbeitet bei der Stadt? 51<br />

Welcher Turm zieht mit<br />

dem BURJ KHALIFA gleich? 51<br />

On Tour<br />

Wo trifft man Hochadel<br />

und Hubschrauber? 52<br />

Essen & Trinken<br />

Was macht die Zwiebel wertvoll? 57<br />

6 scharfe Fakten<br />

zur Zwiebel 58<br />

Wie gastronomisch<br />

ist die Region? 59<br />

Wirtschaft & Technik<br />

Was tankt die Post? 60<br />

Wer wäscht Autos<br />

ANZEIGE<br />

mit Regenwasser? 61<br />

Wer butterte im Vorläufer<br />

der Waschmaschine? 62<br />

Wer profitiert von<br />

regionaler Erde? 63<br />

Familie & Soziales<br />

Wer schreibt für Jung und Alt? 64<br />

Handgezeichnet<br />

Was trägt Mann im Sommer? 65<br />

Rätseln & Gewinnen<br />

Kreuzworträtsel 66<br />

Gewinnspiel 67<br />

In eigener Sache:<br />

Werbung in<br />

diesem Magazin<br />

WIR SIND DER MEINUNG: WISSEN<br />

SOLLTE FREI VERFÜGBAR SEIN!<br />

Deshalb ist „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ seit<br />

der ersten Ausgabe bis heute für interessierte<br />

Leserinnen und Leser kostenlos<br />

an ausgewählten Vertriebsstellen erhältlich.<br />

Aufwendungen wie z.B. für die<br />

Redaktion, Gestaltung, Logistik und den<br />

Druck werden durch Werbeeinnahmen<br />

refinanziert und ermöglichen so erst<br />

das regelmäßige Erscheinen dieser<br />

Printpublikation. Neben klassischen<br />

Werbeanzeigen werden auch zum<br />

Teil „bezahlte Beiträge“ von Unternehmen<br />

veröffentlicht. Um Ihnen als<br />

Leser hier größtmögliche Transparenz<br />

zu gewährleisten, markieren wir alle<br />

diese Beiträge deutlich mit dem Wort<br />

„Anzeige“. Darüber hinaus werden einige<br />

Rubriken und Artikel von Unternehmen<br />

„präsentiert“, d.h. sie haben<br />

keinerlei Einfluss auf die Inhalte selbst,<br />

unterstützen das Projekt aber ebenfalls<br />

finanziell und können ihr Unternehmen<br />

im Gegenzug in der jeweiligen<br />

Rubrik z.B. durch ihr Logo und die Kontaktdaten<br />

werblich darstellen.<br />

Wir bedanken uns bei allen treuen<br />

Werbepartnern für das Vertrauen und<br />

die Unterstützung dieses Projektes!<br />

52<br />

Wo trifft man<br />

Hochadel und<br />

Hubschrauber?<br />

60<br />

Was tankt<br />

die Post?<br />

5


6 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

Tastatur unten © Gorodenkoff / Mann mit VR Brille © lassedesignen / Tastatur oben © denisismagilov / Hintergrund © Digital art; Adobe Stock


Topthema<br />

WIE DIGITAL<br />

IST OSNABRÜCK?<br />

Digitalisierung – ein brandaktuelles Thema, das kaum breiter gefächert<br />

sein könnte. So viel ist jedoch klar: Eine digitale Ausrichtung bedeutet,<br />

zukunftsorientiert zu agieren. Wir haben uns umgehört, welche digitalen<br />

Vorreiter in Osnabrück unterwegs sind.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

7


WIE SIND WIR ÜBERMORGEN?<br />

Seit Januar <strong>2019</strong> ist Franziska Haucke,<br />

Projektleitung Digitale Agenda, die<br />

erste Digitalisierungsbeauftragte der<br />

Stadt Osnabrück. „Osnabrück übermorgen“,<br />

so lautet der Titel des Projekts,<br />

das auf zwei Säulen basiert:<br />

Der Digitalisierung der Stadtverwaltung<br />

und dem Stadtmarketing. „Es<br />

besteht eine gesellschaftliche Dringlichkeit,<br />

weshalb wir Modellprojekte<br />

umsetzen“, so Haucke. Hierfür wurde<br />

ein Team aus IT-Fachkräften und Mitarbeitern<br />

der allgemeinen Stadtentwicklung<br />

zusammengestellt.<br />

Das erste große Projekt: Die „Digitale<br />

Woche“, initiiert durch die Stadt<br />

Osnabrück und die Stadtwerke. Vom<br />

24. bis 28. Juni präsentierten Unternehmen,<br />

Vereine und Institutionen in<br />

70 Veranstaltungen, wie sie die Themen<br />

Digitalisierung, Virtual Reality,<br />

Datenschutz, Künstliche Intelligenz,<br />

Arbeitswelt im Wandel und Social<br />

Media in ihren Alltag integrieren.<br />

Vom Hackathon über digitale<br />

Selbstverteidigung und digitale<br />

Angebote für medizinische<br />

und juristische<br />

Dienstleistungen bis hin<br />

zu Infoveranstaltungen<br />

zu künstlicher Intelligenz<br />

gab es vielfältigen<br />

8<br />

Einzigartig: 174 Betten wurden mit USB-Ports ausgestattet<br />

Input. „Wir wollen Osnabrück als das<br />

bekannt machen, was es ist: Ein<br />

Standort für Digitalisierung und Innovation,“<br />

so Haucke.<br />

WIE FUNKTIONIERT<br />

DIGITALES VERWALTEN?<br />

Osnabrück sei die erste Großstadt<br />

in Deutschland, die flächendeckend<br />

Dokumenten-Management-Systeme<br />

(DMS) nutze, versichert Haucke.<br />

Zudem wurde die IT-Abteilung mit<br />

40 Mitarbeitern zentralisiert. Seit<br />

über zehn Jahren wird in Osnabrück<br />

genau das umgesetzt, was mit dem<br />

Online-Zugangsgesetz (OZG) und der<br />

eIDaS-Verordnung gefordert wird:<br />

Eine Digitalisierung sämtlicher Verwaltungsprozesse<br />

bis hin zur elektronischen<br />

Vorgangsbearbeitung bis<br />

2022.<br />

Ob Meldung von<br />

Mängeln der Infrastruktur,<br />

Online-Anmeldung<br />

für<br />

Kita-Plätze,<br />

KFZ und Co. oder<br />

Termin-Vereinbarungen für die Bürgerberatung<br />

– Osnabrück arbeitet<br />

an der Realisierung. „Die Technik ist<br />

unser Werkzeug, um eine nachhaltige<br />

und zukunftsgerichtete Stadt zu<br />

ermöglichen. Dabei wollen wir nicht<br />

zwangsläufig Pilotstadt sein, sondern<br />

die beste Lösung für Osnabrück<br />

erarbeiten“, sagt Haucke. Zu diesem<br />

Zweck sind Stadt und Landkreis<br />

Osnabrück Mitglieder der „Virtuellen<br />

Region Nordwest“, in der sich Kommunen<br />

vernetzen, um gemeinsam<br />

Digitalisierung voranzutreiben.<br />

WELCHE BETTEN HABEN USB-PORTS?<br />

Als bundesweit einziges Haus wartet<br />

die frisch renovierte Jugendherberge<br />

seit Mai <strong>2019</strong> mit einem runden<br />

Konzept zum Schwerpunkt Digitalisierung<br />

auf. Hierfür hat der Landesverband<br />

Unterweser-Ems des Deutschen<br />

Jugendherbergswerks (DJH)<br />

rund 1,8 Millionen Euro investiert.<br />

Die 45 Zimmer sind mit USB-Ports<br />

an den 174 Betten<br />

modernste<br />

bieten<br />

ausgestattet, die Tagungsräume<br />

technologische<br />

Ausstattung<br />

sowie LAN-Anschlüsse.<br />

Der „Makerspace“<br />

bietet Platz für Expe-<br />

Franziska Haucke, Projektleitung Digitale<br />

Agenda, die erste Digitalisierungsbeauftragte<br />

der Stadt Osnabrück. „Osnabrück übermorgen“<br />

Jugendherberge © Die JugendHerbergen gGmbH / Franziska Hauke © Stadt Osnabrück / E-SPorts Raum © M7M Esport GmbH


Topthema<br />

rimente rund um Künstliche Intelligenz,<br />

Robotik und Programmierung<br />

sowie professionelle Ausstattung für<br />

Film- und Social-Media-Projekte.<br />

Digitalkameras, Playstation, 3D-Drucker<br />

und Laptops sind vorrätig. Das<br />

Ziel: Medienkompetenz. Es sollen<br />

Schulungen im Bereich Jugendprävention<br />

und Cybermobbing für<br />

Kinder, Eltern und Lehrer angeboten<br />

werden. Die 22 Teammitglieder<br />

sind allesamt geschult und möchten<br />

ihre kleinen und großen Gäste dabei<br />

begleiten, „ihren eigenen Weg zwischen<br />

digitaler und realer Welt zu<br />

finden.“<br />

WAS SUCHT DIE E-SPORT-ELITE<br />

IN OSNABRÜCK?<br />

Sport auf Weltklasse-Niveau? Seit<br />

März <strong>2019</strong> holt die „Esport-Factory“<br />

(M7M Esport GmbH) Elitespieler für<br />

Computer Games in die Friedensstadt.<br />

Das Konzept des deutschlandweit<br />

ersten Bootcamps beruht<br />

auf drei Säulen: Trainingseinheiten,<br />

Ausrichtung von nationalen und<br />

internationalen Turnieren mitsamt<br />

Public Viewing und Übertragung per<br />

Streaming sowie die Esport Academy,<br />

eine Schulungsmöglichkeit für<br />

Suchtprävention sowie Soft Skills wie<br />

Umgang mit Hate Speech im Internet<br />

und Gaming-Niederlagen. „Kinder<br />

und Jugendliche werden häufig<br />

nicht abgeholt“, so Mike Hillen, Geschäftsführer<br />

der Esport Factory. Auf<br />

rund 1.200 qm steht den Spielern<br />

und Besuchern von Live-Events eine<br />

innovative Plattform für ihren Sport<br />

zur Verfügung. Rund 15 Events pro<br />

Jahr sind derzeit angepeilt. Das Bootcamp<br />

bietet 18 Übernachtungsmöglichkeiten<br />

und 35 Spielplätze. Es<br />

bestehen Kooperationsverträge mit<br />

namhaften Partnern wie beispielsweise<br />

Riot Games und BIG (Berlin<br />

International Gaming).<br />

WEN VERNETZT DAS<br />

ANPACKER-PORTAL?<br />

Mit dem Online-Angebot „Anpacker-Portal“,<br />

auf das auch per App<br />

zugegriffen werden kann, verbindet<br />

die Caritas der Diözese Osnabrück<br />

Organisationen und ehrenamtliche<br />

Helfer der Region. Hier sind aktuelle<br />

Gesuche für Sachspenden<br />

und sogenannte Zeitspenden<br />

– personelle Unterstützung<br />

in den Bereichen Kinder- und<br />

Jugendarbeit, Betreuung von<br />

älteren Menschen, Menschen<br />

mit Handicap sowie Unterstützung<br />

von Geflüchteten und<br />

Streetwork-Projekte aufgeführt.<br />

Aktuell sind 38 Koordinationsstellen<br />

gelistet.<br />

WIR SIND<br />

OFFIZIELLES<br />

PARTNER<br />

STUDIO<br />

© www.sinus-marketing.de<br />

BEI UNS IST IN DEINER<br />

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Tel.: 05 41.7500 7600<br />

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Topthema<br />

ber 2018 lief das Pilotprojekt „Hausarzt<br />

mit Telemedizin“: Ärzte statteten<br />

ihren Patienten einen Hausbesuch<br />

per Videotelefonie ab. Fünf Arztpraxen<br />

im Stadtgebiet Osnabrück und<br />

im Landkreis beteiligten sich. Geschulte<br />

Arzthelfer, sogenannte „tele-<br />

WELCHER ARZT MACHT<br />

DIGITALE HAUSBESUCHE?<br />

Gerade in ländlichen Regionen ist<br />

medizinische Versorgungsassisten<br />

in der Hausarztpraxis“, übernahmen<br />

Routinevorgänge wie das Messen von<br />

Blutdruck, Blutabnahme, Verbands-<br />

das Problem bekannt: Die ärztliche<br />

Versorgung ist oft nicht ausreichend<br />

gewährleistet, da sich zu wenig Ärzte<br />

vor Ort niederlassen. Für Patienten,<br />

die immobil sind, eine nicht zu unterschätzende<br />

Herausforderung. „Not<br />

macht erfinderisch“ heißt daher die<br />

Devise. Der Landkreis Osnabrück<br />

agiert in Niedersachsen als digitaler<br />

Vorreiter für einen telemedizinischen<br />

Ansatz. Von August 2017 bis Okto-<br />

wechsel und Ähnliches direkt beim<br />

Patienten zu Hause. Der behandelnde<br />

Arzt wurde per Tablet-PC bei Bedarf<br />

zugeschaltet. Über eine gesicherte<br />

Leitung wurden die erfassten Vitaldaten<br />

übermittelt. Das Fazit war positiv.<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung, die<br />

AOK und das Niedersächsische Ministerium<br />

für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr<br />

und Digitalisierung wollen den Ansatz<br />

nun landesweit fördern.<br />

WANN WERDEN EVENTS<br />

SCHON IN DER PLANUNGSPHASE<br />

ZUM ERLEBNIS?<br />

Auch im Bereich Veranstaltungsmanagement<br />

lässt sich ein erheblicher<br />

Mehrwert durch digitale Arbeitsweisen<br />

erzielen. So setzt „Starlight<br />

Showservices“ auf digitale Hilfsmittel.<br />

Sowohl Messen, Firmenfeiern,<br />

Hochzeiten oder Empfänge<br />

werden nicht mehr wie früher am<br />

Reißbrett geplant, sondern seit 2014<br />

digital umgesetzt. Per Virtual Reality<br />

erhält der Kunde dank detailgetreuer<br />

Visualisierungen einen authentischen<br />

Eindruck dessen, was die Spezialisten<br />

geplant haben. Per Tablet wird ein vir-<br />

Digitale Events planen © Starlight Showservices GmbH / Bild oben © Die Etagen GmbH / Hintergrund © pixel; Adobe Stock<br />

tueller Gang durch die Veranstaltung<br />

ermöglicht. „Ein Alleinstellungsmerkmal<br />

in der Branche“, wie Geschäftsführer<br />

Thorsten Philipp verrät. Auch<br />

für Arbeitskräfte vor Ort ist die digitale<br />

Planung ein erheblicher Gewinn.<br />

Denn sowohl Anschlusspläne für<br />

Wasser und Elektrik, Stell- und weitere<br />

Übersichtspläne werden generiert<br />

und sorgen für zuverlässige Maßangaben<br />

sowie zusätzliche Sicherheit.<br />

10 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> Events werden direkt digital geplant


Usability wird von Anfang an in allen Planungsschritten berücksichtigt<br />

in den Bereichen Augmented Reality<br />

(AR) und Virtual Reality (VR). 2013<br />

wählte die Automobilbranche „Die<br />

Etagen“ deutschlandweit als ersten<br />

Kooperationspartner für Entwicklungen.<br />

FLUCH ODER SEGEN?<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> hat sich<br />

die Pro‘s und Kontra‘s zum<br />

Thema Digitalisierung mal<br />

genauer angesehen:<br />

Pro<br />

Ökologische Entlastung durch<br />

Einsparung von Papier für<br />

Druckerzeugnisse & weniger<br />

Fahrtwege durch digitale Übermittlung<br />

von Daten/Kommunikation<br />

Automation als Sicherheitsvorteil<br />

in Medizintechnik und industrieller<br />

Fertigung<br />

MEHR DIGITALISIERUNG = MEHR<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT?<br />

„Vor 20 Jahren profitierten die ersten<br />

Unternehmen von einer Internetpräsenz,<br />

nun ist die Nachfrage nach<br />

Apps besonders groß“, sagt Andree<br />

Josef, Geschäftsführer der Agentur<br />

„Die Etagen“. „Mit gesellschaftlichen<br />

Veränderungen müssen auch immer<br />

wieder Bereiche identifiziert werden,<br />

die wichtig sind, um Zielgruppen zu<br />

erreichen. Entscheider müssen begreifen,<br />

dass Digitalisierung vor allem<br />

Chancen birgt“, so Josef.<br />

Ob E-Commerce für kleine und mittelständische<br />

Unternehmen, Showrooms,<br />

korrekte Umsetzung von<br />

Ergonomie am Arbeitsplatz oder<br />

Schulungen an technischen Anlagen<br />

im Bereich Maintenance – digitale<br />

Anwendungen sorgen für (Planungs-)<br />

Sicherheit und Effizienz.<br />

Als Dienstleister programmieren „Die<br />

Etagen“ zunehmend Anwendungen<br />

WAS KANN IOT?<br />

Industrie 4.0 – mit der Digitalisierung<br />

steht auch eine erneute industrielle<br />

Revolution ins Haus. Disruptive Technologien<br />

und innovative Geschäftsmodelle<br />

agieren am Puls der Zeit.<br />

Um als Unternehmen wettbewerbsfähig<br />

zu bleiben, müssen digitale<br />

Prozesse etabliert werden. Hier setzt<br />

SIEVERS-SNC Computer & Software<br />

GmbH & Co. KG an. Seit über<br />

30 Jahren begleitet Sievers mittelständische<br />

Unternehmen als Partner<br />

für ganzheitliche IT-Architektur. „Wir<br />

sprechen die Sprache des Mittelstands<br />

und können unseren Kunden<br />

in jeder Phase der Digitalisierung zur<br />

Seite stehen. Sei es in der Beratung,<br />

der eigentlichen Lösung oder dem<br />

späteren Betrieb“, so Stefan Ohlmeyer,<br />

IT-Architekt. Rund 300 Mitarbeiter<br />

am Hauptsitz Osnabrück erarbeiten<br />

maßgeschneiderte Lösungen<br />

für betriebswirtschaftliche Software,<br />

Assistenzsysteme für Menschen mit<br />

Handicap, im Straßenverkehr und<br />

Kommunikation<br />

Flexibilität durch mobile Endgeräte<br />

Effizientere Produktionsketten<br />

Kontra<br />

Wegrationalisierung<br />

von Arbeitsplätzen<br />

Missbrauch des Datensammelns<br />

durch digitale Konzerne/Verlust der<br />

Privatsphäre<br />

Ausschöpfung von Ressourcen<br />

zur Hardware Herstellung (damit<br />

verbunden: Benachteiligung der<br />

Bevölkerung im Abbaugebiet)<br />

Hoher Energieverbrauch<br />

für Betrieb und Herstellung<br />

technischer Geräte<br />

Schnelllebigkeit technischer<br />

Geräte führt zu überhöhter<br />

Müllproduktion<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

11


ALFA ROMEO<br />

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Herbst von seiner schönsten Seite. Zum Beispiel die Alfa Romeo Giulietta 1.4 TB 16V mit<br />

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Abbildung zeigt Fahrzeuge der jeweiligen Baureihe, die Ausstattungsmerkmale der abgebildeten Fahrzeuge sind nicht<br />

Bestandteile des Angebots.<br />

Autohaus Haarlammert GmbH & Co. KG<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Straße 60 · 49205 Hasbergen<br />

Telefon: 05405 - 61 91 80 · info@autohaus-haarlammert.de


Topthema<br />

als Vorreiter in der Software-Branche<br />

und hat das Interesse der Fachmedien<br />

wie Heise geweckt.<br />

Digitale Produktionsplanung © SALT AND PEPPER Software GmbH & Co. KG<br />

Produktionsplanung im industriellen Umfeld per Virtual Reality (VR<br />

Kommunikationssysteme und IT-<br />

Infrastrukturen mitsamt Server- und<br />

Storage-Angeboten wie Cloud-<br />

Services.<br />

Ein großes Thema ist hierbei das<br />

Internet of Things (IoT) – die digitale<br />

Vernetzung vorhandener Systeme<br />

und internetfähiger Endgeräte.<br />

Neben dem Kerngeschäft umfasst<br />

das Portfolio Cyber Security Analysen<br />

und Managed Services – ein Outsourcing-Angebot,<br />

welches den Betrieb<br />

von einzelnen IT Services bis hin zum<br />

Betrieb der gesamten IT mit all seinen<br />

Facetten sicherstellt.<br />

WAS BRAUCHT DIE<br />

FABRIK DER ZUKUNFT?<br />

Das Unternehmen Salt and Pepper<br />

Software GmbH & Co. KG mit Hauptsitz<br />

in Osnabrück ermöglicht Produktionsplanung<br />

im industriellen Umfeld<br />

per Virtual Reality (VR). Dank sensor-<br />

gestützter Bewegungs- und Gestenerkennung<br />

sowie VR-Ausstattung<br />

sind natürliche Bewegungsabläufe<br />

im dreidimensionalen Raum möglich.<br />

Während VR-Anwendungen<br />

vielerorts noch Demonstrationen<br />

oder gar Spielereien sind, schafft<br />

Salt and Pepper mit dem Unternehmenszweig<br />

„Embodied Engineering“<br />

Lösungen, die bereits im Geschäftsalltag<br />

namhafter Unternehmen wie<br />

Daimler, Claas und Brose genutzt<br />

werden.<br />

Ziel sei es, eine Kommunikationsplattform<br />

zu schaffen, in der alle<br />

Beteiligten ihre Teilaufgaben zusammentragen<br />

und ihre Daten abstimmen.<br />

„Wir betreiben Empowerment:<br />

Die Fabrik der Zukunft braucht Menschen<br />

in Rollen, die prozessgestaltend<br />

sind,“ so Thomas Schüler, Division<br />

Manager Embodied Engineering.<br />

Die Embodied Engineering Suite gilt<br />

WARUM DIGITAL „STEUERN“?<br />

„In einer modernen und fortschrittlichen<br />

Steuerkanzlei werden die meisten<br />

Prozesse komplett digital abgebildet“,<br />

versichert Tobias Wewers,<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Steuerberater und Business<br />

Coach. Während Mandanten<br />

bislang ihre Akten zum Steuerberater<br />

bringen mussten, können sämtliche<br />

Unterlagen nun bequem über<br />

ein spezifisches Portal hochgeladen<br />

werden. Damit einher geht eine<br />

enorme Zeitersparnis. Vor allem sei<br />

hier aber eine rechtliche Absicherung<br />

der entscheidende Vorteil, so Wewers.<br />

Insbesondere in Hinblick auf<br />

geschäftliche Unterlagen stelle der<br />

analoge Weg ein rechtliches Risiko<br />

dar. Eine sogenannte digitale Kanzlei<br />

hingegen sorge durch die digitale<br />

Erfassung und Verarbeitung für eine<br />

ordnungsgemäße Buchführung.<br />

Autorin: Sina-Christin Wilk<br />

Weitere spannende<br />

Einblicke in das Thema<br />

DIGITALISIERUNG in Osnabrück<br />

demnächst auf unseren analogen<br />

und digitalen Kanälen.<br />

Seien Sie gespannt!<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

13


Stadt und Landgeschichten<br />

ORTE IN STADT UND LAND (18)<br />

WARUM WOLLTEN DIE OSNABRÜCKER<br />

WESTERKAPPELN MISSIONIEREN?<br />

Hat Karl der Große Westerkappeln gegründet? Er ist zwar niemals dort gewesen, aber ohne ihn gäbe<br />

es den Ort heute nicht. Die Geschichte von Westerkappeln beginnt mit der Stadtgründung von Osnabrück.<br />

Im Jahre 780 ordnete Karl der Große im Sachsenland den Bau von Missionsstationen an. Eine<br />

davon entstand in Osnabrück, an einer Furth der Hase. Etwa 20 Jahre später wurden zwei Kapellen<br />

als Außenposten der Missionszelle errichtet - eine im Westen und eine im Osten des Bistums. Damit<br />

wurde der Grundstein für Westerkappeln und Ostercappeln gelegt.<br />

Die ältesten Hinweise darauf finden<br />

sich in den Unterlagen des<br />

Klosters Corvey, das dort schon 816<br />

Grundrechte besaß. Zum ersten Mal<br />

urkundlich erwähnt wurde der Ortsname<br />

„capellum“ im 11. Jahrhundert,<br />

nämlich im Einkünfteregister des<br />

Klosters Corvey. Ab 1188 hieß der Ort<br />

dann „Kappelen“. Zunächst gab es<br />

nur einen Turm, der als Schutz gegen<br />

Angriffe und als Zufluchtsstätte gegen<br />

Feinde diente. Der 4,5 Meter hohe<br />

Zugang war nur über eine Leiter möglich.<br />

Er wurde im 12. Jahrhundert um<br />

ein Kirchengebäude<br />

erweitert. Bis<br />

1278 sprach man<br />

von<br />

„Kampele“,<br />

und 1279 trat<br />

zum ersten Mal<br />

der Name Westercappeln“ auf. Nach<br />

1939 gilt dann die offizielle Schreibweise<br />

„Westerkappeln“. Während der<br />

Ortsname eine modernere Wendung<br />

bekam, blieb an einer historischen<br />

Stätte in Westerkappeln alles beim<br />

Alten. Die Herren der Burg Cappeln<br />

hielten am „C“ fest und sahen auch<br />

später keinen Anlass, das zu ändern.<br />

Der Name des Adelssitzes nordöstlich<br />

der Ortsmitte geht auf die Ritter<br />

von Cappeln aus dem 12. Jahrhundert<br />

zurück. Das alte Gut wurde nach<br />

zahlreichen Erbstreitigkeiten 1382<br />

völlig<br />

zerstört.<br />

1775 kauften es<br />

die Brüder von<br />

Loen und bauten<br />

es liebevoll wieder<br />

auf. Ihr Erbe<br />

war ein leichtsinniger Spieler, und so<br />

kam es, dass die wertvolle Burg 1811<br />

in Paris verspielt wurde. 1965 erwarb<br />

ein Industrieller den inzwischen vernachlässigten<br />

Herrensitz und machte<br />

ihn mit viel Mühe und großem Geldeinsatz<br />

erneut zu einem repräsentativen<br />

Anwesen. Noch einmal zurück<br />

zu Karl dem Großen: Das von ihm<br />

gegründete Bistum Osnabrück muss<br />

heute ohne den westlichen Vorposten<br />

Westerkappeln auskommen. Der<br />

Ort, dessen Geschichte vor mehr als<br />

1200 Jahren mit einer kleinen Kapelle<br />

begann, gehört heute zum Bistum<br />

Münster.<br />

Autorin: Ebba Ehrnsberger<br />

Gut Cappeln © Ebba Ehrnsberger<br />

14 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Stadt und Landgeschichten<br />

Brautportal © Museumsquartier Osnabrück: 2084 a<br />

WANN BEGINNT OSNABRÜCKS<br />

JÜDISCHE GESCHICHTE?<br />

Im Laufe des 13. Jahrhunderts entstand in Osnabrück eine erste<br />

jüdische Gemeinde. Auslöser waren Geldsorgen des Bischofs.<br />

Der Landes- und Stadtherr stellte einigen Juden Schutzbriefe<br />

aus und siedelte sie, wohl als Ersatz für Geldwechsler aus der<br />

Lombardei, mit ihren Familien in der Stadt an.<br />

Im Hintergrund: Das „Brautportal“ der Marienkirche in Osnabrück<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

15


Stadt und Landgeschichten<br />

1267 wird in Osnabrück mit „Jakob“<br />

erstmals ein Jude urkundlich erwähnt.<br />

1327 lebten bereits 15 jüdische Familien<br />

in der Stadt. Sie wohnten vermutlich<br />

in der Schweinestraße, der<br />

heutigen Marienstraße, in der sich<br />

mit der „yoden scole“ (niederdeutsch;<br />

Judenschule) ihre Synagoge befand.<br />

Dass auch ein jüdisches Ritualbad<br />

(Mikwe) existierte, liegt nahe. Der<br />

erste jüdische Friedhof befand sich<br />

vor dem Natruper Tor am äußeren,<br />

im 15. Jahrhundert als „Judengraben“<br />

bezeichneten Stadtgraben. In der<br />

Stadt wurden die Hinzugezogenen<br />

offensichtlich eher als lästige Konkurrenz<br />

empfunden. Für ihr Wohnrecht<br />

mussten sie hohe Abgaben zahlen. In<br />

der christlich geprägten Gesellschaft<br />

galten Juden zudem als „Ungläubige“,<br />

denen der Erwerb des Bürgerrechts<br />

versagt blieb. Ohne das Bürgerrecht<br />

war es ihnen verboten, ein ‚ehrbares‘<br />

Handwerk auszuüben. Damit blieben<br />

ihnen nur wenige Erwerbsmöglichkeiten,<br />

darunter der Handel mit Geld.<br />

Denn als Juden waren sie nicht vom<br />

christlichen Zinsverbot betroffen und<br />

durften beim Geldverleih Zinsen erheben.<br />

Ihre berufliche Spezialisierung<br />

auf Geld- und Bankgeschäfte hängt<br />

also eng mit ihrer gesellschaftlichen<br />

Ausgrenzung zusammen. Zugleich<br />

sorgte das Zinsgeschäft regelmäßig<br />

für Konflikte zwischen Juden und<br />

An den jüdischen Fleischbänken gegenüber der „Schweinestraße“<br />

existierte ein „Judenbild“ – vermutlich eine diffamierende „Judensau“.<br />

Christen, weshalb die Konditionen<br />

des Geldhandels streng reglementiert<br />

wurden.<br />

WELCHE VORURTEILE SCHÜREN DIE<br />

KONFLIKTE ZWISCHEN JUDEN UND<br />

CHRISTEN?<br />

Ein starker Antrieb für die alltägliche<br />

Diskriminierung der Juden bildete<br />

der religiös bedingte Antijudaismus.<br />

Für Christen waren die Juden<br />

„Christusmörder“. Dies nährte religiöse<br />

Wahnvorstellungen, Juden würden<br />

z.B. christliche Säuglinge rituell<br />

ermorden. Zudem weckten die unterschiedlichen<br />

Lebensgewohnheiten<br />

wie das Schächten von Tieren Misstrauen.<br />

Daher durften die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Juden nach der Ratssatzung<br />

von 1336 das nach ihren religiösen<br />

Vorschriften geschlachtete Fleisch<br />

nur gesondert verkaufen. Die dafür<br />

vorgesehenen Fleischbänke im<br />

alten Rathaus wurden extra mit<br />

einem „Judenbild“ („joden belde“)<br />

gekennzeichnet. Es handelte sich dabei<br />

wohl um die diffamierende Darstellung<br />

einer „Judensau“.<br />

Unter diesen Bedingungen gehörten<br />

Konflikte zur Tagesordnung. Wollte<br />

sich ein Jude gegen Anschuldigungen<br />

wehren, konnte er durch das<br />

Schwören eines besonderen Eides<br />

seine Unschuld beweisen. Die darin<br />

verankerten Konsequenzen, die ihm<br />

im Falle eines Meineides drohen<br />

sollten, belegen allerdings das große<br />

Misstrauen, das die <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bürger den Schutzbefohlenen des<br />

Bischofs entgegenbrachten: „Wenn<br />

du einen Meineid schwörst, soll dich<br />

die Erde verschlingen, [...]. Wenn du<br />

einen Meineid schwörst, sollst du im<br />

Höllenfeuer verbrennen“.<br />

Es ist daher sicher auch kein Zufall,<br />

dass gerade in der Zeit, in der sich<br />

die jüdische Gemeinde in Osnabrück<br />

etablierte, das westliche Südportal<br />

der Marienkirche einen programmatischen<br />

antijüdischen Figurenschmuck<br />

erhielt. Die Kirche wurde zwischen<br />

ca. 1300 und Mitte des 14. Jahrhunderts<br />

zu einer gotischen Hallenkirche<br />

ausgebaut. Wer die Kirche durch<br />

Judensau © Museumsquartier Osnabrück: E 1861 / Hintergrund © Abbies Art Shop; AdobeStock<br />

16 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Stadt und Landgeschichten<br />

das neue „Brautportal“ betrat, wurde<br />

durch das biblische Gleichnis von den<br />

törichten und den klugen Jungfrauen<br />

(Matthäus <strong>25</strong>, 1-13) dazu ermahnt,<br />

stets gut auf wichtige Ereignisse vorbereitet<br />

zu sein. Die Parabel versinnbildlicht<br />

zudem das Weltgericht. Die<br />

klugen Jungfrauen stehen für die Seeligen,<br />

die törichten für die Verdammten.<br />

Das Portal symbolisiert dabei den<br />

Eingang zum Paradies. Die durch eine<br />

Augenbinde als blind gekennzeichnete<br />

„Synagoga“ neben den törichten<br />

Jungfrauen als Antagonismus zu<br />

„Ecclesia“ und den klugen Jungfrauen<br />

ist eindeutig als Abwertung der Juden<br />

durch die Christen zu deuten.<br />

WAS BEDEUTET DER<br />

POGROM VON 1350?<br />

Das Misstrauen gegenüber den Juden<br />

kulminierte, als Mitte des 14. Jahrhunderts<br />

eine Pestepidemie die gesamte<br />

europäische Bevölkerung bedrohte. In<br />

Unkenntnis der tatsächlichen Infektionsgründe<br />

wurden, basierend auf<br />

erpressten Geständnissen, Gerüchte<br />

gestreut, die Juden würden absichtlich<br />

die Brunnen vergiften. Zahlreiche<br />

Pogrome folgten. Während des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Pogroms im Sommer 1350<br />

wurden die Juden wie Vieh niedergemetzelt.<br />

Es überlebten nur wenige,<br />

darunter zwei Söhne des Eleasar,<br />

genannt Lipmann. Der eine hieß Uri<br />

Halevi, genannt Vivus. Die Pogrome<br />

boten die Gelegenheit, das Eigentum<br />

der Ermordeten zu plündern. Schuldner<br />

holten sich ihre Pfänder zurück,<br />

da es nach dem Mord keine Gläubiger<br />

mehr gab. In Osnabrück forderte Johann<br />

<strong>II</strong>. Hoet von der Bevölkerung die<br />

Herausgabe des von ihm als Bischof<br />

beanspruchten Diebesgutes und prozessierte<br />

mehrfach um das hinterlassene<br />

jüdische Eigentum.<br />

Um 1360 siedelte der Bischof erneut<br />

acht jüdische Familien in Osnabrück<br />

an. Diese waren nun sowohl ihm<br />

selbst als auch der Stadt gegenüber<br />

zinspflichtig. In der Redlinger Straße<br />

entstand eine neue Synagoge und<br />

1386 erwarb die Gemeinde vor dem<br />

Hegertor auf dem Westerberg einen<br />

neuen Friedhof. Seit Beginn des 15.<br />

Jahrhunderts sank die Zahl der jüdischen<br />

Familien stetig. Nach der Aufhebung<br />

des Zinsverbotes für Christen<br />

wurden die Juden als Geldgeber entbehrlich.<br />

Daher hob Bischof Johann<br />

von Diepholz 1424 auf Drängen des<br />

Stadtrates ihren Schutz auf. Die letzten<br />

beiden jüdischen Familien verließen<br />

die Stadt.<br />

Danach durften sich Juden in Osnabrück<br />

nicht mehr ansiedeln. Die für<br />

den Viehhandel wichtigen durchreisenden<br />

Händler waren nur unter<br />

strengen Auflagen geduldet. Erst im<br />

19. Jahrhundert entstand in der Stadt<br />

erneut eine jüdische Gemeinschaft.<br />

Der dann beginnende Antisemitismus<br />

sollte – mit den bekannten<br />

fürchterlichen Folgen – nahtlos an<br />

viele Stereotype des mittelalterlichen<br />

Antijudaismus anknüpfen.<br />

Autor: Thorsten Heese<br />

Jiddische<br />

Musik<br />

im Felix-<br />

Nussbaum-Haus<br />

Freitag, 27. September <strong>2019</strong> | 20 Uhr<br />

Fran & Flora (UK)<br />

Vorverkauf/Abendkasse: 13 €/15 € | ermäßigt: 11 €<br />

Freitag, <strong>25</strong>. Oktober <strong>2019</strong> | 20 Uhr<br />

Daniel Kahn (USA/Deutschland), Vanya Zhuk (Moskau),<br />

Yeva Lapsker (Leningrad/Berlin): „Bulat Blues“<br />

Vorverkauf/Abendkasse: 13 €/15 € | ermäßigt: 11 €<br />

22./23. November <strong>2019</strong> | Workshops<br />

Abschlusskonzert am 23. November <strong>2019</strong> | 20 Uhr<br />

Klezmer Projekt-Orchester der Musik- und Kunstschule (Ltg.<br />

Pierre-Yves Locher) und Jiddisches Lied: Workshops mit Polina & Merlin<br />

Shepherd (Brighton/UK) & Abschlusskonzert der Teilnehmer<br />

Vorverkauf/Abendkasse: 13 €/15 € | ermäßigt: 11 €<br />

Samstag, 14. Dezember <strong>2019</strong> | 20 Uhr<br />

WEIHNUKKA – Stella’s Morgenstern spielt Lieder<br />

zu Weihnachten und zu Chanukka<br />

Vorverkauf/Abendkasse: 13 €/15 € | ermäßigt: 11 €<br />

Dienstag bis Freitag:<br />

11 – 18 Uhr<br />

Samstag und Sonntag/Feiertag:<br />

10 – 18 Uhr<br />

Jeden ersten Donnerstag im Monat:<br />

11 – 20 Uhr<br />

Museumsquartier Osnabrück<br />

Lotter Straße 2 | 49078 Osnabrück<br />

www.museumsquartier-osnabrueck.de<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Anmeldungen <strong>Wissen</strong> für | die Ausgabe Workshops <strong>II</strong> <strong>2019</strong> unter<br />

0541 323-4149 oder rocho.s@osnabrueck.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

17


Villa Schlikker - vielleicht demnächst „Hans-Calmeyer-Haus“<br />

Dr. Mathias<br />

Middelberg<br />

Rechtsanwalt und<br />

Bundestagsabgeordneter.<br />

2004<br />

schrieb er seine<br />

Doktorarbeit und<br />

2015 eine Biografie<br />

über Hans Calmeyer.<br />

Die Zahl der Bittschriften auf Calmeyers<br />

Schreibtisch wuchs und wuchs.<br />

In ihrer Verzweiflung erfanden viele<br />

Verfolgte neue Abstammungsgeschichten.<br />

Die im Melderegister eingetragene<br />

jüdische Mutter sei nicht<br />

die echte; in Wahrheit sei der Vater<br />

damals mit dem hübschen „arischen“<br />

Hausmädchen<br />

HANS-CALMEYER: TEIL 1<br />

WAR ER EIN SCHINDLER<br />

ODER EIN SCHWINDLER?<br />

Der <strong>Osnabrücker</strong> Rechtsanwalt Hans Calmeyer (1903-1972) gelangte im Zweiten Weltkrieg eher zufällig<br />

auf einen Posten, auf dem er zum Richter über Leben und Tod wurde. Als „Judenreferent“ der<br />

deutschen Besatzungsverwaltung in den Niederlanden sollte er im Zuge der von den Nazis veranlassten<br />

Registrierung der Juden „rassische Zweifelsfälle“ entscheiden. „Arier“ oder Jude? Was zugleich<br />

bedeutete: Überleben oder Deportation.<br />

fremdgegangen.<br />

Calmeyer entschied mehr als 5.000<br />

solcher Fälle – sogenannte Abstammungsprüfungen.<br />

Dabei ließ er sich<br />

wohl bereitwillig täuschen. Die Mehr-<br />

zahl der Fälle nämlich – Personen,<br />

die sich zuvor selbst als Juden hatten<br />

registrieren lassen, – entschied der<br />

Jurist positiv. Die Betroffenen wurden<br />

nicht deportiert. Yad Vashem, Israels<br />

Zentrum zur Erforschung des Holocaust,<br />

verlieh Calmeyer deshalb den<br />

Ehrentitel „Gerechter der Völker“.<br />

Der Anwalt ist dennoch bis heute<br />

umstritten. „Schindler oder Schwindler?“<br />

titelte ein Nachrichten-Magazin.<br />

Kritiker sehen Calmeyer als „funktionierendes<br />

Rädchen“ der Nazi-Mord-<br />

Villa Schlikker © Nina Peiler / Calmeyer gehend © Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück, Dep. 107, Akz. 5/95 / Portrait Middelberg © Hermann Pentermann<br />

18<br />

Hans Calmeyer


Stadt und Landgeschichten<br />

maschinerie. Es gebe keine Beweise,<br />

dass der Jurist wissentlich falsche<br />

Abstammungsentscheidungen<br />

getroffen<br />

habe. In jedem Falle aber sei<br />

sein Tun ambivalent gewesen; Calmeyer<br />

habe „Gutes, aber auch Böses<br />

bewirkt!“.<br />

WEM HALF CALMEYER –<br />

UND WER HALF IHM?<br />

Heute – nach weiteren gründlichen<br />

wissenschaftlichen Studien<br />

– können wir allerdings gewiss sein:<br />

Verhaftung Juden in Amsterdam © Nederlands Instituut voor Oorlogsdocumentatie (NIOD), Amsterdam, <strong>Nr</strong>. 97187<br />

Calmeyer wusste sehr genau, was<br />

Sache war und er hat bewusst gerettet.<br />

Er handelte allerdings nicht allein.<br />

Mitarbeiter seiner „Entscheidungsstelle“<br />

halfen ihm – Deutsche wie<br />

Niederländer. Und es waren niederländische<br />

Anwälte, die die Petenten<br />

in den Verfahren berieten und ebenso<br />

waren es niederländische Ärzte,<br />

die Abstammungsurkunden, Blutgruppenuntersuchungen<br />

und andere<br />

Dokumente fälschten.<br />

Besonders diese niederländischen<br />

Anwälte und Ärzte waren es, die nach<br />

dem Krieg ganz überwiegend positiv<br />

über Calmeyer aussagten. Dabei<br />

hätten sie leicht das eigene Tun in<br />

den Vordergrund rücken und berichten<br />

können, allein ihrer klugen<br />

Täuschungsstrategie sei die Rettung<br />

Verhaftung von Juden in Amsterdam<br />

sagt, „dass ich ihn betrügen könne,<br />

soviel ich wolle, sofern ich es nur so<br />

anstellte, dass er keinen Ärger mit der<br />

deutschen Polizei bekäme“. Ein Arzt,<br />

der hunderte falsche Abstammungsgutachten<br />

fertigte und selbst von<br />

Yad Vashem ausgezeichnet wurde,<br />

beschrieb Calmeyer als „außerordentlich<br />

gewiefte und clevere Figur.<br />

Jemand, der die Dinge so zu sagen<br />

wusste, dass man ihm keinen Strick<br />

daraus drehen konnte. Er wusste,<br />

dass man ihn für einen Narren hielt.<br />

(...) Er war gegen die ganze Judenge-<br />

die während der Nazi-Jahre 1933 bis<br />

1945 die Zentrale der NSDAP beherbergte,<br />

zum „Hans-Calmeyer-Haus“<br />

zu machen. Das Haus soll zu einem<br />

interaktivem „Friedenslabor“ mit<br />

Ausstellungskonzept umgebaut werden.<br />

1,9 Mio. Euro soll das kosten.<br />

Davon kommen 1,7 Mio. aus einem<br />

Förderprogramm des Bundes. Der<br />

Zuschlag für Osnabrück war – zumal<br />

in dieser Höhe – bemerkenswert, weil<br />

das Programm 13-fach überzeichnet<br />

war, also 13 Mal so viel Geld beantragt<br />

wurde wie vorhanden war.<br />

ihrer Mandanten zu verdanken; die<br />

schichte“.<br />

Autor: Mathias Middelberg<br />

dümmlichen „Nazi-Beamten“ hätten<br />

sich einfach überlisten lassen.<br />

Tatsächlich bekundeten die meis-<br />

WO ENTSTEHT DAS FRIEDENSLABOR?<br />

Yad Vashem schätzt, dass Calmeyer<br />

Und so geht es in den nächsten<br />

beiden Ausgaben weiter:<br />

ten Anwälte das Gegenteil. Einer z.<br />

durch sein Tun etwa 3.000 Men-<br />

B. erklärte sehr klar: „Ich habe An-<br />

schen vor dem sicheren Tod gerettet<br />

Teil 2: Calmeyers Entscheidung: Wie<br />

tragsschriften bei ihm eingereicht,<br />

hat. Gleichwohl ist der Jurist vielleicht<br />

konnte Anne Franks beste Freundin<br />

von denen er wusste, dass sie falsch<br />

in Osnabrück, aber darüber hinaus<br />

überleben?<br />

waren. Trotzdem half er in Hunder-<br />

kaum bekannt. Auch deshalb hat der<br />

ten von Fällen.“ Eine Kollegin berich-<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Stadtrat entschieden,<br />

Teil 3: Verdacht gegen den Juden-<br />

tete, Calmeyer habe ihr schon beim<br />

die Villa Schlikker, eine ehemalige<br />

retter: Wie nah war die SS Calmeyer<br />

ersten Zusammentreffen offen ge-<br />

Kaufmannsvilla am Heger-Tor-Wall,<br />

auf der Spur?<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

19


WIE VIELE BRITEN<br />

VERLIESSEN OSNABRÜCK?<br />

Wann Großbritannien der Europäischen Union endgültig den Rücken<br />

kehrt, steht noch immer in den Sternen. Osnabrück hat einen Brexit<br />

ganz anderer Art bereits erlebt. Rund 14.000 Soldaten waren in der<br />

größten britischen Garnisonsstadt außerhalb Großbritanniens zeitweise<br />

stationiert.<br />

Heute sind davon weniger als 10% geblieben. Ende 2018 lebten in der<br />

Hasestadt 794 Menschen mit britischer Erst- oder Zweitstaatsangehörigkeit.<br />

Dazu kamen 124 mit britischen Wurzeln.<br />

Bus © Sergii Figurnyi / Fahne © butenkow; Adobe Stock<br />

WELCHE KARTS<br />

FAHREN MIT SONNE?<br />

Das Nettedrom in Osnabrück besitzt mit 30 E-Karts wohl die größte<br />

Rennstrecke in der Region, die zudem auch noch mit erneuerbarer<br />

Energie - genauer gesagt der Sonnenenergie - betrieben wird.<br />

Diese Fahrzeuge haben keine klassischen<br />

Verbrennungsmotoren und<br />

sparen so pro Jahr/E-Kart ca.<br />

500.000g CO 2 ein. Trotz des höheren<br />

Gewichts ist die Leistungsfähigkeit<br />

der E-Flitzer im Vergleich<br />

zu „normalen“ Fahrzeugen mit<br />

Verbrennungsmotoren<br />

höherwertiger,<br />

da sie aufgrund des sofort<br />

anstehenden Drehmomentes eine<br />

bessere Beschleunigung aufweisen.<br />

Die Geschwindigkeit ist beliebig über<br />

die Drehzahl einzustellen, das heißt<br />

bis max. 24 kW. Durch die Photovoltaik<br />

Anlage auf dem Dach der Halle,<br />

werden jährlich ca. 91.000 kW/h<br />

an Sonnenenergie eingespeist. Der<br />

Strombezug des Gesamtbetriebs der<br />

Bahn lag im vergangenen Jahr bei ca.<br />

123.000 kW/h, das bedeutet, dass<br />

74 % des gesamten Energiebedarfs<br />

durch die 320 Solarmodule abgedeckt<br />

wurden.<br />

Die bevorstehende dunkle Jahreszeit<br />

spielt dabei keine Rolle, trotz weniger<br />

Sonne und somit auch weniger Sonnenenergie,<br />

wird die E-Kartbahn<br />

ohne Probleme weiter betrieben.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

Karts fahren © Malte Santen / Solarpanel © Stadtwerke Osnabrück<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Geschichte(n)<br />

aus Osnabrücks<br />

Partnerstädten<br />

Stadt und Landgeschichten<br />

WO WIRD SEIT 3.000<br />

JAHREN WEIN ANGEBAUT?<br />

Bozcaada (gr. Ténedos), eine Insel mit rund 2.800 Einwohnern, liegt<br />

an der Westküste der Türkei. Sie gehört zu Çanakkale und weist eine<br />

bewegte Geschichte auf. Heute trifft hier Tradition auf Moderne.<br />

Bild Esel © Stadt Canakkale / Weintraube © Unclesam, Weintraube unten © Andy Dean<br />

Aufgrund der Lage war Bozcaada<br />

nicht nur während des Trojanischen<br />

Krieges ein attraktives Ziel und wurde<br />

so zum Schmelztiegel der Kulturen.<br />

Griechen, Perser, Mazedonier,<br />

Römer und Türken haben hier ihre<br />

Spuren hinterlassen. Eine gemeinsame<br />

Vorliebe hatten sie trotz aller<br />

Differenzen alle: Den Rebensaft!<br />

Seit beinahe 3.000 Jahren wird auf<br />

Bozcaada Wein produziert. Bei<br />

Çanakkale treffen Marmara- und<br />

Ägäisches Meer aufeinander, was für<br />

besonders fruchtbare Böden sorgt.<br />

PARTNERSTADT ÇANAKKALE<br />

Rund 166.000 Einwohner leben<br />

im Landkreis Çanakkale, bekannt<br />

als historischer Schauplatz der<br />

Schlacht um Troja. Seit 15 Jahren<br />

pflegt Osnabrück eine Partnerschaft<br />

zu der Universitätsstadt. Als<br />

Städtebotschafter vertritt Ali Çınar<br />

derzeit seinen Heimatort: „Ein Teil<br />

dieser Freundschaft zu sein, ist für<br />

mich eine große Freude. Auf die<br />

Freundschaft!“.<br />

Ideal also, um qualitativ hochwertigen<br />

Wein anzubauen. „Wäre Dionysos,<br />

der Gott des Weines, nicht auf einer<br />

griechischen Insel gelandet, dann<br />

hätte er Bozcaada gewählt“, so die<br />

Überzeugung der einheimischen Bevölkerung.<br />

WER WIRD MISS WEINTRAUBE?<br />

Çanakkale vereint tausende Jahre<br />

Geschichte. Die Weintradition ist<br />

lebendiger Bestandteil. Jedes Jahr<br />

im September kommen Weinbauern,<br />

Arbeiter, Kinder und Besucher<br />

zusammen, um gemeinsam mit Traktoren<br />

zu den Weingütern zu fahren.<br />

Die Weintrauben werden handverlesen<br />

und in Körben durch Pferde,<br />

Esel und Traktoren zum Zentrum<br />

von Bozcaada, dem Inselplatz, transportiert.<br />

Der Konvoi wird musikalisch<br />

begleitet. Der Startschuss für das<br />

dreitägige Bozcaada Traubenlese<br />

Festival ist gefallen. Neben zahlreichen<br />

Konzerten, Weinverkostungen,<br />

Verkauf und einer Fachtagung<br />

findet ein Schönheitswettbewerb<br />

statt: Junge Mädchen stellen sich<br />

der Wahl zur „Miss Weintraube“.<br />

Autoren: Ali Çınar & Sina-Christin Wilk<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

21


Stadt und Landgeschichten<br />

WANN GAB ES OSNABRÜCKER<br />

„VERFASSUNGSVÄTER“?<br />

TEIL 3<br />

Wie entstanden unsere Grundrechte? Wer setzte sich für Meinungs-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit<br />

ein? Die Jahre 1849, 1919 und 1949 stehen allesamt für demokratische Regelwerke, an<br />

denen auch frei gewählte <strong>Osnabrücker</strong> mitgewirkt haben.<br />

Insgesamt dreimal ist es in der deutschen<br />

Geschichte nach harten Auseinandersetzungen<br />

gelungen, Grund-<br />

rechte in Verfassungen festzuschreiben:<br />

1849, 1919 und 1949. Die ersten<br />

beiden Regelwerke scheiterten und<br />

auch heute ist die Demokratie überall<br />

durch immer mehr Despoten, Demagogen<br />

und nationalistische Hetzer<br />

bedroht. In den ersten beiden Teilen<br />

dieser Abhandlung wurden der Leserschaft<br />

Johann Detering, Carl Theodor<br />

Breusing, Otto Vesper und August<br />

Josef Hagemann vorgestellt, die an<br />

den Verfassungswerken von 1849<br />

und 1919 mitwirkten. Im dritten Teil<br />

geht es um Hans Wunderlich, der<br />

1949 eine wichtige Rolle spielte.<br />

WAS WAR DER<br />

PARLAMENTARISCHE RAT?<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

war es ein mühsamer Weg.<br />

Inmitten der Ruinen und Versor-<br />

gungsengpässe ging es darum,<br />

wieder demokratische Strukturen<br />

aufzubauen. Seit 1946 entstanden<br />

auf der Basis freier Wahlen Stadtund<br />

Gemeinderäte. Niedersachsen<br />

zählte zu den neu gebildeten Bundesländern<br />

der westlichen Besatzungszonen.<br />

Zwischen 1946 und 1947 ermöglichten<br />

jene die Wahl der ersten<br />

Landtage. Diese wiederum wählten<br />

insgesamt 65 Mitglieder eines „Parlamentarischen<br />

Rates“, fünf aus Westberlin<br />

blieben ohne Stimmrecht. Von<br />

September 1948 bis Mai/Juni 1949<br />

tagten jene Mütter und Väter des<br />

späteren Grundgesetzes in Bonn.<br />

Am 8. Mai 1949, exakt vier Jahre nach<br />

Beendigung des Zweiten Weltkrieges,<br />

verabschiedete der Parlamentarische<br />

Rat das zentrale Regelwerk<br />

für die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Der Name „Grundgesetz“ wurde<br />

zunächst als eine Art Provisorium gewählt,<br />

zumal die Beteiligten nahezu<br />

allesamt davon ausgingen, dass erst<br />

ein wiedervereinigtes Deutschland<br />

eine als Verfassung bezeichnete Ordnung<br />

erhalten sollte.<br />

WEN ZOG ES NACH BONN?<br />

Der Sozialdemokrat Hans Wunderlich<br />

(1899-1977), der im Niedersächsischen<br />

Landesparlament zum Mitglied<br />

des Parlamentarischen Rates<br />

gewählt wurde, war gelernter Journalist.<br />

Während der Weimarer Republik<br />

hatte sich der gebürtige Münchner<br />

als Redakteur der sozialdemokratischen<br />

„Freien Presse“ einen Namen<br />

22 Hans Wunderlich


Stadt und Landgeschichten<br />

gemacht. Nach der Machtübernah-<br />

mentarischen Rat aktives Mitglied<br />

me der Nationalsozialisten war das<br />

des Ausschusses für Grundsatz-<br />

Blatt bereits Anfang Februar 1933<br />

fragen. Besonders engagiert setz-<br />

verboten worden.<br />

te sich Wunderlich gegen viele<br />

Hans Wunderlich © Erna Wagner-Hehmke - https://www.parlamentarischerrat.de/mitglieder_891.html / Grundgesetz © Eigentum Familienarchiv Heuss<br />

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grundgesetz_1949.jpg / Eishintergrund © nikkytok<br />

Besonders aktiv war Wunderlich<br />

zuvor als Kreisleiter in der SPD-nahen<br />

Wehrformation „Reichsbanner“<br />

gewesen, das<br />

als Schutz für Versammlungen<br />

und Demonstrationen<br />

diente.<br />

Bis 1945<br />

hatte<br />

sich<br />

Wunderlich im<br />

konspirativen<br />

Widerstand betätigt.<br />

Seinen Wohnsitz<br />

hatte er zeitgleich bis Kriegsende<br />

in das westfälische Lienen<br />

verlegt, um dort im Gärtnereiwesen<br />

seine Existenz zu sichern.<br />

Nach 1945 wurde Wunderlich im<br />

befreiten Osnabrück zum aktiven<br />

Geburtshelfer der neu entstehenden<br />

demokratischen Presse. Er<br />

avancierte dabei zum Lizenzträger<br />

der sozialdemokratischen Nordwestdeutschen<br />

Rundschau. Seit<br />

Juli 1947 war er zugleich stellvertretender<br />

Vorsitzender des SPD-<br />

Bezirksverbandes Aurich, Osna-<br />

Widerstände für das Recht auf<br />

Kriegsdienstverweigerung ein. Vergeblich<br />

bemühte er sich für<br />

einen besonderen, auf<br />

den<br />

Grundrechten<br />

basierenden<br />

Sonderstatus<br />

zum<br />

der<br />

Schutz<br />

Pressefreiheit.<br />

Ebenfalls<br />

vergeblich<br />

war sein aktiver<br />

Einsatz gegen die<br />

Wiedereinführung des<br />

traditionellen, vom Obrigkeitsstaat<br />

übernommenen Berufsbeamtentums.<br />

WAS BEENDETE<br />

SEINE MANDATSKARRIERE?<br />

Bei der ersten Bundestagswahl im<br />

Jahre 1949 gelang es Wunderlich<br />

nicht, als <strong>Osnabrücker</strong> SPD-Abgeordneter<br />

ins Parlament einzuziehen.<br />

Er verfolgte daraufhin weiter<br />

den erlernten journalistischen<br />

Werdegang. Von 1950 an zog es<br />

ihn zur „Westfälischen Rundschau“<br />

WIE KALT WAR<br />

ES IM KÖNIGLICH<br />

PREUSSISCHEN<br />

STAATSARCHIV ZU<br />

OSNABRÜCK?<br />

Genaue Temperaturangaben fehlen,<br />

doch gemütlich war es wohl kaum,<br />

als das Staatsarchiv im Februar 1869<br />

seine Arbeit aufnahm. Nur einer der<br />

im <strong>Osnabrücker</strong> Schloss zur Verfügung<br />

gestellten Räume konnte<br />

beheizt werden, außerdem berichtete<br />

der Archivar Dr. Hermann<br />

Veltmann an seine vorgesetzte<br />

Stelle in Berlin von<br />

zerbrochenen<br />

Fensterscheiben,<br />

fehlenden Schreibpulten und Türschlössern<br />

sowie jeder Menge<br />

Staub und Dreck.<br />

Die Situation verbesserte sich nur<br />

brück und Oldenburg.<br />

nach Dortmund, deren Chef-<br />

langsam. Erst 1917 konnte das Ar-<br />

WOFÜR SETZTE SICH<br />

WUNDERLICH BESONDERS EIN?<br />

Als einer der 27 stimmberechtig-<br />

redaktion er bis 1964 übernahm.<br />

Seinen Ruhestand verbrachte<br />

er wieder in Osnabrück.<br />

chiv in die Schlossstraße umziehen.<br />

Das dortige Magazingebäude<br />

gehört noch immer zum Niedersächsischen<br />

Landesarchiv.<br />

ten sozialdemokratischen „Ver-<br />

Autor: Heiko Schulze<br />

fassungsväter“ wurde er im Parla-<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

23


Stadt und Landgeschichten<br />

WIE FUNKTIONIERT<br />

DIE „C14“ DATIERUNG?<br />

Auf der Nöschkenheide in Bersenbrück hat die Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück zwischen<br />

2002 und 2005 ein vorgeschichtliches Gräberfeld ausgegraben. Gut geschützt und bestens konserviert<br />

unter dem stellenweise mehr als 1 Meter mächtigen Plaggeneschauftrag lagen zahlreiche Brandbestattungen,<br />

teils waren sogar die zugehörigen Grabhügel noch erhalten. Wie aber lässt sich etwas<br />

über die Menschen erfahren, die hier vor rund 2.000 bis 3.000 Jahren gelebt haben?<br />

Bis heute haben sich ihre Spuren vor<br />

allem in den Gräbern erhalten. Nach<br />

und nach über mehrere Generationen<br />

hinweg angelegt, sind sie Zeugnisse<br />

einer Zeit, der ein radikaler Wandel<br />

im Bestattungsritus unmittelbar vorausgegangen<br />

war: Von der Körperzur<br />

Brandbestattung. In der jüngeren<br />

Bronze- und vorrömischen Eisenzeit,<br />

also in den letzten 1200 Jahren vor<br />

Christi Geburt, wurden die Toten auf<br />

Scheiterhaufen verbrannt. Unter freiem<br />

Himmel erreichte man dabei Verbrennungstemperaturen<br />

von 700–<br />

900°C. Die Körper zerfielen nicht<br />

vollständig zu feiner Asche, sondern<br />

die Knochen zersprangen in kleine<br />

Stücke. Diese Überreste wurden<br />

dann in Urnen teils zusammen<br />

mit Grabbeigaben unter Erdhügeln<br />

bestattet. Als Urnen dienten meistens<br />

Tongefäße, aber auch Behältnisse<br />

aus Stoff, Holz oder Leder.<br />

WIE WERDEN FUNDE<br />

SICHER GEBORGEN?<br />

Die in Bersenbrück gefundenen<br />

Urnen wurden auf der Grabung im<br />

Block geborgen. Um empfindliche<br />

Funde nicht zu zerstören oder wenn<br />

die Zeit knapp wird, kommt die Blockbergung<br />

zum Einsatz. So lassen sich<br />

besonders fragile Objekte wie z. B.<br />

Urnen samt dem umgebenden Erdreich<br />

sicher bergen. Zunächst wird<br />

das Objekt in dünne Polyäthylenfolie<br />

(Frischhaltefolie) eingeschlagen, zur<br />

Stabilisierung mit Gipsbinden umwickelt<br />

und anschließend stoßsicher<br />

verpackt. In der Restaurierungswerkstatt<br />

wird dann die Gipskapsel geöffnet.<br />

Schicht für Schicht wird nun der<br />

„VORSICHT URNE“<br />

IN KALKRIESE<br />

Ein Großteil der bereits im Museum<br />

im Kloster in Bersenbrück<br />

gezeigten Sonderausstellung<br />

„Vorsicht Urne“ wird während der<br />

Veranstaltung „Forum Kalkriese“<br />

im Museum und Park Kalkriese<br />

nochmals präsentiert. Interessenten<br />

können die Exponate hier vom<br />

3. bis 6. Oktober besichtigen.<br />

24 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Stadt und Landgeschichten<br />

Bild unten rechts © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück / Pinsel © Krugloff; Adobe Stock<br />

Block in sorgfältiger Handarbeit freipräpariert,<br />

dabei jeder Arbeitsschritt<br />

genauestens dokumentiert und fotografisch<br />

festgehalten.<br />

WIE DATIERT MAN EIGENTLICH?<br />

Wenn alles so weit freigelegt ist, kann<br />

z. B. der Leichenbrand aus dem Inneren<br />

der Urne untersucht und datiert<br />

werden. Aber wie genau funktioniert<br />

dies? Naturwissenschaft spielt neben<br />

der formenkundlichen Einordnung<br />

eine wichtige Rolle bei der Altersbestimmung<br />

archäologischer Funde und<br />

Befunde. Am bekanntesten ist die<br />

Radiokarbonmethode, auch C14-Datierung<br />

genannt. Alle lebenden Organismen<br />

nehmen über die Nahrung<br />

Kohlenstoff auf, darunter auch winzige<br />

Mengen des radioaktiven Kohlenstoffisotops<br />

14 C. Nach dem Tod des<br />

Lebewesens zerfällt dieses mit einer<br />

bestimmen Halbwertszeit. Misst man<br />

das Verhältnis des stabilen Kohlenstoffes<br />

zu dem noch vorhandenen<br />

14<br />

C-Gehalt, kann man das Alter der<br />

Probe errechnen. Dieses Verfahren<br />

liefert keine jahrgenaue Datierung,<br />

sondern benennt eine Zeitspanne<br />

von einigen Jahrzehnten, in der zu<br />

über 95% Wahrscheinlichkeit das tatsächliche<br />

Alter der Probe liegt.<br />

Bedauerlicherweise ist der Zerfallsprozess<br />

durch die Jahrtausende nicht<br />

gleichmäßig. Für gewisse Zeitabschnitte<br />

ist daher eine genaue Datierung<br />

schwierig – zum Beispiel in der<br />

vorrömischen Eisenzeit! Durch die<br />

Kalibrierung, also den Abgleich der<br />

gewonnenen Daten mit denjenigen<br />

aus anderen naturwissenschaftlichen<br />

Untersuchungen, vor allem der<br />

Dendrochronologie („Baumringdatierung“),<br />

versucht man die Ergebnisse<br />

zu verfeinern. Wichtig ist auch,<br />

welche Proben analysiert werden:<br />

Optimal sind Knochen von relativ<br />

kurzlebigen Lebewesen oder verkohltes<br />

Getreide. Die Existenz von<br />

14<br />

C und dessen Nutzen zur Datierung<br />

wies der amerikanische Chemiker<br />

Willard Libby nach und erhielt dafür<br />

1960 den Nobelpreis. Seitdem wurde<br />

die Methode verfeinert und die Halbwertszeit<br />

auf 5.730 Jahre bestimmt.<br />

Archäologische Proben wie Holzkohle<br />

aus Mauerwerksmörtel, Knochen und<br />

andere organische Stoffe können in<br />

Laboren weltweit analysiert werden,<br />

schon wenige Gramm reichen aus.<br />

Wie die archäologischen und naturwissenschaftlichen<br />

Untersuchungen<br />

der Gräber belegten, diente das Areal<br />

auf der Nöschkenheide in Bersenbrück<br />

viele hundert Jahre lang als<br />

Bestattungsplatz. Nun wissen wir<br />

nicht nur wie alt die einzelnen Bestattungen<br />

sind, sondern auch über<br />

ihre zeitliche Abfolge Bescheid. Die<br />

Radiokarbonmethode ist also ein unverzichtbares<br />

Mittel in der archäologischen<br />

Forschung. Darüber hinaus<br />

kann der Leichenbrand anthropologisch<br />

analysiert werden. So lassen<br />

sich beispielsweise Alter, Geschlecht<br />

und Körperhöhe der Verstorbenen<br />

herausfinden.<br />

Autorin: Judith Franzen<br />

Nach dem Öffnen der Gipskapsel wird die Urne<br />

Stück für Stück freigelegt. Die ersten Knochenfragmente<br />

kommen langsam zum Vorschein.<br />

Diese lassen sich anschließend im Labor mittels<br />

der C14-Methode datieren.<br />

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Bauzeit<br />

2018/19<br />

Brutto-Grundfläche<br />

3.489 m²<br />

Kosten des<br />

gesamten<br />

Bauvolumens<br />

7,6 Millionen Euro<br />

Auszubildende<br />

430<br />

Kurse & Klassen<br />

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TeilnehmerInnen an<br />

Fort- und Weiterbildungsangeboten<br />

pro Jahr<br />

5.000<br />

WO BILDET DAS KLINIKUM<br />

SEINEN NACHWUCHS AUS?<br />

Am 21. Juni war es soweit: Nach einer Bauzeit von gerade einmal 1,5 Jahren<br />

wurde der Neubau der Akademie des Klinikums Osnabrück mit einem Festakt<br />

eröffnet. Direkt neben dem Mutterhaus auf dem Finkenhügel werden<br />

junge Menschen in modernen Übungs- und Unterrichtsräumen ausgebildet.<br />

Gesundheits- & Pflegefachfrauen/-männer,<br />

Hebammen, Physiotherapeutinnen &<br />

-therapeuten , Medizinisch-Technische La-<br />

borassistenten und Medizinisch-Technische<br />

Radiologieassistenten bekommen in<br />

der Akademie eine erstklassige Ausbildung<br />

mit hervorragenden Berufsperspektiven.<br />

Darüber hinaus bietet das Haus Fort- und<br />

Weiterbildungen für medizinisches Fachpersonal<br />

zu fachspezifischen Themen<br />

ebenso wie für Soft Skills zur Mitarbeiterführung<br />

an. Die Digitalisierung spielt<br />

dabei eine zentrale Rolle, denn die Akademie<br />

setzt auf ein wegweisendes E-Learning-Konzept.<br />

Schließlich verfügt der Neubau<br />

in einigen Unterrichtsräumen über<br />

Touch-Screen-Monitore. Dazu gibt es eine<br />

Bibliothek, großzügige Arbeitsflächen und<br />

ein Atrium mit drahtlosem Netzwerk. Auch<br />

das Lehrerzimmer wurde mit vernetzten<br />

Computerarbeitsplätzen ausgestattet.<br />

WIE WERDEN NOTFÄLLE SIMULIERT?<br />

Herzstück der neuen Akademie ist ein<br />

komplett einsatzfähiges „Simulationszentrum“,<br />

das nicht nur wie ein Notfall-<br />

26


Sport und Gesundheit<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück<br />

WIE KAM DIE AKADEMIE<br />

AUF DEN FINKENHÜGEL?<br />

Verschiedene Ausbildungs- und<br />

Fortbildungseinrichtungen wie<br />

Pflegekräfte-, Hebammen- oder<br />

MTA-Schulen wurden 2009 erstmals<br />

im früheren Bundeswehrkrankenhaus<br />

am Natruper Holz<br />

vereint. 2015 zog die Akademie in<br />

die Räume der Dresdner Bank an<br />

der Möserstraße, seit 2017 war sie<br />

in einem ehemaligen Großhandelsgebäude<br />

im Fledder zuhause.<br />

raum aussieht, sondern auch all seine<br />

Funktionen bietet. Auszubildende<br />

arbeiten hier in Teams und erfüllen<br />

unterschiedliche Aufgaben, die von<br />

den Lehrern im Schaltzentrum auch<br />

spontan verändert werden können.<br />

Als Patienten dienen (für die leichteren<br />

Fälle) Schauspieler oder (für<br />

die Simulation von schweren bis lebensbedrohlichen<br />

computergesteuerte Puppen.<br />

Erkrankungen)<br />

Jeder „Einsatz“ kann anschließend<br />

durch eine Videoanalyse ausgewertet<br />

werden. So haben die Ausbilder im<br />

Simulationszentrum die Möglichkeit,<br />

alle Arten von Notfällen und zahllosen<br />

Behandlungssituationen zu<br />

testen, um so die Schüler auf ihren<br />

zukünftigen, anspruchsvollen Beruf<br />

vorzubereiten. „Wir können den<br />

beruflichen Alltag hier unter nahezu<br />

echten Bedingungen proben. Dadurch<br />

lassen sich Lehrinhalte viel<br />

besser und anschaulicher vermitteln.<br />

Außerdem haben wir die Möglichkeit,<br />

Schüler darauf vorzubereiten, nach<br />

der Ausbildung in schwierigen Situationen<br />

eigene Entscheidungen zu<br />

treffen“, erzählt Kerstin Moldenhauer,<br />

die Leiterin der Akademie des Klinikums<br />

Osnabrück. Kein Wunder also,<br />

dass der Aufsichtsratsvorsitzende des<br />

Klinikums Osnabrück, Dr. Fritz Brickwedde,<br />

fest davon überzeugt ist, mit<br />

dem einstimmigen Baubeschluss im<br />

Januar 2017 die richtige Entscheidung<br />

getroffen zu haben. Brickwedde<br />

nannte den Akademie-Neubau als<br />

„das schönstes Baby des Klinikums“<br />

und wies darauf hin, dass es von<br />

enorm wichtiger Bedeutung sei, den<br />

Nachwuchsbedarf des Klinikums<br />

Osnabrück durch einen Ausbau der<br />

Ausbildungskapazitäten und eine<br />

Steigerung der Ausbildungsqualität<br />

zu sichern. Der Neubau der Akademie<br />

sei somit die wohl wichtigste Investition<br />

in die Zukunftsfähigkeit des<br />

Klinikums Osnabrück, betonte Brickwedde.<br />

Nach der Meinung des Aufsichtsratsvorsitzenden<br />

kommt es vor<br />

allem darauf an, eine qualitativ hochwertige<br />

Ausbildung zu gewährlisten.<br />

Die Tendenz der vergangenen fünf<br />

Jahre, als bereits 150 neue Ausbildungsplätze<br />

geschaffen wurden,<br />

dürfte sich also fortsetzen und dem<br />

gesamten Medizinstandort Osnabrück<br />

wichtige neue Impulse verleihen.<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1<br />

49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0<br />

Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

27


Leben und Gesellschaft<br />

WIE WERDEN VERBORGENE<br />

TALENTE ENTDECKT?<br />

Seit zehn Jahren engagiert sich die Andrea Kuhl-Stiftung (AKS), um Kindern und Jugendlichen die<br />

Möglichkeit zu geben, sich in ihre „Zonen des Selbstseins“ einzufühlen und bisher verborgene Talente<br />

und Begabungen zu entdecken. Ziel der Stiftungsarbeit ist die Förderung der Selbstfindung von Kindern<br />

und Jugendlichen, sowie der für sie verantwortlichen Erwachsenen.<br />

Fehlende Zeit, Druck sozialer Medien<br />

und unpersönliche Freizeitangebote<br />

verhindern vielfach, dass Eltern und<br />

Lehrer den Selbstäußerungen der Kinder<br />

auf ausreichend feinfühlige und<br />

persönliche Art und Weise begegnen,<br />

meint der Psychologe Prof. Dr. Julius<br />

Kuhl, Mitbegründer der AKS. „In Zukunft<br />

möchten wir uns deshalb noch stärker<br />

in die Begabungsförderung einbringen<br />

und Kinder, Eltern und Pädagogen dabei<br />

unterstützen, die Selbstkompetenz<br />

zu entwickeln, die für die Entdeckung<br />

und Entwicklung von Begabungen<br />

wichtig ist.“<br />

WARUM IST DIE<br />

AUTHENTISCHE<br />

SELBSTENTWICKLUNG<br />

SO WICHTIG?<br />

Ob Kinder oder Jugendliche<br />

ein verborgenes<br />

Talent entdecken, die<br />

richtige<br />

Lieblingsbe-<br />

schäftigung finden oder einfach nur ein<br />

Gespür für die eigene Wesensart entwickeln<br />

— Jede Berührung mit dem „wahren<br />

Selbst“ könne enorme Energien<br />

freisetzen, die auf alle Lebensbereiche<br />

ausstrahlen, erklärt der Psychologe<br />

Heiko Frankenberg. „Leider belächeln<br />

Erwachsene manchmal die Zukunftswünsche<br />

von Kindern undJugendlichen.<br />

Aber Wünsche geben auch Hinweise<br />

auf die eigene Wesensart. Wenn also<br />

Erwachsene lernen, sensibel für solche<br />

Zeichen zu sein, haben sie viele Möglichkeiten,<br />

jungen Menschen zu helfen,<br />

ihre Träume in motivierende Wachstumskräfte<br />

zu verwandeln.“<br />

Verleihung des AKS <strong>Wissen</strong>schaftspreises 2018


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Rabatt<br />

Geheimnisvolle Lichterwelten –<br />

ZOO-Lights<br />

14.9. – 10.11.<strong>2019</strong><br />

jeweils freitags bis sonntags 18 – 22 Uhr<br />

ab 3.11.<strong>2019</strong> bereits ab 16.30 Uhr<br />

mit tollem Programm an<br />

jedem zweiten Wochenende<br />

AKS Verleihung © Alfons Huckebrink / Bild oben Kinder © davit85; Adobe Stock<br />

WAS MACHT DIE AKS KONKRET?<br />

Neben der Unterstützung und Förderung<br />

von Beratungsprojekten<br />

(z.B. „GenerationenWerkstatt“ der<br />

Ursachenstiftung), werden bestehende<br />

Angebote evaluiert und<br />

zertifiziert. Das Portfolio umfasst<br />

Coachingangebote für Pädagogen,<br />

Lehrer und ehrenamtliche Helfer<br />

(z.B. Kooperation mit der katholischen<br />

FABI), Orientierungs- und<br />

Entscheidungshilfen zur Berufsorientierung<br />

(z.B. zum Thema Motivation)<br />

sowie Förderung von allgemein<br />

verständlichen Publikationen<br />

zum Thema selbstbestimmte und<br />

authentische Entwicklung von Kindern<br />

und Jugendlichen. Alle zwei<br />

Jahre wird zudem ein herausragendes<br />

Projekt mit dem AKS-<strong>Wissen</strong>schaftspreis<br />

geehrt.<br />

Autor: Yörn Kreib<br />

ANDREA KUHL<br />

(*27.12.1960 +15.02.2006)<br />

Die Andrea Kuhl-Stiftung wurde<br />

gegründet, um ihr Anliegen zu<br />

würdigen, das sie kurz vor ihrem<br />

frühen Tod so formulierte: „Wenn<br />

ich wieder gesund würde, möchte<br />

ich Kindern helfen, schon früh zu<br />

erkennen, wer sie sind und was sie<br />

können und sich ´sich selbst´ nicht<br />

ausreden zu lassen.“<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

Andrea Kuhl-Stiftung<br />

Böttcherstr.10<br />

49124 Georgsmarienhütte<br />

info@andreakuhl-stiftung.de<br />

www.andreakuhl-stiftung.de/<br />

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Lichtfiguren<br />

Programm:<br />

Infos zum Programm unter www.zoo-osnabrueck.de<br />

20. / 21.9.<strong>2019</strong> Tierische Comedy Nights<br />

3.10. – 6.10.<strong>2019</strong> Mittelalter Spectaculum<br />

19. / 20.10.<strong>2019</strong> Indian Summer<br />

30.10. – 2.11.<strong>2019</strong> Halloween-Festival<br />

3.11. – 10.11.<strong>2019</strong> Laternenwoche<br />

ZOO-Lights zum 1/2 Preis<br />

(gültig für bis zu 4 Personen)*<br />

Erwachsene: statt <strong>25</strong> € nur 12 50 € 9 50 €<br />

Kind (7-16): statt 18 € nur 9 00 € 6 50 €<br />

Kind (3-6): statt 15 € nur 7 50 € 5 00 €<br />

*nur gegen Vorlage des Flyers, nicht mit weiteren Ermäßigungen kombinierbar,<br />

keine Barauszahlung. Weiterverkauf nicht erlaubt. Einmalig gültig für den Zooeintritt<br />

im Zeitraum 14.9. – 2.11.<strong>2019</strong>, jeweils freitags bis sonntags, 18 – 22 Uhr,<br />

3.11. – 10.11.<strong>2019</strong>, 16.30 – 22 Uhr.<br />

weitere Infos: www.zoo-osnabrueck.de<br />

Jahreskartenbesitzer<br />

und Mitglieder


Osnabrück in der Nazizeit, hier eine Aufnahme der Maifeier im Jahr 1936<br />

DIE GESCHICHTE DER OSNABRÜCKER VOLKSHOCHSCHULE: TEIL 2<br />

WAS GESCHAH MIT DER VHS IN<br />

DEN 1930er UND 40ER JAHREN?<br />

Volkshochschulen sind Töchter der Demokratie, sie entstanden nach dem Ende des Kaiserreichs und<br />

der Katastrophe des 1. Weltkriegs. Den aufstrebenden rechten Kräften waren sie in der Weimarer<br />

Republik mit ihrer modernen Ausrichtung ein Dorn im Auge. Das traf auch auf Osnabrück zu, wo der<br />

„Stadtwächter“ antisemitische reaktionäre Hetze gegen die demokratischen Kräfte verbreitete.<br />

30 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Leben und Gesellschaft<br />

Diese Tendenzen und die Folgen der<br />

Weltwirtschaftskrise führten 1929 dazu,<br />

WAS VERLANGTE DIREKTIVE NR. 56?<br />

Schon 1946 fand in Hannover eine Volks-<br />

das Programmheft zum 30. Trimester<br />

im Winter 1956 einleitet. „Im Februar<br />

dass die Volkshochschule schließen<br />

hochschultagung für die britische Zone<br />

1946 wurde auf Anregung des engli-<br />

musste. Wenige Jahre später, nachdem<br />

statt, in der es um die Wiederaufnahme<br />

schen Besatzungsoffiziers im Rahmen<br />

Bild © Medienzentrum Osnabrück Sammlung Emil Harms<br />

Adolf Hitler 1933 an die Macht gekommen<br />

war, wurden die Volkshochschulen<br />

entweder aufgelöst oder aber gleichgeschaltet.<br />

Im Rahmen des 1934 gegründeten<br />

Deutschen Volksbildungswerks<br />

hatten sie den Auftrag, die Bevölkerung<br />

zur „Wehrhaftigkeit und völkischen<br />

Selbstbehauptung“ zu erziehen. Die<br />

Lehrpläne in den Folgejahren waren<br />

streng an den Doktrinen der NS-Ideo-<br />

der Arbeit, Möglichkeiten der Erziehung<br />

zur politischen Verantwortung aber auch<br />

um die Integration von Flüchtlingen und<br />

Evakuierten ging. Die Direktive <strong>Nr</strong>. 56 vom<br />

28. Oktober 1947 des Alliierten Kontrollrats<br />

legte als Ziel fest, dass der Erwachsenenbildung<br />

eine zentrale Rolle bei der demokratischen<br />

Erziehung der Bevölkerung zukam.<br />

„Reeducation“ nannte man das Konzept<br />

in der amerikanischen Zone, „Reconstruc-<br />

des Umerziehungsprogramms der<br />

Siegermächte das Volkshochschulwerk<br />

der Stadt Osnabrück eingerichtet. Dieser<br />

Anregung der Besatzungsmacht<br />

kam die Einsicht Deutscher entgegen,<br />

dass den Menschen gerade in Zeiten<br />

der materiellen und geistigen Not eine<br />

Stätte der Belehrung, Fortbildung und<br />

freier Aussprache vonnöten sei“, hieß es<br />

dort vielsagend.<br />

logie ausgerichtet. „Wehrhaftes Volk“,<br />

tion“ in der britischen.<br />

„Deutsches Kultur und Geistesleben“<br />

oder „Volkstum und Heimat“ waren<br />

die Themen im Unterricht. Was folgte<br />

waren die Katastrophe des Zweiten<br />

Weltkriegs und der Holocaust.<br />

WIE GING ES MIT<br />

DER VHS NACH 1945 WEITER ?<br />

Aufschlussreich ist ein Rückblick auf<br />

die mühsamen Anfänge der VHS, der<br />

Autor: Carl-Heinrich Bösling<br />

Lesen Sie im dritten Teil, welche<br />

Themen nach 1945 im Mittelpunkt<br />

des VHS-Programms standen.<br />

Die geheime<br />

Welt Der Pilze<br />

Gift, Genuss und Mythos<br />

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19. Mai <strong>2019</strong> bis 26. Januar 2020<br />

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<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> 31


Leben und Gesellschaft<br />

WAS VERRÄT DIE<br />

DOMINIKANERMONSTRANZ<br />

ÜBER DEN DOMINIKANERORDEN?<br />

Prachtvoll ist sie – die Monstranz aus der Dominikanerkirche in Osnabrück. Dennoch wird sie in der<br />

Vielfalt des Domschatzes übersehen. Völlig zu Unrecht, denn sie ist nicht nur schön anzuschauen, sie<br />

hat auch viel über den Dominikanerorden und über die Stadtgeschichte zu berichten. Daher lohnt es<br />

sich, sie in zwei Teilen zu betrachten. Im ersten Teil wird zunächst das Bildprogramm beleuchtet.<br />

Das Wort Monstranz leitet sich ab<br />

Gunsten um, was sich in zahlreichen<br />

die dem Lobgesang „Lauda Sion<br />

vom lat. monstrare – also zeigen. Sie<br />

Kunstwerken niederschlug.<br />

Salvatorem“ zum Fronleichnamsfest<br />

ist ein aus Gold und Silber gefertigtes<br />

Die Darstellung eines Dominikaner-<br />

entstammt. Oberhalb des Spruch-<br />

Gefäß, in dem die geweihte Hostie<br />

stammbaums wurde in diesem Fall<br />

bandes steht die Muttergottes mit<br />

gezeigt wird. Besonders<br />

auf einer Monstranz beson-<br />

Kind im Strahlenkranz, die als Hin-<br />

festlich geschieht dies<br />

ders früh aufgegriffen.<br />

weis auf die Rosenkranzlegende mit<br />

an<br />

Fronleichnam,<br />

Jeweils<br />

dem Hl. Dominikus einen solchen<br />

wo die Monstranz<br />

trägt. Den oberen Abschluss der<br />

mit der Hostie<br />

Monstranz bildet die Dreieinig-<br />

Bilder © Diözesanmuseum Osnabrück, Fotos: Stephan Kube<br />

bei einer feierlichen<br />

Prozession<br />

dargeboten wird.<br />

Auf der Dominikanermonstranz<br />

befindet<br />

sich im Schaft<br />

die Figur des Ordensgründers,<br />

des Hl. Dominikus. Auf seinem<br />

Haupt ruht das gläserne Schaugefäß,<br />

in das die Hostie eingesetzt wird. Um<br />

das Glas legen sich Ranken, die von<br />

einer Strahlensonne umgeben werden.<br />

Aus Blütenkelchen ragen auf<br />

beiden Seiten vier Heilige heraus,<br />

die allesamt Dominikaner waren –<br />

ein Zeichen für das Selbstverständnis<br />

des Ordens, denn dieser schätzte<br />

das Motiv des Stammbaums Christi<br />

(Jes 11,1-10). Seit dem Spätmittelalter<br />

wandelte er es häufig zu seinen<br />

mit einer<br />

Inschrift<br />

versehen, lassen<br />

sich die dargestellten Heiligen<br />

identifizieren, v. u. n. o.: Thomas von<br />

Aquin, Albertus Magnus, Vincentius<br />

Ferrerius, Hyacinthus, Antonius von<br />

Florenz, Petrus von Verona sowie Agnes<br />

von Montepulciano und Katharina<br />

von Siena. Über dem Schaugefäß<br />

halten Engel ein Spruchband, das die<br />

Inschrift „ecce panis angelorum“ (Siehe,<br />

das ist das Brot der Engel) trägt,<br />

keit mit dem Brustbild Gottvaters,<br />

über dem die Taube<br />

des Hl. Geistes zu dem Gekreuzigten<br />

überleitet, der<br />

mit Maria und Johannes die<br />

Monstranz bekrönt.<br />

Das Bildprogramm vermittelt<br />

demnach zuallererst Kenntnisse<br />

über den Dominikanerorden im Allgemeinen.<br />

Was die Dominikanermonstranz<br />

speziell über den Dominikanerorden<br />

der Stadt und die<br />

Geschichte Osnabrücks berichtet,<br />

wird in der nächsten Ausgabe dargelegt.<br />

Autorin: Karina Dänekamp<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> 33


Momentaufnahmen<br />

WIE VIELE<br />

IBURGEN GIBT ES?<br />

Die Schloss- und Benediktinerabtei im <strong>Osnabrücker</strong> Land ist sicher die<br />

imposanteste, doch nicht die einzige Iburg, die im Mittelalter gebaut wurde<br />

und religiösen oder militärischen Zwecken diente. Im Kreis Höxter bei Bad<br />

Driburg und im baden-württembergischen Landkreis Waldshut stehen zwei<br />

Ruinen gleichen Namens. Yburgen finden sich darüber hinaus im Schwarzwald,<br />

im Remstal oder im schweizerischen Kanton St. Gallen. Für die<br />

Bedeutung des Namens gibt es ebenfalls verschiedene Erklärungen. Als Burg<br />

wurde ein befestigter Berg bezeichnet. Ob das „I“ jedoch auf die Funktion<br />

von Fliehburgen, das Vorhandensein von Eiben oder Gewässern hindeuten<br />

sollte, wird sich wohl nicht mehr eindeutig klären lassen.<br />

Foto: Marlen Rasche | www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

35


Leben und Gesellschaft<br />

WO BEGINNT<br />

BARRIEREFREIHEIT?<br />

Mit dem Bundesteilhabegesetz von 2017 – einer Reform des 9. Sozialgesetzbuchs – wurden bundesweit<br />

rund 500 Beratungsstellen auf den Weg gebracht. Eine der drei <strong>Osnabrücker</strong> Beratungsstellen<br />

ist die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) „Eine für alle“. Seit Juni 2018 finden hier<br />

monatlich 20 Ratsuchende aus Stadt und Landkreis kostenlos Unterstützung.<br />

Spätestens im Büro von Steven<br />

Brentrop, Leiter der EUTB, wird klar:<br />

Inklusion ist hier Programm. Das Namensschild<br />

an der Tür informiert in<br />

Schwarz- sowie in Blindenschrift –<br />

der so genannten Braille- oder Punkt-<br />

Schrift. Der Schreibtisch umfasst<br />

zwei Arbeitsplätze. Die<br />

Ausstattung ist auffällig: Ein<br />

Telefon mit großer Tastatur,<br />

Display und Vorlesefunktion,<br />

sowie ein Textscanner und<br />

eine Braille-Tastatur. Der PC<br />

ist mit einer Software ausgestattet,<br />

die Textdateien audi-<br />

tiv wiedergibt. Brentrop ist studierter<br />

Sozialarbeiter – und von Geburt an<br />

blind. Er weiß also auch praktisch,<br />

was seine Klienten im Beruf und Alltag<br />

beschäftigt. Das sogenannte Peer<br />

Counseling – eine gleichberechtigte<br />

Beratung u.a. von Betroffenen für<br />

Betroffene – gilt als einer der Beratungsgrundsätze<br />

der EUTB. Empathie<br />

für die Bedürfnisse der Klienten und<br />

Transferleistungen im Bereich Kommunikation<br />

sind entscheidend.<br />

„Barrierefreiheit beginnt<br />

im Kopf“, so Brentrop.<br />

WIE WIRD INKLUSION<br />

MÖGLICH?<br />

Die Beratungsstelle befindet<br />

sich in der Trägerschaft<br />

des Blinden- und Sehbe-<br />

Bild unten & oben rechts © Teilhabeberatung Blinde / Bild Querungshilfe © Patrick Daxenbichler,<br />

Blindenschrift lesen © JuanCi Studio; Adobe Stock<br />

36


Leben und Gesellschaft<br />

hindertenverbandes Niedersachsen<br />

e.V. Obwohl der Fokus daher auf Menschen<br />

mit Sehbehinderungen liegt,<br />

ist jeder Hilfesuchende willkommen.<br />

„Eine für alle“ eben. Sowohl Menschen<br />

mit Handicap oder drohender<br />

Behinderung als auch Angehörige<br />

oder Fachleute werden beraten.<br />

Hierfür besteht lokal als auch bundesweit<br />

ein solides Netzwerk aus<br />

Kooperationspartnern. Beispiele sind<br />

die Heilpädagogische Hilfe Osnabrück<br />

sowie AWO und Caritas. Oft<br />

werden langwierige Prozesse begleitet:<br />

Bewilligung von Arbeitshilfen,<br />

Fragen zu Partnerschaft und Familie,<br />

Barrierefreiheit, Krisenintervention<br />

etc. Die EUTB leistet gewissermaßen<br />

Hilfe zur Selbsthilfe.<br />

„Die wichtigste Aufgabe ist es, sich im<br />

Hintergrund zu halten, und im richtigen<br />

Moment da zu sein.“ Beratung<br />

finden Hilfesuchende mit oder ohne<br />

Termin in den Räumlichkeiten der<br />

EUTB. „Eine für alle“ fährt aber auch<br />

zu Klienten, wenn es eine Beratungssituation<br />

erfordert. Neben Brentrop<br />

gehören Sarah Borg, seine Arbeitsassistentin,<br />

sowie Sarah Pohlmann zum<br />

Team.<br />

Autorin: Sina-Christin Wilk<br />

Ergänzende unabhängige<br />

Teilhabeberatung (EUTB)<br />

„Eine für alle“<br />

Pagenstecherstr. 4<br />

49090 Osnabrück<br />

0541 – 3306615<br />

osnabrueck@teilhabeberatung-bvn.de<br />

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Natur und Umwelt<br />

38<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


WER BESITZT<br />

30.000 STACHELN?<br />

ACHTUNG<br />

STACHELIG!<br />

Bild Baumstachler © Zoo Osnabrück / Giftiger Fisch, gepanzerte Echse, Seeigel © commons.wikimedia.org<br />

Das zweitgrößte Nagetier Nordamerikas wird knapp 1 Meter lang,<br />

etwa 18 Kilogramm schwer und besitzt rund 30.000 Stacheln:<br />

Der Baumstachler – auch als Urson oder Baumstachelschwein<br />

bekannt. In der Wildbahn leben die Nager hauptsächlich in Kanada<br />

sowie im Norden und Westen der USA. Seit 2018 wohnen zwei<br />

Artvertreter auch in der neuen Nordamerika-Tierwelt „Manitoba“<br />

im Zoo Osnabrück.<br />

Sein Name verrät bereits einiges über<br />

den Baumstachler: Das Nagetier verbringt<br />

die meiste Zeit auf Bäumen.<br />

Dort ist es dank seiner langen Krallen<br />

ein guter und sicherer Kletterer. Das<br />

können auch die Besucher im Zoo<br />

Osnabrück beobachten, wenn die beiden<br />

Baumstachler über die Stämme<br />

auf ihrer Außenanlage klettern. Auf<br />

dem Boden bewegen sie sich hingegen<br />

eher langsam und träge. Deswegen<br />

versucht der Baumstachler in der<br />

Wildbahn bei Gefahr seinem Gegner<br />

aus dem Weg zu gehen und auf einen<br />

Baum zu flüchten. Besteht diese Möglichkeit<br />

nicht, profitiert er von seinen<br />

rund 30.000 Stacheln.<br />

STACHELIGE TÄUSCHUNG<br />

ODER GEHEIMWAFFE?<br />

Die Stacheln sehen nicht nur gefährlich<br />

aus, sie sind auch eine effektive<br />

Waffe. Sie stehen vom Rücken und<br />

dem kurzen dicken Schwanz der Tiere<br />

ab, sind etwa 2 Millimeter dick, können<br />

bis zu 7,5 Zentimeter lang werden<br />

und sind mit kleinen Widerhaken<br />

versehen. Bei Gefahr schwingen die<br />

Nager ihren Schwanz wie eine Keule<br />

und versuchen ihren Gegner zu treffen.<br />

Die Stacheln, die nur lose in der Haut<br />

der Baumstachler verankert sind, können<br />

sich so im Fleisch seiner Gegner<br />

festsetzen und diesen verletzen.<br />

SIND BAUMSTACHLER GUTE JÄGER?<br />

Auch wenn die Baumstachler<br />

sich dank ihres Stachelkleides gut<br />

verteidigen können, tun sie dies<br />

nur im Ausnahmefall. Auf die Jagd<br />

gehen müssen sie nämlich nicht:<br />

Baumstachler sind überwiegend<br />

Pflanzenfresser und ernähren sich<br />

vorzugsweise von Blättern, Laub,<br />

Trieben, Rinde und Beeren. Im Zoo<br />

Osnabrück bekommen sie von den<br />

Tierpflegern saftiges Obst und Gemüse<br />

sowie frische Zweige und Blätter.<br />

Sie teilen sich ihre Außenanlage mit<br />

den größten Nagetieren Nordamerikas:<br />

Den kanadischen Bibern.<br />

Autorin: Svenja Vortmann<br />

Zoo Osnabrück gGmbH<br />

Klaus-Strick-Weg 12<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41 / 95 105 - 0<br />

zoo@zoo-osnabrueck.de<br />

www.zoo-osnabrueck.de<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

GIFTIGER FISCH<br />

Er ist ein Meister der Tarnung,<br />

liegt oft regungslos am Meeresboden,<br />

gehört aber zu den giftigsten<br />

Fischen überhaupt. Die Stacheln<br />

auf dem Rücken des Steinfisches<br />

enthalten ein Nervengift, das auch<br />

für Menschen tödlich sein kann.<br />

GEPANZERTE ECHSE<br />

Der rund 10 cm lange Dornteufel ist<br />

gegen Angriffe rundum gepanzert.<br />

Stacheln aus Horn bedecken neben<br />

seinem Kopf auch den Rumpf, die<br />

Beine und sogar den Schwanz.<br />

GEHIRNLOSER ÜBER-<br />

LEBENSKÜNSTLER<br />

Der Seeigel ist zwar keine Denkfabrik,<br />

bevölkert unseren Planeten aber<br />

schon seit fast 500 Millionen Jahren.<br />

Auch dank eines ausgefeilten<br />

Verteidigungssystems. Seine beweglichen<br />

Stacheln schrecken Feinde<br />

ab und sind bei manchen der knapp<br />

1.000 Arten giftig. 39


WIE MACHEN PILZE<br />

INSEKTEN ZU ZOMBIES?<br />

Zombies gibt es nicht nur im Kino. Millionen Jahre vor der heutigen Filmindustrie hat die Natur<br />

Zombies hervorgebracht. Dafür verantwortlich sind bestimmte Pilze.<br />

Sie gehören weder zu den Pflanzen, noch<br />

zu den Tieren: Pilze bilden ein eigenständiges,<br />

besonders faszinierendes Reich. Von<br />

winzigen, einzelligen Hefepilzen, denen wir<br />

Bier, Wein und Brot verdanken, bis hin zum<br />

größten Organismus der Welt: ein Dunkler<br />

Hallimasch in den USA. Dieser ist schätzungsweise<br />

2600 Jahre alt, 600 Tonnen<br />

schwer und 900 Hektar groß. Für gewöhnlich<br />

ernähren sich Pilze von abgestorbenen<br />

pflanzlichen oder tierischen Überresten.<br />

Allerdings gibt es einige Ausnahmen.<br />

40 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Natur und Umwelt<br />

durch Sporen zu verbreiten. Diese<br />

fallen von der exponierten Lage auf<br />

neue Ameisen herab und infizieren<br />

diese. Das bizarre Zombiespiel geht<br />

von vorne los.<br />

Das Magazin<br />

im Jahres-Abo<br />

Zombie Ameise © Bernard Dupont, CC BY-SA 2.0 / Pilze allgemein © Melanie Schnieders / Pilze unten © diamant24; Adobe Stock<br />

AUSSTELLUNG IM MUSEUM<br />

AM SCHÖLERBERG<br />

Mehr bemerkenswerte Fakten und<br />

spannende Einblicke in das Reich<br />

der Pilze gibt es in der neuen Ausstellung<br />

„Die geheime Welt der<br />

Pilze“ im Museum am Schölerberg<br />

(bis zum 26. Januar 2020) zu entdecken.<br />

FLEISCHFRESSENDE PILZE?<br />

Manche Pilze erweitern ihren Speiseplan<br />

durch die Jagd auf kleine Tiere<br />

wie Fadenwürmer. Bestimmte parasitische<br />

Pilze können sogar das<br />

Gehirn von Insekten befallen und<br />

deren Verhalten kontrollieren: Die<br />

Pilzsporen von „Ophiocordyceps“<br />

dringen beispielsweise durch das<br />

Atmungssystem (Tracheen) in die<br />

Ameisen ein. Dort keimen sie, bilden<br />

fadenförmige Zellen aus und ernähren<br />

sich von den Organen der Ameisen.<br />

Aber nur von denen, die nicht unmittelbar<br />

lebensnotwendig sind. Wenn<br />

der Pilz genügend Nährstoffe aufgenommen<br />

hat, übernimmt er die Kontrolle<br />

und steuert die Ameisen an eine<br />

Stelle mit günstigen Bedingungen, z.<br />

B. eine Blattunterseite. Dort sorgt er<br />

dafür, dass die Ameisen sich festbeißen.<br />

Anschließend frisst der<br />

Pilz das Gehirn der Ameisen<br />

und tötet sie. Dann bildet der<br />

Pilz Fruchtkörper aus, um sich<br />

WER WÄSCHT UNSERE WÄSCHE?<br />

Damit Pilze sich ernähren können,<br />

scheiden sie Enzyme aus. Diese<br />

Enzyme zersetzen beispielsweise<br />

das Holz oder auch die Insekten. Wir<br />

Menschen machen uns Pilzenzyme<br />

wie Amylasen, Proteasen und Lipasen<br />

zunutze. Sie sorgen beispielsweise<br />

tagtäglich dafür, dass unser Geschirr<br />

und unsere Wäsche von Stärkeresten,<br />

Eiweißstoffen und Fettflecken schonend<br />

und effektiv gereinigt werden.<br />

Andere Pilzenzyme können heute<br />

sogar umweltschonend den Stonewashed-Look<br />

von Jeans erzeugen.<br />

Autor: Jan Hendrik Hoerner<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur und Umwelt ·<br />

Planetarium<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 323 7000<br />

museum-am-schoelerberg.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag: geschlossen<br />

Dienstag: 9 bis 20 Uhr<br />

Mittwoch - Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr<br />

Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

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WO FLOSS DAS SCHWARZE<br />

WASSER DER KRIETBEEKE?<br />

Wer heute durch das beschauliche Vehrte spaziert, kann sich kaum vorstellen, dass hier vor nicht allzu<br />

langer Zeit ein regelrechter Industriestandort existierte. Bis 1968 wurde schwarze Kreide abgebaut,<br />

mit der Teckelbahn in die nahe gelegene Mühle und Fabrik gebracht und schließlich bis in die USA<br />

exportiert.<br />

Die „schwarze Kreide“ von Vehrte war<br />

eine geologische Besonderheit, die<br />

weltweit ihresgleichen suchte. Das<br />

extrem kohlenstoffhaltige Tongestein<br />

entstand vor rund 170 Millionen<br />

Jahren aus dem Faulschlamm eines<br />

sauerstoffarmen Flachmeeres. Dabei<br />

bildeten sich ölartige Verbindungen<br />

(Bitumina). Sie verwandelten sich<br />

später unter hohen Temperaturen,<br />

die möglicherweise die Magmablase<br />

des „Bramscher Pluton“ lieferte,<br />

in reinen Kohlenstoff. So wurde das<br />

Tongestein schwarz und ein begehrter<br />

Rohstoff für die Farbproduktion.<br />

Das „schwarze Wasser der Krietbeeke“<br />

- des dunkel gefärbten „Kreidebachs“,<br />

der sich durch die Region<br />

schlängelte - fiel Mitte des 18. Jahrhunderts<br />

bereits dem gebürtigen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> und Helmstedter<br />

Jura-Professor Carl Gerhard Wilhelm<br />

Lodtmann auf. Den wirtschaftlichen<br />

Nutzen erkannte man aber<br />

erst im Zuge der Industrialisierung. In<br />

den 1840er Jahren wurde zunächst<br />

Ton abgebaut, um 1870 kam die<br />

Schwarzkreide dazu, die erst in der<br />

Göslingschen Fabrik und schließlich<br />

in den „Vereinigten Schwarzkreidewerke<br />

Vehrte“ an der Bahnhofstraße<br />

verarbeitet wurde.<br />

In den 1960er Jahren endete der Tagebau<br />

in Vehrte – heute gibt es zahlreiche<br />

Alternativen zur Farbherstellung.<br />

Aber die Steine, die in der offen<br />

gelassenen Grube, zu finden sind,<br />

machen immer noch das, worauf sie<br />

viele Millionen Jahre lang vorbereitet<br />

wurden ...<br />

WO GEHT‘S ZUR GRUBE?<br />

42 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

Nördlich von Vehrte finden sich gleich<br />

vier eindrucksvolle Naturdenkmäler,<br />

die fußläufig zu erreichen sind – ein<br />

echter Hotspot also im Natur- und<br />

Geopark TERRA.vita: Der etwas höher<br />

gelegene Süntelstein, die Großsteingräber<br />

„Teufel Teigtrog“ und „Teufels<br />

Backofen“ sowie – praktisch nebenan<br />

- die Schwarzkreidegrube. Besucher<br />

fahren die Vehrter Bergstraße hinauf,<br />

biegen rechts in die Engelriede<br />

und dann wieder rechts in den Wittekindsweg<br />

ab. Nach 200 Metern<br />

geht es linkerhand in ein Waldstück,<br />

ab hier ist „Teufel Teigtrog“ bereits<br />

zu sehen. „Teufels Backofen“ und die<br />

Schwarzkreidegrube sind ausgeschildert.<br />

Autor: Thorsten Stegemann<br />

Bilder © Paul Stegemann


Natur und Umwelt<br />

Genießen Sie diese Aufführungen<br />

in unserem „DELUXE-SAAL“:<br />

Don Giovanni<br />

Sonntag, 13. Oktober <strong>2019</strong><br />

Bilder © Museum am Schölerberg, Lisa Heyn<br />

WER SCHEINT SEIT<br />

VIEREINHALB<br />

MILLIARDEN JAHREN?<br />

Mozarts fesselndes Meisterwerk um Don Giovanni,<br />

den Verführer. Nachdem ihm scharenweise die Frauen<br />

erliegen, muss er sich am Ende der wohlverdienten<br />

Rache des Schicksals stellen.<br />

Concerto / Enigma-Variationen /<br />

Raimonda, 3. Akt<br />

Sonntag, 10. November <strong>2019</strong><br />

Von den klassischen Ursprüngen des<br />

Royal Ballets mit den Werken von Marius<br />

Petipa bis hin zu den heimischen Choreografen,<br />

die britisches Ballett auf die Weltbühne brachten.<br />

Royal-Opera-House-Anzeige_150x150mm.indd 1 17.08.20<br />

Der Nussknacker<br />

Freitag, 20. Dezember <strong>2019</strong><br />

... und wer verbraucht 600 Millionen<br />

Tonnen Wasserstoff pro den jeweils aktuellen Sternenhim-<br />

das Planetarium durch Blicke in<br />

Sekunde? Die Antworten auf diese mel. Die Show eignet sich besonders<br />

für Schüler ab 10 Jahren.<br />

und viele andere spannende Fragen<br />

liefert eine neue Planetariumsvorführung,<br />

in der sich alles TERMINE / LINK-TIPP<br />

um die Sonne dreht. Welchen Einfluss<br />

der Stern auf die Natur und planetarium.html<br />

www.museum-am-schoelerberg.de/<br />

das menschliche Leben hat, wird<br />

mit spektakulären Bildern illustriert.<br />

Animationen und Videos ergänzt<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

Ein Weihnachtsvergnügen für die ganze<br />

Familie und ein Klassiker, den Ballettfreunde<br />

in aller Welt in ihr Herz geschlossen haben. Der<br />

Nussknacker bietet eine der schönsten Möglichkeiten,<br />

den Zauber des klassischen Balletts zu entdecken.<br />

Mit Tschaikowskys berühmter Musik, ein echtes<br />

Feiertagsvergnügen und ein magisches Abenteuer!<br />

Wein- & Sektempfang (inkl. Wasser & O-Saft)<br />

jeweils ab 16:30 Uhr im Eintrittspreis inklusive.<br />

Vorstellungsbeginn: 17:00 Uhr<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Johannisstraße 112 - 113 | 49074 Osnabrück<br />

Service- & Reservierungs-Hotline: 0381-211 40 40 *<br />

www.filmpassage.de<br />

43<br />

© www.sinus-marketing.de<br />

* aus dem dt. Festnetz kostenlos, aus dem Mobilfunknetz Kosten gemäß Ihres Tarifs


Kunst und Kultur<br />

VERGESSENE BÜCHER TEIL 13:<br />

Willibald Alexis´ Roman<br />

„Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“<br />

WER BLÄTTERTE IN<br />

PREUSSENS SCHATTENSEITEN?<br />

Auch wenn der Schatten des Alten Fritz noch allerorten präsent ist – als die Romanhandlung im Sommer<br />

1805 einsetzt, steht Preußen am Rande einer Katastrophe. Die Weltpolitik ist für den jungen<br />

Staat eine Nummer zu groß, seine politischen Akteure werden von Napoleon Bonaparte zu Statisten<br />

degradiert und der halbherzige Versuch, innerhalb eines nicht existierenden Deutschlands, in Österreich<br />

oder Russland mächtige Bündnispartner zu gewinnen, scheitert kläglich.<br />

1.300 Seiten später schiebt die Doppelschlacht<br />

von Jena und Auerstedt<br />

Preußen ins politische Abseits, Königin<br />

Luise verlässt in einer Kutsche<br />

ihr geliebtes Berlin. Willibald<br />

Alexis´ Roman<br />

„Ruhe ist die erste<br />

Bürgerpflicht“<br />

(1852) ist heute<br />

so vergessen<br />

wie sein Autor,<br />

der als Georg<br />

Wilhelm Heinrich<br />

Häring 1798<br />

in Beslau geboren<br />

wurde. Häring wollte zunächst Jurist<br />

werden. Nach ersten Erfolgen als<br />

Schriftsteller verzichtete er auf eine<br />

Beamtenlaufbahn, veröffentlichte in<br />

der Sammlung "Der neue<br />

Pitaval" aber eine Vielzahl<br />

spektakulärer<br />

Kriminalfälle.<br />

Populär wurde<br />

Alexis als Begründer<br />

des realistischen<br />

historischen<br />

Romans.<br />

In monumentalen<br />

Werken wie „Der Roland<br />

von Berlin“ (1840), „Der falsche<br />

Woldemar“ (1842), „Die Hosen des<br />

Herrn von Bredow“ (1846) oder „Ruhe<br />

ist die erste Bürgerpflicht“ ließ er vor<br />

allem die brandenburgisch-preußische<br />

Geschichte Revue passieren.<br />

WELCHER VERKÄUFER IST DER BESTE?<br />

Das Buch, das Alexis nicht ohne Hintersinn<br />

als „Vaterländischen Roman“<br />

charakterisierte, gewährt dem Leser<br />

bis heute einen faszinierenden<br />

Querschnitt durch eine zerfallende<br />

Ständegesellschaft. Die Hauptrollen<br />

des vielschichtigen Romans, der<br />

44<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Kunst und Kultur<br />

Charles Meyniers Gemälde "Entrée de Napoléon à Berlin. 27 octobre 1806" aus dem Jahr 1810<br />

Staatsaktionen virtuos mit privaten<br />

Als Königin Luise, der Staatsminis-<br />

Dramen mischt, spielen überforderte<br />

ter Stein, Prinz Louis Ferdinand oder<br />

und korrupte Minister und Spekulan-<br />

General Ernst von Rüchel schließlich<br />

ten, mordlustige Offiziere, politikmü-<br />

versuchen, die Bürger gegen den vor-<br />

de Bürger, Betrüger und Giftmischer.<br />

rückenden Napoleon zu mobilisieren,<br />

Die „Verbrecherwelt“, so resümiert<br />

sammelt man zwar Geld für Winter-<br />

ein Protagonist“, sei eben nur ein<br />

mäntel und Leibbinden. Doch die<br />

„Abklatsch der höhern Stände“.<br />

viel zitierte Melange aus Opfermut,<br />

Bild Autor © commons.wikimedia.org / Buch © tomertu, Adobe Stock<br />

Für eine nationale Erhebung oder<br />

auch nur eine Rückbesinnung auf den<br />

berühmten König und Kriegsherrn<br />

des vergangenen Jahrhunderts, bleibt<br />

da kein Raum mehr. Die preußische<br />

Gesellschaft interessiert sich nicht für<br />

Identitäten, sondern für Geschäfte –<br />

so wie der Kaufmann van Asten:<br />

„Ich bitte Sie, ich wiederhole es, was sind<br />

Nationalitäten? Fragen Sie, wenn Sie Pfeffer<br />

kaufen, von wem Sie ihn kaufen? Der<br />

billigste Verkäufer ist der beste. Und wenn<br />

Sie verkaufen, wer den höchsten Preis dafür<br />

zahlt, der ist der beste Käufer; nicht, ob<br />

er Italiener ist, Franzos oder Russe.“<br />

Todesverachtung und Vaterlandsliebe,<br />

die hunderte Autoren den<br />

Preußen zuschrieben, hat in diesem<br />

Roman einen schweren Stand:<br />

„Die Vaterlandsliebe, was ist sie, auf ihre<br />

Grundstoffe zerlegt? Ein grober Egoismus!“<br />

Preußen fehlt in diesem Roman<br />

die gesellschaftliche und politische<br />

Spannkraft, um sich erfolgreich gegen<br />

einen Aggressor zu wehren. Problematischer<br />

noch erscheint die innere<br />

Leere der Figuren, in der jedes Gefühl<br />

für Humanität und Mitmenschlichkeit<br />

zu versinken droht. Die in<br />

ALEXIS LESEN<br />

Selbst die Werke von Willibald<br />

Alexis gibt es als EBooks, allerdings<br />

oft in gekürzten Fassungen.<br />

In der Universitätsbibliothek<br />

Osnabrück finden sich zahlreiche<br />

seiner Romane in Ausgaben des<br />

19. Jahrhunderts, unter ihnen auch<br />

„Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“.<br />

sich gleich darauf zu erkundigen, ob<br />

die Kleinen „auch ordentlich gesehen<br />

hätten“.<br />

Brave Bürger hetzen gegen „Zigeuner<br />

und Juden und Spanier“, vermeintlich<br />

ehrenhafte Motive zerrinnen in<br />

Berlin lebende Fürstin Gargazin lässt<br />

vielerlei Grauzonen. Und am Ende<br />

Dass der steile Aufstieg des Finanz-<br />

ihren Kutscher zu Tode peitschen und<br />

verwandelt sich das Zentrum des<br />

und Wirtschaftsapparats die Gesell-<br />

überwacht die drakonische Strafmaß-<br />

herrischen Preußentums in einen<br />

schaft verändern und neu strukturie-<br />

nahme persönlich – „ohne mit den<br />

babylonischen Abgrund:<br />

ren wird, ist nur noch eine Frage der<br />

Augenwimpern zu zucken, ohne auf<br />

Zeit. Der Legationsrat von Wandel,<br />

die Wehlaute des Zerfleischten ein<br />

„Das wahre Motiv, Herr, das ist überall<br />

der im Laufe des Romans als Betrüger<br />

Halt zu rufen.“ Sie lächelt, „während<br />

dasselbe: der Größere frißt den Kleineren,<br />

und Mörder enttarnt wird, prophezeit:<br />

ein seltsamer Glanz in ihren Augen<br />

wenn er Appetit hat und sein Magen es<br />

leuchtete und ihre Stirn wie vor Freu-<br />

verträgt, und der Unterschied ist nur der:<br />

„Sie, die Herren von der Industrie werden bald<br />

de sich rötete“.<br />

die großen Verbrecher kommen in die Ge-<br />

die wahre reelle effektive Universalmonarchie<br />

Der Geheimrat Lupinus echauffiert<br />

schichtsbücher und wir kleinen irgendwo in<br />

in Händen haben, wie die großen Handels-<br />

sich, dass seine Kammerdienerin (und<br />

ein Kriminalregister.“<br />

herren in dem kleinen Venedig ehedem, wie im<br />

spätere Frau) Charlotte die Kinder zu<br />

großen England und im noch größeren Ameri-<br />

einer Hinrichtung gebracht hat, um<br />

Autor: Thorsten Stegemann<br />

ka jetzt schon und in Zukunft noch mehr.“<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

45


Kunst und Kultur<br />

WO FANDEN WILDDIEBE<br />

EIN HAPPY END?<br />

Anfang der 1770er Jahre machten sich zwei Juristen daran, einen Text für Johann Gottlieb Nicolai,<br />

den Konzertmeister der Münsterschen Hofkapelle, zu schreiben: Der <strong>Osnabrücker</strong> Winold Wilhelm<br />

Stühle und sein Münsteraner Kollege Anton Matthias Sprickmann.<br />

„Die Wilddiebe“ erzählt eine von den<br />

Ideen der Aufklärung inspirierte, aber<br />

ziemlich konventionelle Geschichte<br />

aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts.<br />

Der reiche Edelmann von<br />

Treuheim ist des verlogenen höfischen<br />

Lebens überdrüssig und stürzt sich in die<br />

Arme der Natur. Auf dem Land findet<br />

er wieder zu sich selbst und lernt außerdem<br />

die gefühlvolle Wirtstochter Gretchen<br />

kennen.<br />

Doch liebt sie ihn auch um seiner selbst<br />

willen? Treuheim verkleidet sich als<br />

Jäger Jürgen, wird für einen Sittenstrolch<br />

und Wilddieb gehalten, bekommt am<br />

Schluss aber sein Gretchen und teilt<br />

das ansehnliche Vermögen mit den<br />

begeisterten Untertanen. Ein launiges<br />

Quartett besiegelt das glückliche Ende:<br />

O möchte sich ein Jeder üben<br />

Die Tugend ohne Schmink zu lieben;<br />

Dann fühlte Jeder diese Lust.<br />

Das Textbuch erschien 1774 bei Heinrich<br />

Philipp Perrenon in Münster und trug<br />

auf dem Deckblatt die Bezeichnung<br />

„Operette“. Die Gattung, die wir heute<br />

unter diesem Namen kennen, wurde<br />

erst Jahrzehnte später erfunden –<br />

gemeint war hier ein kurzes Singspiel,<br />

für das Johann Gottlieb Nicolai (1744-<br />

1801) einige Musikstücke komponierte,<br />

die auch auf der Bühne ein positives<br />

Echo fanden.<br />

Die Gesangstexte stammten von<br />

Winold Wilhelm Stühle (1750-1828),<br />

der sich eine Auszeit vom juristischen<br />

Alltagsgeschäft gönnte. Ansonsten<br />

publizierte Stühle, von dessen Lebensumständen<br />

leider wenig überliefert ist,<br />

vorwiegend Fachliteratur - unter anderem<br />

über die Verdienste seines Landmanns<br />

Justus Möser. Die eingängigen<br />

Verse der „Wilddiebe“ trugen ihm ein<br />

Sonderlob in Christoph Martin Wielands<br />

„Teutschem Merkur“ ein. Sie seien<br />

„das Beste“ an diesem Singspiel stand<br />

dort 1775. Stühles Autorenkollege war<br />

gleichwohl der versiertere Literat. Anton<br />

Matthias Sprickmann (1749-1833)<br />

arbeitete zwar ebenfalls als Jurist, bekleidete<br />

Lehrstühle in Münster, Breslau<br />

und Berlin und wurde Hof- und Regierungsrat.<br />

Er schrieb aber auch zahlreiche<br />

Gedichte und Theaterstücke, war mit<br />

Goethe befreundet und förderte später<br />

junge Schriftsteller wie Annette von<br />

Droste-Hülshoff. „Die Wilddiebe“<br />

verschwanden in den Archiven, wurden<br />

aber mittlerweile von mehreren Bibliotheken<br />

digitalisiert. So wird das kleine<br />

Werk der Nachwelt noch lange erhalten<br />

bleiben … .<br />

Autor: Thorsten Stegemann<br />

Die Wilddiebe, Lithografie um 1830<br />

Lithografie © Louis Kramp<br />

46<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Job und Karriere<br />

Portrait Guse © Fotogen Einbeck / Headerbild © chaiyapruek; Adobe Stock<br />

ANZEIGE<br />

WIE KANN MAN<br />

FÜHRUNG LERNEN?<br />

Führung in Unternehmen und Organisationen ist dann erfolgreich,<br />

wenn Mitarbeiter produktiv sowie motiviert sind und die<br />

Unternehmensziele erreichen. Aber wie kann man „Leadership“<br />

erlernen und trainieren? Als Berufsbild oder Ausbildung gibt es<br />

das doch gar nicht, oder?<br />

Sein <strong>Wissen</strong> aus <strong>25</strong> Jahren Führungs-<br />

kompetenz teilt Rainer Guse von der<br />

„Leaders Academy (by GedankenTanken)“<br />

zukünftig auch in der <strong>Osnabrücker</strong><br />

Region. Die modernen Seminare<br />

geben frische Impulse, die sich nicht<br />

nur persönlich auf die Geschäfts-<br />

führung auswirken, sondern das<br />

gesamte Team zum Erfolg leiten.<br />

Für den 53-jährigen ist nichts wichtiger<br />

als Spaß bei der Arbeit, kompetente<br />

Gespräche auf Augenhöhe und<br />

keine Angst, schwierige Gespräche<br />

führen zu müssen. „Die Schlüssel-<br />

kompetenzen der Zukunft liegen für<br />

jedes Unternehmen in den Bereichen<br />

Führung und Personalentwicklung“<br />

ist Rainer Guse überzeugt. Die richtigen<br />

Instrumente hat er dafür im Gepäck:<br />

Innerhalb von 12 Monaten werden mit<br />

dem modernen 360°- Führungskräfte-<br />

training auf neuartige, systematische<br />

sowie nachhaltige Weise wertvolle<br />

Inhalte und nützliche Werkzeuge aus<br />

den wichtigsten Bereichen vermittelt.<br />

Hierzu zählen in erster Linie:<br />

• Mitarbeiterführung<br />

• Organisation & Produktivität<br />

• Kommunikation & Rhetorik<br />

• Marketing & Sales<br />

• Gesundheit & Leistung sowie<br />

• Persönlichkeitsentwicklung<br />

Die <strong>Wissen</strong>svermittlung erfolgt über<br />

offene Präsenz-Seminare mit 24 verschiedenen<br />

Experten-Modulen und<br />

ergänzendem Coaching, sowohl persönlichen<br />

vor Ort als auch online. Die<br />

Leaders Academy greift dabei auch auf<br />

das Know-how bekannter Experten von<br />

GedankenTanken zurück wie z.B. René<br />

Borbonus, Tobias Beck und viele mehr.<br />

Durch die regelmäßigen monatlichen<br />

Treffen bleiben die Teilnehmer immer<br />

am Ball; die systematisch vernetzten<br />

Module erlauben jederzeit einen Einstieg.<br />

Alle Inhalte können direkt in die<br />

praktische Arbeit integriert werden.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

Rainer Guse<br />

... blickt auf über <strong>25</strong> Jahre<br />

Führungskompetenz im<br />

Vertrieb zurück und ist<br />

gelernter Bankkaufmann.<br />

Als heutiger Inhaber der<br />

„Leaders Academy by<br />

GedankenTanken“<br />

für Osnabrück / Bremen<br />

coacht und trainiert er<br />

Teams im Bereich der<br />

Mitarbeiterführung und<br />

-begeisterung.<br />

In seinen Trainings<br />

vermittelt er nachhaltig<br />

umfangreiches Expertenwissen<br />

aus den Bereichen<br />

Leadership, Vertrieb<br />

sowie Digitialisierung<br />

und macht Unternehmen<br />

damit erfolgreicher.<br />

Kostenloses Probetraining!<br />

Exklusiv für Leserinnen und Leser von<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ lädt Rainer Guse<br />

Führungskräfte am Dienstag, 5. November<br />

zum kostenlosen Probetraining ein:<br />

Interessierte können in der Zeit von<br />

9 bis ca. 14 Uhr live mehr zum Konzept<br />

erfahren und bereits erste wertvolle<br />

Tipps und Erkenntnisse mitnehmen.<br />

Infos & Anmeldungen:<br />

Tel. 05404/95750-20 oder per E-Mail<br />

unter kontakt@os-wissen.de<br />

LINK-TIPP<br />

www.rainer-guse.de<br />

Begrenzte Teilnehmerzahl!<br />

Anmeldungen in der Reihenfolge<br />

des Eingangs.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> 47


WO STELLTEN SICH MEHR<br />

ALS 13.000 ARBEITGEBER VOR?<br />

Ihre Erfolgsgeschichte begann in Osnabrück, doch mittlerweile ist sie in ganz Deutschland ein Begriff:<br />

Seit 2004 veranstaltete die die heimische Agentur BARLAG sage und schreibe 202 jobmessen. Im<br />

September kehrte das Event mit einem Rekord von 130 Ausstellern in die Hasestadt zurück.<br />

Passend zur 16. Auflage, die Mitte<br />

September in der Messehalle BMW<br />

Walkenhorst stattfand, wurde die<br />

jobmesse osnabrück vom Magazin<br />

FOCUS Business als TOP-Karrieremesse<br />

ausgezeichnet. Auch diesmal<br />

sprachen Aussteller aus Handwerk,<br />

Industrie, Dienstleistung oder Handel<br />

Besucher sämtlicher Generationen<br />

und Qualifikationen an. Vom Schüler<br />

bis zum 55-jährigen Ingenieur war<br />

jede(r) willkommen, um an den<br />

Messeständen persönliche Kontakte<br />

aufzubauen oder an Karriereworkshops,<br />

Vorträgen oder auch Podiums-<br />

diskussionen teilzunehmen.<br />

WIE LÄUFT DER<br />

PERFEKTE MESSEBESUCH?<br />

Die jobmesse bietet Interessenten<br />

stets die Chance, potenzielle Arbeitgeber<br />

im persönlichen Gespräch kennenzulernen<br />

und von<br />

sich zu überzeugen. Doch<br />

wie kann das funktionieren?<br />

Die Experten und<br />

Macher der „jobmesse<br />

deutschland tour“ haben<br />

für „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ eine kleine<br />

Checkliste für den Besuch eines<br />

Recruiting-Events zusammengestellt<br />

(siehe rechte Seite).<br />

LINK-TIPP<br />

www.jobmessen.de<br />

48


Checkliste<br />

Für einen erfolgreichen Messebesuch<br />

Job und Karriere<br />

Bilder © BARLAG werbe- & messeagentur<br />

1. KOMPETENTE AUSSTRAHLUNG<br />

Der erste Eindruck zählt! Wählen Sie ein<br />

seriöses Outfit. Kapuzen-Sweater und<br />

Jogginghose sind fehl am Platz. Entscheiden<br />

Sie sich aber für Kleidung, in der Sie<br />

sich den ganzen Tag wohlfühlen. Achten<br />

Sie außerdem auf gepflegte Unterlagen,<br />

punkten Sie mit Hintergrundwissen und<br />

qualifizierten Fragen.<br />

2. WENIGER IST MEHR<br />

Informieren Sie sich vorab, zum Beispiel<br />

auf der Website der jobmesse oder im<br />

Messe-Guide, mit welchen Ausstellern<br />

Sie ins Gespräch kommen möchten. Bereiten<br />

Sie sich gezielt auf diese Gespräche<br />

vor.<br />

3. INDIVIDUELLE FRAGEN<br />

Jedes Unternehmen ist einzigartig. Standardfragen<br />

beeindrucken keinen Personaler.<br />

Durch drei bis fünf individuelle<br />

Fragen pro Unternehmen stechen Sie aus<br />

der Masse hervor und beweisen Ihr Interesse.<br />

4. SOUVERÄNE SELBSTPRÄSENTATION<br />

Warum sollte Ihr Gegenüber gerade Sie<br />

einstellen? Warum passen Sie so gut zu<br />

der ausgeschriebenen Stelle? Auch hier<br />

möchte niemand Standardfloskeln hören.<br />

Seien Sie authentisch, denn Persönlichkeit<br />

zählt!<br />

5. FREUNDLICH,<br />

SELBSTBEWUSST, ZIELSTREBIG<br />

Hinterlassen Sie bei allen Mitarbeitern<br />

am Stand einen nachhaltig positiven Eindruck!<br />

Bevor Sie nach Ihrem Ansprechpartner<br />

fragen, stellen Sie sich mit vollem<br />

Namen vor. Finden Sie einen sympathischen<br />

Gesprächseinstieg, bevor Sie sich<br />

dann dem Thema „Karriere“ widmen.<br />

AUF 202 JOBMESSEN WURDEN ...<br />

841.487 Arbeits-, Ausbildungs-,<br />

Weiterbildungs- und Studienplätze<br />

angeboten<br />

3.138 Vorträge verschiedenster<br />

Referenten präsentiert<br />

134.600 Quadratmeter roter<br />

Gangteppich verlegt<br />

202.767 Quadratmeter reine<br />

Messefläche bebaut<br />

13.370 Unternehmen und Institutionen<br />

als Aussteller vorgestellt<br />

über 1.500.000 Messegäste<br />

gezählt<br />

Termine<br />

Die „jobmesse deutschland tour“<br />

gastiert im Jahr <strong>2019</strong> auch noch<br />

in folgenden Städten:<br />

STUTTGART<br />

19. / 20. Oktober<br />

KIEL<br />

26. / 27. Oktober<br />

BERLIN<br />

02. / 03. November<br />

Wir sind ein bundesweit eingeführtes Stahlund<br />

Industriebauunternehmen. Unser Leistungsspektrum<br />

umfasst Stahlbau, Bauen im Bestand,<br />

Fassaden, Dächer bis hin zu Türen und Toren.<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Zeitpunkt:<br />

BAU-/PROJEKTLEITER<br />

(Nachfolger technischer GF | m/w/d)<br />

Ihr Aufgabenbereich:<br />

á Eigenverantwortliche Projektabwicklung inkl. Termin<br />

und Kostenverfolgung sowie der Abrechnung<br />

á Überwachung der einzuhaltenden Qualitätsstandards<br />

á Sichere Kommunikation mit allen Baubeteiligten<br />

á Weitere Option ist die Nachfolge unserer<br />

technischen Gechäftsführung<br />

Unsere Anforderungen:<br />

á Abgeschlossene Berufsausbildung in einem<br />

technischen Beruf<br />

á Ergänzend dazu ein Ingenieursstudium oder eine<br />

Technikerausbildung<br />

á Idealerweise mehrjährige Erfahrung im Bereich<br />

der Bau- und Projektleitung für den Stahl-, Dachund<br />

Fassadenbau<br />

KONSTRUKTEUR (m/w/d)<br />

Ihr Aufgabenbereich:<br />

á Technische Detailklärung zusammen mit<br />

der Projektleitung<br />

á Erstellen der Werkplanung für den Stahlbau<br />

bzw. die Erstellung von Dach- und Wandverlegeplänen<br />

inkl. Stücklisten<br />

Unsere Anforderungen:<br />

á Abgeschlossene Berufsausbildung als<br />

technischer Zeichner<br />

á Ggf. haben Sie eine Zusatzqualifikation durch ein<br />

Ingenieursstudium oder eine Technikerausbildung<br />

á Erfahrungen im Bereich der Werkplanung von<br />

Stahlhallen und in der Erstellung von Dach- und<br />

Wandverlegeplänen<br />

STATIKER STAHLBAU (m/w/d)<br />

6. BLEIBEN SIE IN KONTAKT<br />

Sammeln Sie Visitenkarten und nutzen<br />

Sie diese. Vernetzen Sie sich im Nachgang<br />

mit Ihren Gesprächspartnern, z. B.<br />

auf XING, schreiben Sie eine freundliche<br />

E-Mail oder rufen Sie an. Seien Sie nicht<br />

aufdringlich, aber machen Sie deutlich,<br />

dass Ihnen an diesem Kontakt etwas liegt.<br />

BIELEFELD<br />

09. & 10. November<br />

LEIPZIG<br />

23. / 24. November<br />

BREMEN<br />

30. Nov. / 01. Dezember<br />

Wir bieten Ihnen bei allen Stellen eine spannende<br />

und abwechslungsreiche Tätigkeit, verbunden<br />

mit sozialen Absicherungen und Fortbildungs-<br />

möglichkeiten.<br />

Jetzt bewerben!<br />

Hoving + Hellmich GmbH | z. Hd. Gerrit Hellmich<br />

Heinrich-Hasemeier-Straße 6 | 49076 Osnabrück<br />

E-Mail: gerrit.hellmich@hoving-hellmich.de<br />

49<br />

www.hoving-hellmich.de


Job und Karriere<br />

IN 30 MINUTEN<br />

ZUM NEUEN JOB?<br />

… und auch noch in eine neue Zukunft. Klingt das nicht verführerisch? Solche kurzen Bewerbungsgespräche<br />

haben sich in den vergangenen Jahren für so manche Bewerber als Karriere Kick in Osnabrück<br />

bewährt und sind deshalb erneut fester Bestandteil der Firmenkontaktmesse CHANCE.<br />

Immer mehr Unternehmen setzen<br />

darauf, dass diese Form eines Bewerbungsgesprächs<br />

Früchte trägt,<br />

um so passende neue Mitarbeiter zu<br />

finden. Doch wie funktioniert dieses<br />

Format auf der CHANCE? Schon vor<br />

der Messe reichen interessierte Bewerber<br />

per Mail ihre Unterlagen für<br />

ihr(e) Wunschunternehmen bei der<br />

Hochschule ein. Mit einer Vorauswahl<br />

durch die Unternehmen wird dann zu<br />

30-minütigen Vorstellungsgesprächen<br />

auf die Messe geladen. „Da die<br />

Gespräche außerhalb des Messetrubels<br />

in separaten Räumen der Hochschule<br />

stattfinden, haben Unternehmen<br />

und Bewerber Gelegenheit sich<br />

trotz der Kürze des Gespräches in<br />

Ruhe auf der Messe kennenzulernen“,<br />

weiß Meike Mork, Mitarbeiterin der<br />

Hochschule Osnabrück.<br />

Die <strong>Osnabrücker</strong> Firmenkontaktmesse<br />

CHANCE findet am Mittwoch,<br />

13. und Donnerstag, 14. November<br />

<strong>2019</strong> wieder an der Hochschule<br />

Osnabrück statt.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

LINK-TIPP<br />

www.firmenkontaktmesse-chance.de<br />

Bilder © Hochschule Osnabrück, Stoppuhr © Serggod ; Adobe Stock<br />

WO GIBT ES DIE MEISTEN<br />

STELLENANGEBOTE?<br />

Top 10<br />

Auch wenn sich die wirtschaftliche Entwicklung<br />

etwas eingetrübt hat, suchen viele Unternehmen<br />

weiter mit Hochdruck nach (qualifizierten)<br />

Arbeitskräften. Dass in unserer Region die<br />

meisten der gut 13.000 Stellenangebote auf<br />

die Stadt Osnabrück entfallen, ist keine große<br />

Überraschung. Aber auch im Landkreis gibt es<br />

viele attraktive Jobofferten.<br />

50<br />

Platz 1: Osnabrück, 6.653<br />

Platz 2 Melle (1.471)<br />

Platz 3 Dissen a.T.W. (679)<br />

Platz 4 GM-Hütte (598)<br />

Platz 5 Bramsche (544)<br />

Platz 6 Wallenhorst (385)<br />

Platz 7 Bad Essen (299)<br />

Platz 8 Bad Iburg (272)<br />

Platz 9 Bissendorf (245)<br />

Platz 10 Bad Laer (207)<br />

Stand: September <strong>2019</strong><br />

Quelle: jobs.landkreis-osnabrueck.de/jobs


Teamfoto Verwaltung © Stadt Osnabrück / Mensa-Tassen © Studentenwerk Osnabrück<br />

WER ARBEITET BEI DER STADT?<br />

Die Stadt Osnabrück bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten:<br />

Straßenbauer, Feuerwehrleute, Musikschullehrer,<br />

Reinigungskräfte, Ingenieure, Gärtner,<br />

Erzieher, klassische Angestellte in der Verwaltung und<br />

noch eine ganze Reihe weiterer Beschäftigter anderer<br />

Berufsgruppen sind bei der Friedensstadt tätig - insgesamt<br />

in etwa 2.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

- und es werden noch weitere gesucht!<br />

Für Interessierte hat die Stadt eine eigene Internetseite<br />

eingerichtet, auf der freie Stellen veröffentlicht<br />

werden, Allgemeines zur Stadt als Arbeitgeberin und<br />

Infos zu den Bewerbungsverfahren zu finden sind.<br />

LINK-TIPP<br />

www.bei-der-stadt.de<br />

Der berühmte Wolkenkratzer in Dubai misst<br />

eine Größe von 765 Metern. Diese Höhe würde<br />

ein Tassenturm aus den vermissten Kaffeebechern<br />

der Mensen des Studentenwerks<br />

Osnabrück pro Jahr ebenfalls ergeben! Im<br />

Schnitt werden 8.406 Tassen nicht zurückgegeben,<br />

sondern als Sammelaccessoire mit nach<br />

Hause genommen. In den letzten beiden Jahren<br />

wurde ein Gesamtverlust von 15.000 Bechern<br />

an den Standorten Vechta, Lingen und Osnabrück<br />

verzeichnet, das entspricht dem Wert von<br />

31.000 Euro.<br />

Durch eine Kampagne, die im letzten Dezember<br />

startete, wurden unter dem Hashtag<br />

#Tassenrudi immerhin bereits 2.000<br />

Tassen wieder zurückgegeben.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

Job und Karriere<br />

WELCHER TURM ZIEHT MIT<br />

DEM BURJ KHALIFA GLEICH?<br />

BE PART OF<br />

THE TEAM!<br />

Weitere Infos auf<br />

thenewinsider.de<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

51


Neue Rubrik !<br />

Ab dieser Ausgabe schauen wir uns auch<br />

rund um Osnabruck um! "<br />

On Tour“ halt viele<br />

faszinierende Geschichten fur Sie parat.<br />

Seien Sie gespannt!<br />

Bilder © Tourist-Information Bückeburg<br />

52


On Tour<br />

WO TRIFFT MAN HOCHADEL<br />

UND HUBSCHRAUBER?<br />

Zwischen Schaumburger Wald, Bückebergen und Wesergebirge liegt das idyllische<br />

Städtchen Bückeburg, das dem Besucher nicht nur eine beneidenswerte landschaftliche<br />

Lage, sondern auch viele kulturelle Sehenswürdigkeiten und ein reiches<br />

geschichtliches Erbe zu bieten hat.<br />

Bückeburg wurde im 17. und 18. Jahrhundert<br />

als zeitweilige Hauptstadt des Fürstentums<br />

Schaumburg-Lippe zu einem bedeutenden<br />

Ort der deutschen Kultur- und Geistesgeschichte.<br />

Tomas Abbt, Johann Gottfried Herder und<br />

Johann Christoph Friedrich Bach beehrten die<br />

Stadt mit ihrem Aufenthalt, später weilten<br />

namhafte SchriftstellerInnen wie Lulu von<br />

Strauß und Torney, Adolf Holst oder Herman<br />

Löns in ihren Mauern.<br />

Dass sich das Zentrum des Landkreises<br />

Schaumburg in den vergangenen Jahrzehnten<br />

auch zu einem modernen Wirtschaftsstandort<br />

entwickelt hat und heute knapp 20.000<br />

Einwohner beherbergt, tut seinem Erholungs-<br />

und Erlebniswert keinen Abbruch.<br />

WER SCHNITZTE DIE GÖTTERPFORTE?<br />

An Stelle der eindrucksvollen Schlossanlage<br />

stand schon im frühen 12. Jahrhundert<br />

eine Burg, die von den Schaumburger Grafen<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

53


On Tour<br />

sodass das Stammhaus wieder in den<br />

blaublütigen Familienbesitz zurückkehrte.<br />

WO PREDIGTE HERDER?<br />

An der Fassade prangt die Aufschrift<br />

„Exemplum religionis non structurae“<br />

(„Ein Beispiel der Frömmigkeit, nicht<br />

Der Bückeburger Marktplatz<br />

der Baukunst“), was sinnigerweise<br />

besagen soll, dass dieses Gotteshaus<br />

in erster Linie dem religiösen Anliegen<br />

gewidmet ist. Doch die zwischen<br />

bewohnt wurde, denen unter ande-<br />

LINK-TIPP<br />

1611 und 1615 erbaute Kirche, die zu<br />

rem der zweifellos historische Verdienst<br />

zukommt, die Städte Lübeck,<br />

Kiel und Hamburg gegründet zu haben.<br />

Ihr heutiges Erscheinungsbild<br />

verdankt das Schloss allerdings dem<br />

Grafen Ernst, der Bückeburg in der<br />

ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

www.schloss-bueckeburg.de<br />

WAS SCHENKTE DER KAISER<br />

ZUR SILBERHOCHZEIT?<br />

Im Umkreis von Bückeburg befinden<br />

sich einige weitere bedeutende<br />

Schloss- und Burganlagen. Das nörd-<br />

den schönsten Beispielen frühbarocker<br />

Baukunst zählt, bietet trotzdem<br />

reichlich Anlass, das architektonische<br />

Talent zu bewundern. Hinter der<br />

Weserrenaissance-Fassade<br />

finden<br />

die Besucher eine überaus prunkvolle<br />

Innenausstattung nebst Compeni-<br />

Bilder © Tourist-Information Bückeburg<br />

zur Residenz erhob. Weithin bekannt<br />

lich der Stadt gelegene Jagdschloss<br />

us-Orgel und einem sehenswerten<br />

sind der prunkvolle „Goldene Saal“, in<br />

Baum wurde 1760/61 im Auftrage<br />

Bronze-Taufbecken von Adrian de<br />

den die berühmte Götterpforte führt.<br />

des Grafen Wilhelm I. von Schaum-<br />

Vries aus dem Jahr 1613.<br />

Ebert Wolf der Jüngere und sein Bru-<br />

burg-Lippe erbaut, Schloss Hagen-<br />

An der evangelischen Stadtkirche<br />

der Jonas erhielten 1604 den Auftrag<br />

burg, der mächtige Sommersitz der<br />

wirkte kein Geringerer als Johann<br />

für das prunkvolle, handgeschnitz-<br />

Schaumburger, ist durch einen gut<br />

Gottfried Herder. Graf Wilhelm Fried-<br />

te Werk. Absolut sehenswert sind<br />

einen Kilometer langen künstlichen<br />

rich Ernst zu Schaumburg-Lippe holte<br />

überdies der große Festsaal oder die<br />

Kanal mit dem Steinhuder Meer ver-<br />

den Dichter, Theologen und Philo-<br />

aufwendig gestaltete Schlosskapelle<br />

bunden. Mitten in demselben liegt<br />

sophen 1771 als Oberprediger und<br />

mit den überbordenden Wand- und<br />

die Festung Wilhelmstein, die Graf<br />

Konsistorialrat nach Bückeburg. Fünf<br />

Deckengemälden.<br />

Wilhelm zwischen 1761 und 1767 als<br />

Jahre später wurde er auf Vermittlung<br />

Besucher sollten außerdem einen<br />

Militärschule errichten ließ. Sehens-<br />

Goethes Generalsuperintendent in<br />

Blick in das erst zwischen 1911 und<br />

wert ist natürlich auch das Wahrzei-<br />

Weimar.<br />

1915 für eine Million Goldmark errichtete<br />

Mausoleum am Rande des<br />

Schlossparks werfen. Die Begräbnisstätte<br />

des Fürstenhauses Schaum-<br />

chen der Region, die Schaumburg<br />

auf dem Nesselberg. Sie ging nach<br />

dem Aussterben der Schaumburger<br />

Hauptlinie zunächst in hessischen und<br />

WANN WURDEN<br />

DREHFLÜGLER MUSEUMSREIF?<br />

Der Bückeburger Marktplatz, der zu<br />

burg-Lippe wird in <strong>25</strong> Metern Höhe<br />

anschließend in preußischen Besitz<br />

Beginn des 17. Jahrhunderts entstand,<br />

von der größten Goldmosaikkuppel<br />

über. Kaiser Wilhelm <strong>II</strong>. schenkte sie<br />

wird von Kennern zu den schönsten<br />

Europas gekrönt. Außerdem lohnt ein<br />

einem Fürsten von Schaumburg-Lippe<br />

Plätzen Deutschlands gezählt. Das<br />

Gang durch den großzügig angeleg-<br />

dann allerdings zur Silberhochzeit,<br />

Rathaus stammt allerdings aus dem<br />

ten Schlosspark.<br />

Jahr 1905, und auch seine Umgebung<br />

54 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


On Tour<br />

Das renommierte Museum, dessen<br />

Grundstein der Hubschrauberpilot<br />

Werner Noltemeyer 1961 legte, zog<br />

im letzten Jahr 20.000 Besucher an.<br />

Das Mausoleum von Innen<br />

wurde im 20. Jahrhundert noch einmal<br />

aufwendig restauriert und neu<br />

gestaltet. Im Rathaus, an dessen<br />

Treppenaufgang die Devise „Das<br />

Beste nur soll herrschen“ von einem<br />

abblätternden Bannerträger hochgehalten<br />

wird, finden auch Theaterund<br />

Konzertaufführungen statt. Das<br />

Hubschraubermuseum<br />

Hubschraubermuseum am Sabléplatz<br />

dokumentiert den Traum vom<br />

Fliegen mit einer Vielzahl, teilweise<br />

einzigartiger Exponate - von Leonardo<br />

da Vincis Helix-Spirale aus dem<br />

Jahr 1483 bis zu rund 50 Originalhelikoptern<br />

und zahlreichen Modellen.<br />

Etwas schwerer zu erreichen ist der<br />

Idaturm. Er steht im Harrl, ist 28<br />

Meter hoch und wurde von Fürst<br />

Georg Wilhelm im Hungerjahr 1847<br />

gebaut, um die Grundversorgung seiner<br />

Bauern zu sichern. Er diente überdies<br />

zur Landvermessung. Von der<br />

Aussichtsplattform des nach Georg<br />

Wilhelms Frau Ida benannten Turms<br />

können Besucher bei gutem Wetter<br />

einen herrlichen Blick in das Schaumburger<br />

Land bis hin zur Porta Westfalica<br />

werfen.<br />

Autor: Thorsten Stegemann<br />

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56 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Essen und Trinken<br />

4<br />

PERSONEN<br />

Bild im Kreis © Thorsten Stegemann / Header © exclusive-design /<br />

Zwiebel © Buriy; Dunkler Hintergrund © nadianb; Adobe Stock<br />

Doch Speisezwiebeln, ihre roten<br />

und weißen Verwandten, Lauchwiebeln<br />

oder Schalotten eignen<br />

sich nicht nur zum Kochen beziehungsweise<br />

Würzen. Ihnen werden<br />

seit altersher viele gesundheitsfördernde<br />

Wirkungen zugeschrieben,<br />

weil sie neben Vitaminen und<br />

Mineralstoffen<br />

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präsentiert das Kochrezept:<br />

WAS MACHT DIE<br />

ZWIEBEL WERTVOLL?<br />

Von Juli bis Oktober wird sie geerntet, allein in Niedersachsen<br />

auf einer Fläche von rund 2.500 Hektar. Auch wenn uns<br />

die Zwiebel mitunter zum Weinen bringt, gehört sie zu den<br />

beliebtesten Gemüsesorten überhaupt.<br />

wertvolle ätherische Öle enthalten.<br />

Zwiebeln wirken antibiotisch,<br />

entzündungshemmend, blutverdünnend,<br />

blutreinigend, schleimlösend,<br />

entwässernd, verdauungsfördernd<br />

und blutdrucksenkend,<br />

meint der „Fachverband Deutsche<br />

Speisezwiebel e. V.“. Von der Jury<br />

des NHV Theophrastus wurde<br />

die Zwiebel dann wohl mit Recht<br />

zur Heilpflanze des Jahres 2015<br />

gekürt.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

57<br />

STIFÁDO – GRIECHISCHER<br />

SCHMORTOPF MIT ZWIEBELN<br />

ZUTATEN<br />

1 kg Rindergulasch (alternativ<br />

Schweinegulasch, gemischtes<br />

Gulasch, Lamm oder Kaninchen)<br />

500 g Zwiebeln<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 mittelgroße Paprika<br />

400 g gestückte Tomaten<br />

400 ml Bratenfond<br />

150 ml Rotwein<br />

150 ml Wasser<br />

2 EL Rotweinessig<br />

Salz, Pfeffer, Paprikapulver (edelsüß)<br />

1 TL Weizenmehl<br />

1 Lorbeerblatt<br />

ZUBEREITUNG<br />

Fleisch portionsweise scharf anbraten,<br />

Knoblauch kleinhacken und kurz<br />

mitbraten lassen. Mit Salz, Pfeffer<br />

und Paprikapulver würzen, anschließend<br />

mit Mehl bestauben. Rotwein,<br />

Fond, Essig, Wasser und das<br />

Lorbeerblatt dazugeben. Tomaten<br />

und die in kleine Stücke geschnittene<br />

Paprika unterrühren. Mindestens<br />

90 Minuten köcheln lassen, nach<br />

etwa 60 Minuten die Zwiebeln hinzugeben.<br />

Dazu schmeckt frisches<br />

Baguette oder Fladenbrot.<br />

Guten Appetit!<br />

57


Essen und Trinken<br />

SCHARFE FAKTEN<br />

ZUR ZWIEBEL<br />

Die Zwiebel gehört zu den ältesten Kulturpflanzen<br />

der Menschheit. Sie wurde schon<br />

vor mehr als 5.000 Jahren angebaut.<br />

„Die Zwiebel ist so viel wert wie eine<br />

ganze Apotheke“, befand kein Geringerer<br />

als Paracelsus.<br />

Zwiebel © Olha; Adobe Stock<br />

Werden Zwiebeln zerschnitten,<br />

verbinden sich das Enzym<br />

Alliinase und die Aminosäure<br />

Iso-Alliin. So entsteht Propanthial-S-oxid<br />

– der Stoff, der<br />

uns zum Weinen bringt.<br />

Zwiebeln sollten beim<br />

Kauf fest und trocken sein. Lassen<br />

Sie weiche Zwiebeln mit grünen<br />

Trieben im Laden!<br />

Natürliche Weichmacher: Zähe Fleischstücke<br />

über Nacht in Zwiebelsaft, Öl und Kräutern<br />

nach Wahl einlegen. Die Mischung funktioniert<br />

auch beim Marinieren von Grillfleisch.<br />

Im vergangenen Jahr wurde in Niedersachsen auf<br />

20.281 Hektar Gemüse angebaut. 2.637 Hektar<br />

entfielen allein auf die Zwiebelproduktion.<br />

58<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


WIE GASTRONOMISCH<br />

IST DIE REGION ?<br />

Gastronomiebetriebe in<br />

Osnabrück Stadt & Landkreis:<br />

36% Stadt<br />

Osnabrück<br />

MC Donalds, Falafel & CO, Wallhalla © Isabel Jannack / Alte Posthalterei © Alte Posthalterei /<br />

Salami Pizza © pavel siamionov; Pizza Pilze © Grafvision; Adobe Stock<br />

Ob schicke Restaurants oder Schnellimbisse, etwas zu essen findet<br />

man überall. Doch wie viele Gastronomiebetriebe befinden sich in<br />

unserer Region?<br />

Laut Handelsregister Osnabrück sind<br />

rund 480 gastronomische Betriebe<br />

direkt in der Stadt und rund 850 im<br />

Landkreis angesiedelt. Der Handelsmonitor<br />

Osnabrück zeigt, dass 138<br />

gastronomische Betriebe direkt in der<br />

Innenstadt liegen, das sind 18% der<br />

gesamten verzeichneten gewerblichen<br />

Unternehmen. Dazu kommen<br />

mit insgesamt 11% Betriebe in den<br />

Ausfallstraßen wie Pagenstecher<br />

Straße, Hannoversche Straße, Martini<br />

Straße, Lotter und Iburger Straße.<br />

Die Mittelzentren (Bramsche, Georgsmarienhütte,<br />

Melle, Quakenbrück)<br />

verfügen im Vergleich ebenfalls<br />

über eine gute Gastronomie. Überall<br />

gewinnt das Thema Regionalität<br />

immer mehr an Bedeutung. So<br />

verwenden und verarbeiten viele<br />

Unternehmen auch regionale Produkte.<br />

Vor kurzem sind einige für<br />

ihre Produkte und Leistungen sogar<br />

als „kulinarische Botschafter“ gekürt<br />

worden, darunter die Bäckerei<br />

Brinkhege sowie die Landschlachterei<br />

Krischke aus Venne.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

*<br />

Pagenstecherstraße, Hannoversche Straße, Martini Straße, Lotter Straße, Iburger Straße<br />

64% Landkreis<br />

Osnabrück<br />

Gastronomiebetriebe<br />

in Osnabrück Stadt:<br />

71% Restliche<br />

Stadt<br />

18% Direkte<br />

Innenstadt<br />

11% Ausfallstraßen<br />

*<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

59


Wirtschaft und Technik<br />

WAS TANKT DIE POST?<br />

Die Deutsche Post DHL Group setzt auch zukünftig bei ihren Fahrzeugen auf Nachhaltigkeit und<br />

umweltschonende Technologien: Bis 2050 soll die komplette Flotte auf E-Mobilität umgestellt werden.<br />

Schon heute kann der Konzern bundesweit<br />

mit 9.100 elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeugen der Tochtergesellschaft<br />

Streetscooter bei der Brief- und<br />

Paketzustellung glänzen, der Einsatz<br />

weiterer 6.000 Fahrzeuge ist noch<br />

in diesem Jahr geplant. Jährlich werden<br />

mit dieser Flotte dann bereits gut<br />

32.000 Tonnen CO 2 eingespart.<br />

In der Stadt Osnabrück sind derzeit<br />

6 Streetscooter im Einsatz, im<br />

Landkreis weitere 96 E-Fahrzeuge.<br />

„Getankt“ wird dabei, statt des her-<br />

kömmlichen Kraftstoffes, hundertprozentiger<br />

Öko-Strom an 11.000<br />

Ladepunkten der Deutschen Post im<br />

gesamten Bundesgebiet.<br />

Der Ladevorgang beträgt zwischen<br />

4 und 7 Stunden, danach können<br />

die Transporter ungefähr 200 Kilometer<br />

zurücklegen. Die Streetscooter<br />

haben nicht nur einen deutlich<br />

geringeren Schadstoffausstoß, sondern<br />

sind auch hörbar leiser als herkömmliche<br />

Kraftfahrzeuge.<br />

Die Planer entwickeln derzeit bereits<br />

die nächste Generation der Street-<br />

scooter, bei denen der Antrieb per<br />

Brennstoffzelle funktionieren wird.<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

Bilder © Deutsche Post DHL Group<br />

IMMER FÜR SIE ERREICHBAR -<br />

UND DAS MIT SICHERHEIT<br />

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60<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


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WER WÄSCHT AUTOS MIT REGENWASSER?<br />

Max AutoWasch in der Hannoverschen Straße in Osnabrück verwendet seit der Inbetriebnahme im<br />

Juli 2012 ein einzigartiges Pflege-Verfahren, das sowohl Ressourcen als auch die Umwelt schont.<br />

Regenwasser, das von den Dächern<br />

logische Kiesfiltersysteme gereinigt /<br />

Prozesses; sie wird in Teilen von einer<br />

des Würth-Fachmarktes und des Max<br />

aufbereitet und dem Waschprozess<br />

Fotovoltaikanlage sichergestellt.<br />

AutoWasch-Gebäudes<br />

aufgefangen<br />

bei Bedarf wieder zugeführt. Das nun<br />

wird, wird in eine Zisterne mit einer<br />

saubere Wasser beginnt den Kreis-<br />

Autorin: Laura Seewald<br />

Kapazität von 120.000 Litern geleitet<br />

lauf von neuem - die Recyclingquote<br />

und zwischengespeichert. Das für<br />

liegt so bei stolzen 94 %. „Ein Auto<br />

einige Bereiche des Waschprozes-<br />

wird mit 500 bis 600 Litern Wasser<br />

Bilder © Max Autowasch<br />

ses benötigte Frischwasser wird mit<br />

gefiltertem Regenwasser vermischt<br />

und senkt so insgesamt den Frischwasser-<br />

und Chemieverbrauch.<br />

Nach der Wäsche fließt das eingesetzte<br />

Frisch- und Regenwasser<br />

jedes Waschprozesses mit dem<br />

Kreislaufwasser (Brauchwasser) über<br />

gereinigt, das entspricht in etwa vier<br />

bis fünf Badewannen. Pro Stunde<br />

können bei uns bis zu 120 Autos mit<br />

einer sehr hohen Qualität gereinigt<br />

werden,“ sagt Eckhard Dreke, Prokurist<br />

der Max AutoWasch GmbH. „Durch<br />

die Beimischung des Regenwassers<br />

liegt der Frischwasseranteil pro Auto-<br />

Max Autowasch<br />

Hannoversche Straße <strong>25</strong>/27<br />

49084 Osnabrück<br />

den Kettenschacht in das unterirdische<br />

Brauchwassersystem, das<br />

aus mehreren Schlammfängen und<br />

Absetzbecken mit einem Gesamtvolumen<br />

von 75.000 Litern besteht.<br />

Dieses Wasser wird dann über teilbio-<br />

wäsche lediglich bei 45 Litern. Durch<br />

dieses Verfahren sparen wir bei jedem<br />

Waschgang Trinkwasser und schonen<br />

so die Umwelt,“ ergänzt Dreke. Umweltbewusst<br />

ist auch die elektrische<br />

Energieversorgung des gesamten<br />

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<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

61


Wirtschaft und Technik<br />

WER BUTTERTE IM VORLÄUFER<br />

DER WASCHMASCHINE?<br />

Butter steht in jedem Kühlschrank und schmeckt sowohl als Brotaufstrich als auch im Gebäck einfach<br />

lecker. Kaum einer bedenkt heute, wie mühselig die Butterherstellung noch im letzten Jahrhundert<br />

war und wie wertvoll es sie damals machte.<br />

Der Begriff „buttern“ bezeichnet<br />

schlicht und einfach die Herstellung<br />

der Butter. Diese beginnt mit<br />

der Gewinnung von fettreicher<br />

und möglichst<br />

frischer Milch. Mit<br />

der Milch, wie sie<br />

heute im Supermarkt<br />

angeboten<br />

wird, funktioniert das<br />

übrigens nicht.<br />

Zudem benötigt es für ein<br />

Kilo Butter ganze 20 Liter Milch.<br />

Sobald sie von Schmutz befreit<br />

ist, kommt sie ins Kühlhaus, bis sich<br />

ausreichend Rahm gebildet hat. Der<br />

Rahm muss anschließend reifen,<br />

bevor schließlich der eigentlich mühselige<br />

Butterungsprozess beginnt.<br />

Hierbei wird der Rahm geschlagen, so<br />

dass die Fettkügelchen des Milchfettes<br />

aufbrechen. Damit kann das Fett<br />

austreten und die fettfreie Maße, die<br />

Buttermilch, abfließen. Das Schlagen<br />

des Rahmes wird mittels eines Stoßbutterfasses<br />

oder mit einem Schlagbutterfass<br />

mit Kurbel, wie es hier zu<br />

sehen ist, vorgenommen. Wichtig<br />

ist dabei, dass in einem gleichbleibenden<br />

Rhythmus und<br />

bei konstanter Temperatur<br />

gedreht wird.<br />

Am Ende dieses<br />

sehr langwierigen<br />

Prozesses,<br />

verfestigt<br />

sich die<br />

Butter und wird als<br />

Klumpen dem Fass<br />

entnommen. Die letzten<br />

Einschlüsse von Buttermilch<br />

können durch abschließendes Kneten<br />

entfernt werden.<br />

WELCHE ROLLE SPIELTE MIELE?<br />

Die Firma Miele erfand im Jahre 1876<br />

eine Milchzentrifuge, welche den<br />

Herstellungsprozess<br />

beschleunigte<br />

und die Rahmausbeute vergrößerte.<br />

Noch bedeutsamer war die Erfindung<br />

der mechanischen Schnellbuttermaschine<br />

„Meteor“ um 1900. Sie<br />

erleichterte vor allem das „Buttern“.<br />

Dabei schlug ein Drehkreuz, das mit<br />

Hilfe eines Schwungrades per Hand<br />

angetrieben wurde, den Rahm in<br />

einem Eichenholzbottich zu Butter.<br />

Etwas später baute Miele die Waschmaschine<br />

nach demselben Prinzip.<br />

Dafür musste lediglich die horizontale<br />

Drehachse in die Vertikale umgelegt<br />

und die Rundum-Drehung in ein<br />

Hin und Her geändert werden. Damit<br />

war 1901 die erste Waschmaschine,<br />

die „Hera“, erfunden. Ihr Nachfolger<br />

„Meteor“, welche den Namen des<br />

Butterfasses wieder aufnahm, war bis<br />

zum 1. Weltkrieg das Erfolgsmodell<br />

der Firma Miele.<br />

Autorin: Barbara Kahlert<br />

Museum Industriekultur<br />

Fürstenauer Weg 171<br />

49090 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 122447<br />

Fax: 0541 405 4997<br />

www.industriekulturmuseumos.de<br />

Bild unten Gebäude © Swaantje Hehmann / Schlagbutterfass Miele © M. Kiupel<br />

62 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Wirtschaft und Technik<br />

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WO GIBT ES ERDE OHNE TORF?<br />

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Arpad Nagy-Bagoly Erdhaufen © oxie99; Adobe Stock<br />

Rund drei Millionen Kubikmeter Torf verschwinden<br />

jährlich in deutschen Gärten. Zeit<br />

für eine ökologische Alternative, die dem<br />

Erhalt von Moorböden ebenso dient wie<br />

dem Klimaschutz.<br />

In dem von der Metropolregion Nordwest<br />

geförderten Projekt „Nachhaltige Erden“<br />

haben Experten aus der Region eine Universalerde<br />

für alle gängigen Einsatzbereiche<br />

entwickelt, die gänzlich ohne Torf auskommt<br />

und aus regionalen, nachwachsenden Rohstoffen<br />

besteht. Sie wird von der Vechtaer<br />

Firma Gramoflor produziert und zeigt<br />

nach Einschätzung der Initiatoren, wie sich<br />

Naturschutz und regionale Wertschöpfung<br />

optimal verbinden lassen.<br />

Die 45-Liter-Säcke gibt es bei den Wertstoffhöfen<br />

und Grünplätzen der Abfallwirtschaftsunternehmen<br />

in den Landkreisen<br />

Vechta, Osterholz, Osnabrück,<br />

Diepholz und den Moorwelten<br />

in Wagenfeld-Ströhen.<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong> 63


Familie und Soziales<br />

Eine Redaktions<br />

Kooperation mit dem<br />

WER SCHREIBT FÜR<br />

JUNG UND ALT?<br />

Das Schreiben ist seit vielen Jahren Anja Stroots große Leidenschaft. Als Mutter von zwei Kindern<br />

begann sie mit Geschichten für die Kleinen, zu denen ihr Sohn und ihre Tochter die wunderbaren<br />

Illustrationen beisteuerten.<br />

So entstanden die „Kinder(reim)geschichten“<br />

(mit Arbeitsheft für Pädagogen)<br />

und die beliebte Kinder-Krimireihe<br />

„Die Münsterland-Detektive“,<br />

die inzwischen fünf spannende und<br />

unterhaltsame Bände umfasst.<br />

Doch Anja Stroot hat auch die<br />

ältere Generation im Blick. Denn<br />

nicht nur Kinder genießen die gemeinsam<br />

verbrachte Zeit beim Vorlesen<br />

und Betrachten von Bildern. Auch<br />

für Senioren ist sie das wertvollste<br />

Geschenk, das man ihnen machen<br />

kann. „Leselust für 50 Plus!!“ bietet<br />

heitere Kurzgeschichten zum<br />

Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken.<br />

Und mit „Alltägliches“,<br />

„Weißt du noch?“ und „Alltagsmenschen<br />

laden ein“ wendet sich Anja<br />

Stroot gerade auch an Menschen mit<br />

dementieller Erkrankung.<br />

Sämtliche liebevoll zusammengestellten<br />

Aufstellbücher und Bildkarten<br />

64<br />

eignen sich ideal zum Gedächtnistraining<br />

sowie zur Erinnerungspflege.<br />

Auf der Rückseite der Bilderkarten<br />

mit ansprechenden Fotomotiven zu<br />

unterschiedlichen Themenbereichen<br />

wie Jahreszeiten, Tiere, Natur etc.,<br />

gibt es Impulse zur Aktivierung und<br />

Gesprächsanregung.<br />

Speziell auf Interessensgebiete von<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

Männern zugeschnitten ist „Männer<br />

aktiv - Lieblingsthemen zum Erinnern<br />

und Erzählen“. Auch für die<br />

Arbeit in der Altenpflege bieten die<br />

mit viel Bedacht erarbeiteten Materialien<br />

wertvolle Anregungen.<br />

Alle Titel können im Buchhandel bestellt<br />

werden, einige sind auch als<br />

E-Book erhältlich.<br />

Direktkontakt zur Autorin:<br />

anjastroot@web.de<br />

Autorin: Beatrice le Coutre-Bick<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wir verlosen je ein Exemplar der Bücher<br />

„Die Münsterland-Detektive“ (5): „Feuer im<br />

Hof“ und „Männer aktiv“ Lieblingsthemen<br />

zum Erinnern und Erzählen.<br />

Mehr zum Gewinnspiel auf Seite 67.<br />

Portrait mitte © Anja Stroot / Grafik oben © okalinichenko; Adobe Stock


Handgezeichnet<br />

WAS TRÄGT MANN IM SOMMER?<br />

Bild © Marcus Wolf / www.Fritz-Wolf.de<br />

Die Politik lieferte ihm den meisten<br />

Stoff für seine Karikaturen, doch der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Karikaturist Fritz Wolf<br />

(1918–2001) nahm auch viele andere<br />

Lebensbereiche satirisch aufs Korn.<br />

So dachte er 1994 darüber nach,<br />

womit sich der deutsche Mann im<br />

Sommer an die frische Luft trauen<br />

könnte. Das Ergebnis lädt nicht unbedingt<br />

zur Nachahmung ein …<br />

In der Sprechblase einer früheren<br />

Version stand übrigens die Zeile<br />

„Brüder, zur Sonne zur Freiheit“. Wolf<br />

entschied sich aber später gegen das<br />

russische Arbeiterlied, der ursprüngliche<br />

Text wurde überklebt.<br />

Autor: Thorsten Stegemann<br />

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<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong><br />

65


RÄTSELN SIE LOS!<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen?<br />

Nicht auf<br />

sondern.. ?<br />

Fetthaltige<br />

Phase der<br />

Milch?<br />

Ein anderes<br />

Wort für<br />

Grenzbereich?<br />

Eine Gemeinde<br />

im<br />

Landkreis<br />

Osnabrück?<br />

17<br />

Druck des Blutes<br />

in einem<br />

Blutgefäß?<br />

Gruppe mit<br />

gesellschaftlichem<br />

Vorrang?<br />

Ein anderes<br />

Wort für Frühlingszwiebel?<br />

Die Gesamtheit<br />

aller<br />

Verhaltensregeln?<br />

Streiten ums<br />

Erbe?<br />

Kurzform<br />

sprachlich von<br />

Westerkappeln?<br />

12<br />

Pflanzenart<br />

aus der Lauch<br />

Gattung?<br />

1<br />

Wort für stehendes<br />

oder<br />

fließendes<br />

Wasser?<br />

Gesamtes<br />

System der<br />

Organe?<br />

Personen die<br />

wildern?<br />

Mehr oder<br />

weniger stark<br />

verfestigte Gemische<br />

aus Mineralkörnern?<br />

8<br />

Die obere Gesichtspartie?<br />

14 2<br />

Zu keiner Zeit?<br />

Jemandes<br />

Tätigkeit<br />

bezahlen?<br />

Beschreibt das<br />

Verb in einem<br />

Satz genauer?<br />

Ein Zeitraum<br />

von drei<br />

Monaten?<br />

3 13<br />

Osnabrück<br />

bei Nacht entdecken!<br />

www.swo.de/stadtrundfahrten<br />

Eine burgähnliche,<br />

meist<br />

von Wällen<br />

umgebene<br />

Verteidigungsanlage?<br />

Gesamtheit<br />

gesammelter<br />

Gegenstände<br />

Männlicher<br />

Vorname?<br />

5 7<br />

9<br />

10<br />

4<br />

18<br />

Darin sind<br />

alle Erbinformationen<br />

gespeichert?<br />

Hintergrund © anson tsui; Adobe Stock<br />

Der Blick in<br />

etwas hinein?<br />

Ein Bach in<br />

der Gemeinde<br />

Belm?<br />

Franzöisches<br />

Wort für Ring?<br />

15<br />

Mehrzahl von<br />

Personen die<br />

für Kollegen<br />

eintreten, ihnen<br />

helfen?<br />

11<br />

Bestand, auf<br />

den jemand<br />

bei Bedarf<br />

zurückgreifen<br />

kann?<br />

6<br />

16<br />

Bezeichnung<br />

einer besonders<br />

schlimmen<br />

Lage, in der jmd.<br />

Hilfe braucht?<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

Einsendeschluss: 29. November <strong>2019</strong><br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als<br />

Preise zur Verfügung stehen, entscheidet<br />

das Los. Das Redaktionsteam wünscht viel<br />

Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der<br />

Preise in bar. Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden<br />

Unternehmen sind von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

Schicken Sie uns einfach das Lösungswort<br />

sowie Ihre Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

Redaktion <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong><br />

Stichwort „Gewinnspiel“<br />

Gartenkamp 19, 49492 Westerkappeln<br />

Datenschutz-Hinweise<br />

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel erklären Sie sich<br />

damit einverstanden, dass wir Ihre Daten bis zum<br />

Widerruf speichern und Sie ggf. per E-Mail, Telefon<br />

oder postalisch kontaktieren, um Ihnen im Gewinnfall<br />

eine Benachrichtigung zukommen zu lassen.<br />

Ihre Daten werden nach den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes<br />

erhoben, gespeichert und nur für<br />

den o.g. Zweck genutzt - selbstverständlich geben wir<br />

Ihre Daten nicht an Dritte weiter.<br />

Bei weiteren Fragen zum Thema Datenschutz kontaktieren<br />

Sie uns einfach per E-Mail unter: kontakt@os-wissen.de.<br />

66 <strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> | Ausgabe <strong>II</strong> <strong>2019</strong>


Das gibt's zu gewinnen:<br />

Ratseln und Gewinnen<br />

1x 1 Familien-<br />

Jahreskarte 2020<br />

für den<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Zoo<br />

sowie 3 Einzeltickets<br />

2x 2 Eintrittskarten<br />

für das<br />

Museums-Quartier<br />

in Osnabrück<br />

(Wert: 122 € / 19 €)<br />

(Wert: je 5€)<br />

5x 1 Familienkarte<br />

für das Planetarium &<br />

Museum am Schölerberg<br />

10x 1 Gutschein für<br />

eine Autowäsche<br />

bei „Max Autowasch<br />

in Osnabrück<br />

(Wert: je <strong>25</strong>€)<br />

1x 1 Frühstücks-<br />

Gutschein für<br />

das Restaurant<br />

„Wirtschaftswunder“<br />

in Osnabrück<br />

(Wert: je 16€)<br />

Je 1x 1 Exemplar des<br />

Buches „Die Münsterland-Detektive“<br />

und<br />

„Männer aktiv“ von der<br />

Autorin Anja Stroot<br />

Starte<br />

deine<br />

Ziele!<br />

Einsendeschluss / Verlosung<br />

bereits am <strong>25</strong>. Oktober <strong>2019</strong>!<br />

(Wert: 30 €)<br />

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Stadtrundfahrt bei Nacht!<br />

am 01. November!<br />

Erleben Sie Osnabrück<br />

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Glenn Miller Orchestra<br />

am 23.03.2020 in der<br />

Osnabrück Halle<br />

(Wert: je 46 €)<br />

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Do 14.11.<strong>2019</strong><br />

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Tipp zur Gewinnspiel-Teilnahme: Geben Sie beim Lösungswort auch gerne mit an,<br />

welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten gewinnen möchten. Bei der Auslosung versuchen wir<br />

daraufhin, die Preise den Gewinnern möglichst passend zuzuordnen.<br />

Jobs<br />

Praktika<br />

Abschlussarbeiten 67


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