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Nr. 25 (II-2019) - Osnabrücker Wissen

Nr. 25 (II-2019) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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Stadt und Landgeschichten<br />

WANN GAB ES OSNABRÜCKER<br />

„VERFASSUNGSVÄTER“?<br />

TEIL 3<br />

Wie entstanden unsere Grundrechte? Wer setzte sich für Meinungs-, Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit<br />

ein? Die Jahre 1849, 1919 und 1949 stehen allesamt für demokratische Regelwerke, an<br />

denen auch frei gewählte <strong>Osnabrücker</strong> mitgewirkt haben.<br />

Insgesamt dreimal ist es in der deutschen<br />

Geschichte nach harten Auseinandersetzungen<br />

gelungen, Grund-<br />

rechte in Verfassungen festzuschreiben:<br />

1849, 1919 und 1949. Die ersten<br />

beiden Regelwerke scheiterten und<br />

auch heute ist die Demokratie überall<br />

durch immer mehr Despoten, Demagogen<br />

und nationalistische Hetzer<br />

bedroht. In den ersten beiden Teilen<br />

dieser Abhandlung wurden der Leserschaft<br />

Johann Detering, Carl Theodor<br />

Breusing, Otto Vesper und August<br />

Josef Hagemann vorgestellt, die an<br />

den Verfassungswerken von 1849<br />

und 1919 mitwirkten. Im dritten Teil<br />

geht es um Hans Wunderlich, der<br />

1949 eine wichtige Rolle spielte.<br />

WAS WAR DER<br />

PARLAMENTARISCHE RAT?<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

war es ein mühsamer Weg.<br />

Inmitten der Ruinen und Versor-<br />

gungsengpässe ging es darum,<br />

wieder demokratische Strukturen<br />

aufzubauen. Seit 1946 entstanden<br />

auf der Basis freier Wahlen Stadtund<br />

Gemeinderäte. Niedersachsen<br />

zählte zu den neu gebildeten Bundesländern<br />

der westlichen Besatzungszonen.<br />

Zwischen 1946 und 1947 ermöglichten<br />

jene die Wahl der ersten<br />

Landtage. Diese wiederum wählten<br />

insgesamt 65 Mitglieder eines „Parlamentarischen<br />

Rates“, fünf aus Westberlin<br />

blieben ohne Stimmrecht. Von<br />

September 1948 bis Mai/Juni 1949<br />

tagten jene Mütter und Väter des<br />

späteren Grundgesetzes in Bonn.<br />

Am 8. Mai 1949, exakt vier Jahre nach<br />

Beendigung des Zweiten Weltkrieges,<br />

verabschiedete der Parlamentarische<br />

Rat das zentrale Regelwerk<br />

für die Bundesrepublik Deutschland.<br />

Der Name „Grundgesetz“ wurde<br />

zunächst als eine Art Provisorium gewählt,<br />

zumal die Beteiligten nahezu<br />

allesamt davon ausgingen, dass erst<br />

ein wiedervereinigtes Deutschland<br />

eine als Verfassung bezeichnete Ordnung<br />

erhalten sollte.<br />

WEN ZOG ES NACH BONN?<br />

Der Sozialdemokrat Hans Wunderlich<br />

(1899-1977), der im Niedersächsischen<br />

Landesparlament zum Mitglied<br />

des Parlamentarischen Rates<br />

gewählt wurde, war gelernter Journalist.<br />

Während der Weimarer Republik<br />

hatte sich der gebürtige Münchner<br />

als Redakteur der sozialdemokratischen<br />

„Freien Presse“ einen Namen<br />

22 Hans Wunderlich

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