25.10.2019 Aufrufe

ADAC Motorwelt November 2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

MEINE REGION<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Thüringen<br />

Magdeburg<br />

Erfurt<br />

Weimar<br />

Dessau<br />

Halle<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Chemnitz<br />

Einst gefürchtet,<br />

rosten die<br />

Sicherungsanlagen<br />

am ehemals größten<br />

innerdeutschen<br />

Grenzübergang<br />

heute vor sich hin<br />

Grenzenlos seit 30 Jahren<br />

Bis 1989 wachten Hunderte Sicherheitskräfte in Marienborn über die Grenze zwischen<br />

DDR und BRD. Heute erinnert hier eine Gedenkstätte an die deutsche Teilung<br />

Tausende Menschen strömten vor drei<br />

Jahrzehnten in Marienborn jeden Tag<br />

über die innerdeutsche Grenze. Die Autos<br />

warteten in langen Schlangen, und die<br />

DDR-Grenzer kontrollierten fast jeden<br />

Reisenden. Das ist Geschichte. Abfertigungs-<br />

und Stabsgebäude sind verwaist,<br />

ebenso Kommandantenturm, Heizhaus<br />

und Garagen. Das rund 30 Hektar große<br />

Gelände lässt aber noch immer die Dimensionen<br />

des einstigen Überwachungssystems<br />

erahnen.<br />

Margarita und Eckhardt Müller erinnern<br />

sich noch gut an die Aufregung, die<br />

sie jedes Mal erfasste, wenn sie auf dem<br />

Weg nach Westberlin zum Transit in die<br />

DDR einreisen mussten. Mit dem Auto<br />

brauchen sie heute nur ein paar Minuten<br />

von ihrem Zuhause auf westlicher Seite<br />

Margarita und Eckhardt Müller, Gästeführer<br />

„Je nach politischer<br />

‚Großwetterlage‘ ging es<br />

an der Grenze schneller oder<br />

überhaupt nicht voran“<br />

in Schöningen im Kreis Helmstedt bis<br />

zum früheren Grenzübergang. Damals<br />

konnte es Stunden dauern.<br />

„Je nach politischer ‚Großwetterlage‘<br />

waren die Grenzer freundlich oder rabiat,<br />

ging es schneller oder überhaupt nicht voran“,<br />

erinnern sich die beiden. „Es galt,<br />

möglichst unauffällig die Prozedur durchzustehen“,<br />

sagen die Müllers. Jetzt haben<br />

sie einen Schlüssel für die einst angsteinflößenden<br />

Gebäude und berichten als<br />

Gästeführer, was sich darin abspielte.<br />

Seit 1996 dient das Gelände als „Gedenkstätte<br />

Deutsche Teilung“, verwaltet<br />

wird es von einer Stiftung des Landes<br />

Sachsen-Anhalt. Rund 130.000 Besucher,<br />

darunter viele Schüler, kommen jedes<br />

Jahr hierher. In Betrieb genommen worden<br />

war der Komplex an der A2 im Jahr<br />

66 <strong>ADAC</strong> motorwelt 11/<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!