BMEnet Guide Mobilität 2009
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Bei der Instandhaltung stellt sich die Frage ob offene<br />
oder geschlossene Wartungsverträge vereinbart<br />
werden sollen. Bei der Wahl eines offenen Wartungsvertrages<br />
ist einerseits mit der Ablehnung des<br />
Besuches einer tendenziell günstigen Werkstattkette<br />
durch das Management zu rechnen. Andererseits<br />
können sich Probleme beim vereinbarten Rückkaufwert<br />
ergeben. Der Vorteil einer Werkstattkette liegt<br />
in der Möglichkeit, einen deutschlandweit einheitlich<br />
organisierten Ansprechpartner zu haben. Der Besuch<br />
einer solchen Kette sollte unbedingt im Vertrag geregelt<br />
werden. Bei nachträglichen Einbauten wie z.B.<br />
Russfiltern können über die Ketten Einsparungen realisiert<br />
werden. Um Probleme mit dem Rückkaufwert<br />
bei der Rückgabe zu vermeiden, sollte die Zustimmung<br />
des Herstellers eingeholt werden. Unter Umständen<br />
kann bei der Wahl einer Werkstattkette die<br />
zum Konzern des Herstellers gehört diese Problematik<br />
umgangen werden.<br />
Fragen des Sonderzubehörs und die Zahlungsmodalitäten<br />
sind in der Car Policy genau festzulegen. Es ist<br />
zu berücksichtigen, dass ungewöhnliche Ausstattungen<br />
zu einer Wertminderung zum Laufzeitende führen<br />
können.<br />
In Deutschland existieren zwei große Tankstellennetze.<br />
Von beiden sind Tankarten im Umlauf. Allerdings<br />
ist die Nutzung nur einer Tankkarte ausreichend.<br />
Es ist ratsam den Tankkartenvertrag direkt<br />
mit dem Mineralölkonzern abzuschließen. Der Abschluss<br />
über die Leasinggesellschaft führt dazu, dass<br />
die Rabatte bei dieser verbleiben und nicht an den<br />
Leasingnehmer weitergegeben werden.<br />
Ein weiterer interessanter Punkt ist die Frage des<br />
Zahlungszieles. Der Leasinggeber möchte eine möglichst<br />
frühzeitige Zahlung, der Leasingnehmer möchte<br />
möglichst spät bezahlen. In der Regel wird man<br />
sich in der Mitte treffen. Häufig wird eine Abrechnung<br />
zum Ende des Monats erstellt. Diese wird im<br />
Laufe des Folgemonates beglichen.<br />
Im Umgang mit den Rädern kristallisiert sich folgendes<br />
Vorgehen als üblich heraus:<br />
� Diese sind ein relevanter Kostenblock<br />
� Keine Ganzjahresreifen („Fahren im Sommer wie<br />
im Winter schlechter.“)<br />
� Bei Abgabe des Kfzs die Winterräder in den Kofferraum<br />
und mit abgeben<br />
� Selten Second Brand Räder<br />
� Zumeist Alufelgen. Diese sind in den letzten Jahren<br />
stetig verbessert worden und benötigen keine Radkappen.<br />
� Winterräder gleich mitbestellen. Somit ist die Eigentümerfrage<br />
geklärt.<br />
Der Aufzug der Winterreifen sollte entweder in einem<br />
festgelegten Zeitraum zentral gesteuert erfolgen<br />
oder in die Verantwortung des Fahrers übertra-<br />
gen werden. Im zweiten Falle ist jedoch ein besonderes<br />
Vertrauen nötig! Es sollte auch hier ein Zeitraum<br />
vorgegeben werden, innerhalb dessen der Wechsel<br />
stattfinden muss. Das Unternehmen / der Fuhrparkleiter<br />
darf auch in diesem Zusammenhang die Halterhaftung<br />
nicht aus dem Auge verlieren.<br />
Die Auswahl der Lieferantenstruktur (single-dualmultiple)<br />
sollte frühzeitig erfolgen und im Ausschreibungsprozess<br />
berücksichtigt werden. Grundsätzlich<br />
sind unterschiedlichste Lösungen denkbar<br />
und möglich. Ist lediglich ein Partner gewünscht, so<br />
könnte der Ausschreibung bspw. der Hinweis voranstehen,<br />
so zu bieten, dass man den gesamten Auftrag<br />
erhält.<br />
Da der Ausschreibungsprozess 7 bis 8 Monate beansprucht<br />
sind jährliche Ausschreibungen problematisch.<br />
Zu Überprüfung der Vorteilhaftigkeit des bestehenden<br />
Vertrages ist es sinnvoll Quick-Checks<br />
durchzuführen.<br />
3.4 Erkenntnisse und Empfehlungen bei<br />
Ausschreibungen<br />
Es wird empfohlen, die Ausschreibungsgrundlagen,<br />
die Zusammensetzung des Fuhrparks und weitere<br />
Rahmenbedingungen möglichst detailliert zu kommunizieren:<br />
Dazu gehören:<br />
Anzahl Kfz<br />
� Anzahl Neukauf pro Jahr<br />
� „Kernfahrzeuge“<br />
� Anteile Marken<br />
� Anteile Modelle<br />
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<strong>BMEnet</strong> <strong>Guide</strong> <strong>Mobilität</strong> <strong>2009</strong><br />
� Laufzeiten<br />
� Laufleistungen<br />
� Car Policy<br />
� Wie sieht sie aus (Plan) und wie wird sie gelebt (Ist)?<br />
� Marken und Modelle<br />
� Kaufpreise<br />
� Total Cost of Ownership<br />
� Sonderausstattung<br />
� Gewünschtes Logistikkonzept (Übergabe, Abholung aber auch z.B. bei Winterreifen)<br />
� Einbauten nach Werk, falls nötig<br />
� „Komfortextras“: Netze, Navigationssysteme, etc. (zumeist problemfrei, wenn 100% rückrüstbar)<br />
� „Funktionsextras“: Kastenwägen, Werkzeugregale, Werbebeschriftung<br />
� Vertragsbeginn<br />
� Zulassung?<br />
� Übergabe? (Was passiert bei Verzögerungen der Übergabe)<br />
� Versicherung (maßgeschneiderte Angebote für Leasing existieren zwar bereits – Aber: Versicherung aus dem<br />
Paket herauszunehmen und gesondert auszuschreiben kann gute Einsparungen bringen)<br />
� Rückgaberegelungen<br />
� Eigene Aufbereitung? Spart Geld, wenn Kapazität vorhanden<br />
� Pauschale denkbar – Anbieter profitiert auch: Keine Diskussion mehr, ob bei der Endabnahme noch ver-<br />
sucht wird Profit herauszuschlagen<br />
� Betreuerteam auf Anbieterseite (Größe, Struktur und Background)<br />
� Zahlungsziele (kann allerdings separat eingepreist werden)<br />
� Reifen<br />
� Runflat – viel teurer als Reserverad: Bei Plattem viel höhere Kosten<br />
� Ganzjahresreifen: Winter und Sommer schlechter und gefährlicher. Einhellige Meinung: fast immer unsinnig<br />
� Logistikkonzept (Wann, wo und wie wechseln?)<br />
� Preisbindung – begrenzt relevanter Punkt, da sie mit dem ersten Modellwechsel ausgehebelt wird.<br />
� Weiche Ausschreibungsfaktoren zu Struktur, Kooperation, etc. die in Freitextfeldern angegeben werden<br />
können.<br />
� Diese qualitativen Faktoren zeigen die Dienstleistungsbereitschaft der einzelnen Anbieter und liefern eine<br />
gute Grundlage für das spätere Verständnis der Dienstleistungsbeziehung.<br />
� So können z.B. Billigangebote, die auf lange Sicht hohe Prozesskosten mit sich bringen, besser als solche<br />
identifiziert werden.