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BMEnet Guide Mobilität 2009

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� „Versteckte Kosten“ wie Stornogebühren können<br />

dem Reisenden / dem Reiseassistenten direkt angezeigt<br />

werden und optisch hervorgehoben werden.<br />

Die OBE kann den Buchenden darauf aufmerksam<br />

machen, wenn Stornierungen ausgesprochen teuer<br />

sind. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass von<br />

den Praktikern der BME-Fachgruppe „Einkauf von<br />

Reisedienstleistungen“ beobachtet wurde, dass<br />

Reisende häufig „Flexibilität teuer einkaufen.“ D.h.<br />

die Reisenden sind bereit merkliche Aufpreise in<br />

Kauf zu nehmen, um z.B. flexibel fliegen zu<br />

können.<br />

OBEs steigern die Aussagefähigkeit und senken die<br />

Kosten des Reportings.<br />

� Automatisierte Erstellung von Reiseanträgen wird<br />

möglich, inklusive der einzelnen Entscheidungen,<br />

die der Reisende / der Reiseassistent getroffen hat<br />

und den dadurch verursachten „Missed Savings.“<br />

� Die Missed Savings sowie die Abweichungen von<br />

der „Travel Policy“ des Unternehmens können automatisiert,<br />

auch im Vorfeld als „Pre-Trip-Report“,<br />

an den genehmigenden Vorgesetzten weitergeleitet<br />

werden. Es ist zu beachten, dass bei Pre-Trip-<br />

Reports die Buchungsdaten und bei Post-Trip-<br />

Reports die Zahlungsdaten als Grundlage herangezogen<br />

werden. Für ein und dieselbe Reise können<br />

Buchungs- und Zahlungsdaten merklich voneinander<br />

abweichen.<br />

1.2 Voraussetzungen für die<br />

erfolgreiche Nutzung von OBEs<br />

� Die Adaptionsrate durch die Mitarbeiter muss hoch<br />

genug sein. Sie abzuschätzen ist in vielen<br />

Fällen schwierig:<br />

� Um die Adaptionsrate besser einschätzen zu können<br />

und um diese durch frühe Einbindung der Mitarbeiter<br />

zu erhöhen kann eine Mitarbeiterbefragung<br />

im Vorfeld sinnvoll sein.<br />

� Die Adaptionsrate hängt in vielen Fällen vor allem<br />

davon ab, wie Reisen bisher vom Reisenden / vom<br />

Reiseassistenten gebucht wurden. Hierbei ist die<br />

„Bequemlichkeit der Buchung“ ein nicht zu unterschätzender<br />

Faktor. Es kann zu folgenden Schwierigkeiten<br />

kommen:<br />

� Die OBE muss mit bereits vorhandenen Systemen<br />

zur Reisebuchung konkurrieren.<br />

� Implant-Reisebüros können eine starke Konkurrenz<br />

zur OBE darstellen.<br />

� Ein freundlicher und persönlicher Kontakt zum<br />

Reisebüro erschwert den Wechsel zu einer<br />

OBE.<br />

� Unternehmen, die durch ihre Branchenzugehörigkeit,<br />

z.B. Softwareunternehmen, über Mitarbeiter<br />

mit sehr hoher Technologieaffinität verfügen, verzeichnen<br />

zumeist eine höhere Adaptionsrate als es<br />

bei einem weniger technologieaffinen Unternehmen<br />

der Fall ist.<br />

� Ein guter Indikator für die Bereitschaft der Mitarbeiter,<br />

eine OBE zu nutzen, ist die private Nutzung<br />

von Reisebuchungen über das Internet. Diese kann<br />

ebenfalls in der Mitarbeiterbefragung ermittelt<br />

werden.<br />

� Außerdem müssen bei Prognosen über die Adaption<br />

einer OBE die „überzeugten Verweigerer“<br />

bedacht werden. Diese Buchenden sind gegen eine<br />

OBE und werden nach Kräften nie vom etablierten<br />

System abweichen. Wenn die Vermutung besteht,<br />

dass diese Gruppe bedeutend für die Einführungsentscheidung<br />

ist, kann die Mitarbeiterbefragung<br />

eine zusätzliche Frage im Stil von „Bei einer Einführung<br />

einer OBEs würde ich keinesfalls vom<br />

etablierten Bestellprozess abweichen. – Ja / Nein“<br />

hinzugefügt werden. Zwar ist bei einer solchen<br />

Frage nicht davon auszugehen, dass alle Verweigerer<br />

diese wahrheitsgemäß beantworten, jedoch<br />

kann daraus geschlossen werden, ob es zu Verweigerungen<br />

in einer relevanten Größenordnung<br />

kommen wird.<br />

Positiver Einfluss auf die Adaptionsrate wird von folgenden<br />

Maßnahmen erwartet:<br />

� Lead User / Meinungsführer – Personen, die andere<br />

dazu bringen, das System zu nutzen.<br />

� Kritische User – Personen, die das System aktiv<br />

nutzen und fundierte Verbesserungsvorschläge<br />

äußern. Kritische Nutzer sind sowohl mit hoher als<br />

auch mit geringerer IT-Fachkenntnis von Nutzen.<br />

Durch sie können unterschiedliche Probleme<br />

erkannt und verschiedene Systemanpassungen<br />

vorgenommen werden.<br />

� Unterstützung der Implementierung durch das<br />

Reisebüro – Wenn eine verstärkte OBE-Nutzung<br />

auch im Sinne des Reisebüros ist und z.B. die Telefonhotline<br />

das System empfiehlt, erhöht dies die<br />

Adaptionsrate.<br />

� Anreiz für die Nutzung: Wenn die Nutzung der<br />

OBEs dem Unternehmen signifikante Einsparungen<br />

ermöglicht, kann darüber nachgedacht werden,<br />

einen Teil hiervon z.B. in Form von Gutscheinen<br />

oder Gewinnspielen an die Nutzer weiterzugeben.<br />

� Bei der Einführung einer OBE muss sichergestellt<br />

sein, dass die Unterstützung durch die Entscheidungsträger<br />

im Unternehmen gewährleistet ist.<br />

Diese sollten frühzeitig mit an den Tisch geholt<br />

werden. So ist sichergestellt, dass die Vorteile der<br />

OBE ausreichend kommuniziert werden:<br />

� Manager erhalten einen besseren Überblick über<br />

die Reisen ihrer Mitarbeiter.<br />

� Manager entlasten letztlich ihre eigene Kostenstelle,<br />

da häufig die einzelnen Abteilungen die Reisen<br />

ihrer Mitarbeiter mit ihrem Budget verrechnen.<br />

� Manager müssen weniger Zeit aufwenden, um Reisen<br />

zu genehmigen. Die Genehmigung kann, wenn<br />

dies gewünscht ist, sogar komplett wegfallen und<br />

z.B. durch Pre-Trip-Reports ersetzt werden.<br />

� Die Kostenstellenverantwortlichen erhalten konkrete<br />

Vergleichsmöglichkeiten der Kosten verschiedener<br />

Reisevarianten. Dies ist zurzeit in vielen<br />

Unternehmen noch nicht der Fall. Häufig werden<br />

Dienstreisen ohne Blick auf die Kosten einfach<br />

abgezeichnet.<br />

Der Einsatz von OBEs kann bei bestimmten Reisebedarfsstrukturen<br />

besonders sinnvoll sein. Eine hohe<br />

Zahl von Point-to-Point-Reisen ist z.B. eine gute Voraussetzung<br />

für den Einsatz einer OBE.<br />

� Während OBEs Point-to-Point Verbindungen bei<br />

z.B. Flügen oder Bahnfahrten relativ gut darstellen<br />

und effizient abwickeln können, ist die Buchung<br />

von Gabelflügen oder Zwischenstopps schwierig<br />

darstellbar.<br />

� Bei Low Cost Carriern (LCC) treten bei manchen<br />

Flughäfen Probleme auf. So wurde von den Exper-<br />

ten berichtet, dass Köln/Bonn als LCC-Flughafen<br />

sehr gut, Frankfurt-Hahn in einer OBE hingegen<br />

schwieriger darstellbar ist.<br />

Da die Prozesse bei einer OBE im System implementiert<br />

werden müssen, sollten diese frühzeitig festgelegt<br />

und den Unternehmensvorgaben entsprechend<br />

umgesetzt werden.<br />

Folgende Kernpunkte sind dabei wichtig:<br />

� Pre-Trip-Reports<br />

� Ja / Nein?<br />

� An Vorgesetzte?<br />

� An Travel Management (= eigenständige Stelle<br />

im Unternehmen, die Funktionen jenseits des<br />

reinen Einkaufs der Reiseleistung ausführt)<br />

� Missed Savings Darstellung<br />

� Im Pre-Trip-Report?<br />

� In regelmäßigen Abständen (jeden Monat, jedes<br />

Quartal)?<br />

� An Travel Management und / oder Vorgesetzten?<br />

Die Ermittlung von Savings ist von zentraler Bedeutung,<br />

um den Nutzen einer OBE abschätzen zu können.<br />

Jedoch sind konkrete Savings schwierig zu fassen.<br />

Es gilt, möglichst aussagekräftige Kennzahlen zu<br />

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<strong>BMEnet</strong> <strong>Guide</strong> <strong>Mobilität</strong> <strong>2009</strong>

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