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Berliner Kurier 12.11.2019

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10 BERLIN BERLINER KURIER, Dienstag, 12. November 2019<br />

Der Organspender-Ausweis kann<br />

Menschenleben retten.<br />

Mehr Organe<br />

gespendet<br />

Berlin –Die Zahl der Organspender<br />

stieg in Berlin<br />

entgegen dem bundesweiten<br />

Trend leicht von 40 auf 46.<br />

In Brandenburg hingegen<br />

liege diese Zahl nur noch bei<br />

17, wie die Techniker-Krankenkasse<br />

(TK) unter Berufung<br />

auf Daten der Deutschen<br />

Stiftung Organtransplantation<br />

mitteilt. 2018 waren<br />

es in der Mark noch 33.<br />

Aktuell stünden in Berlin<br />

437 und in Brandenburg 332<br />

Patienten auf der Warteliste<br />

für ein Organ, so die TK.<br />

Polizei fasst<br />

Kinderschänder<br />

Berlin –Ein 50-Jähriger,<br />

der in den letzten zwanzig<br />

Jahren als Jugendwart in diversen<br />

Sportvereinen tätig<br />

war, sitzt in Untersuchungshaft.<br />

Die Staatsanwaltschaft<br />

wirft dem Mann „teils<br />

schweren sexuellen Missbrauch<br />

von Kindern“ vor.<br />

Die Ermittler vermuten über<br />

130 Fälle, die bislang bekannten<br />

Opfer hierbei sind<br />

vier Jungen (acht bis elf Jahre).<br />

Von weiteren Opfern<br />

wird ausgegangen.<br />

Namensschilder<br />

ohne Nachteile<br />

Berlin –Polizisten erleiden<br />

durch das Tragen von Namenschildern<br />

nach Darstellung<br />

des Senats keine Nachteile.<br />

Das betonte Innensenator<br />

Andreas Geisel (SPD)<br />

gestern im Innenausschuss.<br />

Die Kennzeichnung sei bei<br />

der <strong>Berliner</strong> Polizei inzwischen<br />

selbstverständlich,<br />

sagte Geisel. Es habe nicht<br />

mehr Anzeigen gegen Polizisten<br />

gegeben. „Es gibt viele<br />

gute Gründe dafür, dass Polizisten<br />

auch individuell erkennbar<br />

sind.“<br />

Innensenator Andreas Geisel verteidigt<br />

die Polizei-Namensschilder.<br />

Foto: dpa Foto: dpa<br />

Fotos: imago-images/eventfoto54/Schrödter<br />

Inka Bause<br />

Die Wende war<br />

fast mein Ende<br />

Direkt nachdem Mauerfall war siekaum noch gefragt<br />

Von<br />

NORBERT KOCH-KLAUCKE<br />

Berlin – Grenzenlos war<br />

der Jubel, als vor 30 Jahren<br />

die Mauer fiel. Doch<br />

rasch kam die Ernüchterung<br />

bei den Ostdeutschen.<br />

Neue Zeiten der<br />

Marktwirtschaft brachen<br />

in der DDR an, in<br />

denen jeder um seinen<br />

Job bangen musste. Daran<br />

erinnert sich nun<br />

RTL-Star Inka Bause<br />

(50). Durch die DDR-<br />

Wende geriet auch ihre<br />

Karriere mächtig ins<br />

Wanken, sagt sie heute.<br />

Die Tochter des berühmten<br />

DDR-Schlagerkomponisten<br />

Arndt Bause<br />

(1936–2003): Mit dem Hit<br />

„Spielverderber“, den ihr<br />

Papa schrieb, stand Inka<br />

seit 1984 ganz weit oben in<br />

Radio- und TV-Sendungen.<br />

Keine DDR-Zeitschrift,<br />

auf deren Titelbild<br />

Inka nicht war. Erfolg oh-<br />

ne Ende: Bis am 9. November<br />

1989 die Mauer fiel.<br />

Was danach kam, hätte<br />

beinah das Ende ihrer<br />

Laufbahn bedeutet.<br />

Denn mit der Grenzöffnung<br />

stand den DDR-Bürgern<br />

nun auch der Westen<br />

mit dessen Stars offen. Ost-<br />

Künstler wie Inka wollte<br />

man kaum noch sehen.<br />

„Ich war beruflich entlassen.<br />

Wie gekündigt“, sagte<br />

sie jetzt in der NDR-Show<br />

„Käpt’ns Dinner“. So etwas<br />

kann jedem passieren,<br />

erklärt der „Bauer sucht<br />

Frau“-Star weiter. „Das ist<br />

ja eigentlich ein normaler<br />

Prozess im Leben.“<br />

Doch plötzlich um den<br />

Job kämpfen, ein neues<br />

Ziel in Angriff nehmen, sei<br />

damals für die Ostdeutschen<br />

beim Wandel in<br />

Richtung westlicher<br />

Markwirtschaft nicht einfach<br />

gewesen. Daher sieht<br />

Inka Bause auch den Prozess<br />

der Wiedervereinigung<br />

Deutschlands sehr<br />

kritisch. „Man hat uns in<br />

der DDR nicht beigebracht,<br />

eigenständig<br />

zu denken, zu handeln,<br />

kreativ zu sein<br />

und zu sagen: Leute,<br />

was kostet die Welt.<br />

Das wollte man aber<br />

von uns von einem Tag<br />

auf den anderen. Und<br />

es war nicht möglich.“<br />

Mit den Jahren<br />

haben die Ostdeutschen<br />

aber gezeigt,<br />

dass sie sich durchsetzen<br />

können. Wie Inka<br />

Bause, die jetzt als TV-<br />

Star im ganzen Land gefeiert<br />

wird. Sie findet es<br />

auch schön, dass man<br />

heute nicht mehr so oft<br />

erkennt, wer aus der<br />

DDR kommt. „Am<br />

Sprachgebrauch, am<br />

Immer-über-den-<br />

Osten-Reden“, sagt<br />

sie. „Das haben wir<br />

Ossis ja oft an uns.<br />

Das wir sofort erklären<br />

müssen, bei uns<br />

war das anders. Wir<br />

Ostler können ja<br />

auch richtig nerven.“<br />

Inka Bause warals junge<br />

Sängerin in der DDR mit<br />

„Spielverderber“ ein<br />

großer Star.<br />

Heute ist Inka Bause mit<br />

ihrer RTL-Show„Bauer<br />

sucht Frau“ ein grenzenlos<br />

gefeierter Star.

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