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architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur
architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur
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FACHMAGAZIN<br />
WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />
Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />
07<br />
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
November 2019<br />
Bauen &<br />
Energie<br />
© aoe
A place<br />
to retreat.<br />
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3<br />
Editorial<br />
Bauen & Energie<br />
Der Klimawandel und die Notwendigkeit einer Schonung der endenden Ressourcen<br />
zur Energieerzeugung sowie soziale Ungleichheiten sind ein integraler<br />
Bestandteil unseres Lebens und der Architektur geworden.<br />
Diese Faktoren betreffen uns alle und Architektur<br />
kann eine wesentliche Rolle in der<br />
Entwicklung von innovativen Lösungen für<br />
diese beiden Bereiche spielen. Somit trägt<br />
ein verantwortungsbewusster, sinnvoller<br />
Gestaltungsprozess – nicht unbedingt immer<br />
ein Neubau – zu einem (vielleicht kleinen<br />
aber notwendigen) Schritt im Kampf<br />
gegen den Klimawandel bei. Immerhin<br />
stammen ca. 40% des weltweiten CO 2 -Ausstoßes<br />
aus dem Bausektor. António Guterres,<br />
Generalsekretär der Vereinten Nationen<br />
formulierte vor kurzem in diesem<br />
Zusammenhang sehr drastisch: „Wir haben<br />
keine Zeit zu verlieren, wir kämpfen bereits<br />
um unser Überleben!“<br />
Denn die Herausforderungen der Nachhaltigkeit<br />
überfordern schlicht und einfach die<br />
von der Menschheit umgesetzten Lösungen.<br />
Einige Ausnahmen ausgenommen, sind<br />
die gesetzlichen, politischen und architektonischen<br />
Maßnahmen und Antworten zu<br />
klein und zu spät gesetzt. Viele Beispiele in<br />
dieser Ausgabe zeugen von den Versuchen<br />
der Architekten weltweit, mit den ihnen zur<br />
Verfügung stehenden (oft begrenzten) Mitteln<br />
einen Schritt für eine bessere Zukunft<br />
zu setzen. „Reduce Reuse Recycle“ – wie der<br />
deutsche Slogan für die Architekturbiennale<br />
bereits 2012 lautete. Architekten sind eben<br />
heute aufgefordert, umzudenken und ihre<br />
Aufgabengebiete neu zu definieren.<br />
Auch das neue Postgraduate Studium des<br />
Studio BASEhabitat an der Uni Linz gibt<br />
Hoffnung auf das Entstehen einer neuen<br />
Generation von Architekten, die nicht den<br />
Gewinn, sondern den Sinn der Architektur –<br />
in ihrer ursprünglichen Bedeutung von shelter<br />
(engl.: Schutz) – als Aufgabe sehen. Architektur<br />
für und mit Menschen, nicht mehr<br />
für Investoren.<br />
Eine spannende Lektüre bei dieser, vielleicht<br />
etwas zum Nachdenken anregenden Ausgabe<br />
des Fachmagazins <strong>architektur</strong> wünscht<br />
Peter Reischer<br />
Andreas Jäger<br />
Klimaexperte<br />
Für ein gutes Klima,<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
4<br />
Inhalt<br />
Editorial 03<br />
Start 06<br />
Reskate Arts & Crafts Collective<br />
Magazin 10<br />
Arbeitswelten 46<br />
Architekturszene 52<br />
Schätze der Wiener Architektur<br />
Energie im Norden 54<br />
Powerhouse Brattørkaia /<br />
Trondheim / Snøhetta<br />
Der Sonne entgegen 60<br />
Solar Carve / New York /<br />
Studio Gang<br />
Razzle Dazzle in Ravenna 64<br />
Powerbarn / Ravenna, Italien /<br />
Giovanni Vaccarini Architetti<br />
Energieproduktion 70<br />
MCE Astoria Produktion,<br />
Hauptquartier / Timisoara /<br />
Heim Balp Architekten<br />
Zukunftsweisend für 76<br />
den Sport<br />
adidas World of Sports ARENA /<br />
Herzogenaurach, Deutschland /<br />
Behnisch Architekten<br />
Ein sinnvoller Bau 82<br />
Naturalis Biodiversity Center /<br />
Leiden / Neutelings Riedijk Architects<br />
Licht 88<br />
Produkt News 92<br />
edv 128<br />
Thermografie-Schulungen:<br />
Mehr sehen lernen<br />
54 60<br />
64<br />
76 82<br />
MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />
CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) n REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer (rp)<br />
MITARBEITER Linda Pezzei (lp), Dolores Stuttner, Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Katarina Trapp<br />
GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />
MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />
GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />
ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />
€ 56,- / Ausland: € 83,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten Ausgabe eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />
EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />
BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />
IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />
Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />
der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />
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6<br />
Start<br />
Der Jagdhund<br />
Das Reskate Arts & Crafts Collective will mit seinen Interventionen im öffentlichen<br />
Raum die Frage nach der Qualität und dem Wert von Objekten und Raum<br />
stellen. Ein Mitglied des Kollektivs, Javier de Riba, hat das bereits eindrucksvoll<br />
mit seinen in verfallenen Architekturen aufgemalten Fliesenoberfächen realisiert.<br />
Text: Peter Reischer Fotos: Javier da Riba, Reskate Arts & Crafts Collective<br />
Ihre neuesten Arbeiten bezeichnen sie mit<br />
„Harreman“, einer Wortkomposition aus der<br />
baskischen Sprache. Sie besteht aus den<br />
Worten HARTU (bekommen) und EMAN<br />
(geben). Die Projekte beziehen sich auf die<br />
Erinnerung und die Etymologie der Sprache,<br />
aber immer mit einem gelegentlichen, ironischen<br />
Seitenhieb. Die Malereien sind durch<br />
die Anwendung von fotoluminiszenter (lang<br />
nachleuchtender) Farbe gekennzeichnet<br />
und erlauben ein mehrdeutiges Lesen der<br />
Arbeiten. Durch die Verwendung von Licht<br />
wird der Betrachter zum aktiven Teilnehmer<br />
der Installation. Er interagiert mit dem Bild<br />
und erzeugt so seine eigenen Antworten.<br />
Die Intention der Arbeiten ist es, Licht in<br />
die dunklen Ecken von Städten zu bringen,<br />
indem ein neues Licht, eine neue Betrachtungsweise<br />
von eingefahrenen Wegen ermöglicht<br />
wird und die Bürger dazu ermuntert<br />
werden, mit Licht selbst auf den Wandflächen<br />
zu malen. Jeder Lichtstrahl in der<br />
Nacht bringt neue, bei Tageslicht unsichtbare<br />
Aussagen und Bilder zum Vorschein. u
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7<br />
Start<br />
Mehr vom Leben sehen.<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
8<br />
Start<br />
In Wien gibt es einige „Schandflecke“ in der<br />
Stadtgestaltung. Einer der größten „Aufreger“<br />
der letzten Zeit ist sicherlich am Karlsplatz<br />
zu finden. Und zwar im Komplex des<br />
sogenannten Winterthurgebäudes, errichtet<br />
und geplant von Architekt Georg Lippert in<br />
den 70er Jahren. 2016 kursierten die ersten<br />
Pläne zu einer Aufstockung des Bauwerkes,<br />
das sicher nicht zu den besten von Architekt<br />
Lippert zählt und nach heutiger Ansicht<br />
eher als banal zu bezeichnen wäre. Ganz<br />
abgesehen davon, dass man heute nie so<br />
nahe an die Karlskirche heranbauen dürfte.<br />
Anschließend befindet sich das, ebenfalls<br />
wegen seiner Rekonstruktion und Umgestaltung,<br />
heftig diskutierte Wien Museum von<br />
Oswald Haerdtl. Seine Rückseite, mit der in<br />
den oberen Ebenen sichtbaren, großen Glasüberdeckung<br />
des Mittelteiles, flankiert die<br />
Maderstraße hinter der Karlskirche. Hier hat<br />
nun das Künstlerkollektiv Reskate am linken<br />
Teil des Museumsgebäudes eine interessante<br />
Installation angebracht.<br />
Bei der Arbeit ist bei Tag eine weiße Hundesilhouette<br />
auf grafitgrauem Hintergrund<br />
sichtbar. Die Bezeichnung des Kunstwerkes<br />
„Domestication“ ist zweideutig, genauso<br />
wie seine Ausführung. Sie löst sozusagen<br />
die Haut, die Oberfläche von Gebäuden ab,<br />
um die Wahrnehmung des jeweiligen Raumes<br />
zu verändern. Es ist das Bild der Tiroler<br />
Bracke, eine Züchtung für Jagdzwecke aus<br />
Tirol. Dieser Jagdhund, der hauptsächlich<br />
für die Fuchsjagd trainiert und eingesetzt<br />
wird, jagt normalerweise alleine, er ist als<br />
Einzelgänger bekannt. Sein Instinkt ist von<br />
den Menschen in der Geschichte immer für<br />
deren eigenen Profit benutzt worden. Und<br />
so wird durch die, bei Licht zum Leuchten<br />
gebrachte, fotoluminiszente Farbe im Inneren<br />
des Umrisses der Tiroler Bracke in der<br />
Nacht das Bild eines mit dem Fuchs kämpfenden<br />
Hundes sichtbar. Ob das wohl eine<br />
Anspielung auf die fragwürdigen, geplanten<br />
Bautätigkeiten an diesen beiden architektonischen<br />
Projekten sein soll, auf den Jagdinstinkt<br />
der Immobilieninvestoren?<br />
Die Auslöschung des „Eubalena Glacialis“,<br />
einer bis zu 18 m großen Art der Glattwale,<br />
im nördlichen Atlantik durch den kommerziellen<br />
Fischfang, veranlasste die Basken nach<br />
neuen Fischgründen zu suchen. So entstanden<br />
neue Sprachvariationen wie Baskisch-Isländisch<br />
oder Baskisch-Algonquinisch. Eine<br />
Intervention am Patxa Platz in Bayonne,<br />
Frankreich – hier treffen Einheimische und<br />
Besucher aufeinander – zelebriert und fördert<br />
die ursprüngliche, baskische Kultur.<br />
Die Künstler waren auch in China, und zwar<br />
in Shenzhen am Werk. Hier nennen sie ihre<br />
Arbeit bezeichnenderweise „Connectivity“.<br />
Das ursprüngliche alte Fischerdorf ist in<br />
den letzten 40 Jahren von 30.000 auf zwölf<br />
Millionen Einwohner angewachsen und zum<br />
Mittelpunkt der chinesischen Mobilfunktechnologie<br />
geworden. Reskate hinterfragen<br />
hier mit ihrem Wandbild die Sinnhaftigkeit<br />
und Rolle der sozialen Netzwerke.<br />
Sie sind ein Werkzeug, das verbindet und<br />
trennt zur selben Zeit. Globalisierung und<br />
Konnektivität bieten große Vorteile, gleichzeitig<br />
sind sie auch ein Weg der Kontrolle.<br />
Reskate betrachtete es als einen ironischen<br />
„Zufall“, dass sie während ihres Aufenthaltes<br />
in China keinen Zugriff auf die, für sie<br />
üblichen sozialen Netzwerke hatten. Diese<br />
Einschränkung empfanden sie gleichzeitig<br />
aber als befreiend.
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
10<br />
Magazin<br />
Wenn Architekten …<br />
… kochen und dabei Spaß haben, gemeinsam Rezepte ausprobieren und sich<br />
nebenbei auch beruflich austauschen, dann kann es sich eigentlich nur um das<br />
beliebte Architekten Kochen handeln, das der Laser Verlag seit vielen Jahren<br />
gemeinsam mit Miele Österreich veranstaltet.<br />
Fotos: Andreas Laser<br />
Regelmäßig werden kochfreudige Planer aus unterschiedlichen<br />
Büros eingeladen, verschiedene Menüs<br />
– natürlich mit den neuesten Miele Produkten<br />
– selbst herzustellen. Fachkräftige Unterstützung<br />
bekommen sie dabei von Profikoch Roman Rosmanith.<br />
Somit ist auch ein schmackhaftes Endergebnis<br />
garantiert, das dann vor Ort gemeinsam mit passender<br />
Getränkebegleitung verkostet wird.<br />
Wie immer ist der gesellige Abend gut besucht, auch<br />
wenn er wie aktuell im Oktober 2019 nicht wie gewohnt<br />
in der Miele Galerie in Wien stattfindet, sondern<br />
erstmals in der Miele Aktivküche Linz. Die Showküche<br />
des renommierten Küchengeräteprofis bot auch in<br />
der oberösterreichischen Landeshauptstadt den bes-<br />
tens ausgestatteten Rahmen für das branchenfremde<br />
Co-Working der teilnehmenden Architektenschaft.<br />
Das Menü spannte diesmal den kulinarischen Bogen<br />
von der herzhaften Paprikasuppe über ein aromatisches<br />
Rote-Rüben-Risotto mit Blutwurst und ein zartes Rinderfiletsteak<br />
mit Bruschetta bis zu einer mit Nussstreusel<br />
überbackenen Birne mit feinem Schokoladeneis.<br />
Anmeldungen für die nächste Veranstaltung in Linz<br />
und auch wieder in Wien können bereits vorgemerkt<br />
werden. Termine werden in Kürze bekannt gegeben.<br />
Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.<br />
Kontakt:<br />
silvia.laser@laserverlag.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
11<br />
Magazin<br />
WILLKOMMEN IM GEBÄUDE DER ZUKUNFT.<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
12<br />
Magazin<br />
Power Plant(s)!<br />
Enough! Es ist genug. Die Oslo Architecture Triennale 2019 steht unter<br />
dem Motto “Degrowth”, zu deutsch Postwachstum. Dabei geht es konkret<br />
um ein wirtschaftliches Denken und Handeln fernab von höher – schneller<br />
– weiter hin zu einer Gesellschaftsform, die dem Wohle aller dient. In der<br />
Praxis bedeutet das weniger Konsum und einen geringeren Energie- und<br />
Ressourcenverbrauch, um der globalen Erwärmung und der sozialen Ungleichheit<br />
langfristig entgegenzuwirken.<br />
Fotos: Annar Bjørgil, Tom Dobson<br />
In diesem Zusammenhang hat das gemeinnützige<br />
Designstudio Public Works in Kooperation<br />
mit Studenten der Oslo School of Architecture<br />
und Flakk/Dalziel das System Power Plant(s)!<br />
entwickelt, welches zum Ziel hat, Abfälle anstelle<br />
fossiler Brennstoffe zum Heizen zu verwenden.<br />
Der Prototyp wird 18 Monate lang veranschaulichen,<br />
wie einfach Energiegewinnung auf natürliche<br />
und nachhaltige Weise möglich ist. In einem<br />
zylindrischen Behälter erzeugt der Prozess der<br />
Kompostierung 60 bis 70 Grad Celsius Wärme,<br />
die genutzt werden, um eine Sitzbank zu beheizen.<br />
In Zukunft könnten analog dazu ganze<br />
Haushalte so dank dem wertvollen Rohstoff Abfall<br />
mit sauberer Energie versorgt werden.
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13<br />
Magazin<br />
IXMO_solo<br />
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und –menge mit integriertem Schlauchanschluss. Die Bedienung ist einfach, die Armatur einzigartig. www.ixmo.de
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
14<br />
Magazin<br />
Selbstbauendes<br />
Museum<br />
Wenn Google und Apple Drohnen zum Bau ihrer neuen Headquarters benutzen, darf<br />
Südkorea natürlich nicht zurückstehen. Deshalb wird jetzt im Nordteil von Seoul ein<br />
Robot Science Museum (RSM) geplant, das sich auch gleich selbst erbaut. Den internationalen<br />
Wettbewerb für dieses Projekt hat das türkische Büro Melike Altınışık<br />
Architects (MAA) gewonnen. Das Projekt soll das Wissen der Öffentlichkeit über<br />
Roboter und die Neugier der Menschen für diese Entwicklungen stärken.<br />
Renderings: Ediz Akyalçın<br />
Das RSM wird in der Mitte des Changbai New Economic<br />
Center erbaut und soll das kulturelle Zentrum<br />
der Gegend werden. Es wird einen Katalysatoreffekt<br />
in der Werbung und Verbreitung von Technologie und<br />
Innovation haben und nicht nur Roboter, deren Design<br />
etc. ausstellen – seine erste Ausstellung beginnt<br />
mit dem Bau des Gebäudes durch Roboter und Drohnen<br />
direkt vor Ort: Es baut sich selbst!<br />
Ein Roboterteam wird vor Ort die gebogenen Metallfassaden<br />
der Architektur zusammensetzen, es wird<br />
biegen, schweißen und die Platten polieren und so<br />
Zeit und Geld sparen. Der Prozess wird mittels BIM<br />
gesteuert und ein weiterer Robotertrupp wird gleichzeitig<br />
aus Beton im 3D-Druck die Umgebung gestalten.<br />
Der Bau soll 2020 begonnen werden und die erste<br />
„wirkliche“ Ausstellung ist für 2022 geplant.<br />
Der Hauptaspekt dieser Architektur ist, ein eigenes<br />
Universum für Roboter und Besucher zu schaffen, so<br />
wird es eine nicht-gerichtete, fließende, sphärische<br />
Form, statt einer rigiden Geometrie und Orthogonalität<br />
haben. Diese Formensprache ist – neben der semantischen<br />
Aussage – ein Designtool, um funktionale<br />
Anforderungen, räumliche Qualitäten und die Bauphysik<br />
mit der öffentlichen Orientierung und Raumbildung<br />
zu verknüpfen. Die fließende Gestalt der Oberfläche<br />
bezieht das Publikum mit ein und organisiert<br />
die Besucherströme im Inneren. „Das Erdgeschoss<br />
bietet ein Kontinuum zwischen Innen- und Außenräumen<br />
und konfrontiert die Menschen direkt mit den<br />
neuen Techniken der Zukunft“, so die Entwerfer.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
15<br />
Magazin<br />
MEHR VOM BAD,<br />
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Bad von Geberit. Die attraktiven Besonderheiten gewähren zahlreiche<br />
Vorzüge wie deutlich mehr Platz, lupenreine Sauberkeit,<br />
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Kurz gesagt: Man hat mehr vom Leben.<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
16<br />
Magazin<br />
Platzgestaltung in Schwarz-Weiß<br />
Im Dezember 2017 genehmigten die<br />
Stadtverordneten von Louny in Tschechien<br />
die Finanzierung eines Projekts<br />
des AP atelier von Architekt Josef<br />
Pleskot, welches die Neugestaltung des<br />
kleinen Platzes vor dem Vrchlický-Theater<br />
in Louny unter Verwendung einer<br />
geometrischen Komposition von<br />
Zdeněk Sýkoras aus den sechziger Jahren<br />
vorsieht.<br />
Für den Entwurf wollte man 2014 eine<br />
geometrische Schwarz-Weiß-Komposition<br />
des Künstlers von 1962 verwenden. Sie<br />
schmückte, im Stil der Opart gehalten, ab<br />
1963 den eisernen Vorhang des Theaters,<br />
ging jedoch bei der Restaurierung zu Beginn<br />
dieses Jahrtausends verloren und war<br />
somit nur noch auf Archivfotos vorhanden.<br />
Durch die Verwendung dieser Komposition<br />
sollte sie symbolisch vor das Theater in<br />
Louny zurückkehren.<br />
© Pavel Planička<br />
Die Besten der Branche<br />
Bereits zum 12. Mal wurden im Oktober<br />
2019 die begehrten Trophäen der<br />
Saint-Gobain RIGIPS TROPHY an die innovativsten<br />
und herausragendsten Trockenausbauprojekte<br />
des Landes vergeben.<br />
Schmuckmanufaktur Feichtinger<br />
Peter Giffinger, CEO bei Saint-Gobain hob<br />
dabei vor allem die handwerkliche Perfektion<br />
und die Qualität der Ausführungen im<br />
System hervor, die den stark gestiegenen<br />
Anforderungen an den Trockenausbau<br />
mehr als gerecht wurden.<br />
In der Kategorie Trockenausbau siegte Stefan<br />
Covaci, Ruckenstuhl GmbH in Graz mit<br />
einem Zubau für die Schmuckmanufaktur<br />
Feichtinger, bei der kaum Standardlösungen<br />
zum Einsatz kamen. Jedes Einbauelement<br />
wurde maßgefertigt und auch Schauvitrinen<br />
wurden in die konvex und konkav<br />
gebogenen Vorsatzschalen eingebaut. Mit<br />
dem Ausbau der Wiener Luxusimmobilie<br />
„Neutorgasse 7“ belegte Friedrich Kletzenbauer<br />
Trockenbau GmbH aus Graz den<br />
zweiten, und FL-Bau GmbH aus Salzburg<br />
mit der innovativen Erweiterung des Betriebsgeländes<br />
der Firma Sonnen Moor den<br />
dritten Platz.<br />
In der Kategorie Decken konnte die niederösterreichische<br />
Firma Thanner GmbH mit<br />
504 tonnenförmig gebogenen Halbschalen<br />
aus Gipsplatten an der Decke des Ballsaals<br />
des Hotels Andaz Vienna Am Belvedere<br />
punkten. Und für den Bau eines Tunnels<br />
im Projekt Rotax MAX Dome – Kartbahn in<br />
Linz siegte die Edelsbacher & Staudinger<br />
BauGmbH in der Kategorie Innovation. In<br />
© Arnold Pisternik<br />
Kooperation mit einem Schlosser wurden<br />
hierzu Pyramiden errichtet, die anschließend<br />
mit Gipskarton beplankt wurden.<br />
Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />
T +43 (0)3622 505-0<br />
rigips.austria@saint-gobain.com<br />
www.rigips.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Die Architektur<br />
muss handeln<br />
Eine intakte natürliche Umwelt ist nicht<br />
nur eine lebensnotwendige Grundlage<br />
für die Menschheit, sondern auch die<br />
Basis für die weitere soziale und ökonomische<br />
Entwicklung.<br />
17<br />
Magazin<br />
Seit mehr als 30 Jahren liefert die internationale<br />
Wissenschaftsgemeinde Belege für<br />
die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen<br />
(THG) in der Erdatmosphäre<br />
und weist nach, dass die Zunahme durch<br />
den Menschen verursacht wird. Die Wissenschaft<br />
weist seither auf die Notwendigkeit<br />
einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />
hin, um die durch eine globale<br />
Erwärmung verursachten Schäden und<br />
Risiken zu begrenzen. Die UNFCCC hat<br />
dies bestätigt und einen internationalen<br />
Prozess initiiert, der auf die gemeinschaftliche<br />
Verringerung der schädlichen<br />
Treibhausgas emissionen abzielt. Der jüngste<br />
IPCC-Bericht zeigt jedoch, dass dringend<br />
entschlossenere Maßnahmen ergriffen wer-<br />
den müssen, um die globale Erwärmung<br />
auf 1,5° C zu begrenzen. Diese Maßnahmen<br />
müssen zudem schneller umgesetzt werden<br />
als ursprünglich gedacht.<br />
In Europa können der Nutzung von Gebäuden<br />
ca. 40% des Energieverbrauchs und<br />
ca. 36% der CO2-Emissionen zugeordnet<br />
werden; sie sind damit der größte Einzelverursacher<br />
für Energieaufwand und Treibhausgasemissionen.<br />
Hinzu kommen noch<br />
© Lunghammer – TU Graz<br />
Das SBE19-Konferenzkomitee Thomas Lützkendorf (KIT), Guillaume Habert (ETH Zürich),<br />
Michael Monsberger (Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz), Helga Kromp-Kolb<br />
(BOKU) und Alexander Passer (Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen der TU Graz) lancierte die<br />
Grazer Deklaration für Umweltschutz im Baubereich<br />
Energieaufwand und Emissionen für die<br />
Herstellung von Bauprodukten. Deshalb ist<br />
eine Verringerung des „carbon footprint“<br />
(Treibhausgas-Fußabdrucks) von Bauwerken<br />
zwingend notwendig. Viele Beispiele<br />
zeigen, dass eine gebaute Umwelt mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen<br />
möglich<br />
und machbar ist. Diese Beispiele sind ein<br />
Beleg für die technische, soziale und ökonomische<br />
Machbarkeit.<br />
Das perfekte Raumgefühl.<br />
Gesundheit, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit stehen 2020 mit dem Leitthema<br />
ATMYSPHERE im Mittelpunkt der Weltleitmesse für Bodenbeläge. Entdecken<br />
Sie die neuesten Produkttrends und Raumlösungen. Lassen Sie sich inspirieren<br />
und knüpfen Sie Kontakte zu internationalen Herstellern.<br />
10.– 13. Januar 2020<br />
Hannover ▪ Germany<br />
domotex.de<br />
Mit Talks und<br />
Guided Tours<br />
zu Architekturthemen<br />
The World of Flooring<br />
Deutsche Handelskammer in Österreich · Tel. +43 1 545 1417 54 · info@hf-austria.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
18<br />
Magazin<br />
Die Gewinner in den insgesamt sechs Kategorien des ersten Brillux Design Awards bei der festlichen Preisverleihung.<br />
Ausgezeichnete<br />
Gestaltungskonzepte<br />
Der Brillux Design Award macht herausragende Gestaltungskonzepte in der Architektur<br />
einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und die wichtige Rolle des Zusammenspiels<br />
von Handwerkern, Planern und Bauherren deutlich.<br />
Mehr als 700 Objekte aus sechs Ländern<br />
wurden für den Award 2019 eingereicht. Die<br />
Jury – besetzt mit international erfahrenen<br />
Fachleuten aus Handwerk, Architektur und<br />
Innen<strong>architektur</strong> – war nicht allein von der<br />
Quantität, sondern auch von der Qualität<br />
der Objekte überwältigt. Am Ende legte<br />
sich die Jury in den sechs Kategorien auf<br />
20 Objekte (Sieger und Nominierte) mit<br />
ihren durchweg durchdachten und subtil<br />
komponierten Gestaltungskonzepten fest.<br />
Sie kommen aus Deutschland, den Niederlanden,<br />
Polen und Österreich.<br />
In der Fassaden-Kategorie Wohnbauten<br />
setzte sich ein Wohnturm aus dem frän-<br />
kischen Erlangen als Sieger durch. Der<br />
Gewinner der Fassaden-Kategorie Öffentliche<br />
Gebäude ist das „Theaterkästle“ in<br />
Altusried (Oberallgäu). Die Wettbewerbskategorie<br />
Gewerbebauten konnte die Neugestaltung<br />
des Bayer European Oilseed<br />
Processing Center in Monheim am Rhein<br />
für sich entscheiden. Einstimmig wählte<br />
die Jury ein neu errichtetes Wohn- und Geschäftshaus-Ensemble<br />
am Stadteingang<br />
von Freiburg im Breisgau zum Gewinner in<br />
der Kategorie Energieeffiziente Fassadensysteme<br />
(WDVS). Im Segment Innenraumkonzepte<br />
Wohnen und Leben setzte sich<br />
das Hotel DAS TEGERNSEE aus Tegernsee<br />
als Gewinner durch, der Sieger der Wettbewerbssparte<br />
Innenraumkonzepte Arbeiten<br />
kommt mit dem Ausstellungs- und Veranstaltungsort<br />
Futurium aus Berlin.<br />
Ausführlich vorgestellt werden alle Gewinner<br />
und Nominierten des Brillux Design<br />
Awards 2019 auf www.brillux.at/design-award.<br />
Die nächste Ausschreibung des<br />
Wettbewerbs startet im Mai 2020.<br />
Brillux Farben GmbH<br />
T +43 (0)732 370740-0<br />
info@brillux.at<br />
www.brillux.at<br />
„Theaterkästle“ in Altusried<br />
Wohn- und Geschäftshaus-Ensemble in<br />
Freiburg im Breisgau<br />
Wohnturm in Erlangen
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
19<br />
| BA12-14G |<br />
Eine Steuerung<br />
für alle Gewerke<br />
Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation<br />
von Beckhoff<br />
Magazin<br />
© Deutsche Messe<br />
Framing Trends<br />
Auf der DOMOTEX 2020, der führenden Messe für<br />
Teppiche und Bodenbeläge, werden sich vom 10. bis 13.<br />
Jänner Aussteller und Besucher aus aller Welt in Hannover<br />
treffen, um sich über Produktneuheiten und aktuelle<br />
Trends der Branche auszutauschen.<br />
Erstmals ist die Halle 8 nun ganz der Sonderfläche Framing<br />
Trends gewidmet, dem kommunikativen und kreativen Zentrum<br />
der Veranstaltung. Hier wird das Leitthema „ATMYSPHERE“ in<br />
ideenreichen Präsentationen anschaulich dargestellt und eine<br />
lebendige Atmosphäre geschaffen, in der anregende Diskussionen<br />
stattfinden und neue Kooperationen entstehen können.<br />
Beim Betreten der Halle 8 werden die Besucher von einem<br />
großen textilen Horizont empfangen, auf dem atmosphärische<br />
Bilder natürlicher Motive wie Bäume und Wasser sowie architektonische<br />
Details projiziert werden. Sie stimmen das Publikum<br />
mit einfallsreich gestalteten Installationen zum aktuellen<br />
Leitthema „ATMYSPHERE“ ein, das Inhalte wie Wohlbefinden,<br />
Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling umfasst. Im Zentrum<br />
der Halle steht die Bühne für die Talks sowie ein Forum<br />
zum kreativen Austausch.<br />
Architekten, Innenarchitekten und Influencer kommen hier<br />
zusammen, um Neuheiten und Inhalte rund ums Leitthema<br />
kennen zu lernen und zu diskutieren. Gleichzeitig ist sie der<br />
Treffpunkt für die Tours, bei denen Besucher von renommierten<br />
Architekten, Designern und Planern zu weiteren Highlights<br />
der Messe geführt werden. Um diesen kommunikativen<br />
Bereich herum gruppieren sich die Framing Trends, die aus<br />
den vier Modulen Art & Interaction, NuThinkers, Flooring Spaces<br />
und – ganz neu – den Contract Frames bestehen.<br />
Domotex 2020:<br />
10. bis 13. Jänner 2020<br />
www.domotex.de<br />
Halle 7, Stand 406<br />
www.beckhoff.at/building<br />
Microsoft Technology<br />
Center, Köln:<br />
Die integrale Gebäudeautomatisierung<br />
wurde mit<br />
PC- und Ethernet-basierter<br />
Steuerungstechnik von<br />
Beckhoff realisiert.<br />
Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die<br />
Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen<br />
an eine nachhaltige und effi ziente Lösung erfüllt. Eine<br />
einheitliche Hard- und Softwareplattform steuert alle Gewerke, von<br />
der nutzungsgerechten Beleuchtung über die komfortable Raumautomation<br />
bis zur hocheffi zienten HLK-Regelung. Das Ergebnis:<br />
Durch die optimale Abstimmung aller Gewerke werden die<br />
Energieeinsparpotenziale über die Energieeffi zienzklassen hinaus<br />
voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäudeautomation<br />
Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle<br />
Gewerke stehen vordefi nierte Softwarebausteine zur Verfügung,<br />
die das Engineering enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen<br />
oder -änderungen sind jederzeit möglich.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
20<br />
Magazin<br />
© Z+B/Alexandra Kromus<br />
Grüner Wohnen<br />
mit Beton<br />
Das Wohnquartier MGG 22 in der Mühlgrundgasse im 22. Wiener Bezirk, nur wenige<br />
Gehminuten von der Station Stadlau mit U2, S-Bahn und Bahn entfernt, bildet ein<br />
städtebauliches Ensemble mit Plätzen und Höfen, begrünt mit essbaren Pflanzen.<br />
Neben dem individuell und nachbarschaftlich gestalteten Freiraum mit seinen<br />
vielen Nutzungsmöglichkeiten stand bei der Planung vor allem das innovative<br />
Energiekonzept im Fokus.<br />
Ökologie und Energieeffizienz waren für die Bauherren<br />
wichtige Vorgaben für das Projekt. Zusätzlich zu<br />
den drei Architekturbüros, den Architekten Thaler<br />
Thaler, Architekt Alfred Charamza sowie Sophie und<br />
Peter Thalbauer Architekten, war daher auch Harald<br />
Kuster von FIN – Future is now bei diesem Wohnbauprojekt<br />
beteiligt: Von ihm stammt das komplette<br />
Energiekonzept.<br />
Auf dem dreigeteilten Bauplatz stehen zehn Häuser<br />
mit insgesamt 160 Wohneinheiten, die allesamt als<br />
Niedrigenergiegebäude – mit einem Heizwärmebedarf<br />
von 24–28 kWh/m²a – gebaut wurden. Für eine 70<br />
bis 80 m 2 große Wohnung sollte die Jahresrechnung<br />
für Heizung, Kühlung und Warmwasser somit unter<br />
300 € betragen. Solch niedrige Energiekosten unterstützen<br />
nicht zuletzt auch leistbares Wohnen.<br />
Dabei wurde mit diesem Projekt erstmalig im sozialen<br />
Wohnbau in Wien eine synergetisch-ökologische<br />
Kombination realisiert – aus 100 % erneuerbarer Ener-<br />
gie (davon mehr als 80 % Wind-Überschuss-Strom),<br />
Erdwärme (Tiefensonden) und thermischer Bauteilaktivierung.<br />
Die Geschoßdecken aus Beton werden<br />
zum kostengünstigen Heizen und Kühlen und zugleich<br />
als Energiespeicher für Windstrom genutzt.<br />
Die schlaue Ausnützung der Speichermasse Beton,<br />
das viele Grün und die klugen Grundrisse führten zu<br />
einem Run auf die Wohnungen, die Ende September<br />
2019 ihren Nutzern übergeben wurden. Die Wohnhausanlage<br />
wird einem Monitoring unterzogen, damit<br />
die Ergebnisse laufend überprüft und gezeigt werden<br />
können. Für die Bewohner sind die wesentlichen Vorteile<br />
wohl die geringen Energiekosten für Heizen und<br />
Kühlen. Und für die Gesellschaft bedeutet das effiziente<br />
Energiesystem eine signifikante Steigerung<br />
der Nutzung erneuerbarer Energie bei gleichzeitiger<br />
Dekarbonisierung.<br />
www.mgg22.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
21<br />
Magazin<br />
© Oberndorfer<br />
Chancen für die Zukunft<br />
Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT)<br />
haben eine neue Methode entwickelt, die CO 2 -Emissionen<br />
bei der Herstellung von Zement auf nahezu Null drückt.<br />
Dazu setzen sie ein elektrolytisches Verfahren ein. An der<br />
Elektrode, an der Sauerstoffperlen emporsteigen, ist das<br />
Wasser sauer, an der anderen Elektrode, die Wasserstoff<br />
produziert, ist es basisch.<br />
Der neue Prozess basiert auf gemahlenem Kalkstein, der in der<br />
Natur abgebaut wird. Im Elektrolyseur geht das Pulver dort in<br />
Lösung, wo die Säure entsteht, und wandelt sich um in Kalk (Kalziumhydroxid)<br />
– das Ausgangsmaterial für die Herstellung von<br />
Zement. An der anderen Elektrode wird reines CO 2 frei, das abgetrennt<br />
wird. Normalerweise wird Kalk durch Erhitzen des Kalksteins<br />
auf etwa 1450 Grad Celsius erhitzt. Als Brennstoff dienen<br />
Erdgas, Kohle oder Ersatzbrennstoffe. Bei diesem Prozess wird<br />
pro Tonne Zement eine Tonne CO 2 frei. Quellen sind der Brennstoff<br />
und der Kalkstein, der beim Brennen ebenfalls das Klima<br />
schädigende Gas freisetzt. Das addiert sich auf drei bis vier Mrd.<br />
Tonnen pro Jahr, sagt Yet-Ming Chiang, Professor für Materialwissenschaften<br />
und Engineering am MIT. Bis 2060 werde sich<br />
die Zementproduktion verdoppeln.<br />
Bisher funktioniert der Prozess nur im Labor. Viel Arbeit ist laut<br />
dem MIT nötig, um das Verfahren in größerem Maßstab für die<br />
Industrie funktionsfähig zu machen. Der Strom für den Elektrolyseur<br />
muss aus erneuerbaren Quellen kommen, um tatsächlich<br />
CO 2 -Freiheit zu erreichen. Dann bleibt noch die Frage nach<br />
Verwendung des abgetrennten CO 2 . Dies lässt sich laut Chiang<br />
ebenfalls mit Ökostrom in flüssige oder gasförmige Kraft- und<br />
Brennstoffe umwandeln. Nebenbei entstehen bei dieser elektrolytischen<br />
Herstellung von Kalk auch Wasser- und Sauerstoff.<br />
Chiangs Kollegin Leah Ellis glaubt, dass man diese Gase einfangen<br />
und in einer Brennstoffzelle in Strom umwandeln kann.<br />
Das würde die Energiebilanz zusätzlich verbessern.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
22<br />
Magazin<br />
Licht und<br />
Schatten<br />
Das Grundstück in der Küstenstadt Cariló, Argentinien enthielt eine kleine Senke in<br />
der Mitte und einige Pinien an der Rückseite. Zwei der Kriterien des Auftraggebers<br />
für das Team von EstudioGalera Architecture waren: Privatheit trotz der Lage an<br />
einer stark befahrenen Straße und keinerlei Höhenunterschiede im Gebäude.<br />
Fotos: Diego Medina<br />
Die Architektur stellt nun ein autonomes Artefakt auf<br />
dem ca. 1.050 m 2 großen Grundstück am Strand dar,<br />
besitzt eigentlich keine klare Identität (außer, dass<br />
sie fast komplett aus Beton besteht). Sie erweist<br />
aber der Vegetation und der Topografie der Gegend<br />
ihren Respekt. Sie erzeugt ihre eigene Welt – ein eingeschossiger<br />
rechteckiger Kubus mit Einschüben für<br />
Patios – und bietet genug belüftete Transitionsräume<br />
zwischen Innen und Außen. Diese Patios können<br />
an der Außenseite mit beweglichen Jalousien geschlossen<br />
werden, zum einen gewährt das die Privatheit<br />
der Nutzer, zum anderen den Einbruchsschutz,<br />
wenn diese nicht zu Hause sind.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
23<br />
Magazin<br />
Die formale Bescheidenheit der 2019 fertiggestellten<br />
Architektur ist eine Mischung zwischen Brutalismus,<br />
Industrie<strong>architektur</strong> und japanischem Minimalismus.<br />
Sie drückt sich auch in der Materialität aus – Sichtbeton<br />
in allen Variationen. Die verwendeten Glasbausteine<br />
passen da gut ins Konzept der Formensprache<br />
und die an der Straßenseite verwendeten Sonnenschutzlamellen<br />
aus Stahlbeton geben der Architektur<br />
etwas Mystisches, wie bei einer Filmkulisse der<br />
60er Jahre.<br />
Energiespeicher Beton<br />
Innovativ, zukunftssicher und nachhaltig.<br />
In der Decke integrierte Rohrleitungen speisen den Betonspeicher<br />
und sorgen für eine effiziente Raumtemperierung.<br />
Beton ist ein hervorragender Wärmespeicher<br />
und ein sehr guter Wärmeleiter. Eine thermisch<br />
aktivierte Geschoßdecke aus Beton sorgt für<br />
wohlige Wärme im Winter und angenehme<br />
Frische im Sommer.<br />
Infos unter:<br />
www.betonmarketing.at/<br />
Energiespeicher-Beton
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
24<br />
Magazin<br />
Gegensätze<br />
in Harmonie<br />
Leben und Arbeiten unter einem Dach. Diese Funktionen vereint das Haus des Architekten<br />
Gosize. Kompakt, praktisch und komfortabel ist das in Nishinomiya, auf<br />
einem Areal von 61 Quadratmetern realisierte Projekt. Kernstück des Fundaments<br />
ist ein Sockel, der sich aus mehreren rechteckigen Steinblöcken zusammensetzt.<br />
Fotos: Nacasa & Partners, Akiyoshi Fukuzawa
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
25<br />
Magazin<br />
Mit seinem natürlichen Aussehen stellt er einen gelungenen<br />
Kontrast zur glatten Betonfassade dar. Voller<br />
Gegensätze und trotzdem harmonisch wirkt auch<br />
die Innenausstattung des Gebäudes. Gerade Linien<br />
und rechte Winkel dominieren den Innenraum und<br />
sorgen dabei für eine klare Abgrenzung der offen angelegten<br />
Wohnbereiche. Eine Konstante bildet alleine<br />
die nüchterne Formsprache des Brutalismus. Durch<br />
seine zurückhaltende Betonfassade fügt sich der<br />
Wohnbau nahtlos in die Umgebung ein. Im Vergleich<br />
zu den dezent gestalteten Nachbarbauten wirkt der<br />
Betonquader harmonisch und modern zugleich.<br />
Auch verstand es der Planer, sich bei der Konstruktion<br />
das Wechselspiel der Farben zunutze zu machen.<br />
Akzente setzte er vor allem durch Kontraste an den<br />
Fußböden und im Bereich der Sitzecken. Beleuchtete<br />
Bänke verleihen den großen, weitläufigen Räumen<br />
Struktur. Durch Dachfenster werden auch die Zimmer<br />
abseits der Glasfront mit natürlichem Licht erhellt. Im<br />
Inneren finden Bewohner alles, was sie zum komfortablen<br />
Leben und Arbeiten brauchen. Neben einem<br />
Wohnzimmer samt Balkon mit Sitzgelegenheiten befinden<br />
sich im Wohnhaus eine Küche und ein barrierefrei<br />
angelegtes Bad. Durch die großzügige Anlage<br />
der Räume bieten sich viele Flächen zum Arbeiten.<br />
Die puristisch-minimalistische Ausstattung macht die<br />
Residenz zu einem vielseitigen, wandelbaren Objekt.<br />
Dem Architekten gelang es bei seiner Planung, wichtige<br />
Sichtbezüge zur Umgebung herzustellen. Eine<br />
Glasfront legt den Blick auf den Kirschenhain vor<br />
dem Bauwerk frei. Die Grenze zwischen Innen- und<br />
Außenbereich verschwimmt in den unteren Stockwerken<br />
zusehends. Kleine Bäume säumen die Terrasse<br />
im Erdgeschoss und sorgen für eine visuelle<br />
Auflockerung. Eine Besonderheit des Hauses ist<br />
zweifelsohne der sogenannte „doma“. Der Bereich<br />
kann mit Straßenschuhen betreten werden, wobei<br />
er die Besucher in einen privaten Innenhof führt. Bewohner<br />
haben so die Möglichkeit, das Wechselspiel<br />
der Jahreszeiten zu beobachten, ohne das Haus verlassen<br />
zu müssen.<br />
ULTRACUT FBS II ROCKSTARS<br />
Heavy Metal in Beton<br />
www.fischer.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
26<br />
Magazin<br />
Glas spart Energie<br />
Anfang Mai zog die Schweizer Kästli-Gruppe in ihr neues Dienstleistungszentrum<br />
in Rubigen bei Bern ein. Das Verwaltungsgebäude ist zu drei<br />
Seiten raumhoch verglast. Dank einer speziellen Verglasung konnte hierbei<br />
gänzlich auf außen liegenden Sonnenschutz verzichtet werden. Damit bietet<br />
sich über das gesamte Jahr eine eindrucksvolle Aussicht auf die Berner<br />
Alpen und das mittlere Aaretal.<br />
Fotos: SageGlass, Fotograf Adrien Barakat<br />
Das Bau- und Logistikunternehmen wurde von den<br />
Architekten der bfb ag gestaltet. Im rückwärtigen<br />
Grundstücksteil befinden sich eine Werkstatt und<br />
ein Werkhof. Diese stellten die Architekten dem Nutzen<br />
entsprechend als monolithische, geschlossene<br />
Baukörper mit ruhigem Fassadenausdruck dar. Den<br />
prominent vorgelagerten Verwaltungsbau mit rund<br />
60 Büroarbeitsplätzen und Sozialräumen gestalteten<br />
sie einladend und transparent. Die drei Bürogeschosse<br />
ruhen auf einem weißen verputzten Sockel.<br />
Die hervortretenden Geschossdecken gliedern die<br />
Ansichten horizontal; die Flächen dazwischen sind<br />
großzügig vom Boden bis zur Decke verglast. Der<br />
bauliche Überhang bietet den jeweils darunterliegenden<br />
Ebenen einen sommerlichen Wärmeschutz.<br />
Zudem gewährleistet er für den Gebäudeunterhalt<br />
einen idealen Zugang zur Fassade.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Die drei Fassadenflächen sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />
mit 2750 x 980 mm großen Glaselementen<br />
ausgeführt. Hierbei setzte man durchgehend<br />
Dreifach-Isolierverglasung ein. Ein zentrales Atrium<br />
lässt die Nutzungsflächen über die Ebenen ineinanderfließen.<br />
Zusätzlich zur Fassade bringt das 70 Quadratmeter<br />
große Oberlicht natürliches Licht in den<br />
Gebäudekern. So wird auch das Sockelgeschoss mit<br />
Sonnenlicht erfüllt. Das elektronisch schaltbare Glas<br />
ist die alternative Lösung zu mechanischen Außenund<br />
Innenbeschattungsanlagen für Fassaden, Fenster<br />
und Dachfenster. Durch das Tönen der Metallbeschichtung<br />
auf dem Glas lassen sich bei konstanter<br />
Transparenz Sonnenlicht, Hitze und Blendung regulieren.<br />
Möglich sind bis zu drei individuell schaltbare<br />
Zonen innerhalb einer Glasscheibe. Die Schaltstufen<br />
werden durch ein Kontrollsystem gesteuert. Je nach<br />
Nutzeranforderung erfolgt dies automatisch oder<br />
manuell per Wandschalter, App oder Voice Control.<br />
Durch das Blockieren des Sonnenlichts an heißen<br />
und das Nutzen der Sonnenenergie an kalten Tagen<br />
senkt die intelligente Verglasung den Energieverbrauch<br />
und den Bedarf an Heizungs-, Lüftungs- und<br />
Klimakosten erheblich. Zudem kann die Technologie<br />
dazu beitragen, die allgemeinen Betriebskosten von<br />
Gebäuden zu senken. Die Verglasung reduziert die<br />
Gesamt energielasten um durchschnittlich 20 Prozent<br />
und den Spitzenenergiebedarf um bis zu 26 Prozent.<br />
27<br />
Magazin<br />
Das Besondere<br />
realisieren.<br />
Mit WAREMA Sonnenschutzlösungen<br />
ÖAMTC Zentrale Wien, Pichler & Traupmann<br />
Architekten ZT GmbH<br />
– Individuelle Verschattungslösungen<br />
– Umfassende Planungshilfen<br />
– Zielgerichtete Beratung<br />
Der SonnenLicht Manager<br />
Mehr erfahren:<br />
www.warema.at/architekten
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
28<br />
Magazin<br />
Ein Dach wie<br />
ein Horizont<br />
„Wir fangen jedes Projekt bei Null an und verlassen uns auf unsere Erfahrung<br />
und unser kreatives Potenzial. Wir setzen auf den Überraschungseffekt<br />
und wollen nichts zweimal machen“, so lautet das Credo der Münchner<br />
Architekten Auer Weber. Mit diesen Prämissen gingen sie auch an die<br />
Neugestaltung der in die Jahre gekommenen Inselhalle in Lindau heran.<br />
Fotos: PREFA/Croce & Wir<br />
2010 hatten sie den Wettbewerb gewonnen. Das Fordernde<br />
an der Ausschreibung war die Aufgabe, alles<br />
rund um den großen Saal zu gestalten. Dieser ist<br />
als Meetingraum der Nobelpreisträger von enormer<br />
Wichtigkeit und musste erhalten bleiben.<br />
Die aus dem Jahr 1981 stammende Inselhalle sollte zu<br />
einem Kongresszentrum mit vielen unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten, von kleinen Privatveranstaltungen bis<br />
hin zu großen Events, transformiert werden. Wichtig<br />
war in der Konzeption und Umsetzung die neue Öffnung<br />
zum See hin. Dieser sollte in Szene gesetzt werden<br />
und mit dem Restaurant zur Seeseite sollte die Inselhalle<br />
auch ein Ort für die Lindauer selbst werden. Bei<br />
der Architektur hat die lokale Topografie einen großen<br />
Einfluss auf das Konzept genommen. Das Objekt liegt<br />
zwischen der Altstadt, dem Bodensee und den Bergen.<br />
Dabei spielt das Dach eine besondere Rolle: Durch die<br />
Lage ist es besonders sichtbar. Die Münchner Architekten<br />
haben die Dachlandschaft durch unzählige<br />
Schrägen und Flächen gestaltet und in eine bewegte<br />
Fläche verwandelt. Je nach Sonneneinstrahlung, Tageszeit<br />
und Blickwinkel erscheinen die einzelnen Elemente<br />
in den unterschiedlichsten Farben: von Gold bis<br />
Stumpfbraun, manchmal auch rötlich.<br />
www.prefa.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
29<br />
Magazin<br />
Ins Herz<br />
getroffen<br />
Viele Firmen versuchen auf den Zug der Klimaerwärmung, beziehungsweise ihrer Vermeidung<br />
aufzuspringen. Fast täglich kommen neue Produkte auf den Markt, aber die<br />
Erfindung von TBM Designs mit der Bezeichnung InVert TM trifft den Kern der Sache.<br />
Fotos & Renderings: TBM Designs<br />
Durch den Schutz vor dem Hitzeeintrag durch die<br />
Sonnenstrahlung in das Gebäude wird der Energiebedarf<br />
für elektrisch gesteuerte Verschattungsmodule<br />
vermieden – das selbstverschattende Fenstersystem<br />
benötigt keine Energie, um Energie zu sparen.<br />
Benutzt wird ein sogenanntes „smartes“ Material, ein<br />
thermisch verformbares Bimetall, das sich bei Hitzeeinwirkung<br />
im Hohlraum eines normalen Isolierglases<br />
kräuselt. Diese vorprogrammierten einzelnen Teile<br />
benötigen keine weitere Energie, keine Verdrahtung<br />
keine menschliche Kontrolle – echt smart!<br />
Diese einfache Methode kann die Innenraumtemperatur<br />
eines Gebäudes um 2 - 3 Grad senken und so<br />
die Notwendigkeit einer Klimatisierung um 15% reduzieren.<br />
Für ein Standardgebäude von zehn Geschossen<br />
und ca. 46.000 m 2 klimatisierter Fläche bedeutet<br />
das eine jährliche Einsparung von rund 396 Tonnen<br />
CO 2 , dem Äquivalent von 6.100 gepflanzten Bäumen<br />
nach zehn Jahren oder 78 für immer aus dem Verkehr<br />
entfernten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.<br />
Das mag zwar alles nach netten Zahlenspielereien<br />
klingen, aber es beweist, dass auch kleine Schritte in<br />
Summe eine Wirkung erzielen können.<br />
Dieses selbstverschattende Fenstersystem benutzt<br />
klares Glas und vermeidet Sonnenschutzfolien, wie<br />
man sie öfters auf Fensterflächen großer Architekturen<br />
sieht und die Benutzer können das volle Tageslichtspektrum<br />
durch die Scheiben wahrnehmen. Alle<br />
Bestandteile des Systems sind recycelbar und durch<br />
die heutige, weltweite Dezentralisierung der Glasindustrie<br />
könnten die Systeme ziemlich lokal erzeugt<br />
werden, was wiederum durch die Verringerung der<br />
Transportwege CO 2 spart.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
30<br />
Magazin
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
31<br />
Magazin<br />
Satteldach<br />
und Gewölbe<br />
Hoch über den Flanken der Shouf Berge und das Mittelmeer überblickend, sitzt<br />
dieses Wohnhaus unterhalb des Schreins des Propheten Hiob in der Nähe der<br />
Ortschaft Niha, einer der meistbesuchten religiösen Stätten im Libanon.<br />
Fotos: Bahaa Ghoussainy<br />
Die 30 x 30 Meter große Anlage ist eine Neuinterpretation<br />
der Kreuzgewölbebauten der örtlichen Umgebung<br />
aus der Jahrhundertwende. Eine Serie von<br />
Gewölben, den verschiedenen Wohnprogrammen<br />
entsprechend, vergrößert sich sowohl im Grundriss<br />
wie auch in der Höhe in Richtung Aussichtsseite. Einem<br />
Kniefall ähnlich, hat das Haus seinen niedrigsten<br />
Punkt in Richtung Schrein und öffnet sich auf der anderen<br />
Seite zum Meer hin. Die Gewölbe bestimmen<br />
das Programm und die Funktionen sowohl im Erdgeschoss<br />
wie auch im ersten Stock. Wohnbereich, Essplatz,<br />
Büro, Gästezimmer und Küche unten und Masterschlafbereich<br />
mit Bädern auf der oberen Ebene.<br />
Das traditionelle Volumen eines typischen Hauses ist<br />
hier neu definiert worden: Das übliche Satteldach, das<br />
auf einem Kreuzgewölbe mit rechteckigem Grundriss<br />
sitzt, kollabiert zu einer neuen Geometrie, wo das<br />
Dach höher gezogen wird, von der Unterseite durch<br />
Gewölbe gestützt und das ganze in eine Rechteckform<br />
gezwungen wird. Eine mutige Neuanordnung<br />
von traditionellen Formen, die auch eine spirituelle<br />
Haltung der Religion gegenüber offenbart.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
32<br />
Der Riss<br />
in der Stadt<br />
Magazin<br />
Während man in europäischen Städten jeden Quadratzentimeter Fläche ausnützt,<br />
kann in Indien selbst die kleinste Baulücke im urbanen Gewühl zu einer großzügigen,<br />
auch luxuriösen Oase der Ruhe werden. Vorausgesetzt, die Architekten sind<br />
Querdenker und geben sich nicht mit konventionellen Lösungen zufrieden.<br />
Fotos: André Jeanpierre Fanthome, Suryan//Dang
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
33<br />
Magazin<br />
Anagram Architects entwarfen für eine Drei-Generationen-Familie<br />
auf einer 326 Quadratmeter großen/<br />
schmalen Baulücke in einem stark frequentierten<br />
Bezirk von Delhi ein Haus der Gegensätze: Von der<br />
Straßenseite her brechen zwei helle, facettierte, mit<br />
Steinen verkleidete Flächen auseinander und öffnen<br />
einen Spalt in das Haus. Dieser ist der einzige<br />
Einblick von der Verkehrsseite her und so bietet die<br />
Architektur die vom Auftraggeber gewünschte Intimität.<br />
Auch im Inneren ist der Körper aufgebrochen<br />
und ein mehrgeschossiges, licht- und luftgefülltes<br />
Atrium verbindet die Ebenen untereinander. Es wird<br />
zu einem zusätzlichen Lebensraum für alle Generationen<br />
und deren Freunde. Das optische Zentrum des<br />
Atriums ist eine spiralförmige Treppe, die für die vertikale<br />
Erschließung sorgt.<br />
Der Entwurf bewegt sich abseits der konventionellen<br />
Gedanken über Erschließungen und Zirkulation, wie<br />
sie in solchen Bauwerken üblich sind. Er betrachtet<br />
den Körper als Ganzes, spaltet ihn in der Mitte und<br />
schließt die Öffnungen zum Umraum mit Glasflächen<br />
und Verbindungsbrücken, um einen mäandrierenden,<br />
natürlich belüfteten sozialen Mittelteil in seinem Herzen<br />
zu kreieren. Vorne und hinten ermöglichen Öffnungen<br />
auf den Galeriebrücken eine Querlüftung des<br />
Atriums, ebenso wird der Windtunneleffekt während<br />
der Monsunperiode genutzt, um Luftfeuchtigkeit aus<br />
dem Haus zu leiten.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
34<br />
Magazin<br />
Kluges, adaptives<br />
Wiederverwenden<br />
Es ist eine Übung in Einfachheit, nicht neu zu bauen, sondern wiederzuverwenden<br />
und anzupassen. Es ist die Transformation eines desolaten<br />
Heizkörperreparaturschuppens in eine elementare Restauranterfahrung.<br />
Das Restaurant Magnet wurde von Philip Kafka und Brad Greenhill<br />
gegründet und ist Teil eines Masterplans für die Nachbarschaft um den<br />
Core City Park in Detroit.<br />
Fotos: Chris Miele
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
35<br />
Magazin<br />
Das Büro UNDECORATED war mit der Gestaltung<br />
beauftragt und das Briefing beinhaltete einige<br />
wichtige Punkte: Eine Bar als Mittelpunkt,<br />
Aussicht auf den Park, mediterrane Küche im<br />
Holzofen, bzw. am mit Holz befeuerten Grill zubereitet<br />
und eine fixe Möblierung mit Sitzecken.<br />
Die Sitzanordnung entspricht auch dem namensgebenden<br />
Magnetfeld und der Holzofen speichert<br />
Wärme und gibt sie dauernd wieder an den Innenraum<br />
ab. Bei den Überlegungen zur Aufteilung<br />
des Raumes entsprechend dem Funktionsbedarf<br />
stellte sich heraus, dass er zu klein sein würde.<br />
Also wurden nicht notwendige Bereiche in drei 20<br />
Fuß Container an der Rückseite des ehemaligen<br />
Gebäudes ausgegliedert. Ebenso transferierte<br />
man die Waschräume auf die Parkseite hin, um sie<br />
gleichermaßen für den Park öffnen und nutzen zu<br />
können, sie liegen links und rechts und rahmen<br />
die Aussicht in den Park. Nun war der Essbereich<br />
groß genug. Die Materialpalette ist ebenfalls einfach.<br />
Angeregt durch die Faszination des offenen<br />
Feuers, den Kontrast von warm und kalt wurde<br />
das Innere des Essbereiches mit einem kühlen,<br />
vom Mittelmeer inspirierten Blau mit Fliesen gestaltet.<br />
Fliesen sind wiederum im Feuer gebrannt<br />
und so schließt sich eine mentale Kette. Die Fliese<br />
wird von einer rot und orange getönten Neonbeleuchtung<br />
komplettiert.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
36<br />
Magazin<br />
Hacking the City<br />
Nyx ist in der griechischen Mythologie die Göttin und Personifikation der Nacht.<br />
Laut Homer fürchtete sich selbst Zeus vor der Nacht. Der italienische Designer<br />
Alberto Caiola hat nun diesen Mythos in Schanghai zu entzaubern versucht.<br />
Fotos: Dirk Weiblen
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37<br />
Magazin<br />
Er gestaltete die Rooftop-Bar Nyx, die von klassischen<br />
Ruinen inspiriert und mit auf UV-Licht reagierenden<br />
Kordeln besetzt ist. Sie bietet spektakuläre<br />
Aussichten und ist ein monumentaler, futuristischer<br />
Rahmen für die neonglühende Stadt und ihre beleuchteten<br />
Straßen. Es ist ein sogenanntes phygitales<br />
(physisch und digital) Experiment mit zeitgemäßen<br />
Materialien. Eine fast surreale Raum-Zeit-Konstellation,<br />
in der sich die Gäste kurzfristig verlieren können.<br />
Die Installation enthält mehr als 21.000 Laufmeter<br />
UV-reaktive Kordeln. Ein mattes, leuchtendes blaues<br />
Licht erzeugt eine Nachtatmosphäre, wie sie eben<br />
in einer Stadt wie Schanghai üblich ist. Die Kordeln<br />
wiederum glühen durch die Lichtverschmutzung der<br />
Großstadt von alleine. An der Bar leuchten rot glühende<br />
Leuchtstreifen über den Zapfstellen der 20<br />
angebotenen Draft-Biere und ziehen so die Aufmerksamkeit<br />
der Besucher auf die Hauptattraktion der<br />
Lokalität. Der Ausschank ist durch Bögen visuell vom<br />
Open-Air-Bereich der Gäste abgetrennt. Das Ganze<br />
ist eine sprichwörtlich handgewebte Architektur aus<br />
Licht, ein Tempel für die Rituale der Großstadt mit ihren<br />
futuristischen Skyscrapern und gleichzeitig Erinnerung<br />
an eine klassische Vergangenheit in unserer<br />
rastlosen Moderne.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
38<br />
Magazin<br />
Unbegrenzte<br />
Möglichkeiten<br />
Es hat den Anschein, als ob China Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />
langsam ablösen könnte. Zumindest im Bereich der Architektur<br />
sieht es ganz danach aus. Die Entwicklung und Urbanisierung Chinas<br />
schreitet voran und Investoren suchen bereits Grundstücke in dritt- und<br />
viertklassigen Städten.<br />
Fotos: aoe
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39<br />
Magazin<br />
Realitätenbüros sind zu wichtigen Punkten geworden,<br />
hier demonstrieren die diversen Anbieter ihre<br />
Stärke am Markt und ihre Designphilosophie. Sie<br />
sind nicht nur aktive Zentren und Loungebereiche<br />
für Kunden, sondern auch Werbefenster, um weitere<br />
Käufer anzuziehen. Nach dem Verkauf der meisten<br />
Grundstücke in der Gegend sinkt allerdings meistens<br />
die Attraktivität und sie verlieren ihren Nutzen.<br />
Der Zweck dieses Projektes ist nun, die spezifische<br />
Funktion solcher Verkaufsbüros neu zu überdenken,<br />
sie nachhaltiger zu machen, indem sie zu symbolhaften<br />
öffentlichen Gebäuden für die zukünftigen<br />
Städte und deren Gemeinschaft werden. Eine dieser<br />
Architekturen befindet sich an der Kreuzung<br />
der Guangzhou Road und der Minjiang Road in der<br />
wirtschaftlichen Entwicklungszone der Stadt Heze<br />
in Shandong. Hier soll ein neues Zentrum entstehen<br />
und aufgrund der prominenten Lage stellt das Projekt<br />
eine Landmark für die Bezirksstadt Heze dar.<br />
Das in Beijing angesiedelte Architekturbüro aoe will<br />
mit einem Konzept von Menschlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
auch die Hoffnung der Bewohner der Stadt<br />
auf ein besseres Leben in der Zukunft ausdrücken<br />
und auch ihnen einen eindrucksvollen öffentlichen<br />
Raum zur Verfügung stellen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
40<br />
Magazin<br />
Der Entwurf basiert auf einem künstlichen Suprematismus,<br />
der die sozialen und technologischen Veränderungen<br />
der 1920er Jahre reflektiert. Und zwar<br />
mit der Absicht, den gegenseitigen Einfluss und die<br />
Abhängigkeit von realem und virtuellem Raum im digitalen<br />
Zeitalter zu zeigen. In unserer digitalen Zeit<br />
finden viele Handlungen in einer virtuellen Welt statt.<br />
Deshalb sind alle Objekte im Raum schwebend und in<br />
einem instabilen Zustand. Jedes Objekt spiegelt eine<br />
korrespondierende Funktion in seiner spezifischen<br />
Form wider. Der Eingang als Hufeisen, der Modellbereich<br />
(der Immobilien) als große Kameralinse, der Bürobereich<br />
als orange Box usw. Die in der Luft schwebenden<br />
Objekte bilden einen reichen hierarchischen<br />
Raum, sie begrüßen die ankommende Gesellschaft<br />
mit dynamischen Gesten und täuschen gleichzeitig<br />
auch eine ephemere Welt vor. Einige der Objekte kollidieren<br />
auch mit der Glasfläche und hinterlassen somit<br />
Spuren eines einzigartigen architektonischen Bildes.<br />
Die Fassade der Architektur ist aus einem ultraklaren<br />
Glas, welches alle Objekte und Räume, Materialien<br />
und Farben von außen eindeutig sichtbar macht<br />
und sie quasi in den Außenraum weiterschweben<br />
lässt. Im Inneren wurden rostfreie Stahlpaneele mit<br />
unterschiedlichen Reflexionsgraden verwendet. Sie<br />
bieten den verschiedenen Gegenständen differenzierte<br />
Farbgebungen und lösen auch Interaktionen<br />
zwischen dem Publikum und dem Raum aus. Besucher<br />
erleben in jedem Moment Veränderungen von<br />
Licht, Schatten und Farbigkeit. Es ist eine Reflexion<br />
unserer sehr komplex gewordenen Welt.
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41<br />
Magazin
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
42<br />
Magazin<br />
++<br />
Kunst und Leben<br />
im urbanen Dialog<br />
Ein von TM Architektur geplanter, kreativ konzipierter Dachgeschossaufbau<br />
auf einem Altbau in Wien schafft neue urbane Lebens- und Kulturräume: Mit<br />
lichtdurchfluteten Wohnungen rund um einen naturnah begrünten Innenhof und<br />
einem außergewöhnlichen „Artspace“ als multifunktioneller Ausstellungsraum für<br />
moderne Kunst und Fotografie.<br />
Fotos: Sabine Bungert / Josko<br />
Aus der Sanierung samt Dachgeschossaufbau eines<br />
Altbau-Objekts in einer der begehrtesten City-Wohngegenden<br />
der Stadt ist eine außergewöhnliche Symbiose<br />
von Lebens- und Kunstraum entstanden, die in<br />
ihrer Weise in Wien wohl einzigartig ist. In dem aus<br />
Straßentrakt, Mitteltrakt und Hoftrakt bestehenden<br />
Gebäude mit einem neuen, zweigeschoßigen Dachaufbau<br />
wurden auf einer Gesamt-Wohnnutzfläche<br />
von 1.210 m 2 helle, lichtdurchflutete Wohnungen mit<br />
kompakten Grundrissen und äußerst hoher Wohnqualität<br />
geschaffen.<br />
Das Penthouse im obersten Geschoss bietet nicht nur<br />
einen einzigartigen Ausblick auf das urbane Umfeld,<br />
sondern rückseitig auch großzügig dimensionierte<br />
Terrassenflächen Richtung Innenhof, mit extrem großflächigen,<br />
rahmenlosen Ganzglas-Systemen FixFrame<br />
Platin und großdimensionierten Hebeschiebetüren,<br />
die von Josko eigens nach Kundenwunsch gefertigt<br />
wurden. Zusätzlich wurde auf dem Mitteltrakt ein auf<br />
drei Seiten vollflächig verglaster „Artspace“ errichtet,<br />
der als multifunktioneller Raum für Fotoausstellungen<br />
und Ausstellungen moderner Kunst genutzt wird und<br />
dessen Architektur und Gestaltungsdetails den Raum<br />
selbst zum faszinierenden Kunstobjekt machen.
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43<br />
Magazin<br />
Die dem Artspace vorgelagerte 110 m 2 große Terrasse<br />
verschmilzt durch die Transparenz der luftigen,<br />
weit öffenbaren Josko Ganzglas-Elemente,<br />
die verspiegelte Decke sowie die durchlaufende<br />
Kunstrasenbodenfläche sowohl optisch als auch<br />
räumlich harmonisch mit dem Artspace. Eines der<br />
spektakulärsten Details der Glasfront des Artspace,<br />
die mit dem Josko Ganzglassystem FixFrame<br />
mit einer Sonderausführung der FixFrame Platin<br />
Hebeschiebetüren in Stufenglasausführung realisiert<br />
wurde, ist ihre beeindruckende Dimension:<br />
Über die komplette Raumhöhe von drei Metern reichend<br />
und bei einer Gesamtlänge von rund 30 Metern<br />
sorgen rund 90 m Glas für ungehinderte Einund<br />
Ausblicke vom Raum in den Außenbereich<br />
bzw. von der Terrasse hinein in den Raum und<br />
erzeugen so einen Glaskubus, auf dem das reflektierende<br />
Flachdach förmlich schwerelos schwebt.<br />
Josko Produkte<br />
Ganzglas-System: FixFrame Platin<br />
Hebeschiebetür: Sonderanfertigung<br />
Oberfläche innen: RAL 9005 tiefschwarz<br />
Oberfläche außen: RAL 3014 altrosa<br />
Josko Fenster & Türen GmbH<br />
T +43 (0)7763 2241-0<br />
office@josko.at<br />
www.josko.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
44<br />
Magazin<br />
+<br />
Vernetzte Sicherheitslösungen<br />
für ein innovatives Möbelhaus<br />
Das Möbelhaus Wohnquartier in Retz steht für qualitativ hochwertige und<br />
moderne Lösungen im Bereich der Wohnraumgestaltung. Ein groß angelegter<br />
Umbau wurde nun zum Anlass genommen, um den aktuellen Anforderungen<br />
gerecht zu werden und auch hinsichtlich Sicherheitstechnik auf den neuesten<br />
Stand der Technik zu gelangen. Das Familienunternehmen setzt im Verkauf<br />
auf hochwertige Marken und Qualitätsprodukte und dieser Standard musste<br />
auch bei der Sicherheitstechnik gewährleistet werden – daher kam nur ABUS<br />
als Partner für vernetzte Sicherheitslösungen in Frage.<br />
Fotos: ABUS<br />
Das Wohlbefinden seiner Kunden liegt dem Team<br />
der Firma Wohnquartier besonders am Herzen und<br />
hat oberste Priorität. Persönliche Beratung und individuelle<br />
Planungen zur Erfüllung aller Wohnträume<br />
gehören ebenso zu den Grundsätzen wie die Liebe<br />
zum Detail bei der Erschaffung von Kompositionen<br />
aus verschiedenen Stilen und Materialien. Wichtig<br />
ist aber auch der Schutz vor Einbruch, Feuer, Wasser<br />
und in anderen Notfallsituationen. Daher hat sich<br />
Wohnquartier für eine vernetzte Sicherheitslösung<br />
von ABUS entschieden, bei der die Bereiche Alarm,<br />
Video und elektronischer Zutritt kombiniert wurden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
45<br />
Magazin<br />
Vernetzung bietet viele Vorteile<br />
Durch die Vernetzung einzelner Sicherheitstechnik-Komponenten<br />
entstehen Systeme, die noch<br />
mehr Sicherheit und Bedienkomfort bieten. Sicherheitssysteme,<br />
die tadellos ineinandergreifen<br />
und im Alltag gern genutzt werden, schützen<br />
nicht nur – sie begeistern auf ganzer Linie, so<br />
auch die Inhaberfamilie von Wohnquartier. Wenn<br />
dann noch intelligente Funktionen entstehen,<br />
werden Maßstäbe für die Zukunft der Sicherheitstechnik<br />
gesetzt.<br />
Im Möbelhaus wurde auf die Kombination aus der<br />
Secvest Funkalarmanlage, dem elektronischen<br />
Zutrittssystem wAppLoxx und der Videoüberwachung<br />
aus dem Hause ABUS gesetzt. Durch die<br />
vernetzte Sicherheitslösung sind Einbruchschutz<br />
und Komfort gleichermaßen gegeben.<br />
So lässt sich etwa die Alarmanlage durch Betätigen<br />
des elektronischen wAppLoxx Zylinders automatisch<br />
de- oder aktivieren und es kann mittels<br />
Kameraüberwachung festgestellt werden, wer vor<br />
der Tür steht. So kann im Bedarfsfall auch aus<br />
der Ferne mittels App Personen Zutritt gewährt<br />
werden. Außerdem können in die Secvest Funkalarmanlage<br />
zahlreiche Melder – beispielsweise<br />
für Brandschutz – integriert werden, um im Bedarfsfall<br />
rasch reagieren zu können.<br />
In einem modernen und ansprechenden Ambiente<br />
ist es außerdem besonders wichtig, die Sicherheitsprodukte<br />
so zu platzieren, dass sie einerseits<br />
den nötigen Schutz bieten und sich andererseits<br />
unauffällig in die Räume integrieren. Dabei kam<br />
auch die neue ABUS Black Line zum Einsatz. Dabei<br />
handelt es sich um schwarze Kameras, die sich<br />
in dunkle Umgebungen ideal einbetten.<br />
Bei der Projektkonzeptionierung und -abwicklung<br />
fand ein intensiver Austausch zwischen den<br />
zuständigen Personen von Wohnquartier, dem<br />
technischen Support sowie dem Vertrieb von<br />
ABUS statt, um ein für alle zufriedenstellendes<br />
Ergebnis zu gewährleisten – dieses Ziel wurde<br />
eindeutig erreicht und die Zusammenarbeit war<br />
ein voller Erfolg.<br />
ABUS Austria GmbH<br />
T +43 (0)2236 660630<br />
info@abus.at<br />
www.abus.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
46<br />
Arbeitswelten<br />
Smartes Büro<br />
Das von Moser Architekten entworfene Sedus Smart Office am Stammsitz des<br />
renommierten Büromöbelherstellers in Dogern ist nicht nur vorbildlich gestalteter<br />
Arbeitsplatz für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch aus technischer Sicht state-of-the-art.<br />
Es ist Testlabor, Prototyp und Vorzeigeobjekt für die internationalen<br />
Kunden, die aus aller Welt an den Hochrhein reisen. Auch die Anbindung an die<br />
Fertigung und direkte Nachbarschaft zur Vollwertkantine machen das „Gesamtpaket<br />
Sedus” hier an einem konzentrierten Standort erlebbar.<br />
Rund 100 Mitarbeiter aus den Bereichen Design- und<br />
Produktentwicklung, Produktmanagement, Einkauf,<br />
Vertrieb Deutschland und Export, Facility Management,<br />
Qualitäts- und Fertigungsleitung, Industrial<br />
Engineering, Marketing, Werbung und der Vorstand<br />
arbeiten nun unter einem Dach, in einem Raum und<br />
in einem großzügig gestalteten Umfeld.<br />
Genauso wie bei der Begleitung und Realisierung<br />
kundenspezifischer Projekte wurde das Sedus Smart<br />
Office als maßgeschneiderte Lösung auf Basis der<br />
spezifischen Anwendungen und Tätigkeitsanforderungen<br />
der Nutzer umgesetzt. Die Belegschaft wurde<br />
von Anfang an in den Prozess mit einbezogen, womit<br />
sichergestellt wurde, dass jeder sein Arbeitsumfeld<br />
im neuen Gebäude so vorfindet, wie er es für sich<br />
persönlich und für die Interaktion mit Kollegen und<br />
anderen Bereichen braucht.<br />
Offenes Raumkonzept<br />
Das neue Office besticht durch ein offenes Raumkonzept,<br />
das bei wachsender Belegschaft jederzeit<br />
angepasst und modifiziert werden kann. Es bietet<br />
eine ausgewogene Mischung aus Offenheit und Geborgenheit,<br />
festen und flexiblen Arbeitsplätzen.<br />
Dabei ist das gesamte Büro nach dem neuen Sedus<br />
Farbkonzept gestaltet, das die verschiedenen Bereiche,<br />
Arbeitsanforderungen und -methoden zu einem<br />
harmonischen Gesamtbild zusammenfügt, obwohl<br />
jeder einzelne Arbeitsplatz anders und individuell<br />
ausgestattet ist.<br />
So bietet es für die verschiedensten Arbeitsanforderungen<br />
das passende und bedarfsgerechte Umfeld,<br />
in dem sich jeder frei bewegen kann. Die vier wesentlichen<br />
Prozesse wie Kommunikation, Kooperation,<br />
Konzentration und Kontemplation (Entspannung,<br />
Einkehr) werden durch die Einrichtung unterstützt.<br />
Akustikwirksame Schallabsorberelemente sorgen<br />
trotz der offenen Großraumatmosphäre für einen<br />
angenehmen Geräuschpegel. Für besonders konzentrierte<br />
Arbeit oder vertrauliche Gespräche können<br />
sieben Cubes mit unterschiedlichen Ausstattungen<br />
genutzt werden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
47<br />
Arbeitswelten<br />
Tageslicht & smarte Technik<br />
Selbstverständlich wird in dem smarten Office auch<br />
so viel Tageslicht wie möglich genutzt und im Bedarfsfall<br />
mit künstlichem Licht unterstützt, das nach<br />
Tageszyklus und sogar Jahreszeiten die passende<br />
Lichtintensität und Farbtemperatur vorsieht.<br />
Modernste Medientechnik ermöglicht Videokonferenzen,<br />
die Nutzung von Smart Boards und den spontanen<br />
digitalen Austausch von Dokumenten. Ebenso<br />
kommt das Raum- und Arbeitsplatzbuchungssystem<br />
Sedus se:connects zum Einsatz, das mit Sensoren<br />
ausgestatteten Möbeln und Bluetooth-Technologie<br />
arbeitet. Mit dem neuen Gebäude löst sich Sedus von<br />
einem herkömmlichen, konventionellen Ansatz und<br />
zeigt eindrucksvoll, wie moderne Büroarbeit gestaltet<br />
werden und interdisziplinäre Teamarbeit funktionieren<br />
kann.<br />
Sedus Stoll GmbH<br />
T +43 (0)1 982 94 17 12<br />
sedus.at@sedus.com<br />
www.sedus.com<br />
BEWEGLICHE GLASFASSADEN<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
48<br />
Arbeitswelten<br />
Modulare Business Lounge<br />
Das neue modulare und raumbildende Business Lounge Programm „Velum“ von<br />
Girsberger basiert auf einer Struktur aus Massivholz in Verbindung mit textil bespannten<br />
Paneelen. Mit unterschiedlichen Modulen und einer Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten<br />
lassen sich damit Räume zonieren und Rückzugsbereiche bilden.<br />
Charakteristisch für „Velum“, entworfen vom renommierten<br />
Schweizer Designstudio atelier oï, sind die<br />
warme Ausstrahlung des Holzes sowie die vorhangartigen<br />
Paneele.<br />
„Girsberger hat eine enorme Kompetenz in der Verarbeitung<br />
von Massivholz und so wählten wir horizontale<br />
und vertikale Massivholzprofile, die als Gestell<br />
fungieren, Paneele tragen und wie eine Klammer die<br />
Sitz- und Lehnenpolster aufnehmen. Die Business<br />
Lounge verfügt über eine bewusste Einfachheit. Wir<br />
sehen eine Qualität darin, wenn wir die Ästhetik der<br />
Einfachheit sprechen lassen können,“ kommentiert<br />
Aurel Aebi von atelier oï die Gestaltung.<br />
Schon mit dem Tischprogramm „Akio“ und dem Atelierhocker<br />
„Modell 111/112“ hat sich Girsberger als<br />
Spezialist für Massivholzmöbel im Büro positioniert.<br />
Mit „Velum“ wird der beschrittene Weg fortgesetzt.<br />
Kontrastierend zum hellen Eichenholz kommen besonders<br />
die in Falten gelegten Stoffe der Paneele zur<br />
Geltung, die nicht nur wohnlich erscheinen, sondern<br />
auch die Anmutung eines Vorhangs haben, der Privatsphäre<br />
schafft. Dazu trägt auch die dreidimensionale<br />
Stoff-Faltenstruktur bei, die für eine besonders<br />
gute Schalldämmung sorgt.<br />
Ideale Einsatzgebiete für das neue Programm sind<br />
Warte- und Empfangsbereiche, Business Loungebereiche,<br />
sowie Pausen- und Mittelzonen von Büroflächen.<br />
Einzelsessel, Zweisitzer und Dreisitzer können<br />
durch Verbindungspaneele zu einer Mikro<strong>architektur</strong><br />
verbunden werden. Hocker und Beistelltische, sowie<br />
Arbeitstische komplettieren das Möbelsystem. Als<br />
Holz kommt grundsätzlich Eiche zum Einsatz und<br />
für Polster und Paneele steht eine für den Anwendungszweck<br />
geeignete Auswahl aus der Girsberger<br />
Stoffkollektion zur Wahl.<br />
Girsberger GmbH<br />
Büro Wien<br />
T +43 (0)1 799 97 97<br />
mail@girsberger.at<br />
www.girsberger.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
49<br />
Arbeitswelten<br />
Nachhaltige Ganzglaswand<br />
mit Bambusprofilen<br />
Die Lindner Group ist Europas führender Spezialist in den Bereichen Innenausbau,<br />
Fassaden und Isoliertechnik. Mit weltweit gut 7.500 Mitarbeitern betreibt das Unternehmen<br />
vom bayerischen Arnstorf aus Produktionsstätten und Tochtergesellschaften<br />
in mehr als 20 Ländern.<br />
Mit dem neuen Trennwandsystem Lindner Life<br />
Nature verbindet der Produzent den filigranen Charakter<br />
einer Ganzglaswand mit minimalistisch gehaltenen,<br />
natürlichen Boden- und Deckenprofilen<br />
aus Holz. Das nachhaltige System überzeugt sowohl<br />
optisch als auch durch die verwendeten Materialien.<br />
Das klare Design des Trennwandsystems vereint die<br />
Vorteile einer Ganzglaswand mit einem Bambusprofil<br />
als Anschluss an Decke und Boden und eröffnet so<br />
völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten: So entsteht<br />
ein offenes und transparentes Raumgefühl, ergänzt<br />
durch warme Naturmaterialien. Dank des zurückhaltenden<br />
Designs ist Lindner Life Nature problemlos<br />
mit allen Materialien und Texturen kombinierbar und<br />
eignet sich zur Raumabtrennung sowohl in klassisch<br />
gehaltenen Innenräumen als auch als Trennwand für<br />
moderne Raumkonzepte.<br />
Neben der ästhetischen Komponente überzeugt die<br />
Trennwand auch in Sachen Funktion und Nachhaltigkeit:<br />
Das System ist nahezu vollständig recycelbar,<br />
während seine Montagefreundlichkeit sowie die<br />
Möglichkeit zum vollständigen Rückbau maximale<br />
Flexibilität in der Raumgestaltung zulassen.<br />
Neben zertifizierten Standardsystemen werden von<br />
Lindner jederzeit projektbezogene, innovative Lösungen<br />
nach kundenspezifischen Anforderungen<br />
und gestalterischen Vorgaben realisiert.<br />
Lindner GmbH<br />
T +43 (0)2252 861600<br />
austria@lindner-group.com<br />
www.lindner-group.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
50<br />
Arbeitswelten<br />
Design und Funktionalität<br />
Im August 2017 startete das Hotel Mercure Graz City ein ambitioniertes Umbauprojekt.<br />
In nur fünf Monaten Bauzeit wurde das Haus im vorderen Bereich<br />
um zwei Stockwerke aufgestockt. 22 moderne Zimmer in speziellem Graz-Design,<br />
davon zwei rollstuhlgerechte Zimmer, und sechs Appartements mit 47 m²<br />
inkl. Kitchenette entstanden zusätzlich. Die multifunktionalen Appartements<br />
sorgen für Flexibilität, bieten Raum für Longstay-Gäste oder Familien, können<br />
aber auch für Meetings genutzt werden. Bei der Einrichtung setzte das Hotel<br />
erneut auf die Spezialisten vom Objekteinrichter Selmer.<br />
Bereits vor dem großen Umbau-Projekt hat das Hotel<br />
seine Seminarräume neu ausgestattet. „Die perfekte<br />
Kombination aus Design und Funktionalität bei den Tischen<br />
und Stühlen von Selmer begeistert uns. Unsere<br />
Tische sehen so gar nicht nach Seminarbereich aus<br />
und sind doch so funktional“, erklärt Direktorin Patricia-Caroline<br />
Muster. Kleinigkeiten, wie kaum sichtbare<br />
Rollen an den Tischfüßen, erleichtern den Wechsel der<br />
Seminar-Bestuhlung massiv. „Bereits damals hat uns<br />
Selmer mit dieser Fähigkeit begeistert, unsere bestehenden<br />
Vorstellungen in absoluter Perfektion umzusetzen,<br />
und ist auch bei diesem Projekt von der ersten<br />
Beratung bis zum finalen Schliff an unserer Seite gewesen.<br />
Bis das letzte Möbelstück an seinem Bestimmungsort<br />
steht und darüber hinaus kann man sich auf<br />
die Einrichtungsprofis verlassen,“ so Muster.<br />
Es muss Liebe auf den ersten Blick sein<br />
„Die Lobby ist der erste und letzte Eindruck, den ein<br />
Gast vom Hotel mitnimmt. Entsprechend wichtig ist<br />
das Ambiente der Hotel-Lobby,“ erklärt die Direktorin<br />
die Neugestaltung dieses Bereiches in zwei Zonen<br />
als Visitenkarte ihres Hauses: Mit dem Loungesystem<br />
‚banc‘ wurde ein eher funktionaler Sitzbereich<br />
mit praktischen Features, wie integrierten USB-Anschlüssen,<br />
gestaltet. In der gegenüberliegenden<br />
Zone sorgt ‚ray lounge‘ für Entspannung bei den<br />
Gästen des Hotel Mercure.<br />
Selmer GmbH<br />
T +43 (0)6216 20210<br />
info@selmer.at<br />
www.selmer.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
51<br />
Arbeitswelten<br />
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Interieur für das Bad.<br />
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Österreich. Für Menschen, die Herkunft und Qualität<br />
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Tiroler Industriemanufaktur für Badmöbel.<br />
www.conformbad.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
52<br />
<strong>architektur</strong>szene<br />
Schätze der<br />
Wiener Architektur<br />
Nicht immer müssen es Landmarken und Prestigeobjekte sein, die durch architektonische<br />
Finesse bestechen. Auch Wohnbauten und soziale Projekte können als<br />
Vorzeigeprojekte der Architektur fungieren. Solcherart gelungene Baumaßnahmen<br />
präsentiert die MA 19 im Rahmen der Ausstellung „gebaut 2018“. Den gezeigten<br />
Projekten gelingt es, bauliche Herausforderungen wie knapp bemessene Grundstücksflächen,<br />
den Gegensatz zwischen Bestands<strong>architektur</strong> und Neubau sowie<br />
Randlagen in der Stadt zu meistern. Sie schaffen hochwertige urbane Strukturen<br />
bieten ihren Bewohnern eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Abseits von Hauptstraßen<br />
und Plätzen befinden sich zahlreiche der bemerkenswerten Bauten, was sie<br />
zu verborgenen Schätzen der Stadtplanung macht.<br />
Text & Fotos: Dolores Stuttner<br />
Wie Wohnprojekte den<br />
Stadtrand beleben<br />
Das Jahr 2018 war vor allem für die suburbanen<br />
Stadtteile Wiens prägend. Dabei<br />
stellt die Randlage Planer vor eine große<br />
Herausforderung: Denn es reicht nicht aus,<br />
Menschen ausschließlich Wohnraum zur<br />
Verfügung zu stellen. Für eine hohe Lebensqualität<br />
braucht es gleichzeitig eine<br />
gute Verkehrsanbindung sowie ein vorhandenes<br />
Angebot an Nahversorgern. Platzmangel<br />
ist in den Außenbezirken wie Floridsdorf,<br />
Liesing oder Donaustadt immerhin<br />
ein untergeordnetes Problem. Ein gewagtes,<br />
wenngleich wichtiges Projekt ist dabei<br />
die Wohnhausanlage am Nordwestbahnhof<br />
im 21. Wiener Gemeindebezirk. Die Anlage<br />
setzt sich aus insgesamt 298 Wohneinheiten<br />
zusammen. Sie enthält außerdem Kinderbetreuungsstätten,<br />
Gewerbeflächen<br />
und Wohngemeinschaften. Die Siedlung<br />
besteht aus fünf Punkthäusern, die in leicht<br />
versetzter Bauweise in eine parkähnliche<br />
Grünfläche eingesetzt wurden. Ergänzt<br />
werden sie durch ein lang gezogenes Gebäude,<br />
das den Grünraum von einer stark<br />
befahrenen Straße und vom Lärm der nahe<br />
gelegenen Autobahn abschirmt. Eine Promenade<br />
erschließt den Norden der Anlage<br />
und fungiert gleichzeitig als Verbindung<br />
zu angrenzenden Siedlungsgefügen. Die<br />
Wohntypen zeichnen sich durch eine vielseitige<br />
Bauweise aus und enthalten neben<br />
Betonfassaden auch Elemente aus Holz.<br />
Begrünte Wandelemente schaffen dabei<br />
eine Harmonie und erinnern an eine Gartenstadtsiedlung.<br />
Einzig das Angebot an<br />
Projekt „Unter den Linden“<br />
fußläufig erreichbaren Nahversorgern fällt<br />
derzeit noch gering aus. An der Konstruktion<br />
des Siedlungsgefüges waren mit dem<br />
Studio Vlay und Freimüller-Söllinger Architektur<br />
gleich mehrere Architekten beteiligt.<br />
Ähnlichen Herausforderungen mussten sich<br />
die Planer der Wohnanlage in der Gaswerkstraße<br />
stellen. Das Projekt mit dem Namen<br />
„Unter den Linden“ grenzt an das Heeresspital<br />
in Floridsdorf an und bildet gleichzeitig<br />
den Eingangsbereich in ein junges Siedlungsareal.<br />
Konzipiert wurde die Anlage als<br />
dreieckiger Baukörper mit fünf Geschossen.<br />
Insgesamt enthält sie 79 Wohneinheiten,<br />
wobei 37 davon SMART-Wohnungen<br />
mit einer kompakten Durchschnittsfläche<br />
von 63 Quadratmetern sind. In der Mitte<br />
des Baus wird durch ein großzügig gestaltetes<br />
Atrium für natürlichen Lichteinfall<br />
gesorgt. Laubengänge im Inneren machen<br />
das Projekt zu einem kommunikativen Bau.<br />
Den Bewohnern stehen im Erdgeschoss zudem<br />
Home-Office-Flächen, Waschküchen<br />
und Gemeinschaftsräume zur Verfügung<br />
– sie sollen als Kompensation für die geringe<br />
Wohnnutzfläche der Kleinstwohnungen<br />
dienen. Das Ziel der Architekten von<br />
Superblock war es, mit ihrem Konzept eine<br />
Verbindung zwischen Bestand und Neubau
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
53<br />
<strong>architektur</strong>szene<br />
herzustellen und das Quartier im Norden<br />
Wiens durch eine intelligente Erdgeschossnutzung<br />
zu beleben.<br />
Ein Außenbezirk mit einer vielseitigen Architektur,<br />
der außerdem über eine hohe<br />
Einwohnerdichte verfügt, ist Favoriten. Den<br />
10. Wiener Gemeindebezirk prägen Fabrikgebäude,<br />
Gemeindebauten des 20. Jahrhunderts,<br />
aber auch Hochhäuser. Ein für<br />
die Triester Straße markanter Bau ist das<br />
Philips-Haus, welches in den 1960er-Jahren<br />
von Karl Schwanzer entworfen wurde. An<br />
der Südeinfahrt dient es als Orientierungspunkt<br />
und ist damit fest im Gedächtnis der<br />
Stadt verankert. In Abstimmung mit dem<br />
Bundesdenkmalamt führten Josef Weichenberger<br />
architects + Partner den Bau<br />
einer neuen Nutzung zu. Im Zuge der Umplanung<br />
wurde die innovative Bauweise in<br />
moderne Wohnformen übersetzt. Auf einer<br />
kleinen Fläche wurde damit eine ausgewogene<br />
Mischung aus Wohnraum, Gewerbe,<br />
Nahversorgern, einem Loft und einem Fitnesscenter<br />
geschaffen. Die „Vertical Village“<br />
beinhaltet 135 Wohneinheiten, womit<br />
das Projekt ein gelungenes Beispiel für die<br />
historisch vertretbare Umnutzung einer<br />
Landmarke ist.<br />
Gekonnte Verbindung<br />
von Alt und Neu<br />
In den inneren Bezirken existieren Neubauten<br />
neben Gründerzeithäusern. Nicht immer<br />
gelingt es, ein harmonisches Gesamtbild<br />
zu schaffen. Im schlimmsten Fall wirken<br />
junge Projekte neben historischen Bauten<br />
identitäts- und gesichtslos. Ein Positivbeispiel<br />
für einen gelungenen Kompromiss ist<br />
der Wohnbau in der Beatrixgasse 27, einem<br />
der ältesten Straßenzüge des 3. Wiener Gemeindebezirks.<br />
Mit dessen verspielter Fassade,<br />
die sich dem Straßenverlauf anpasst,<br />
gelang es den Planern von A.C.C. Ziviltechnik,<br />
das Spannungsfeld zwischen den<br />
Bürobauten der 1950er- und 1960er-Jahre<br />
und den Gebäuden der Gründerzeit zu<br />
durchbrechen. Das Ergebnis davon ist der<br />
Wohnbau „The Ambassy – Parkside Living“.<br />
Er enthält Kleinwohnungen ab 50 Quadratmetern<br />
Wohnfläche, Familiendomizile mit<br />
bis zu 160 Quadratmetern sowie Ambassador-Residenzen<br />
mit maximal 190 Quadratmetern.<br />
Der Wohnbau stellt damit sowohl<br />
Einzelpersonen als auch Familien Lebensund<br />
Wohnraum zur Verfügung.<br />
Die Architektur des Sozialen<br />
Berücksichtigung fanden im Rahmen der<br />
Ausstellung „gebaut 2018“ ebenfalls soziale<br />
Projekte. So auch das VinziDorf im 12.<br />
Wiener Gemeindebezirk. Es bietet alkoholkranken,<br />
obdachlosen Männern privaten<br />
Lebensraum. Vom Personal werden sie<br />
beim Stillen ihrer Grundbedürfnisse sowie<br />
bei der Erledigung alltäglicher Tätigkeiten<br />
unterstützt. Dafür stehen 24 Schlafplätze<br />
in Einzelwohneinheiten zur Verfügung. 16<br />
Wohnmodule wurden dazu in einer dorfartigen<br />
Struktur angelegt. Prägende Elemente<br />
sind dabei die Holzbauweise sowie die Einbettung<br />
in die naturnahe Umgebung. Immerhin<br />
sind die Module des VinziDorfs Wien<br />
im Obstgarten eines ehemaligen Exerzitienhauses<br />
gelegen. Trotzdem entspricht die<br />
Anlage der „geschlossenen Bauweise“ – ein<br />
Aspekt, der in der Widmung festgelegt wurde.<br />
Denn alle Baulichkeiten fassten die Architekten<br />
unter einem gemeinsamen Dach<br />
zusammen. Um den Obstbäumen Platz zu<br />
machen, ist die Überdachung an bestimmten<br />
Stellen unterbrochen oder weicht zurück.<br />
Sowohl Dach als auch Wohnmodule sind mit<br />
gespendetem Plattenmaterial verkleidet.<br />
Damit Bewohner ihr Haus leicht finden, ist<br />
jede Einheit in einer anderen Farbe gehalten.<br />
Das Projekt finanzierte sich Großteils durch<br />
Projekt „Unter den Linden“<br />
Wohnhausanlage am Nordwestbahnhof<br />
Sach- und Arbeitsspenden. So bauten Schüler<br />
der HTL-Mödling die Wohnmodule.<br />
Ein wichtiges Bestreben sozialer Architektur<br />
besteht darin, leistbaren Wohnraum zu<br />
schaffen. Denn Wohnungsknappheit ist ein<br />
Thema, das die Stadt und damit die Planer<br />
vor große Herausforderungen stellt. Eine<br />
mögliche Antwort auf dieses Problem liefert<br />
das Wohnhaus in der Herbortgasse in<br />
Simmering. Auf dem Platz der ehemaligen<br />
Ventilwerke entstand unter Mitwirkung von<br />
Architekt Martin Kohlbauer in den letzten<br />
Jahren ein neues Quartier. Es besteht aus<br />
zwei Punkthäusern, die durch zwei- bis<br />
dreigeschossige Foyers erschlossen sind.<br />
Auf den ersten Blick fallen die abgerundeten<br />
Ecken der Gebäude auf. Sie werden von<br />
weitläufigen Balkonen umsäumt. Mit dem<br />
Projekt von Kohlbauer wurden insgesamt<br />
105 Wohneinheiten realisiert – weitere 401<br />
sollen folgen. Daneben wird eine Seniorenwohngemeinschaft<br />
mit sechs Heimplätzen<br />
zur Verfügung stehen. Gemeinschaftsräume<br />
sollen einen Austausch der Mieter sowie<br />
eine gemeinsame Freizeitgestaltung<br />
ermöglichen.<br />
Vorzeigeprojekte als Vorreiter<br />
Es ist wichtig, Experten, aber auch Laien auf<br />
Vorzeigeprojekte in der Stadt aufmerksam<br />
zu machen. Denn bemerkenswerte Konzepte<br />
dürfen nicht zu versteckten Architekturschätzen<br />
im Raum werden – und leider passiert<br />
es bei der Vielzahl an Projekten in der<br />
Großstadt schnell, dass gelungene Stadtentwicklungsmaßnahmen<br />
untergehen.<br />
Positive Entwicklungen in der Architektur<br />
dienen zukünftigen Generationen als Inspiration<br />
und liefern Lösungsansätze für<br />
die Herausforderungen im urbanen Raum.<br />
Die Ausstellung „gebaut 2018“ im Dezernat<br />
„Begutachtung“ der MA 19 ist noch bis Juni<br />
2020 zu sehen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
54<br />
Bauen & Energie<br />
Energie im Norden<br />
Powerhouse Brattørkaia / Trondheim / Snøhetta<br />
Fotos: Ivar Kvaal
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
55<br />
Snøhetta<br />
In Skandinavien werden gewaltige Anstrengungen<br />
unternommen, um Architektur nachhaltig zu gestalten,<br />
den Energieverbrauch und die Nutzung von nicht<br />
erneuerbaren Ressourcen zu verringern. Snøhetta<br />
hat nun das Powerhouse Brattørkaia eröffnet - es ist<br />
das nördlichste Plusenergiegebäude der Welt.<br />
Im Hinblick auf die ständig wachsende Weltbevölkerung<br />
und die Vergrößerung der Klimakrise ist das<br />
ein sehr interessanter Schritt, um hochqualitativen<br />
Wohn- und Arbeitsraum für Menschen zu gestalten<br />
und gleichzeitig den Verbrauch der Ressourcen zu<br />
verringern. Dieses Projekt soll neue Maßstäbe für die<br />
Architektur von Morgen setzen: Ein Gebäude, das<br />
mehr Energie produziert, als es in seinem Lebenszyklus<br />
(60 Jahre) inklusive Konstruktion und Abbruch<br />
verbraucht.<br />
Für dieses Projekt haben die Architekten auch ein<br />
neues Mantra geprägt: Die Industrie sollte nicht mehr<br />
nach „form follows function“, sondern nach „form follows<br />
environment“ streben. Das sollte als Richtlinie<br />
für eine Architektur der Zukunft gelten. Das bedeutet,<br />
dass unser heutiges Designdenken sich eher auf<br />
Umweltüberlegungen beziehen sollte und danach<br />
trachten, hauptsächlich den ökologischen Fußabdruck<br />
zu reduzieren.<br />
Das Powerhouse Brattørkaia steht in Trondheim,<br />
Norwegen, einer Gegend, in der das Sonnenlicht sehr<br />
starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist.<br />
Das bot eine einzigartige Gelegenheit für die Architekten,<br />
über die „Ernte und Lagerung“ von Sonnenenergie<br />
unter diesen herausfordernden Bedingungen<br />
nachzudenken.<br />
Das 18.000 m 2 Nutzfläche beinhaltende Bürogebäude<br />
steht beim Hafen und ist an seinem hinteren Ende<br />
über eine Fußgängerbrücke mit dem Hauptbahnhof<br />
verbunden. Die Hafenseite ist die schmalste Ansicht<br />
des Hauses und bewirkt so eine maßstäbliche Ähnlichkeit<br />
mit den Nachbarhäusern. Da sie mit Aluminium-<br />
und Solarpaneelen verkleidet ist, spiegelt sich in<br />
ihr der angrenzende Trondheim Fjord.<br />
Im Durchschnitt erzeugt das Powerhouse Brattørkaia<br />
zweimal mehr Strom, als es an elektrischer Energie<br />
pro Tag verbraucht. Der Überschuss wird den Nachbargebäuden<br />
und auch den Elektrobussen der Stadt,<br />
E-Autos und Booten über ein lokales Netzwerk zur<br />
Verfügung gestellt. Diese Architektur setzt damit einen<br />
bemerkenswerten Schritt, qualitative Räume zu<br />
bauen und durch Vorbildwirkung, statt durch Regeln<br />
und Gesetze, für eine bessere Zukunft zu wirken. u<br />
Im hohen Norden zeigt Snøhetta wieder einmal vor,<br />
welche Schritte zur Bewältigung der Klimakrise<br />
durch die Architektur gesetzt werden können. Das<br />
Bürogebäude Powerhouse Brattørkaia in Trondheim<br />
ist das weltweit nördlichste Gebäude, das weit mehr<br />
Energie erzeugt als es verbraucht. Es dient als kleines<br />
Kraftwerk für die ganze Umgebung.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
56<br />
Bauen & Energie<br />
Das Projekt verfolgt drei Strategien: Die Menge an<br />
sauberer Energie – produziert vom Gebäude selbst<br />
– zu maximieren, die notwendige Betriebsenergie zu<br />
minimieren und als angenehmer Raum für die Mieter,<br />
Nutzer und die Öffentlichkeit zu funktionieren. Der<br />
Bauplatz ist danach ausgesucht, den größtmöglichen<br />
Sonneneintrag zu bekommen, tagsüber und auch<br />
saisonal. Das abgeschrägte Dach des pentagonalen<br />
Körpers und der obere Teil der Fassade sind mit ca.<br />
3.000 Quadratmeter Solarpaneelen belegt. Sie sind<br />
strategisch dermaßen angeordnet, dass sie möglichst<br />
viel Energie ernten. Im Jahr sind das ungefähr<br />
500.000 kWh saubere, erneuerbare Energie. Der Bau<br />
wirkt so wie ein kleines Kraftwerk mitten in der Stadt.<br />
Die Architektur ist extrem energieeffizient und beinhaltet<br />
eine Reihe von Technologien, die den Energieverbrauch<br />
drastisch reduzieren. Es gibt intelligente<br />
Lösungen um Heizenergie zu sparen, wie etwa Wärmerückgewinnung<br />
aus der Lüftung und aus dem<br />
Grauwasser (alles außer den Toiletten). Meerwasser<br />
wird zum Heizen und Kühlen verwendet und alle Beleuchtungskörper<br />
und elektrischen Anwendungen<br />
sind energiesparend. Das Tageslicht wird durch die<br />
architektonische Gestaltung optimiert und so der<br />
Kunstlichtbedarf minimiert. Begleitet werden diese<br />
Maßnahmen von einer höchstmöglichen Isolierung<br />
des Gebäudes.
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57<br />
Snøhetta<br />
Der ellipsenförmige Lichthof sorgt für<br />
Tageslicht in jeder Ebene der Architektur.<br />
Gleichzeitig wird so Ausblick und<br />
Freifläche für die Nutzer geschaffen.<br />
Das Belüftungssystem liefert angenehm temperierte<br />
und immer saubere Luft für alle Innenräume, entsprechend<br />
dem milden und feuchten Klima von Trondheim.<br />
Die Luft wird in Bodennähe mit niedriger Geschwindigkeit<br />
eingelassen, während die Abluft zentral in den<br />
Stiegenschächten durch Unterdruck bewerkstelligt<br />
wird. Die Struktur der Architektur enthält auch eine<br />
Betonkernaktivierung (mit einem Ökobeton natürlich),<br />
sie wirkt über strategische Ausschnitte in den<br />
Geschossdecken. Die Betonmasse mit ihrer Trägheit<br />
hilft, die Temperatur in den Räumen ohne zusätzliche<br />
Energie oder Elektrizität zu regulieren.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
58<br />
Bauen & Energie<br />
Vom Hafen aus betrachtet, streben die seitlichen<br />
Fassaden auseinander und sollen so den Eindruck<br />
verstärken, das Gebäude explodiere vor Energie.<br />
Von der anderen Seite aus (Rückseite) führt die<br />
fünfeckige, geneigte Dachfläche zu einem zentralen<br />
ellipsoiden Innenhof hin. Durch diesen gelangt<br />
das Tageslicht in die Büroräume. Dieses beleuchtete<br />
Herz ist ein Atrium, welches als öffentlicher<br />
Garten dient, mit Glasflächen an seinen Seiten<br />
und durch Oberlichte gelangt weiter Naturlicht<br />
in die darunterliegende Kantine. Der Lichthof ermöglicht<br />
die Tageslichtzufuhr in jeder Ebene der<br />
Architektur und gewährt den darin Arbeitenden<br />
auch einen Ausblick in den Himmel und in den<br />
oberen Ebenen auf die Stadt. Auch wird so der<br />
Bedarf an künstlicher Beleuchtung limitiert und<br />
eine angenehme Arbeitsumgebung entsteht. Um<br />
den Strombedarf für die Beleuchtung weiter zu<br />
verringern, hat das Gebäude eine intelligente Lösung<br />
mit der Bezeichnung „liquid light“ installiert.<br />
Sie sorgt für ein stufenloses Dimmen der Lichter,<br />
je nach Belegung und Bewegung im Haus. Alles<br />
zusammen wird so nur ungefähr die Hälfte der<br />
Energie eines vergleichbaren, herkömmlichen Bürobaus<br />
benötigt.<br />
Im Powerhouse Brattørkaia gibt es Büros für eine<br />
Vielfalt von kommerziellen Mietern, Konstruktionsfirmen,<br />
Schiffsbau und auch einen öffentlichen<br />
Bereich. Ein Café und ein Besucherzentrum<br />
sind im Erdgeschoss untergebracht. Letzteres ist<br />
für die Bevölkerung wie auch für Schulklassen<br />
zugänglich und erklärt das Konzept des Hauses,<br />
seinen Energieverbrauch und will so auch pädagogisch<br />
zur Nachhaltigkeit beitragen.<br />
Dieses Gebäude wurde mit der höchsten BREEAM<br />
Zertifizierung ausgezeichnet und am 30. August<br />
2019 offiziell eröffnet. (rp)
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59<br />
Snøhetta<br />
2006 m 2 Photovoltaics panels on roof<br />
Air intake<br />
500 m 2 Photovoltaics panels on facade<br />
Displacement ventilation<br />
Heat recovery<br />
Air outlet at ground level<br />
Snøhetta<br />
Seawater source heat pump system<br />
Snøhetta<br />
Snøhetta<br />
Powerhouse Brattørkaia<br />
Trondheim, Norwegen<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Entra ASA<br />
Snøhetta<br />
Nutzfläche: 17.800 m 2<br />
Solarfassade: 981 m 2<br />
Solardach: 1.886 m 2<br />
Fertigstellung: 09/2019<br />
Baukosten: 42,7 Mio. Euro
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
60<br />
Bauen & Energie<br />
Es gibt viele Wege zu einer Architektur, die positive Einwirkungen<br />
auf die Umwelt und die Zukunft haben kann.<br />
Einen hat das Architekturbüro Studio Gang in New York<br />
gewählt: Sie schnitten aus einem 12-geschossigen Hochhaus<br />
Teile aus der Fassade heraus, um so die Energie<br />
und das Licht der Sonne bis auf die High Line und die<br />
nebenliegenden Straßen gelangen zu lassen.
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61<br />
Studio Gang<br />
Der Sonne<br />
entgegen<br />
Solar Carve / New York / Studio Gang<br />
Fotos: Tom Harris<br />
Mit dem Zuzug von immer mehr Menschen in die urbanen<br />
Bereiche unserer Welt machen sich auch Designer,<br />
Planer und Architekten häufiger Gedanken, wie<br />
diesen zünftigen Stadtbewohnern ein Mindestmaß<br />
an Sonne und Tageslicht zu bieten ist. Wenn man sich<br />
um 4 Uhr nachmittags an einem Frühlingstag auf der<br />
High Line in New York befindet, kann und sollte man<br />
streckenweise die Wärme der Sonne spürbar und angenehm<br />
empfinden. Denn die High Line ist, als ein<br />
erhöht liegender Parkstreifen, den Elementen (Licht,<br />
Sonne, Regen, Luft) ausgesetzt, mitten in New York.<br />
Jedoch Sonne ist hier nicht unbedingt garantiert,<br />
denn die High Line schneidet sich durch einen der<br />
dichtest bebauten Teile der Stadt, den Meatpacking<br />
District. Nicht nur Renzo Piano´s Whitney Museum<br />
of Art, auch die Türme von Hudson Yards und andere<br />
Hochhäuser blockieren das Licht und die Sonne für<br />
die Fußgänger. Speziell zwischen der 13th und 14th<br />
Street ist neben und auch über dem Park eine dichte<br />
Wand von Glas- und Betontürmen, die diesen Teil des<br />
öffentlichen Raumes im Schatten versinken lassen.<br />
Für Architekten ist die Sonne ein zweischneidiges<br />
Schwert: Einerseits bringt sie als Energiequelle kostenlos<br />
Wärme und Licht, andererseits auch nachbarschaftlichen<br />
Schatten. Je höher ein Bau ist, desto<br />
unvermeidbarer sein Schatten und dieses Problem<br />
ist besonders gravierend, wenn der Nachbar die High<br />
Line in New York ist. Da die Städte ständig dichter<br />
werden, sind findige Ideen gesucht, um Sonnen- und<br />
Tageslicht in die unteren Ebenen gelangen zu lassen.<br />
Ein 12-geschossiger Büroturm, mit der Bezeichnung<br />
Solar Carve tut nun sein Bestes, um keinen Schatten<br />
zu werfen. Das kommerzielle Bauwerk auf der 10th<br />
Avenue, entworfen vom Architekturbüro Studio Gang,<br />
versucht dunkle Stellen auf der High Line zu vermeiden,<br />
indem es einfach zur Seite tritt. Seine facettierte,<br />
gläserne Vorhangfassade weicht zurück und zerbricht<br />
in sehenswerten Einzelflächen wie bei einem<br />
geschliffenen Kristall, und zwar auf seiner Nord- und<br />
Südseite – so ermöglicht es die Architektur, dass die<br />
Sonnenstrahlen ihren Weg auf den Park der High Line<br />
und auch in die daneben liegenden Straßen finden.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
62<br />
Bauen & Energie<br />
Die Architekten von Studio Gang, einer in Chicago<br />
ansässigen Firma geleitet von Jeanne Gang, entwarfen<br />
das 13.500 Quadratmeter (Nutzfläche) große Gebäude<br />
mit einem Konzept, welches sie „solar carving“<br />
nannten. Nach einer genauen Analyse des Verlaufs<br />
der Sonne während des Tages, bestimmten sie einige<br />
Teile des fast fertigen 12-geschossigen Gebäudes,<br />
schnitten diese einfach heraus und verschlossen diese<br />
Fehlstellen mit schrägen, polygonen Glasflächen.<br />
Aus dieser Oberflächengestaltung, die an eine Gemme<br />
erinnert, entstehen vielerlei Vorteile sowohl für<br />
innen wie auch für den Außenraum. In Verbindung<br />
mit einem niedrig reflektierenden Hochleistungsglas<br />
verringert diese optimierte Gebäudegeometrie den<br />
Hitzeeintrag und vermeidet Blendungen für die Autofahrer<br />
auf dem West Side Highway, der entlang des<br />
Turmes verläuft. Auch die Kollisionsgefahr für Zugvögel<br />
– da diese den Baukörper leichter identifizieren<br />
können – wird so größtenteils vermieden. Die Glasscheiben<br />
haben einen „Solar Heat Gain Coefficient“<br />
(SHGC)*) von 0,22, der Reflexionsgrad im Sockel<br />
(Geschäfte) beträgt 12% und in den oberen Ebenen<br />
8%. Die Scheiben sind aus Sicherheitsgründen vorgespannt<br />
– man kann sie sogar betreten.<br />
Die Flächen dieser ausgeschnittenen Turmteile sind<br />
geometrisch optimiert und in ein Muster aus dreidimensionalen<br />
Facetten, welche die fehlenden Teile<br />
des Turmes artikulieren, geteilt. Als Vorhangfassade<br />
ausgebildet, kippen die diamantförmigen Paneele<br />
abwärts, umrahmt werden sie jeweils von 4 dreieckigen<br />
Stücken, die sie mit der senkrechten Tragstruktur<br />
verbinden.<br />
Im Inneren der Architektur bilden die Facetten einen<br />
Rahmen für tolle Ausblicke auf den Hudson River und<br />
schaffen interessante Ausbuchtungen in den Büros<br />
oder Aufenthaltsbereichen. Das Gebäude, welches<br />
im April eröffnet wurde, ist mit Geschosshöhen von<br />
mindestens 4,80 Meter erbaut und hat auf jeder (außer<br />
einer) Ebene einen Außenbereich zugeordnet.<br />
Eine 750 Quadratmeter große Terrasse im zweiten<br />
Stock liegt neben der High Line und 930 Quadratmeter<br />
Fläche stehen der Öffentlichkeit am Dach zur<br />
Verfügung. Die Kosten für den Bau werden mit über<br />
180 Millionen Euro kolportiert. Noch sind genügend<br />
Flächen frei, nur ein Autohändler und ein Restaurant<br />
sind bereits im Erdgeschoss eingezogen. Die Betreiber<br />
hoffen, Technologie-, Finanz- und Medienbetriebe<br />
so in den Meatpacking District zu ziehen.<br />
Man könnte die Architektur des Solar Carve als eine<br />
Mischung aus der maximal erlaubten Hüllform, beschnitten<br />
durch Sonnenstrahlen und der Berücksichtigung<br />
von ortsspezifischen Kriterien zur Erzielung<br />
eines positiven Effektes auf das Leben der Menschen<br />
und der Umwelt, bezeichnen. Die Entwickler streben<br />
für den Solar Carve eine LEED Gold Zertifizierung an<br />
und die Architektur wird sicherlich eine weitere Ikone<br />
der New Yorker Silhouette werden.<br />
(rp)
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63<br />
Studio Gang<br />
Solar Carve<br />
New York, USA<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Statik:<br />
Fassadenglas:<br />
40-56 Tenth Ave Joint Ventures, LLC<br />
Studio Gang<br />
ARUP<br />
Interpane Glas Industrie AG<br />
Bebaute Fläche: 1.870 m 2<br />
Nutzfläche: 13.500 m 2<br />
Fertigstellung: 04/2019
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
64<br />
Bauen & Energie<br />
Razzle Dazzle<br />
in Ravenna<br />
Powerbarn / Ravenna, Italien / Giovanni Vaccarini Architetti<br />
Fotos: Massimo Crivellari
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
65<br />
Giovanni Vaccarini Architetti<br />
Den Planern von Giovanni Vaccarini<br />
Architetti ist mit ihrem Powerbarn in<br />
Ravenna ein beeindruckendes Beispiel<br />
für ein gelungenes Miteinander von<br />
Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung<br />
gelungen. Um die Biomasseanlage<br />
in die umgebende Naturlandschaft einzubetten,<br />
bediente man sich neben der<br />
gezielten landschaftlichen Gestaltung<br />
der alten Militärcamouflagetechnik des<br />
sogenannten Razzle Dazzle.<br />
Die Camouflagetechnik des „Razzle Dazzle“ geht<br />
auf den britischen Marine-Künstler Norman Wilkinson<br />
zurück, der eine Methode entwickelte, mittels<br />
geometrischer Formen Objekte „verschwinden“ zu<br />
lassen. Konkret kam diese Tarnfunktion für Schiffe<br />
im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Das<br />
sogenannte dazzle painting zielte damals darauf ab,<br />
durch komplexe Muster und kontrastierende Farben<br />
große Objekte undefinierbar erscheinen zu lassen.<br />
Der italienische Architekt Giovanni Vaccarini griff für<br />
seinen Entwurf des Powerbarn in Ravenna auf genau<br />
dieses Prinzip zurück: „Ich habe das Razzle Dazzle<br />
sehr genau studiert, um eine unkonventionelle architektonische<br />
Lösung konzipieren zu können. Es<br />
geht nicht darum, sich zu verstecken, sondern dem<br />
Betrachter eine andere Realität vorzuschlagen: Eine<br />
komplexere und trügerische, die paradoxerweise seine<br />
Aufmerksamkeit erregt und ihn über das, was er<br />
sieht, wundern lässt.“<br />
Abgesehen von der für einen Industriebau überraschend<br />
ästhetisch anmutenden Außenhülle ist dieses<br />
Projekt ein spannendes Beispiel für eine funktionierende<br />
Verzahnung von Industrie und Landwirtschaft.<br />
Das im Herzen der italienischen Region Romagna gelegene<br />
Kraftwerk für Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
Quellen befindet sich nämlich auf dem Gelände<br />
einer ehemaligen Zuckerfabrik. Die gesamte Gegend<br />
lebt nach wie vor vom Anbau von Zuckerrüben und<br />
Obstbäumen. An diesem speziellen Standort wurde<br />
die Kultivierung jedoch mittlerweile eingestellt, sodass<br />
sich heute auf dem riesigen Areal nur noch Lagerhallen<br />
befinden. Der Rest des Geländes, darunter<br />
drei große Feuchtgebiete, wurden restauriert und der<br />
Gemeinde zurückgegeben. Der verbleibende Teil von<br />
rund 167.000 m 2 Fläche wird derzeit einer Wiederbelebungsphase<br />
unterzogen.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
66<br />
Bauen & Energie<br />
Bei der Gestaltung der<br />
Holzfassade griffen die<br />
Architekten auf die Tarntechnik<br />
des Razzle Dazzle<br />
zurück. Changierende<br />
Verlegemuster und wegknickende<br />
Ebenen lösen<br />
den massiven Komplex in<br />
eine Art Skulptur auf.<br />
„Unsere Absicht war es, am Rande des Gebiets eine<br />
Art natürliche Bastion, fast eine Düne, zu errichten,<br />
die jetzt zum Leuchtturm für die Energieerzeugung<br />
wird – ein Element, das eng mit den ökologischen<br />
Funktionen der Umwelt verbunden ist. Keine Barriere,<br />
sondern ein funktionales Element, das unsere gestalterischen<br />
Absichten zum Ausdruck bringt: ein durchlässiges,<br />
zugängliches und lebendiges Element“, beschreibt<br />
Vaccarini die Intention seines Entwurfs.<br />
Wobei wir wieder bei benanntem Razzle Dazzle wären.<br />
Denn um den massigen Bau der Bioenergie-Produktionsanlage<br />
elegant in die bestehende Naturlandschaft<br />
einzubetten, bedienten sich Giovanni Vaccarini Architetti<br />
eben dieser Technik. Anstelle von farbigen Mustern<br />
tarnt eine Art Holzhaut, zusammengesetzt aus<br />
Polygonen, die in unterschiedlichen Winkeln aneinanderstoßen,<br />
den Gebäudekomplex. Zusätzlich wechselt<br />
die Verlegerichtung der Holzlatten je nach Element.<br />
Als Folge wird der monolithische Baukörper optisch<br />
in mehrere unzusammenhängend wirkende Teile aufgelöst,<br />
dessen Wahrnehmung sich zusätzlich je nach<br />
Standort weiter verändert. Das Bauwerk wirkt auf diese<br />
Weise skulptural und anziehend, anstatt bedrohlich<br />
und einschüchternd. Der abgesetzte rund 50 m<br />
hohe Schornstein sorgt dabei beinahe für eine sakrale<br />
Anmutung – für einige Betrachter mitunter nicht<br />
einmal so weit hergeholt, schließlich ist dieser neue<br />
Pol der alternativen Stromerzeugung wegweisend für<br />
Italiens Energiewirtschaft zu betrachten. u
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67<br />
Giovanni Vaccarini Architetti
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
68<br />
Bauen & Energie<br />
Der hochtechnische Komplex erschließt sich dem Besucher<br />
erst bei genauerer Betrachtung. Aus der Ferne<br />
hingegen fügt sich das Kraftwerk ganz natürlich in die<br />
umgebende Naturlandschaft ein.<br />
Besonderes Augenmerk legten die Gestalter auch auf<br />
die Ränder ihrer Planungsfläche. Die umgebende Naturlandschaft<br />
wurde aktiv in den Gestaltungsprozess<br />
mit einbezogen. So fungieren gebaute „Dünen“ (ein<br />
für die adriatische Landschaft typisches Element)<br />
wie ein Rahmen für den gesamten Entwurf. Die aus<br />
dem Aushub der Baugrube geformten Wälle ragen<br />
zwischen drei und zehn Metern rund um das Kraftwerk<br />
gen Himmel und bieten sowohl Fußgängern, als<br />
auch Radfahrern mit ihrer durchdachten Gestaltung<br />
aus Bepflanzung und Wegenetzen ein wertvolles<br />
Naherholungsgebiet. Der Damm dient nebenbei gleichermaßen<br />
als Schnittstelle wie Verbindungspunkt<br />
zwischen landwirtschaftlicher und industrieller Zone.<br />
Anstelle von Industriezäunen und Abschottung wählten<br />
die Architekten den Ansatz der Integration und<br />
Zugänglichkeit, realisiert durch ein Lowtech-Umweltsystem<br />
und geformt durch den Erdbau.<br />
Die Biomasseanlage ist mit ihrer Leistung von 30 MW<br />
schließlich auch unmittelbarer Energielieferant für die<br />
Bevölkerung. Neben der, aus der Umgebung anfallenden,<br />
Biomasse wird das Kraftwerk mit etwa 100 m Länge<br />
und 30 m Höhe mit Hackschnitzeln befeuert, wobei<br />
alle Materialien aus einem Umkreis von 70 km stammen.<br />
Die jährliche Produktion des Vorzeigeprojekts<br />
wird auf 222 GWh geschätzt, mittels derer 84.000 Familien<br />
mit Energie versorgt werden können. Dies soll<br />
langfristig eine signifikante Einsparung der Emission<br />
von Treibhausgasen in die Atmosphäre garantieren.<br />
Mit Powerbarn beweisen Giovanni Vaccarini Architetti<br />
eindrucksvoll, dass sich Industrie, Landwirtschaft<br />
und Kulturraum nicht ausschließen müssen,<br />
dass eine strikte Abgrenzung nicht immer nötig ist<br />
und dass am Ende ein respektvolles Miteinander den<br />
größten Mehrwert für ganze Regionen bieten kann.<br />
Wenn es dazu ein bisschen Razzle Dazzle bedarf, so<br />
sei diese ehemalige Militär-Taktik heute als pazifistisches<br />
Mittel zu einem stärkeren Miteinander wärmstens<br />
empfohlen.<br />
(lp)
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
69<br />
Giovanni Vaccarini Architetti<br />
Powerbarn<br />
Ravenna, Italien<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Powercrop Russi srl<br />
Giovanni Vaccarini Architetti<br />
Grundstücksfläche: 470.000 m 2<br />
Bebaute Fläche: 167.000 m 2<br />
Bauzeit: 2016 - 2019<br />
Fertigstellung: 2019
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
70<br />
Bauen & Energie<br />
Energieproduktion<br />
MCE Astoria Produktion, Hauptquartier / Timisoara / Heim Balp Architekten<br />
Fotos: Marco Dapino<br />
Die Erneuerung einer bestehenden Produktionsstätte<br />
für den Espressomaschinenhersteller<br />
Astoria in Rumänien bietet einen unaufgeregten<br />
Anblick. Die Qualität dieser Architektur,<br />
von den Heim Balp Architekten aus Berlin<br />
entworfen, liegt aber genau darin. Alle Funktionen<br />
sind erfüllt, ein Bild wird vermittelt und<br />
trotzdem ist nicht übertrieben worden.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
71<br />
Heim Balp Architekten<br />
„Jetzt brauche ich zuerst einen Espresso“ – dieser<br />
Satz ist in Arbeitsräumen sehr häufig zu hören. Kaffee<br />
in seinen verschiedenen Zubereitungsformen<br />
dient vielen Menschen als Energiezufuhr. Deshalb<br />
gibt es auch die verschiedensten Kaffeemarken und<br />
Erzeugungsarten. Eine Gruppe von Handwerkern<br />
setzte 1969 eine Idee um, die sich heute zur weltweit<br />
größten einzelnen Kaffeemaschinenfabrik entwickelt<br />
hat: Astoria. Die Firma produziert Kultmaschinen zur<br />
Herstellung der schwarzen Energie. Da sich im Zuge<br />
der Globalisierung der Markt erweitert, gestalteten<br />
die Heim Balp Architekten für Astoria MCE eine neue<br />
Produktionsstätte und zugleich das Hauptquartier<br />
der östlichen Länder in Timisoara, Rumänien. Der<br />
Komplex ist nun eine der beiden Produktionsstätten<br />
der Firma für Profi-Espressomaschinen, ganz nach<br />
der italienischen Tradition.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
72<br />
Bauen & Energie<br />
Die Architekten haben aber, statt eine neue Architektur<br />
zu errichten, die seit 2002 bestehende<br />
Originalstruktur erhalten, jedoch wesentliche<br />
Änderungen und Erneuerungen eingeplant, um<br />
die Funktionalität zu verbessern. Werkstätten<br />
wurden erneuert, der Showroom und die Büros<br />
adaptiert und das neue Programm schließt eine<br />
weitere Produktionslinie mit ein, genauso wie Verwaltung<br />
und Logistik. Die bestehenden Teile wurden<br />
zu Umkleideräumen und einer Cafeteria für<br />
die Belegschaft umgebaut. Das Projekt sah eine<br />
komplette Neuorganisation des Grundstückes,<br />
inklusive Expedit und Anlieferung samt Laderampen<br />
für eine verbesserte Logistik vor. Der Entwurf<br />
traf genau die Anforderungen und Wünsche des<br />
Kunden nach einer neuen Struktur, um die tägliche<br />
Produktion zu erhöhen und gleichzeitig ein<br />
jüngeres, eher progressives Firmenimage auszustrahlen.<br />
Auch wird durch diese Vorgangsweise<br />
eine Menge Energie gespart, da (fast) die gesamte<br />
„graue“ Energie im Gebäude bleibt und so der<br />
CO 2 -Ausstoß verringert wird.<br />
Die jetzige MCE Fabrik besteht aus zwei Teilen:<br />
Ein sieben Meter hohes, eingeschossiges Gebäude<br />
enthält die Produktionsflächen und ein zweigeschossiger<br />
Teil beherbergt die Büros, Versammlungsräume,<br />
Schauraum, und Schulungsbereiche.<br />
Der Haupteingang führt in eine zweigeschossige<br />
Halle, in der Besucher an der Rezeption und im<br />
Showroom empfangen werden können. Büros<br />
und Versammlungssäle sind im zweiten Stock<br />
und überblicken das geräumige Atrium im Erdgeschoss.<br />
Die Büros und der öffentliche Teil drücken<br />
einerseits die Notwendigkeit einer entsprechenden<br />
Repräsentation der Firma aus, Werte und Produkte<br />
sollen so den Kunden, Vertretern und Besuchern<br />
vermittelt werden. Andererseits treffen sich<br />
hier Effizienz und Dynamik in der Administration.<br />
Der neue Produktionsbereich erstreckt sich über<br />
4.000 Quadratmeter und so konnte die Stückzahl<br />
der täglich produzierten Kaffeemaschinen um 100<br />
Stück erhöht werden. Der Ablauf erfolgt in einem<br />
„just in time“-Zyklus, das heißt, dass alle benötigten<br />
Teile sofort nach Eintreffen montiert und die<br />
fertigen Geräte sofort versandt werden. So wird<br />
wichtiger Lagerbedarf reduziert.<br />
Rote Aluminiumlamellen steuern Transparenz<br />
und Durchsicht für das Gebäude und sind zugleich<br />
wesentlich für seine markante Erscheinung.
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73<br />
Heim Balp Architekten
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
74<br />
Bauen & Energie<br />
Eines der wichtigsten und auch auffälligsten<br />
Merkmale der Architektur ist das Design der Fassade.<br />
Hier bildet sich durch die Wahl der Materialien<br />
eine ständig wechselnde Kombination von<br />
Wandfläche und verglasten Teilen. Ebenso steuern<br />
die roten Aluminiumlamellen die verschiedenen<br />
Ebenen der Transparenz und Durchsicht für<br />
das Gebäude. Der Körper stellt eine visuelle Landmark<br />
dar, einsichtig in der umgebenden Landschaft<br />
und auch von der vorbeiführenden Straße<br />
aus. Das ist wichtig, da in seinem industriellen<br />
Kontext jegliche visuelle Anhaltspunkte fehlten.<br />
Beide Gebäudeteile sind optisch verbunden und<br />
auch durch die rote Metallverkleidung – die sich je<br />
nach Funktion im Gebäudeinneren in ihrer Dichte<br />
ändert – vereint. Im Erdgeschoss ist die Produktion<br />
hinter einer dichten roten Wand verborgen und<br />
der Showroom, dank seiner Verglasung komplett<br />
offen und einsehbar. Im Obergeschoss wirken die<br />
roten Lamellen als Sonnenschutz und erzeugen<br />
einen halbdurchsichtigen Effekt. Sie unterstützen<br />
so die natürliche Ventilation in der Architektur.<br />
Im Inneren haben die Planer eine ganz bestimmte<br />
Materialpalette gewählt, sie bezieht sich auf die<br />
Helligkeit und Transparenz der Gesamt<strong>architektur</strong>:<br />
Holzverkleidungen bringen eine warme Atmosphäre<br />
in die Repräsentationsbereiche, Glaswände<br />
teilen die Büroräume, alle Böden sind mit<br />
einem hellen Betonestrich belegt. Leitungen und<br />
Rohre liegen offen und betonen den industriellen<br />
Charakter der Architektur, während zart hellblaue<br />
Möblierungen in den Büros einen Kontrast zu dem<br />
grau/weißen Hintergrund bringen. (rp)
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75<br />
Heim Balp Architekten<br />
0 m 10 m 20 m<br />
30 m<br />
0 m 5m 10 m 15 m<br />
MCE Astoria production facility and headquarters<br />
Timisoara, Rumänien<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Bebaute Fläche: 4.000 m 2<br />
Planungsbeginn: 2106<br />
Fertigstellung: 2019<br />
MCE - Macchine per Caffe Espresso - Astoria<br />
Heim Balp Architekten<br />
Lorenzo Soldi, Michael Cradock, Federica Carletto<br />
S.C. Euro Architect<br />
Die Heim Balp Architekten sind kein ganz unbekanntes<br />
Büro. 2006 in Berlin vom italienischen Architekten Pietro<br />
Balp und dem deutschen Architekten Michael Heim gegründet,<br />
befasst sich das Büro mit Städteplanung genauso<br />
wie mit der Revitalisierung historischer und bestehender<br />
Strukturen. Architekt Heim war fünf Jahre lang Chefdesigner<br />
bei Daniel Libeskind, bevor er mit seinem Partner<br />
das eigene Büro gründete. Ein spezieller Fokus liegt bei<br />
beiden auf der Erneuerung, der Wieder- und Neuverwendung<br />
gebauter Substanz im kulturellen, wie im industriellen<br />
Bereich. Sie distanzieren sich von der sogenannten<br />
„overdesigned architecture“, und tendieren zu minimalen<br />
Eingriffen in den Kontext. Das Resultat sind klare, einfache<br />
Räume, die keine ikonenhaften Zeichen zur Aufmerksamkeit<br />
nötig haben. Eine Architektur, die Geschichte neu<br />
schreibt, anstatt sie auszulöschen.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
76<br />
Bauen & Energie<br />
Zukunftsweisend<br />
für den Sport<br />
adidas World of Sports ARENA / Herzogenaurach, Deutschland / Behnisch Architekten<br />
Fotos: Behnisch Architekten, David Matthiessen<br />
Mit der Fertigstellung der ARENA für die adidas<br />
World of Sports haben Behnisch Architekten<br />
ein markantes Zeichen für den Campus in<br />
Herzogen aurach geschaffen. Transparenz,<br />
Leichtigkeit und eine durchdachte Tragkonstruktion<br />
haben dem neuen Büro- und<br />
Empfangsgebäude bereits kurz nach seiner<br />
Fertigstellung die Auszeichnung mit dem Ingenieurpreis<br />
des Deutschen Stahlbaus beschert.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
77<br />
Behnisch Architekten<br />
Mit der Fertigstellung der ARENA setzen Behnisch<br />
Architekten nach 20 Jahren Entwicklungs- und<br />
Bauzeit einen knackigen Endspurt für den adidas<br />
Campus World of Sports. Als Zieleinlauf des durchdachten<br />
Masterplans ist die ARENA allerdings nur<br />
baulich zu betrachten, darf sie doch gleichzeitig als<br />
fulminanter Startschuss gelten: Das neue Büro- und<br />
Empfangsgebäude strahlt mit seiner energetisch optimierten<br />
Fassadengestaltung Innovation und Zeitgeist<br />
aus und soll nachhaltig in die Zukunft wirken.<br />
Dass man bei dem Sportartikelhersteller nicht nur<br />
sportlich weiter denkt, beweist die Ambition, für den<br />
Komplex eine LEED-Gold-Zertifizierung zu erreichen.<br />
Das neue Empfangsgebäude des Campus in Herzogenaurach<br />
präsentiert sich als markantes Signé. Bei<br />
der Entwicklung des Gesamtkonzepts spielten von<br />
Anfang an auch energetische und ökologische Überlegungen<br />
eine tragende Rolle. So liegt der Campus<br />
eingebettet in eine von dem niederländischen Büro<br />
LOLA landscape architects detailliert geplante Landschafts<strong>architektur</strong>,<br />
welche Wasserflächen, Grünzonen<br />
und Wegenetze umfasst. Ein wichtiger grundlegender<br />
Faktor für das balancierte Mikroklima auf<br />
dem Campus. Die ARENA bildet seit diesem Jahr das<br />
Tor zu dem rund 59 ha Fläche umfassenden Campusgelände,<br />
das für Mitarbeiter wie externe Besucher<br />
zugänglich ist. Bereits von Weitem präsentiert sich<br />
der Neubau selbstbewusst und signifikant – ein Ausrufezeichen<br />
für das moderne, smarte Bauen. u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
78<br />
Bauen & Energie<br />
Im Inneren sorgen natürliche<br />
und unbehandelte<br />
Oberflächen in Kombination<br />
mit den sichtbar belassenen<br />
Technikelementen<br />
für einen stringenten<br />
und offenen Eindruck.
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79<br />
Behnisch Architekten<br />
Smart ist das Konzept von Behnisch Architekten allemal:<br />
Landschaft, Transparenz und Flexibilität bildeten<br />
die Grundlage für den Entwurfsprozess. Um die<br />
Anmutung des Gebäudes möglichst weit von derjenigen<br />
eines „normalen Hauses” zu entfernen und etwas<br />
völlig Neues zu schaffen, setzten die Architekten auf<br />
eine innovative Fassadengestaltung. Dabei dient diese<br />
nur in zweiter Linie der Optik, vielmehr verbinden<br />
sich hierbei Nutzen und Ästhetik auf sehr gelungene<br />
Art und Weise. Behnisch Architekten liefern mit ihrem<br />
Entwurf wieder einmal einen Vorschlag, der über die<br />
reine Architektur hinausgeht und Statik und Bauphysik<br />
scheinbar spielerisch vereint. Konkret manifestierte<br />
sich diese Art der Planung bereits in einer detailliert<br />
durchdachten Baustellenplanung, soll sich aber ganz<br />
im Sinne des vorausschauenden Handelns gerade in<br />
der zukünftigen Nutzung energetisch auszahlen.<br />
Jeder Teil des skulpturartigen Bauwerks ist in einer<br />
sinnhaften und sinnvollen Bauweise ausgeführt: der<br />
in die Landschaft eingebettete erdgeschossige Gebäudekomplex<br />
in Massivbauweise, der Überbau hingegen<br />
in leichter Stahl-/Verbundbauweise. Dieser<br />
ruht wiederum auf rund 15 Meter langen V-förmig<br />
angeordneten Rohrmantelverbundstützen, die jeweils<br />
in Dreier- oder Viererkombination eine Stützengruppe<br />
bilden. Gerade die detaillierte Tragwerksplanung<br />
der Werner Sobek AG ermöglicht eine Minimierung<br />
an Material und Konstruktion, was logischerweise mit<br />
einer enormen Energieeinsparung in der Bauphase<br />
einhergeht und sich positiv auf die Energiebilanz niederschlägt.<br />
Wenig überraschend wurde die ARENA in<br />
Folge Anfang 2019 mit dem Ingenieurpreis des Deutschen<br />
Stahlbaus ausgezeichnet.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
80<br />
Bauen & Energie<br />
Die Büroetagen zeichnen<br />
sich durch maximale<br />
Offenheit aus, die auch in<br />
Zukunft ein Wachsen und<br />
Wandeln der Strukturen<br />
erlaubt.<br />
Der Anspruch von adidas an sich selbst als Marke<br />
mit Vorbildfunktion spiegelt sich auch in der Architektur<br />
wider: Hochwertige, „ehrliche” Materialien wie<br />
Vollholz, geschliffener Estrich oder Stahl dominieren<br />
neben der sichtbar belassenen Technik den Look der<br />
neuen ARENA. Auch der Einsatz solch hochwertiger<br />
Materialien, wie auch der Verzicht auf unnötige<br />
Verkleidungen sparen Energie. Ein ökologisch nachhaltiges<br />
Konzept zur Tageslichtoptimierung und Verschattung<br />
unterstreicht den innovativen Charakter<br />
des Neubaus. In Zusammenarbeit mit Bartenbach<br />
Lighting Design entwickelten Behnisch Architekten<br />
ein maßgeschneidertes Fassadensystem, das<br />
die wechselnden Sonnenstände aller Jahres- und<br />
Tageszeiten berücksichtigt. In Form eines parametrisch<br />
gestalteten außen liegenden Sonnenschutzes<br />
bestehend aus einer Metall-Rahmenkonstruktion mit<br />
opaken und perforierten Deckblechen konnten Tageslichtzufuhr<br />
und Wärmebelastung so rein baulich<br />
optimiert werden. So kann auf natürliche und rein<br />
bauliche Weise bereits ein angenehmes Arbeitsklima<br />
im Inneren der Büroräume erreicht werden.<br />
Die Büroflächen sind maximal flexibel gestaltet und<br />
können an zukünftige Anforderungen jederzeit problemlos<br />
adaptiert werden. Auf diese Weise wird Energie<br />
in Form von überflüssigem Baumaterial nicht nur<br />
im Hier und Heute eingespart, sondern auch morgen<br />
und übermorgen, wenn sich die Anforderungen an die<br />
Arbeitswelt weiterentwickeln und man ohne großen<br />
baulichen Energieaufwand reagieren kann. Die offene<br />
Arbeitswelt erstreckt sich über drei Etagen rund um<br />
das zentrale Atrium. Dieses schafft Blickbeziehungen<br />
und Begegnungszonen, mehrere durchgängige<br />
Lichthöfe holen zusätzlich viel Tageslicht bis tief in<br />
das Gebäude. Jede einzelne dieser Maßnahmen hat<br />
als großes Ganzes zum Ziel, auf nachhaltige Weise<br />
den rund 2.000 Mitarbeitern der ARENA die „besten<br />
Arbeitsplätze der Welt“ zur Verfügung zu stellen.<br />
Das Zielfoto für den adidas Campus World of Sports<br />
ist noch nicht geschossen. Wie im Spitzensport bedarf<br />
es für die zukunftsweisende Architektur einer<br />
perfekten Dosierung an Kraftaufwand und Energieeinsatz.<br />
Dabei geht es nicht darum, nur einen schnellen<br />
Sprint zu gewinnen, sondern sinnbildlich fit zu<br />
sein für den Marathon. Dank dieser durchdachten<br />
und individuellen Konzeption der neuen ARENA darf<br />
adidas auch in Zukunft wohl auf einen langen Atem<br />
und eine zweite Luft hoffen.<br />
(lp)
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81<br />
Behnisch Architekten<br />
Ansicht West<br />
Ansicht Süd<br />
Adidas ARENA<br />
Ansicht west<br />
Adidas ARENA<br />
Ansicht Süd<br />
Schnitt BB<br />
Adidas ARENA<br />
Ansicht west<br />
B<br />
B<br />
B<br />
Adidas ARENA Interior<br />
Schnitt B-B<br />
A<br />
A<br />
A<br />
A<br />
A<br />
A<br />
Adidas ARENA<br />
Erdgeschoss<br />
B<br />
Adidas ARENA<br />
2. Obergeschoss<br />
OG 2<br />
B<br />
EG<br />
Adidas ARENA<br />
2. Obergeschoss<br />
B<br />
adidas World of Sports ARENA<br />
Herzogenaurach, Deutschland<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
adidas AG<br />
Behnisch Architekten, Stuttgart (Stefan Rappold, Partner / Cornelia Wust)<br />
Nadine Hoss, Carina Steidele, Dennis Wirth, Nevyana Tomeva,<br />
Martin Buchall, Jorge Carvajal, Laetitia Pierlot, Saori Yamane, Adriana Potlog,<br />
Ioana Fagarasan, Anna-Lena Wörn, Abdalrahman Alshorafa, Arlette Haker,<br />
Hamdy Saflo, Matteo Cavalli, Mahboubeh Shoeybi, Andreas Peyker,<br />
Nadine Waldmann<br />
Werner Sobek AG, Stuttgart<br />
Nutzfläche: BGF 52.000 m 2<br />
Planungsbeginn: 2014<br />
Bauzeit: 2016 - 2019<br />
Fertigstellung: 2019
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
82<br />
Bauen & Energie<br />
Ein sinnvoller Bau<br />
Naturalis Biodiversity Center / Leiden / Neutelings Riedijk Architects<br />
Fotos: Scagliola Brakkee<br />
Das neu eröffnete Naturalis, ein Zentrum<br />
für Forschung über die Biodiversität<br />
samt angeschlossenem Museum wurde<br />
von den Neutelings Riedijk Architects<br />
aus Rotterdam gestaltet. Es ist – im Hinblick<br />
auf den Klimawandel und die ökologischen<br />
Probleme, die wir haben – ein,<br />
sowohl nachhaltiger wie auch sinnvoller<br />
Bau und ein Beitrag zur Stärkung des<br />
Bewusstseins für Artenvielfalt, Reichtum<br />
und auch das Verschwinden von Natur<br />
auf unserem Planeten.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
83<br />
Neutelings Riedijk Architects<br />
Am 31. August dieses Jahres hat in Leiden, Holland<br />
das Naturalis nach seiner Komplettrenovierung<br />
wieder eröffnet. Es ist ein Ort, an dem<br />
sämtliche Aspekte der Biodiversität zusammentreffen.<br />
Naturalis ist das nationale Forschungsinstitut<br />
für Biodiversität und wurde bereits 1820<br />
von König Willem I. in Leiden gegründet. Heute<br />
ist es ein Platz für alle, für Wissenschaftler genauso<br />
wie einfache Museumsbesucher, die mehr<br />
über unsere Natur und Umwelt lernen und entdecken<br />
wollen. Und damit ist diese Architektur<br />
auch sinnvoll, im Gegensatz zu vielen anderen,<br />
im Monatsrhythmus aus der Erde gestampften<br />
Museen weltweit, die nur vom Image der Star<strong>architektur</strong><br />
leben.<br />
Die Neutelings Riedijk Architects haben den<br />
Bau zukunftsfit gemacht, die einzelnen Teile<br />
verbinden nun Wissenschaft und Sammlungen<br />
und bieten state-of-the-art Möglichkeiten der<br />
Forschung über Biodiversität. Die komplette<br />
Renovierung und Erneuerung des existierenden<br />
Naturalis fand in den letzten zwei Jahren statt<br />
und heute beherbergt das Haus die nationale<br />
Sammlung von 42 Millionen Objekten aus allen<br />
Bereichen der Natur.<br />
Das ursprüngliche Museum mit einer Kapazität<br />
von 150.000 Besuchern pro Jahr wurde bereits<br />
1998 errichtet und hatte dringenden Renovierungsbedarf.<br />
2016 waren es bereits 410.000 Besucher,<br />
die das Haus besuchten und das überforderte<br />
naturgemäß die gegebenen Möglichkeiten.<br />
Zu Spitzenzeiten waren die Gänge total überfüllt<br />
und zu eng. Zusätzlich wurde ein neuer<br />
Museums trakt errichtet und diese Einrichtung<br />
ist für das Bewusstsein der Menschen, gerade<br />
angesichts des dramatischen Rückganges der<br />
Artenvielfalt durch den Klimawandel, von größter<br />
Bedeutung und auch sinnvoll.<br />
u
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
84<br />
Bauen & Energie
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
85<br />
Neutelings Riedijk Architects<br />
Die Neutelings Riedijk Architects, ein international<br />
renommiertes Büro aus Rotterdam wurde mit der Gestaltung<br />
des Umbaues und der neuen Institution beauftragt.<br />
Es entstand ein nachhaltiges Ensemble aus<br />
bestehenden Körpern und einem neuen Museum sowie<br />
Forschungsbereichen. Heute ist in der Ansammlung<br />
von bestehenden und neuen Gebäuden jede<br />
Funktion in einem eigenen Körper untergebracht.<br />
Die Gestaltung beinhaltet auch eine „Glaskrone“ als<br />
Eyecatcher, denn schließlich will man ja auch auf<br />
sich aufmerksam machen. Für die Gestalt dieser Krone<br />
ließ sich Architekt Michiel Riedijk von der Natur<br />
inspirieren. Sie ist der Schnittpunkt aller Flügel des<br />
Ensembles mit deren separaten Funktionen – Sammlung,<br />
Forschung und Museum. Wissenschaftler, Angestellte,<br />
Schulklassen und Familien können sich hier<br />
in einem Meer aus Licht treffen. Diese zentrale Halle<br />
symbolisiert das neue Naturalis, mit seinem Fokus<br />
auf Verbindung, Vermittlung und Transparenz. Das<br />
Erscheinungsbild des Baukörpers ist von einer dreidimensionalen,<br />
weißen Betonstruktur in der Form von<br />
ineinandergreifenden Molekülen als Gitterwerk von<br />
Ovalen, Dreiecken und Hexagonen bestimmt. Das Tageslicht<br />
tritt durch ovale Fenster in die Halle. u<br />
Große Friese aus Travertin,<br />
einem Millionen Jahre alten<br />
Gestein, prägen die Innen- und<br />
Außenseiten des Museums.
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
86<br />
Bauen & Energie<br />
Auch die Wandgestaltung aus Travertinstein,<br />
weißen Betonbändern und farbenprächtigen<br />
Kunstwerken ist eine Referenz an die Vielfalt<br />
und Schönheit der Natur.<br />
Öffentliche Funktionen wie Restaurant, Shop und ein<br />
Ausstellungsbereich befinden sich im Erdgeschoss,<br />
sodass Besucher hier bereits einen Blick auf die letzten,<br />
ans Ufer geschwemmten Walskelette werfen<br />
können. Die Haupttreppe gleicht einem Bergpfad und<br />
wird nach oben hin immer schmäler. Aber es ist noch<br />
genug Platz für „Trix“, den 66 Millionen Jahre alten<br />
Dinosaurier, der seinen Ehrenplatz in der Galerie hat.<br />
Die Außengestaltung der Ausstellungshallen mit ihren<br />
horizontal geschichteten Travertinsteinblöcken<br />
erinnert wiederum an geologische Strukturen der<br />
Erdgeschichte. Sie ist ein weiteres auffallendes Element<br />
des Museumdesigns. Der dafür verwendete<br />
Travertin hat in seinem natürlichen Entstehungszyklus<br />
über die Millionen von Jahren Kristalle mit einem<br />
wunderbaren Schimmer entwickelt. Durch das<br />
Schneiden und Bearbeiten der Steine ist diese „gespeicherte“<br />
Energie wieder zum Vorschein gekommen<br />
und das passt sehr gut in die Philosophie und<br />
zu den Inhalten des Naturalis. Dazwischen befinden<br />
sich weiße Betonbänder, gestaltet von der international<br />
bekannten holländische Modedesignerin Iris<br />
van Herpen. Sie ließ sich dabei von einigen Formen<br />
aus der Naturalis-Sammlung inspirieren. Insgesamt<br />
hat sie 263 Paneele gestaltet, zusammen ergibt das<br />
eine Länge von mehr als einem Kilometer Kunst, die<br />
sich im Inneren und an der Außenseite der Museumswände<br />
abbildet. Diese Betonformen erscheinen<br />
weich wie Seide, dank einer speziellen Technik, die<br />
für dieses Design entwickelt wurde und die Ähnlichkeit<br />
mit Stoff ist ein Hinweis auf die innovativen<br />
Gewänder, die van Herpen für Celebrities wie Cate<br />
Blanchett, Beyoncé und Lady Gaga entworfen hat.<br />
Ebenso enthält das Museum an die 100 Wandbilder<br />
des Künstlers Tord Boontje, auch er hat sich in seinen<br />
farbenprächtigen Bildern, die eine Mischung aus<br />
Malerei und Fotografie sind, von der Natur und deren<br />
Vielfalt anregen lassen.<br />
Im Inneren in den Forschungsbereichen und Labors<br />
finden über 200 Wissenschaftler und Forscher Platz,<br />
um sich mit Studien über die letzten globalen Ereignisse<br />
wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität,<br />
Artensterben, Nahrungsmittel und Wasserqualität zu<br />
befassen. Und das Museum bietet den Besuchern die<br />
Gelegenheit, ein Mehr über die Schönheit und den<br />
Reichtum der Natur zu erfahren.<br />
(rp)
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
87<br />
Neutelings Riedijk Architects<br />
Section AA<br />
0 5 10 15 20 25 m<br />
Section AA<br />
0 5 10 15 20 25 m<br />
Ground floor level<br />
0 5 10 15 20 25 m<br />
Naturalis Biodiversity Center<br />
Leiden, Holland<br />
Bauherr:<br />
Planung:<br />
Mitarbeiter:<br />
Statik:<br />
Naturalis Biodiversity Center<br />
Neutelings Riedijk Architects<br />
Michiel Riedijk, Willem Jan Neutelings, Frank Beelen,<br />
Kenny Tang, Guillem Colomer Fontanet, Jolien Van Bever,<br />
Inés Escauriaza Otazua, Marie Brabcová, Cynthia Deckers<br />
Aronsohn Raadgevende Ingenieurs<br />
Bebaute Fläche: 38.000 m 2<br />
Bestand: 18.000 m 2<br />
Neubau: 20.000 m 2<br />
Planungsbeginn: 03/2013<br />
Bauzeit: 2017 - 2019<br />
Fertigstellung: 08/2019
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
88<br />
Licht<br />
Ausgezeichnete<br />
Lichtgestaltung<br />
Am 5. September wurde der diesjährige Gewinner des Schwedischen Lichtpreises 2019 in<br />
Stockholm gekürt. Aus den drei Finalisten – ein Lesesaal der Uppsala Universität, ein japanisches<br />
Bad in Nacka und eine Pumpstation in Luleå – ging der Lesesaal als Sieger hervor.<br />
Text: Katarina Trapp<br />
Der Wettbewerb um den prestigevollen Preis wird<br />
seit 27 Jahren jährlich veranstaltet und dient der<br />
Hervorhebung von Lichtdesign in Projekten, bei welchen<br />
Licht in einer bemerkenswerten Art eingesetzt<br />
wird, um die Funktion und die Architektur des Projektes<br />
zu unterstreichen. Aus den Einreichungen wählt<br />
die Jury zehn Beiträge aus, aus welchen drei Finalisten<br />
hervorgehen. Die Jury bewertet sowohl visuelle,<br />
ästhetische und funktionelle als auch technische<br />
und ökonomische Aspekte. Die diesjährigen Beiträge<br />
wurden 2018 fertiggestellt.<br />
Pumpstation P42<br />
Foto Pumpstation: ©Therese Engström, Designat Ljus Europa AB<br />
Lichtplanung Pumpstation: ©Jan Forsmark und Robert Taavo, Designat Ljus Europa
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
89<br />
Licht<br />
Bad Yasuragi<br />
Die Pumpstation P42 für Wasser und Abwasser, die<br />
auf einem prominenten Platz bei einer der Einfahrten<br />
nach Luleå steht, erhielt eine lobenswerte Erwähnung.<br />
Mit der Beleuchtung der zweischaligen Fassade<br />
soll der Eindruck von Lichtreflexionen entstehen, die<br />
von Wellen am Strand gebrochen werden. Die äußere<br />
Schale der Fassade, die aus Cortenstahl-Stäben besteht,<br />
erzeugt bei Sonnenschein ein veränderliches<br />
Schattenspiel. Abends wird die Fassade von hinten<br />
beleuchtet und von den örtlichen Wetter- und Windverhältnissen<br />
gesteuert, wodurch ein hin und her wogendes<br />
Lichtspiel auf der Fassade entsteht.<br />
Im Juryprotokoll zum japanischen Bad Yasuragi wurde<br />
der subtile Einsatz von artifiziellem und natürlichem<br />
Licht gewürdigt, das ein genuines Erlebnis von<br />
Schlichtheit und Reinheit erzeugt. Für das feinstimmige<br />
Zusammenspiel zwischen Licht und Raum, das<br />
Verständnis von der natürlichen Unregelmäßigkeit<br />
des Lichtes, für die Atmosphäre, die auf den Kenntnissen<br />
der alten japanischen Traditionen beruht und<br />
die Integrität der Besuchenden respektiert, wurde das<br />
Projekt mit einer lobenswerten Erwähnung geehrt. u<br />
Bad Yasuragi<br />
Foto Yasuragi: ©Åke E:son Lindman<br />
Lichtplanung Yasuragi: ©Tatiana Bibikova, ECO Lightlink<br />
Bad Yasuragi
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
90<br />
Licht<br />
„Aussicht“<br />
Der gewinnende Beitrag, der Lesesaal Ekonomikum,<br />
der in einem der von Peter Celsing im Jahre 1975 entworfenen<br />
Institutionsbauten der Uppsala Universität<br />
liegt, besteht aus zwei unterschiedlichen Räumen:<br />
einem Raum für Gruppenarbeit und soziale Tätigkeiten<br />
und dem eigentliche Lesesaal. Der Architekt und<br />
Lichtplaner Jonas Kjellander von Sweco Architects<br />
hat die Räume „Aussicht“ und „Einsicht“ genannt.<br />
Der erste Raum, den man betritt, die „Aussicht“, ist<br />
ein Raum für kollektives Arbeiten und Zusammensein,<br />
von Tageslicht durchflutet und mit Möbeln, die<br />
an unterschiedliche soziale Situationen angepasst<br />
sind: Gruppenarbeiten in kleinen, verglasten Besprechungszimmern,<br />
Gespräche an runden Kaffeetischen<br />
oder geselliges Zusammensein auf dem großen, bodennahen<br />
und mit grünem Wollteppich ausgekleideten<br />
Kollektivsofa, das vor einer schallabsorbierenden<br />
Mooswand steht. Die ruhige und angenehme Atmosphäre<br />
wird durch die Beleuchtung unterstützt und<br />
auf die Besucher übertragen. Auch die Tatsache,<br />
dass die Schuhe beim Eingang ausgezogen werden,<br />
trägt dazu bei, dass man sich respektvoller bewegt,<br />
so etwa wie wenn man bei jemandem Zuhause ist,<br />
meint Architekt Kjellander.<br />
Der eigentliche Lesesaal, die „Einsicht“, ist in einem<br />
Schutzraum eingebaut, der im Ernstfall innerhalb von<br />
48 Stunden entleert werden kann und der eigentlichen<br />
Funktion des Schutzraums dient. Aus dem<br />
fensterlosen und am Anfang der Planung noch recht<br />
trostlos wirkenden Raum ein attraktives Lernmilieu<br />
mit guten Licht- und Klimaverhältnissen zu gestalten,<br />
war eine Herausforderung.<br />
Dunkelheit kann auch ruhegebend sein. Variation ist<br />
natürlich und hilft uns, unsere Sinne zu schärfen. Die<br />
umgebende Dunkelheit unterstützt die Konzentration<br />
innerhalb einer der individuellen „Lichtblasen“, die jedem<br />
Platz zugewiesen ist, erklärt Architekt Kjellander.<br />
Hier signalisieren sowohl die Möbel als auch die Lichtgestaltung,<br />
dass es sich um ein ruhiges Milieu für individuelles<br />
Arbeiten und Studieren handelt. Reduzierte<br />
Allgemeinbeleuchtung in Kombination mit individueller<br />
Platzbeleuchtung ist üblich in gängigen Lesesälen.<br />
Was hier kennzeichnend ist, ist die Kombination<br />
aus verschiedenen Arten zum Sitzen und individuell<br />
gesteuerter Platzbeleuchtung für unterschiedliche<br />
Präferenzen, sowohl für analoges als auch digitales<br />
Arbeiten. Wir sind alle verschieden und wollen unterschiedlich<br />
sitzen, oder auch mal den Platz wechseln<br />
können während einer langen Arbeitssitzung.<br />
In der Mitte des Raumes befindet sich ein Sitzkreis<br />
aus vierzehn für dieses Projekt spezialdesignten Sesseln,<br />
die sowohl aktives als auch entspanntes Sitzen<br />
ermöglichen. Der Kreis bildet einen eignen Rahmen<br />
für unterschiedliche Gesprächssituationen, wenn<br />
der Raum vom Lesesaal zum „Raum für Gespräche“<br />
mutiert. Zusätzlich zu den in der Decke eingebauten<br />
Spotlights, sind die Plätze mit individuellen Tischlampen<br />
versehen.<br />
Das Erzählen am Lagerfeuer war eine der Ursprungsformen<br />
der Begegnungen von Menschen in vielen<br />
Kulturen seit Urzeiten, erzählt der Architekt. Der Kreis<br />
soll nicht größer sein, als dass man die Gesichtsausdrücke<br />
aller im Kreis ablesen kann, was sehr wichtig<br />
für ein gutes Gespräch ist, betont er. Dies wird auch<br />
durch das Licht, das von der Tischfläche ins Gesicht<br />
reflektiert, unterstützt.<br />
Die Akustik kann für diesen Teil des Raumes an unterschiedliche<br />
Gesprächssituationen angepasst werden,<br />
indem die schallabsorbierenden Elemente über<br />
der Feuerstelle weggeschoben werden. Auch das<br />
Beleuchtungsszenario kann an unterschiedlich große<br />
Gruppen und verschiedene Zwecke angepasst werden,<br />
je nachdem, ob es sich um eine Märchenstunde,<br />
einen Lyrikabend mit Publikum oder eine Vorstandssitzung<br />
handelt. Die ruhige Atmosphäre wird vom<br />
diskreten Sternenhimmel unterstützt, der von einem<br />
Astronomen der Uppsala Universität gestaltet wurde.<br />
In der Beurteilung der Jury zum gewinnenden Beitrag<br />
wurden die umfassenden Kenntnisse vom Zusammenspiel<br />
zwischen Farben, Formen und Materialien<br />
gelobt. Das umfangreiche Wissen von Lernmilieus<br />
und der Glaube an den jungen Menschen sowie sein<br />
Recht auf Würde wurden hervorgehoben. Die Jury<br />
lobte den großen Mut und den kreativen Einsatz von<br />
ursprünglichen Ausdrucksmitteln, die das Gefühl von<br />
Geborgenheit, Vertraulichkeit und Staunen in diesem<br />
einzigartigen Lernmilieu verstärken.<br />
Architekt Jonas Kjellander, der schon 2010 den<br />
Schwedischen Lichtpreis für die Planung des Kindergartens<br />
Matildelund in Kumla bekommen hat, erklärt<br />
bei der diesjährigen Preisverleihung sein Interesse<br />
für Lernmilieus: Schulen sind für ihn die wichtigsten<br />
Milieus, die wir gestalten, und Licht ist das wichtigste<br />
Werkzeug des Architekten. Er hofft durch diesen<br />
Preis vermehrt Möglichkeiten zu bekommen, um<br />
gute Beleuchtung nicht nur in Schulen, sondern auch<br />
in anderen Bereichen realisieren zu können und fügt<br />
hinzu, dass die Perspektive der Kinder als Maßstab<br />
uns allen guttun würde.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
91<br />
Licht<br />
„Einsicht“<br />
Foto Lesesaal: ©Åke E:son Lindman<br />
Lichtplanung Lesesaal: ©Jonas Kjellander, Sweco Architects Örebro<br />
„Einsicht“<br />
„Einsicht“<br />
„Einsicht“
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
92<br />
Produkt News<br />
Nachts nur leuchten,<br />
wenn es nötig ist<br />
Weltweit nimmt die nächtliche Beleuchtung immer größere Ausmaße an – ein<br />
Problem, dessen ganze Tragweite noch längst nicht absehbar ist. Der erhöhte<br />
Energieverbrauch ist nur eine der vielen Folgen. Besorgniserregend ist aber auch<br />
der direkte Einfluss auf die Tierwelt und damit auf unsere Umwelt. Dabei ließe<br />
sich dieser Entwicklung an vielen Orten mit einfachen Mitteln entgegenwirken.<br />
Jährlich lässt sich eine Zunahme an nächtlichem<br />
Kunstlicht um über zwei Prozent<br />
beobachten. Diese steigende „Lichtverschmutzung“<br />
führt dazu, dass die Sterne<br />
in stark besiedelten Gebieten heute kaum<br />
mehr wahrnehmbar sind. Stattdessen leuchten<br />
künstliche Lichtquellen und stören so<br />
die Orientierung von Insekten und Zugvögeln.<br />
Tödliche Kollisionen der Vögel mit beleuchteten<br />
Gebäuden sind eine der Folgen.<br />
Zudem kreisen jede Nacht Millionen von Insekten<br />
bis zu Erschöpfung und Tod um das<br />
nächtliche Licht. Einen Zusammenhang mit<br />
dem aktuellen Insektensterben halten Experten<br />
daher für durchaus wahrscheinlich.<br />
Dabei wäre ein Gegensteuern oft ganz<br />
einfach. Zum Beispiel durch ein intelligent<br />
gesteuertes Licht, das nachts nur scheint,<br />
wenn es wirklich nötig ist, und sonst automatisch<br />
deaktiviert wird. Möglichkeiten<br />
hierfür zeigt zum Beispiel das Portfolio des<br />
Herstellers ESYLUX, etwa mit den ALVA<br />
LED-Pollerleuchten mit eingebautem Bewegungsmelder.<br />
Sie können nicht nur sich<br />
selbst, sondern ganze Leuchtengruppen<br />
energieeffizient steuern. Damit reduzieren<br />
sie die Lichtverschmutzung – und schonen<br />
so unsere Umwelt und nicht zuletzt natürlich<br />
auch das eigene Budget.<br />
ESYLUX Österreich GmbH<br />
T +43 (0)732 788188-0<br />
info@esylux.at<br />
www.esylux.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Nicht nur intelligent,<br />
sondern auch sicher<br />
Neue Produkte für ein sicheres Zuhause: Das war<br />
das Motto der beiden Afterwork-Veranstaltungen im<br />
September der KNX Austria, die als nationale Gruppe<br />
der KNX Association die Bekanntheit der standardisierten<br />
KNX Technologie in Österreich fördert. Sowohl<br />
in Niederösterreich als auch in der Steiermark<br />
konnten KNX Profis – Umsetzer von KNX Projekten<br />
– so wie Interessenten neue Produkte in gemütlicher<br />
Atmosphäre ansehen, angreifen, Fragen stellen und<br />
sich untereinander austauschen.<br />
„KNX Secure Produkte verwenden die gleichen Sicherheitsmechanismen<br />
wie Ihre Bank und sind daher in puncto<br />
Sicherheit mit dem Online Banking gleichzusetzen“<br />
brachte es Markus Zack, Obmann der KNX Austria,<br />
bei der Veranstaltung in Guntramsdorf auf den Punkt.<br />
„Auch in Graz war das Interesse groß“ fasst Thomas<br />
Lenitz, KNX Austria Obmann-Stv., zusammen. Mit den<br />
Veranstaltungen wollte man der Nachfrage nach einer<br />
Plattform zwischen Anbietern von KNX Produkten und<br />
Umsetzern der Projekte (KNX Profis) nachkommen.<br />
Auch im nächsten Jahr sind Veranstaltungen an verschiedenen<br />
Standorten quer durch Österreich geplant.<br />
www.knxaustria.at<br />
93<br />
Produkt News<br />
Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />
mit unendlichen Möglichkeiten.<br />
Wir bringen Visionen von Architekten und Lichtdesignern<br />
in nahezu jede denkbare Form.<br />
H-80 Profil | H-140 PROFIL<br />
Dome<br />
Design trifft Licht<br />
LICHT FOLGT FORM - FORM FOLGT ARCHITEKTUR<br />
RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />
Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
94<br />
Produkt News<br />
Fotos: Laschenskyhof GmbH, Michael Huber | www.huber-fotografie.at<br />
Gastlichkeit in<br />
zeitgemäßem Design<br />
Am Rande Salzburgs liegt das Hotel „Laschenskyhof“, in dem sich typisch österreichische<br />
Gastlichkeit und zeitgemäße technische Standards vereinen. Für die<br />
Sanitärausstattung setzten die Eigentümer auf Design-Armaturen von HANSA,<br />
die sich harmonisch in das Ambiente einfügen und dabei ebenso den Anspruch an<br />
Modernität, Nachhaltigkeit und Komfort erfüllen.<br />
Im Frühjahr 2019 wurde nun ein luxuriöser Zubau mit<br />
Gästezimmern, Seminarräumen und Wellnessbereich<br />
eröffnet. Bei der Ausstattung haben sich die Eigentümer<br />
erneut für Produkte von HANSA entschieden.<br />
Blickfang am Waschtisch ist die seitenbediente<br />
HANSADESIGNO STYLE, die als optisches Statement<br />
und die seitliche Bedienung gleich mehrere Vorteile<br />
bietet: Zum einen bleibt die Chromoberfläche vor dem<br />
Tropfwasser der Hände weitgehend geschützt. Das<br />
hält sie lange sauber und hygienisch. Zum anderen<br />
ergibt sich mehr Komfort unter der Armatur.<br />
Die freistehende Wanne erhielt mit der<br />
HANSADESIGNO eine ebenso attraktive Begleitung.<br />
So ergibt sich ein zeitgemäß frisches und einheitliches<br />
Armaturenbild.<br />
Die Handbrause HANSAACTIVEJET STYLE folgt dem<br />
aktuellen Wohlfühltrend. In modernem softedge-Design<br />
gestaltet, liefert sie ein intuitives Verwöhnprogramm.<br />
Auf Knopfruck lassen sich drei verschiedene<br />
Erlebnismodi einstellen: das Strahlbild INTENSE für<br />
den Duschalltag, das weiche SENSITIVE SPRAY für<br />
Entspannung oder das härtere PULSE SPRAY für eine<br />
gezielte Massagebehandlung. Für eine leichte und<br />
unkomplizierte Reinigung sorgt die Anti-Kalk Technik.<br />
So ist die Handbrause immer hygienisch sauber<br />
und die Gäste fühlen sich rundum wohl.<br />
Perfekt kombiniert wurde die HANSAACTIVEJET<br />
STYLE Handbrause im Wandstangen-Set mit dem<br />
HANSALIVING Thermostat.<br />
HANSA AUSTRIA GmbH<br />
T +43 (0)662 433 100-0<br />
office@hansa.at<br />
www.hansa.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Heiz- und Kühldecke<br />
mit Klick<br />
Für ganzjährig angenehme Temperaturen bietet<br />
Uponor mit Thermatop M jetzt eine besonders einfach<br />
zu installierende Heiz- und Kühldecke.<br />
Das wasserbasierte Heiz- und Kühldeckensystem arbeitet<br />
überwiegend nach dem Strahlungsprinzip und<br />
zeichnet sich durch vielfältige Anwendungs- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten aus. Die vorgefertigten<br />
Heiz- und Kühlelemente aus dem diffusionsdichten<br />
MLCP Mehrschichtverbundrohr sind besonders einfach<br />
zu montieren, denn sie werden einfach ohne<br />
zusätzliches Werkzeug in eine herkömmliche Deckenunterkonstruktion<br />
eingeklickt. Die Beplankung<br />
wird danach vom Trockenbauer komplett in Eigenregie<br />
ausgeführt, womit auch eine vollständige Gewerketrennung<br />
gewährleistet ist. Speziell geformte<br />
Befestigungsschienen sorgen für einen sehr guten<br />
Kontakt der Rohre mit der Gipskarton-Thermoplatte<br />
und ermöglichen so hohe Leistungswerte. In Verbindung<br />
mit der einfachen Planung und Auslegung<br />
können so architektonisch ansprechende, fugen- und<br />
richtungslose Heiz- und Kühldecken in einem breiten<br />
Objektspektrum vom Einfamilienhaus bis hin zu<br />
großen Gewerbebauten umgesetzt werden. Uponor<br />
Thermatop M sorgt dabei nicht nur für ein ganzjährig<br />
angenehmes Raumklima, sondern auch für eine gute<br />
Raumakustik. Beleuchtungselemente und weitere<br />
Bauteile, wie Lautsprecher, Sprinkler etc., können<br />
problemlos in die Decke integriert werden.<br />
Uponor Vertriebs GmbH<br />
T +43 (0)2236 23003-0<br />
info.at@uponor.com<br />
www.uponor.at<br />
www.uponor.at/thermatop-m<br />
95<br />
Produkt News<br />
EXOS. Systemlinie<br />
Mineralgußwaschtische mit perfekt<br />
abgestimmten Accessoires mit Edelstahlkorpus<br />
und wahlweise schwarzer oder weißer<br />
Sicherheitsglasfront. Hier kombiniert mit<br />
innovativen F5L-Mix Einhebelmischer als<br />
Wasch- und Duscharmatur.<br />
Entdecken Sie unsere Neuheiten auf<br />
www.franke.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
96<br />
Produkt News<br />
Faszinierendes Wassererlebnis<br />
Puristisches Design kombiniert mit High-End-Technologie und innovativen Features<br />
– so präsentiert die Marke AXOR ihre neuen Kopfbrausen. Mit jeweils sechs<br />
runden und eckigen Varianten ermöglicht das Sortiment die Umsetzung kompletter<br />
AXOR Bäder bis in die Dusche.
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Das klare, puristische Design mit innovativen Features<br />
entstand in Zusammenarbeit mit Phoenix Design<br />
aus Stuttgart: Das Quadrat oder der Kreis als prägende<br />
Formen – von der Kopfbrause über den Brausearm<br />
bis hin zu den passenden Thermostatmodulen. Stilbildend<br />
sind dabei die fein geschliffenen und polierten<br />
Kanten der hochwertigen Metallplatte – höchste Fertigungskunst,<br />
die in Kombination mit dynamischen<br />
Strahldüsen das puristische Design unterstreichen.<br />
Veredelt mit einer der 15 AXOR FinishPlus Oberflächen<br />
erhalten die Produkte zusätzliche Strahlkraft.<br />
High-End Technologie und Innovative Features<br />
Gefertigt aus hochwertigem Metall führt die Strahlscheibe<br />
der 2jet Varianten zwei revolutionäre Wasserstrahlarten:<br />
der sanfte, großflächige PowderRain<br />
(Durchfluss: 16-20L/Minute) und der neue Intense<br />
PowderRain (Durchfluss: 15-18L/Minute), eine intensivere,<br />
konzentrierte Variante der beliebten Strahlart.<br />
Die Strahldüsen sind nur sichtbar, solange die Brause<br />
in Funktion ist. Ist das Wasser abgeschaltet, fahren<br />
sie zurück in die Strahlscheibe. Dadurch ist die<br />
Metallplatte leicht zu reinigen: Mittels einem Bajonette-Anschluss<br />
kann sie außerdem einfach abgenommen<br />
und wieder montiert werden, z.B. für ein<br />
Entkalkungsbad. Innovativ ist auch die integrierte<br />
ServiceCard – per Knopfdruck kann sie entnommen<br />
und der Brausefilter gereinigt werden.<br />
97<br />
Durch ihr Design, ihre Materialität und die Inszenierung<br />
des Wassers verleihen die AXOR Showers dem<br />
Duschraum etwas Makelloses.<br />
Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />
T +43 (0)2236 62830<br />
info@hansgrohe.at<br />
www.hansgrohe.at<br />
www.axor-design.com<br />
Produkt News<br />
DIE DESIGN-<br />
V ELFALT<br />
MADE IN AUSTRIA<br />
Qualitätsprodukte der österreichischen<br />
Traditionsmarke in vollendetem Design<br />
Mehr Informationen finden Sie auf:<br />
www.vogelundnoot.com/at/designvielfalt
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
98<br />
Produkt News<br />
Klassische Schönheit aus Österreich<br />
„The New Classic“ heißt die neue Badkollektion von Laufen. Ihre anmutige Schönheit<br />
verdankt sie Star-Designer Marcel Wanders, der hier klassische Formen mit Saphir-<br />
Keramik neu interpretiert hat. Das besondere Flair der Kollektion ist der Kreativität<br />
des Designers in Kombination mit der meisterhaften Beherrschung des Materials<br />
durch Laufen zu verdanken und kommt in jedem einzelnen Stück zum Ausdruck.<br />
Laufen ist das einzige Unternehmen, das in Österreich<br />
Sanitärkeramik erzeugt. An den zwei<br />
Produktionsstandorten – im niederösterreichischen<br />
Wilhelmsburg und im oberösterreichischen<br />
Gmunden – entsteht eine Keramik fürs<br />
Bad, die für ihre Qualität weit über die Grenzen<br />
hinweg bekannt ist. Die Kollektion „The New<br />
Classic“ wird beispielsweise ausschließlich am<br />
Produktionsstandort in Gmunden hergestellt.<br />
Revolution in der Formensprache<br />
Eine besondere Spezialität von Laufen ist es, die<br />
Grenzen des Werkstoffes Keramik auszuloten<br />
und so auch technisch besonders anspruchsvolle<br />
Entwürfe umzusetzen. Vor allem mit dem<br />
neu entwickelten Material SaphirKeramik gelang<br />
Laufen eine bahnbrechende Weiterentwicklung.<br />
Das Material bringt den traditionellen<br />
Werkstoff Keramik in völlig neue Formen.<br />
Hauchdünne und doch robuste, starke Wandungen,<br />
sowie eng definierte Radien sind mit dem<br />
neuen Werkstoff möglich.<br />
Mit dem Design von „The New Classic“ hat Laufen<br />
den niederländischen Designer Marcel Wanders<br />
beauftragt, der sich mit seinem extravaganten<br />
Stil und seinem innovativen Umgang mit Material<br />
und Technologie weltweit einen exzellenten Ruf<br />
erarbeitet hat. Die idealen Voraussetzungen, um<br />
mit SaphirKeramik eine neue Formensprache für<br />
die Badgestaltung zu definieren. Weiche, lässig<br />
geschwungene und feminin anmutende Kurven<br />
erinnern an sich öffnende Blütenkelche und kontrastieren<br />
mit bewusst kantig ausgestalteten Elementen<br />
als männlichem Konterpart. Dank dieses<br />
Spannungsbogens entfaltet „The New Classic“<br />
eine ikonenhafte Präsenz, die in dieser Form<br />
noch nie mit Badkeramik realisiert wurde.<br />
Zu „The New Classic“ gehören Waschtische und<br />
Waschtisch-Schalen, WCs, Bidet, Badewanne,<br />
Armaturen, Spiegel und Accessoires sowie Möbel.<br />
Die charakterstarke Kollektion wurde für ihre<br />
sinnliche Verbindung von Ästhetik und Funktion<br />
mit dem iF Design Award 2019 ausgezeichnet.<br />
LAUFEN Austria AG<br />
T +43 (0)2746 6060-0<br />
office.wi@at.laufen.com<br />
www.laufen.co.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Ein Stück Natur<br />
im Bad<br />
Oberflächen aus echtem Heu und wunderbar<br />
duftenden Heublumen aus den Tiroler Bergen<br />
bietet das Systemkonzept Riva aus der<br />
österreichischen Industrie-Manufaktur Conform<br />
Badmöbel mit der Kollektion Hayland.<br />
Die in Breite und Tiefe individuell planbare<br />
Waschtischplatte der Serie Riva, die in<br />
sechzehn Dekoren sowie in drei natürlichen<br />
Keramikoberflächen gefertigt und nach individuellen<br />
Wünschen mit verschiedensten<br />
Waschbecken, Aufsatzkeramiken, Unterschränken,<br />
Bords, Spiegeln und Spiegelschränken<br />
(zur Wahl stehen auch sehr robuste<br />
Metallspiegelschränke!) kombiniert<br />
werden kann, bietet schier unbegrenzte<br />
Möglichkeiten für individuelle Waschplatz-Lösungen.<br />
Hundertprozentige Natürlichkeit und erstklassige<br />
ökologische Werte bis ins kleinste<br />
Detail garantiert die Oberfläche Hayland.<br />
Die Innovation ist das Ergebnis einer langjährigen<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit.<br />
Frisches Heu und getrocknete Heu-<br />
99<br />
blumen werden mit zu 100% abbaubaren<br />
biologischen Bindestoffen auf ein spezielles<br />
Trägermaterial aufgetragen und als einzigartige<br />
Naturdekore händisch auf die Conform-Oberflächen<br />
appliziert. Ganz ohne Zugabe<br />
von Aromen oder Duftstoffen entsteht<br />
ein langanhaltendes, olfaktorisches Erlebnis<br />
von blühenden Bergwiesen. Gleichzeitig<br />
sind die Oberflächen der Haylander ausgesprochen<br />
robust und für die Herausforderungen<br />
des Badalltags gerüstet.<br />
CONform Badmöbel GmbH<br />
T +43 (0)5412 63493<br />
office@conformbad.at<br />
www.conformbad.at<br />
www.conform-partnersystem.com<br />
Produkt News<br />
Bau auf Uponor<br />
mit Thermatop M*<br />
Das fugenlose Gipskarton Heiz-/Kühldeckensystem<br />
für besondere architektonische Ansprüche<br />
Schnelle Montage, flexible<br />
Installation dank einfacher<br />
Klickmontage<br />
Hohe Heiz- und Kühlleistungen,<br />
große thermisch aktive<br />
Rohroberfläche,<br />
hohe Schallabsorptionsgrade<br />
Klare Gewerketrennung zwischen<br />
Trockenbau und Haustechnik<br />
* Der neue Name für Uponor Varicool Eco S<br />
www.uponor.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
100<br />
Produkt News<br />
Foto: Repabad / Rita Pauchard<br />
Im Bann verschiedener Kulturen<br />
Die Vielfalt an kulturellen Eindrücken, die der Bauherr über viele Jahre auf Reisen<br />
sammelte, prägen das Badezimmer hoch über den Dächern von Chur, Schweiz.<br />
Aus dieser Lebenserfahrung hat die Innenarchitektin<br />
Nedrete Mehmedi einen Mix aus verschiedenen Stilen<br />
und Materialien kreiert, der sich durch die komplette<br />
Wohnung zieht. Die Farben der Decke und des<br />
Eichenparketts harmonieren mit dem blauen brasilianischen<br />
Quarzit „Azul Macaubas“. Ins Auge fallen sofort<br />
die runden Gemälde „moorish bath“ des französischen<br />
Künstlers Jean Gérôme, die die Wände zieren.<br />
Besonders das Badezimmer spiegelt diesen gekonnten<br />
Materialmix wider. Das Herzstück im Bad<br />
bildet das Dampfbad von Repabad, das mit seiner<br />
externen Dampftechnik, der Aromatherapie, dem<br />
Farblicht-System und den kupferbeschichteten Beschlägen<br />
keine Wünsche offen lässt. Ein Unikat, das<br />
in dieser Ausführung und Gestaltung nur einmal genau<br />
in diesem Badezimmer vorkommt. Repabad ist<br />
Wunsch-Erfüller, folgt aktuellen Trends nach Individualität<br />
und Einzigartigkeit in der Badgestaltung.<br />
repaBAD GmbH<br />
T +43 (0)800 29 35 18<br />
info@repabad.com<br />
www.repabad.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
101<br />
Produkt News<br />
TECTUS® Glas<br />
Ganzheitliches<br />
Beschlagsystem für<br />
Ganzglastüren<br />
Refugium des guten Geschmacks<br />
Dank Spitzenkoch Andreas Caminada wurde Schloss Schauenstein im Schweizer Örtchen<br />
Fürstenau zu einer gastronomischen Topadresse. Namensvetter und Architekt Gion A. Caminada<br />
erweiterte das Schlossensemble nun um ein Gasthaus, in dem Sanitärtechnik und<br />
Badezimmerdesign von Geberit eine feste Größe sind.<br />
„Das kommt von hier“ gilt für die Architektur der Casa genauso wie für das Essen. Mit<br />
dem Architekten Caminada wurde ein ausgewiesener Kenner der Bündner Baukultur mit<br />
dem Projekt beauftragt. Als Ausgangspunkt dienten ihm zwei Ställe. Deren verwitterte<br />
Dachbalken, aber auch die Zwischenböden sind im neuen Gebäude wiederzuerkennen.<br />
Dass von den zehn Gästezimmern in der Casa Caminada keines wie das andere ist, hat<br />
damit zu tun, dass das Festhalten an der ursprünglichen Kubatur der Ställe zu allerlei<br />
spannenden konstruktiven Unregelmäßigkeiten geführt hat. So vielfältig die Zimmer aufgrund<br />
dieses Vorgehens auch sind, so einheitlich hochwertig sind die Badezimmer ausgestattet.<br />
Alle sind mit dem Besten bestückt, was die Sanitärbranche zu bieten hat. Dazu<br />
gehören das Dusch-WC AquaClean Mera, die Duschfläche Setaplano und die Keramiken<br />
der Badserien Acanto und Xeno² – allesamt aus dem Hause Geberit, das bewährte Funktionalität<br />
und herausragendes Design verbindet.<br />
Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />
T +43 (0)2742 401 0<br />
sales.at@geberit.com<br />
www.geberit.at<br />
www.geberit-aquaclean.at<br />
Ihr Kontakt<br />
Alexander Moser<br />
+43 664 / 167 2514<br />
www.tectus-glas.de
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
102<br />
Produkt News<br />
Ganzheitliche Qualität<br />
im Designhotel<br />
Nicht nur die reisefreundliche Lage am Münchner Hauptbahnhof macht das Le<br />
Méridien Hotel zur ersten Wahl für Besucher der Bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Das Hotel verfügt über großzügige, helle Zimmer, bietet entspannte Wohlfühlatmosphäre<br />
und durchdachtes, modernes Design, das die Bedürfnisse der Gäste in den<br />
Mittelpunkt stellt. Auf dieser Basis entschied man sich bei der Renovierung der<br />
über 300 Bäder nun für komplette Ausstattungen vom Badspezialisten KEUCO und<br />
ein stimmiges Interiorkonzept.<br />
Viel Ablagefläche und eine reinigungsfreundliche<br />
Oberfläche bietet das maßgefertigte KEUCO Waschtischboard<br />
mit trüffelfarbigem Glas. Die EDITION<br />
400 Zweigriff-Armaturen wirken mit ihrem schlanken<br />
Äußeren wie Skulpturen, die über die Keramikwaschtische<br />
ragen. Der passende Lichtspiegel, der sich<br />
über den kompletten Waschplatz erstreckt, erhellt<br />
den Raum durch die durchgängige LED-Beleuchtung.<br />
Für den genaueren Blick bietet der beleuchtete<br />
iLook_move LED-Kosmetikspiegel eine fünffache<br />
Vergrößerung und der flexible Schwenkarm lässt jegliche<br />
gewünschte Position des Spiegels zu.<br />
Geradlinig angeordnet und zur Symmetrie des Raumes<br />
passend finden sich KEUCO Accessoires rund um<br />
das WC. Unter der Abdeckung hält der Toilettenpapierhalter<br />
der COLLECTION MOLL das Papier bereit.<br />
Die passende verchromte Bürstengarnitur, mit leicht<br />
zu entnehmendem Einsatz, ist äußerst pflegeleicht.<br />
In den Duschen erwarten die Gäste minimalistischen<br />
IXMO Armaturen und Kombinationen mit Kopf- und<br />
Handbrause, oder die innovative Duscharmatur<br />
IXMO-solo, die in nur einem Modul Einhebelmischer<br />
und Schlauchanschluss vereint. IXMO von KEUCO<br />
kombiniert nach dem Credo „weniger kann mehr“<br />
mehrere Funktionen auf kleinstem Raum mit einem<br />
designstarken Look.<br />
KEUCO GMBH<br />
T +43 (0)662 45 40 56 0<br />
office@keuco.at<br />
www.keuco.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
103<br />
Produkt News<br />
INFRAROT<br />
FÜR DUSCHE & DAMPFBAD<br />
Design-Vielfalt made in Austria<br />
In jedem VOGEL &NOOT Designheizkörper<br />
steckt österreichisches Know-how.<br />
Das Werk in Kapfenberg/Diemlach ist<br />
nämlich nicht nur auf effiziente Konvektoren<br />
und Heizwände spezialisiert, sondern<br />
auch auf hochwertig designte Badund<br />
Designheizkörper.<br />
LOWA-VM macht Lust auf schöne Behaglichkeit<br />
und bietet mit technischer Raffinesse<br />
und edlem Design eine neue Form<br />
ganzheitlicher Wellness im Sanitärbereich.<br />
Dazu gehören etwa der besonders elegante<br />
Mittenanschluss, die bautechnische<br />
Flexibilität dank Links- sowie Rechtsausführung<br />
und die designstarken Oberflächen.<br />
Das Modell LOWA-VM LUX überzeugt<br />
so etwa auch mit Handtuchhaltern<br />
in offener oder geschlossener Bauweise.<br />
Und der LOWA-VM SPA sorgen plane<br />
Oberflächen mit großer Farbauswahl für<br />
eine gelungene Raumgestaltung.<br />
FATALA NEU, die Weiterentwicklung des<br />
ursprünglichen Erfolgsmodells, verbindet<br />
edlen Minimalismus mit maximaler Funktionalität,<br />
mit Anschlussmöglichkeiten<br />
rechts oder links und optional auch mit<br />
E-Heizelement ausstattbar.<br />
Anspruchsvolle Designfans beeindruckt<br />
der Elektroheizkörper NEWA eLINE mit<br />
seiner glatten, puristische Oberfläche und<br />
der modernen, smarten und schlanken<br />
Ausführung. Die selbstregelnde PTC-Heizfolie<br />
ermöglicht eine schnelle gleichmäßige<br />
Erwärmung. Weiters überzeugt er<br />
durch niedrige Tiefe und Mittenanschluss<br />
sowie durch ein breites, aufpreisloses<br />
Farbspektrum bei Rahmen, Frontplatten<br />
und offenem Handtuchhalter.<br />
VOGEL&NOOT Austria<br />
T +43 (0)3858 601-0<br />
info@vogelundnoot.com<br />
www.vogelundnoot.com/at/<br />
Heilsame Tiefenwärme fürs Bad zu<br />
Hause. Die Infrarotpaneele machen<br />
aus jeder Dusche eine wohltuende<br />
Wellness-Zone. Infrarot sorgt in Dusche<br />
oder Dampfbad für eine angenehme,<br />
gesundheitsfördernde Wir kung, auch<br />
im kleinen Bad. Der geringe Platzbedarf<br />
bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.<br />
Platz nehmen<br />
und bewusst entspannen!<br />
www.repabad.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
104<br />
Produkt News<br />
Wohlfühlen im Schulalltag<br />
Als markantes Gebäude-Ensemble mit klaren Konturen, gefasst in warme Holzoptik,<br />
großzügig und offen angelegt, mit freiem Blick auf die eindrucksvolle Kulisse<br />
der alpinen Gebirgslandschaft – so präsentiert sich die Staatliche Realschule der<br />
oberbayerischen Gemeinde Murnau am Staffelsee. Die Bildungseinrichtung für<br />
rund 650 Jugendliche wurde bis Ende 2016 in zwei Bauabschnitten erweitert.<br />
Sanitärseitig begleitete Franke die bauliche Expansion.<br />
Franke lieferte dabei nicht nur Ausstattungselemente,<br />
die für eine extreme Beanspruchung während des<br />
Schulbetriebs optimal ausgelegt sind und den hohen<br />
Hygienestandards von öffentlich geführten Gebäuden<br />
in bestmöglicher Weise entsprechen, sondern realisierte<br />
zugleich eine adäquate Sanitärlösung für die<br />
Unterrichtsräume und die neu errichtete Sporthalle,<br />
die in Materialwertigkeit und Ausführungsoptik mit<br />
der visuellen Gesamtcharakteristik des modernen<br />
Gebäude-Komplexes übereinstimmen.<br />
Bei der Planung von Sanitärkonzepten steht in erster<br />
Linie die sichere und praktikable Nutzung im Fokus<br />
sowie die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht<br />
und wirtschaftliche und zunehmend auch ökologische<br />
Aspekte, erläutert Armin Stoll, projektverantwortlicher<br />
Architekt des Büros Harter & Kanzler in<br />
Freiburg: „Designspezifische Überlegungen rücken<br />
meist in den Hintergrund. Dabei zeigt das Schulprojekt<br />
Murnau sehr anschaulich, welch nachhaltige Wirkung<br />
durch eine gut abgestimmte Komponentenwahl<br />
erzielt werden kann: Aus der gelungenen Kombination<br />
von Gebäude<strong>architektur</strong> und Innenraumausstattung<br />
entsteht eine Wohlfühlatmosphäre, die für alle<br />
Nutzer ein Gewinn ist.“<br />
Entsprechend den sachlich-geradlinigen Bauelementen,<br />
der Helligkeit und Transparenz in den Innenräumen<br />
wurde die im zweiten Bauabschnitt realisierte<br />
Sporthalle mit Oberlichtfeldern und großflächigen<br />
Verglasung ausgeführt, die auch die klar strukturierten<br />
Dusch- und Umkleideräume mit natürlichem<br />
Licht versorgen. Die Ausstattung ist modern puristisch<br />
und bietet mit insgesamt 14 Duschplätzen<br />
hohe Nutzungskapazitäten. Das von Franke zusam-<br />
mengestellte Sanitär-Inventar entspricht hier einem<br />
hochwertig und optisch optimal integrierten All-inone-Portfolio<br />
– vom Waschtisch (mit elektronischer<br />
Armatur), über die Duscharmatur bis hin zum Papierhandtuch-<br />
und Seifenspender. Hinter der stringenten<br />
Optik verbirgt sich intelligente Funktionalität<br />
mit maximaler Relevanz für die Trinkwasserhygiene.<br />
Materialwahl, Konstruktionsart und die automatisierte<br />
Wasserabgabe-Regelung über das Trinkwassermanagementsystem<br />
„Aqua 3000 open“ bilden im<br />
Verbund ein effektives Sicherungssystem für einen<br />
hygienekonformen Installationsbetrieb. Mit der Umsetzung<br />
eines neuen nutzungsgerecht ausgelegten<br />
Leitungsnetzes hatten die Planer hierfür bereits<br />
günstige Voraussetzungen geschaffen.<br />
Franke GmbH<br />
T +43 (0)5574 67350<br />
ws-info.at@franke.com<br />
www.franke.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Produkt News<br />
++<br />
Smart und sicher<br />
rund ums Jahr<br />
Die Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich sicher, bestätigt<br />
eine Umfrage des BMI. Dieses Sicherheitsgefühl wird<br />
von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem durch Maßnahmen<br />
zum Schutz des Eigenheims, wie etwa durch moderne<br />
Rollläden des oberösterreichischen Sonnenschutz-Spezialisten<br />
VALETTA.<br />
Automatisierte Rollläden erwecken nämlich auch während der<br />
Abwesenheit der Bewohner den Eindruck, als wäre jemand<br />
zuhause und beugen so Einbruchversuchen vor. Und Spontaneinbrecher<br />
werden von der Schlag- und Stoßfestigkeit<br />
der VALETTA Sicherheitsrollläden überrascht sein. Sie halten<br />
einem Hochschiebedruck von mehr als 100 kg stand, und<br />
schützen dank der höchsten Windwiderstandsklasse auch vor<br />
Unwettern. Die Steuerung der Rollläden ist leicht und intuitiv.<br />
Der nahezu geräuschlose Motor ist dabei als Funkvariante<br />
oder als drahtgebundener Komfortmotor erhältlich.<br />
Sicherheit und Transparenz kombiniert der VALETTA Tageslichtrollladen.<br />
Im Winter kann die tiefstehende Sonne zur<br />
Raumerwärmung hereingelassen werden, was Energiekosten<br />
spart. Stören aber die Sonnenstrahlen, können die Lamellen<br />
jederzeit zusammengefahren werden. Noch bessere Ergebnisse<br />
erzielt die Kombination mit dem VALETTA ISO ROLLRAFF<br />
Sturzkasten, der vom ift Rosenheim geprüft und mit einem<br />
Kasten-Wärmedurchgangswert Usb 0,30 und dem Temperaturfaktor<br />
fRsi 0,75 bewertet wurde.<br />
VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH<br />
T +43 (0)732 38 80-0<br />
office@valetta.at<br />
www.valetta.at<br />
sicher geSTAHLtet<br />
Brandschutztüren und -verglasungen EI30 aus Stahl<br />
• schlanke Ansichten für maximale Transparenz<br />
• auch mit Einbruchhemmung und Antipanikfunktion<br />
• barrierefrei und optional mit Fingerschutz<br />
• System: forster fuego light<br />
www.forster-profile.ch
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
106<br />
Produkt News<br />
Kunst ohne Schwellenangst<br />
Eine moderne und offene Heimstätte für Institutionen der Bereiche Musik und Theater<br />
ist das Haus der Musik Innsbruck, das die Architekten ARGE Strolz - Dietrich |<br />
Untertrifaller im Auftrag der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft realisierten. Die<br />
vielfältigen Raumangebote auf den einzelnen Ebenen sind durch repräsentative<br />
Stiegenaufgänge und schwellen- bzw. barrierefrei durch KONE Aufzüge verbunden.<br />
Fotos: Günther Egger<br />
Nach dreijähriger Bauzeit sind nun insgesamt zehn<br />
Institutionen direkt im Herzen der Innsbrucker Altstadt<br />
unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die<br />
Zusammenlegung von Musikpflege und Schauspiel<br />
soll eine lebendige Zusammenarbeit und vielfache<br />
Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen<br />
Bereichen unterstützen. Gleichzeitig dient der neue<br />
Veranstaltungsort als Sitz von Verbänden und als<br />
Dependance des Mozarteums. Durch die gemeinsame<br />
Nutzung durch unterschiedliche Zielgruppen<br />
soll auch einer allgemeinen Schwellenangst in Bezug<br />
auf Kunst oder Kunstrichtungen begegnet werden.<br />
Kunstschaffende und Kulturträger, Auszubildende<br />
und kunstinteressierte Besucher treffen hier aufeinander,<br />
begegnen sich in Foyer, Bibliothek und Restaurant,<br />
in den Veranstaltungssälen, Gängen, Fluren<br />
und nicht zuletzt auch in den vertikalen Verkehrswegen<br />
des Hauses.<br />
Für den Aufzugspezialisten KONE bedeutete dies,<br />
sowohl dem hohen Designanspruch des Kulturquartiers<br />
gerecht zu werden als auch dem Kundenwunsch<br />
nachzukommen, für die unterschiedlichen Nutzer<br />
und Besucher ein extern bezogenes Informationssystem<br />
direkt in der Kabine umzusetzen. In enger Abstimmung<br />
mit den Architekten wurden die Schachttüren<br />
in die jeweilige Umgebung eingebunden. Auch<br />
in die Fassade (teilweise aus Keramik) konnten die<br />
Aufzugs türen stimmig integriert werden. Für die Einbindung<br />
von Informationsbildschirmen eines Drittanbieters<br />
wurden alle technischen Voraussetzungen<br />
geschaffen, was eine genaue Planung in enger Abstimmung<br />
mit der Haustechnik erforderte.<br />
Realisiert wurden zwei KONE MonoSpace 700 in 2er<br />
Gruppe, ein KONE MonoSpace 700 als Verbindungsaufzug<br />
zwischen Landestheater und Haus der Musik,<br />
ein KONE MonoSpace 500 und ein KONE TranSys<br />
Lastenaufzug mit einer Traglast von 3.500 kg. Auch<br />
das Schachtentrauchungssystem KONE IntelliVent<br />
wurde zweimal implementiert. Sämtliche Aufzugsanlagen<br />
werden durch die KONE Care Aufzugswartung<br />
auch über die Inbetriebnahme hinaus weiterbetreut.<br />
KONE AG<br />
T +43 (0)1 863 67-0<br />
office.at@kone.com<br />
www.kone.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
107<br />
kneer-suedfenster.de<br />
Produkt News<br />
Schiebetüren<br />
thermisch getrennt<br />
Die Fassade und der Eingangsbereich bestimmen die Ästhetik<br />
eines Gebäudes und kommunizieren seine Identität. Glasfassaden<br />
vermitteln Offenheit und Transparenz. Gleichzeitig<br />
bergen Glasfassaden und Automatiktüren aus Glas ein hohes<br />
Energieeinsparungspotential.<br />
Kreativ, flexibel und agil, entwickelt GEZE thermisch getrennte<br />
Gesamt-Türsysteme mit ein- oder zweiteiligen Oberlichtern<br />
inklusive Seitenfassadenteilen. So kann das Tageslicht maximal<br />
genutzt werden und es entsteht einladende Transparenz.<br />
Der Wärmedurchgangskoeffizient der kompletten Schiebetüranlage<br />
aus Glas ist zudem bedeutend kleiner als mit<br />
herkömmlichen Profilen. Eine durchgehende Bodenführung<br />
mit Entwässerung reduziert die Luftundurchlässigkeit zusätzlich.<br />
Mit einem Doppelrollenwagen als Option können bis zu<br />
140 Kilogramm schwere Türflügel – etwa mit Mehrfach-Isoliergläsern<br />
– realisiert werden. Der Antrieb ist nur noch 100<br />
Millimeter hoch und das Türdesign darum noch dezenter. Eine<br />
verstärkte Laufschiene sorgt für leichten, leisen und ruhigen<br />
Lauf und schont schwere Türflügel. Mit dem Gebäudeautomationssystem<br />
GEZE Cockpit lassen sich die Schiebetüren<br />
zudem in Gewerke übergreifende Vernetzungslösungen mit<br />
BACnet integrieren und können zentral bedient werden. GEZE<br />
begleitet seine Partner dabei durch den kompletten Objektlebenszyklus,<br />
angefangen bei der Planung – auch mit BIM.<br />
Exklusive neue Haustüren<br />
aus Holz und Aluminium-Holz<br />
· Solide Handwerkskunst<br />
· Modernste Technik<br />
· Authentische Oberflächen<br />
· Einzigartiger Charakter<br />
· Individuelle Griff-Lösungen<br />
· Integrierte Beleuchtung<br />
Jede Haustür ist ein<br />
unverwechselbares<br />
Unikat!<br />
GEZE Austria GmbH<br />
T +43 (0) 6225 87180<br />
austria.at@geze.com<br />
www.geze.at<br />
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Tel. +49 (0)79 50/81-0 · info@suedfenster.de
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
108<br />
Produkt News<br />
Attraktive Arbeitsbedingungen<br />
Zur Unternehmensgruppe Terhalle Holzbau in Ahaus gehören die vier Geschäftsbereiche<br />
Holz-, Objekt- und Innenausbau sowie Fenster und Fassaden. Um die<br />
Produktionsabläufe und den Vorfertigungsgrad durch eine neue Fertigungsstraße<br />
noch effektiver gestalten zu können, wurde nach Plänen der ortsansässigen Architektin<br />
Dipl. Ing. Ingrid Welberg eine Produktionshalle mit einem 3-geschossigen<br />
Bürotrakt und einem Zentrallager neu errichtet. Bei der Bandtechnik setzte der<br />
Bauherr auf die Bandtechnik TECTUS Glas von SIMONSWERK.<br />
Bei der Fassade des farbstarken Kubus mit<br />
dem Lager- und dem Bürotrakt neben der<br />
länglichen Produktionshalle in dunklem<br />
Grün setzten die Verantwortlichen auf die<br />
warmen und erdigen Farbtöne Ocker und<br />
Bronze. Bei der Innen<strong>architektur</strong> lag der<br />
Schwerpunkt auf einem natürlichen Raumgefühl,<br />
jeder Menge Offenheit und Transparenz<br />
sowie auf spannenden Materialkontrasten.<br />
Die Brettsperrholzdecken aus<br />
naturbelassenen Hölzern wie Fichte und<br />
Tanne lassen dabei die großen Glaselemente<br />
und die Glastüren im Inneren noch besser<br />
zur Geltung kommen.<br />
Durch den Einsatz der verdeckt liegenden<br />
Bandtechnik TECTUS Glas an den<br />
Ganzglas türen wird das Zusammenspiel<br />
noch intensiver, da die filigrane Bandtechnik<br />
und die Großzügigkeit der Glasflächen<br />
den Räumen viel Transparenz und Offenheit<br />
verleihen.<br />
Mit dem Beschlagsystem TECTUS Glas hat<br />
SIMONSWERK eine ästhetische und funktionale<br />
Lösung für den flächenbündigen<br />
Einbau von Ganzglastüren entwickelt. Erstmalig<br />
liegen Ganzglastür, Zarge sowie Bandund<br />
Schließsystem flächenbündig in einer<br />
Ebene und bilden die Basis für minimalistisches<br />
Design in Kombination mit höchster<br />
Transparenz: Die Beschlaglösung besteht<br />
aus dem komplett verdeckt liegenden Bandsystem<br />
TECTUS Glas, einer kontaktlosen,<br />
magnetischen Schließung sowie optisch<br />
abgestimmten Griffvarianten und überzeugt<br />
nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch<br />
durch abgesicherte Belastungswerte<br />
bis zu 80 kg. Das entspricht einer Glastür<br />
von ca. 10 x 1000 x 2700 mm – unter Verwendung<br />
von Einscheibensicherheitsglas<br />
(ESG) in 8 mm oder 10 mm Stärke. Damit<br />
sind filigranes Design und hohe Belastbarkeit<br />
kein Widerspruch mehr.<br />
Neben der Modellausführung TECTUS<br />
Glas, die für alle Bürotüren genutzt wurde,<br />
kamen bei diesem Projekt auch verdeckt<br />
liegende TECTUS Bänder für die Brandschutztüren<br />
sowie das universelle Bandsystem<br />
VARIANT für Objekttüren im Gebäudeneubau<br />
zum Einsatz.<br />
SIMONSWERK GmbH<br />
T +49 (0)5242 413-0<br />
info@simonswerk.de<br />
www.simonswerk.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
109<br />
Produkt News<br />
Herstellergarantie auch<br />
für Qualitätsmontage<br />
Ob hochwertige Fenster, Haus- oder Innentüren Ganzglas-Systeme,<br />
Naturholzböden, Sonnenschutzlösungen<br />
oder ein smarter Produktmix – der Anspruch vom Premiumproduzenten<br />
Josko ist, dass seine Kunden rundum zufrieden<br />
sind.<br />
Mit der neuen, kostenlosen Herstellergarantie für Qualitätsmontage<br />
garantiert der heimische Vorzeigebetrieb nun<br />
als erster und einziger international agierender Markenhersteller<br />
freiwillig, dass seine Produkte auch sicher und<br />
professionell montiert werden. Wer den Einbau der Josko<br />
Qualitätsprodukte durch einen offiziellen Qualitätsmontagepartner<br />
erledigen lässt, profitiert automatisch von dem<br />
neuen kostenlosen Rundum-Schutz. Tritt ein Mangel auf,<br />
begleiten die Josko Experten die Kunden durch den gesamten<br />
Behebungsprozess. Dieses Sicherheitsnetz bietet<br />
nur das Zufriedenheitsversprechen von Joskomplett.<br />
Josko Fenster & Türen GmbH<br />
T +43 (0)7763 2241-0<br />
office@josko.at<br />
www.josko.at<br />
Führend in Lüftungs- und Brandschutzsystemen<br />
Eine Symbiose von höchster Lebensqualität bei lebendiger Architektur<br />
Universität Birmingham<br />
www.trox.at<br />
Fotocredit: Image courtesy of the University of Birmingham
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
110<br />
Produkt News<br />
Moderne Lernorte<br />
Neue pädagogische Konzepte erfordern ebenso wie der Ganztagsbetrieb eine<br />
veränderte Schul<strong>architektur</strong>. Die neue Middle School in Wiesbaden, erbaut nach<br />
dem „21st Century School Concept“, ist ein aktuelles Beispiel für differenzierte<br />
Lernlandschaften statt starrer Trennung in Flure und Klassenräume. Mit den<br />
mobilen Trennwandsystemen Variflex und Variflex Glas von Dorma Hüppe lassen<br />
sich dort Räume schnell und flexibel differenzierten Lernformen anpassen.<br />
Als Zentrum der Schule dient ein multifunktionales<br />
Begegnungszentrum, das flexibel teilbar als Foyer,<br />
als Aula, für Veranstaltungen und zur Kommunikation<br />
nutzbar ist. Die Klassenräume sind für unterschiedliche<br />
Lerngruppen teilbar oder können für die gemeinsame<br />
Nutzung miteinander verbunden werden. Sie<br />
lassen sich auch zum Flur hin öffnen, um diesen bei<br />
Bedarf mit einzubeziehen.<br />
Die intelligent konzipierten Trennwandsysteme<br />
ermöglichen dabei die schnelle, komfortable Anpassung<br />
an die raumtechnischen Anforderungen.<br />
Glaselemente, die eine helle, freundliche Lernatmosphäre<br />
mit einer großzügigen Offenheit schaffen,<br />
lassen sich problemlos mit blickdichten Elementen<br />
kombinieren. Mit einem Schalldämmmaß von bis zu<br />
Rw 52 dB mit Glas- und Rw 59 dB mit blickdichten<br />
Elementen verhindern sie effizient, dass störende<br />
Geräusche von einem in den anderen Raumbereich<br />
dringen. Mit optional integrierbaren Akustikpaneelen<br />
lassen sich Nachhallzeiten wirkungsvoll reduzieren.<br />
Die Trennwandelemente werden platzsparend auf<br />
kleinem Raum geparkt. Durch ihr niedriges Flächengewicht<br />
sind sie leicht zu handhaben. Die vollautomatische<br />
Steuerung ComfortDrive bietet ein<br />
Höchstmaß an Bediensicherheit und -komfort. Sie ist<br />
individuell programmierbar und überzeugt mit einer<br />
hohen Auf- und Abbaugeschwindigkeit.<br />
Hochwertige, robuste Oberflächen aus vielfältigen<br />
Materialien bieten funktionale Lösungen für den<br />
Schulalltag. So lassen sich beschreibbare und magnethaftende<br />
Oberflächen ebenso wie Akustikoberflächen<br />
optional in die Trennwand integrieren.<br />
DORMA Hüppe Austria GmbH<br />
T +43 (0)732 600-451<br />
office@dorma-hueppe.at<br />
www.dorma-hueppe.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
111<br />
Produkt News<br />
Hochselektiv, niedrigste Reflexion<br />
Mit dem neuen „Stopray Ultra-70 on Clearvision“<br />
hat AGC Interpane ein Produkt entwickelt,<br />
das die strahlungsphysikalischen<br />
Machbarkeiten beim Sonnenschutz nach<br />
oben verschiebt. Mit einer Selektivität von<br />
2,12 übertrifft es herkömmliche Produkte<br />
und verfügt zudem über eine extrem niedrige<br />
äußere und innere Reflexion. Das Produkt<br />
ist besonders farbneutral (Ra,D = 95), lässt<br />
ein Maximum an Tageslicht in den Raum (TL<br />
= 70 Prozent) und senkt mit einem g-Wert<br />
von nur 33 Prozent sehr effektiv die Klima-<br />
last hinter Glasfassaden. Die Lichtreflexion<br />
nach innen beträgt niedrige 11 Prozent, nach<br />
außen reflektiert es sogar nur 10 Prozent<br />
des Lichts. Die genannten Werte gelten im<br />
Zweifach-Aufbau, das Produkt ist aber auch<br />
als 3fach-Isolierglas verfügbar.<br />
Auch bei der Weiterverarbeitung ist das<br />
neue Sonnenschutzglas sehr flexibel: Es<br />
ist verfügbar in Standard-Bandmaßen, aber<br />
auch in Festmaßen bis zu 3,21 x 18 Meter<br />
(auf Anfrage) – also ideal für das Verlangen<br />
der gehobenen Architektur nach<br />
„oversized“ Glas geeignet. AGC Interpane<br />
bietet darüber hinaus weitere Veredelungsschritte<br />
an, zum Beispiel die Kombination<br />
mit keramischem Siebdruck oder ipachrome-Teilbeschichtungen<br />
unter der Schicht.<br />
INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />
T +49 (0)5273 809-0<br />
info@interpane.com<br />
www.interpane.com<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
112<br />
Produkt News<br />
© Bertold Werkmann<br />
Brandschutz im Wandel<br />
Spätestens mit dem Brand von Notre-Dame in Paris ist Brandschutz auch hierzulande<br />
wieder in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit gerückt. Dabei geht es<br />
– auch in weniger prominenten Gebäuden – im Wesentlichen um die sichere Abschottung<br />
von Feuerherden, eine effektive Entrauchung und Fluchtwege, die auch<br />
für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind.<br />
„Baulicher, technischer, organisatorischer<br />
und vorbeugender Brandschutz unterliegt<br />
einem stetigen Wandel. Dies gilt sowohl<br />
hinsichtlich anzuwendender Normen, Prüfpflichten,<br />
möglicher Maßnahmen und technischer<br />
Möglichkeiten sowie umzusetzende<br />
Rechtsvorschriften“, erklärt Stefan Pfefferer,<br />
MBA, in seiner Funktion als Leiter des<br />
Business Unit Bautechnik TÜV AUSTRIA<br />
Group in seinem Vorwort zum österreichischen<br />
Brandschutzkatalog 2019.<br />
In dem seit 1977 regelmäßig erscheinenden<br />
Katalog werden daher nicht nur aktuelle<br />
Themen wie „Brandschutz als Teil eines<br />
umfassenden Gebäudeausweises“, „Brandschutz<br />
im Holzbau“ oder „Brandschutztechnische<br />
Anforderungen an Fassaden<br />
mit Wärmeverbundsystemen“ behandelt,<br />
sondern auch die neuesten Produkte und<br />
Leistungen der in Österreich maßgeblichen<br />
Anbieter vorgestellt. Hier stets auf dem Laufenden<br />
zu bleiben, ist schließlich nicht nur<br />
für Bauherren und Planer, sondern auch für<br />
Hersteller essenziell. Dabei lassen sowohl<br />
die den neuesten Normen entsprechenden<br />
Lösungen aufhorchen als auch die eleganten<br />
Designs, mit denen sich hochmoderne<br />
Sicherheitstechnik formschön in ästhetische<br />
Gesamtkonzepte einbinden lassen.<br />
www.brandschutz.at<br />
© ambrozinio
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
113<br />
Produkt News<br />
Sicher, schön, intelligent und schnell<br />
Der Brandschutz-Spezialist Peneder setzt in Sachen Design neue Maßstäbe und<br />
bringt zwei Innovationen auf den Markt, die funktionale Brandschutztüren zu einem<br />
eleganten architektonischen Designelement machen.<br />
Mit der neuen beidseitig flächenbündigen<br />
Verglasung wird jede Brandschutztür zu<br />
einer echten Attraktion. Der Glasausschnitt<br />
kann rechteckig oder quadratisch gewählt<br />
werden. Die maximale Größe beträgt<br />
1000 mm x 2000 mm, die Mindestgröße<br />
350 mm x 400 mm. Sonderformen wie z.B.<br />
eine Raute sind auf Anfrage möglich. Der<br />
Emaille-Streifen ist standardmäßig in RAL<br />
9005 gehalten und 30 mm umlaufend. Die<br />
Verglasung entspricht der Türblattstärke<br />
von 62 mm. Ein Nachweis der Absturzsicherheit<br />
bis Klasse 5 nach EN 13049 ist gegeben.<br />
Die Ausführung als 1- oder 2-flügelige<br />
Brandschutztür ist geprüft.<br />
Designorientiert, sicher und kaum sichtbar<br />
ist die neue Brandschutzschiebetür<br />
PENEDERslide mit Antrieb für den Innenbereich:<br />
Die 1-flügelige Mauerlichte beträgt<br />
max. 1500 mm x 2800 mm, die 2-flügelige<br />
Mauerlichte umfasst max. 3000 mm x<br />
2800 mm. Die smarte Schiebetür ist mit<br />
allen gängigen Antrieben ausführbar und in<br />
Massivwand, Porenbeton, Leichtbauwand<br />
(verstärkte Tragkonstruktion EI60 gemäß<br />
EN 1363-01) sowie in bekleideter Stahlkonstruktion<br />
(mind. R60) möglich. Seitenteil und<br />
Oberlicht sind in Planung.<br />
Ob Türen oder Tore, Peneder bietet Brandschutzlösungen<br />
nach Maß in Bestzeit.<br />
Das vielfältige Sortiment reicht von der<br />
klassischen Drehflügeltür über Festverglasungen<br />
bis zu übergroßen Schiebe-,<br />
Schnelllaufschiebe- und Hubtoren. Kurze<br />
Produktions- und Lieferzeiten machen die<br />
Brandschutzkonstruktionen einzigartig.<br />
Eine Vielzahl der Stahl-Produkte wird innerhalb<br />
von sieben Werktagen österreichweit<br />
geliefert. Bei Produkten aus Aluminium<br />
und Glas liegen die Lieferzeiten bei<br />
konkurrenzlosen vier Wochen.<br />
Peneder Bau-Elemente GmbH<br />
T +43 (0)50 5603 - 0<br />
brandschutz@peneder.com<br />
www.peneder.com<br />
Pure Eleganz – beidseitig flächenbündige<br />
Verglasung in hochwertiger Brandschutztür
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
114<br />
Produkt News<br />
Brandschutz mit Stil<br />
Vor 30 Jahren erkannte Sturm, wer schöner wohnen, leben und arbeiten möchte,<br />
will sich die Sicherheit des Brandschutzes nicht mehr durch unförmige Eisentüren<br />
erkaufen. Mit der Lust am Auflösen von Zielkonflikten entstanden so die ersten<br />
Brandschutztüren aus Holz, die letztlich auch die größten Zweifler in den Testlabors<br />
überzeugen konnten.<br />
Seither ist Sturm der Treiber einer Entwicklung, in<br />
der die Abhängigkeit des Tür-Designs von der Brandschutztechnik<br />
immer geringer wurde. Parallel dazu<br />
erhöhte sich die Komplexität: Normen und Vorschriften<br />
wurden verschärft und in den Architekturbüros<br />
entstanden neue Nutzungs- und Designkonzepte,<br />
die zusätzliche Anforderungen an Funktionselemente<br />
stellen.<br />
Die wilden grauen Urformen der Brandschutztüren<br />
sind so zu High-End-Lösungen geworden, deren<br />
Schutzfunktion der Nutzer nicht mehr wahrnimmt.<br />
Sie werden mit individuellen Maßen, Ausführungen<br />
und Oberflächen gefertigt, wobei die Sturm Referenzen<br />
vom noblen Palais Coburg in Wien bis zu den<br />
Green Buildings der neuen BORA Unternehmenszentrale<br />
in Oberösterreich reichen.<br />
Als weiteren Entwicklungsschritt ist das Unternehmen<br />
dazu übergegangen, die Vielfalt der verfügbaren<br />
Konstruktionen nach Einsatzbereichen und ihren<br />
spezifischen Anforderungen zu gruppieren. So gibt<br />
es heute ein Sturm Brandschutztüren-Portfolio u.a.<br />
für Krankenhäuser und für Schulen, aber auch für<br />
Wohnbau, Hotels und Bürogebäude. In Projekten ist<br />
das der kurze Weg zu den benötigten Türen, denn<br />
auch erforderliche Ausführungen wie abgerundete<br />
Kanten oder stoßfeste Beschichtung sind bereits<br />
vor ausgewählt. Unabhängig davon kann jedes Element<br />
mit weiteren Funktionen wie Rauchschutz oder<br />
Einbruchhemmung ausgestattet werden.<br />
STURM GmbH<br />
T +43 (0)6589 4215<br />
office@funktionstueren.eu<br />
www.funktionstueren.eu
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
115<br />
Schwer brennbare<br />
Vorhang- &<br />
Möbelstoffe<br />
Entwickelt für den Einsatz vom<br />
Büro bis zum Health-Care-Bereich.<br />
Produkt News<br />
Perfekte Optik mit neuer<br />
Beschlaggeneration<br />
Modernes Design und innovative Technik zeigt<br />
Kneer-Südfenster bei Kunststoff- und Aluminium-Kunststoff-Fenstern,<br />
die mit neuen, eleganten<br />
Beschlägen ausgestattet sind. Dank ihrer filigranen<br />
Gestaltung fügen sich die Beschläge optimal in die<br />
Fenster ein und sorgen für eine perfekte Optik. Die<br />
Beschläge bieten aber auch mehr Sicherheit und<br />
hohen Komfort: Sie erlauben höhere Traglasten und<br />
ermöglichen so problemlos, große Fenster mit großzügigen<br />
Glasflächen für zeitgemäßes Wohnen zu<br />
realisieren. Auch Fenster im Großformat sind damit<br />
leicht zu bedienen und auch eine Integration in die<br />
Hausautomation ist auf Wunsch jederzeit möglich.<br />
Gefertigt werden die Beschläge mit einer neuartigen<br />
Korrosionsbeschichtung, die dauerhaften Schutz<br />
und Sicherheit gewährleistet. Eine in der Bandseite<br />
integrierte Spaltlüftung sorgt für optimierte Lüftungseigenschaften<br />
und verbessert das Raumklima<br />
und den Wohnkomfort.<br />
www.sonnhaus.at<br />
Schwer brennbare<br />
Vorhang- & Möbelstoffe<br />
– Zertifiziert permanent schwer<br />
brennbare Vorhang- und<br />
Storequalitäten<br />
– Inhärente feuerhemmende<br />
Möbelbezüge<br />
- hohe Lichtechtheit und Farbbeständigkeit<br />
- stark strapazierfähig und<br />
äußerst pflegeleicht<br />
- nach OEKO-TEX® Standard<br />
100 sowie IMO zertifiziert<br />
– Geeignet für Objekt- und<br />
öffentlichen Bereich: Krankenhäuser,<br />
Pflegeheime, öffentliche<br />
Gebäude, Boote und<br />
Yachten<br />
Süd-Fensterwerk GmbH & Co. Betriebs KG<br />
T +49 (0)7950 81 0<br />
info@suedfenster.de<br />
www.kneer-suedfenster.de<br />
SONNHAUS GmbH<br />
Ginzkeystraße 38 ∙ 4600 Wels ∙ www.sonnhaus.at<br />
Tel: +43 7242 634-100 ∙ office@sonnhaus.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
116<br />
Produkt News<br />
Zuverlässiger Schutz vor Feuer<br />
Innerhalb von wenigen Sekunden kann mit einem textilen Brandschutzvorhang<br />
von Tortec auch eine große Öffnung geschlossen und somit ein Übergreifen eines<br />
Feuers auf angrenzende Gebäudebereiche verhindert werden.<br />
Der Tortec Brandschutzvorhang FlexFire<br />
ist in den Maßen von bis zu 5 x 5 Metern<br />
erhältlich und empfiehlt sich somit auch für<br />
große Durchgänge in Hotels, öffentlichen<br />
Gebäuden, Büros oder Kaufhäusern, sowie<br />
für Einbausituationen mit begrenzten<br />
Platzverhältnissen. Der Behang des Feuerschutzvorhangs<br />
besteht aus V4A-Draht<br />
verstärktem Glasfilamentgewebe und ist je<br />
nach Brandschutzanforderung in den Feuerwiderstandsklassen<br />
E30, E60, E90 und<br />
E120 erhältlich, also mit raumtrennender<br />
Funktion „E“ für die Dauer von 30, 60, 90<br />
oder 120 Minuten.<br />
Bei Rauchentwicklung im Brandfall schließt<br />
der Feuerschutzvorhang FlexFire innerhalb<br />
von nur 6 Sekunden pro Meter automatisch.<br />
Zuverlässig gesteuert wird der textile Brand-<br />
schutzvorhang mithilfe der serienmäßigen<br />
Steuerungseinheit FSA-FLEXControl, die in<br />
Kombination mit optischen oder thermischen<br />
Brandmeldern den Anforderungen nach EN<br />
14637 entspricht und auch an eine bauseitige<br />
Brandmeldezentrale anschließbar ist.<br />
In der Führungsschiene verdeckt liegend<br />
eingebaute Magnetkontakte, ein werkseitig<br />
in die Torwelle eingesetzter Rohrmotor, das<br />
geringe Gewicht und eine vorkonfektionierte<br />
Verkabelung machen den FlexFire besonders<br />
montage- und servicefreundlich.<br />
Mit dem nur 0,5 Millimeter dünnen Behang,<br />
extra schmalen seitlichen Führungsschienen<br />
in den Abmessungen 115 x 75 mm und dem<br />
platzsparenden Wellengehäuse mit integriertem<br />
Rohrmotor ist der Brandschutzvorhang<br />
auch für den Einbau in einer abgehängten<br />
Decke geeignet und nahezu unsichtbar<br />
in die vorhandene Architektur integrierbar.<br />
Die Führungsschiene, die Wellenverkleidung<br />
und die Abschlussleiste werden serienmäßig<br />
aus verzinktem Stahl geliefert. Für eine<br />
farblich abgestimmte Gestaltung werden die<br />
Komponenten optional auch in RAL nach<br />
Wahl und in Sonderfarben angeboten.<br />
Vom ift Rosenheim wurde dem Tortec<br />
Brandschutzvorhang FlexFire eine Umweltproduktdeklaration<br />
(EPD) nach ISO<br />
14025 ausgestellt. Somit eignet sich der<br />
Feuerschutzvorhang auch für den Einsatz<br />
in besonders nachhaltigen Gebäuden mit<br />
entsprechender Zertifizierung.<br />
Tortec Brandschutztor GmbH<br />
T +43 (0)676 6060<br />
www.tortec.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
117<br />
Produkt News<br />
Panorama Design<br />
Raumhohe, bodentiefe Fenstertüren und großzügige Glasflächen<br />
bei schmalsten Profilansichten zeichnen das neue Fenstersystem<br />
Schüco AWS 75 PD.SI aus. Die Verschmelzung von<br />
Form und Funktion ist – neben Energieeffizienz – heute Grundvoraussetzung<br />
für die Realisierung moderner Gebäudehüllen.<br />
Diese architektonischen Anforderungen erfüllt AluKönigStahl<br />
mit dem neuen Panorama Design Fenster Schüco AWS 75 PD.SI<br />
(mit Bautiefe 75 mm, Panorama Design und Super Insulated).<br />
Das Öffnungselement überzeugt durch optimal aufeinander abgestimmte<br />
Systemeigenschaften: flächenbündige innere Flügelprofiloptik<br />
und minimierte Dichtungsansichten, höchste Transparenz<br />
durch schmalste äußere und innere Ansichtsbreiten<br />
sowie harmonisierte Ansichtsbreiten in Festfeld und Öffnungselement<br />
für ein einheitliches Rahmenbild. Rosettenlose Griffanbindungen<br />
und Designgriffe können auch abschließbar bestellt<br />
werden. Eine nicht sichtbare Entwässerung und enge Profilradien<br />
runden das Design ab.<br />
Mit der Integration in die Panorama Design Fassade Schüco FWS<br />
35 PD bietet das System eine perfekt abgestimmte Architekturlösung,<br />
mit der auch in Gebäudeeckbereichen eine lichtdurchflutete<br />
Architektur mit maximaler Transparenz realisiert werden kann.<br />
Der Verzicht auf vertikale Pfostenprofile in den Gebäudeecken<br />
sorgt für ein hochwertiges Design mit erstklassiger Optik und<br />
optimalem Ausblick. Die Systemplattform Schüco Fassade<br />
FWS 35 PD überzeugt zudem durch ein erweitertes Zubehörprogramm<br />
mit hoher Verarbeitungssicherheit. Unter anderem<br />
gibt es optisch dezente Anbindungskomponenten für Sonnenschutzsysteme<br />
sowie geprüfte Lösungen zur Einbruchhemmung<br />
für die Widerstandsklassen RC 2 und RC 3.<br />
ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />
T +43 (0)1 98 130-0<br />
office@alukoenigstahl.com<br />
www.alukoenigstahl.com<br />
Delugan Meissl Associated Architects<br />
DIE GEMEINSCHAFTSMARKE<br />
”<br />
ALU-FENSTER FÖRDERT DEN<br />
GEBÄUDELEBENSZYKLUS.”<br />
Michael Pech, MRICS<br />
Vorstand ÖSW AG<br />
SIC | HER | HEIT<br />
Für Architekten & Bauherren . alufenster.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
118<br />
Produkt News<br />
Seeblick par excellence<br />
Auf einem der begehrtesten Seegrundstücke am Bodensee hat die Architektin<br />
Mona Bayr ein außergewöhnliches Einfamilienhaus umgesetzt. Es bietet mit großzügigen<br />
Glasflächen atemberaubende Ausblicke.<br />
Die Grundform des Gebäudes besteht aus einem<br />
rechtwinkligen Kubus. Wie eine Box liegt das Obergeschoss<br />
auf dem Ost- und Westflügel des Erdgeschosses<br />
auf. Zusätzlich wurde das Haus nach Norden und<br />
Süden möglichst transparent gehalten, was dem ganzen<br />
Gebäude eine zusätzliche Leichtigkeit verleiht.<br />
Eine großzügige Wohnterrasse verbindet mit großen<br />
Fensterfronten die Terrasse im Süden und den Hof<br />
mit Swimming-Pool im Norden. Das gesamte Gebäude<br />
wirkt äußerst luftig und offen, so scheint das<br />
Obergeschoss regelrecht frei zu schweben. Dieser<br />
Effekt wird von den großen Schattenfugen konterkariert<br />
und zugleich betont. Aus nahezu jedem Winkel<br />
des Hauses fällt dank der großen Glasflächen der<br />
Blick auf den Bodensee.<br />
Bei der Wahl der Fronten hat sich die Architektin zusammen<br />
mit den Bauherren mit cero von Solarlux für<br />
ein Schiebefenster entschieden, das besonders große<br />
Glasflächen bei schlanken Profilansichten von 34<br />
Millimetern ermöglicht. Die verbauten Elemente ergeben<br />
eine gesamte Fläche von 140 Quadratmetern.<br />
Auf der Westseite verbinden sie sich nicht rechtwinklig<br />
mit dem Gemäuer, sondern verjüngen sich zur<br />
Decke hin. Allein im Erdgeschoss sorgt die Fensterfläche<br />
von 9,20 Metern Breite für weite Panoramabli-<br />
cke. Zugleich befindet sich hier auch eine großzügige<br />
Öffnung, die eine nahezu nahtlose Verbindung von<br />
Wohnraum und Terrasse schafft. Im Obergeschoss<br />
sorgen drei Fenster für weite Durchsicht. Zur Seeseite<br />
hin öffnet cero optisch insgesamt eine Breite von<br />
10,60 Metern. Hier lassen sich vier Schiebeelemente<br />
öffnen. Da kein üblicher Balkon vorgebaut wurde, bewirken<br />
transparente Absturzsicherungen bei geöffneten<br />
Scheiben die notwendige Sicherheit, ohne den<br />
Blick einzuschränken.<br />
Den Windböen der See- und Wetterseite setzt cero<br />
eine hohe Dichtigkeit entgegen. Ausgestattet mit einer<br />
Dreifachverglasung entspricht das Schiebefenster<br />
mit einem Wärmedämmwert von 0,7 Wm²K sogar<br />
der Passivhaustauglichkeit. Für einen hohen Bedienkomfort<br />
sorgt die elektrische Verriegelung, mit der<br />
cero von innen wie von außen betätigt und sicher<br />
verschlossen werden kann.<br />
SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />
T +43 (0)512 209 023<br />
info@solarlux.at<br />
www.solarlux.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
119<br />
Produkt News<br />
Technische Isolierung<br />
Laut Expertenschätzungen von „klimaaktiv“ (Studie „klimaaktiv“,<br />
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus)<br />
könnte die konsequente Dämmung von technischen Anlagen<br />
zu einer Reduktion von bis zu sechs Prozent des Gesamtbrennstoffverbrauchs<br />
führen. Ein Potenzial, um das sich der<br />
Dämmstoffspezialist Saint-Gobain ISOVER ab sofort noch<br />
stärker bemühen wird. Daher wird der Bereich der Technischen<br />
Isolierungen ab sofort verstärkt.<br />
Saint-Gobain ISOVER Austria verfügt über eines der breitesten<br />
Produkt-Portfolios Europas, das von Wärme, Kälte-,<br />
Schall- bis hin zu Brandschutzisolierungen reicht. Beispielsweise<br />
bietet das Unternehmen mit ULTIMATE eine einzigartige<br />
mineralische Dämmung an, die vorwiegend bei höheren<br />
Temperaturen sowie beim Brandschutz zum Einsatz kommt.<br />
Mit der kürzlichen Akquisition des deutschen Anbieters Kaimann<br />
wird das Portfolio von Saint-Gobain ISOVER Austria<br />
durch kautschuk- basierte Materialien, die vorwiegend im Kältebereich<br />
verwendet werden, abgerundet.<br />
„Eine bessere Dämmung von Haus-, und Betriebstechnik hat<br />
noch weitere positive Effekte“, erklärt Martin Ehn-Kaufmann,<br />
Key Account Manager bei ISOVER und Experte für Technische<br />
Isolierungen. „Einerseits wird dadurch die Lautstärke<br />
von technischen Anlagen nachhaltig minimiert, was zu einem<br />
besseren Wohlgefühl der Umgebung und zu erhöhter Gesundheit<br />
am Arbeitsplatz führt. Andererseits leisten technische<br />
Isolierungen im Bereich des Brandschutzes einen wichtigen<br />
Beitrag zur Arbeitnehmersicherheit und zur Sicherheit der<br />
technischen Anlage.“<br />
St. Johannis Quartier, Nürnberg I Architekten: Blauwerk Architekten, München<br />
JEDES PROJEKT EIN UNIKAT.<br />
GIMA RIEGELFORMAT IN<br />
ELEGANTEN GRAU-NUANCEN.<br />
Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />
T +43 (0)2266 6060<br />
isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />
www.isover.at<br />
Fotos: Alexander Bernhard<br />
Für die Fassadengestaltung des neuen St. Johannis Quartiers in Nürnberg<br />
wählten die Architekten vom Büro Blauwerk in München Klinker in einem<br />
individuell entwickelten Farbton in Beige-Grau mit echtem Kohlebrand, der sich<br />
perfekt an die Glasfaserbetonprofile an Fensterbänken und Attika anpasst.<br />
Neben dem Farbton ist auch die Größe eine Maßanfertigung: Das schlanke<br />
Riegelformat mit einer Länge von 490 mm verleiht dem Bau eine elegante<br />
Note und rückt den klassischen Klinker in ein neues, modernes Licht.<br />
GIMA – über 100 Jahre führend in Qualität, Innovation und Service.<br />
WWW.GIMA-ZIEGEL.DE
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
120<br />
Produkt News<br />
Fotos: Alexander Bernhard<br />
Wohnquartier in beige-grauem Klinker<br />
Nach nur zweijähriger Bauzeit entstand im Nürnberger St. Johannis Viertel ein<br />
Wohnquartier mit 74 Mietwohnungen, einer integrativen Kinderkrippe, einem<br />
Servicepunkt der Wohnungsgesellschaft und einem sozialen Treffpunkt – nachbarschaftlich,<br />
generationsübergreifend und energieeffizient, inklusive Fotovoltaikanlage<br />
auf dem Dach.<br />
Ressourcenschonend wurde auch die Fassade ausgeführt.<br />
Die Klinkerfassade von Gima ist aus natürlichen<br />
Rohstoffen aus der Region gefertigt und fördert<br />
als reines Naturprodukt den ökologischen Kreislauf.<br />
Die Architektur des Projekts zeichnet sich durch<br />
fünf fingerartige Baukörper aus, die einen hofartigen<br />
Raum zur Südseite ausbilden. Dadurch schützt<br />
die Bebauung entlang der Johannisstraße das Innere<br />
vor Verkehrslärm, während schallschützende Wintergärten<br />
einen ruhigen Aufenthalt in den Räumen zur<br />
Johannisstraße ermöglichen.<br />
Verglaste Balkone sowie ein Relief aus leicht in der<br />
Tiefe versetzten, unterschiedlich großen Fensterrahmen<br />
lockern die Blockstruktur auf. Für die Fassadengestaltung<br />
des sechsgeschossigen Bauensembles<br />
wählten Christian Kern und Tom Repper vom Münchner<br />
Architekturbüro Blauwerk Klinker in einem individuell<br />
entwickelten Farbton in Beige-Grau, der sich<br />
perfekt an die Glasfaserbetonprofile an Fensterbänken<br />
und Attika anpasst und ganz ohne künstlichen<br />
Farbauftrag auskommt.<br />
Seine Mischsortierung aus den Farbtönen Erbusco<br />
FK und Ebella FK sorgt für eine lebhafte Außenhülle<br />
und spiegelt dabei die heterogene Bewohnerschaft<br />
des Hauses wider: „Die Fassade ist in ihrer Materia-<br />
lität und Reliefstruktur eigenständig und durch ihre<br />
Qualität gestalterisch nachhaltig“, bestätigt Architekt<br />
Christian Kern: „Sie trägt zur Identifikation der<br />
Bewohner mit ihrem Gebäude und dem Viertel bei.“<br />
Neben dem Farbton ist auch die Größe eine Maßanfertigung<br />
der Firma Gima. Das schlanke Riegelformat<br />
mit einer Länge von 490 mm verleiht dem Bau eine<br />
elegante Note. Das Klinkerformat in Überlänge ist<br />
eine Spezialität des niederbayerischen Klinker-Herstellers<br />
und rückt das klassische Klinkermaterial in<br />
ein neues, modernes Licht.<br />
GIMA Girnghuber GmbH<br />
T +49 (0)8732 24-0<br />
info@gima-ziegel.de<br />
www.gima-ziegel.de
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
121<br />
Produkt News<br />
GRENZENLOSES<br />
DESIGN.<br />
© Schöck Bauteile GmbH/Stefanie Steindl<br />
v.l.n.r.: Dipl.Ing. (FH) Michael Bär (MAS), Thomas Stürzl, Dr. Harald Braasch,<br />
August Brügel, Ing. Peter Jaksch, Alfons Hörmann<br />
LF<br />
40 Jahre in Österreich<br />
Was 1962 unscheinbar mit der Gründung des „Schöck Bautrupps“<br />
im deutschen Baden-Baden durch den Bauingenieur Eberhard<br />
Schöck begann, entwickelte sich mit der Schöck Gruppe zum<br />
führenden Anbieter von Lösungen in der Wärme- und Schalldämmung.<br />
14 Tochtergesellschaften, 950 Mitarbeiter und ein Umsatz<br />
von rund 200 Mio. Euro (2018) verzeichnet das Unternehmen heute.<br />
Maßgeblich zu diesem Erfolg trägt seit 1979 die Schöck Bauteile<br />
Ges.m.b.H in Österreich mit Sitz in Wien bei.<br />
Im oberösterreichischen Pucking befindet sich einer der sechs<br />
Produktionsstandorte der Schöck Gruppe, wo – wie auch an den<br />
anderen Standorten – Produkte entwickelt und hergestellt werden,<br />
die sich durch ihren hohen bauphysikalischen Nutzen auszeichnen<br />
und Standards in der Baubranche setzen. Dazu zählen neben dem<br />
Schöck Isokorb® und der Schöck Tronsole® auch der in der Bewehrungstechnik,<br />
Fassadenbefestigung und Wärmedämmung universell<br />
einsetzbare Glasfaserstab Combar®. Mit dem neuen Produkt<br />
Alphadock® zur thermischen Entkopplung von Stahlbetonwänden,<br />
das beim Projekt Heliosallee in Linz zum Einsatz kommt, schreibt<br />
Schöck die Erfolgsgeschichte weiter und setzt erneut Maßstäbe.<br />
„Runde Geburtstage sind“, so Ing. Peter Jaksch, Vertriebsleiter<br />
Süd-Ost bei Schöck Bauteile Ges.m.b.H. in Österreich, „auch eine<br />
perfekte Gelegenheit, in die Zukunft zu schauen und die nächsten<br />
großen Schritte zu planen.“ Dabei betont Jaksch vor allem die<br />
Bedeutung von Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung<br />
bei der Errichtung, dem laufenden Betrieb und schlussendlich<br />
der Entsorgung von Gebäuden: „Diese Themen sind in der<br />
Bauindustrie kein Nice-to-have mehr. Daher steht diese Aufgabe<br />
für uns als Hersteller von Bauteilen schon lange im Fokus. Unsere<br />
Produkte tragen stets wesentlich dazu bei, Gebäude ökologisch<br />
sinnvoll und energieeffizient zu gestalten.“<br />
1- KOMPONENTIG<br />
HOCH THERMISCH<br />
BELASTBAR<br />
FEUCHTIGKEITS-<br />
BESTÄNDIG<br />
Spezial<br />
Designbelagsklebstoff<br />
X-Bond MS-K 499<br />
Das jüngste Mitglied der X-Bond<br />
Familie verklebt Designbeläge auf<br />
saugenden und nicht saugenden<br />
Flächen im Innen- und Außenbereich<br />
- auch bei erhöhten thermischen und<br />
mechanischen Belastungen und/oder<br />
erhöhten Nassbelastungen, bei denen<br />
bisher PU-Kleber zum Einsatz kamen:<br />
z. B. Terrassen, Wintergärten,<br />
Feuchträumen.<br />
Murexin. Das hält.<br />
Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />
T +43 (0)1 786 5760<br />
office@schoeck.at<br />
www.schoeck.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
122<br />
Produkt News<br />
Infos mit Sinn<br />
Die Austrotherm XPS® Dämmplatten tragen jetzt einen neuen Aufdruck in grauer<br />
Farbe. Damit werden zwei wichtige Eigenschaften hervorgehoben: Die Platten der<br />
neueren Generation sind recycelbar und auch wiederverwendbar.<br />
Direkt auf den Dämmplatten macht der Aufdruck in<br />
grauer Farbe diese beiden wertvollen Informationen<br />
für die Verarbeiter von Austrotherm XPS® sichtbar.<br />
Übrigens: Alle Austrotherm XPS® Platten tragen ihn,<br />
einschließlich der geprägten Dämmplatten. Zu lesen ist<br />
der genaue Name des Produkts sowie der Zusatz „wiederverwendbar<br />
und recycelbar“. Am Ende der langen<br />
Nutzungsdauer von XPS-Dämmstoffen rücken damit<br />
also mehrere ökologisch und ökonomisch vernünftige<br />
Möglichkeiten der Nachnutzung in den Fokus.<br />
Was bedeutet „wiederverwendbar“?<br />
Aus bestimmten Anwendungen kann der Dämmstoff<br />
unbeschädigt ausgebaut und für einen neuen<br />
Einsatz genutzt werden. Ist Austrotherm XPS® zum<br />
Beispiel im Umkehrdach verarbeitet, dann liegen die<br />
Platten lose auf der Feuchtigkeitsabdichtung auf,<br />
sind also nicht verklebt. Im Falle, dass sie an dieser<br />
Stelle nicht mehr gebraucht werden, können sie einfach<br />
abgenommen und einer anderen Verwendung<br />
zugeführt werden.<br />
Was heißt „recycelbar“?<br />
Alle Dämmplatten der neueren Generation sind<br />
durchwegs recycelbar: Gebrauchtes Austrotherm<br />
XPS® lässt sich mechanisch recyceln und als Zusatz<br />
zur Herstellung anderer Baustoffe verwenden.<br />
Austrotherm XPS® Dämmplatten können als Umkehrdach-Dämmung, wie im<br />
Gründach, eingesetzt werden. Hier wurde eine Halle im Austrotherm XPS®<br />
Werk Purbach thermisch saniert.<br />
Austrotherm GmbH<br />
T +43 (0)2633 401-0<br />
info@austrotherm.at<br />
www.austrotherm.at
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Sicherer Halt am Abgrund<br />
Ein internationales Team aus Höhlenforschern erkundet<br />
seit vierzig Jahren das oberösterreichische Dachsteingebirge,<br />
und hier eine der tiefsten Höhlen der Welt. Gerade<br />
dort, wo es vertikal nach unten geht und extrem<br />
kalt, feucht, rutschig und nass werden kann, sind sichere<br />
Seilbefestigungen überlebenswichtig. Deshalb werden auf<br />
den Expeditionen fischer Stahlanker verwendet. Tausende<br />
Bolzenanker, wie der FBN II und der FAZ mit acht Millimeter<br />
Durchmesser, sind bereits für Seilbefestigungen in<br />
die Höhlen eingebracht worden. Im September 2018 wurden<br />
weitere Verbindungen entdeckt. Damit erstreckt sich<br />
das unterirdische Labyrinth auf über 113 Kilometern mit<br />
1.560 Metern Höhenunterschied. Für die Höhlenwände,<br />
die teils zentimeterdick mit Lehm beschichtet, teils aus<br />
hartem, dickbändigem Kalkstein, teils gerissen oder korrodiert<br />
sind, nahmen die Forscher für die jüngste Expedition<br />
reichlich Seile, Bohrhaken, Akku-Bohrhämmer und 300<br />
fischer Bolzenanker FBZ 8/10 aus Edelstahl (A4) als auch<br />
aus galvanisch verzinktem Stahl mit. Die Befestigungen<br />
gewährten sicheren Halt in dem widerspenstigen Kalkgestein.<br />
„Die von uns verwendeten fischer Bolzenanker<br />
hielten sich auf der gesamten Expedition auch in überraschend<br />
schlechtem Gestein stabil“, bestätigt Höhlenforscher<br />
Axel Hack die hohe Leistungsfähigkeit der verwendeten<br />
Bolzenanker.<br />
123<br />
Fischer Austria GmbH<br />
T +43 (0)2252 53730-0<br />
office@fischer.at<br />
www.fischer.at<br />
Produkt News<br />
Die Zeit ist reif für<br />
Design am Dach.<br />
Tondach V11
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
124<br />
Produkt News<br />
Auszeichnung für hohe Designqualität<br />
Der „Red Dot“ ist die Auszeichnung für hohe Designqualität. Nur an Produkte, die<br />
eine hervorragende Gestaltung aufweisen, vergibt die internationale Jury das begehrte<br />
Qualitätssiegel. In diesem Jahr ging er nun an die neue Oberfläche Duropal<br />
XTreme plus von Pfleiderer.<br />
„An Oberflächen im Möbel- und Innenausbau werden<br />
hohe Ansprüche gestellt. Das gilt insbesondere in der<br />
Küche: Herabfallende Gegenstände, überkochende<br />
Suppen und Schmutz sind ständige Herausforderungen“,<br />
erklärt Christian Stiefermann, Leiter Produktmanagement<br />
HPL und Elemente. „Insbesondere die<br />
äußerst beliebten matten Ausführungen hatten bislang<br />
ihre Schwierigkeiten mit Fingerabdrücken und<br />
Verunreinigungen. Mit unserer edlen und zugleich<br />
robusten Oberfläche XTreme bieten wir eine Alternative.<br />
Sie ist beständig gegen diese Einwirkungen, was<br />
in der alltäglichen Nutzung einen bislang unerreichten<br />
Mehrwert bietet. Fingerabdrücke bleiben gar<br />
nicht erst haften und selbst hartnäckige Fettspuren<br />
lassen sich einfach entfernen.“<br />
Eine weitere Steigerung dazu bietet die Ausführung<br />
XTreme plus: Eine besonders matte, reflexionsarme<br />
Struktur verleiht der Oberfläche eine warme, samtig<br />
weiche, seidige Haptik. „Neben den funktionalen Eigenschaften<br />
erreichen wir damit auch eine ganz besondere<br />
Optik mit verbesserter Farbtransparenz und<br />
-tiefe“, so Stiefermann. Dazu ist Duropal XTreme plus<br />
äußerst belastbar und pflegeleicht und lädt geradezu<br />
ein, berührt zu werden – ohne Fingerabdrücke und<br />
Fettspuren zu hinterlassen.<br />
Die hochwertige Oberfläche erfüllt sämtliche Eigenschaften<br />
hinsichtlich Abrieb-, Stoß- und Kratzfestigkeit<br />
und ist damit ideal geeignet für vertikale<br />
und horizontale, stark beanspruchte Kontaktflächen<br />
in Bereichen mit hohem Publikumsverkehr. Sie stellt<br />
ein attraktives Oberflächenmaterial dar, das für qualitativ<br />
und ästhetisch hochwertige Möbel und Gestaltungselemente<br />
im Wohn- und Objektbereich geeignet<br />
ist. Die attraktive Oberfläche ist für Lebensmittel<br />
unbedenklich. Weiterhin ist XTreme plus resistent<br />
gegen haushaltsübliche Reiniger, Löse- und Desinfektionsmittel<br />
und ermöglicht damit eine mühelose<br />
Entfernung von alltäglichen Verunreinigungen.<br />
Durch die lange Lebensdauer und die dabei erreichte<br />
Minderung von Abfallprodukten steht XTreme plus<br />
zudem für eine effiziente Nutzung von Ressourcen<br />
und eine erhebliche Gesamtenergieeinsparung.<br />
Pfleiderer Deutschland GmbH<br />
T +49 (0)9181 28-480<br />
info@pfleiderer.com<br />
www.pfleiderer.com
www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />
Produkt News<br />
Gute Ideen<br />
für Dämmung<br />
Bodenbeschichtung als<br />
optimaler Oberflächenschutz<br />
Der Boden einer Tiefgarage im niederösterreichischen Aspang<br />
Markt war in die Jahre gekommen und bedurfte eines<br />
dringenden Faceliftings. Der Eigentümer der Wohnhausanlage<br />
entschied sich für die Fläche von 330 Quadratmetern für<br />
eine Bodenbeschichtung von Murexin als Oberflächenschutz.<br />
Die Vorteile der Beschichtung überzeugten: Sie ist mechanisch<br />
überaus belastbar – was bei befahrenen Flächen ein<br />
Muss ist – und außerdem auch chemisch beanspruchbar.<br />
Diese Eigenschaft wiederum ist erforderlich, da Fahrzeuge<br />
Öl oder andere Flüssigkeiten verlieren können. Ein weiterer<br />
Punkt, der für die Beschichtung sprach, war, dass sie eine<br />
geschlossene Oberfläche bietet, die trittsicher, leicht zu reinigen<br />
und über viele Jahre optisch ansprechend ist. Bei der<br />
Farbauswahl wurde ein elegantes Grau gewählt, die Bodenmarkierungen<br />
wurden naheliegend in Verkehrsweiß gezogen.<br />
Das komplette Oberflächensystem wurde unter idealen Bedingungen<br />
professionell hergestellt. Der Eigentümer der Garage<br />
konnte diese in kürzester Zeit seinen Mietern wieder zur<br />
Nutzung freigeben.<br />
Murexin GmbH<br />
T +43 (0)2622 27401-0<br />
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Information<br />
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Liapor ® Ground<br />
Die Dämmung unter der<br />
Fundamentplatte und seitliche<br />
Arbeitsgraben Verfüllung<br />
Liapor<br />
Naturrein und circa 11,5<br />
Millionen Jahre alt –<br />
Illit-Ton bildet den hochwertigen<br />
Grundstoff für<br />
Liapor. Im Liapor-Werk wird<br />
das natürliche Rohmaterial<br />
gemischt und bei circa<br />
1.200 °C gebrannt.<br />
Dabei verbrennen die organischen<br />
Anteile und der Ton<br />
bläht sich auf. Gewicht,<br />
Größe und Festigkeit des<br />
luftporendurchsetzten<br />
Materials lassen sich im<br />
technisch ausgereiften Produktionsverfahren<br />
exakt<br />
steuern.<br />
So entsteht ein natürlicher<br />
Hochleistungsbaustoff mit<br />
besten Eigenschaften bei<br />
sehr geringem Gewicht.<br />
Liapor Ground eignet sich aufgrund seiner einzigartigen<br />
physikalischen Eigenschaften hervorragend<br />
zur hochbelastbaren Fundamentplattendämmung<br />
und zur seitlichen Arbeitsgrabenverfüllung.<br />
Die luftporen-durchsetzten, keramischen Tonkugeln<br />
vermindern den Erddruck dank seiner geringen<br />
Trockenschüttdichte deutlich. Die Schüttung<br />
ist formstabil und nahezu selbstverdichtend. Der<br />
Eintrag kann auch in schmalste Spalten erfolgen,<br />
zusätzliche Rüttler oder Verdichter sind nicht erforderlich.<br />
Liapor Ground ist nicht brennbar (A1), reduziert<br />
Wärmeverluste, kann gleichzeitig Wärme<br />
speichern und wirkt schalldämmend<br />
Lias Österreich GesmbH. - 8350 Fehring - Fabrikstraße 11<br />
Tel. +43 (0)3155 - 2368 - Email: info@liapor.at
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
126<br />
Produkt News<br />
Das CAD-System für Architekten<br />
ViCADo.arc ist ein objektorientiertes CAD-System,<br />
das durch seine konsequente 3D-Gebäudemodellierung<br />
– vom Entwurf über die Visualisierung bis hin<br />
zur Ausführungsplanung – eine einzigartige Durchgängigkeit<br />
gewährleistet. Eine intuitive Benutzeroberfläche,<br />
intelligente Objekte und vielfältige Möglichkeiten<br />
der Auswertung sind weitere wesentliche<br />
Leistungsmerkmale.<br />
Das System beherrscht alle BIM-Klassifizierungen<br />
von „little closed“ bis „big open“. Auch für den Austausch<br />
des Gebäudemodells im BIM-Planungsprozess<br />
stellen die Art und Weise der Modellierung sowie<br />
die Strukturierung des Gebäudemodells eine ideale<br />
Grundlage dar.<br />
Auch Zufahrtsrampen können beliebig modelliert<br />
werden, mit Ausrundungen oder Abflachungen entlang<br />
der Fahrbahn, Schrammborden an den Rändern<br />
oder in der Fahrbahnmitte, mit beliebigem Verlauf,<br />
spiralförmig ebenso wie eng an die räumlichen Gegebenheiten<br />
optimiert.<br />
Hochauflösende Texturen, frei platzierbare Lichtquellen,<br />
Staffagen, effiziente Schattenberechnungen und<br />
die Platzierung auf Bestandsfotografien erlauben für<br />
jedes Objekt die Kreation aussagekräftiger Bilder.<br />
DI Kraus & CO GmbH<br />
T +43 (0)2622 89497<br />
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Mobile Bauleitung in Perfektion<br />
In der neuen Version pro-Report 3 und in der neuen APP von<br />
gripsware wurden viele Verbesserungswünsche aus der Praxis umgesetzt<br />
und auch neue Möglichkeiten geschaffen, um mobil noch<br />
effektiver Daten erfassen zu können. So lassen sich nun etwa die<br />
Route direkt zur Baustelle anzeigen oder die Wetterdaten zur Baustelle<br />
direkt online abrufen (PC und mobil). IFC Dateien können<br />
in der neuen Version direkt eingelesen und somit die Gebäudestruktur<br />
komplett importiert werden (Stichwort: BIM), der Baustelle<br />
Pläne zugeordnet (Geschosspläne als PDF, JPG) und die Räume<br />
entsprechend angelegt werden. Mängel lassen sich nun direkt auf<br />
dem Plan dokumentieren und verorten und diesen auch viele neue<br />
Infos wie Kosten und Verantwortliche zuordnen. Ebenso können die<br />
kompletten Baubesprechungen (Jourfixe) verwaltet und verteilt<br />
und über die globale Volltextsuche nun alle Infos noch schneller<br />
gefunden werden.<br />
Aktuell ist ein Web-Client verfügbar, der es den ausführenden<br />
Firmen ermöglicht offene Reports inkl. aller Medias (Foto, Audio,<br />
Video, PDF) anzuzeigen. Diese können dann als erledigt markiert<br />
werden und der Bauleiter erhält eine entsprechende Info und kann<br />
die Lösung kontrollieren. Der Zeitgewinn für die Anwender auf<br />
beiden Seiten ist enorm und durch die mobile und lückenlose Dokumentation<br />
reduziert sich außerdem das Haftungsrisiko des Verantwortlichen<br />
auf ein Minimum. pro-Report bietet eine lückenlose<br />
Dokumentation mit minimalstem Zeitaufwand – für einen Praxistest<br />
ist eine kostenlose 30-Tage Vollversion verfügbar!<br />
gripsware gmbh<br />
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127<br />
Produkt News<br />
Ressourcenplanung erfolgreich umsetzen<br />
In der heutigen Zeit ist es ein entscheidender Vorteil, seine Ressourcen<br />
zu kennen und sein Team optimal einzusetzen. Eine einfach zu<br />
handhabende, zuverlässige Ressourcenplanung ist dabei das A und<br />
O erfolgreicher Projekt- und Unternehmensentwicklung. Wann kann<br />
ein Auftrag frühestens erledigt sein? Welche Mitarbeiter haben ausreichend<br />
Kapazitäten, um ein weiteres Projekt zu übernehmen? Wie<br />
kann ich auf Ausfälle am besten reagieren?<br />
Die ABK-Ressourcenplanung ermöglicht den Überblick darüber,<br />
welche Mitarbeiter (und Unternehmensbereiche) wann wie stark<br />
ausgelastet sind. Kapazitätsengpässe und mögliche Verlagerungen<br />
von Ressourceneinsätzen bei terminlichen Änderungen sind auf<br />
einen Blick sichtbar. Mit der Produktivitätsanalyse lassen sich die<br />
produktiven den unproduktiven Projekten gegenüber stellen und im<br />
Endergebnis ein „Mehr“ an Wirtschaftlichkeit erzielen. ABK unterstützt<br />
dabei mit einem Werkzeug, das aus langjähriger und branchenspezifischer<br />
Erfahrung entstanden ist. So ist man in der Lage<br />
zuverlässig zu planen und zu disponieren.<br />
ib-data GmbH<br />
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Lasten ohne Dübel und Bohrmaschine,<br />
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
128<br />
edv<br />
Thermografie-Schulungen:<br />
Mehr sehen lernen<br />
Der professionelle Einsatz der Wärmebild-Messtechnik setzt Schulungen<br />
voraus. Sie vermitteln Grundlagenkenntnisse und Praxiswissen. Wer bietet<br />
was zu welchen Kosten?<br />
Text: Marian Behaneck, Walter Riemenschneider<br />
Mit Infrarotkameras sieht man mehr. Doch<br />
man muss erst lernen, Fehler bei der Thermografie-Aufnahme<br />
zu vermeiden, die Thermogramme<br />
richtig zu analysieren und zu<br />
interpretieren sowie daraus die passenden<br />
Schlüsse zu ziehen. Thermografie-Schulungen<br />
vermitteln die dafür notwendigen<br />
Grundlagenkenntnisse, Praxis- und Spezialwissen.<br />
Über optionale Zertifizierungskurse<br />
können Schulungsteilnehmer darüber hinaus<br />
ihre fachliche Qualifikation gegenüber<br />
Auftraggebern oder Versicherungen in<br />
Form von Zertifikaten nachweisen. Viele<br />
Kurse werden auch für die Aus- und Weiterbildung<br />
von Energieberatern angerechnet.<br />
Mehr sehen lernen: Thermografie-Seminare vermitteln fundierte Grundlagenkenntnisse und<br />
Praxiswissen in der Bau-, Blower-Door- oder PV-Anlagen-Thermografie. © InfraTec<br />
Welche Schulungen<br />
werden angeboten?<br />
In der Regel vermitteln ein-, teilweise auch<br />
zweitägige Grundlagenkurse Thermografie-Basiswissen<br />
aus den Bereichen Wärmestrahlung,<br />
Wärmeleitung, Messtechnik,<br />
Materialkunde oder Bauphysik, Know-how<br />
zur Bedienung von Wärmebildkameras, zur<br />
Anwendung von Auswertungsprogrammen,<br />
zur Interpretation von Wärmebildern sowie<br />
zur Erstellung von Thermografieberichten.<br />
Vier- bis fünftägige Zertifizierungskurse<br />
zur Thermografie bieten die Möglichkeit,<br />
sich gemäß der Normen DIN EN ISO 9712 [1]<br />
oder ISO 18436-7 [2], jeweils in den Stufen<br />
1, 2 oder 3 zertifizieren zu lassen. Dadurch<br />
können sich die Teilnehmer gegenüber Auftraggebern<br />
oder Versicherern als professioneller<br />
Thermograf ausweisen (s. u.: Zertifizierung<br />
und Re-Zertifizierung). Schulungen<br />
zur Differenzdruck-Thermografie (<strong>architektur</strong><br />
7/18: Leckagen lokalisieren und dokumentieren)<br />
vermitteln Basis- und Expertenwissen<br />
zur Luftdichtheitsmessung nach<br />
DIN EN 13829 (ISO 9972) und DIN 4108-7.<br />
Zu den Inhalten zählen gesetzliche Vorgaben<br />
nach EnEV bzw. EAVG, die Bestimmung<br />
des Gebäudevolumens, die Theorie zur<br />
Leckageprüfung und zum Dichtheitsnachweis,<br />
den Aufbau der Messvorrichtung und<br />
die praktische Durchführung einer Messung,<br />
inklusive Leckagesuche.<br />
Tipps zum Abdichten von Gebäuden, zu<br />
typischen Fehlern und deren Vermeidung<br />
sowie die Bewertung und Einstufung der<br />
Leckagen und die Berichterstellung runden<br />
den ein- oder mehrtätigen Kurs mit<br />
oder ohne anschließender Zertifizierung<br />
ab. In der Regel eintägige Fotovoltaik-Thermografiekurse<br />
vermitteln das notwendige<br />
theoretische und praktische Wissen zur<br />
Erkennung und Bewertung typischer Fehler<br />
an PV-Modulen. Anhand praktischer Übungen<br />
und eines Musterkatalogs wird den<br />
Teilnehmern gezeigt, welche Modulfehler<br />
Mit ABK8 zur zuverlässigen<br />
Kontrolle von Bauabrechnungen!<br />
ABK und BIM - Das 3D-Modell für AVA<br />
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129<br />
edv<br />
welche Farbmuster im Wärmebild erzeugen,<br />
wie man diese bewertet und beseitigt.<br />
Mit diesem Fehlersuchverfahren entfällt<br />
das aufwendige Abklemmen von Modulen.<br />
Errichter können damit die korrekte Funktion<br />
der Anlage nachweisen, Betreiber und<br />
Wartungsfirmen können Fehler frühzeitig<br />
erkennen, Garantieansprüche durchsetzen<br />
und Erträge optimieren.<br />
Zusätzlich offerieren einige Anbieter auch<br />
spezielle Fachseminare, etwa ITC, Testo<br />
oder Trotec zur Bauthermografie (<strong>architektur</strong><br />
07/12: Wärmebilder korrekt interpretieren)<br />
oder InfraTec zur Aktiv-Thermografie,<br />
das ist eine zerstörungsfreie Prüfung in der<br />
Gebäudediagnostik, bei der Bauteile zuvor<br />
thermisch angeregt werden (<strong>architektur</strong><br />
07/12: Aktive Bauthermografie). Teilweise<br />
werden auch Schulungen für die Drohnen-,<br />
Industrieanlagen- oder Elektro-Thermografie<br />
offeriert. Die Preise für die jeweiligen<br />
Schulungskurse liegen zwischen 350 Euro<br />
für eintägige Einführungskurse und etwa<br />
2.500 Euro (jeweils netto) für 5-tägige Zertifizierungskurse.<br />
Im Preis enthalten ist in der<br />
Regel auch die Verpflegung. Etwas teurer<br />
sind individuell zugeschnittene Schulungen<br />
vor Ort, direkt im eigenen Unternehmen.<br />
Hier sollte man beim jeweiligen Anbieter<br />
nachfragen und ein Angebot einholen.<br />
Zertifizierung und Re-Zertifizierung<br />
Die Bezeichnung „Thermograf“ ist nicht geschützt<br />
und sagt nichts über die Qualifikation<br />
aus. Deshalb sind Zertifizierungen sinnvoll,<br />
weil Thermografie-Dienstleister damit<br />
ihre Fachkompetenzen nachweisen können.<br />
Teilweise werden von Schulungsanbietern<br />
zwei Zertifizierungsverfahren angeboten,<br />
die DIN EN ISO 9712 oder die ISO 18436-7.<br />
Die Unterschiede liegen beispielsweise in<br />
den Schulungsinhalten und den Voraussetzungen,<br />
wobei die DIN EN ISO 9712 in Österreich<br />
und in Europa, die ISO 18436-7 eher<br />
in englischsprachigen Ländern und weltweit<br />
verbreitet ist (siehe: www.irtraining.<br />
eu/images/custom/Info-Zertifizierung_Unterschiede-2017.pdf).<br />
Beide Regelwerke<br />
verfügen über drei Qualifizierungsstufen,<br />
respektive Kategorien, wobei 3 die höchste<br />
Stufe/Kategorie ist. In der Stufe 1 bzw.<br />
Kategorie 1 erlernen die Teilnehmer theoretische<br />
Grundlagen und Prinzipien der<br />
Infrarot-Messtechnik, eignen sich Wissen<br />
untermStrich® X3 – wir. wissen. warum.<br />
untermStrich® software GmbH,<br />
Mittergasse 11 - 15, 8600 Bruck/Mur<br />
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Sehr frei nach Karl Valentin: „Architektur ist schön, macht aber viel Arbeit...“<br />
untermStrich ist für uns ein sympathisches Tool, den zweiten Teil dieses Satzes<br />
in unternehmerische Zahlen zu fassen: prognostisch und in der Nachkalkulation.<br />
Zitat von Benedict Marginter<br />
Marginter Architekten ZT-GmbH<br />
zur Verarbeitung und Analyse von Thermogrammen<br />
an, befassen sich mit praktischen<br />
Anwendungen und üben die Handhabung<br />
von Wärmebildkameras ein. Die Stufe/Kategorie<br />
2 befähigt Absolventen, thermografische<br />
Untersuchungen selbstständig durchzuführen.<br />
Die DIN EN ISO 9712 bietet die<br />
Möglichkeit, ein Zertifikat zur Fachkraft für<br />
Thermografie Stufe 2 in den Sektoren Bau,<br />
Industrie, Elektro oder Aktive Thermografie<br />
zu erlangen. Mit der Zertifizierung der<br />
Stufe 3 weisen Absolventen ihre Fähigkeit<br />
nach, thermografische Prüfungen durchzuführen<br />
und zu leiten. Sie können Normen/<br />
Regelwerke auslegen, Verfahrensbeschreibungen<br />
verfassen, Prüfanweisungen erstellen<br />
und validieren, Prüfverfahren festlegen,<br />
Personal anleiten oder Verantwortung für<br />
eine Prüfeinrichtung übernehmen. Jede<br />
Stufe/Kategorie schließt mit einer umfangreichen<br />
theoretischen und praktischen<br />
Prüfung ab und baut auf der darunter liegenden<br />
auf, wobei es für Meister, Techniker<br />
oder Ingenieure Sonderregelungen gibt.<br />
Selbstständig arbeitende Thermografen<br />
sollten mindestens über eine Stufe/Kategorie<br />
2-Zertifizierung verfügen. Sobald sämtuntermstrich.com
<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
130<br />
edv<br />
liche Voraussetzungen vorliegen, wird das<br />
Zertifikat von anerkannten Zertifizierungsstellen<br />
ausgestellt. Sie gilt maximal für fünf<br />
Jahre und kann danach über eine Re-Zertifizierung<br />
für weitere fünf Jahre erneuert<br />
werden (Kosten: ca. 250,- Euro).<br />
Organisation, Voraussetzungen<br />
und Ablauf<br />
Vor allem mehrtägige Schulungen müssen<br />
in die eigenen Unternehmensabläufe<br />
terminlich integriert und deshalb geplant<br />
werden. Wer an einer bestimmten Schulung<br />
teilnehmen möchte, sollte rechtzeitig online<br />
buchen, denn manche Kurse sind schnell<br />
ausgebucht. Während auf Schulungen spezialisierte<br />
Anbieter über das ganze Jahr<br />
Termine offerieren, beschränken sich andere<br />
auf bestimmte Zeiten. Bei einer weiten<br />
Anreise ist eine Hin- und Rückfahrt am selben<br />
Tag nicht sinnvoll. Deshalb muss man<br />
zur aufzuwendenden Zeit und den Kosten<br />
mindestens einen Tag für die An-/Abreise<br />
und Übernachtung hinzuzählen. Der Veranstalter<br />
hält dafür in der Regel eine Liste<br />
von Hotels in der näheren Umgebung zum<br />
Download bereit, die für Schulungsteilnehmer<br />
meist auch Sonderkonditionen bieten.<br />
Die Buchung und Abrechnung erfolgt in der<br />
Regel individuell durch den Schulungsteilnehmer.<br />
Geschult wird meist in unternehmenseigenen<br />
Räumen, angemietete Hotel-Seminarräume<br />
haben den Vorteil kurzer<br />
Wege. Findet die Schulung zu Wochenbeginn<br />
oder -ende statt, lässt sich Nützliches<br />
mit Angenehmem verbinden, etwa einer<br />
Wochenende-Stadtbesichtigung.<br />
Während Grundlagenkurse nichts voraussetzen,<br />
müssen Teilnehmer von Zertifizierungskursen<br />
Praxiserfahrungen und eine<br />
Sehfähigkeitsbescheinigung vorweisen<br />
Der Umgang mit der Auswertungssoftware,<br />
die Analyse und Beurteilung von Wärmebildern<br />
ist ein wesentlicher Teil von Bauthermografie-Schulungen.<br />
© Dittié, InfraTec<br />
Gute Schulungen erkennt man an vielen Kriterien: an der Präsentation, an der Kompetenz der<br />
Referenten, aber auch der Organisation und Vorbereitung. © InfraTec<br />
(Nahsehfähigkeit, Farbsehvermögen, siehe:<br />
www.dgzfp.de/zertifizierung/sehfähigkeit).<br />
Teilweise wird auch ein Notebook<br />
für praktische Übungen mit der Auswertungssoftware<br />
empfohlen. Ist eine eigene<br />
Thermografiekamera vorhanden, kann man<br />
diese in der Regel mitnehmen. Zu Veranstaltungsbeginn<br />
erhalten Teilnehmer ein detailliertes<br />
Tagesprogramm, Schulungsunterlagen<br />
und Schreibmaterial. Der Unterricht<br />
beginnt in der Regel morgens gegen 9.00<br />
Uhr mit Vorträgen und endet um 17.00 Uhr,<br />
unterbrochen durch kleine Pausen und eine<br />
Mittagspause. Der Nachmittag ist häufig<br />
praktischen Übungen vorbehalten, wobei an<br />
Arbeitsplätzen mit ein bis zwei Teilnehmern<br />
Praxisaufgaben nach Anweisung eigenständig<br />
mit Anleitung und Hilfestellung durch<br />
die Dozenten absolviert werden. Zur Kontrolle<br />
des Lernfortschritts und zur Vorbereitung<br />
auf die Zertifizierungsprüfung werden<br />
regelmäßig Wissenstests und Wiederholungen<br />
angeboten. Grundlagenkurse werden<br />
meist von angestellten Lehrkräften geleitet,<br />
Fachseminare werden durch Experten aus<br />
der Industrie, Hochschulen, Behörden oder<br />
Dienstleistungsunternehmen ergänzt.<br />
Darauf sollte man achten<br />
Wer seine wertvolle Zeit und mehrere Hundert<br />
Euro in Schulungen investiert, sollte<br />
einen Anbieter seines Vertrauens wählen.<br />
Das kann ein IR-Kamera-Hersteller/Anbieter<br />
oder ein Schulungsdienstleister sein.<br />
Der gewählte Kurs sollte zum eigenen Wissensstand<br />
passen und durch Praxisbezüge<br />
beruflich unmittelbar verwertbar sein. Während<br />
Grundlagen-Schulungen und Schulungen<br />
zur IR-Kamera- und Softwarebedienung<br />
meist allgemein gehalten werden und<br />
auch industrielle Anwendungen berücksichtigen,<br />
sollten Fachseminare detailliertes<br />
Know-how in der Bau-, Blower-Door- oder<br />
Fotovoltaik-Thermografie vermitteln. Die<br />
Teilnehmerzahl sollte bei Gruppenschulungen<br />
auf maximal 20 Personen beschränkt<br />
sein. Werden viele Schulungszeiten übers<br />
Jahr an verschiedenen Orten offeriert, hat<br />
man eine größere Auswahl. Man muss aber<br />
auch damit rechnen, dass Anbieter einzelne<br />
Termine bei zu geringer Auslastung kurzfristig<br />
absagen. Während eine Sehfähigkeits-Bescheinigung<br />
für die Ausstellung einer<br />
Zertifizierung meist auch nachgereicht<br />
werden kann, sollten Teilnehmer – auch<br />
aus eigenem Interesse – vor Kursbeginn<br />
bereits über eine praktische Erfahrung mit<br />
der Thermografie-Messtechnik (in der Regel<br />
mindestens drei Monate) verfügen. Die<br />
Qualität der Schulung wird durch den Anbieter<br />
und die Dozenten, aber auch durch<br />
Details wie die Organisation oder die Schulungsunterlagen<br />
bestimmt. Ist der Kurs, respektive<br />
sind die Dozenten nach ISO 9001,<br />
ISO 18436-7, Stufe 3 oder ISO 9712, Stufe 3<br />
zertifiziert, hat man eine gewisse Qualitätssicherheit.<br />
Vieles hängt jedoch auch vom<br />
persönlichen Stil des Dozenten und seiner<br />
Eignung als Wissensvermittler ab. Nicht jeder<br />
Experte kann sein Wissen anschaulich<br />
und spannend vermitteln. Wie umfangreich<br />
und informativ die gedruckten, online oder<br />
zum PDF-Download bereitgestellten Schulungsunterlagen<br />
sind, erfährt man leider<br />
erst nach Kursbeginn.<br />
Viele Schulungsunterlagen können sich<br />
durchaus mit der einschlägigen Schulungsliteratur<br />
(siehe Infokasten) messen<br />
lassen, aber längst nicht alle. Eine gewisse<br />
Orientierung bieten auch Zertifizierungskurse:<br />
Wer diese anbietet (möglichst in<br />
allen Qualitätsstufen), hat meist auch das<br />
fachlich sattelfeste Schulungspersonal zur<br />
Verfügung. Bei den Schulungskosten sollte<br />
zuvor geklärt werden, welche Leistungen<br />
und Zusatzleistungen enthalten sind und<br />
welche Kosten gegebenenfalls zusätzlich<br />
entstehen, etwa Prüfungs- oder Zertifizierungsgebühren.