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architektur - bauen und energie - kreuzgewölbe - fachmagazin - oktober 2019 - eMagazin 07/19 - perchtoldsdorf - magazin - licht - bauen - planen - autocad - architekten - planer - gebäude - bauwirtschaft - interior - creative - designer - innenausbau - architect - archilover - retail - innenarchitektur

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FACHMAGAZIN<br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Perchtoldsdorf, Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

07<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

November 2019<br />

Bauen &<br />

Energie<br />

© aoe


A place<br />

to retreat.<br />

NEU<br />

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3<br />

Editorial<br />

Bauen & Energie<br />

Der Klimawandel und die Notwendigkeit einer Schonung der endenden Ressourcen<br />

zur Energieerzeugung sowie soziale Ungleichheiten sind ein integraler<br />

Bestandteil unseres Lebens und der Architektur geworden.<br />

Diese Faktoren betreffen uns alle und Architektur<br />

kann eine wesentliche Rolle in der<br />

Entwicklung von innovativen Lösungen für<br />

diese beiden Bereiche spielen. Somit trägt<br />

ein verantwortungsbewusster, sinnvoller<br />

Gestaltungsprozess – nicht unbedingt immer<br />

ein Neubau – zu einem (vielleicht kleinen<br />

aber notwendigen) Schritt im Kampf<br />

gegen den Klimawandel bei. Immerhin<br />

stammen ca. 40% des weltweiten CO 2 -Ausstoßes<br />

aus dem Bausektor. António Guterres,<br />

Generalsekretär der Vereinten Nationen<br />

formulierte vor kurzem in diesem<br />

Zusammenhang sehr drastisch: „Wir haben<br />

keine Zeit zu verlieren, wir kämpfen bereits<br />

um unser Überleben!“<br />

Denn die Herausforderungen der Nachhaltigkeit<br />

überfordern schlicht und einfach die<br />

von der Menschheit umgesetzten Lösungen.<br />

Einige Ausnahmen ausgenommen, sind<br />

die gesetzlichen, politischen und architektonischen<br />

Maßnahmen und Antworten zu<br />

klein und zu spät gesetzt. Viele Beispiele in<br />

dieser Ausgabe zeugen von den Versuchen<br />

der Architekten weltweit, mit den ihnen zur<br />

Verfügung stehenden (oft begrenzten) Mitteln<br />

einen Schritt für eine bessere Zukunft<br />

zu setzen. „Reduce Reuse Recycle“ – wie der<br />

deutsche Slogan für die Architekturbiennale<br />

bereits 2012 lautete. Architekten sind eben<br />

heute aufgefordert, umzudenken und ihre<br />

Aufgabengebiete neu zu definieren.<br />

Auch das neue Postgraduate Studium des<br />

Studio BASEhabitat an der Uni Linz gibt<br />

Hoffnung auf das Entstehen einer neuen<br />

Generation von Architekten, die nicht den<br />

Gewinn, sondern den Sinn der Architektur –<br />

in ihrer ursprünglichen Bedeutung von shelter<br />

(engl.: Schutz) – als Aufgabe sehen. Architektur<br />

für und mit Menschen, nicht mehr<br />

für Investoren.<br />

Eine spannende Lektüre bei dieser, vielleicht<br />

etwas zum Nachdenken anregenden Ausgabe<br />

des Fachmagazins <strong>architektur</strong> wünscht<br />

Peter Reischer<br />

Andreas Jäger<br />

Klimaexperte<br />

Für ein gutes Klima,<br />

drinnen wie draußen:<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Start 06<br />

Reskate Arts & Crafts Collective<br />

Magazin 10<br />

Arbeitswelten 46<br />

Architekturszene 52<br />

Schätze der Wiener Architektur<br />

Energie im Norden 54<br />

Powerhouse Brattørkaia /<br />

Trondheim / Snøhetta<br />

Der Sonne entgegen 60<br />

Solar Carve / New York /<br />

Studio Gang<br />

Razzle Dazzle in Ravenna 64<br />

Powerbarn / Ravenna, Italien /<br />

Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Energieproduktion 70<br />

MCE Astoria Produktion,<br />

Hauptquartier / Timisoara /<br />

Heim Balp Architekten<br />

Zukunftsweisend für 76<br />

den Sport<br />

adidas World of Sports ARENA /<br />

Herzogenaurach, Deutschland /<br />

Behnisch Architekten<br />

Ein sinnvoller Bau 82<br />

Naturalis Biodiversity Center /<br />

Leiden / Neutelings Riedijk Architects<br />

Licht 88<br />

Produkt News 92<br />

edv 128<br />

Thermografie-Schulungen:<br />

Mehr sehen lernen<br />

54 60<br />

64<br />

76 82<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Hochstraße 103, A-2380 Perchtoldsdorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Ing. Walter Laser (walter.laser@laserverlag.at) n REDAKTIONSLEITUNG mag. arch. Peter Reischer (rp)<br />

MITARBEITER Linda Pezzei (lp), Dolores Stuttner, Mag. Heidrun Schwinger, DI Marian Behaneck, Katarina Trapp<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at) n LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14<br />

MEDIASERVICE RETAILARCHITEKTUR Marion Allinger (marion.allinger@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG Andreas Laser n WEB Michaela Strutzenberger n LEKTORAT Helena Prinz n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 Ausgaben/Jahr): € 86,- / Ausland: € 106,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 56,- / Ausland: € 83,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten Ausgabe eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 12,- / Ausland € 13,50<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

6<br />

Start<br />

Der Jagdhund<br />

Das Reskate Arts & Crafts Collective will mit seinen Interventionen im öffentlichen<br />

Raum die Frage nach der Qualität und dem Wert von Objekten und Raum<br />

stellen. Ein Mitglied des Kollektivs, Javier de Riba, hat das bereits eindrucksvoll<br />

mit seinen in verfallenen Architekturen aufgemalten Fliesenoberfächen realisiert.<br />

Text: Peter Reischer Fotos: Javier da Riba, Reskate Arts & Crafts Collective<br />

Ihre neuesten Arbeiten bezeichnen sie mit<br />

„Harreman“, einer Wortkomposition aus der<br />

baskischen Sprache. Sie besteht aus den<br />

Worten HARTU (bekommen) und EMAN<br />

(geben). Die Projekte beziehen sich auf die<br />

Erinnerung und die Etymologie der Sprache,<br />

aber immer mit einem gelegentlichen, ironischen<br />

Seitenhieb. Die Malereien sind durch<br />

die Anwendung von fotoluminiszenter (lang<br />

nachleuchtender) Farbe gekennzeichnet<br />

und erlauben ein mehrdeutiges Lesen der<br />

Arbeiten. Durch die Verwendung von Licht<br />

wird der Betrachter zum aktiven Teilnehmer<br />

der Installation. Er interagiert mit dem Bild<br />

und erzeugt so seine eigenen Antworten.<br />

Die Intention der Arbeiten ist es, Licht in<br />

die dunklen Ecken von Städten zu bringen,<br />

indem ein neues Licht, eine neue Betrachtungsweise<br />

von eingefahrenen Wegen ermöglicht<br />

wird und die Bürger dazu ermuntert<br />

werden, mit Licht selbst auf den Wandflächen<br />

zu malen. Jeder Lichtstrahl in der<br />

Nacht bringt neue, bei Tageslicht unsichtbare<br />

Aussagen und Bilder zum Vorschein. u


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7<br />

Start<br />

Mehr vom Leben sehen.<br />

Mit innovativen Falt-, Hebe- und Schiebelösungen.<br />

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und maximale Transparenz für optimalen Lichteinfall.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

8<br />

Start<br />

In Wien gibt es einige „Schandflecke“ in der<br />

Stadtgestaltung. Einer der größten „Aufreger“<br />

der letzten Zeit ist sicherlich am Karlsplatz<br />

zu finden. Und zwar im Komplex des<br />

sogenannten Winterthurgebäudes, errichtet<br />

und geplant von Architekt Georg Lippert in<br />

den 70er Jahren. 2016 kursierten die ersten<br />

Pläne zu einer Aufstockung des Bauwerkes,<br />

das sicher nicht zu den besten von Architekt<br />

Lippert zählt und nach heutiger Ansicht<br />

eher als banal zu bezeichnen wäre. Ganz<br />

abgesehen davon, dass man heute nie so<br />

nahe an die Karlskirche heranbauen dürfte.<br />

Anschließend befindet sich das, ebenfalls<br />

wegen seiner Rekonstruktion und Umgestaltung,<br />

heftig diskutierte Wien Museum von<br />

Oswald Haerdtl. Seine Rückseite, mit der in<br />

den oberen Ebenen sichtbaren, großen Glasüberdeckung<br />

des Mittelteiles, flankiert die<br />

Maderstraße hinter der Karlskirche. Hier hat<br />

nun das Künstlerkollektiv Reskate am linken<br />

Teil des Museumsgebäudes eine interessante<br />

Installation angebracht.<br />

Bei der Arbeit ist bei Tag eine weiße Hundesilhouette<br />

auf grafitgrauem Hintergrund<br />

sichtbar. Die Bezeichnung des Kunstwerkes<br />

„Domestication“ ist zweideutig, genauso<br />

wie seine Ausführung. Sie löst sozusagen<br />

die Haut, die Oberfläche von Gebäuden ab,<br />

um die Wahrnehmung des jeweiligen Raumes<br />

zu verändern. Es ist das Bild der Tiroler<br />

Bracke, eine Züchtung für Jagdzwecke aus<br />

Tirol. Dieser Jagdhund, der hauptsächlich<br />

für die Fuchsjagd trainiert und eingesetzt<br />

wird, jagt normalerweise alleine, er ist als<br />

Einzelgänger bekannt. Sein Instinkt ist von<br />

den Menschen in der Geschichte immer für<br />

deren eigenen Profit benutzt worden. Und<br />

so wird durch die, bei Licht zum Leuchten<br />

gebrachte, fotoluminiszente Farbe im Inneren<br />

des Umrisses der Tiroler Bracke in der<br />

Nacht das Bild eines mit dem Fuchs kämpfenden<br />

Hundes sichtbar. Ob das wohl eine<br />

Anspielung auf die fragwürdigen, geplanten<br />

Bautätigkeiten an diesen beiden architektonischen<br />

Projekten sein soll, auf den Jagdinstinkt<br />

der Immobilieninvestoren?<br />

Die Auslöschung des „Eubalena Glacialis“,<br />

einer bis zu 18 m großen Art der Glattwale,<br />

im nördlichen Atlantik durch den kommerziellen<br />

Fischfang, veranlasste die Basken nach<br />

neuen Fischgründen zu suchen. So entstanden<br />

neue Sprachvariationen wie Baskisch-Isländisch<br />

oder Baskisch-Algonquinisch. Eine<br />

Intervention am Patxa Platz in Bayonne,<br />

Frankreich – hier treffen Einheimische und<br />

Besucher aufeinander – zelebriert und fördert<br />

die ursprüngliche, baskische Kultur.<br />

Die Künstler waren auch in China, und zwar<br />

in Shenzhen am Werk. Hier nennen sie ihre<br />

Arbeit bezeichnenderweise „Connectivity“.<br />

Das ursprüngliche alte Fischerdorf ist in<br />

den letzten 40 Jahren von 30.000 auf zwölf<br />

Millionen Einwohner angewachsen und zum<br />

Mittelpunkt der chinesischen Mobilfunktechnologie<br />

geworden. Reskate hinterfragen<br />

hier mit ihrem Wandbild die Sinnhaftigkeit<br />

und Rolle der sozialen Netzwerke.<br />

Sie sind ein Werkzeug, das verbindet und<br />

trennt zur selben Zeit. Globalisierung und<br />

Konnektivität bieten große Vorteile, gleichzeitig<br />

sind sie auch ein Weg der Kontrolle.<br />

Reskate betrachtete es als einen ironischen<br />

„Zufall“, dass sie während ihres Aufenthaltes<br />

in China keinen Zugriff auf die, für sie<br />

üblichen sozialen Netzwerke hatten. Diese<br />

Einschränkung empfanden sie gleichzeitig<br />

aber als befreiend.


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wird gepuffert<br />

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für eine gute Rücktrocknung<br />

Das nur 10 mm starke KlimAir Panel schafft in der Kombination mit dem mineralischen<br />

KlimAir Klebespachtel sowie silikatischen Beschichtungsaufbauten eine besonders<br />

sorptionsfähige und alkalische Wandoberfläche. Eine sichere und präventive Maßnahme<br />

für schimmelgefährdete Bereiche.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

10<br />

Magazin<br />

Wenn Architekten …<br />

… kochen und dabei Spaß haben, gemeinsam Rezepte ausprobieren und sich<br />

nebenbei auch beruflich austauschen, dann kann es sich eigentlich nur um das<br />

beliebte Architekten Kochen handeln, das der Laser Verlag seit vielen Jahren<br />

gemeinsam mit Miele Österreich veranstaltet.<br />

Fotos: Andreas Laser<br />

Regelmäßig werden kochfreudige Planer aus unterschiedlichen<br />

Büros eingeladen, verschiedene Menüs<br />

– natürlich mit den neuesten Miele Produkten<br />

– selbst herzustellen. Fachkräftige Unterstützung<br />

bekommen sie dabei von Profikoch Roman Rosmanith.<br />

Somit ist auch ein schmackhaftes Endergebnis<br />

garantiert, das dann vor Ort gemeinsam mit passender<br />

Getränkebegleitung verkostet wird.<br />

Wie immer ist der gesellige Abend gut besucht, auch<br />

wenn er wie aktuell im Oktober 2019 nicht wie gewohnt<br />

in der Miele Galerie in Wien stattfindet, sondern<br />

erstmals in der Miele Aktivküche Linz. Die Showküche<br />

des renommierten Küchengeräteprofis bot auch in<br />

der oberösterreichischen Landeshauptstadt den bes-<br />

tens ausgestatteten Rahmen für das branchenfremde<br />

Co-Working der teilnehmenden Architektenschaft.<br />

Das Menü spannte diesmal den kulinarischen Bogen<br />

von der herzhaften Paprikasuppe über ein aromatisches<br />

Rote-Rüben-Risotto mit Blutwurst und ein zartes Rinderfiletsteak<br />

mit Bruschetta bis zu einer mit Nussstreusel<br />

überbackenen Birne mit feinem Schokoladeneis.<br />

Anmeldungen für die nächste Veranstaltung in Linz<br />

und auch wieder in Wien können bereits vorgemerkt<br />

werden. Termine werden in Kürze bekannt gegeben.<br />

Die Teilnahme ist wie immer kostenfrei.<br />

Kontakt:<br />

silvia.laser@laserverlag.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

11<br />

Magazin<br />

WILLKOMMEN IM GEBÄUDE DER ZUKUNFT.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

12<br />

Magazin<br />

Power Plant(s)!<br />

Enough! Es ist genug. Die Oslo Architecture Triennale 2019 steht unter<br />

dem Motto “Degrowth”, zu deutsch Postwachstum. Dabei geht es konkret<br />

um ein wirtschaftliches Denken und Handeln fernab von höher – schneller<br />

– weiter hin zu einer Gesellschaftsform, die dem Wohle aller dient. In der<br />

Praxis bedeutet das weniger Konsum und einen geringeren Energie- und<br />

Ressourcenverbrauch, um der globalen Erwärmung und der sozialen Ungleichheit<br />

langfristig entgegenzuwirken.<br />

Fotos: Annar Bjørgil, Tom Dobson<br />

In diesem Zusammenhang hat das gemeinnützige<br />

Designstudio Public Works in Kooperation<br />

mit Studenten der Oslo School of Architecture<br />

und Flakk/Dalziel das System Power Plant(s)!<br />

entwickelt, welches zum Ziel hat, Abfälle anstelle<br />

fossiler Brennstoffe zum Heizen zu verwenden.<br />

Der Prototyp wird 18 Monate lang veranschaulichen,<br />

wie einfach Energiegewinnung auf natürliche<br />

und nachhaltige Weise möglich ist. In einem<br />

zylindrischen Behälter erzeugt der Prozess der<br />

Kompostierung 60 bis 70 Grad Celsius Wärme,<br />

die genutzt werden, um eine Sitzbank zu beheizen.<br />

In Zukunft könnten analog dazu ganze<br />

Haushalte so dank dem wertvollen Rohstoff Abfall<br />

mit sauberer Energie versorgt werden.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

13<br />

Magazin<br />

IXMO_solo<br />

DIE SENSATION<br />

IN DER DUSCHE<br />

Ein Thermostat für die Dusche, das in nur einem Element alle Funktionen vereint: Einstellung von Wassertemperatur<br />

und –menge mit integriertem Schlauchanschluss. Die Bedienung ist einfach, die Armatur einzigartig. www.ixmo.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

14<br />

Magazin<br />

Selbstbauendes<br />

Museum<br />

Wenn Google und Apple Drohnen zum Bau ihrer neuen Headquarters benutzen, darf<br />

Südkorea natürlich nicht zurückstehen. Deshalb wird jetzt im Nordteil von Seoul ein<br />

Robot Science Museum (RSM) geplant, das sich auch gleich selbst erbaut. Den internationalen<br />

Wettbewerb für dieses Projekt hat das türkische Büro Melike Altınışık<br />

Architects (MAA) gewonnen. Das Projekt soll das Wissen der Öffentlichkeit über<br />

Roboter und die Neugier der Menschen für diese Entwicklungen stärken.<br />

Renderings: Ediz Akyalçın<br />

Das RSM wird in der Mitte des Changbai New Economic<br />

Center erbaut und soll das kulturelle Zentrum<br />

der Gegend werden. Es wird einen Katalysatoreffekt<br />

in der Werbung und Verbreitung von Technologie und<br />

Innovation haben und nicht nur Roboter, deren Design<br />

etc. ausstellen – seine erste Ausstellung beginnt<br />

mit dem Bau des Gebäudes durch Roboter und Drohnen<br />

direkt vor Ort: Es baut sich selbst!<br />

Ein Roboterteam wird vor Ort die gebogenen Metallfassaden<br />

der Architektur zusammensetzen, es wird<br />

biegen, schweißen und die Platten polieren und so<br />

Zeit und Geld sparen. Der Prozess wird mittels BIM<br />

gesteuert und ein weiterer Robotertrupp wird gleichzeitig<br />

aus Beton im 3D-Druck die Umgebung gestalten.<br />

Der Bau soll 2020 begonnen werden und die erste<br />

„wirkliche“ Ausstellung ist für 2022 geplant.<br />

Der Hauptaspekt dieser Architektur ist, ein eigenes<br />

Universum für Roboter und Besucher zu schaffen, so<br />

wird es eine nicht-gerichtete, fließende, sphärische<br />

Form, statt einer rigiden Geometrie und Orthogonalität<br />

haben. Diese Formensprache ist – neben der semantischen<br />

Aussage – ein Designtool, um funktionale<br />

Anforderungen, räumliche Qualitäten und die Bauphysik<br />

mit der öffentlichen Orientierung und Raumbildung<br />

zu verknüpfen. Die fließende Gestalt der Oberfläche<br />

bezieht das Publikum mit ein und organisiert<br />

die Besucherströme im Inneren. „Das Erdgeschoss<br />

bietet ein Kontinuum zwischen Innen- und Außenräumen<br />

und konfrontiert die Menschen direkt mit den<br />

neuen Techniken der Zukunft“, so die Entwerfer.


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15<br />

Magazin<br />

MEHR VOM BAD,<br />

MEHR VOM LEBEN<br />

Platzsparender<br />

Spiegelschrank,<br />

eingelassen in<br />

die Vorwand.<br />

Frische Luft durch<br />

die DuoFresh<br />

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Unsichtbarer Stauraum<br />

dank versteckter<br />

Nischenablagebox.<br />

Lupenreine Sauberkeit<br />

dank TurboFlush<br />

Technologie.<br />

Mehr Stauraum dank<br />

in der Wand integriertem<br />

Siphon.<br />

Den Alltag zu optimieren, ist simpel. Zumindest mit einem<br />

Bad von Geberit. Die attraktiven Besonderheiten gewähren zahlreiche<br />

Vorzüge wie deutlich mehr Platz, lupenreine Sauberkeit,<br />

maximalen Komfort, zeitloses Design und absolute Barrierefreiheit.<br />

Kurz gesagt: Man hat mehr vom Leben.<br />

Erfahre mehr auf: www.geberit.at/bad


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

16<br />

Magazin<br />

Platzgestaltung in Schwarz-Weiß<br />

Im Dezember 2017 genehmigten die<br />

Stadtverordneten von Louny in Tschechien<br />

die Finanzierung eines Projekts<br />

des AP atelier von Architekt Josef<br />

Pleskot, welches die Neugestaltung des<br />

kleinen Platzes vor dem Vrchlický-Theater<br />

in Louny unter Verwendung einer<br />

geometrischen Komposition von<br />

Zdeněk Sýkoras aus den sechziger Jahren<br />

vorsieht.<br />

Für den Entwurf wollte man 2014 eine<br />

geometrische Schwarz-Weiß-Komposition<br />

des Künstlers von 1962 verwenden. Sie<br />

schmückte, im Stil der Opart gehalten, ab<br />

1963 den eisernen Vorhang des Theaters,<br />

ging jedoch bei der Restaurierung zu Beginn<br />

dieses Jahrtausends verloren und war<br />

somit nur noch auf Archivfotos vorhanden.<br />

Durch die Verwendung dieser Komposition<br />

sollte sie symbolisch vor das Theater in<br />

Louny zurückkehren.<br />

© Pavel Planička<br />

Die Besten der Branche<br />

Bereits zum 12. Mal wurden im Oktober<br />

2019 die begehrten Trophäen der<br />

Saint-Gobain RIGIPS TROPHY an die innovativsten<br />

und herausragendsten Trockenausbauprojekte<br />

des Landes vergeben.<br />

Schmuckmanufaktur Feichtinger<br />

Peter Giffinger, CEO bei Saint-Gobain hob<br />

dabei vor allem die handwerkliche Perfektion<br />

und die Qualität der Ausführungen im<br />

System hervor, die den stark gestiegenen<br />

Anforderungen an den Trockenausbau<br />

mehr als gerecht wurden.<br />

In der Kategorie Trockenausbau siegte Stefan<br />

Covaci, Ruckenstuhl GmbH in Graz mit<br />

einem Zubau für die Schmuckmanufaktur<br />

Feichtinger, bei der kaum Standardlösungen<br />

zum Einsatz kamen. Jedes Einbauelement<br />

wurde maßgefertigt und auch Schauvitrinen<br />

wurden in die konvex und konkav<br />

gebogenen Vorsatzschalen eingebaut. Mit<br />

dem Ausbau der Wiener Luxusimmobilie<br />

„Neutorgasse 7“ belegte Friedrich Kletzenbauer<br />

Trockenbau GmbH aus Graz den<br />

zweiten, und FL-Bau GmbH aus Salzburg<br />

mit der innovativen Erweiterung des Betriebsgeländes<br />

der Firma Sonnen Moor den<br />

dritten Platz.<br />

In der Kategorie Decken konnte die niederösterreichische<br />

Firma Thanner GmbH mit<br />

504 tonnenförmig gebogenen Halbschalen<br />

aus Gipsplatten an der Decke des Ballsaals<br />

des Hotels Andaz Vienna Am Belvedere<br />

punkten. Und für den Bau eines Tunnels<br />

im Projekt Rotax MAX Dome – Kartbahn in<br />

Linz siegte die Edelsbacher & Staudinger<br />

BauGmbH in der Kategorie Innovation. In<br />

© Arnold Pisternik<br />

Kooperation mit einem Schlosser wurden<br />

hierzu Pyramiden errichtet, die anschließend<br />

mit Gipskarton beplankt wurden.<br />

Saint-Gobain RIGIPS Austria GesmbH<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Die Architektur<br />

muss handeln<br />

Eine intakte natürliche Umwelt ist nicht<br />

nur eine lebensnotwendige Grundlage<br />

für die Menschheit, sondern auch die<br />

Basis für die weitere soziale und ökonomische<br />

Entwicklung.<br />

17<br />

Magazin<br />

Seit mehr als 30 Jahren liefert die internationale<br />

Wissenschaftsgemeinde Belege für<br />

die zunehmende Konzentration an Treibhausgasen<br />

(THG) in der Erdatmosphäre<br />

und weist nach, dass die Zunahme durch<br />

den Menschen verursacht wird. Die Wissenschaft<br />

weist seither auf die Notwendigkeit<br />

einer Reduzierung von Treibhausgasemissionen<br />

hin, um die durch eine globale<br />

Erwärmung verursachten Schäden und<br />

Risiken zu begrenzen. Die UNFCCC hat<br />

dies bestätigt und einen internationalen<br />

Prozess initiiert, der auf die gemeinschaftliche<br />

Verringerung der schädlichen<br />

Treibhausgas emissionen abzielt. Der jüngste<br />

IPCC-Bericht zeigt jedoch, dass dringend<br />

entschlossenere Maßnahmen ergriffen wer-<br />

den müssen, um die globale Erwärmung<br />

auf 1,5° C zu begrenzen. Diese Maßnahmen<br />

müssen zudem schneller umgesetzt werden<br />

als ursprünglich gedacht.<br />

In Europa können der Nutzung von Gebäuden<br />

ca. 40% des Energieverbrauchs und<br />

ca. 36% der CO2-Emissionen zugeordnet<br />

werden; sie sind damit der größte Einzelverursacher<br />

für Energieaufwand und Treibhausgasemissionen.<br />

Hinzu kommen noch<br />

© Lunghammer – TU Graz<br />

Das SBE19-Konferenzkomitee Thomas Lützkendorf (KIT), Guillaume Habert (ETH Zürich),<br />

Michael Monsberger (Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz), Helga Kromp-Kolb<br />

(BOKU) und Alexander Passer (Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen der TU Graz) lancierte die<br />

Grazer Deklaration für Umweltschutz im Baubereich<br />

Energieaufwand und Emissionen für die<br />

Herstellung von Bauprodukten. Deshalb ist<br />

eine Verringerung des „carbon footprint“<br />

(Treibhausgas-Fußabdrucks) von Bauwerken<br />

zwingend notwendig. Viele Beispiele<br />

zeigen, dass eine gebaute Umwelt mit Netto-Null-Treibhausgasemissionen<br />

möglich<br />

und machbar ist. Diese Beispiele sind ein<br />

Beleg für die technische, soziale und ökonomische<br />

Machbarkeit.<br />

Das perfekte Raumgefühl.<br />

Gesundheit, Natürlichkeit und Nachhaltigkeit stehen 2020 mit dem Leitthema<br />

ATMYSPHERE im Mittelpunkt der Weltleitmesse für Bodenbeläge. Entdecken<br />

Sie die neuesten Produkttrends und Raumlösungen. Lassen Sie sich inspirieren<br />

und knüpfen Sie Kontakte zu internationalen Herstellern.<br />

10.– 13. Januar 2020<br />

Hannover ▪ Germany<br />

domotex.de<br />

Mit Talks und<br />

Guided Tours<br />

zu Architekturthemen<br />

The World of Flooring<br />

Deutsche Handelskammer in Österreich · Tel. +43 1 545 1417 54 · info@hf-austria.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

18<br />

Magazin<br />

Die Gewinner in den insgesamt sechs Kategorien des ersten Brillux Design Awards bei der festlichen Preisverleihung.<br />

Ausgezeichnete<br />

Gestaltungskonzepte<br />

Der Brillux Design Award macht herausragende Gestaltungskonzepte in der Architektur<br />

einer breiten Öffentlichkeit zugänglich und die wichtige Rolle des Zusammenspiels<br />

von Handwerkern, Planern und Bauherren deutlich.<br />

Mehr als 700 Objekte aus sechs Ländern<br />

wurden für den Award 2019 eingereicht. Die<br />

Jury – besetzt mit international erfahrenen<br />

Fachleuten aus Handwerk, Architektur und<br />

Innen<strong>architektur</strong> – war nicht allein von der<br />

Quantität, sondern auch von der Qualität<br />

der Objekte überwältigt. Am Ende legte<br />

sich die Jury in den sechs Kategorien auf<br />

20 Objekte (Sieger und Nominierte) mit<br />

ihren durchweg durchdachten und subtil<br />

komponierten Gestaltungskonzepten fest.<br />

Sie kommen aus Deutschland, den Niederlanden,<br />

Polen und Österreich.<br />

In der Fassaden-Kategorie Wohnbauten<br />

setzte sich ein Wohnturm aus dem frän-<br />

kischen Erlangen als Sieger durch. Der<br />

Gewinner der Fassaden-Kategorie Öffentliche<br />

Gebäude ist das „Theaterkästle“ in<br />

Altusried (Oberallgäu). Die Wettbewerbskategorie<br />

Gewerbebauten konnte die Neugestaltung<br />

des Bayer European Oilseed<br />

Processing Center in Monheim am Rhein<br />

für sich entscheiden. Einstimmig wählte<br />

die Jury ein neu errichtetes Wohn- und Geschäftshaus-Ensemble<br />

am Stadteingang<br />

von Freiburg im Breisgau zum Gewinner in<br />

der Kategorie Energieeffiziente Fassadensysteme<br />

(WDVS). Im Segment Innenraumkonzepte<br />

Wohnen und Leben setzte sich<br />

das Hotel DAS TEGERNSEE aus Tegernsee<br />

als Gewinner durch, der Sieger der Wettbewerbssparte<br />

Innenraumkonzepte Arbeiten<br />

kommt mit dem Ausstellungs- und Veranstaltungsort<br />

Futurium aus Berlin.<br />

Ausführlich vorgestellt werden alle Gewinner<br />

und Nominierten des Brillux Design<br />

Awards 2019 auf www.brillux.at/design-award.<br />

Die nächste Ausschreibung des<br />

Wettbewerbs startet im Mai 2020.<br />

Brillux Farben GmbH<br />

T +43 (0)732 370740-0<br />

info@brillux.at<br />

www.brillux.at<br />

„Theaterkästle“ in Altusried<br />

Wohn- und Geschäftshaus-Ensemble in<br />

Freiburg im Breisgau<br />

Wohnturm in Erlangen


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

19<br />

| BA12-14G |<br />

Eine Steuerung<br />

für alle Gewerke<br />

Integrale, PC-basierte Gebäudeautomation<br />

von Beckhoff<br />

Magazin<br />

© Deutsche Messe<br />

Framing Trends<br />

Auf der DOMOTEX 2020, der führenden Messe für<br />

Teppiche und Bodenbeläge, werden sich vom 10. bis 13.<br />

Jänner Aussteller und Besucher aus aller Welt in Hannover<br />

treffen, um sich über Produktneuheiten und aktuelle<br />

Trends der Branche auszutauschen.<br />

Erstmals ist die Halle 8 nun ganz der Sonderfläche Framing<br />

Trends gewidmet, dem kommunikativen und kreativen Zentrum<br />

der Veranstaltung. Hier wird das Leitthema „ATMYSPHERE“ in<br />

ideenreichen Präsentationen anschaulich dargestellt und eine<br />

lebendige Atmosphäre geschaffen, in der anregende Diskussionen<br />

stattfinden und neue Kooperationen entstehen können.<br />

Beim Betreten der Halle 8 werden die Besucher von einem<br />

großen textilen Horizont empfangen, auf dem atmosphärische<br />

Bilder natürlicher Motive wie Bäume und Wasser sowie architektonische<br />

Details projiziert werden. Sie stimmen das Publikum<br />

mit einfallsreich gestalteten Installationen zum aktuellen<br />

Leitthema „ATMYSPHERE“ ein, das Inhalte wie Wohlbefinden,<br />

Natürlichkeit, Nachhaltigkeit und Recycling umfasst. Im Zentrum<br />

der Halle steht die Bühne für die Talks sowie ein Forum<br />

zum kreativen Austausch.<br />

Architekten, Innenarchitekten und Influencer kommen hier<br />

zusammen, um Neuheiten und Inhalte rund ums Leitthema<br />

kennen zu lernen und zu diskutieren. Gleichzeitig ist sie der<br />

Treffpunkt für die Tours, bei denen Besucher von renommierten<br />

Architekten, Designern und Planern zu weiteren Highlights<br />

der Messe geführt werden. Um diesen kommunikativen<br />

Bereich herum gruppieren sich die Framing Trends, die aus<br />

den vier Modulen Art & Interaction, NuThinkers, Flooring Spaces<br />

und – ganz neu – den Contract Frames bestehen.<br />

Domotex 2020:<br />

10. bis 13. Jänner 2020<br />

www.domotex.de<br />

Halle 7, Stand 406<br />

www.beckhoff.at/building<br />

Microsoft Technology<br />

Center, Köln:<br />

Die integrale Gebäudeautomatisierung<br />

wurde mit<br />

PC- und Ethernet-basierter<br />

Steuerungstechnik von<br />

Beckhoff realisiert.<br />

Die offene, PC-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff bildet die<br />

Grundlage einer integralen Gebäudeautomation, die alle Anforderungen<br />

an eine nachhaltige und effi ziente Lösung erfüllt. Eine<br />

einheitliche Hard- und Softwareplattform steuert alle Gewerke, von<br />

der nutzungsgerechten Beleuchtung über die komfortable Raumautomation<br />

bis zur hocheffi zienten HLK-Regelung. Das Ergebnis:<br />

Durch die optimale Abstimmung aller Gewerke werden die<br />

Energieeinsparpotenziale über die Energieeffi zienzklassen hinaus<br />

voll ausgeschöpft. Darüber hinaus reduziert die integrale Gebäudeautomation<br />

Hardware-, Software- und Betriebskosten. Für alle<br />

Gewerke stehen vordefi nierte Softwarebausteine zur Verfügung,<br />

die das Engineering enorm vereinfachen. Funktionserweiterungen<br />

oder -änderungen sind jederzeit möglich.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

20<br />

Magazin<br />

© Z+B/Alexandra Kromus<br />

Grüner Wohnen<br />

mit Beton<br />

Das Wohnquartier MGG 22 in der Mühlgrundgasse im 22. Wiener Bezirk, nur wenige<br />

Gehminuten von der Station Stadlau mit U2, S-Bahn und Bahn entfernt, bildet ein<br />

städtebauliches Ensemble mit Plätzen und Höfen, begrünt mit essbaren Pflanzen.<br />

Neben dem individuell und nachbarschaftlich gestalteten Freiraum mit seinen<br />

vielen Nutzungsmöglichkeiten stand bei der Planung vor allem das innovative<br />

Energiekonzept im Fokus.<br />

Ökologie und Energieeffizienz waren für die Bauherren<br />

wichtige Vorgaben für das Projekt. Zusätzlich zu<br />

den drei Architekturbüros, den Architekten Thaler<br />

Thaler, Architekt Alfred Charamza sowie Sophie und<br />

Peter Thalbauer Architekten, war daher auch Harald<br />

Kuster von FIN – Future is now bei diesem Wohnbauprojekt<br />

beteiligt: Von ihm stammt das komplette<br />

Energiekonzept.<br />

Auf dem dreigeteilten Bauplatz stehen zehn Häuser<br />

mit insgesamt 160 Wohneinheiten, die allesamt als<br />

Niedrigenergiegebäude – mit einem Heizwärmebedarf<br />

von 24–28 kWh/m²a – gebaut wurden. Für eine 70<br />

bis 80 m 2 große Wohnung sollte die Jahresrechnung<br />

für Heizung, Kühlung und Warmwasser somit unter<br />

300 € betragen. Solch niedrige Energiekosten unterstützen<br />

nicht zuletzt auch leistbares Wohnen.<br />

Dabei wurde mit diesem Projekt erstmalig im sozialen<br />

Wohnbau in Wien eine synergetisch-ökologische<br />

Kombination realisiert – aus 100 % erneuerbarer Ener-<br />

gie (davon mehr als 80 % Wind-Überschuss-Strom),<br />

Erdwärme (Tiefensonden) und thermischer Bauteilaktivierung.<br />

Die Geschoßdecken aus Beton werden<br />

zum kostengünstigen Heizen und Kühlen und zugleich<br />

als Energiespeicher für Windstrom genutzt.<br />

Die schlaue Ausnützung der Speichermasse Beton,<br />

das viele Grün und die klugen Grundrisse führten zu<br />

einem Run auf die Wohnungen, die Ende September<br />

2019 ihren Nutzern übergeben wurden. Die Wohnhausanlage<br />

wird einem Monitoring unterzogen, damit<br />

die Ergebnisse laufend überprüft und gezeigt werden<br />

können. Für die Bewohner sind die wesentlichen Vorteile<br />

wohl die geringen Energiekosten für Heizen und<br />

Kühlen. Und für die Gesellschaft bedeutet das effiziente<br />

Energiesystem eine signifikante Steigerung<br />

der Nutzung erneuerbarer Energie bei gleichzeitiger<br />

Dekarbonisierung.<br />

www.mgg22.at


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21<br />

Magazin<br />

© Oberndorfer<br />

Chancen für die Zukunft<br />

Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT)<br />

haben eine neue Methode entwickelt, die CO 2 -Emissionen<br />

bei der Herstellung von Zement auf nahezu Null drückt.<br />

Dazu setzen sie ein elektrolytisches Verfahren ein. An der<br />

Elektrode, an der Sauerstoffperlen emporsteigen, ist das<br />

Wasser sauer, an der anderen Elektrode, die Wasserstoff<br />

produziert, ist es basisch.<br />

Der neue Prozess basiert auf gemahlenem Kalkstein, der in der<br />

Natur abgebaut wird. Im Elektrolyseur geht das Pulver dort in<br />

Lösung, wo die Säure entsteht, und wandelt sich um in Kalk (Kalziumhydroxid)<br />

– das Ausgangsmaterial für die Herstellung von<br />

Zement. An der anderen Elektrode wird reines CO 2 frei, das abgetrennt<br />

wird. Normalerweise wird Kalk durch Erhitzen des Kalksteins<br />

auf etwa 1450 Grad Celsius erhitzt. Als Brennstoff dienen<br />

Erdgas, Kohle oder Ersatzbrennstoffe. Bei diesem Prozess wird<br />

pro Tonne Zement eine Tonne CO 2 frei. Quellen sind der Brennstoff<br />

und der Kalkstein, der beim Brennen ebenfalls das Klima<br />

schädigende Gas freisetzt. Das addiert sich auf drei bis vier Mrd.<br />

Tonnen pro Jahr, sagt Yet-Ming Chiang, Professor für Materialwissenschaften<br />

und Engineering am MIT. Bis 2060 werde sich<br />

die Zementproduktion verdoppeln.<br />

Bisher funktioniert der Prozess nur im Labor. Viel Arbeit ist laut<br />

dem MIT nötig, um das Verfahren in größerem Maßstab für die<br />

Industrie funktionsfähig zu machen. Der Strom für den Elektrolyseur<br />

muss aus erneuerbaren Quellen kommen, um tatsächlich<br />

CO 2 -Freiheit zu erreichen. Dann bleibt noch die Frage nach<br />

Verwendung des abgetrennten CO 2 . Dies lässt sich laut Chiang<br />

ebenfalls mit Ökostrom in flüssige oder gasförmige Kraft- und<br />

Brennstoffe umwandeln. Nebenbei entstehen bei dieser elektrolytischen<br />

Herstellung von Kalk auch Wasser- und Sauerstoff.<br />

Chiangs Kollegin Leah Ellis glaubt, dass man diese Gase einfangen<br />

und in einer Brennstoffzelle in Strom umwandeln kann.<br />

Das würde die Energiebilanz zusätzlich verbessern.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

22<br />

Magazin<br />

Licht und<br />

Schatten<br />

Das Grundstück in der Küstenstadt Cariló, Argentinien enthielt eine kleine Senke in<br />

der Mitte und einige Pinien an der Rückseite. Zwei der Kriterien des Auftraggebers<br />

für das Team von EstudioGalera Architecture waren: Privatheit trotz der Lage an<br />

einer stark befahrenen Straße und keinerlei Höhenunterschiede im Gebäude.<br />

Fotos: Diego Medina<br />

Die Architektur stellt nun ein autonomes Artefakt auf<br />

dem ca. 1.050 m 2 großen Grundstück am Strand dar,<br />

besitzt eigentlich keine klare Identität (außer, dass<br />

sie fast komplett aus Beton besteht). Sie erweist<br />

aber der Vegetation und der Topografie der Gegend<br />

ihren Respekt. Sie erzeugt ihre eigene Welt – ein eingeschossiger<br />

rechteckiger Kubus mit Einschüben für<br />

Patios – und bietet genug belüftete Transitionsräume<br />

zwischen Innen und Außen. Diese Patios können<br />

an der Außenseite mit beweglichen Jalousien geschlossen<br />

werden, zum einen gewährt das die Privatheit<br />

der Nutzer, zum anderen den Einbruchsschutz,<br />

wenn diese nicht zu Hause sind.


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23<br />

Magazin<br />

Die formale Bescheidenheit der 2019 fertiggestellten<br />

Architektur ist eine Mischung zwischen Brutalismus,<br />

Industrie<strong>architektur</strong> und japanischem Minimalismus.<br />

Sie drückt sich auch in der Materialität aus – Sichtbeton<br />

in allen Variationen. Die verwendeten Glasbausteine<br />

passen da gut ins Konzept der Formensprache<br />

und die an der Straßenseite verwendeten Sonnenschutzlamellen<br />

aus Stahlbeton geben der Architektur<br />

etwas Mystisches, wie bei einer Filmkulisse der<br />

60er Jahre.<br />

Energiespeicher Beton<br />

Innovativ, zukunftssicher und nachhaltig.<br />

In der Decke integrierte Rohrleitungen speisen den Betonspeicher<br />

und sorgen für eine effiziente Raumtemperierung.<br />

Beton ist ein hervorragender Wärmespeicher<br />

und ein sehr guter Wärmeleiter. Eine thermisch<br />

aktivierte Geschoßdecke aus Beton sorgt für<br />

wohlige Wärme im Winter und angenehme<br />

Frische im Sommer.<br />

Infos unter:<br />

www.betonmarketing.at/<br />

Energiespeicher-Beton


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

24<br />

Magazin<br />

Gegensätze<br />

in Harmonie<br />

Leben und Arbeiten unter einem Dach. Diese Funktionen vereint das Haus des Architekten<br />

Gosize. Kompakt, praktisch und komfortabel ist das in Nishinomiya, auf<br />

einem Areal von 61 Quadratmetern realisierte Projekt. Kernstück des Fundaments<br />

ist ein Sockel, der sich aus mehreren rechteckigen Steinblöcken zusammensetzt.<br />

Fotos: Nacasa & Partners, Akiyoshi Fukuzawa


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25<br />

Magazin<br />

Mit seinem natürlichen Aussehen stellt er einen gelungenen<br />

Kontrast zur glatten Betonfassade dar. Voller<br />

Gegensätze und trotzdem harmonisch wirkt auch<br />

die Innenausstattung des Gebäudes. Gerade Linien<br />

und rechte Winkel dominieren den Innenraum und<br />

sorgen dabei für eine klare Abgrenzung der offen angelegten<br />

Wohnbereiche. Eine Konstante bildet alleine<br />

die nüchterne Formsprache des Brutalismus. Durch<br />

seine zurückhaltende Betonfassade fügt sich der<br />

Wohnbau nahtlos in die Umgebung ein. Im Vergleich<br />

zu den dezent gestalteten Nachbarbauten wirkt der<br />

Betonquader harmonisch und modern zugleich.<br />

Auch verstand es der Planer, sich bei der Konstruktion<br />

das Wechselspiel der Farben zunutze zu machen.<br />

Akzente setzte er vor allem durch Kontraste an den<br />

Fußböden und im Bereich der Sitzecken. Beleuchtete<br />

Bänke verleihen den großen, weitläufigen Räumen<br />

Struktur. Durch Dachfenster werden auch die Zimmer<br />

abseits der Glasfront mit natürlichem Licht erhellt. Im<br />

Inneren finden Bewohner alles, was sie zum komfortablen<br />

Leben und Arbeiten brauchen. Neben einem<br />

Wohnzimmer samt Balkon mit Sitzgelegenheiten befinden<br />

sich im Wohnhaus eine Küche und ein barrierefrei<br />

angelegtes Bad. Durch die großzügige Anlage<br />

der Räume bieten sich viele Flächen zum Arbeiten.<br />

Die puristisch-minimalistische Ausstattung macht die<br />

Residenz zu einem vielseitigen, wandelbaren Objekt.<br />

Dem Architekten gelang es bei seiner Planung, wichtige<br />

Sichtbezüge zur Umgebung herzustellen. Eine<br />

Glasfront legt den Blick auf den Kirschenhain vor<br />

dem Bauwerk frei. Die Grenze zwischen Innen- und<br />

Außenbereich verschwimmt in den unteren Stockwerken<br />

zusehends. Kleine Bäume säumen die Terrasse<br />

im Erdgeschoss und sorgen für eine visuelle<br />

Auflockerung. Eine Besonderheit des Hauses ist<br />

zweifelsohne der sogenannte „doma“. Der Bereich<br />

kann mit Straßenschuhen betreten werden, wobei<br />

er die Besucher in einen privaten Innenhof führt. Bewohner<br />

haben so die Möglichkeit, das Wechselspiel<br />

der Jahreszeiten zu beobachten, ohne das Haus verlassen<br />

zu müssen.<br />

ULTRACUT FBS II ROCKSTARS<br />

Heavy Metal in Beton<br />

www.fischer.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

26<br />

Magazin<br />

Glas spart Energie<br />

Anfang Mai zog die Schweizer Kästli-Gruppe in ihr neues Dienstleistungszentrum<br />

in Rubigen bei Bern ein. Das Verwaltungsgebäude ist zu drei<br />

Seiten raumhoch verglast. Dank einer speziellen Verglasung konnte hierbei<br />

gänzlich auf außen liegenden Sonnenschutz verzichtet werden. Damit bietet<br />

sich über das gesamte Jahr eine eindrucksvolle Aussicht auf die Berner<br />

Alpen und das mittlere Aaretal.<br />

Fotos: SageGlass, Fotograf Adrien Barakat<br />

Das Bau- und Logistikunternehmen wurde von den<br />

Architekten der bfb ag gestaltet. Im rückwärtigen<br />

Grundstücksteil befinden sich eine Werkstatt und<br />

ein Werkhof. Diese stellten die Architekten dem Nutzen<br />

entsprechend als monolithische, geschlossene<br />

Baukörper mit ruhigem Fassadenausdruck dar. Den<br />

prominent vorgelagerten Verwaltungsbau mit rund<br />

60 Büroarbeitsplätzen und Sozialräumen gestalteten<br />

sie einladend und transparent. Die drei Bürogeschosse<br />

ruhen auf einem weißen verputzten Sockel.<br />

Die hervortretenden Geschossdecken gliedern die<br />

Ansichten horizontal; die Flächen dazwischen sind<br />

großzügig vom Boden bis zur Decke verglast. Der<br />

bauliche Überhang bietet den jeweils darunterliegenden<br />

Ebenen einen sommerlichen Wärmeschutz.<br />

Zudem gewährleistet er für den Gebäudeunterhalt<br />

einen idealen Zugang zur Fassade.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Die drei Fassadenflächen sind als Pfosten-Riegel-Konstruktion<br />

mit 2750 x 980 mm großen Glaselementen<br />

ausgeführt. Hierbei setzte man durchgehend<br />

Dreifach-Isolierverglasung ein. Ein zentrales Atrium<br />

lässt die Nutzungsflächen über die Ebenen ineinanderfließen.<br />

Zusätzlich zur Fassade bringt das 70 Quadratmeter<br />

große Oberlicht natürliches Licht in den<br />

Gebäudekern. So wird auch das Sockelgeschoss mit<br />

Sonnenlicht erfüllt. Das elektronisch schaltbare Glas<br />

ist die alternative Lösung zu mechanischen Außenund<br />

Innenbeschattungsanlagen für Fassaden, Fenster<br />

und Dachfenster. Durch das Tönen der Metallbeschichtung<br />

auf dem Glas lassen sich bei konstanter<br />

Transparenz Sonnenlicht, Hitze und Blendung regulieren.<br />

Möglich sind bis zu drei individuell schaltbare<br />

Zonen innerhalb einer Glasscheibe. Die Schaltstufen<br />

werden durch ein Kontrollsystem gesteuert. Je nach<br />

Nutzeranforderung erfolgt dies automatisch oder<br />

manuell per Wandschalter, App oder Voice Control.<br />

Durch das Blockieren des Sonnenlichts an heißen<br />

und das Nutzen der Sonnenenergie an kalten Tagen<br />

senkt die intelligente Verglasung den Energieverbrauch<br />

und den Bedarf an Heizungs-, Lüftungs- und<br />

Klimakosten erheblich. Zudem kann die Technologie<br />

dazu beitragen, die allgemeinen Betriebskosten von<br />

Gebäuden zu senken. Die Verglasung reduziert die<br />

Gesamt energielasten um durchschnittlich 20 Prozent<br />

und den Spitzenenergiebedarf um bis zu 26 Prozent.<br />

27<br />

Magazin<br />

Das Besondere<br />

realisieren.<br />

Mit WAREMA Sonnenschutzlösungen<br />

ÖAMTC Zentrale Wien, Pichler & Traupmann<br />

Architekten ZT GmbH<br />

– Individuelle Verschattungslösungen<br />

– Umfassende Planungshilfen<br />

– Zielgerichtete Beratung<br />

Der SonnenLicht Manager<br />

Mehr erfahren:<br />

www.warema.at/architekten


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

28<br />

Magazin<br />

Ein Dach wie<br />

ein Horizont<br />

„Wir fangen jedes Projekt bei Null an und verlassen uns auf unsere Erfahrung<br />

und unser kreatives Potenzial. Wir setzen auf den Überraschungseffekt<br />

und wollen nichts zweimal machen“, so lautet das Credo der Münchner<br />

Architekten Auer Weber. Mit diesen Prämissen gingen sie auch an die<br />

Neugestaltung der in die Jahre gekommenen Inselhalle in Lindau heran.<br />

Fotos: PREFA/Croce & Wir<br />

2010 hatten sie den Wettbewerb gewonnen. Das Fordernde<br />

an der Ausschreibung war die Aufgabe, alles<br />

rund um den großen Saal zu gestalten. Dieser ist<br />

als Meetingraum der Nobelpreisträger von enormer<br />

Wichtigkeit und musste erhalten bleiben.<br />

Die aus dem Jahr 1981 stammende Inselhalle sollte zu<br />

einem Kongresszentrum mit vielen unterschiedlichen<br />

Möglichkeiten, von kleinen Privatveranstaltungen bis<br />

hin zu großen Events, transformiert werden. Wichtig<br />

war in der Konzeption und Umsetzung die neue Öffnung<br />

zum See hin. Dieser sollte in Szene gesetzt werden<br />

und mit dem Restaurant zur Seeseite sollte die Inselhalle<br />

auch ein Ort für die Lindauer selbst werden. Bei<br />

der Architektur hat die lokale Topografie einen großen<br />

Einfluss auf das Konzept genommen. Das Objekt liegt<br />

zwischen der Altstadt, dem Bodensee und den Bergen.<br />

Dabei spielt das Dach eine besondere Rolle: Durch die<br />

Lage ist es besonders sichtbar. Die Münchner Architekten<br />

haben die Dachlandschaft durch unzählige<br />

Schrägen und Flächen gestaltet und in eine bewegte<br />

Fläche verwandelt. Je nach Sonneneinstrahlung, Tageszeit<br />

und Blickwinkel erscheinen die einzelnen Elemente<br />

in den unterschiedlichsten Farben: von Gold bis<br />

Stumpfbraun, manchmal auch rötlich.<br />

www.prefa.at


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29<br />

Magazin<br />

Ins Herz<br />

getroffen<br />

Viele Firmen versuchen auf den Zug der Klimaerwärmung, beziehungsweise ihrer Vermeidung<br />

aufzuspringen. Fast täglich kommen neue Produkte auf den Markt, aber die<br />

Erfindung von TBM Designs mit der Bezeichnung InVert TM trifft den Kern der Sache.<br />

Fotos & Renderings: TBM Designs<br />

Durch den Schutz vor dem Hitzeeintrag durch die<br />

Sonnenstrahlung in das Gebäude wird der Energiebedarf<br />

für elektrisch gesteuerte Verschattungsmodule<br />

vermieden – das selbstverschattende Fenstersystem<br />

benötigt keine Energie, um Energie zu sparen.<br />

Benutzt wird ein sogenanntes „smartes“ Material, ein<br />

thermisch verformbares Bimetall, das sich bei Hitzeeinwirkung<br />

im Hohlraum eines normalen Isolierglases<br />

kräuselt. Diese vorprogrammierten einzelnen Teile<br />

benötigen keine weitere Energie, keine Verdrahtung<br />

keine menschliche Kontrolle – echt smart!<br />

Diese einfache Methode kann die Innenraumtemperatur<br />

eines Gebäudes um 2 - 3 Grad senken und so<br />

die Notwendigkeit einer Klimatisierung um 15% reduzieren.<br />

Für ein Standardgebäude von zehn Geschossen<br />

und ca. 46.000 m 2 klimatisierter Fläche bedeutet<br />

das eine jährliche Einsparung von rund 396 Tonnen<br />

CO 2 , dem Äquivalent von 6.100 gepflanzten Bäumen<br />

nach zehn Jahren oder 78 für immer aus dem Verkehr<br />

entfernten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.<br />

Das mag zwar alles nach netten Zahlenspielereien<br />

klingen, aber es beweist, dass auch kleine Schritte in<br />

Summe eine Wirkung erzielen können.<br />

Dieses selbstverschattende Fenstersystem benutzt<br />

klares Glas und vermeidet Sonnenschutzfolien, wie<br />

man sie öfters auf Fensterflächen großer Architekturen<br />

sieht und die Benutzer können das volle Tageslichtspektrum<br />

durch die Scheiben wahrnehmen. Alle<br />

Bestandteile des Systems sind recycelbar und durch<br />

die heutige, weltweite Dezentralisierung der Glasindustrie<br />

könnten die Systeme ziemlich lokal erzeugt<br />

werden, was wiederum durch die Verringerung der<br />

Transportwege CO 2 spart.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

30<br />

Magazin


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31<br />

Magazin<br />

Satteldach<br />

und Gewölbe<br />

Hoch über den Flanken der Shouf Berge und das Mittelmeer überblickend, sitzt<br />

dieses Wohnhaus unterhalb des Schreins des Propheten Hiob in der Nähe der<br />

Ortschaft Niha, einer der meistbesuchten religiösen Stätten im Libanon.<br />

Fotos: Bahaa Ghoussainy<br />

Die 30 x 30 Meter große Anlage ist eine Neuinterpretation<br />

der Kreuzgewölbebauten der örtlichen Umgebung<br />

aus der Jahrhundertwende. Eine Serie von<br />

Gewölben, den verschiedenen Wohnprogrammen<br />

entsprechend, vergrößert sich sowohl im Grundriss<br />

wie auch in der Höhe in Richtung Aussichtsseite. Einem<br />

Kniefall ähnlich, hat das Haus seinen niedrigsten<br />

Punkt in Richtung Schrein und öffnet sich auf der anderen<br />

Seite zum Meer hin. Die Gewölbe bestimmen<br />

das Programm und die Funktionen sowohl im Erdgeschoss<br />

wie auch im ersten Stock. Wohnbereich, Essplatz,<br />

Büro, Gästezimmer und Küche unten und Masterschlafbereich<br />

mit Bädern auf der oberen Ebene.<br />

Das traditionelle Volumen eines typischen Hauses ist<br />

hier neu definiert worden: Das übliche Satteldach, das<br />

auf einem Kreuzgewölbe mit rechteckigem Grundriss<br />

sitzt, kollabiert zu einer neuen Geometrie, wo das<br />

Dach höher gezogen wird, von der Unterseite durch<br />

Gewölbe gestützt und das ganze in eine Rechteckform<br />

gezwungen wird. Eine mutige Neuanordnung<br />

von traditionellen Formen, die auch eine spirituelle<br />

Haltung der Religion gegenüber offenbart.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

32<br />

Der Riss<br />

in der Stadt<br />

Magazin<br />

Während man in europäischen Städten jeden Quadratzentimeter Fläche ausnützt,<br />

kann in Indien selbst die kleinste Baulücke im urbanen Gewühl zu einer großzügigen,<br />

auch luxuriösen Oase der Ruhe werden. Vorausgesetzt, die Architekten sind<br />

Querdenker und geben sich nicht mit konventionellen Lösungen zufrieden.<br />

Fotos: André Jeanpierre Fanthome, Suryan//Dang


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33<br />

Magazin<br />

Anagram Architects entwarfen für eine Drei-Generationen-Familie<br />

auf einer 326 Quadratmeter großen/<br />

schmalen Baulücke in einem stark frequentierten<br />

Bezirk von Delhi ein Haus der Gegensätze: Von der<br />

Straßenseite her brechen zwei helle, facettierte, mit<br />

Steinen verkleidete Flächen auseinander und öffnen<br />

einen Spalt in das Haus. Dieser ist der einzige<br />

Einblick von der Verkehrsseite her und so bietet die<br />

Architektur die vom Auftraggeber gewünschte Intimität.<br />

Auch im Inneren ist der Körper aufgebrochen<br />

und ein mehrgeschossiges, licht- und luftgefülltes<br />

Atrium verbindet die Ebenen untereinander. Es wird<br />

zu einem zusätzlichen Lebensraum für alle Generationen<br />

und deren Freunde. Das optische Zentrum des<br />

Atriums ist eine spiralförmige Treppe, die für die vertikale<br />

Erschließung sorgt.<br />

Der Entwurf bewegt sich abseits der konventionellen<br />

Gedanken über Erschließungen und Zirkulation, wie<br />

sie in solchen Bauwerken üblich sind. Er betrachtet<br />

den Körper als Ganzes, spaltet ihn in der Mitte und<br />

schließt die Öffnungen zum Umraum mit Glasflächen<br />

und Verbindungsbrücken, um einen mäandrierenden,<br />

natürlich belüfteten sozialen Mittelteil in seinem Herzen<br />

zu kreieren. Vorne und hinten ermöglichen Öffnungen<br />

auf den Galeriebrücken eine Querlüftung des<br />

Atriums, ebenso wird der Windtunneleffekt während<br />

der Monsunperiode genutzt, um Luftfeuchtigkeit aus<br />

dem Haus zu leiten.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

34<br />

Magazin<br />

Kluges, adaptives<br />

Wiederverwenden<br />

Es ist eine Übung in Einfachheit, nicht neu zu bauen, sondern wiederzuverwenden<br />

und anzupassen. Es ist die Transformation eines desolaten<br />

Heizkörperreparaturschuppens in eine elementare Restauranterfahrung.<br />

Das Restaurant Magnet wurde von Philip Kafka und Brad Greenhill<br />

gegründet und ist Teil eines Masterplans für die Nachbarschaft um den<br />

Core City Park in Detroit.<br />

Fotos: Chris Miele


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35<br />

Magazin<br />

Das Büro UNDECORATED war mit der Gestaltung<br />

beauftragt und das Briefing beinhaltete einige<br />

wichtige Punkte: Eine Bar als Mittelpunkt,<br />

Aussicht auf den Park, mediterrane Küche im<br />

Holzofen, bzw. am mit Holz befeuerten Grill zubereitet<br />

und eine fixe Möblierung mit Sitzecken.<br />

Die Sitzanordnung entspricht auch dem namensgebenden<br />

Magnetfeld und der Holzofen speichert<br />

Wärme und gibt sie dauernd wieder an den Innenraum<br />

ab. Bei den Überlegungen zur Aufteilung<br />

des Raumes entsprechend dem Funktionsbedarf<br />

stellte sich heraus, dass er zu klein sein würde.<br />

Also wurden nicht notwendige Bereiche in drei 20<br />

Fuß Container an der Rückseite des ehemaligen<br />

Gebäudes ausgegliedert. Ebenso transferierte<br />

man die Waschräume auf die Parkseite hin, um sie<br />

gleichermaßen für den Park öffnen und nutzen zu<br />

können, sie liegen links und rechts und rahmen<br />

die Aussicht in den Park. Nun war der Essbereich<br />

groß genug. Die Materialpalette ist ebenfalls einfach.<br />

Angeregt durch die Faszination des offenen<br />

Feuers, den Kontrast von warm und kalt wurde<br />

das Innere des Essbereiches mit einem kühlen,<br />

vom Mittelmeer inspirierten Blau mit Fliesen gestaltet.<br />

Fliesen sind wiederum im Feuer gebrannt<br />

und so schließt sich eine mentale Kette. Die Fliese<br />

wird von einer rot und orange getönten Neonbeleuchtung<br />

komplettiert.


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36<br />

Magazin<br />

Hacking the City<br />

Nyx ist in der griechischen Mythologie die Göttin und Personifikation der Nacht.<br />

Laut Homer fürchtete sich selbst Zeus vor der Nacht. Der italienische Designer<br />

Alberto Caiola hat nun diesen Mythos in Schanghai zu entzaubern versucht.<br />

Fotos: Dirk Weiblen


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37<br />

Magazin<br />

Er gestaltete die Rooftop-Bar Nyx, die von klassischen<br />

Ruinen inspiriert und mit auf UV-Licht reagierenden<br />

Kordeln besetzt ist. Sie bietet spektakuläre<br />

Aussichten und ist ein monumentaler, futuristischer<br />

Rahmen für die neonglühende Stadt und ihre beleuchteten<br />

Straßen. Es ist ein sogenanntes phygitales<br />

(physisch und digital) Experiment mit zeitgemäßen<br />

Materialien. Eine fast surreale Raum-Zeit-Konstellation,<br />

in der sich die Gäste kurzfristig verlieren können.<br />

Die Installation enthält mehr als 21.000 Laufmeter<br />

UV-reaktive Kordeln. Ein mattes, leuchtendes blaues<br />

Licht erzeugt eine Nachtatmosphäre, wie sie eben<br />

in einer Stadt wie Schanghai üblich ist. Die Kordeln<br />

wiederum glühen durch die Lichtverschmutzung der<br />

Großstadt von alleine. An der Bar leuchten rot glühende<br />

Leuchtstreifen über den Zapfstellen der 20<br />

angebotenen Draft-Biere und ziehen so die Aufmerksamkeit<br />

der Besucher auf die Hauptattraktion der<br />

Lokalität. Der Ausschank ist durch Bögen visuell vom<br />

Open-Air-Bereich der Gäste abgetrennt. Das Ganze<br />

ist eine sprichwörtlich handgewebte Architektur aus<br />

Licht, ein Tempel für die Rituale der Großstadt mit ihren<br />

futuristischen Skyscrapern und gleichzeitig Erinnerung<br />

an eine klassische Vergangenheit in unserer<br />

rastlosen Moderne.


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38<br />

Magazin<br />

Unbegrenzte<br />

Möglichkeiten<br />

Es hat den Anschein, als ob China Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten<br />

langsam ablösen könnte. Zumindest im Bereich der Architektur<br />

sieht es ganz danach aus. Die Entwicklung und Urbanisierung Chinas<br />

schreitet voran und Investoren suchen bereits Grundstücke in dritt- und<br />

viertklassigen Städten.<br />

Fotos: aoe


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39<br />

Magazin<br />

Realitätenbüros sind zu wichtigen Punkten geworden,<br />

hier demonstrieren die diversen Anbieter ihre<br />

Stärke am Markt und ihre Designphilosophie. Sie<br />

sind nicht nur aktive Zentren und Loungebereiche<br />

für Kunden, sondern auch Werbefenster, um weitere<br />

Käufer anzuziehen. Nach dem Verkauf der meisten<br />

Grundstücke in der Gegend sinkt allerdings meistens<br />

die Attraktivität und sie verlieren ihren Nutzen.<br />

Der Zweck dieses Projektes ist nun, die spezifische<br />

Funktion solcher Verkaufsbüros neu zu überdenken,<br />

sie nachhaltiger zu machen, indem sie zu symbolhaften<br />

öffentlichen Gebäuden für die zukünftigen<br />

Städte und deren Gemeinschaft werden. Eine dieser<br />

Architekturen befindet sich an der Kreuzung<br />

der Guangzhou Road und der Minjiang Road in der<br />

wirtschaftlichen Entwicklungszone der Stadt Heze<br />

in Shandong. Hier soll ein neues Zentrum entstehen<br />

und aufgrund der prominenten Lage stellt das Projekt<br />

eine Landmark für die Bezirksstadt Heze dar.<br />

Das in Beijing angesiedelte Architekturbüro aoe will<br />

mit einem Konzept von Menschlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

auch die Hoffnung der Bewohner der Stadt<br />

auf ein besseres Leben in der Zukunft ausdrücken<br />

und auch ihnen einen eindrucksvollen öffentlichen<br />

Raum zur Verfügung stellen.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

40<br />

Magazin<br />

Der Entwurf basiert auf einem künstlichen Suprematismus,<br />

der die sozialen und technologischen Veränderungen<br />

der 1920er Jahre reflektiert. Und zwar<br />

mit der Absicht, den gegenseitigen Einfluss und die<br />

Abhängigkeit von realem und virtuellem Raum im digitalen<br />

Zeitalter zu zeigen. In unserer digitalen Zeit<br />

finden viele Handlungen in einer virtuellen Welt statt.<br />

Deshalb sind alle Objekte im Raum schwebend und in<br />

einem instabilen Zustand. Jedes Objekt spiegelt eine<br />

korrespondierende Funktion in seiner spezifischen<br />

Form wider. Der Eingang als Hufeisen, der Modellbereich<br />

(der Immobilien) als große Kameralinse, der Bürobereich<br />

als orange Box usw. Die in der Luft schwebenden<br />

Objekte bilden einen reichen hierarchischen<br />

Raum, sie begrüßen die ankommende Gesellschaft<br />

mit dynamischen Gesten und täuschen gleichzeitig<br />

auch eine ephemere Welt vor. Einige der Objekte kollidieren<br />

auch mit der Glasfläche und hinterlassen somit<br />

Spuren eines einzigartigen architektonischen Bildes.<br />

Die Fassade der Architektur ist aus einem ultraklaren<br />

Glas, welches alle Objekte und Räume, Materialien<br />

und Farben von außen eindeutig sichtbar macht<br />

und sie quasi in den Außenraum weiterschweben<br />

lässt. Im Inneren wurden rostfreie Stahlpaneele mit<br />

unterschiedlichen Reflexionsgraden verwendet. Sie<br />

bieten den verschiedenen Gegenständen differenzierte<br />

Farbgebungen und lösen auch Interaktionen<br />

zwischen dem Publikum und dem Raum aus. Besucher<br />

erleben in jedem Moment Veränderungen von<br />

Licht, Schatten und Farbigkeit. Es ist eine Reflexion<br />

unserer sehr komplex gewordenen Welt.


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41<br />

Magazin


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

42<br />

Magazin<br />

++<br />

Kunst und Leben<br />

im urbanen Dialog<br />

Ein von TM Architektur geplanter, kreativ konzipierter Dachgeschossaufbau<br />

auf einem Altbau in Wien schafft neue urbane Lebens- und Kulturräume: Mit<br />

lichtdurchfluteten Wohnungen rund um einen naturnah begrünten Innenhof und<br />

einem außergewöhnlichen „Artspace“ als multifunktioneller Ausstellungsraum für<br />

moderne Kunst und Fotografie.<br />

Fotos: Sabine Bungert / Josko<br />

Aus der Sanierung samt Dachgeschossaufbau eines<br />

Altbau-Objekts in einer der begehrtesten City-Wohngegenden<br />

der Stadt ist eine außergewöhnliche Symbiose<br />

von Lebens- und Kunstraum entstanden, die in<br />

ihrer Weise in Wien wohl einzigartig ist. In dem aus<br />

Straßentrakt, Mitteltrakt und Hoftrakt bestehenden<br />

Gebäude mit einem neuen, zweigeschoßigen Dachaufbau<br />

wurden auf einer Gesamt-Wohnnutzfläche<br />

von 1.210 m 2 helle, lichtdurchflutete Wohnungen mit<br />

kompakten Grundrissen und äußerst hoher Wohnqualität<br />

geschaffen.<br />

Das Penthouse im obersten Geschoss bietet nicht nur<br />

einen einzigartigen Ausblick auf das urbane Umfeld,<br />

sondern rückseitig auch großzügig dimensionierte<br />

Terrassenflächen Richtung Innenhof, mit extrem großflächigen,<br />

rahmenlosen Ganzglas-Systemen FixFrame<br />

Platin und großdimensionierten Hebeschiebetüren,<br />

die von Josko eigens nach Kundenwunsch gefertigt<br />

wurden. Zusätzlich wurde auf dem Mitteltrakt ein auf<br />

drei Seiten vollflächig verglaster „Artspace“ errichtet,<br />

der als multifunktioneller Raum für Fotoausstellungen<br />

und Ausstellungen moderner Kunst genutzt wird und<br />

dessen Architektur und Gestaltungsdetails den Raum<br />

selbst zum faszinierenden Kunstobjekt machen.


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43<br />

Magazin<br />

Die dem Artspace vorgelagerte 110 m 2 große Terrasse<br />

verschmilzt durch die Transparenz der luftigen,<br />

weit öffenbaren Josko Ganzglas-Elemente,<br />

die verspiegelte Decke sowie die durchlaufende<br />

Kunstrasenbodenfläche sowohl optisch als auch<br />

räumlich harmonisch mit dem Artspace. Eines der<br />

spektakulärsten Details der Glasfront des Artspace,<br />

die mit dem Josko Ganzglassystem FixFrame<br />

mit einer Sonderausführung der FixFrame Platin<br />

Hebeschiebetüren in Stufenglasausführung realisiert<br />

wurde, ist ihre beeindruckende Dimension:<br />

Über die komplette Raumhöhe von drei Metern reichend<br />

und bei einer Gesamtlänge von rund 30 Metern<br />

sorgen rund 90 m Glas für ungehinderte Einund<br />

Ausblicke vom Raum in den Außenbereich<br />

bzw. von der Terrasse hinein in den Raum und<br />

erzeugen so einen Glaskubus, auf dem das reflektierende<br />

Flachdach förmlich schwerelos schwebt.<br />

Josko Produkte<br />

Ganzglas-System: FixFrame Platin<br />

Hebeschiebetür: Sonderanfertigung<br />

Oberfläche innen: RAL 9005 tiefschwarz<br />

Oberfläche außen: RAL 3014 altrosa<br />

Josko Fenster & Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at


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44<br />

Magazin<br />

+<br />

Vernetzte Sicherheitslösungen<br />

für ein innovatives Möbelhaus<br />

Das Möbelhaus Wohnquartier in Retz steht für qualitativ hochwertige und<br />

moderne Lösungen im Bereich der Wohnraumgestaltung. Ein groß angelegter<br />

Umbau wurde nun zum Anlass genommen, um den aktuellen Anforderungen<br />

gerecht zu werden und auch hinsichtlich Sicherheitstechnik auf den neuesten<br />

Stand der Technik zu gelangen. Das Familienunternehmen setzt im Verkauf<br />

auf hochwertige Marken und Qualitätsprodukte und dieser Standard musste<br />

auch bei der Sicherheitstechnik gewährleistet werden – daher kam nur ABUS<br />

als Partner für vernetzte Sicherheitslösungen in Frage.<br />

Fotos: ABUS<br />

Das Wohlbefinden seiner Kunden liegt dem Team<br />

der Firma Wohnquartier besonders am Herzen und<br />

hat oberste Priorität. Persönliche Beratung und individuelle<br />

Planungen zur Erfüllung aller Wohnträume<br />

gehören ebenso zu den Grundsätzen wie die Liebe<br />

zum Detail bei der Erschaffung von Kompositionen<br />

aus verschiedenen Stilen und Materialien. Wichtig<br />

ist aber auch der Schutz vor Einbruch, Feuer, Wasser<br />

und in anderen Notfallsituationen. Daher hat sich<br />

Wohnquartier für eine vernetzte Sicherheitslösung<br />

von ABUS entschieden, bei der die Bereiche Alarm,<br />

Video und elektronischer Zutritt kombiniert wurden.


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45<br />

Magazin<br />

Vernetzung bietet viele Vorteile<br />

Durch die Vernetzung einzelner Sicherheitstechnik-Komponenten<br />

entstehen Systeme, die noch<br />

mehr Sicherheit und Bedienkomfort bieten. Sicherheitssysteme,<br />

die tadellos ineinandergreifen<br />

und im Alltag gern genutzt werden, schützen<br />

nicht nur – sie begeistern auf ganzer Linie, so<br />

auch die Inhaberfamilie von Wohnquartier. Wenn<br />

dann noch intelligente Funktionen entstehen,<br />

werden Maßstäbe für die Zukunft der Sicherheitstechnik<br />

gesetzt.<br />

Im Möbelhaus wurde auf die Kombination aus der<br />

Secvest Funkalarmanlage, dem elektronischen<br />

Zutrittssystem wAppLoxx und der Videoüberwachung<br />

aus dem Hause ABUS gesetzt. Durch die<br />

vernetzte Sicherheitslösung sind Einbruchschutz<br />

und Komfort gleichermaßen gegeben.<br />

So lässt sich etwa die Alarmanlage durch Betätigen<br />

des elektronischen wAppLoxx Zylinders automatisch<br />

de- oder aktivieren und es kann mittels<br />

Kameraüberwachung festgestellt werden, wer vor<br />

der Tür steht. So kann im Bedarfsfall auch aus<br />

der Ferne mittels App Personen Zutritt gewährt<br />

werden. Außerdem können in die Secvest Funkalarmanlage<br />

zahlreiche Melder – beispielsweise<br />

für Brandschutz – integriert werden, um im Bedarfsfall<br />

rasch reagieren zu können.<br />

In einem modernen und ansprechenden Ambiente<br />

ist es außerdem besonders wichtig, die Sicherheitsprodukte<br />

so zu platzieren, dass sie einerseits<br />

den nötigen Schutz bieten und sich andererseits<br />

unauffällig in die Räume integrieren. Dabei kam<br />

auch die neue ABUS Black Line zum Einsatz. Dabei<br />

handelt es sich um schwarze Kameras, die sich<br />

in dunkle Umgebungen ideal einbetten.<br />

Bei der Projektkonzeptionierung und -abwicklung<br />

fand ein intensiver Austausch zwischen den<br />

zuständigen Personen von Wohnquartier, dem<br />

technischen Support sowie dem Vertrieb von<br />

ABUS statt, um ein für alle zufriedenstellendes<br />

Ergebnis zu gewährleisten – dieses Ziel wurde<br />

eindeutig erreicht und die Zusammenarbeit war<br />

ein voller Erfolg.<br />

ABUS Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 660630<br />

info@abus.at<br />

www.abus.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

46<br />

Arbeitswelten<br />

Smartes Büro<br />

Das von Moser Architekten entworfene Sedus Smart Office am Stammsitz des<br />

renommierten Büromöbelherstellers in Dogern ist nicht nur vorbildlich gestalteter<br />

Arbeitsplatz für die eigenen Mitarbeiter, sondern auch aus technischer Sicht state-of-the-art.<br />

Es ist Testlabor, Prototyp und Vorzeigeobjekt für die internationalen<br />

Kunden, die aus aller Welt an den Hochrhein reisen. Auch die Anbindung an die<br />

Fertigung und direkte Nachbarschaft zur Vollwertkantine machen das „Gesamtpaket<br />

Sedus” hier an einem konzentrierten Standort erlebbar.<br />

Rund 100 Mitarbeiter aus den Bereichen Design- und<br />

Produktentwicklung, Produktmanagement, Einkauf,<br />

Vertrieb Deutschland und Export, Facility Management,<br />

Qualitäts- und Fertigungsleitung, Industrial<br />

Engineering, Marketing, Werbung und der Vorstand<br />

arbeiten nun unter einem Dach, in einem Raum und<br />

in einem großzügig gestalteten Umfeld.<br />

Genauso wie bei der Begleitung und Realisierung<br />

kundenspezifischer Projekte wurde das Sedus Smart<br />

Office als maßgeschneiderte Lösung auf Basis der<br />

spezifischen Anwendungen und Tätigkeitsanforderungen<br />

der Nutzer umgesetzt. Die Belegschaft wurde<br />

von Anfang an in den Prozess mit einbezogen, womit<br />

sichergestellt wurde, dass jeder sein Arbeitsumfeld<br />

im neuen Gebäude so vorfindet, wie er es für sich<br />

persönlich und für die Interaktion mit Kollegen und<br />

anderen Bereichen braucht.<br />

Offenes Raumkonzept<br />

Das neue Office besticht durch ein offenes Raumkonzept,<br />

das bei wachsender Belegschaft jederzeit<br />

angepasst und modifiziert werden kann. Es bietet<br />

eine ausgewogene Mischung aus Offenheit und Geborgenheit,<br />

festen und flexiblen Arbeitsplätzen.<br />

Dabei ist das gesamte Büro nach dem neuen Sedus<br />

Farbkonzept gestaltet, das die verschiedenen Bereiche,<br />

Arbeitsanforderungen und -methoden zu einem<br />

harmonischen Gesamtbild zusammenfügt, obwohl<br />

jeder einzelne Arbeitsplatz anders und individuell<br />

ausgestattet ist.<br />

So bietet es für die verschiedensten Arbeitsanforderungen<br />

das passende und bedarfsgerechte Umfeld,<br />

in dem sich jeder frei bewegen kann. Die vier wesentlichen<br />

Prozesse wie Kommunikation, Kooperation,<br />

Konzentration und Kontemplation (Entspannung,<br />

Einkehr) werden durch die Einrichtung unterstützt.<br />

Akustikwirksame Schallabsorberelemente sorgen<br />

trotz der offenen Großraumatmosphäre für einen<br />

angenehmen Geräuschpegel. Für besonders konzentrierte<br />

Arbeit oder vertrauliche Gespräche können<br />

sieben Cubes mit unterschiedlichen Ausstattungen<br />

genutzt werden.


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47<br />

Arbeitswelten<br />

Tageslicht & smarte Technik<br />

Selbstverständlich wird in dem smarten Office auch<br />

so viel Tageslicht wie möglich genutzt und im Bedarfsfall<br />

mit künstlichem Licht unterstützt, das nach<br />

Tageszyklus und sogar Jahreszeiten die passende<br />

Lichtintensität und Farbtemperatur vorsieht.<br />

Modernste Medientechnik ermöglicht Videokonferenzen,<br />

die Nutzung von Smart Boards und den spontanen<br />

digitalen Austausch von Dokumenten. Ebenso<br />

kommt das Raum- und Arbeitsplatzbuchungssystem<br />

Sedus se:connects zum Einsatz, das mit Sensoren<br />

ausgestatteten Möbeln und Bluetooth-Technologie<br />

arbeitet. Mit dem neuen Gebäude löst sich Sedus von<br />

einem herkömmlichen, konventionellen Ansatz und<br />

zeigt eindrucksvoll, wie moderne Büroarbeit gestaltet<br />

werden und interdisziplinäre Teamarbeit funktionieren<br />

kann.<br />

Sedus Stoll GmbH<br />

T +43 (0)1 982 94 17 12<br />

sedus.at@sedus.com<br />

www.sedus.com<br />

BEWEGLICHE GLASFASSADEN<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

48<br />

Arbeitswelten<br />

Modulare Business Lounge<br />

Das neue modulare und raumbildende Business Lounge Programm „Velum“ von<br />

Girsberger basiert auf einer Struktur aus Massivholz in Verbindung mit textil bespannten<br />

Paneelen. Mit unterschiedlichen Modulen und einer Vielfalt an Kombinationsmöglichkeiten<br />

lassen sich damit Räume zonieren und Rückzugsbereiche bilden.<br />

Charakteristisch für „Velum“, entworfen vom renommierten<br />

Schweizer Designstudio atelier oï, sind die<br />

warme Ausstrahlung des Holzes sowie die vorhangartigen<br />

Paneele.<br />

„Girsberger hat eine enorme Kompetenz in der Verarbeitung<br />

von Massivholz und so wählten wir horizontale<br />

und vertikale Massivholzprofile, die als Gestell<br />

fungieren, Paneele tragen und wie eine Klammer die<br />

Sitz- und Lehnenpolster aufnehmen. Die Business<br />

Lounge verfügt über eine bewusste Einfachheit. Wir<br />

sehen eine Qualität darin, wenn wir die Ästhetik der<br />

Einfachheit sprechen lassen können,“ kommentiert<br />

Aurel Aebi von atelier oï die Gestaltung.<br />

Schon mit dem Tischprogramm „Akio“ und dem Atelierhocker<br />

„Modell 111/112“ hat sich Girsberger als<br />

Spezialist für Massivholzmöbel im Büro positioniert.<br />

Mit „Velum“ wird der beschrittene Weg fortgesetzt.<br />

Kontrastierend zum hellen Eichenholz kommen besonders<br />

die in Falten gelegten Stoffe der Paneele zur<br />

Geltung, die nicht nur wohnlich erscheinen, sondern<br />

auch die Anmutung eines Vorhangs haben, der Privatsphäre<br />

schafft. Dazu trägt auch die dreidimensionale<br />

Stoff-Faltenstruktur bei, die für eine besonders<br />

gute Schalldämmung sorgt.<br />

Ideale Einsatzgebiete für das neue Programm sind<br />

Warte- und Empfangsbereiche, Business Loungebereiche,<br />

sowie Pausen- und Mittelzonen von Büroflächen.<br />

Einzelsessel, Zweisitzer und Dreisitzer können<br />

durch Verbindungspaneele zu einer Mikro<strong>architektur</strong><br />

verbunden werden. Hocker und Beistelltische, sowie<br />

Arbeitstische komplettieren das Möbelsystem. Als<br />

Holz kommt grundsätzlich Eiche zum Einsatz und<br />

für Polster und Paneele steht eine für den Anwendungszweck<br />

geeignete Auswahl aus der Girsberger<br />

Stoffkollektion zur Wahl.<br />

Girsberger GmbH<br />

Büro Wien<br />

T +43 (0)1 799 97 97<br />

mail@girsberger.at<br />

www.girsberger.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

49<br />

Arbeitswelten<br />

Nachhaltige Ganzglaswand<br />

mit Bambusprofilen<br />

Die Lindner Group ist Europas führender Spezialist in den Bereichen Innenausbau,<br />

Fassaden und Isoliertechnik. Mit weltweit gut 7.500 Mitarbeitern betreibt das Unternehmen<br />

vom bayerischen Arnstorf aus Produktionsstätten und Tochtergesellschaften<br />

in mehr als 20 Ländern.<br />

Mit dem neuen Trennwandsystem Lindner Life<br />

Nature verbindet der Produzent den filigranen Charakter<br />

einer Ganzglaswand mit minimalistisch gehaltenen,<br />

natürlichen Boden- und Deckenprofilen<br />

aus Holz. Das nachhaltige System überzeugt sowohl<br />

optisch als auch durch die verwendeten Materialien.<br />

Das klare Design des Trennwandsystems vereint die<br />

Vorteile einer Ganzglaswand mit einem Bambusprofil<br />

als Anschluss an Decke und Boden und eröffnet so<br />

völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten: So entsteht<br />

ein offenes und transparentes Raumgefühl, ergänzt<br />

durch warme Naturmaterialien. Dank des zurückhaltenden<br />

Designs ist Lindner Life Nature problemlos<br />

mit allen Materialien und Texturen kombinierbar und<br />

eignet sich zur Raumabtrennung sowohl in klassisch<br />

gehaltenen Innenräumen als auch als Trennwand für<br />

moderne Raumkonzepte.<br />

Neben der ästhetischen Komponente überzeugt die<br />

Trennwand auch in Sachen Funktion und Nachhaltigkeit:<br />

Das System ist nahezu vollständig recycelbar,<br />

während seine Montagefreundlichkeit sowie die<br />

Möglichkeit zum vollständigen Rückbau maximale<br />

Flexibilität in der Raumgestaltung zulassen.<br />

Neben zertifizierten Standardsystemen werden von<br />

Lindner jederzeit projektbezogene, innovative Lösungen<br />

nach kundenspezifischen Anforderungen<br />

und gestalterischen Vorgaben realisiert.<br />

Lindner GmbH<br />

T +43 (0)2252 861600<br />

austria@lindner-group.com<br />

www.lindner-group.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

50<br />

Arbeitswelten<br />

Design und Funktionalität<br />

Im August 2017 startete das Hotel Mercure Graz City ein ambitioniertes Umbauprojekt.<br />

In nur fünf Monaten Bauzeit wurde das Haus im vorderen Bereich<br />

um zwei Stockwerke aufgestockt. 22 moderne Zimmer in speziellem Graz-Design,<br />

davon zwei rollstuhlgerechte Zimmer, und sechs Appartements mit 47 m²<br />

inkl. Kitchenette entstanden zusätzlich. Die multifunktionalen Appartements<br />

sorgen für Flexibilität, bieten Raum für Longstay-Gäste oder Familien, können<br />

aber auch für Meetings genutzt werden. Bei der Einrichtung setzte das Hotel<br />

erneut auf die Spezialisten vom Objekteinrichter Selmer.<br />

Bereits vor dem großen Umbau-Projekt hat das Hotel<br />

seine Seminarräume neu ausgestattet. „Die perfekte<br />

Kombination aus Design und Funktionalität bei den Tischen<br />

und Stühlen von Selmer begeistert uns. Unsere<br />

Tische sehen so gar nicht nach Seminarbereich aus<br />

und sind doch so funktional“, erklärt Direktorin Patricia-Caroline<br />

Muster. Kleinigkeiten, wie kaum sichtbare<br />

Rollen an den Tischfüßen, erleichtern den Wechsel der<br />

Seminar-Bestuhlung massiv. „Bereits damals hat uns<br />

Selmer mit dieser Fähigkeit begeistert, unsere bestehenden<br />

Vorstellungen in absoluter Perfektion umzusetzen,<br />

und ist auch bei diesem Projekt von der ersten<br />

Beratung bis zum finalen Schliff an unserer Seite gewesen.<br />

Bis das letzte Möbelstück an seinem Bestimmungsort<br />

steht und darüber hinaus kann man sich auf<br />

die Einrichtungsprofis verlassen,“ so Muster.<br />

Es muss Liebe auf den ersten Blick sein<br />

„Die Lobby ist der erste und letzte Eindruck, den ein<br />

Gast vom Hotel mitnimmt. Entsprechend wichtig ist<br />

das Ambiente der Hotel-Lobby,“ erklärt die Direktorin<br />

die Neugestaltung dieses Bereiches in zwei Zonen<br />

als Visitenkarte ihres Hauses: Mit dem Loungesystem<br />

‚banc‘ wurde ein eher funktionaler Sitzbereich<br />

mit praktischen Features, wie integrierten USB-Anschlüssen,<br />

gestaltet. In der gegenüberliegenden<br />

Zone sorgt ‚ray lounge‘ für Entspannung bei den<br />

Gästen des Hotel Mercure.<br />

Selmer GmbH<br />

T +43 (0)6216 20210<br />

info@selmer.at<br />

www.selmer.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

51<br />

Arbeitswelten<br />

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Interieur für das Bad.<br />

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Österreich. Für Menschen, die Herkunft und Qualität<br />

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Erhältlich über den Sanitärfachhandel.<br />

Tiroler Industriemanufaktur für Badmöbel.<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

52<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

Schätze der<br />

Wiener Architektur<br />

Nicht immer müssen es Landmarken und Prestigeobjekte sein, die durch architektonische<br />

Finesse bestechen. Auch Wohnbauten und soziale Projekte können als<br />

Vorzeigeprojekte der Architektur fungieren. Solcherart gelungene Baumaßnahmen<br />

präsentiert die MA 19 im Rahmen der Ausstellung „gebaut 2018“. Den gezeigten<br />

Projekten gelingt es, bauliche Herausforderungen wie knapp bemessene Grundstücksflächen,<br />

den Gegensatz zwischen Bestands<strong>architektur</strong> und Neubau sowie<br />

Randlagen in der Stadt zu meistern. Sie schaffen hochwertige urbane Strukturen<br />

bieten ihren Bewohnern eine hohe Wohn- und Lebensqualität. Abseits von Hauptstraßen<br />

und Plätzen befinden sich zahlreiche der bemerkenswerten Bauten, was sie<br />

zu verborgenen Schätzen der Stadtplanung macht.<br />

Text & Fotos: Dolores Stuttner<br />

Wie Wohnprojekte den<br />

Stadtrand beleben<br />

Das Jahr 2018 war vor allem für die suburbanen<br />

Stadtteile Wiens prägend. Dabei<br />

stellt die Randlage Planer vor eine große<br />

Herausforderung: Denn es reicht nicht aus,<br />

Menschen ausschließlich Wohnraum zur<br />

Verfügung zu stellen. Für eine hohe Lebensqualität<br />

braucht es gleichzeitig eine<br />

gute Verkehrsanbindung sowie ein vorhandenes<br />

Angebot an Nahversorgern. Platzmangel<br />

ist in den Außenbezirken wie Floridsdorf,<br />

Liesing oder Donaustadt immerhin<br />

ein untergeordnetes Problem. Ein gewagtes,<br />

wenngleich wichtiges Projekt ist dabei<br />

die Wohnhausanlage am Nordwestbahnhof<br />

im 21. Wiener Gemeindebezirk. Die Anlage<br />

setzt sich aus insgesamt 298 Wohneinheiten<br />

zusammen. Sie enthält außerdem Kinderbetreuungsstätten,<br />

Gewerbeflächen<br />

und Wohngemeinschaften. Die Siedlung<br />

besteht aus fünf Punkthäusern, die in leicht<br />

versetzter Bauweise in eine parkähnliche<br />

Grünfläche eingesetzt wurden. Ergänzt<br />

werden sie durch ein lang gezogenes Gebäude,<br />

das den Grünraum von einer stark<br />

befahrenen Straße und vom Lärm der nahe<br />

gelegenen Autobahn abschirmt. Eine Promenade<br />

erschließt den Norden der Anlage<br />

und fungiert gleichzeitig als Verbindung<br />

zu angrenzenden Siedlungsgefügen. Die<br />

Wohntypen zeichnen sich durch eine vielseitige<br />

Bauweise aus und enthalten neben<br />

Betonfassaden auch Elemente aus Holz.<br />

Begrünte Wandelemente schaffen dabei<br />

eine Harmonie und erinnern an eine Gartenstadtsiedlung.<br />

Einzig das Angebot an<br />

Projekt „Unter den Linden“<br />

fußläufig erreichbaren Nahversorgern fällt<br />

derzeit noch gering aus. An der Konstruktion<br />

des Siedlungsgefüges waren mit dem<br />

Studio Vlay und Freimüller-Söllinger Architektur<br />

gleich mehrere Architekten beteiligt.<br />

Ähnlichen Herausforderungen mussten sich<br />

die Planer der Wohnanlage in der Gaswerkstraße<br />

stellen. Das Projekt mit dem Namen<br />

„Unter den Linden“ grenzt an das Heeresspital<br />

in Floridsdorf an und bildet gleichzeitig<br />

den Eingangsbereich in ein junges Siedlungsareal.<br />

Konzipiert wurde die Anlage als<br />

dreieckiger Baukörper mit fünf Geschossen.<br />

Insgesamt enthält sie 79 Wohneinheiten,<br />

wobei 37 davon SMART-Wohnungen<br />

mit einer kompakten Durchschnittsfläche<br />

von 63 Quadratmetern sind. In der Mitte<br />

des Baus wird durch ein großzügig gestaltetes<br />

Atrium für natürlichen Lichteinfall<br />

gesorgt. Laubengänge im Inneren machen<br />

das Projekt zu einem kommunikativen Bau.<br />

Den Bewohnern stehen im Erdgeschoss zudem<br />

Home-Office-Flächen, Waschküchen<br />

und Gemeinschaftsräume zur Verfügung<br />

– sie sollen als Kompensation für die geringe<br />

Wohnnutzfläche der Kleinstwohnungen<br />

dienen. Das Ziel der Architekten von<br />

Superblock war es, mit ihrem Konzept eine<br />

Verbindung zwischen Bestand und Neubau


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53<br />

<strong>architektur</strong>szene<br />

herzustellen und das Quartier im Norden<br />

Wiens durch eine intelligente Erdgeschossnutzung<br />

zu beleben.<br />

Ein Außenbezirk mit einer vielseitigen Architektur,<br />

der außerdem über eine hohe<br />

Einwohnerdichte verfügt, ist Favoriten. Den<br />

10. Wiener Gemeindebezirk prägen Fabrikgebäude,<br />

Gemeindebauten des 20. Jahrhunderts,<br />

aber auch Hochhäuser. Ein für<br />

die Triester Straße markanter Bau ist das<br />

Philips-Haus, welches in den 1960er-Jahren<br />

von Karl Schwanzer entworfen wurde. An<br />

der Südeinfahrt dient es als Orientierungspunkt<br />

und ist damit fest im Gedächtnis der<br />

Stadt verankert. In Abstimmung mit dem<br />

Bundesdenkmalamt führten Josef Weichenberger<br />

architects + Partner den Bau<br />

einer neuen Nutzung zu. Im Zuge der Umplanung<br />

wurde die innovative Bauweise in<br />

moderne Wohnformen übersetzt. Auf einer<br />

kleinen Fläche wurde damit eine ausgewogene<br />

Mischung aus Wohnraum, Gewerbe,<br />

Nahversorgern, einem Loft und einem Fitnesscenter<br />

geschaffen. Die „Vertical Village“<br />

beinhaltet 135 Wohneinheiten, womit<br />

das Projekt ein gelungenes Beispiel für die<br />

historisch vertretbare Umnutzung einer<br />

Landmarke ist.<br />

Gekonnte Verbindung<br />

von Alt und Neu<br />

In den inneren Bezirken existieren Neubauten<br />

neben Gründerzeithäusern. Nicht immer<br />

gelingt es, ein harmonisches Gesamtbild<br />

zu schaffen. Im schlimmsten Fall wirken<br />

junge Projekte neben historischen Bauten<br />

identitäts- und gesichtslos. Ein Positivbeispiel<br />

für einen gelungenen Kompromiss ist<br />

der Wohnbau in der Beatrixgasse 27, einem<br />

der ältesten Straßenzüge des 3. Wiener Gemeindebezirks.<br />

Mit dessen verspielter Fassade,<br />

die sich dem Straßenverlauf anpasst,<br />

gelang es den Planern von A.C.C. Ziviltechnik,<br />

das Spannungsfeld zwischen den<br />

Bürobauten der 1950er- und 1960er-Jahre<br />

und den Gebäuden der Gründerzeit zu<br />

durchbrechen. Das Ergebnis davon ist der<br />

Wohnbau „The Ambassy – Parkside Living“.<br />

Er enthält Kleinwohnungen ab 50 Quadratmetern<br />

Wohnfläche, Familiendomizile mit<br />

bis zu 160 Quadratmetern sowie Ambassador-Residenzen<br />

mit maximal 190 Quadratmetern.<br />

Der Wohnbau stellt damit sowohl<br />

Einzelpersonen als auch Familien Lebensund<br />

Wohnraum zur Verfügung.<br />

Die Architektur des Sozialen<br />

Berücksichtigung fanden im Rahmen der<br />

Ausstellung „gebaut 2018“ ebenfalls soziale<br />

Projekte. So auch das VinziDorf im 12.<br />

Wiener Gemeindebezirk. Es bietet alkoholkranken,<br />

obdachlosen Männern privaten<br />

Lebensraum. Vom Personal werden sie<br />

beim Stillen ihrer Grundbedürfnisse sowie<br />

bei der Erledigung alltäglicher Tätigkeiten<br />

unterstützt. Dafür stehen 24 Schlafplätze<br />

in Einzelwohneinheiten zur Verfügung. 16<br />

Wohnmodule wurden dazu in einer dorfartigen<br />

Struktur angelegt. Prägende Elemente<br />

sind dabei die Holzbauweise sowie die Einbettung<br />

in die naturnahe Umgebung. Immerhin<br />

sind die Module des VinziDorfs Wien<br />

im Obstgarten eines ehemaligen Exerzitienhauses<br />

gelegen. Trotzdem entspricht die<br />

Anlage der „geschlossenen Bauweise“ – ein<br />

Aspekt, der in der Widmung festgelegt wurde.<br />

Denn alle Baulichkeiten fassten die Architekten<br />

unter einem gemeinsamen Dach<br />

zusammen. Um den Obstbäumen Platz zu<br />

machen, ist die Überdachung an bestimmten<br />

Stellen unterbrochen oder weicht zurück.<br />

Sowohl Dach als auch Wohnmodule sind mit<br />

gespendetem Plattenmaterial verkleidet.<br />

Damit Bewohner ihr Haus leicht finden, ist<br />

jede Einheit in einer anderen Farbe gehalten.<br />

Das Projekt finanzierte sich Großteils durch<br />

Projekt „Unter den Linden“<br />

Wohnhausanlage am Nordwestbahnhof<br />

Sach- und Arbeitsspenden. So bauten Schüler<br />

der HTL-Mödling die Wohnmodule.<br />

Ein wichtiges Bestreben sozialer Architektur<br />

besteht darin, leistbaren Wohnraum zu<br />

schaffen. Denn Wohnungsknappheit ist ein<br />

Thema, das die Stadt und damit die Planer<br />

vor große Herausforderungen stellt. Eine<br />

mögliche Antwort auf dieses Problem liefert<br />

das Wohnhaus in der Herbortgasse in<br />

Simmering. Auf dem Platz der ehemaligen<br />

Ventilwerke entstand unter Mitwirkung von<br />

Architekt Martin Kohlbauer in den letzten<br />

Jahren ein neues Quartier. Es besteht aus<br />

zwei Punkthäusern, die durch zwei- bis<br />

dreigeschossige Foyers erschlossen sind.<br />

Auf den ersten Blick fallen die abgerundeten<br />

Ecken der Gebäude auf. Sie werden von<br />

weitläufigen Balkonen umsäumt. Mit dem<br />

Projekt von Kohlbauer wurden insgesamt<br />

105 Wohneinheiten realisiert – weitere 401<br />

sollen folgen. Daneben wird eine Seniorenwohngemeinschaft<br />

mit sechs Heimplätzen<br />

zur Verfügung stehen. Gemeinschaftsräume<br />

sollen einen Austausch der Mieter sowie<br />

eine gemeinsame Freizeitgestaltung<br />

ermöglichen.<br />

Vorzeigeprojekte als Vorreiter<br />

Es ist wichtig, Experten, aber auch Laien auf<br />

Vorzeigeprojekte in der Stadt aufmerksam<br />

zu machen. Denn bemerkenswerte Konzepte<br />

dürfen nicht zu versteckten Architekturschätzen<br />

im Raum werden – und leider passiert<br />

es bei der Vielzahl an Projekten in der<br />

Großstadt schnell, dass gelungene Stadtentwicklungsmaßnahmen<br />

untergehen.<br />

Positive Entwicklungen in der Architektur<br />

dienen zukünftigen Generationen als Inspiration<br />

und liefern Lösungsansätze für<br />

die Herausforderungen im urbanen Raum.<br />

Die Ausstellung „gebaut 2018“ im Dezernat<br />

„Begutachtung“ der MA 19 ist noch bis Juni<br />

2020 zu sehen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

54<br />

Bauen & Energie<br />

Energie im Norden<br />

Powerhouse Brattørkaia / Trondheim / Snøhetta<br />

Fotos: Ivar Kvaal


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55<br />

Snøhetta<br />

In Skandinavien werden gewaltige Anstrengungen<br />

unternommen, um Architektur nachhaltig zu gestalten,<br />

den Energieverbrauch und die Nutzung von nicht<br />

erneuerbaren Ressourcen zu verringern. Snøhetta<br />

hat nun das Powerhouse Brattørkaia eröffnet - es ist<br />

das nördlichste Plusenergiegebäude der Welt.<br />

Im Hinblick auf die ständig wachsende Weltbevölkerung<br />

und die Vergrößerung der Klimakrise ist das<br />

ein sehr interessanter Schritt, um hochqualitativen<br />

Wohn- und Arbeitsraum für Menschen zu gestalten<br />

und gleichzeitig den Verbrauch der Ressourcen zu<br />

verringern. Dieses Projekt soll neue Maßstäbe für die<br />

Architektur von Morgen setzen: Ein Gebäude, das<br />

mehr Energie produziert, als es in seinem Lebenszyklus<br />

(60 Jahre) inklusive Konstruktion und Abbruch<br />

verbraucht.<br />

Für dieses Projekt haben die Architekten auch ein<br />

neues Mantra geprägt: Die Industrie sollte nicht mehr<br />

nach „form follows function“, sondern nach „form follows<br />

environment“ streben. Das sollte als Richtlinie<br />

für eine Architektur der Zukunft gelten. Das bedeutet,<br />

dass unser heutiges Designdenken sich eher auf<br />

Umweltüberlegungen beziehen sollte und danach<br />

trachten, hauptsächlich den ökologischen Fußabdruck<br />

zu reduzieren.<br />

Das Powerhouse Brattørkaia steht in Trondheim,<br />

Norwegen, einer Gegend, in der das Sonnenlicht sehr<br />

starken saisonalen Schwankungen unterworfen ist.<br />

Das bot eine einzigartige Gelegenheit für die Architekten,<br />

über die „Ernte und Lagerung“ von Sonnenenergie<br />

unter diesen herausfordernden Bedingungen<br />

nachzudenken.<br />

Das 18.000 m 2 Nutzfläche beinhaltende Bürogebäude<br />

steht beim Hafen und ist an seinem hinteren Ende<br />

über eine Fußgängerbrücke mit dem Hauptbahnhof<br />

verbunden. Die Hafenseite ist die schmalste Ansicht<br />

des Hauses und bewirkt so eine maßstäbliche Ähnlichkeit<br />

mit den Nachbarhäusern. Da sie mit Aluminium-<br />

und Solarpaneelen verkleidet ist, spiegelt sich in<br />

ihr der angrenzende Trondheim Fjord.<br />

Im Durchschnitt erzeugt das Powerhouse Brattørkaia<br />

zweimal mehr Strom, als es an elektrischer Energie<br />

pro Tag verbraucht. Der Überschuss wird den Nachbargebäuden<br />

und auch den Elektrobussen der Stadt,<br />

E-Autos und Booten über ein lokales Netzwerk zur<br />

Verfügung gestellt. Diese Architektur setzt damit einen<br />

bemerkenswerten Schritt, qualitative Räume zu<br />

bauen und durch Vorbildwirkung, statt durch Regeln<br />

und Gesetze, für eine bessere Zukunft zu wirken. u<br />

Im hohen Norden zeigt Snøhetta wieder einmal vor,<br />

welche Schritte zur Bewältigung der Klimakrise<br />

durch die Architektur gesetzt werden können. Das<br />

Bürogebäude Powerhouse Brattørkaia in Trondheim<br />

ist das weltweit nördlichste Gebäude, das weit mehr<br />

Energie erzeugt als es verbraucht. Es dient als kleines<br />

Kraftwerk für die ganze Umgebung.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

56<br />

Bauen & Energie<br />

Das Projekt verfolgt drei Strategien: Die Menge an<br />

sauberer Energie – produziert vom Gebäude selbst<br />

– zu maximieren, die notwendige Betriebsenergie zu<br />

minimieren und als angenehmer Raum für die Mieter,<br />

Nutzer und die Öffentlichkeit zu funktionieren. Der<br />

Bauplatz ist danach ausgesucht, den größtmöglichen<br />

Sonneneintrag zu bekommen, tagsüber und auch<br />

saisonal. Das abgeschrägte Dach des pentagonalen<br />

Körpers und der obere Teil der Fassade sind mit ca.<br />

3.000 Quadratmeter Solarpaneelen belegt. Sie sind<br />

strategisch dermaßen angeordnet, dass sie möglichst<br />

viel Energie ernten. Im Jahr sind das ungefähr<br />

500.000 kWh saubere, erneuerbare Energie. Der Bau<br />

wirkt so wie ein kleines Kraftwerk mitten in der Stadt.<br />

Die Architektur ist extrem energieeffizient und beinhaltet<br />

eine Reihe von Technologien, die den Energieverbrauch<br />

drastisch reduzieren. Es gibt intelligente<br />

Lösungen um Heizenergie zu sparen, wie etwa Wärmerückgewinnung<br />

aus der Lüftung und aus dem<br />

Grauwasser (alles außer den Toiletten). Meerwasser<br />

wird zum Heizen und Kühlen verwendet und alle Beleuchtungskörper<br />

und elektrischen Anwendungen<br />

sind energiesparend. Das Tageslicht wird durch die<br />

architektonische Gestaltung optimiert und so der<br />

Kunstlichtbedarf minimiert. Begleitet werden diese<br />

Maßnahmen von einer höchstmöglichen Isolierung<br />

des Gebäudes.


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57<br />

Snøhetta<br />

Der ellipsenförmige Lichthof sorgt für<br />

Tageslicht in jeder Ebene der Architektur.<br />

Gleichzeitig wird so Ausblick und<br />

Freifläche für die Nutzer geschaffen.<br />

Das Belüftungssystem liefert angenehm temperierte<br />

und immer saubere Luft für alle Innenräume, entsprechend<br />

dem milden und feuchten Klima von Trondheim.<br />

Die Luft wird in Bodennähe mit niedriger Geschwindigkeit<br />

eingelassen, während die Abluft zentral in den<br />

Stiegenschächten durch Unterdruck bewerkstelligt<br />

wird. Die Struktur der Architektur enthält auch eine<br />

Betonkernaktivierung (mit einem Ökobeton natürlich),<br />

sie wirkt über strategische Ausschnitte in den<br />

Geschossdecken. Die Betonmasse mit ihrer Trägheit<br />

hilft, die Temperatur in den Räumen ohne zusätzliche<br />

Energie oder Elektrizität zu regulieren.<br />

u


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58<br />

Bauen & Energie<br />

Vom Hafen aus betrachtet, streben die seitlichen<br />

Fassaden auseinander und sollen so den Eindruck<br />

verstärken, das Gebäude explodiere vor Energie.<br />

Von der anderen Seite aus (Rückseite) führt die<br />

fünfeckige, geneigte Dachfläche zu einem zentralen<br />

ellipsoiden Innenhof hin. Durch diesen gelangt<br />

das Tageslicht in die Büroräume. Dieses beleuchtete<br />

Herz ist ein Atrium, welches als öffentlicher<br />

Garten dient, mit Glasflächen an seinen Seiten<br />

und durch Oberlichte gelangt weiter Naturlicht<br />

in die darunterliegende Kantine. Der Lichthof ermöglicht<br />

die Tageslichtzufuhr in jeder Ebene der<br />

Architektur und gewährt den darin Arbeitenden<br />

auch einen Ausblick in den Himmel und in den<br />

oberen Ebenen auf die Stadt. Auch wird so der<br />

Bedarf an künstlicher Beleuchtung limitiert und<br />

eine angenehme Arbeitsumgebung entsteht. Um<br />

den Strombedarf für die Beleuchtung weiter zu<br />

verringern, hat das Gebäude eine intelligente Lösung<br />

mit der Bezeichnung „liquid light“ installiert.<br />

Sie sorgt für ein stufenloses Dimmen der Lichter,<br />

je nach Belegung und Bewegung im Haus. Alles<br />

zusammen wird so nur ungefähr die Hälfte der<br />

Energie eines vergleichbaren, herkömmlichen Bürobaus<br />

benötigt.<br />

Im Powerhouse Brattørkaia gibt es Büros für eine<br />

Vielfalt von kommerziellen Mietern, Konstruktionsfirmen,<br />

Schiffsbau und auch einen öffentlichen<br />

Bereich. Ein Café und ein Besucherzentrum<br />

sind im Erdgeschoss untergebracht. Letzteres ist<br />

für die Bevölkerung wie auch für Schulklassen<br />

zugänglich und erklärt das Konzept des Hauses,<br />

seinen Energieverbrauch und will so auch pädagogisch<br />

zur Nachhaltigkeit beitragen.<br />

Dieses Gebäude wurde mit der höchsten BREEAM<br />

Zertifizierung ausgezeichnet und am 30. August<br />

2019 offiziell eröffnet. (rp)


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59<br />

Snøhetta<br />

2006 m 2 Photovoltaics panels on roof<br />

Air intake<br />

500 m 2 Photovoltaics panels on facade<br />

Displacement ventilation<br />

Heat recovery<br />

Air outlet at ground level<br />

Snøhetta<br />

Seawater source heat pump system<br />

Snøhetta<br />

Snøhetta<br />

Powerhouse Brattørkaia<br />

Trondheim, Norwegen<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Entra ASA<br />

Snøhetta<br />

Nutzfläche: 17.800 m 2<br />

Solarfassade: 981 m 2<br />

Solardach: 1.886 m 2<br />

Fertigstellung: 09/2019<br />

Baukosten: 42,7 Mio. Euro


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60<br />

Bauen & Energie<br />

Es gibt viele Wege zu einer Architektur, die positive Einwirkungen<br />

auf die Umwelt und die Zukunft haben kann.<br />

Einen hat das Architekturbüro Studio Gang in New York<br />

gewählt: Sie schnitten aus einem 12-geschossigen Hochhaus<br />

Teile aus der Fassade heraus, um so die Energie<br />

und das Licht der Sonne bis auf die High Line und die<br />

nebenliegenden Straßen gelangen zu lassen.


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61<br />

Studio Gang<br />

Der Sonne<br />

entgegen<br />

Solar Carve / New York / Studio Gang<br />

Fotos: Tom Harris<br />

Mit dem Zuzug von immer mehr Menschen in die urbanen<br />

Bereiche unserer Welt machen sich auch Designer,<br />

Planer und Architekten häufiger Gedanken, wie<br />

diesen zünftigen Stadtbewohnern ein Mindestmaß<br />

an Sonne und Tageslicht zu bieten ist. Wenn man sich<br />

um 4 Uhr nachmittags an einem Frühlingstag auf der<br />

High Line in New York befindet, kann und sollte man<br />

streckenweise die Wärme der Sonne spürbar und angenehm<br />

empfinden. Denn die High Line ist, als ein<br />

erhöht liegender Parkstreifen, den Elementen (Licht,<br />

Sonne, Regen, Luft) ausgesetzt, mitten in New York.<br />

Jedoch Sonne ist hier nicht unbedingt garantiert,<br />

denn die High Line schneidet sich durch einen der<br />

dichtest bebauten Teile der Stadt, den Meatpacking<br />

District. Nicht nur Renzo Piano´s Whitney Museum<br />

of Art, auch die Türme von Hudson Yards und andere<br />

Hochhäuser blockieren das Licht und die Sonne für<br />

die Fußgänger. Speziell zwischen der 13th und 14th<br />

Street ist neben und auch über dem Park eine dichte<br />

Wand von Glas- und Betontürmen, die diesen Teil des<br />

öffentlichen Raumes im Schatten versinken lassen.<br />

Für Architekten ist die Sonne ein zweischneidiges<br />

Schwert: Einerseits bringt sie als Energiequelle kostenlos<br />

Wärme und Licht, andererseits auch nachbarschaftlichen<br />

Schatten. Je höher ein Bau ist, desto<br />

unvermeidbarer sein Schatten und dieses Problem<br />

ist besonders gravierend, wenn der Nachbar die High<br />

Line in New York ist. Da die Städte ständig dichter<br />

werden, sind findige Ideen gesucht, um Sonnen- und<br />

Tageslicht in die unteren Ebenen gelangen zu lassen.<br />

Ein 12-geschossiger Büroturm, mit der Bezeichnung<br />

Solar Carve tut nun sein Bestes, um keinen Schatten<br />

zu werfen. Das kommerzielle Bauwerk auf der 10th<br />

Avenue, entworfen vom Architekturbüro Studio Gang,<br />

versucht dunkle Stellen auf der High Line zu vermeiden,<br />

indem es einfach zur Seite tritt. Seine facettierte,<br />

gläserne Vorhangfassade weicht zurück und zerbricht<br />

in sehenswerten Einzelflächen wie bei einem<br />

geschliffenen Kristall, und zwar auf seiner Nord- und<br />

Südseite – so ermöglicht es die Architektur, dass die<br />

Sonnenstrahlen ihren Weg auf den Park der High Line<br />

und auch in die daneben liegenden Straßen finden.


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62<br />

Bauen & Energie<br />

Die Architekten von Studio Gang, einer in Chicago<br />

ansässigen Firma geleitet von Jeanne Gang, entwarfen<br />

das 13.500 Quadratmeter (Nutzfläche) große Gebäude<br />

mit einem Konzept, welches sie „solar carving“<br />

nannten. Nach einer genauen Analyse des Verlaufs<br />

der Sonne während des Tages, bestimmten sie einige<br />

Teile des fast fertigen 12-geschossigen Gebäudes,<br />

schnitten diese einfach heraus und verschlossen diese<br />

Fehlstellen mit schrägen, polygonen Glasflächen.<br />

Aus dieser Oberflächengestaltung, die an eine Gemme<br />

erinnert, entstehen vielerlei Vorteile sowohl für<br />

innen wie auch für den Außenraum. In Verbindung<br />

mit einem niedrig reflektierenden Hochleistungsglas<br />

verringert diese optimierte Gebäudegeometrie den<br />

Hitzeeintrag und vermeidet Blendungen für die Autofahrer<br />

auf dem West Side Highway, der entlang des<br />

Turmes verläuft. Auch die Kollisionsgefahr für Zugvögel<br />

– da diese den Baukörper leichter identifizieren<br />

können – wird so größtenteils vermieden. Die Glasscheiben<br />

haben einen „Solar Heat Gain Coefficient“<br />

(SHGC)*) von 0,22, der Reflexionsgrad im Sockel<br />

(Geschäfte) beträgt 12% und in den oberen Ebenen<br />

8%. Die Scheiben sind aus Sicherheitsgründen vorgespannt<br />

– man kann sie sogar betreten.<br />

Die Flächen dieser ausgeschnittenen Turmteile sind<br />

geometrisch optimiert und in ein Muster aus dreidimensionalen<br />

Facetten, welche die fehlenden Teile<br />

des Turmes artikulieren, geteilt. Als Vorhangfassade<br />

ausgebildet, kippen die diamantförmigen Paneele<br />

abwärts, umrahmt werden sie jeweils von 4 dreieckigen<br />

Stücken, die sie mit der senkrechten Tragstruktur<br />

verbinden.<br />

Im Inneren der Architektur bilden die Facetten einen<br />

Rahmen für tolle Ausblicke auf den Hudson River und<br />

schaffen interessante Ausbuchtungen in den Büros<br />

oder Aufenthaltsbereichen. Das Gebäude, welches<br />

im April eröffnet wurde, ist mit Geschosshöhen von<br />

mindestens 4,80 Meter erbaut und hat auf jeder (außer<br />

einer) Ebene einen Außenbereich zugeordnet.<br />

Eine 750 Quadratmeter große Terrasse im zweiten<br />

Stock liegt neben der High Line und 930 Quadratmeter<br />

Fläche stehen der Öffentlichkeit am Dach zur<br />

Verfügung. Die Kosten für den Bau werden mit über<br />

180 Millionen Euro kolportiert. Noch sind genügend<br />

Flächen frei, nur ein Autohändler und ein Restaurant<br />

sind bereits im Erdgeschoss eingezogen. Die Betreiber<br />

hoffen, Technologie-, Finanz- und Medienbetriebe<br />

so in den Meatpacking District zu ziehen.<br />

Man könnte die Architektur des Solar Carve als eine<br />

Mischung aus der maximal erlaubten Hüllform, beschnitten<br />

durch Sonnenstrahlen und der Berücksichtigung<br />

von ortsspezifischen Kriterien zur Erzielung<br />

eines positiven Effektes auf das Leben der Menschen<br />

und der Umwelt, bezeichnen. Die Entwickler streben<br />

für den Solar Carve eine LEED Gold Zertifizierung an<br />

und die Architektur wird sicherlich eine weitere Ikone<br />

der New Yorker Silhouette werden.<br />

(rp)


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63<br />

Studio Gang<br />

Solar Carve<br />

New York, USA<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Fassadenglas:<br />

40-56 Tenth Ave Joint Ventures, LLC<br />

Studio Gang<br />

ARUP<br />

Interpane Glas Industrie AG<br />

Bebaute Fläche: 1.870 m 2<br />

Nutzfläche: 13.500 m 2<br />

Fertigstellung: 04/2019


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64<br />

Bauen & Energie<br />

Razzle Dazzle<br />

in Ravenna<br />

Powerbarn / Ravenna, Italien / Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Fotos: Massimo Crivellari


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65<br />

Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Den Planern von Giovanni Vaccarini<br />

Architetti ist mit ihrem Powerbarn in<br />

Ravenna ein beeindruckendes Beispiel<br />

für ein gelungenes Miteinander von<br />

Industrie, Landwirtschaft und Bevölkerung<br />

gelungen. Um die Biomasseanlage<br />

in die umgebende Naturlandschaft einzubetten,<br />

bediente man sich neben der<br />

gezielten landschaftlichen Gestaltung<br />

der alten Militärcamouflagetechnik des<br />

sogenannten Razzle Dazzle.<br />

Die Camouflagetechnik des „Razzle Dazzle“ geht<br />

auf den britischen Marine-Künstler Norman Wilkinson<br />

zurück, der eine Methode entwickelte, mittels<br />

geometrischer Formen Objekte „verschwinden“ zu<br />

lassen. Konkret kam diese Tarnfunktion für Schiffe<br />

im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Das<br />

sogenannte dazzle painting zielte damals darauf ab,<br />

durch komplexe Muster und kontrastierende Farben<br />

große Objekte undefinierbar erscheinen zu lassen.<br />

Der italienische Architekt Giovanni Vaccarini griff für<br />

seinen Entwurf des Powerbarn in Ravenna auf genau<br />

dieses Prinzip zurück: „Ich habe das Razzle Dazzle<br />

sehr genau studiert, um eine unkonventionelle architektonische<br />

Lösung konzipieren zu können. Es<br />

geht nicht darum, sich zu verstecken, sondern dem<br />

Betrachter eine andere Realität vorzuschlagen: Eine<br />

komplexere und trügerische, die paradoxerweise seine<br />

Aufmerksamkeit erregt und ihn über das, was er<br />

sieht, wundern lässt.“<br />

Abgesehen von der für einen Industriebau überraschend<br />

ästhetisch anmutenden Außenhülle ist dieses<br />

Projekt ein spannendes Beispiel für eine funktionierende<br />

Verzahnung von Industrie und Landwirtschaft.<br />

Das im Herzen der italienischen Region Romagna gelegene<br />

Kraftwerk für Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

Quellen befindet sich nämlich auf dem Gelände<br />

einer ehemaligen Zuckerfabrik. Die gesamte Gegend<br />

lebt nach wie vor vom Anbau von Zuckerrüben und<br />

Obstbäumen. An diesem speziellen Standort wurde<br />

die Kultivierung jedoch mittlerweile eingestellt, sodass<br />

sich heute auf dem riesigen Areal nur noch Lagerhallen<br />

befinden. Der Rest des Geländes, darunter<br />

drei große Feuchtgebiete, wurden restauriert und der<br />

Gemeinde zurückgegeben. Der verbleibende Teil von<br />

rund 167.000 m 2 Fläche wird derzeit einer Wiederbelebungsphase<br />

unterzogen.<br />

u


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66<br />

Bauen & Energie<br />

Bei der Gestaltung der<br />

Holzfassade griffen die<br />

Architekten auf die Tarntechnik<br />

des Razzle Dazzle<br />

zurück. Changierende<br />

Verlegemuster und wegknickende<br />

Ebenen lösen<br />

den massiven Komplex in<br />

eine Art Skulptur auf.<br />

„Unsere Absicht war es, am Rande des Gebiets eine<br />

Art natürliche Bastion, fast eine Düne, zu errichten,<br />

die jetzt zum Leuchtturm für die Energieerzeugung<br />

wird – ein Element, das eng mit den ökologischen<br />

Funktionen der Umwelt verbunden ist. Keine Barriere,<br />

sondern ein funktionales Element, das unsere gestalterischen<br />

Absichten zum Ausdruck bringt: ein durchlässiges,<br />

zugängliches und lebendiges Element“, beschreibt<br />

Vaccarini die Intention seines Entwurfs.<br />

Wobei wir wieder bei benanntem Razzle Dazzle wären.<br />

Denn um den massigen Bau der Bioenergie-Produktionsanlage<br />

elegant in die bestehende Naturlandschaft<br />

einzubetten, bedienten sich Giovanni Vaccarini Architetti<br />

eben dieser Technik. Anstelle von farbigen Mustern<br />

tarnt eine Art Holzhaut, zusammengesetzt aus<br />

Polygonen, die in unterschiedlichen Winkeln aneinanderstoßen,<br />

den Gebäudekomplex. Zusätzlich wechselt<br />

die Verlegerichtung der Holzlatten je nach Element.<br />

Als Folge wird der monolithische Baukörper optisch<br />

in mehrere unzusammenhängend wirkende Teile aufgelöst,<br />

dessen Wahrnehmung sich zusätzlich je nach<br />

Standort weiter verändert. Das Bauwerk wirkt auf diese<br />

Weise skulptural und anziehend, anstatt bedrohlich<br />

und einschüchternd. Der abgesetzte rund 50 m<br />

hohe Schornstein sorgt dabei beinahe für eine sakrale<br />

Anmutung – für einige Betrachter mitunter nicht<br />

einmal so weit hergeholt, schließlich ist dieser neue<br />

Pol der alternativen Stromerzeugung wegweisend für<br />

Italiens Energiewirtschaft zu betrachten. u


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67<br />

Giovanni Vaccarini Architetti


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

68<br />

Bauen & Energie<br />

Der hochtechnische Komplex erschließt sich dem Besucher<br />

erst bei genauerer Betrachtung. Aus der Ferne<br />

hingegen fügt sich das Kraftwerk ganz natürlich in die<br />

umgebende Naturlandschaft ein.<br />

Besonderes Augenmerk legten die Gestalter auch auf<br />

die Ränder ihrer Planungsfläche. Die umgebende Naturlandschaft<br />

wurde aktiv in den Gestaltungsprozess<br />

mit einbezogen. So fungieren gebaute „Dünen“ (ein<br />

für die adriatische Landschaft typisches Element)<br />

wie ein Rahmen für den gesamten Entwurf. Die aus<br />

dem Aushub der Baugrube geformten Wälle ragen<br />

zwischen drei und zehn Metern rund um das Kraftwerk<br />

gen Himmel und bieten sowohl Fußgängern, als<br />

auch Radfahrern mit ihrer durchdachten Gestaltung<br />

aus Bepflanzung und Wegenetzen ein wertvolles<br />

Naherholungsgebiet. Der Damm dient nebenbei gleichermaßen<br />

als Schnittstelle wie Verbindungspunkt<br />

zwischen landwirtschaftlicher und industrieller Zone.<br />

Anstelle von Industriezäunen und Abschottung wählten<br />

die Architekten den Ansatz der Integration und<br />

Zugänglichkeit, realisiert durch ein Lowtech-Umweltsystem<br />

und geformt durch den Erdbau.<br />

Die Biomasseanlage ist mit ihrer Leistung von 30 MW<br />

schließlich auch unmittelbarer Energielieferant für die<br />

Bevölkerung. Neben der, aus der Umgebung anfallenden,<br />

Biomasse wird das Kraftwerk mit etwa 100 m Länge<br />

und 30 m Höhe mit Hackschnitzeln befeuert, wobei<br />

alle Materialien aus einem Umkreis von 70 km stammen.<br />

Die jährliche Produktion des Vorzeigeprojekts<br />

wird auf 222 GWh geschätzt, mittels derer 84.000 Familien<br />

mit Energie versorgt werden können. Dies soll<br />

langfristig eine signifikante Einsparung der Emission<br />

von Treibhausgasen in die Atmosphäre garantieren.<br />

Mit Powerbarn beweisen Giovanni Vaccarini Architetti<br />

eindrucksvoll, dass sich Industrie, Landwirtschaft<br />

und Kulturraum nicht ausschließen müssen,<br />

dass eine strikte Abgrenzung nicht immer nötig ist<br />

und dass am Ende ein respektvolles Miteinander den<br />

größten Mehrwert für ganze Regionen bieten kann.<br />

Wenn es dazu ein bisschen Razzle Dazzle bedarf, so<br />

sei diese ehemalige Militär-Taktik heute als pazifistisches<br />

Mittel zu einem stärkeren Miteinander wärmstens<br />

empfohlen.<br />

(lp)


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69<br />

Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Powerbarn<br />

Ravenna, Italien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Powercrop Russi srl<br />

Giovanni Vaccarini Architetti<br />

Grundstücksfläche: 470.000 m 2<br />

Bebaute Fläche: 167.000 m 2<br />

Bauzeit: 2016 - 2019<br />

Fertigstellung: 2019


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

70<br />

Bauen & Energie<br />

Energieproduktion<br />

MCE Astoria Produktion, Hauptquartier / Timisoara / Heim Balp Architekten<br />

Fotos: Marco Dapino<br />

Die Erneuerung einer bestehenden Produktionsstätte<br />

für den Espressomaschinenhersteller<br />

Astoria in Rumänien bietet einen unaufgeregten<br />

Anblick. Die Qualität dieser Architektur,<br />

von den Heim Balp Architekten aus Berlin<br />

entworfen, liegt aber genau darin. Alle Funktionen<br />

sind erfüllt, ein Bild wird vermittelt und<br />

trotzdem ist nicht übertrieben worden.


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71<br />

Heim Balp Architekten<br />

„Jetzt brauche ich zuerst einen Espresso“ – dieser<br />

Satz ist in Arbeitsräumen sehr häufig zu hören. Kaffee<br />

in seinen verschiedenen Zubereitungsformen<br />

dient vielen Menschen als Energiezufuhr. Deshalb<br />

gibt es auch die verschiedensten Kaffeemarken und<br />

Erzeugungsarten. Eine Gruppe von Handwerkern<br />

setzte 1969 eine Idee um, die sich heute zur weltweit<br />

größten einzelnen Kaffeemaschinenfabrik entwickelt<br />

hat: Astoria. Die Firma produziert Kultmaschinen zur<br />

Herstellung der schwarzen Energie. Da sich im Zuge<br />

der Globalisierung der Markt erweitert, gestalteten<br />

die Heim Balp Architekten für Astoria MCE eine neue<br />

Produktionsstätte und zugleich das Hauptquartier<br />

der östlichen Länder in Timisoara, Rumänien. Der<br />

Komplex ist nun eine der beiden Produktionsstätten<br />

der Firma für Profi-Espressomaschinen, ganz nach<br />

der italienischen Tradition.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

72<br />

Bauen & Energie<br />

Die Architekten haben aber, statt eine neue Architektur<br />

zu errichten, die seit 2002 bestehende<br />

Originalstruktur erhalten, jedoch wesentliche<br />

Änderungen und Erneuerungen eingeplant, um<br />

die Funktionalität zu verbessern. Werkstätten<br />

wurden erneuert, der Showroom und die Büros<br />

adaptiert und das neue Programm schließt eine<br />

weitere Produktionslinie mit ein, genauso wie Verwaltung<br />

und Logistik. Die bestehenden Teile wurden<br />

zu Umkleideräumen und einer Cafeteria für<br />

die Belegschaft umgebaut. Das Projekt sah eine<br />

komplette Neuorganisation des Grundstückes,<br />

inklusive Expedit und Anlieferung samt Laderampen<br />

für eine verbesserte Logistik vor. Der Entwurf<br />

traf genau die Anforderungen und Wünsche des<br />

Kunden nach einer neuen Struktur, um die tägliche<br />

Produktion zu erhöhen und gleichzeitig ein<br />

jüngeres, eher progressives Firmenimage auszustrahlen.<br />

Auch wird durch diese Vorgangsweise<br />

eine Menge Energie gespart, da (fast) die gesamte<br />

„graue“ Energie im Gebäude bleibt und so der<br />

CO 2 -Ausstoß verringert wird.<br />

Die jetzige MCE Fabrik besteht aus zwei Teilen:<br />

Ein sieben Meter hohes, eingeschossiges Gebäude<br />

enthält die Produktionsflächen und ein zweigeschossiger<br />

Teil beherbergt die Büros, Versammlungsräume,<br />

Schauraum, und Schulungsbereiche.<br />

Der Haupteingang führt in eine zweigeschossige<br />

Halle, in der Besucher an der Rezeption und im<br />

Showroom empfangen werden können. Büros<br />

und Versammlungssäle sind im zweiten Stock<br />

und überblicken das geräumige Atrium im Erdgeschoss.<br />

Die Büros und der öffentliche Teil drücken<br />

einerseits die Notwendigkeit einer entsprechenden<br />

Repräsentation der Firma aus, Werte und Produkte<br />

sollen so den Kunden, Vertretern und Besuchern<br />

vermittelt werden. Andererseits treffen sich<br />

hier Effizienz und Dynamik in der Administration.<br />

Der neue Produktionsbereich erstreckt sich über<br />

4.000 Quadratmeter und so konnte die Stückzahl<br />

der täglich produzierten Kaffeemaschinen um 100<br />

Stück erhöht werden. Der Ablauf erfolgt in einem<br />

„just in time“-Zyklus, das heißt, dass alle benötigten<br />

Teile sofort nach Eintreffen montiert und die<br />

fertigen Geräte sofort versandt werden. So wird<br />

wichtiger Lagerbedarf reduziert.<br />

Rote Aluminiumlamellen steuern Transparenz<br />

und Durchsicht für das Gebäude und sind zugleich<br />

wesentlich für seine markante Erscheinung.


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73<br />

Heim Balp Architekten


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

74<br />

Bauen & Energie<br />

Eines der wichtigsten und auch auffälligsten<br />

Merkmale der Architektur ist das Design der Fassade.<br />

Hier bildet sich durch die Wahl der Materialien<br />

eine ständig wechselnde Kombination von<br />

Wandfläche und verglasten Teilen. Ebenso steuern<br />

die roten Aluminiumlamellen die verschiedenen<br />

Ebenen der Transparenz und Durchsicht für<br />

das Gebäude. Der Körper stellt eine visuelle Landmark<br />

dar, einsichtig in der umgebenden Landschaft<br />

und auch von der vorbeiführenden Straße<br />

aus. Das ist wichtig, da in seinem industriellen<br />

Kontext jegliche visuelle Anhaltspunkte fehlten.<br />

Beide Gebäudeteile sind optisch verbunden und<br />

auch durch die rote Metallverkleidung – die sich je<br />

nach Funktion im Gebäudeinneren in ihrer Dichte<br />

ändert – vereint. Im Erdgeschoss ist die Produktion<br />

hinter einer dichten roten Wand verborgen und<br />

der Showroom, dank seiner Verglasung komplett<br />

offen und einsehbar. Im Obergeschoss wirken die<br />

roten Lamellen als Sonnenschutz und erzeugen<br />

einen halbdurchsichtigen Effekt. Sie unterstützen<br />

so die natürliche Ventilation in der Architektur.<br />

Im Inneren haben die Planer eine ganz bestimmte<br />

Materialpalette gewählt, sie bezieht sich auf die<br />

Helligkeit und Transparenz der Gesamt<strong>architektur</strong>:<br />

Holzverkleidungen bringen eine warme Atmosphäre<br />

in die Repräsentationsbereiche, Glaswände<br />

teilen die Büroräume, alle Böden sind mit<br />

einem hellen Betonestrich belegt. Leitungen und<br />

Rohre liegen offen und betonen den industriellen<br />

Charakter der Architektur, während zart hellblaue<br />

Möblierungen in den Büros einen Kontrast zu dem<br />

grau/weißen Hintergrund bringen. (rp)


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75<br />

Heim Balp Architekten<br />

0 m 10 m 20 m<br />

30 m<br />

0 m 5m 10 m 15 m<br />

MCE Astoria production facility and headquarters<br />

Timisoara, Rumänien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Bebaute Fläche: 4.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 2106<br />

Fertigstellung: 2019<br />

MCE - Macchine per Caffe Espresso - Astoria<br />

Heim Balp Architekten<br />

Lorenzo Soldi, Michael Cradock, Federica Carletto<br />

S.C. Euro Architect<br />

Die Heim Balp Architekten sind kein ganz unbekanntes<br />

Büro. 2006 in Berlin vom italienischen Architekten Pietro<br />

Balp und dem deutschen Architekten Michael Heim gegründet,<br />

befasst sich das Büro mit Städteplanung genauso<br />

wie mit der Revitalisierung historischer und bestehender<br />

Strukturen. Architekt Heim war fünf Jahre lang Chefdesigner<br />

bei Daniel Libeskind, bevor er mit seinem Partner<br />

das eigene Büro gründete. Ein spezieller Fokus liegt bei<br />

beiden auf der Erneuerung, der Wieder- und Neuverwendung<br />

gebauter Substanz im kulturellen, wie im industriellen<br />

Bereich. Sie distanzieren sich von der sogenannten<br />

„overdesigned architecture“, und tendieren zu minimalen<br />

Eingriffen in den Kontext. Das Resultat sind klare, einfache<br />

Räume, die keine ikonenhaften Zeichen zur Aufmerksamkeit<br />

nötig haben. Eine Architektur, die Geschichte neu<br />

schreibt, anstatt sie auszulöschen.


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

76<br />

Bauen & Energie<br />

Zukunftsweisend<br />

für den Sport<br />

adidas World of Sports ARENA / Herzogenaurach, Deutschland / Behnisch Architekten<br />

Fotos: Behnisch Architekten, David Matthiessen<br />

Mit der Fertigstellung der ARENA für die adidas<br />

World of Sports haben Behnisch Architekten<br />

ein markantes Zeichen für den Campus in<br />

Herzogen aurach geschaffen. Transparenz,<br />

Leichtigkeit und eine durchdachte Tragkonstruktion<br />

haben dem neuen Büro- und<br />

Empfangsgebäude bereits kurz nach seiner<br />

Fertigstellung die Auszeichnung mit dem Ingenieurpreis<br />

des Deutschen Stahlbaus beschert.


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77<br />

Behnisch Architekten<br />

Mit der Fertigstellung der ARENA setzen Behnisch<br />

Architekten nach 20 Jahren Entwicklungs- und<br />

Bauzeit einen knackigen Endspurt für den adidas<br />

Campus World of Sports. Als Zieleinlauf des durchdachten<br />

Masterplans ist die ARENA allerdings nur<br />

baulich zu betrachten, darf sie doch gleichzeitig als<br />

fulminanter Startschuss gelten: Das neue Büro- und<br />

Empfangsgebäude strahlt mit seiner energetisch optimierten<br />

Fassadengestaltung Innovation und Zeitgeist<br />

aus und soll nachhaltig in die Zukunft wirken.<br />

Dass man bei dem Sportartikelhersteller nicht nur<br />

sportlich weiter denkt, beweist die Ambition, für den<br />

Komplex eine LEED-Gold-Zertifizierung zu erreichen.<br />

Das neue Empfangsgebäude des Campus in Herzogenaurach<br />

präsentiert sich als markantes Signé. Bei<br />

der Entwicklung des Gesamtkonzepts spielten von<br />

Anfang an auch energetische und ökologische Überlegungen<br />

eine tragende Rolle. So liegt der Campus<br />

eingebettet in eine von dem niederländischen Büro<br />

LOLA landscape architects detailliert geplante Landschafts<strong>architektur</strong>,<br />

welche Wasserflächen, Grünzonen<br />

und Wegenetze umfasst. Ein wichtiger grundlegender<br />

Faktor für das balancierte Mikroklima auf<br />

dem Campus. Die ARENA bildet seit diesem Jahr das<br />

Tor zu dem rund 59 ha Fläche umfassenden Campusgelände,<br />

das für Mitarbeiter wie externe Besucher<br />

zugänglich ist. Bereits von Weitem präsentiert sich<br />

der Neubau selbstbewusst und signifikant – ein Ausrufezeichen<br />

für das moderne, smarte Bauen. u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

78<br />

Bauen & Energie<br />

Im Inneren sorgen natürliche<br />

und unbehandelte<br />

Oberflächen in Kombination<br />

mit den sichtbar belassenen<br />

Technikelementen<br />

für einen stringenten<br />

und offenen Eindruck.


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79<br />

Behnisch Architekten<br />

Smart ist das Konzept von Behnisch Architekten allemal:<br />

Landschaft, Transparenz und Flexibilität bildeten<br />

die Grundlage für den Entwurfsprozess. Um die<br />

Anmutung des Gebäudes möglichst weit von derjenigen<br />

eines „normalen Hauses” zu entfernen und etwas<br />

völlig Neues zu schaffen, setzten die Architekten auf<br />

eine innovative Fassadengestaltung. Dabei dient diese<br />

nur in zweiter Linie der Optik, vielmehr verbinden<br />

sich hierbei Nutzen und Ästhetik auf sehr gelungene<br />

Art und Weise. Behnisch Architekten liefern mit ihrem<br />

Entwurf wieder einmal einen Vorschlag, der über die<br />

reine Architektur hinausgeht und Statik und Bauphysik<br />

scheinbar spielerisch vereint. Konkret manifestierte<br />

sich diese Art der Planung bereits in einer detailliert<br />

durchdachten Baustellenplanung, soll sich aber ganz<br />

im Sinne des vorausschauenden Handelns gerade in<br />

der zukünftigen Nutzung energetisch auszahlen.<br />

Jeder Teil des skulpturartigen Bauwerks ist in einer<br />

sinnhaften und sinnvollen Bauweise ausgeführt: der<br />

in die Landschaft eingebettete erdgeschossige Gebäudekomplex<br />

in Massivbauweise, der Überbau hingegen<br />

in leichter Stahl-/Verbundbauweise. Dieser<br />

ruht wiederum auf rund 15 Meter langen V-förmig<br />

angeordneten Rohrmantelverbundstützen, die jeweils<br />

in Dreier- oder Viererkombination eine Stützengruppe<br />

bilden. Gerade die detaillierte Tragwerksplanung<br />

der Werner Sobek AG ermöglicht eine Minimierung<br />

an Material und Konstruktion, was logischerweise mit<br />

einer enormen Energieeinsparung in der Bauphase<br />

einhergeht und sich positiv auf die Energiebilanz niederschlägt.<br />

Wenig überraschend wurde die ARENA in<br />

Folge Anfang 2019 mit dem Ingenieurpreis des Deutschen<br />

Stahlbaus ausgezeichnet.<br />

u


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

80<br />

Bauen & Energie<br />

Die Büroetagen zeichnen<br />

sich durch maximale<br />

Offenheit aus, die auch in<br />

Zukunft ein Wachsen und<br />

Wandeln der Strukturen<br />

erlaubt.<br />

Der Anspruch von adidas an sich selbst als Marke<br />

mit Vorbildfunktion spiegelt sich auch in der Architektur<br />

wider: Hochwertige, „ehrliche” Materialien wie<br />

Vollholz, geschliffener Estrich oder Stahl dominieren<br />

neben der sichtbar belassenen Technik den Look der<br />

neuen ARENA. Auch der Einsatz solch hochwertiger<br />

Materialien, wie auch der Verzicht auf unnötige<br />

Verkleidungen sparen Energie. Ein ökologisch nachhaltiges<br />

Konzept zur Tageslichtoptimierung und Verschattung<br />

unterstreicht den innovativen Charakter<br />

des Neubaus. In Zusammenarbeit mit Bartenbach<br />

Lighting Design entwickelten Behnisch Architekten<br />

ein maßgeschneidertes Fassadensystem, das<br />

die wechselnden Sonnenstände aller Jahres- und<br />

Tageszeiten berücksichtigt. In Form eines parametrisch<br />

gestalteten außen liegenden Sonnenschutzes<br />

bestehend aus einer Metall-Rahmenkonstruktion mit<br />

opaken und perforierten Deckblechen konnten Tageslichtzufuhr<br />

und Wärmebelastung so rein baulich<br />

optimiert werden. So kann auf natürliche und rein<br />

bauliche Weise bereits ein angenehmes Arbeitsklima<br />

im Inneren der Büroräume erreicht werden.<br />

Die Büroflächen sind maximal flexibel gestaltet und<br />

können an zukünftige Anforderungen jederzeit problemlos<br />

adaptiert werden. Auf diese Weise wird Energie<br />

in Form von überflüssigem Baumaterial nicht nur<br />

im Hier und Heute eingespart, sondern auch morgen<br />

und übermorgen, wenn sich die Anforderungen an die<br />

Arbeitswelt weiterentwickeln und man ohne großen<br />

baulichen Energieaufwand reagieren kann. Die offene<br />

Arbeitswelt erstreckt sich über drei Etagen rund um<br />

das zentrale Atrium. Dieses schafft Blickbeziehungen<br />

und Begegnungszonen, mehrere durchgängige<br />

Lichthöfe holen zusätzlich viel Tageslicht bis tief in<br />

das Gebäude. Jede einzelne dieser Maßnahmen hat<br />

als großes Ganzes zum Ziel, auf nachhaltige Weise<br />

den rund 2.000 Mitarbeitern der ARENA die „besten<br />

Arbeitsplätze der Welt“ zur Verfügung zu stellen.<br />

Das Zielfoto für den adidas Campus World of Sports<br />

ist noch nicht geschossen. Wie im Spitzensport bedarf<br />

es für die zukunftsweisende Architektur einer<br />

perfekten Dosierung an Kraftaufwand und Energieeinsatz.<br />

Dabei geht es nicht darum, nur einen schnellen<br />

Sprint zu gewinnen, sondern sinnbildlich fit zu<br />

sein für den Marathon. Dank dieser durchdachten<br />

und individuellen Konzeption der neuen ARENA darf<br />

adidas auch in Zukunft wohl auf einen langen Atem<br />

und eine zweite Luft hoffen.<br />

(lp)


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81<br />

Behnisch Architekten<br />

Ansicht West<br />

Ansicht Süd<br />

Adidas ARENA<br />

Ansicht west<br />

Adidas ARENA<br />

Ansicht Süd<br />

Schnitt BB<br />

Adidas ARENA<br />

Ansicht west<br />

B<br />

B<br />

B<br />

Adidas ARENA Interior<br />

Schnitt B-B<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

A<br />

Adidas ARENA<br />

Erdgeschoss<br />

B<br />

Adidas ARENA<br />

2. Obergeschoss<br />

OG 2<br />

B<br />

EG<br />

Adidas ARENA<br />

2. Obergeschoss<br />

B<br />

adidas World of Sports ARENA<br />

Herzogenaurach, Deutschland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

adidas AG<br />

Behnisch Architekten, Stuttgart (Stefan Rappold, Partner / Cornelia Wust)<br />

Nadine Hoss, Carina Steidele, Dennis Wirth, Nevyana Tomeva,<br />

Martin Buchall, Jorge Carvajal, Laetitia Pierlot, Saori Yamane, Adriana Potlog,<br />

Ioana Fagarasan, Anna-Lena Wörn, Abdalrahman Alshorafa, Arlette Haker,<br />

Hamdy Saflo, Matteo Cavalli, Mahboubeh Shoeybi, Andreas Peyker,<br />

Nadine Waldmann<br />

Werner Sobek AG, Stuttgart<br />

Nutzfläche: BGF 52.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 2014<br />

Bauzeit: 2016 - 2019<br />

Fertigstellung: 2019


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82<br />

Bauen & Energie<br />

Ein sinnvoller Bau<br />

Naturalis Biodiversity Center / Leiden / Neutelings Riedijk Architects<br />

Fotos: Scagliola Brakkee<br />

Das neu eröffnete Naturalis, ein Zentrum<br />

für Forschung über die Biodiversität<br />

samt angeschlossenem Museum wurde<br />

von den Neutelings Riedijk Architects<br />

aus Rotterdam gestaltet. Es ist – im Hinblick<br />

auf den Klimawandel und die ökologischen<br />

Probleme, die wir haben – ein,<br />

sowohl nachhaltiger wie auch sinnvoller<br />

Bau und ein Beitrag zur Stärkung des<br />

Bewusstseins für Artenvielfalt, Reichtum<br />

und auch das Verschwinden von Natur<br />

auf unserem Planeten.


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83<br />

Neutelings Riedijk Architects<br />

Am 31. August dieses Jahres hat in Leiden, Holland<br />

das Naturalis nach seiner Komplettrenovierung<br />

wieder eröffnet. Es ist ein Ort, an dem<br />

sämtliche Aspekte der Biodiversität zusammentreffen.<br />

Naturalis ist das nationale Forschungsinstitut<br />

für Biodiversität und wurde bereits 1820<br />

von König Willem I. in Leiden gegründet. Heute<br />

ist es ein Platz für alle, für Wissenschaftler genauso<br />

wie einfache Museumsbesucher, die mehr<br />

über unsere Natur und Umwelt lernen und entdecken<br />

wollen. Und damit ist diese Architektur<br />

auch sinnvoll, im Gegensatz zu vielen anderen,<br />

im Monatsrhythmus aus der Erde gestampften<br />

Museen weltweit, die nur vom Image der Star<strong>architektur</strong><br />

leben.<br />

Die Neutelings Riedijk Architects haben den<br />

Bau zukunftsfit gemacht, die einzelnen Teile<br />

verbinden nun Wissenschaft und Sammlungen<br />

und bieten state-of-the-art Möglichkeiten der<br />

Forschung über Biodiversität. Die komplette<br />

Renovierung und Erneuerung des existierenden<br />

Naturalis fand in den letzten zwei Jahren statt<br />

und heute beherbergt das Haus die nationale<br />

Sammlung von 42 Millionen Objekten aus allen<br />

Bereichen der Natur.<br />

Das ursprüngliche Museum mit einer Kapazität<br />

von 150.000 Besuchern pro Jahr wurde bereits<br />

1998 errichtet und hatte dringenden Renovierungsbedarf.<br />

2016 waren es bereits 410.000 Besucher,<br />

die das Haus besuchten und das überforderte<br />

naturgemäß die gegebenen Möglichkeiten.<br />

Zu Spitzenzeiten waren die Gänge total überfüllt<br />

und zu eng. Zusätzlich wurde ein neuer<br />

Museums trakt errichtet und diese Einrichtung<br />

ist für das Bewusstsein der Menschen, gerade<br />

angesichts des dramatischen Rückganges der<br />

Artenvielfalt durch den Klimawandel, von größter<br />

Bedeutung und auch sinnvoll.<br />

u


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84<br />

Bauen & Energie


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85<br />

Neutelings Riedijk Architects<br />

Die Neutelings Riedijk Architects, ein international<br />

renommiertes Büro aus Rotterdam wurde mit der Gestaltung<br />

des Umbaues und der neuen Institution beauftragt.<br />

Es entstand ein nachhaltiges Ensemble aus<br />

bestehenden Körpern und einem neuen Museum sowie<br />

Forschungsbereichen. Heute ist in der Ansammlung<br />

von bestehenden und neuen Gebäuden jede<br />

Funktion in einem eigenen Körper untergebracht.<br />

Die Gestaltung beinhaltet auch eine „Glaskrone“ als<br />

Eyecatcher, denn schließlich will man ja auch auf<br />

sich aufmerksam machen. Für die Gestalt dieser Krone<br />

ließ sich Architekt Michiel Riedijk von der Natur<br />

inspirieren. Sie ist der Schnittpunkt aller Flügel des<br />

Ensembles mit deren separaten Funktionen – Sammlung,<br />

Forschung und Museum. Wissenschaftler, Angestellte,<br />

Schulklassen und Familien können sich hier<br />

in einem Meer aus Licht treffen. Diese zentrale Halle<br />

symbolisiert das neue Naturalis, mit seinem Fokus<br />

auf Verbindung, Vermittlung und Transparenz. Das<br />

Erscheinungsbild des Baukörpers ist von einer dreidimensionalen,<br />

weißen Betonstruktur in der Form von<br />

ineinandergreifenden Molekülen als Gitterwerk von<br />

Ovalen, Dreiecken und Hexagonen bestimmt. Das Tageslicht<br />

tritt durch ovale Fenster in die Halle. u<br />

Große Friese aus Travertin,<br />

einem Millionen Jahre alten<br />

Gestein, prägen die Innen- und<br />

Außenseiten des Museums.


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86<br />

Bauen & Energie<br />

Auch die Wandgestaltung aus Travertinstein,<br />

weißen Betonbändern und farbenprächtigen<br />

Kunstwerken ist eine Referenz an die Vielfalt<br />

und Schönheit der Natur.<br />

Öffentliche Funktionen wie Restaurant, Shop und ein<br />

Ausstellungsbereich befinden sich im Erdgeschoss,<br />

sodass Besucher hier bereits einen Blick auf die letzten,<br />

ans Ufer geschwemmten Walskelette werfen<br />

können. Die Haupttreppe gleicht einem Bergpfad und<br />

wird nach oben hin immer schmäler. Aber es ist noch<br />

genug Platz für „Trix“, den 66 Millionen Jahre alten<br />

Dinosaurier, der seinen Ehrenplatz in der Galerie hat.<br />

Die Außengestaltung der Ausstellungshallen mit ihren<br />

horizontal geschichteten Travertinsteinblöcken<br />

erinnert wiederum an geologische Strukturen der<br />

Erdgeschichte. Sie ist ein weiteres auffallendes Element<br />

des Museumdesigns. Der dafür verwendete<br />

Travertin hat in seinem natürlichen Entstehungszyklus<br />

über die Millionen von Jahren Kristalle mit einem<br />

wunderbaren Schimmer entwickelt. Durch das<br />

Schneiden und Bearbeiten der Steine ist diese „gespeicherte“<br />

Energie wieder zum Vorschein gekommen<br />

und das passt sehr gut in die Philosophie und<br />

zu den Inhalten des Naturalis. Dazwischen befinden<br />

sich weiße Betonbänder, gestaltet von der international<br />

bekannten holländische Modedesignerin Iris<br />

van Herpen. Sie ließ sich dabei von einigen Formen<br />

aus der Naturalis-Sammlung inspirieren. Insgesamt<br />

hat sie 263 Paneele gestaltet, zusammen ergibt das<br />

eine Länge von mehr als einem Kilometer Kunst, die<br />

sich im Inneren und an der Außenseite der Museumswände<br />

abbildet. Diese Betonformen erscheinen<br />

weich wie Seide, dank einer speziellen Technik, die<br />

für dieses Design entwickelt wurde und die Ähnlichkeit<br />

mit Stoff ist ein Hinweis auf die innovativen<br />

Gewänder, die van Herpen für Celebrities wie Cate<br />

Blanchett, Beyoncé und Lady Gaga entworfen hat.<br />

Ebenso enthält das Museum an die 100 Wandbilder<br />

des Künstlers Tord Boontje, auch er hat sich in seinen<br />

farbenprächtigen Bildern, die eine Mischung aus<br />

Malerei und Fotografie sind, von der Natur und deren<br />

Vielfalt anregen lassen.<br />

Im Inneren in den Forschungsbereichen und Labors<br />

finden über 200 Wissenschaftler und Forscher Platz,<br />

um sich mit Studien über die letzten globalen Ereignisse<br />

wie Klimawandel, Verlust der Biodiversität,<br />

Artensterben, Nahrungsmittel und Wasserqualität zu<br />

befassen. Und das Museum bietet den Besuchern die<br />

Gelegenheit, ein Mehr über die Schönheit und den<br />

Reichtum der Natur zu erfahren.<br />

(rp)


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87<br />

Neutelings Riedijk Architects<br />

Section AA<br />

0 5 10 15 20 25 m<br />

Section AA<br />

0 5 10 15 20 25 m<br />

Ground floor level<br />

0 5 10 15 20 25 m<br />

Naturalis Biodiversity Center<br />

Leiden, Holland<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Mitarbeiter:<br />

Statik:<br />

Naturalis Biodiversity Center<br />

Neutelings Riedijk Architects<br />

Michiel Riedijk, Willem Jan Neutelings, Frank Beelen,<br />

Kenny Tang, Guillem Colomer Fontanet, Jolien Van Bever,<br />

Inés Escauriaza Otazua, Marie Brabcová, Cynthia Deckers<br />

Aronsohn Raadgevende Ingenieurs<br />

Bebaute Fläche: 38.000 m 2<br />

Bestand: 18.000 m 2<br />

Neubau: 20.000 m 2<br />

Planungsbeginn: 03/2013<br />

Bauzeit: 2017 - 2019<br />

Fertigstellung: 08/2019


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88<br />

Licht<br />

Ausgezeichnete<br />

Lichtgestaltung<br />

Am 5. September wurde der diesjährige Gewinner des Schwedischen Lichtpreises 2019 in<br />

Stockholm gekürt. Aus den drei Finalisten – ein Lesesaal der Uppsala Universität, ein japanisches<br />

Bad in Nacka und eine Pumpstation in Luleå – ging der Lesesaal als Sieger hervor.<br />

Text: Katarina Trapp<br />

Der Wettbewerb um den prestigevollen Preis wird<br />

seit 27 Jahren jährlich veranstaltet und dient der<br />

Hervorhebung von Lichtdesign in Projekten, bei welchen<br />

Licht in einer bemerkenswerten Art eingesetzt<br />

wird, um die Funktion und die Architektur des Projektes<br />

zu unterstreichen. Aus den Einreichungen wählt<br />

die Jury zehn Beiträge aus, aus welchen drei Finalisten<br />

hervorgehen. Die Jury bewertet sowohl visuelle,<br />

ästhetische und funktionelle als auch technische<br />

und ökonomische Aspekte. Die diesjährigen Beiträge<br />

wurden 2018 fertiggestellt.<br />

Pumpstation P42<br />

Foto Pumpstation: ©Therese Engström, Designat Ljus Europa AB<br />

Lichtplanung Pumpstation: ©Jan Forsmark und Robert Taavo, Designat Ljus Europa


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89<br />

Licht<br />

Bad Yasuragi<br />

Die Pumpstation P42 für Wasser und Abwasser, die<br />

auf einem prominenten Platz bei einer der Einfahrten<br />

nach Luleå steht, erhielt eine lobenswerte Erwähnung.<br />

Mit der Beleuchtung der zweischaligen Fassade<br />

soll der Eindruck von Lichtreflexionen entstehen, die<br />

von Wellen am Strand gebrochen werden. Die äußere<br />

Schale der Fassade, die aus Cortenstahl-Stäben besteht,<br />

erzeugt bei Sonnenschein ein veränderliches<br />

Schattenspiel. Abends wird die Fassade von hinten<br />

beleuchtet und von den örtlichen Wetter- und Windverhältnissen<br />

gesteuert, wodurch ein hin und her wogendes<br />

Lichtspiel auf der Fassade entsteht.<br />

Im Juryprotokoll zum japanischen Bad Yasuragi wurde<br />

der subtile Einsatz von artifiziellem und natürlichem<br />

Licht gewürdigt, das ein genuines Erlebnis von<br />

Schlichtheit und Reinheit erzeugt. Für das feinstimmige<br />

Zusammenspiel zwischen Licht und Raum, das<br />

Verständnis von der natürlichen Unregelmäßigkeit<br />

des Lichtes, für die Atmosphäre, die auf den Kenntnissen<br />

der alten japanischen Traditionen beruht und<br />

die Integrität der Besuchenden respektiert, wurde das<br />

Projekt mit einer lobenswerten Erwähnung geehrt. u<br />

Bad Yasuragi<br />

Foto Yasuragi: ©Åke E:son Lindman<br />

Lichtplanung Yasuragi: ©Tatiana Bibikova, ECO Lightlink<br />

Bad Yasuragi


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

90<br />

Licht<br />

„Aussicht“<br />

Der gewinnende Beitrag, der Lesesaal Ekonomikum,<br />

der in einem der von Peter Celsing im Jahre 1975 entworfenen<br />

Institutionsbauten der Uppsala Universität<br />

liegt, besteht aus zwei unterschiedlichen Räumen:<br />

einem Raum für Gruppenarbeit und soziale Tätigkeiten<br />

und dem eigentliche Lesesaal. Der Architekt und<br />

Lichtplaner Jonas Kjellander von Sweco Architects<br />

hat die Räume „Aussicht“ und „Einsicht“ genannt.<br />

Der erste Raum, den man betritt, die „Aussicht“, ist<br />

ein Raum für kollektives Arbeiten und Zusammensein,<br />

von Tageslicht durchflutet und mit Möbeln, die<br />

an unterschiedliche soziale Situationen angepasst<br />

sind: Gruppenarbeiten in kleinen, verglasten Besprechungszimmern,<br />

Gespräche an runden Kaffeetischen<br />

oder geselliges Zusammensein auf dem großen, bodennahen<br />

und mit grünem Wollteppich ausgekleideten<br />

Kollektivsofa, das vor einer schallabsorbierenden<br />

Mooswand steht. Die ruhige und angenehme Atmosphäre<br />

wird durch die Beleuchtung unterstützt und<br />

auf die Besucher übertragen. Auch die Tatsache,<br />

dass die Schuhe beim Eingang ausgezogen werden,<br />

trägt dazu bei, dass man sich respektvoller bewegt,<br />

so etwa wie wenn man bei jemandem Zuhause ist,<br />

meint Architekt Kjellander.<br />

Der eigentliche Lesesaal, die „Einsicht“, ist in einem<br />

Schutzraum eingebaut, der im Ernstfall innerhalb von<br />

48 Stunden entleert werden kann und der eigentlichen<br />

Funktion des Schutzraums dient. Aus dem<br />

fensterlosen und am Anfang der Planung noch recht<br />

trostlos wirkenden Raum ein attraktives Lernmilieu<br />

mit guten Licht- und Klimaverhältnissen zu gestalten,<br />

war eine Herausforderung.<br />

Dunkelheit kann auch ruhegebend sein. Variation ist<br />

natürlich und hilft uns, unsere Sinne zu schärfen. Die<br />

umgebende Dunkelheit unterstützt die Konzentration<br />

innerhalb einer der individuellen „Lichtblasen“, die jedem<br />

Platz zugewiesen ist, erklärt Architekt Kjellander.<br />

Hier signalisieren sowohl die Möbel als auch die Lichtgestaltung,<br />

dass es sich um ein ruhiges Milieu für individuelles<br />

Arbeiten und Studieren handelt. Reduzierte<br />

Allgemeinbeleuchtung in Kombination mit individueller<br />

Platzbeleuchtung ist üblich in gängigen Lesesälen.<br />

Was hier kennzeichnend ist, ist die Kombination<br />

aus verschiedenen Arten zum Sitzen und individuell<br />

gesteuerter Platzbeleuchtung für unterschiedliche<br />

Präferenzen, sowohl für analoges als auch digitales<br />

Arbeiten. Wir sind alle verschieden und wollen unterschiedlich<br />

sitzen, oder auch mal den Platz wechseln<br />

können während einer langen Arbeitssitzung.<br />

In der Mitte des Raumes befindet sich ein Sitzkreis<br />

aus vierzehn für dieses Projekt spezialdesignten Sesseln,<br />

die sowohl aktives als auch entspanntes Sitzen<br />

ermöglichen. Der Kreis bildet einen eignen Rahmen<br />

für unterschiedliche Gesprächssituationen, wenn<br />

der Raum vom Lesesaal zum „Raum für Gespräche“<br />

mutiert. Zusätzlich zu den in der Decke eingebauten<br />

Spotlights, sind die Plätze mit individuellen Tischlampen<br />

versehen.<br />

Das Erzählen am Lagerfeuer war eine der Ursprungsformen<br />

der Begegnungen von Menschen in vielen<br />

Kulturen seit Urzeiten, erzählt der Architekt. Der Kreis<br />

soll nicht größer sein, als dass man die Gesichtsausdrücke<br />

aller im Kreis ablesen kann, was sehr wichtig<br />

für ein gutes Gespräch ist, betont er. Dies wird auch<br />

durch das Licht, das von der Tischfläche ins Gesicht<br />

reflektiert, unterstützt.<br />

Die Akustik kann für diesen Teil des Raumes an unterschiedliche<br />

Gesprächssituationen angepasst werden,<br />

indem die schallabsorbierenden Elemente über<br />

der Feuerstelle weggeschoben werden. Auch das<br />

Beleuchtungsszenario kann an unterschiedlich große<br />

Gruppen und verschiedene Zwecke angepasst werden,<br />

je nachdem, ob es sich um eine Märchenstunde,<br />

einen Lyrikabend mit Publikum oder eine Vorstandssitzung<br />

handelt. Die ruhige Atmosphäre wird vom<br />

diskreten Sternenhimmel unterstützt, der von einem<br />

Astronomen der Uppsala Universität gestaltet wurde.<br />

In der Beurteilung der Jury zum gewinnenden Beitrag<br />

wurden die umfassenden Kenntnisse vom Zusammenspiel<br />

zwischen Farben, Formen und Materialien<br />

gelobt. Das umfangreiche Wissen von Lernmilieus<br />

und der Glaube an den jungen Menschen sowie sein<br />

Recht auf Würde wurden hervorgehoben. Die Jury<br />

lobte den großen Mut und den kreativen Einsatz von<br />

ursprünglichen Ausdrucksmitteln, die das Gefühl von<br />

Geborgenheit, Vertraulichkeit und Staunen in diesem<br />

einzigartigen Lernmilieu verstärken.<br />

Architekt Jonas Kjellander, der schon 2010 den<br />

Schwedischen Lichtpreis für die Planung des Kindergartens<br />

Matildelund in Kumla bekommen hat, erklärt<br />

bei der diesjährigen Preisverleihung sein Interesse<br />

für Lernmilieus: Schulen sind für ihn die wichtigsten<br />

Milieus, die wir gestalten, und Licht ist das wichtigste<br />

Werkzeug des Architekten. Er hofft durch diesen<br />

Preis vermehrt Möglichkeiten zu bekommen, um<br />

gute Beleuchtung nicht nur in Schulen, sondern auch<br />

in anderen Bereichen realisieren zu können und fügt<br />

hinzu, dass die Perspektive der Kinder als Maßstab<br />

uns allen guttun würde.


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91<br />

Licht<br />

„Einsicht“<br />

Foto Lesesaal: ©Åke E:son Lindman<br />

Lichtplanung Lesesaal: ©Jonas Kjellander, Sweco Architects Örebro<br />

„Einsicht“<br />

„Einsicht“<br />

„Einsicht“


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

92<br />

Produkt News<br />

Nachts nur leuchten,<br />

wenn es nötig ist<br />

Weltweit nimmt die nächtliche Beleuchtung immer größere Ausmaße an – ein<br />

Problem, dessen ganze Tragweite noch längst nicht absehbar ist. Der erhöhte<br />

Energieverbrauch ist nur eine der vielen Folgen. Besorgniserregend ist aber auch<br />

der direkte Einfluss auf die Tierwelt und damit auf unsere Umwelt. Dabei ließe<br />

sich dieser Entwicklung an vielen Orten mit einfachen Mitteln entgegenwirken.<br />

Jährlich lässt sich eine Zunahme an nächtlichem<br />

Kunstlicht um über zwei Prozent<br />

beobachten. Diese steigende „Lichtverschmutzung“<br />

führt dazu, dass die Sterne<br />

in stark besiedelten Gebieten heute kaum<br />

mehr wahrnehmbar sind. Stattdessen leuchten<br />

künstliche Lichtquellen und stören so<br />

die Orientierung von Insekten und Zugvögeln.<br />

Tödliche Kollisionen der Vögel mit beleuchteten<br />

Gebäuden sind eine der Folgen.<br />

Zudem kreisen jede Nacht Millionen von Insekten<br />

bis zu Erschöpfung und Tod um das<br />

nächtliche Licht. Einen Zusammenhang mit<br />

dem aktuellen Insektensterben halten Experten<br />

daher für durchaus wahrscheinlich.<br />

Dabei wäre ein Gegensteuern oft ganz<br />

einfach. Zum Beispiel durch ein intelligent<br />

gesteuertes Licht, das nachts nur scheint,<br />

wenn es wirklich nötig ist, und sonst automatisch<br />

deaktiviert wird. Möglichkeiten<br />

hierfür zeigt zum Beispiel das Portfolio des<br />

Herstellers ESYLUX, etwa mit den ALVA<br />

LED-Pollerleuchten mit eingebautem Bewegungsmelder.<br />

Sie können nicht nur sich<br />

selbst, sondern ganze Leuchtengruppen<br />

energieeffizient steuern. Damit reduzieren<br />

sie die Lichtverschmutzung – und schonen<br />

so unsere Umwelt und nicht zuletzt natürlich<br />

auch das eigene Budget.<br />

ESYLUX Österreich GmbH<br />

T +43 (0)732 788188-0<br />

info@esylux.at<br />

www.esylux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Nicht nur intelligent,<br />

sondern auch sicher<br />

Neue Produkte für ein sicheres Zuhause: Das war<br />

das Motto der beiden Afterwork-Veranstaltungen im<br />

September der KNX Austria, die als nationale Gruppe<br />

der KNX Association die Bekanntheit der standardisierten<br />

KNX Technologie in Österreich fördert. Sowohl<br />

in Niederösterreich als auch in der Steiermark<br />

konnten KNX Profis – Umsetzer von KNX Projekten<br />

– so wie Interessenten neue Produkte in gemütlicher<br />

Atmosphäre ansehen, angreifen, Fragen stellen und<br />

sich untereinander austauschen.<br />

„KNX Secure Produkte verwenden die gleichen Sicherheitsmechanismen<br />

wie Ihre Bank und sind daher in puncto<br />

Sicherheit mit dem Online Banking gleichzusetzen“<br />

brachte es Markus Zack, Obmann der KNX Austria,<br />

bei der Veranstaltung in Guntramsdorf auf den Punkt.<br />

„Auch in Graz war das Interesse groß“ fasst Thomas<br />

Lenitz, KNX Austria Obmann-Stv., zusammen. Mit den<br />

Veranstaltungen wollte man der Nachfrage nach einer<br />

Plattform zwischen Anbietern von KNX Produkten und<br />

Umsetzern der Projekte (KNX Profis) nachkommen.<br />

Auch im nächsten Jahr sind Veranstaltungen an verschiedenen<br />

Standorten quer durch Österreich geplant.<br />

www.knxaustria.at<br />

93<br />

Produkt News<br />

Innovative und hochflexible Aluminiumprofilsysteme<br />

mit unendlichen Möglichkeiten.<br />

Wir bringen Visionen von Architekten und Lichtdesignern<br />

in nahezu jede denkbare Form.<br />

H-80 Profil | H-140 PROFIL<br />

Dome<br />

Design trifft Licht<br />

LICHT FOLGT FORM - FORM FOLGT ARCHITEKTUR<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

94<br />

Produkt News<br />

Fotos: Laschenskyhof GmbH, Michael Huber | www.huber-fotografie.at<br />

Gastlichkeit in<br />

zeitgemäßem Design<br />

Am Rande Salzburgs liegt das Hotel „Laschenskyhof“, in dem sich typisch österreichische<br />

Gastlichkeit und zeitgemäße technische Standards vereinen. Für die<br />

Sanitärausstattung setzten die Eigentümer auf Design-Armaturen von HANSA,<br />

die sich harmonisch in das Ambiente einfügen und dabei ebenso den Anspruch an<br />

Modernität, Nachhaltigkeit und Komfort erfüllen.<br />

Im Frühjahr 2019 wurde nun ein luxuriöser Zubau mit<br />

Gästezimmern, Seminarräumen und Wellnessbereich<br />

eröffnet. Bei der Ausstattung haben sich die Eigentümer<br />

erneut für Produkte von HANSA entschieden.<br />

Blickfang am Waschtisch ist die seitenbediente<br />

HANSADESIGNO STYLE, die als optisches Statement<br />

und die seitliche Bedienung gleich mehrere Vorteile<br />

bietet: Zum einen bleibt die Chromoberfläche vor dem<br />

Tropfwasser der Hände weitgehend geschützt. Das<br />

hält sie lange sauber und hygienisch. Zum anderen<br />

ergibt sich mehr Komfort unter der Armatur.<br />

Die freistehende Wanne erhielt mit der<br />

HANSADESIGNO eine ebenso attraktive Begleitung.<br />

So ergibt sich ein zeitgemäß frisches und einheitliches<br />

Armaturenbild.<br />

Die Handbrause HANSAACTIVEJET STYLE folgt dem<br />

aktuellen Wohlfühltrend. In modernem softedge-Design<br />

gestaltet, liefert sie ein intuitives Verwöhnprogramm.<br />

Auf Knopfruck lassen sich drei verschiedene<br />

Erlebnismodi einstellen: das Strahlbild INTENSE für<br />

den Duschalltag, das weiche SENSITIVE SPRAY für<br />

Entspannung oder das härtere PULSE SPRAY für eine<br />

gezielte Massagebehandlung. Für eine leichte und<br />

unkomplizierte Reinigung sorgt die Anti-Kalk Technik.<br />

So ist die Handbrause immer hygienisch sauber<br />

und die Gäste fühlen sich rundum wohl.<br />

Perfekt kombiniert wurde die HANSAACTIVEJET<br />

STYLE Handbrause im Wandstangen-Set mit dem<br />

HANSALIVING Thermostat.<br />

HANSA AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)662 433 100-0<br />

office@hansa.at<br />

www.hansa.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Heiz- und Kühldecke<br />

mit Klick<br />

Für ganzjährig angenehme Temperaturen bietet<br />

Uponor mit Thermatop M jetzt eine besonders einfach<br />

zu installierende Heiz- und Kühldecke.<br />

Das wasserbasierte Heiz- und Kühldeckensystem arbeitet<br />

überwiegend nach dem Strahlungsprinzip und<br />

zeichnet sich durch vielfältige Anwendungs- und<br />

Gestaltungsmöglichkeiten aus. Die vorgefertigten<br />

Heiz- und Kühlelemente aus dem diffusionsdichten<br />

MLCP Mehrschichtverbundrohr sind besonders einfach<br />

zu montieren, denn sie werden einfach ohne<br />

zusätzliches Werkzeug in eine herkömmliche Deckenunterkonstruktion<br />

eingeklickt. Die Beplankung<br />

wird danach vom Trockenbauer komplett in Eigenregie<br />

ausgeführt, womit auch eine vollständige Gewerketrennung<br />

gewährleistet ist. Speziell geformte<br />

Befestigungsschienen sorgen für einen sehr guten<br />

Kontakt der Rohre mit der Gipskarton-Thermoplatte<br />

und ermöglichen so hohe Leistungswerte. In Verbindung<br />

mit der einfachen Planung und Auslegung<br />

können so architektonisch ansprechende, fugen- und<br />

richtungslose Heiz- und Kühldecken in einem breiten<br />

Objektspektrum vom Einfamilienhaus bis hin zu<br />

großen Gewerbebauten umgesetzt werden. Uponor<br />

Thermatop M sorgt dabei nicht nur für ein ganzjährig<br />

angenehmes Raumklima, sondern auch für eine gute<br />

Raumakustik. Beleuchtungselemente und weitere<br />

Bauteile, wie Lautsprecher, Sprinkler etc., können<br />

problemlos in die Decke integriert werden.<br />

Uponor Vertriebs GmbH<br />

T +43 (0)2236 23003-0<br />

info.at@uponor.com<br />

www.uponor.at<br />

www.uponor.at/thermatop-m<br />

95<br />

Produkt News<br />

EXOS. Systemlinie<br />

Mineralgußwaschtische mit perfekt<br />

abgestimmten Accessoires mit Edelstahlkorpus<br />

und wahlweise schwarzer oder weißer<br />

Sicherheitsglasfront. Hier kombiniert mit<br />

innovativen F5L-Mix Einhebelmischer als<br />

Wasch- und Duscharmatur.<br />

Entdecken Sie unsere Neuheiten auf<br />

www.franke.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

96<br />

Produkt News<br />

Faszinierendes Wassererlebnis<br />

Puristisches Design kombiniert mit High-End-Technologie und innovativen Features<br />

– so präsentiert die Marke AXOR ihre neuen Kopfbrausen. Mit jeweils sechs<br />

runden und eckigen Varianten ermöglicht das Sortiment die Umsetzung kompletter<br />

AXOR Bäder bis in die Dusche.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Das klare, puristische Design mit innovativen Features<br />

entstand in Zusammenarbeit mit Phoenix Design<br />

aus Stuttgart: Das Quadrat oder der Kreis als prägende<br />

Formen – von der Kopfbrause über den Brausearm<br />

bis hin zu den passenden Thermostatmodulen. Stilbildend<br />

sind dabei die fein geschliffenen und polierten<br />

Kanten der hochwertigen Metallplatte – höchste Fertigungskunst,<br />

die in Kombination mit dynamischen<br />

Strahldüsen das puristische Design unterstreichen.<br />

Veredelt mit einer der 15 AXOR FinishPlus Oberflächen<br />

erhalten die Produkte zusätzliche Strahlkraft.<br />

High-End Technologie und Innovative Features<br />

Gefertigt aus hochwertigem Metall führt die Strahlscheibe<br />

der 2jet Varianten zwei revolutionäre Wasserstrahlarten:<br />

der sanfte, großflächige PowderRain<br />

(Durchfluss: 16-20L/Minute) und der neue Intense<br />

PowderRain (Durchfluss: 15-18L/Minute), eine intensivere,<br />

konzentrierte Variante der beliebten Strahlart.<br />

Die Strahldüsen sind nur sichtbar, solange die Brause<br />

in Funktion ist. Ist das Wasser abgeschaltet, fahren<br />

sie zurück in die Strahlscheibe. Dadurch ist die<br />

Metallplatte leicht zu reinigen: Mittels einem Bajonette-Anschluss<br />

kann sie außerdem einfach abgenommen<br />

und wieder montiert werden, z.B. für ein<br />

Entkalkungsbad. Innovativ ist auch die integrierte<br />

ServiceCard – per Knopfdruck kann sie entnommen<br />

und der Brausefilter gereinigt werden.<br />

97<br />

Durch ihr Design, ihre Materialität und die Inszenierung<br />

des Wassers verleihen die AXOR Showers dem<br />

Duschraum etwas Makelloses.<br />

Hansgrohe Handelsges.m.b.H.<br />

T +43 (0)2236 62830<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.com<br />

Produkt News<br />

DIE DESIGN-<br />

V ELFALT<br />

MADE IN AUSTRIA<br />

Qualitätsprodukte der österreichischen<br />

Traditionsmarke in vollendetem Design<br />

Mehr Informationen finden Sie auf:<br />

www.vogelundnoot.com/at/designvielfalt


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

98<br />

Produkt News<br />

Klassische Schönheit aus Österreich<br />

„The New Classic“ heißt die neue Badkollektion von Laufen. Ihre anmutige Schönheit<br />

verdankt sie Star-Designer Marcel Wanders, der hier klassische Formen mit Saphir-<br />

Keramik neu interpretiert hat. Das besondere Flair der Kollektion ist der Kreativität<br />

des Designers in Kombination mit der meisterhaften Beherrschung des Materials<br />

durch Laufen zu verdanken und kommt in jedem einzelnen Stück zum Ausdruck.<br />

Laufen ist das einzige Unternehmen, das in Österreich<br />

Sanitärkeramik erzeugt. An den zwei<br />

Produktionsstandorten – im niederösterreichischen<br />

Wilhelmsburg und im oberösterreichischen<br />

Gmunden – entsteht eine Keramik fürs<br />

Bad, die für ihre Qualität weit über die Grenzen<br />

hinweg bekannt ist. Die Kollektion „The New<br />

Classic“ wird beispielsweise ausschließlich am<br />

Produktionsstandort in Gmunden hergestellt.<br />

Revolution in der Formensprache<br />

Eine besondere Spezialität von Laufen ist es, die<br />

Grenzen des Werkstoffes Keramik auszuloten<br />

und so auch technisch besonders anspruchsvolle<br />

Entwürfe umzusetzen. Vor allem mit dem<br />

neu entwickelten Material SaphirKeramik gelang<br />

Laufen eine bahnbrechende Weiterentwicklung.<br />

Das Material bringt den traditionellen<br />

Werkstoff Keramik in völlig neue Formen.<br />

Hauchdünne und doch robuste, starke Wandungen,<br />

sowie eng definierte Radien sind mit dem<br />

neuen Werkstoff möglich.<br />

Mit dem Design von „The New Classic“ hat Laufen<br />

den niederländischen Designer Marcel Wanders<br />

beauftragt, der sich mit seinem extravaganten<br />

Stil und seinem innovativen Umgang mit Material<br />

und Technologie weltweit einen exzellenten Ruf<br />

erarbeitet hat. Die idealen Voraussetzungen, um<br />

mit SaphirKeramik eine neue Formensprache für<br />

die Badgestaltung zu definieren. Weiche, lässig<br />

geschwungene und feminin anmutende Kurven<br />

erinnern an sich öffnende Blütenkelche und kontrastieren<br />

mit bewusst kantig ausgestalteten Elementen<br />

als männlichem Konterpart. Dank dieses<br />

Spannungsbogens entfaltet „The New Classic“<br />

eine ikonenhafte Präsenz, die in dieser Form<br />

noch nie mit Badkeramik realisiert wurde.<br />

Zu „The New Classic“ gehören Waschtische und<br />

Waschtisch-Schalen, WCs, Bidet, Badewanne,<br />

Armaturen, Spiegel und Accessoires sowie Möbel.<br />

Die charakterstarke Kollektion wurde für ihre<br />

sinnliche Verbindung von Ästhetik und Funktion<br />

mit dem iF Design Award 2019 ausgezeichnet.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office.wi@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Ein Stück Natur<br />

im Bad<br />

Oberflächen aus echtem Heu und wunderbar<br />

duftenden Heublumen aus den Tiroler Bergen<br />

bietet das Systemkonzept Riva aus der<br />

österreichischen Industrie-Manufaktur Conform<br />

Badmöbel mit der Kollektion Hayland.<br />

Die in Breite und Tiefe individuell planbare<br />

Waschtischplatte der Serie Riva, die in<br />

sechzehn Dekoren sowie in drei natürlichen<br />

Keramikoberflächen gefertigt und nach individuellen<br />

Wünschen mit verschiedensten<br />

Waschbecken, Aufsatzkeramiken, Unterschränken,<br />

Bords, Spiegeln und Spiegelschränken<br />

(zur Wahl stehen auch sehr robuste<br />

Metallspiegelschränke!) kombiniert<br />

werden kann, bietet schier unbegrenzte<br />

Möglichkeiten für individuelle Waschplatz-Lösungen.<br />

Hundertprozentige Natürlichkeit und erstklassige<br />

ökologische Werte bis ins kleinste<br />

Detail garantiert die Oberfläche Hayland.<br />

Die Innovation ist das Ergebnis einer langjährigen<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit.<br />

Frisches Heu und getrocknete Heu-<br />

99<br />

blumen werden mit zu 100% abbaubaren<br />

biologischen Bindestoffen auf ein spezielles<br />

Trägermaterial aufgetragen und als einzigartige<br />

Naturdekore händisch auf die Conform-Oberflächen<br />

appliziert. Ganz ohne Zugabe<br />

von Aromen oder Duftstoffen entsteht<br />

ein langanhaltendes, olfaktorisches Erlebnis<br />

von blühenden Bergwiesen. Gleichzeitig<br />

sind die Oberflächen der Haylander ausgesprochen<br />

robust und für die Herausforderungen<br />

des Badalltags gerüstet.<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at<br />

www.conform-partnersystem.com<br />

Produkt News<br />

Bau auf Uponor<br />

mit Thermatop M*<br />

Das fugenlose Gipskarton Heiz-/Kühldeckensystem<br />

für besondere architektonische Ansprüche<br />

Schnelle Montage, flexible<br />

Installation dank einfacher<br />

Klickmontage<br />

Hohe Heiz- und Kühlleistungen,<br />

große thermisch aktive<br />

Rohroberfläche,<br />

hohe Schallabsorptionsgrade<br />

Klare Gewerketrennung zwischen<br />

Trockenbau und Haustechnik<br />

* Der neue Name für Uponor Varicool Eco S<br />

www.uponor.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

100<br />

Produkt News<br />

Foto: Repabad / Rita Pauchard<br />

Im Bann verschiedener Kulturen<br />

Die Vielfalt an kulturellen Eindrücken, die der Bauherr über viele Jahre auf Reisen<br />

sammelte, prägen das Badezimmer hoch über den Dächern von Chur, Schweiz.<br />

Aus dieser Lebenserfahrung hat die Innenarchitektin<br />

Nedrete Mehmedi einen Mix aus verschiedenen Stilen<br />

und Materialien kreiert, der sich durch die komplette<br />

Wohnung zieht. Die Farben der Decke und des<br />

Eichenparketts harmonieren mit dem blauen brasilianischen<br />

Quarzit „Azul Macaubas“. Ins Auge fallen sofort<br />

die runden Gemälde „moorish bath“ des französischen<br />

Künstlers Jean Gérôme, die die Wände zieren.<br />

Besonders das Badezimmer spiegelt diesen gekonnten<br />

Materialmix wider. Das Herzstück im Bad<br />

bildet das Dampfbad von Repabad, das mit seiner<br />

externen Dampftechnik, der Aromatherapie, dem<br />

Farblicht-System und den kupferbeschichteten Beschlägen<br />

keine Wünsche offen lässt. Ein Unikat, das<br />

in dieser Ausführung und Gestaltung nur einmal genau<br />

in diesem Badezimmer vorkommt. Repabad ist<br />

Wunsch-Erfüller, folgt aktuellen Trends nach Individualität<br />

und Einzigartigkeit in der Badgestaltung.<br />

repaBAD GmbH<br />

T +43 (0)800 29 35 18<br />

info@repabad.com<br />

www.repabad.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

TECTUS® Glas<br />

Ganzheitliches<br />

Beschlagsystem für<br />

Ganzglastüren<br />

Refugium des guten Geschmacks<br />

Dank Spitzenkoch Andreas Caminada wurde Schloss Schauenstein im Schweizer Örtchen<br />

Fürstenau zu einer gastronomischen Topadresse. Namensvetter und Architekt Gion A. Caminada<br />

erweiterte das Schlossensemble nun um ein Gasthaus, in dem Sanitärtechnik und<br />

Badezimmerdesign von Geberit eine feste Größe sind.<br />

„Das kommt von hier“ gilt für die Architektur der Casa genauso wie für das Essen. Mit<br />

dem Architekten Caminada wurde ein ausgewiesener Kenner der Bündner Baukultur mit<br />

dem Projekt beauftragt. Als Ausgangspunkt dienten ihm zwei Ställe. Deren verwitterte<br />

Dachbalken, aber auch die Zwischenböden sind im neuen Gebäude wiederzuerkennen.<br />

Dass von den zehn Gästezimmern in der Casa Caminada keines wie das andere ist, hat<br />

damit zu tun, dass das Festhalten an der ursprünglichen Kubatur der Ställe zu allerlei<br />

spannenden konstruktiven Unregelmäßigkeiten geführt hat. So vielfältig die Zimmer aufgrund<br />

dieses Vorgehens auch sind, so einheitlich hochwertig sind die Badezimmer ausgestattet.<br />

Alle sind mit dem Besten bestückt, was die Sanitärbranche zu bieten hat. Dazu<br />

gehören das Dusch-WC AquaClean Mera, die Duschfläche Setaplano und die Keramiken<br />

der Badserien Acanto und Xeno² – allesamt aus dem Hause Geberit, das bewährte Funktionalität<br />

und herausragendes Design verbindet.<br />

Geberit Vertriebs GmbH & Co KG<br />

T +43 (0)2742 401 0<br />

sales.at@geberit.com<br />

www.geberit.at<br />

www.geberit-aquaclean.at<br />

Ihr Kontakt<br />

Alexander Moser<br />

+43 664 / 167 2514<br />

www.tectus-glas.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

102<br />

Produkt News<br />

Ganzheitliche Qualität<br />

im Designhotel<br />

Nicht nur die reisefreundliche Lage am Münchner Hauptbahnhof macht das Le<br />

Méridien Hotel zur ersten Wahl für Besucher der Bayerischen Landeshauptstadt.<br />

Das Hotel verfügt über großzügige, helle Zimmer, bietet entspannte Wohlfühlatmosphäre<br />

und durchdachtes, modernes Design, das die Bedürfnisse der Gäste in den<br />

Mittelpunkt stellt. Auf dieser Basis entschied man sich bei der Renovierung der<br />

über 300 Bäder nun für komplette Ausstattungen vom Badspezialisten KEUCO und<br />

ein stimmiges Interiorkonzept.<br />

Viel Ablagefläche und eine reinigungsfreundliche<br />

Oberfläche bietet das maßgefertigte KEUCO Waschtischboard<br />

mit trüffelfarbigem Glas. Die EDITION<br />

400 Zweigriff-Armaturen wirken mit ihrem schlanken<br />

Äußeren wie Skulpturen, die über die Keramikwaschtische<br />

ragen. Der passende Lichtspiegel, der sich<br />

über den kompletten Waschplatz erstreckt, erhellt<br />

den Raum durch die durchgängige LED-Beleuchtung.<br />

Für den genaueren Blick bietet der beleuchtete<br />

iLook_move LED-Kosmetikspiegel eine fünffache<br />

Vergrößerung und der flexible Schwenkarm lässt jegliche<br />

gewünschte Position des Spiegels zu.<br />

Geradlinig angeordnet und zur Symmetrie des Raumes<br />

passend finden sich KEUCO Accessoires rund um<br />

das WC. Unter der Abdeckung hält der Toilettenpapierhalter<br />

der COLLECTION MOLL das Papier bereit.<br />

Die passende verchromte Bürstengarnitur, mit leicht<br />

zu entnehmendem Einsatz, ist äußerst pflegeleicht.<br />

In den Duschen erwarten die Gäste minimalistischen<br />

IXMO Armaturen und Kombinationen mit Kopf- und<br />

Handbrause, oder die innovative Duscharmatur<br />

IXMO-solo, die in nur einem Modul Einhebelmischer<br />

und Schlauchanschluss vereint. IXMO von KEUCO<br />

kombiniert nach dem Credo „weniger kann mehr“<br />

mehrere Funktionen auf kleinstem Raum mit einem<br />

designstarken Look.<br />

KEUCO GMBH<br />

T +43 (0)662 45 40 56 0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

Produkt News<br />

INFRAROT<br />

FÜR DUSCHE & DAMPFBAD<br />

Design-Vielfalt made in Austria<br />

In jedem VOGEL &NOOT Designheizkörper<br />

steckt österreichisches Know-how.<br />

Das Werk in Kapfenberg/Diemlach ist<br />

nämlich nicht nur auf effiziente Konvektoren<br />

und Heizwände spezialisiert, sondern<br />

auch auf hochwertig designte Badund<br />

Designheizkörper.<br />

LOWA-VM macht Lust auf schöne Behaglichkeit<br />

und bietet mit technischer Raffinesse<br />

und edlem Design eine neue Form<br />

ganzheitlicher Wellness im Sanitärbereich.<br />

Dazu gehören etwa der besonders elegante<br />

Mittenanschluss, die bautechnische<br />

Flexibilität dank Links- sowie Rechtsausführung<br />

und die designstarken Oberflächen.<br />

Das Modell LOWA-VM LUX überzeugt<br />

so etwa auch mit Handtuchhaltern<br />

in offener oder geschlossener Bauweise.<br />

Und der LOWA-VM SPA sorgen plane<br />

Oberflächen mit großer Farbauswahl für<br />

eine gelungene Raumgestaltung.<br />

FATALA NEU, die Weiterentwicklung des<br />

ursprünglichen Erfolgsmodells, verbindet<br />

edlen Minimalismus mit maximaler Funktionalität,<br />

mit Anschlussmöglichkeiten<br />

rechts oder links und optional auch mit<br />

E-Heizelement ausstattbar.<br />

Anspruchsvolle Designfans beeindruckt<br />

der Elektroheizkörper NEWA eLINE mit<br />

seiner glatten, puristische Oberfläche und<br />

der modernen, smarten und schlanken<br />

Ausführung. Die selbstregelnde PTC-Heizfolie<br />

ermöglicht eine schnelle gleichmäßige<br />

Erwärmung. Weiters überzeugt er<br />

durch niedrige Tiefe und Mittenanschluss<br />

sowie durch ein breites, aufpreisloses<br />

Farbspektrum bei Rahmen, Frontplatten<br />

und offenem Handtuchhalter.<br />

VOGEL&NOOT Austria<br />

T +43 (0)3858 601-0<br />

info@vogelundnoot.com<br />

www.vogelundnoot.com/at/<br />

Heilsame Tiefenwärme fürs Bad zu<br />

Hause. Die Infrarotpaneele machen<br />

aus jeder Dusche eine wohltuende<br />

Wellness-Zone. Infrarot sorgt in Dusche<br />

oder Dampfbad für eine angenehme,<br />

gesundheitsfördernde Wir kung, auch<br />

im kleinen Bad. Der geringe Platzbedarf<br />

bietet eine Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Platz nehmen<br />

und bewusst entspannen!<br />

www.repabad.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

104<br />

Produkt News<br />

Wohlfühlen im Schulalltag<br />

Als markantes Gebäude-Ensemble mit klaren Konturen, gefasst in warme Holzoptik,<br />

großzügig und offen angelegt, mit freiem Blick auf die eindrucksvolle Kulisse<br />

der alpinen Gebirgslandschaft – so präsentiert sich die Staatliche Realschule der<br />

oberbayerischen Gemeinde Murnau am Staffelsee. Die Bildungseinrichtung für<br />

rund 650 Jugendliche wurde bis Ende 2016 in zwei Bauabschnitten erweitert.<br />

Sanitärseitig begleitete Franke die bauliche Expansion.<br />

Franke lieferte dabei nicht nur Ausstattungselemente,<br />

die für eine extreme Beanspruchung während des<br />

Schulbetriebs optimal ausgelegt sind und den hohen<br />

Hygienestandards von öffentlich geführten Gebäuden<br />

in bestmöglicher Weise entsprechen, sondern realisierte<br />

zugleich eine adäquate Sanitärlösung für die<br />

Unterrichtsräume und die neu errichtete Sporthalle,<br />

die in Materialwertigkeit und Ausführungsoptik mit<br />

der visuellen Gesamtcharakteristik des modernen<br />

Gebäude-Komplexes übereinstimmen.<br />

Bei der Planung von Sanitärkonzepten steht in erster<br />

Linie die sichere und praktikable Nutzung im Fokus<br />

sowie die Einhaltung der Verkehrssicherungspflicht<br />

und wirtschaftliche und zunehmend auch ökologische<br />

Aspekte, erläutert Armin Stoll, projektverantwortlicher<br />

Architekt des Büros Harter & Kanzler in<br />

Freiburg: „Designspezifische Überlegungen rücken<br />

meist in den Hintergrund. Dabei zeigt das Schulprojekt<br />

Murnau sehr anschaulich, welch nachhaltige Wirkung<br />

durch eine gut abgestimmte Komponentenwahl<br />

erzielt werden kann: Aus der gelungenen Kombination<br />

von Gebäude<strong>architektur</strong> und Innenraumausstattung<br />

entsteht eine Wohlfühlatmosphäre, die für alle<br />

Nutzer ein Gewinn ist.“<br />

Entsprechend den sachlich-geradlinigen Bauelementen,<br />

der Helligkeit und Transparenz in den Innenräumen<br />

wurde die im zweiten Bauabschnitt realisierte<br />

Sporthalle mit Oberlichtfeldern und großflächigen<br />

Verglasung ausgeführt, die auch die klar strukturierten<br />

Dusch- und Umkleideräume mit natürlichem<br />

Licht versorgen. Die Ausstattung ist modern puristisch<br />

und bietet mit insgesamt 14 Duschplätzen<br />

hohe Nutzungskapazitäten. Das von Franke zusam-<br />

mengestellte Sanitär-Inventar entspricht hier einem<br />

hochwertig und optisch optimal integrierten All-inone-Portfolio<br />

– vom Waschtisch (mit elektronischer<br />

Armatur), über die Duscharmatur bis hin zum Papierhandtuch-<br />

und Seifenspender. Hinter der stringenten<br />

Optik verbirgt sich intelligente Funktionalität<br />

mit maximaler Relevanz für die Trinkwasserhygiene.<br />

Materialwahl, Konstruktionsart und die automatisierte<br />

Wasserabgabe-Regelung über das Trinkwassermanagementsystem<br />

„Aqua 3000 open“ bilden im<br />

Verbund ein effektives Sicherungssystem für einen<br />

hygienekonformen Installationsbetrieb. Mit der Umsetzung<br />

eines neuen nutzungsgerecht ausgelegten<br />

Leitungsnetzes hatten die Planer hierfür bereits<br />

günstige Voraussetzungen geschaffen.<br />

Franke GmbH<br />

T +43 (0)5574 67350<br />

ws-info.at@franke.com<br />

www.franke.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

++<br />

Smart und sicher<br />

rund ums Jahr<br />

Die Österreicherinnen und Österreicher fühlen sich sicher, bestätigt<br />

eine Umfrage des BMI. Dieses Sicherheitsgefühl wird<br />

von vielen Faktoren beeinflusst, unter anderem durch Maßnahmen<br />

zum Schutz des Eigenheims, wie etwa durch moderne<br />

Rollläden des oberösterreichischen Sonnenschutz-Spezialisten<br />

VALETTA.<br />

Automatisierte Rollläden erwecken nämlich auch während der<br />

Abwesenheit der Bewohner den Eindruck, als wäre jemand<br />

zuhause und beugen so Einbruchversuchen vor. Und Spontaneinbrecher<br />

werden von der Schlag- und Stoßfestigkeit<br />

der VALETTA Sicherheitsrollläden überrascht sein. Sie halten<br />

einem Hochschiebedruck von mehr als 100 kg stand, und<br />

schützen dank der höchsten Windwiderstandsklasse auch vor<br />

Unwettern. Die Steuerung der Rollläden ist leicht und intuitiv.<br />

Der nahezu geräuschlose Motor ist dabei als Funkvariante<br />

oder als drahtgebundener Komfortmotor erhältlich.<br />

Sicherheit und Transparenz kombiniert der VALETTA Tageslichtrollladen.<br />

Im Winter kann die tiefstehende Sonne zur<br />

Raumerwärmung hereingelassen werden, was Energiekosten<br />

spart. Stören aber die Sonnenstrahlen, können die Lamellen<br />

jederzeit zusammengefahren werden. Noch bessere Ergebnisse<br />

erzielt die Kombination mit dem VALETTA ISO ROLLRAFF<br />

Sturzkasten, der vom ift Rosenheim geprüft und mit einem<br />

Kasten-Wärmedurchgangswert Usb 0,30 und dem Temperaturfaktor<br />

fRsi 0,75 bewertet wurde.<br />

VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)732 38 80-0<br />

office@valetta.at<br />

www.valetta.at<br />

sicher geSTAHLtet<br />

Brandschutztüren und -verglasungen EI30 aus Stahl<br />

• schlanke Ansichten für maximale Transparenz<br />

• auch mit Einbruchhemmung und Antipanikfunktion<br />

• barrierefrei und optional mit Fingerschutz<br />

• System: forster fuego light<br />

www.forster-profile.ch


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

106<br />

Produkt News<br />

Kunst ohne Schwellenangst<br />

Eine moderne und offene Heimstätte für Institutionen der Bereiche Musik und Theater<br />

ist das Haus der Musik Innsbruck, das die Architekten ARGE Strolz - Dietrich |<br />

Untertrifaller im Auftrag der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft realisierten. Die<br />

vielfältigen Raumangebote auf den einzelnen Ebenen sind durch repräsentative<br />

Stiegenaufgänge und schwellen- bzw. barrierefrei durch KONE Aufzüge verbunden.<br />

Fotos: Günther Egger<br />

Nach dreijähriger Bauzeit sind nun insgesamt zehn<br />

Institutionen direkt im Herzen der Innsbrucker Altstadt<br />

unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die<br />

Zusammenlegung von Musikpflege und Schauspiel<br />

soll eine lebendige Zusammenarbeit und vielfache<br />

Synergieeffekte zwischen den unterschiedlichen<br />

Bereichen unterstützen. Gleichzeitig dient der neue<br />

Veranstaltungsort als Sitz von Verbänden und als<br />

Dependance des Mozarteums. Durch die gemeinsame<br />

Nutzung durch unterschiedliche Zielgruppen<br />

soll auch einer allgemeinen Schwellenangst in Bezug<br />

auf Kunst oder Kunstrichtungen begegnet werden.<br />

Kunstschaffende und Kulturträger, Auszubildende<br />

und kunstinteressierte Besucher treffen hier aufeinander,<br />

begegnen sich in Foyer, Bibliothek und Restaurant,<br />

in den Veranstaltungssälen, Gängen, Fluren<br />

und nicht zuletzt auch in den vertikalen Verkehrswegen<br />

des Hauses.<br />

Für den Aufzugspezialisten KONE bedeutete dies,<br />

sowohl dem hohen Designanspruch des Kulturquartiers<br />

gerecht zu werden als auch dem Kundenwunsch<br />

nachzukommen, für die unterschiedlichen Nutzer<br />

und Besucher ein extern bezogenes Informationssystem<br />

direkt in der Kabine umzusetzen. In enger Abstimmung<br />

mit den Architekten wurden die Schachttüren<br />

in die jeweilige Umgebung eingebunden. Auch<br />

in die Fassade (teilweise aus Keramik) konnten die<br />

Aufzugs türen stimmig integriert werden. Für die Einbindung<br />

von Informationsbildschirmen eines Drittanbieters<br />

wurden alle technischen Voraussetzungen<br />

geschaffen, was eine genaue Planung in enger Abstimmung<br />

mit der Haustechnik erforderte.<br />

Realisiert wurden zwei KONE MonoSpace 700 in 2er<br />

Gruppe, ein KONE MonoSpace 700 als Verbindungsaufzug<br />

zwischen Landestheater und Haus der Musik,<br />

ein KONE MonoSpace 500 und ein KONE TranSys<br />

Lastenaufzug mit einer Traglast von 3.500 kg. Auch<br />

das Schachtentrauchungssystem KONE IntelliVent<br />

wurde zweimal implementiert. Sämtliche Aufzugsanlagen<br />

werden durch die KONE Care Aufzugswartung<br />

auch über die Inbetriebnahme hinaus weiterbetreut.<br />

KONE AG<br />

T +43 (0)1 863 67-0<br />

office.at@kone.com<br />

www.kone.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

107<br />

kneer-suedfenster.de<br />

Produkt News<br />

Schiebetüren<br />

thermisch getrennt<br />

Die Fassade und der Eingangsbereich bestimmen die Ästhetik<br />

eines Gebäudes und kommunizieren seine Identität. Glasfassaden<br />

vermitteln Offenheit und Transparenz. Gleichzeitig<br />

bergen Glasfassaden und Automatiktüren aus Glas ein hohes<br />

Energieeinsparungspotential.<br />

Kreativ, flexibel und agil, entwickelt GEZE thermisch getrennte<br />

Gesamt-Türsysteme mit ein- oder zweiteiligen Oberlichtern<br />

inklusive Seitenfassadenteilen. So kann das Tageslicht maximal<br />

genutzt werden und es entsteht einladende Transparenz.<br />

Der Wärmedurchgangskoeffizient der kompletten Schiebetüranlage<br />

aus Glas ist zudem bedeutend kleiner als mit<br />

herkömmlichen Profilen. Eine durchgehende Bodenführung<br />

mit Entwässerung reduziert die Luftundurchlässigkeit zusätzlich.<br />

Mit einem Doppelrollenwagen als Option können bis zu<br />

140 Kilogramm schwere Türflügel – etwa mit Mehrfach-Isoliergläsern<br />

– realisiert werden. Der Antrieb ist nur noch 100<br />

Millimeter hoch und das Türdesign darum noch dezenter. Eine<br />

verstärkte Laufschiene sorgt für leichten, leisen und ruhigen<br />

Lauf und schont schwere Türflügel. Mit dem Gebäudeautomationssystem<br />

GEZE Cockpit lassen sich die Schiebetüren<br />

zudem in Gewerke übergreifende Vernetzungslösungen mit<br />

BACnet integrieren und können zentral bedient werden. GEZE<br />

begleitet seine Partner dabei durch den kompletten Objektlebenszyklus,<br />

angefangen bei der Planung – auch mit BIM.<br />

Exklusive neue Haustüren<br />

aus Holz und Aluminium-Holz<br />

· Solide Handwerkskunst<br />

· Modernste Technik<br />

· Authentische Oberflächen<br />

· Einzigartiger Charakter<br />

· Individuelle Griff-Lösungen<br />

· Integrierte Beleuchtung<br />

Jede Haustür ist ein<br />

unverwechselbares<br />

Unikat!<br />

GEZE Austria GmbH<br />

T +43 (0) 6225 87180<br />

austria.at@geze.com<br />

www.geze.at<br />

SÜD-FENSTERWERK GmbH & Co. Betriebs-KG · Rothenburger Str. 39 · D-91625 Schnelldorf<br />

Tel. +49 (0)79 50/81-0 · info@suedfenster.de


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

108<br />

Produkt News<br />

Attraktive Arbeitsbedingungen<br />

Zur Unternehmensgruppe Terhalle Holzbau in Ahaus gehören die vier Geschäftsbereiche<br />

Holz-, Objekt- und Innenausbau sowie Fenster und Fassaden. Um die<br />

Produktionsabläufe und den Vorfertigungsgrad durch eine neue Fertigungsstraße<br />

noch effektiver gestalten zu können, wurde nach Plänen der ortsansässigen Architektin<br />

Dipl. Ing. Ingrid Welberg eine Produktionshalle mit einem 3-geschossigen<br />

Bürotrakt und einem Zentrallager neu errichtet. Bei der Bandtechnik setzte der<br />

Bauherr auf die Bandtechnik TECTUS Glas von SIMONSWERK.<br />

Bei der Fassade des farbstarken Kubus mit<br />

dem Lager- und dem Bürotrakt neben der<br />

länglichen Produktionshalle in dunklem<br />

Grün setzten die Verantwortlichen auf die<br />

warmen und erdigen Farbtöne Ocker und<br />

Bronze. Bei der Innen<strong>architektur</strong> lag der<br />

Schwerpunkt auf einem natürlichen Raumgefühl,<br />

jeder Menge Offenheit und Transparenz<br />

sowie auf spannenden Materialkontrasten.<br />

Die Brettsperrholzdecken aus<br />

naturbelassenen Hölzern wie Fichte und<br />

Tanne lassen dabei die großen Glaselemente<br />

und die Glastüren im Inneren noch besser<br />

zur Geltung kommen.<br />

Durch den Einsatz der verdeckt liegenden<br />

Bandtechnik TECTUS Glas an den<br />

Ganzglas türen wird das Zusammenspiel<br />

noch intensiver, da die filigrane Bandtechnik<br />

und die Großzügigkeit der Glasflächen<br />

den Räumen viel Transparenz und Offenheit<br />

verleihen.<br />

Mit dem Beschlagsystem TECTUS Glas hat<br />

SIMONSWERK eine ästhetische und funktionale<br />

Lösung für den flächenbündigen<br />

Einbau von Ganzglastüren entwickelt. Erstmalig<br />

liegen Ganzglastür, Zarge sowie Bandund<br />

Schließsystem flächenbündig in einer<br />

Ebene und bilden die Basis für minimalistisches<br />

Design in Kombination mit höchster<br />

Transparenz: Die Beschlaglösung besteht<br />

aus dem komplett verdeckt liegenden Bandsystem<br />

TECTUS Glas, einer kontaktlosen,<br />

magnetischen Schließung sowie optisch<br />

abgestimmten Griffvarianten und überzeugt<br />

nicht nur ästhetisch, sondern auch technisch<br />

durch abgesicherte Belastungswerte<br />

bis zu 80 kg. Das entspricht einer Glastür<br />

von ca. 10 x 1000 x 2700 mm – unter Verwendung<br />

von Einscheibensicherheitsglas<br />

(ESG) in 8 mm oder 10 mm Stärke. Damit<br />

sind filigranes Design und hohe Belastbarkeit<br />

kein Widerspruch mehr.<br />

Neben der Modellausführung TECTUS<br />

Glas, die für alle Bürotüren genutzt wurde,<br />

kamen bei diesem Projekt auch verdeckt<br />

liegende TECTUS Bänder für die Brandschutztüren<br />

sowie das universelle Bandsystem<br />

VARIANT für Objekttüren im Gebäudeneubau<br />

zum Einsatz.<br />

SIMONSWERK GmbH<br />

T +49 (0)5242 413-0<br />

info@simonswerk.de<br />

www.simonswerk.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

109<br />

Produkt News<br />

Herstellergarantie auch<br />

für Qualitätsmontage<br />

Ob hochwertige Fenster, Haus- oder Innentüren Ganzglas-Systeme,<br />

Naturholzböden, Sonnenschutzlösungen<br />

oder ein smarter Produktmix – der Anspruch vom Premiumproduzenten<br />

Josko ist, dass seine Kunden rundum zufrieden<br />

sind.<br />

Mit der neuen, kostenlosen Herstellergarantie für Qualitätsmontage<br />

garantiert der heimische Vorzeigebetrieb nun<br />

als erster und einziger international agierender Markenhersteller<br />

freiwillig, dass seine Produkte auch sicher und<br />

professionell montiert werden. Wer den Einbau der Josko<br />

Qualitätsprodukte durch einen offiziellen Qualitätsmontagepartner<br />

erledigen lässt, profitiert automatisch von dem<br />

neuen kostenlosen Rundum-Schutz. Tritt ein Mangel auf,<br />

begleiten die Josko Experten die Kunden durch den gesamten<br />

Behebungsprozess. Dieses Sicherheitsnetz bietet<br />

nur das Zufriedenheitsversprechen von Joskomplett.<br />

Josko Fenster & Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at<br />

Führend in Lüftungs- und Brandschutzsystemen<br />

Eine Symbiose von höchster Lebensqualität bei lebendiger Architektur<br />

Universität Birmingham<br />

www.trox.at<br />

Fotocredit: Image courtesy of the University of Birmingham


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

110<br />

Produkt News<br />

Moderne Lernorte<br />

Neue pädagogische Konzepte erfordern ebenso wie der Ganztagsbetrieb eine<br />

veränderte Schul<strong>architektur</strong>. Die neue Middle School in Wiesbaden, erbaut nach<br />

dem „21st Century School Concept“, ist ein aktuelles Beispiel für differenzierte<br />

Lernlandschaften statt starrer Trennung in Flure und Klassenräume. Mit den<br />

mobilen Trennwandsystemen Variflex und Variflex Glas von Dorma Hüppe lassen<br />

sich dort Räume schnell und flexibel differenzierten Lernformen anpassen.<br />

Als Zentrum der Schule dient ein multifunktionales<br />

Begegnungszentrum, das flexibel teilbar als Foyer,<br />

als Aula, für Veranstaltungen und zur Kommunikation<br />

nutzbar ist. Die Klassenräume sind für unterschiedliche<br />

Lerngruppen teilbar oder können für die gemeinsame<br />

Nutzung miteinander verbunden werden. Sie<br />

lassen sich auch zum Flur hin öffnen, um diesen bei<br />

Bedarf mit einzubeziehen.<br />

Die intelligent konzipierten Trennwandsysteme<br />

ermöglichen dabei die schnelle, komfortable Anpassung<br />

an die raumtechnischen Anforderungen.<br />

Glaselemente, die eine helle, freundliche Lernatmosphäre<br />

mit einer großzügigen Offenheit schaffen,<br />

lassen sich problemlos mit blickdichten Elementen<br />

kombinieren. Mit einem Schalldämmmaß von bis zu<br />

Rw 52 dB mit Glas- und Rw 59 dB mit blickdichten<br />

Elementen verhindern sie effizient, dass störende<br />

Geräusche von einem in den anderen Raumbereich<br />

dringen. Mit optional integrierbaren Akustikpaneelen<br />

lassen sich Nachhallzeiten wirkungsvoll reduzieren.<br />

Die Trennwandelemente werden platzsparend auf<br />

kleinem Raum geparkt. Durch ihr niedriges Flächengewicht<br />

sind sie leicht zu handhaben. Die vollautomatische<br />

Steuerung ComfortDrive bietet ein<br />

Höchstmaß an Bediensicherheit und -komfort. Sie ist<br />

individuell programmierbar und überzeugt mit einer<br />

hohen Auf- und Abbaugeschwindigkeit.<br />

Hochwertige, robuste Oberflächen aus vielfältigen<br />

Materialien bieten funktionale Lösungen für den<br />

Schulalltag. So lassen sich beschreibbare und magnethaftende<br />

Oberflächen ebenso wie Akustikoberflächen<br />

optional in die Trennwand integrieren.<br />

DORMA Hüppe Austria GmbH<br />

T +43 (0)732 600-451<br />

office@dorma-hueppe.at<br />

www.dorma-hueppe.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

111<br />

Produkt News<br />

Hochselektiv, niedrigste Reflexion<br />

Mit dem neuen „Stopray Ultra-70 on Clearvision“<br />

hat AGC Interpane ein Produkt entwickelt,<br />

das die strahlungsphysikalischen<br />

Machbarkeiten beim Sonnenschutz nach<br />

oben verschiebt. Mit einer Selektivität von<br />

2,12 übertrifft es herkömmliche Produkte<br />

und verfügt zudem über eine extrem niedrige<br />

äußere und innere Reflexion. Das Produkt<br />

ist besonders farbneutral (Ra,D = 95), lässt<br />

ein Maximum an Tageslicht in den Raum (TL<br />

= 70 Prozent) und senkt mit einem g-Wert<br />

von nur 33 Prozent sehr effektiv die Klima-<br />

last hinter Glasfassaden. Die Lichtreflexion<br />

nach innen beträgt niedrige 11 Prozent, nach<br />

außen reflektiert es sogar nur 10 Prozent<br />

des Lichts. Die genannten Werte gelten im<br />

Zweifach-Aufbau, das Produkt ist aber auch<br />

als 3fach-Isolierglas verfügbar.<br />

Auch bei der Weiterverarbeitung ist das<br />

neue Sonnenschutzglas sehr flexibel: Es<br />

ist verfügbar in Standard-Bandmaßen, aber<br />

auch in Festmaßen bis zu 3,21 x 18 Meter<br />

(auf Anfrage) – also ideal für das Verlangen<br />

der gehobenen Architektur nach<br />

„oversized“ Glas geeignet. AGC Interpane<br />

bietet darüber hinaus weitere Veredelungsschritte<br />

an, zum Beispiel die Kombination<br />

mit keramischem Siebdruck oder ipachrome-Teilbeschichtungen<br />

unter der Schicht.<br />

INTERPANE GLAS INDUSTRIE AG<br />

T +49 (0)5273 809-0<br />

info@interpane.com<br />

www.interpane.com<br />

DISCOVER THE HEARTBEAT OF THE FUTURE<br />

INFINITE<br />

ALUMINIUM<br />

HYDRO CIRCAL<br />

www.wicona.com/infinitealuminium-circal<br />

Follow the new HEARTBEAT<br />

#INFINITEALUMINIUM


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

112<br />

Produkt News<br />

© Bertold Werkmann<br />

Brandschutz im Wandel<br />

Spätestens mit dem Brand von Notre-Dame in Paris ist Brandschutz auch hierzulande<br />

wieder in den Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit gerückt. Dabei geht es<br />

– auch in weniger prominenten Gebäuden – im Wesentlichen um die sichere Abschottung<br />

von Feuerherden, eine effektive Entrauchung und Fluchtwege, die auch<br />

für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sind.<br />

„Baulicher, technischer, organisatorischer<br />

und vorbeugender Brandschutz unterliegt<br />

einem stetigen Wandel. Dies gilt sowohl<br />

hinsichtlich anzuwendender Normen, Prüfpflichten,<br />

möglicher Maßnahmen und technischer<br />

Möglichkeiten sowie umzusetzende<br />

Rechtsvorschriften“, erklärt Stefan Pfefferer,<br />

MBA, in seiner Funktion als Leiter des<br />

Business Unit Bautechnik TÜV AUSTRIA<br />

Group in seinem Vorwort zum österreichischen<br />

Brandschutzkatalog 2019.<br />

In dem seit 1977 regelmäßig erscheinenden<br />

Katalog werden daher nicht nur aktuelle<br />

Themen wie „Brandschutz als Teil eines<br />

umfassenden Gebäudeausweises“, „Brandschutz<br />

im Holzbau“ oder „Brandschutztechnische<br />

Anforderungen an Fassaden<br />

mit Wärmeverbundsystemen“ behandelt,<br />

sondern auch die neuesten Produkte und<br />

Leistungen der in Österreich maßgeblichen<br />

Anbieter vorgestellt. Hier stets auf dem Laufenden<br />

zu bleiben, ist schließlich nicht nur<br />

für Bauherren und Planer, sondern auch für<br />

Hersteller essenziell. Dabei lassen sowohl<br />

die den neuesten Normen entsprechenden<br />

Lösungen aufhorchen als auch die eleganten<br />

Designs, mit denen sich hochmoderne<br />

Sicherheitstechnik formschön in ästhetische<br />

Gesamtkonzepte einbinden lassen.<br />

www.brandschutz.at<br />

© ambrozinio


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

113<br />

Produkt News<br />

Sicher, schön, intelligent und schnell<br />

Der Brandschutz-Spezialist Peneder setzt in Sachen Design neue Maßstäbe und<br />

bringt zwei Innovationen auf den Markt, die funktionale Brandschutztüren zu einem<br />

eleganten architektonischen Designelement machen.<br />

Mit der neuen beidseitig flächenbündigen<br />

Verglasung wird jede Brandschutztür zu<br />

einer echten Attraktion. Der Glasausschnitt<br />

kann rechteckig oder quadratisch gewählt<br />

werden. Die maximale Größe beträgt<br />

1000 mm x 2000 mm, die Mindestgröße<br />

350 mm x 400 mm. Sonderformen wie z.B.<br />

eine Raute sind auf Anfrage möglich. Der<br />

Emaille-Streifen ist standardmäßig in RAL<br />

9005 gehalten und 30 mm umlaufend. Die<br />

Verglasung entspricht der Türblattstärke<br />

von 62 mm. Ein Nachweis der Absturzsicherheit<br />

bis Klasse 5 nach EN 13049 ist gegeben.<br />

Die Ausführung als 1- oder 2-flügelige<br />

Brandschutztür ist geprüft.<br />

Designorientiert, sicher und kaum sichtbar<br />

ist die neue Brandschutzschiebetür<br />

PENEDERslide mit Antrieb für den Innenbereich:<br />

Die 1-flügelige Mauerlichte beträgt<br />

max. 1500 mm x 2800 mm, die 2-flügelige<br />

Mauerlichte umfasst max. 3000 mm x<br />

2800 mm. Die smarte Schiebetür ist mit<br />

allen gängigen Antrieben ausführbar und in<br />

Massivwand, Porenbeton, Leichtbauwand<br />

(verstärkte Tragkonstruktion EI60 gemäß<br />

EN 1363-01) sowie in bekleideter Stahlkonstruktion<br />

(mind. R60) möglich. Seitenteil und<br />

Oberlicht sind in Planung.<br />

Ob Türen oder Tore, Peneder bietet Brandschutzlösungen<br />

nach Maß in Bestzeit.<br />

Das vielfältige Sortiment reicht von der<br />

klassischen Drehflügeltür über Festverglasungen<br />

bis zu übergroßen Schiebe-,<br />

Schnelllaufschiebe- und Hubtoren. Kurze<br />

Produktions- und Lieferzeiten machen die<br />

Brandschutzkonstruktionen einzigartig.<br />

Eine Vielzahl der Stahl-Produkte wird innerhalb<br />

von sieben Werktagen österreichweit<br />

geliefert. Bei Produkten aus Aluminium<br />

und Glas liegen die Lieferzeiten bei<br />

konkurrenzlosen vier Wochen.<br />

Peneder Bau-Elemente GmbH<br />

T +43 (0)50 5603 - 0<br />

brandschutz@peneder.com<br />

www.peneder.com<br />

Pure Eleganz – beidseitig flächenbündige<br />

Verglasung in hochwertiger Brandschutztür


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

114<br />

Produkt News<br />

Brandschutz mit Stil<br />

Vor 30 Jahren erkannte Sturm, wer schöner wohnen, leben und arbeiten möchte,<br />

will sich die Sicherheit des Brandschutzes nicht mehr durch unförmige Eisentüren<br />

erkaufen. Mit der Lust am Auflösen von Zielkonflikten entstanden so die ersten<br />

Brandschutztüren aus Holz, die letztlich auch die größten Zweifler in den Testlabors<br />

überzeugen konnten.<br />

Seither ist Sturm der Treiber einer Entwicklung, in<br />

der die Abhängigkeit des Tür-Designs von der Brandschutztechnik<br />

immer geringer wurde. Parallel dazu<br />

erhöhte sich die Komplexität: Normen und Vorschriften<br />

wurden verschärft und in den Architekturbüros<br />

entstanden neue Nutzungs- und Designkonzepte,<br />

die zusätzliche Anforderungen an Funktionselemente<br />

stellen.<br />

Die wilden grauen Urformen der Brandschutztüren<br />

sind so zu High-End-Lösungen geworden, deren<br />

Schutzfunktion der Nutzer nicht mehr wahrnimmt.<br />

Sie werden mit individuellen Maßen, Ausführungen<br />

und Oberflächen gefertigt, wobei die Sturm Referenzen<br />

vom noblen Palais Coburg in Wien bis zu den<br />

Green Buildings der neuen BORA Unternehmenszentrale<br />

in Oberösterreich reichen.<br />

Als weiteren Entwicklungsschritt ist das Unternehmen<br />

dazu übergegangen, die Vielfalt der verfügbaren<br />

Konstruktionen nach Einsatzbereichen und ihren<br />

spezifischen Anforderungen zu gruppieren. So gibt<br />

es heute ein Sturm Brandschutztüren-Portfolio u.a.<br />

für Krankenhäuser und für Schulen, aber auch für<br />

Wohnbau, Hotels und Bürogebäude. In Projekten ist<br />

das der kurze Weg zu den benötigten Türen, denn<br />

auch erforderliche Ausführungen wie abgerundete<br />

Kanten oder stoßfeste Beschichtung sind bereits<br />

vor ausgewählt. Unabhängig davon kann jedes Element<br />

mit weiteren Funktionen wie Rauchschutz oder<br />

Einbruchhemmung ausgestattet werden.<br />

STURM GmbH<br />

T +43 (0)6589 4215<br />

office@funktionstueren.eu<br />

www.funktionstueren.eu


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

115<br />

Schwer brennbare<br />

Vorhang- &<br />

Möbelstoffe<br />

Entwickelt für den Einsatz vom<br />

Büro bis zum Health-Care-Bereich.<br />

Produkt News<br />

Perfekte Optik mit neuer<br />

Beschlaggeneration<br />

Modernes Design und innovative Technik zeigt<br />

Kneer-Südfenster bei Kunststoff- und Aluminium-Kunststoff-Fenstern,<br />

die mit neuen, eleganten<br />

Beschlägen ausgestattet sind. Dank ihrer filigranen<br />

Gestaltung fügen sich die Beschläge optimal in die<br />

Fenster ein und sorgen für eine perfekte Optik. Die<br />

Beschläge bieten aber auch mehr Sicherheit und<br />

hohen Komfort: Sie erlauben höhere Traglasten und<br />

ermöglichen so problemlos, große Fenster mit großzügigen<br />

Glasflächen für zeitgemäßes Wohnen zu<br />

realisieren. Auch Fenster im Großformat sind damit<br />

leicht zu bedienen und auch eine Integration in die<br />

Hausautomation ist auf Wunsch jederzeit möglich.<br />

Gefertigt werden die Beschläge mit einer neuartigen<br />

Korrosionsbeschichtung, die dauerhaften Schutz<br />

und Sicherheit gewährleistet. Eine in der Bandseite<br />

integrierte Spaltlüftung sorgt für optimierte Lüftungseigenschaften<br />

und verbessert das Raumklima<br />

und den Wohnkomfort.<br />

www.sonnhaus.at<br />

Schwer brennbare<br />

Vorhang- & Möbelstoffe<br />

– Zertifiziert permanent schwer<br />

brennbare Vorhang- und<br />

Storequalitäten<br />

– Inhärente feuerhemmende<br />

Möbelbezüge<br />

- hohe Lichtechtheit und Farbbeständigkeit<br />

- stark strapazierfähig und<br />

äußerst pflegeleicht<br />

- nach OEKO-TEX® Standard<br />

100 sowie IMO zertifiziert<br />

– Geeignet für Objekt- und<br />

öffentlichen Bereich: Krankenhäuser,<br />

Pflegeheime, öffentliche<br />

Gebäude, Boote und<br />

Yachten<br />

Süd-Fensterwerk GmbH & Co. Betriebs KG<br />

T +49 (0)7950 81 0<br />

info@suedfenster.de<br />

www.kneer-suedfenster.de<br />

SONNHAUS GmbH<br />

Ginzkeystraße 38 ∙ 4600 Wels ∙ www.sonnhaus.at<br />

Tel: +43 7242 634-100 ∙ office@sonnhaus.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

116<br />

Produkt News<br />

Zuverlässiger Schutz vor Feuer<br />

Innerhalb von wenigen Sekunden kann mit einem textilen Brandschutzvorhang<br />

von Tortec auch eine große Öffnung geschlossen und somit ein Übergreifen eines<br />

Feuers auf angrenzende Gebäudebereiche verhindert werden.<br />

Der Tortec Brandschutzvorhang FlexFire<br />

ist in den Maßen von bis zu 5 x 5 Metern<br />

erhältlich und empfiehlt sich somit auch für<br />

große Durchgänge in Hotels, öffentlichen<br />

Gebäuden, Büros oder Kaufhäusern, sowie<br />

für Einbausituationen mit begrenzten<br />

Platzverhältnissen. Der Behang des Feuerschutzvorhangs<br />

besteht aus V4A-Draht<br />

verstärktem Glasfilamentgewebe und ist je<br />

nach Brandschutzanforderung in den Feuerwiderstandsklassen<br />

E30, E60, E90 und<br />

E120 erhältlich, also mit raumtrennender<br />

Funktion „E“ für die Dauer von 30, 60, 90<br />

oder 120 Minuten.<br />

Bei Rauchentwicklung im Brandfall schließt<br />

der Feuerschutzvorhang FlexFire innerhalb<br />

von nur 6 Sekunden pro Meter automatisch.<br />

Zuverlässig gesteuert wird der textile Brand-<br />

schutzvorhang mithilfe der serienmäßigen<br />

Steuerungseinheit FSA-FLEXControl, die in<br />

Kombination mit optischen oder thermischen<br />

Brandmeldern den Anforderungen nach EN<br />

14637 entspricht und auch an eine bauseitige<br />

Brandmeldezentrale anschließbar ist.<br />

In der Führungsschiene verdeckt liegend<br />

eingebaute Magnetkontakte, ein werkseitig<br />

in die Torwelle eingesetzter Rohrmotor, das<br />

geringe Gewicht und eine vorkonfektionierte<br />

Verkabelung machen den FlexFire besonders<br />

montage- und servicefreundlich.<br />

Mit dem nur 0,5 Millimeter dünnen Behang,<br />

extra schmalen seitlichen Führungsschienen<br />

in den Abmessungen 115 x 75 mm und dem<br />

platzsparenden Wellengehäuse mit integriertem<br />

Rohrmotor ist der Brandschutzvorhang<br />

auch für den Einbau in einer abgehängten<br />

Decke geeignet und nahezu unsichtbar<br />

in die vorhandene Architektur integrierbar.<br />

Die Führungsschiene, die Wellenverkleidung<br />

und die Abschlussleiste werden serienmäßig<br />

aus verzinktem Stahl geliefert. Für eine<br />

farblich abgestimmte Gestaltung werden die<br />

Komponenten optional auch in RAL nach<br />

Wahl und in Sonderfarben angeboten.<br />

Vom ift Rosenheim wurde dem Tortec<br />

Brandschutzvorhang FlexFire eine Umweltproduktdeklaration<br />

(EPD) nach ISO<br />

14025 ausgestellt. Somit eignet sich der<br />

Feuerschutzvorhang auch für den Einsatz<br />

in besonders nachhaltigen Gebäuden mit<br />

entsprechender Zertifizierung.<br />

Tortec Brandschutztor GmbH<br />

T +43 (0)676 6060<br />

www.tortec.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

117<br />

Produkt News<br />

Panorama Design<br />

Raumhohe, bodentiefe Fenstertüren und großzügige Glasflächen<br />

bei schmalsten Profilansichten zeichnen das neue Fenstersystem<br />

Schüco AWS 75 PD.SI aus. Die Verschmelzung von<br />

Form und Funktion ist – neben Energieeffizienz – heute Grundvoraussetzung<br />

für die Realisierung moderner Gebäudehüllen.<br />

Diese architektonischen Anforderungen erfüllt AluKönigStahl<br />

mit dem neuen Panorama Design Fenster Schüco AWS 75 PD.SI<br />

(mit Bautiefe 75 mm, Panorama Design und Super Insulated).<br />

Das Öffnungselement überzeugt durch optimal aufeinander abgestimmte<br />

Systemeigenschaften: flächenbündige innere Flügelprofiloptik<br />

und minimierte Dichtungsansichten, höchste Transparenz<br />

durch schmalste äußere und innere Ansichtsbreiten<br />

sowie harmonisierte Ansichtsbreiten in Festfeld und Öffnungselement<br />

für ein einheitliches Rahmenbild. Rosettenlose Griffanbindungen<br />

und Designgriffe können auch abschließbar bestellt<br />

werden. Eine nicht sichtbare Entwässerung und enge Profilradien<br />

runden das Design ab.<br />

Mit der Integration in die Panorama Design Fassade Schüco FWS<br />

35 PD bietet das System eine perfekt abgestimmte Architekturlösung,<br />

mit der auch in Gebäudeeckbereichen eine lichtdurchflutete<br />

Architektur mit maximaler Transparenz realisiert werden kann.<br />

Der Verzicht auf vertikale Pfostenprofile in den Gebäudeecken<br />

sorgt für ein hochwertiges Design mit erstklassiger Optik und<br />

optimalem Ausblick. Die Systemplattform Schüco Fassade<br />

FWS 35 PD überzeugt zudem durch ein erweitertes Zubehörprogramm<br />

mit hoher Verarbeitungssicherheit. Unter anderem<br />

gibt es optisch dezente Anbindungskomponenten für Sonnenschutzsysteme<br />

sowie geprüfte Lösungen zur Einbruchhemmung<br />

für die Widerstandsklassen RC 2 und RC 3.<br />

ALUKÖNIGSTAHL GmbH<br />

T +43 (0)1 98 130-0<br />

office@alukoenigstahl.com<br />

www.alukoenigstahl.com<br />

Delugan Meissl Associated Architects<br />

DIE GEMEINSCHAFTSMARKE<br />

”<br />

ALU-FENSTER FÖRDERT DEN<br />

GEBÄUDELEBENSZYKLUS.”<br />

Michael Pech, MRICS<br />

Vorstand ÖSW AG<br />

SIC | HER | HEIT<br />

Für Architekten & Bauherren . alufenster.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

118<br />

Produkt News<br />

Seeblick par excellence<br />

Auf einem der begehrtesten Seegrundstücke am Bodensee hat die Architektin<br />

Mona Bayr ein außergewöhnliches Einfamilienhaus umgesetzt. Es bietet mit großzügigen<br />

Glasflächen atemberaubende Ausblicke.<br />

Die Grundform des Gebäudes besteht aus einem<br />

rechtwinkligen Kubus. Wie eine Box liegt das Obergeschoss<br />

auf dem Ost- und Westflügel des Erdgeschosses<br />

auf. Zusätzlich wurde das Haus nach Norden und<br />

Süden möglichst transparent gehalten, was dem ganzen<br />

Gebäude eine zusätzliche Leichtigkeit verleiht.<br />

Eine großzügige Wohnterrasse verbindet mit großen<br />

Fensterfronten die Terrasse im Süden und den Hof<br />

mit Swimming-Pool im Norden. Das gesamte Gebäude<br />

wirkt äußerst luftig und offen, so scheint das<br />

Obergeschoss regelrecht frei zu schweben. Dieser<br />

Effekt wird von den großen Schattenfugen konterkariert<br />

und zugleich betont. Aus nahezu jedem Winkel<br />

des Hauses fällt dank der großen Glasflächen der<br />

Blick auf den Bodensee.<br />

Bei der Wahl der Fronten hat sich die Architektin zusammen<br />

mit den Bauherren mit cero von Solarlux für<br />

ein Schiebefenster entschieden, das besonders große<br />

Glasflächen bei schlanken Profilansichten von 34<br />

Millimetern ermöglicht. Die verbauten Elemente ergeben<br />

eine gesamte Fläche von 140 Quadratmetern.<br />

Auf der Westseite verbinden sie sich nicht rechtwinklig<br />

mit dem Gemäuer, sondern verjüngen sich zur<br />

Decke hin. Allein im Erdgeschoss sorgt die Fensterfläche<br />

von 9,20 Metern Breite für weite Panoramabli-<br />

cke. Zugleich befindet sich hier auch eine großzügige<br />

Öffnung, die eine nahezu nahtlose Verbindung von<br />

Wohnraum und Terrasse schafft. Im Obergeschoss<br />

sorgen drei Fenster für weite Durchsicht. Zur Seeseite<br />

hin öffnet cero optisch insgesamt eine Breite von<br />

10,60 Metern. Hier lassen sich vier Schiebeelemente<br />

öffnen. Da kein üblicher Balkon vorgebaut wurde, bewirken<br />

transparente Absturzsicherungen bei geöffneten<br />

Scheiben die notwendige Sicherheit, ohne den<br />

Blick einzuschränken.<br />

Den Windböen der See- und Wetterseite setzt cero<br />

eine hohe Dichtigkeit entgegen. Ausgestattet mit einer<br />

Dreifachverglasung entspricht das Schiebefenster<br />

mit einem Wärmedämmwert von 0,7 Wm²K sogar<br />

der Passivhaustauglichkeit. Für einen hohen Bedienkomfort<br />

sorgt die elektrische Verriegelung, mit der<br />

cero von innen wie von außen betätigt und sicher<br />

verschlossen werden kann.<br />

SOLARLUX AUSTRIA GmbH<br />

T +43 (0)512 209 023<br />

info@solarlux.at<br />

www.solarlux.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

119<br />

Produkt News<br />

Technische Isolierung<br />

Laut Expertenschätzungen von „klimaaktiv“ (Studie „klimaaktiv“,<br />

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus)<br />

könnte die konsequente Dämmung von technischen Anlagen<br />

zu einer Reduktion von bis zu sechs Prozent des Gesamtbrennstoffverbrauchs<br />

führen. Ein Potenzial, um das sich der<br />

Dämmstoffspezialist Saint-Gobain ISOVER ab sofort noch<br />

stärker bemühen wird. Daher wird der Bereich der Technischen<br />

Isolierungen ab sofort verstärkt.<br />

Saint-Gobain ISOVER Austria verfügt über eines der breitesten<br />

Produkt-Portfolios Europas, das von Wärme, Kälte-,<br />

Schall- bis hin zu Brandschutzisolierungen reicht. Beispielsweise<br />

bietet das Unternehmen mit ULTIMATE eine einzigartige<br />

mineralische Dämmung an, die vorwiegend bei höheren<br />

Temperaturen sowie beim Brandschutz zum Einsatz kommt.<br />

Mit der kürzlichen Akquisition des deutschen Anbieters Kaimann<br />

wird das Portfolio von Saint-Gobain ISOVER Austria<br />

durch kautschuk- basierte Materialien, die vorwiegend im Kältebereich<br />

verwendet werden, abgerundet.<br />

„Eine bessere Dämmung von Haus-, und Betriebstechnik hat<br />

noch weitere positive Effekte“, erklärt Martin Ehn-Kaufmann,<br />

Key Account Manager bei ISOVER und Experte für Technische<br />

Isolierungen. „Einerseits wird dadurch die Lautstärke<br />

von technischen Anlagen nachhaltig minimiert, was zu einem<br />

besseren Wohlgefühl der Umgebung und zu erhöhter Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz führt. Andererseits leisten technische<br />

Isolierungen im Bereich des Brandschutzes einen wichtigen<br />

Beitrag zur Arbeitnehmersicherheit und zur Sicherheit der<br />

technischen Anlage.“<br />

St. Johannis Quartier, Nürnberg I Architekten: Blauwerk Architekten, München<br />

JEDES PROJEKT EIN UNIKAT.<br />

GIMA RIEGELFORMAT IN<br />

ELEGANTEN GRAU-NUANCEN.<br />

Saint-Gobain ISOVER Austria GmbH<br />

T +43 (0)2266 6060<br />

isover-at.marketing@saint-gobain.com<br />

www.isover.at<br />

Fotos: Alexander Bernhard<br />

Für die Fassadengestaltung des neuen St. Johannis Quartiers in Nürnberg<br />

wählten die Architekten vom Büro Blauwerk in München Klinker in einem<br />

individuell entwickelten Farbton in Beige-Grau mit echtem Kohlebrand, der sich<br />

perfekt an die Glasfaserbetonprofile an Fensterbänken und Attika anpasst.<br />

Neben dem Farbton ist auch die Größe eine Maßanfertigung: Das schlanke<br />

Riegelformat mit einer Länge von 490 mm verleiht dem Bau eine elegante<br />

Note und rückt den klassischen Klinker in ein neues, modernes Licht.<br />

GIMA – über 100 Jahre führend in Qualität, Innovation und Service.<br />

WWW.GIMA-ZIEGEL.DE


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

120<br />

Produkt News<br />

Fotos: Alexander Bernhard<br />

Wohnquartier in beige-grauem Klinker<br />

Nach nur zweijähriger Bauzeit entstand im Nürnberger St. Johannis Viertel ein<br />

Wohnquartier mit 74 Mietwohnungen, einer integrativen Kinderkrippe, einem<br />

Servicepunkt der Wohnungsgesellschaft und einem sozialen Treffpunkt – nachbarschaftlich,<br />

generationsübergreifend und energieeffizient, inklusive Fotovoltaikanlage<br />

auf dem Dach.<br />

Ressourcenschonend wurde auch die Fassade ausgeführt.<br />

Die Klinkerfassade von Gima ist aus natürlichen<br />

Rohstoffen aus der Region gefertigt und fördert<br />

als reines Naturprodukt den ökologischen Kreislauf.<br />

Die Architektur des Projekts zeichnet sich durch<br />

fünf fingerartige Baukörper aus, die einen hofartigen<br />

Raum zur Südseite ausbilden. Dadurch schützt<br />

die Bebauung entlang der Johannisstraße das Innere<br />

vor Verkehrslärm, während schallschützende Wintergärten<br />

einen ruhigen Aufenthalt in den Räumen zur<br />

Johannisstraße ermöglichen.<br />

Verglaste Balkone sowie ein Relief aus leicht in der<br />

Tiefe versetzten, unterschiedlich großen Fensterrahmen<br />

lockern die Blockstruktur auf. Für die Fassadengestaltung<br />

des sechsgeschossigen Bauensembles<br />

wählten Christian Kern und Tom Repper vom Münchner<br />

Architekturbüro Blauwerk Klinker in einem individuell<br />

entwickelten Farbton in Beige-Grau, der sich<br />

perfekt an die Glasfaserbetonprofile an Fensterbänken<br />

und Attika anpasst und ganz ohne künstlichen<br />

Farbauftrag auskommt.<br />

Seine Mischsortierung aus den Farbtönen Erbusco<br />

FK und Ebella FK sorgt für eine lebhafte Außenhülle<br />

und spiegelt dabei die heterogene Bewohnerschaft<br />

des Hauses wider: „Die Fassade ist in ihrer Materia-<br />

lität und Reliefstruktur eigenständig und durch ihre<br />

Qualität gestalterisch nachhaltig“, bestätigt Architekt<br />

Christian Kern: „Sie trägt zur Identifikation der<br />

Bewohner mit ihrem Gebäude und dem Viertel bei.“<br />

Neben dem Farbton ist auch die Größe eine Maßanfertigung<br />

der Firma Gima. Das schlanke Riegelformat<br />

mit einer Länge von 490 mm verleiht dem Bau eine<br />

elegante Note. Das Klinkerformat in Überlänge ist<br />

eine Spezialität des niederbayerischen Klinker-Herstellers<br />

und rückt das klassische Klinkermaterial in<br />

ein neues, modernes Licht.<br />

GIMA Girnghuber GmbH<br />

T +49 (0)8732 24-0<br />

info@gima-ziegel.de<br />

www.gima-ziegel.de


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

121<br />

Produkt News<br />

GRENZENLOSES<br />

DESIGN.<br />

© Schöck Bauteile GmbH/Stefanie Steindl<br />

v.l.n.r.: Dipl.Ing. (FH) Michael Bär (MAS), Thomas Stürzl, Dr. Harald Braasch,<br />

August Brügel, Ing. Peter Jaksch, Alfons Hörmann<br />

LF<br />

40 Jahre in Österreich<br />

Was 1962 unscheinbar mit der Gründung des „Schöck Bautrupps“<br />

im deutschen Baden-Baden durch den Bauingenieur Eberhard<br />

Schöck begann, entwickelte sich mit der Schöck Gruppe zum<br />

führenden Anbieter von Lösungen in der Wärme- und Schalldämmung.<br />

14 Tochtergesellschaften, 950 Mitarbeiter und ein Umsatz<br />

von rund 200 Mio. Euro (2018) verzeichnet das Unternehmen heute.<br />

Maßgeblich zu diesem Erfolg trägt seit 1979 die Schöck Bauteile<br />

Ges.m.b.H in Österreich mit Sitz in Wien bei.<br />

Im oberösterreichischen Pucking befindet sich einer der sechs<br />

Produktionsstandorte der Schöck Gruppe, wo – wie auch an den<br />

anderen Standorten – Produkte entwickelt und hergestellt werden,<br />

die sich durch ihren hohen bauphysikalischen Nutzen auszeichnen<br />

und Standards in der Baubranche setzen. Dazu zählen neben dem<br />

Schöck Isokorb® und der Schöck Tronsole® auch der in der Bewehrungstechnik,<br />

Fassadenbefestigung und Wärmedämmung universell<br />

einsetzbare Glasfaserstab Combar®. Mit dem neuen Produkt<br />

Alphadock® zur thermischen Entkopplung von Stahlbetonwänden,<br />

das beim Projekt Heliosallee in Linz zum Einsatz kommt, schreibt<br />

Schöck die Erfolgsgeschichte weiter und setzt erneut Maßstäbe.<br />

„Runde Geburtstage sind“, so Ing. Peter Jaksch, Vertriebsleiter<br />

Süd-Ost bei Schöck Bauteile Ges.m.b.H. in Österreich, „auch eine<br />

perfekte Gelegenheit, in die Zukunft zu schauen und die nächsten<br />

großen Schritte zu planen.“ Dabei betont Jaksch vor allem die<br />

Bedeutung von Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Ressourcenschonung<br />

bei der Errichtung, dem laufenden Betrieb und schlussendlich<br />

der Entsorgung von Gebäuden: „Diese Themen sind in der<br />

Bauindustrie kein Nice-to-have mehr. Daher steht diese Aufgabe<br />

für uns als Hersteller von Bauteilen schon lange im Fokus. Unsere<br />

Produkte tragen stets wesentlich dazu bei, Gebäude ökologisch<br />

sinnvoll und energieeffizient zu gestalten.“<br />

1- KOMPONENTIG<br />

HOCH THERMISCH<br />

BELASTBAR<br />

FEUCHTIGKEITS-<br />

BESTÄNDIG<br />

Spezial<br />

Designbelagsklebstoff<br />

X-Bond MS-K 499<br />

Das jüngste Mitglied der X-Bond<br />

Familie verklebt Designbeläge auf<br />

saugenden und nicht saugenden<br />

Flächen im Innen- und Außenbereich<br />

- auch bei erhöhten thermischen und<br />

mechanischen Belastungen und/oder<br />

erhöhten Nassbelastungen, bei denen<br />

bisher PU-Kleber zum Einsatz kamen:<br />

z. B. Terrassen, Wintergärten,<br />

Feuchträumen.<br />

Murexin. Das hält.<br />

Schöck Bauteile Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)1 786 5760<br />

office@schoeck.at<br />

www.schoeck.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

122<br />

Produkt News<br />

Infos mit Sinn<br />

Die Austrotherm XPS® Dämmplatten tragen jetzt einen neuen Aufdruck in grauer<br />

Farbe. Damit werden zwei wichtige Eigenschaften hervorgehoben: Die Platten der<br />

neueren Generation sind recycelbar und auch wiederverwendbar.<br />

Direkt auf den Dämmplatten macht der Aufdruck in<br />

grauer Farbe diese beiden wertvollen Informationen<br />

für die Verarbeiter von Austrotherm XPS® sichtbar.<br />

Übrigens: Alle Austrotherm XPS® Platten tragen ihn,<br />

einschließlich der geprägten Dämmplatten. Zu lesen ist<br />

der genaue Name des Produkts sowie der Zusatz „wiederverwendbar<br />

und recycelbar“. Am Ende der langen<br />

Nutzungsdauer von XPS-Dämmstoffen rücken damit<br />

also mehrere ökologisch und ökonomisch vernünftige<br />

Möglichkeiten der Nachnutzung in den Fokus.<br />

Was bedeutet „wiederverwendbar“?<br />

Aus bestimmten Anwendungen kann der Dämmstoff<br />

unbeschädigt ausgebaut und für einen neuen<br />

Einsatz genutzt werden. Ist Austrotherm XPS® zum<br />

Beispiel im Umkehrdach verarbeitet, dann liegen die<br />

Platten lose auf der Feuchtigkeitsabdichtung auf,<br />

sind also nicht verklebt. Im Falle, dass sie an dieser<br />

Stelle nicht mehr gebraucht werden, können sie einfach<br />

abgenommen und einer anderen Verwendung<br />

zugeführt werden.<br />

Was heißt „recycelbar“?<br />

Alle Dämmplatten der neueren Generation sind<br />

durchwegs recycelbar: Gebrauchtes Austrotherm<br />

XPS® lässt sich mechanisch recyceln und als Zusatz<br />

zur Herstellung anderer Baustoffe verwenden.<br />

Austrotherm XPS® Dämmplatten können als Umkehrdach-Dämmung, wie im<br />

Gründach, eingesetzt werden. Hier wurde eine Halle im Austrotherm XPS®<br />

Werk Purbach thermisch saniert.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Sicherer Halt am Abgrund<br />

Ein internationales Team aus Höhlenforschern erkundet<br />

seit vierzig Jahren das oberösterreichische Dachsteingebirge,<br />

und hier eine der tiefsten Höhlen der Welt. Gerade<br />

dort, wo es vertikal nach unten geht und extrem<br />

kalt, feucht, rutschig und nass werden kann, sind sichere<br />

Seilbefestigungen überlebenswichtig. Deshalb werden auf<br />

den Expeditionen fischer Stahlanker verwendet. Tausende<br />

Bolzenanker, wie der FBN II und der FAZ mit acht Millimeter<br />

Durchmesser, sind bereits für Seilbefestigungen in<br />

die Höhlen eingebracht worden. Im September 2018 wurden<br />

weitere Verbindungen entdeckt. Damit erstreckt sich<br />

das unterirdische Labyrinth auf über 113 Kilometern mit<br />

1.560 Metern Höhenunterschied. Für die Höhlenwände,<br />

die teils zentimeterdick mit Lehm beschichtet, teils aus<br />

hartem, dickbändigem Kalkstein, teils gerissen oder korrodiert<br />

sind, nahmen die Forscher für die jüngste Expedition<br />

reichlich Seile, Bohrhaken, Akku-Bohrhämmer und 300<br />

fischer Bolzenanker FBZ 8/10 aus Edelstahl (A4) als auch<br />

aus galvanisch verzinktem Stahl mit. Die Befestigungen<br />

gewährten sicheren Halt in dem widerspenstigen Kalkgestein.<br />

„Die von uns verwendeten fischer Bolzenanker<br />

hielten sich auf der gesamten Expedition auch in überraschend<br />

schlechtem Gestein stabil“, bestätigt Höhlenforscher<br />

Axel Hack die hohe Leistungsfähigkeit der verwendeten<br />

Bolzenanker.<br />

123<br />

Fischer Austria GmbH<br />

T +43 (0)2252 53730-0<br />

office@fischer.at<br />

www.fischer.at<br />

Produkt News<br />

Die Zeit ist reif für<br />

Design am Dach.<br />

Tondach V11


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

124<br />

Produkt News<br />

Auszeichnung für hohe Designqualität<br />

Der „Red Dot“ ist die Auszeichnung für hohe Designqualität. Nur an Produkte, die<br />

eine hervorragende Gestaltung aufweisen, vergibt die internationale Jury das begehrte<br />

Qualitätssiegel. In diesem Jahr ging er nun an die neue Oberfläche Duropal<br />

XTreme plus von Pfleiderer.<br />

„An Oberflächen im Möbel- und Innenausbau werden<br />

hohe Ansprüche gestellt. Das gilt insbesondere in der<br />

Küche: Herabfallende Gegenstände, überkochende<br />

Suppen und Schmutz sind ständige Herausforderungen“,<br />

erklärt Christian Stiefermann, Leiter Produktmanagement<br />

HPL und Elemente. „Insbesondere die<br />

äußerst beliebten matten Ausführungen hatten bislang<br />

ihre Schwierigkeiten mit Fingerabdrücken und<br />

Verunreinigungen. Mit unserer edlen und zugleich<br />

robusten Oberfläche XTreme bieten wir eine Alternative.<br />

Sie ist beständig gegen diese Einwirkungen, was<br />

in der alltäglichen Nutzung einen bislang unerreichten<br />

Mehrwert bietet. Fingerabdrücke bleiben gar<br />

nicht erst haften und selbst hartnäckige Fettspuren<br />

lassen sich einfach entfernen.“<br />

Eine weitere Steigerung dazu bietet die Ausführung<br />

XTreme plus: Eine besonders matte, reflexionsarme<br />

Struktur verleiht der Oberfläche eine warme, samtig<br />

weiche, seidige Haptik. „Neben den funktionalen Eigenschaften<br />

erreichen wir damit auch eine ganz besondere<br />

Optik mit verbesserter Farbtransparenz und<br />

-tiefe“, so Stiefermann. Dazu ist Duropal XTreme plus<br />

äußerst belastbar und pflegeleicht und lädt geradezu<br />

ein, berührt zu werden – ohne Fingerabdrücke und<br />

Fettspuren zu hinterlassen.<br />

Die hochwertige Oberfläche erfüllt sämtliche Eigenschaften<br />

hinsichtlich Abrieb-, Stoß- und Kratzfestigkeit<br />

und ist damit ideal geeignet für vertikale<br />

und horizontale, stark beanspruchte Kontaktflächen<br />

in Bereichen mit hohem Publikumsverkehr. Sie stellt<br />

ein attraktives Oberflächenmaterial dar, das für qualitativ<br />

und ästhetisch hochwertige Möbel und Gestaltungselemente<br />

im Wohn- und Objektbereich geeignet<br />

ist. Die attraktive Oberfläche ist für Lebensmittel<br />

unbedenklich. Weiterhin ist XTreme plus resistent<br />

gegen haushaltsübliche Reiniger, Löse- und Desinfektionsmittel<br />

und ermöglicht damit eine mühelose<br />

Entfernung von alltäglichen Verunreinigungen.<br />

Durch die lange Lebensdauer und die dabei erreichte<br />

Minderung von Abfallprodukten steht XTreme plus<br />

zudem für eine effiziente Nutzung von Ressourcen<br />

und eine erhebliche Gesamtenergieeinsparung.<br />

Pfleiderer Deutschland GmbH<br />

T +49 (0)9181 28-480<br />

info@pfleiderer.com<br />

www.pfleiderer.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Produkt News<br />

Gute Ideen<br />

für Dämmung<br />

Bodenbeschichtung als<br />

optimaler Oberflächenschutz<br />

Der Boden einer Tiefgarage im niederösterreichischen Aspang<br />

Markt war in die Jahre gekommen und bedurfte eines<br />

dringenden Faceliftings. Der Eigentümer der Wohnhausanlage<br />

entschied sich für die Fläche von 330 Quadratmetern für<br />

eine Bodenbeschichtung von Murexin als Oberflächenschutz.<br />

Die Vorteile der Beschichtung überzeugten: Sie ist mechanisch<br />

überaus belastbar – was bei befahrenen Flächen ein<br />

Muss ist – und außerdem auch chemisch beanspruchbar.<br />

Diese Eigenschaft wiederum ist erforderlich, da Fahrzeuge<br />

Öl oder andere Flüssigkeiten verlieren können. Ein weiterer<br />

Punkt, der für die Beschichtung sprach, war, dass sie eine<br />

geschlossene Oberfläche bietet, die trittsicher, leicht zu reinigen<br />

und über viele Jahre optisch ansprechend ist. Bei der<br />

Farbauswahl wurde ein elegantes Grau gewählt, die Bodenmarkierungen<br />

wurden naheliegend in Verkehrsweiß gezogen.<br />

Das komplette Oberflächensystem wurde unter idealen Bedingungen<br />

professionell hergestellt. Der Eigentümer der Garage<br />

konnte diese in kürzester Zeit seinen Mietern wieder zur<br />

Nutzung freigeben.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

Information<br />

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Liapor ® Ground<br />

Die Dämmung unter der<br />

Fundamentplatte und seitliche<br />

Arbeitsgraben Verfüllung<br />

Liapor<br />

Naturrein und circa 11,5<br />

Millionen Jahre alt –<br />

Illit-Ton bildet den hochwertigen<br />

Grundstoff für<br />

Liapor. Im Liapor-Werk wird<br />

das natürliche Rohmaterial<br />

gemischt und bei circa<br />

1.200 °C gebrannt.<br />

Dabei verbrennen die organischen<br />

Anteile und der Ton<br />

bläht sich auf. Gewicht,<br />

Größe und Festigkeit des<br />

luftporendurchsetzten<br />

Materials lassen sich im<br />

technisch ausgereiften Produktionsverfahren<br />

exakt<br />

steuern.<br />

So entsteht ein natürlicher<br />

Hochleistungsbaustoff mit<br />

besten Eigenschaften bei<br />

sehr geringem Gewicht.<br />

Liapor Ground eignet sich aufgrund seiner einzigartigen<br />

physikalischen Eigenschaften hervorragend<br />

zur hochbelastbaren Fundamentplattendämmung<br />

und zur seitlichen Arbeitsgrabenverfüllung.<br />

Die luftporen-durchsetzten, keramischen Tonkugeln<br />

vermindern den Erddruck dank seiner geringen<br />

Trockenschüttdichte deutlich. Die Schüttung<br />

ist formstabil und nahezu selbstverdichtend. Der<br />

Eintrag kann auch in schmalste Spalten erfolgen,<br />

zusätzliche Rüttler oder Verdichter sind nicht erforderlich.<br />

Liapor Ground ist nicht brennbar (A1), reduziert<br />

Wärmeverluste, kann gleichzeitig Wärme<br />

speichern und wirkt schalldämmend<br />

Lias Österreich GesmbH. - 8350 Fehring - Fabrikstraße 11<br />

Tel. +43 (0)3155 - 2368 - Email: info@liapor.at


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

126<br />

Produkt News<br />

Das CAD-System für Architekten<br />

ViCADo.arc ist ein objektorientiertes CAD-System,<br />

das durch seine konsequente 3D-Gebäudemodellierung<br />

– vom Entwurf über die Visualisierung bis hin<br />

zur Ausführungsplanung – eine einzigartige Durchgängigkeit<br />

gewährleistet. Eine intuitive Benutzeroberfläche,<br />

intelligente Objekte und vielfältige Möglichkeiten<br />

der Auswertung sind weitere wesentliche<br />

Leistungsmerkmale.<br />

Das System beherrscht alle BIM-Klassifizierungen<br />

von „little closed“ bis „big open“. Auch für den Austausch<br />

des Gebäudemodells im BIM-Planungsprozess<br />

stellen die Art und Weise der Modellierung sowie<br />

die Strukturierung des Gebäudemodells eine ideale<br />

Grundlage dar.<br />

Auch Zufahrtsrampen können beliebig modelliert<br />

werden, mit Ausrundungen oder Abflachungen entlang<br />

der Fahrbahn, Schrammborden an den Rändern<br />

oder in der Fahrbahnmitte, mit beliebigem Verlauf,<br />

spiralförmig ebenso wie eng an die räumlichen Gegebenheiten<br />

optimiert.<br />

Hochauflösende Texturen, frei platzierbare Lichtquellen,<br />

Staffagen, effiziente Schattenberechnungen und<br />

die Platzierung auf Bestandsfotografien erlauben für<br />

jedes Objekt die Kreation aussagekräftiger Bilder.<br />

DI Kraus & CO GmbH<br />

T +43 (0)2622 89497<br />

office@dikraus.at<br />

www.dikraus.at<br />

Mobile Bauleitung in Perfektion<br />

In der neuen Version pro-Report 3 und in der neuen APP von<br />

gripsware wurden viele Verbesserungswünsche aus der Praxis umgesetzt<br />

und auch neue Möglichkeiten geschaffen, um mobil noch<br />

effektiver Daten erfassen zu können. So lassen sich nun etwa die<br />

Route direkt zur Baustelle anzeigen oder die Wetterdaten zur Baustelle<br />

direkt online abrufen (PC und mobil). IFC Dateien können<br />

in der neuen Version direkt eingelesen und somit die Gebäudestruktur<br />

komplett importiert werden (Stichwort: BIM), der Baustelle<br />

Pläne zugeordnet (Geschosspläne als PDF, JPG) und die Räume<br />

entsprechend angelegt werden. Mängel lassen sich nun direkt auf<br />

dem Plan dokumentieren und verorten und diesen auch viele neue<br />

Infos wie Kosten und Verantwortliche zuordnen. Ebenso können die<br />

kompletten Baubesprechungen (Jourfixe) verwaltet und verteilt<br />

und über die globale Volltextsuche nun alle Infos noch schneller<br />

gefunden werden.<br />

Aktuell ist ein Web-Client verfügbar, der es den ausführenden<br />

Firmen ermöglicht offene Reports inkl. aller Medias (Foto, Audio,<br />

Video, PDF) anzuzeigen. Diese können dann als erledigt markiert<br />

werden und der Bauleiter erhält eine entsprechende Info und kann<br />

die Lösung kontrollieren. Der Zeitgewinn für die Anwender auf<br />

beiden Seiten ist enorm und durch die mobile und lückenlose Dokumentation<br />

reduziert sich außerdem das Haftungsrisiko des Verantwortlichen<br />

auf ein Minimum. pro-Report bietet eine lückenlose<br />

Dokumentation mit minimalstem Zeitaufwand – für einen Praxistest<br />

ist eine kostenlose 30-Tage Vollversion verfügbar!<br />

gripsware gmbh<br />

T +49 (0)7529 974760<br />

post@gripsware.de<br />

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127<br />

Produkt News<br />

Ressourcenplanung erfolgreich umsetzen<br />

In der heutigen Zeit ist es ein entscheidender Vorteil, seine Ressourcen<br />

zu kennen und sein Team optimal einzusetzen. Eine einfach zu<br />

handhabende, zuverlässige Ressourcenplanung ist dabei das A und<br />

O erfolgreicher Projekt- und Unternehmensentwicklung. Wann kann<br />

ein Auftrag frühestens erledigt sein? Welche Mitarbeiter haben ausreichend<br />

Kapazitäten, um ein weiteres Projekt zu übernehmen? Wie<br />

kann ich auf Ausfälle am besten reagieren?<br />

Die ABK-Ressourcenplanung ermöglicht den Überblick darüber,<br />

welche Mitarbeiter (und Unternehmensbereiche) wann wie stark<br />

ausgelastet sind. Kapazitätsengpässe und mögliche Verlagerungen<br />

von Ressourceneinsätzen bei terminlichen Änderungen sind auf<br />

einen Blick sichtbar. Mit der Produktivitätsanalyse lassen sich die<br />

produktiven den unproduktiven Projekten gegenüber stellen und im<br />

Endergebnis ein „Mehr“ an Wirtschaftlichkeit erzielen. ABK unterstützt<br />

dabei mit einem Werkzeug, das aus langjähriger und branchenspezifischer<br />

Erfahrung entstanden ist. So ist man in der Lage<br />

zuverlässig zu planen und zu disponieren.<br />

ib-data GmbH<br />

T +43 (0)1 492 5570-0<br />

abkinfo@abk.at<br />

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Rigips Habito. Die Revoluton im Trockenbau.<br />

HOHE LASTENBEFESTIGUNG<br />

Massive Platte mit bis zu 30 kg<br />

Schraubenauszug pro Schraube<br />

und bis zu 80 kg Konsollast pro<br />

Laufmeter bei einfacher Beplankung<br />

BEFESTIGUNGEN OHNE DÜBEL<br />

Befestigung von ruhenden<br />

Lasten ohne Dübel und Bohrmaschine,<br />

nur mit Schraubendreher<br />

und Schraube<br />

ROBUSTE OBERFLÄCHE<br />

Mechanisch widerstandsfähig<br />

und robust<br />

HOHER SCHALLSCHUTZ<br />

Besserer Schallschutz als<br />

Standardkonstruktionen<br />

HOHE EINBRUCHSSICHER-<br />

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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

128<br />

edv<br />

Thermografie-Schulungen:<br />

Mehr sehen lernen<br />

Der professionelle Einsatz der Wärmebild-Messtechnik setzt Schulungen<br />

voraus. Sie vermitteln Grundlagenkenntnisse und Praxiswissen. Wer bietet<br />

was zu welchen Kosten?<br />

Text: Marian Behaneck, Walter Riemenschneider<br />

Mit Infrarotkameras sieht man mehr. Doch<br />

man muss erst lernen, Fehler bei der Thermografie-Aufnahme<br />

zu vermeiden, die Thermogramme<br />

richtig zu analysieren und zu<br />

interpretieren sowie daraus die passenden<br />

Schlüsse zu ziehen. Thermografie-Schulungen<br />

vermitteln die dafür notwendigen<br />

Grundlagenkenntnisse, Praxis- und Spezialwissen.<br />

Über optionale Zertifizierungskurse<br />

können Schulungsteilnehmer darüber hinaus<br />

ihre fachliche Qualifikation gegenüber<br />

Auftraggebern oder Versicherungen in<br />

Form von Zertifikaten nachweisen. Viele<br />

Kurse werden auch für die Aus- und Weiterbildung<br />

von Energieberatern angerechnet.<br />

Mehr sehen lernen: Thermografie-Seminare vermitteln fundierte Grundlagenkenntnisse und<br />

Praxiswissen in der Bau-, Blower-Door- oder PV-Anlagen-Thermografie. © InfraTec<br />

Welche Schulungen<br />

werden angeboten?<br />

In der Regel vermitteln ein-, teilweise auch<br />

zweitägige Grundlagenkurse Thermografie-Basiswissen<br />

aus den Bereichen Wärmestrahlung,<br />

Wärmeleitung, Messtechnik,<br />

Materialkunde oder Bauphysik, Know-how<br />

zur Bedienung von Wärmebildkameras, zur<br />

Anwendung von Auswertungsprogrammen,<br />

zur Interpretation von Wärmebildern sowie<br />

zur Erstellung von Thermografieberichten.<br />

Vier- bis fünftägige Zertifizierungskurse<br />

zur Thermografie bieten die Möglichkeit,<br />

sich gemäß der Normen DIN EN ISO 9712 [1]<br />

oder ISO 18436-7 [2], jeweils in den Stufen<br />

1, 2 oder 3 zertifizieren zu lassen. Dadurch<br />

können sich die Teilnehmer gegenüber Auftraggebern<br />

oder Versicherern als professioneller<br />

Thermograf ausweisen (s. u.: Zertifizierung<br />

und Re-Zertifizierung). Schulungen<br />

zur Differenzdruck-Thermografie (<strong>architektur</strong><br />

7/18: Leckagen lokalisieren und dokumentieren)<br />

vermitteln Basis- und Expertenwissen<br />

zur Luftdichtheitsmessung nach<br />

DIN EN 13829 (ISO 9972) und DIN 4108-7.<br />

Zu den Inhalten zählen gesetzliche Vorgaben<br />

nach EnEV bzw. EAVG, die Bestimmung<br />

des Gebäudevolumens, die Theorie zur<br />

Leckageprüfung und zum Dichtheitsnachweis,<br />

den Aufbau der Messvorrichtung und<br />

die praktische Durchführung einer Messung,<br />

inklusive Leckagesuche.<br />

Tipps zum Abdichten von Gebäuden, zu<br />

typischen Fehlern und deren Vermeidung<br />

sowie die Bewertung und Einstufung der<br />

Leckagen und die Berichterstellung runden<br />

den ein- oder mehrtätigen Kurs mit<br />

oder ohne anschließender Zertifizierung<br />

ab. In der Regel eintägige Fotovoltaik-Thermografiekurse<br />

vermitteln das notwendige<br />

theoretische und praktische Wissen zur<br />

Erkennung und Bewertung typischer Fehler<br />

an PV-Modulen. Anhand praktischer Übungen<br />

und eines Musterkatalogs wird den<br />

Teilnehmern gezeigt, welche Modulfehler<br />

Mit ABK8 zur zuverlässigen<br />

Kontrolle von Bauabrechnungen!<br />

ABK und BIM - Das 3D-Modell für AVA<br />

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129<br />

edv<br />

welche Farbmuster im Wärmebild erzeugen,<br />

wie man diese bewertet und beseitigt.<br />

Mit diesem Fehlersuchverfahren entfällt<br />

das aufwendige Abklemmen von Modulen.<br />

Errichter können damit die korrekte Funktion<br />

der Anlage nachweisen, Betreiber und<br />

Wartungsfirmen können Fehler frühzeitig<br />

erkennen, Garantieansprüche durchsetzen<br />

und Erträge optimieren.<br />

Zusätzlich offerieren einige Anbieter auch<br />

spezielle Fachseminare, etwa ITC, Testo<br />

oder Trotec zur Bauthermografie (<strong>architektur</strong><br />

07/12: Wärmebilder korrekt interpretieren)<br />

oder InfraTec zur Aktiv-Thermografie,<br />

das ist eine zerstörungsfreie Prüfung in der<br />

Gebäudediagnostik, bei der Bauteile zuvor<br />

thermisch angeregt werden (<strong>architektur</strong><br />

07/12: Aktive Bauthermografie). Teilweise<br />

werden auch Schulungen für die Drohnen-,<br />

Industrieanlagen- oder Elektro-Thermografie<br />

offeriert. Die Preise für die jeweiligen<br />

Schulungskurse liegen zwischen 350 Euro<br />

für eintägige Einführungskurse und etwa<br />

2.500 Euro (jeweils netto) für 5-tägige Zertifizierungskurse.<br />

Im Preis enthalten ist in der<br />

Regel auch die Verpflegung. Etwas teurer<br />

sind individuell zugeschnittene Schulungen<br />

vor Ort, direkt im eigenen Unternehmen.<br />

Hier sollte man beim jeweiligen Anbieter<br />

nachfragen und ein Angebot einholen.<br />

Zertifizierung und Re-Zertifizierung<br />

Die Bezeichnung „Thermograf“ ist nicht geschützt<br />

und sagt nichts über die Qualifikation<br />

aus. Deshalb sind Zertifizierungen sinnvoll,<br />

weil Thermografie-Dienstleister damit<br />

ihre Fachkompetenzen nachweisen können.<br />

Teilweise werden von Schulungsanbietern<br />

zwei Zertifizierungsverfahren angeboten,<br />

die DIN EN ISO 9712 oder die ISO 18436-7.<br />

Die Unterschiede liegen beispielsweise in<br />

den Schulungsinhalten und den Voraussetzungen,<br />

wobei die DIN EN ISO 9712 in Österreich<br />

und in Europa, die ISO 18436-7 eher<br />

in englischsprachigen Ländern und weltweit<br />

verbreitet ist (siehe: www.irtraining.<br />

eu/images/custom/Info-Zertifizierung_Unterschiede-2017.pdf).<br />

Beide Regelwerke<br />

verfügen über drei Qualifizierungsstufen,<br />

respektive Kategorien, wobei 3 die höchste<br />

Stufe/Kategorie ist. In der Stufe 1 bzw.<br />

Kategorie 1 erlernen die Teilnehmer theoretische<br />

Grundlagen und Prinzipien der<br />

Infrarot-Messtechnik, eignen sich Wissen<br />

untermStrich® X3 – wir. wissen. warum.<br />

untermStrich® software GmbH,<br />

Mittergasse 11 - 15, 8600 Bruck/Mur<br />

Tel. +43 3862 58106<br />

Sehr frei nach Karl Valentin: „Architektur ist schön, macht aber viel Arbeit...“<br />

untermStrich ist für uns ein sympathisches Tool, den zweiten Teil dieses Satzes<br />

in unternehmerische Zahlen zu fassen: prognostisch und in der Nachkalkulation.<br />

Zitat von Benedict Marginter<br />

Marginter Architekten ZT-GmbH<br />

zur Verarbeitung und Analyse von Thermogrammen<br />

an, befassen sich mit praktischen<br />

Anwendungen und üben die Handhabung<br />

von Wärmebildkameras ein. Die Stufe/Kategorie<br />

2 befähigt Absolventen, thermografische<br />

Untersuchungen selbstständig durchzuführen.<br />

Die DIN EN ISO 9712 bietet die<br />

Möglichkeit, ein Zertifikat zur Fachkraft für<br />

Thermografie Stufe 2 in den Sektoren Bau,<br />

Industrie, Elektro oder Aktive Thermografie<br />

zu erlangen. Mit der Zertifizierung der<br />

Stufe 3 weisen Absolventen ihre Fähigkeit<br />

nach, thermografische Prüfungen durchzuführen<br />

und zu leiten. Sie können Normen/<br />

Regelwerke auslegen, Verfahrensbeschreibungen<br />

verfassen, Prüfanweisungen erstellen<br />

und validieren, Prüfverfahren festlegen,<br />

Personal anleiten oder Verantwortung für<br />

eine Prüfeinrichtung übernehmen. Jede<br />

Stufe/Kategorie schließt mit einer umfangreichen<br />

theoretischen und praktischen<br />

Prüfung ab und baut auf der darunter liegenden<br />

auf, wobei es für Meister, Techniker<br />

oder Ingenieure Sonderregelungen gibt.<br />

Selbstständig arbeitende Thermografen<br />

sollten mindestens über eine Stufe/Kategorie<br />

2-Zertifizierung verfügen. Sobald sämtuntermstrich.com


<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />

130<br />

edv<br />

liche Voraussetzungen vorliegen, wird das<br />

Zertifikat von anerkannten Zertifizierungsstellen<br />

ausgestellt. Sie gilt maximal für fünf<br />

Jahre und kann danach über eine Re-Zertifizierung<br />

für weitere fünf Jahre erneuert<br />

werden (Kosten: ca. 250,- Euro).<br />

Organisation, Voraussetzungen<br />

und Ablauf<br />

Vor allem mehrtägige Schulungen müssen<br />

in die eigenen Unternehmensabläufe<br />

terminlich integriert und deshalb geplant<br />

werden. Wer an einer bestimmten Schulung<br />

teilnehmen möchte, sollte rechtzeitig online<br />

buchen, denn manche Kurse sind schnell<br />

ausgebucht. Während auf Schulungen spezialisierte<br />

Anbieter über das ganze Jahr<br />

Termine offerieren, beschränken sich andere<br />

auf bestimmte Zeiten. Bei einer weiten<br />

Anreise ist eine Hin- und Rückfahrt am selben<br />

Tag nicht sinnvoll. Deshalb muss man<br />

zur aufzuwendenden Zeit und den Kosten<br />

mindestens einen Tag für die An-/Abreise<br />

und Übernachtung hinzuzählen. Der Veranstalter<br />

hält dafür in der Regel eine Liste<br />

von Hotels in der näheren Umgebung zum<br />

Download bereit, die für Schulungsteilnehmer<br />

meist auch Sonderkonditionen bieten.<br />

Die Buchung und Abrechnung erfolgt in der<br />

Regel individuell durch den Schulungsteilnehmer.<br />

Geschult wird meist in unternehmenseigenen<br />

Räumen, angemietete Hotel-Seminarräume<br />

haben den Vorteil kurzer<br />

Wege. Findet die Schulung zu Wochenbeginn<br />

oder -ende statt, lässt sich Nützliches<br />

mit Angenehmem verbinden, etwa einer<br />

Wochenende-Stadtbesichtigung.<br />

Während Grundlagenkurse nichts voraussetzen,<br />

müssen Teilnehmer von Zertifizierungskursen<br />

Praxiserfahrungen und eine<br />

Sehfähigkeitsbescheinigung vorweisen<br />

Der Umgang mit der Auswertungssoftware,<br />

die Analyse und Beurteilung von Wärmebildern<br />

ist ein wesentlicher Teil von Bauthermografie-Schulungen.<br />

© Dittié, InfraTec<br />

Gute Schulungen erkennt man an vielen Kriterien: an der Präsentation, an der Kompetenz der<br />

Referenten, aber auch der Organisation und Vorbereitung. © InfraTec<br />

(Nahsehfähigkeit, Farbsehvermögen, siehe:<br />

www.dgzfp.de/zertifizierung/sehfähigkeit).<br />

Teilweise wird auch ein Notebook<br />

für praktische Übungen mit der Auswertungssoftware<br />

empfohlen. Ist eine eigene<br />

Thermografiekamera vorhanden, kann man<br />

diese in der Regel mitnehmen. Zu Veranstaltungsbeginn<br />

erhalten Teilnehmer ein detailliertes<br />

Tagesprogramm, Schulungsunterlagen<br />

und Schreibmaterial. Der Unterricht<br />

beginnt in der Regel morgens gegen 9.00<br />

Uhr mit Vorträgen und endet um 17.00 Uhr,<br />

unterbrochen durch kleine Pausen und eine<br />

Mittagspause. Der Nachmittag ist häufig<br />

praktischen Übungen vorbehalten, wobei an<br />

Arbeitsplätzen mit ein bis zwei Teilnehmern<br />

Praxisaufgaben nach Anweisung eigenständig<br />

mit Anleitung und Hilfestellung durch<br />

die Dozenten absolviert werden. Zur Kontrolle<br />

des Lernfortschritts und zur Vorbereitung<br />

auf die Zertifizierungsprüfung werden<br />

regelmäßig Wissenstests und Wiederholungen<br />

angeboten. Grundlagenkurse werden<br />

meist von angestellten Lehrkräften geleitet,<br />

Fachseminare werden durch Experten aus<br />

der Industrie, Hochschulen, Behörden oder<br />

Dienstleistungsunternehmen ergänzt.<br />

Darauf sollte man achten<br />

Wer seine wertvolle Zeit und mehrere Hundert<br />

Euro in Schulungen investiert, sollte<br />

einen Anbieter seines Vertrauens wählen.<br />

Das kann ein IR-Kamera-Hersteller/Anbieter<br />

oder ein Schulungsdienstleister sein.<br />

Der gewählte Kurs sollte zum eigenen Wissensstand<br />

passen und durch Praxisbezüge<br />

beruflich unmittelbar verwertbar sein. Während<br />

Grundlagen-Schulungen und Schulungen<br />

zur IR-Kamera- und Softwarebedienung<br />

meist allgemein gehalten werden und<br />

auch industrielle Anwendungen berücksichtigen,<br />

sollten Fachseminare detailliertes<br />

Know-how in der Bau-, Blower-Door- oder<br />

Fotovoltaik-Thermografie vermitteln. Die<br />

Teilnehmerzahl sollte bei Gruppenschulungen<br />

auf maximal 20 Personen beschränkt<br />

sein. Werden viele Schulungszeiten übers<br />

Jahr an verschiedenen Orten offeriert, hat<br />

man eine größere Auswahl. Man muss aber<br />

auch damit rechnen, dass Anbieter einzelne<br />

Termine bei zu geringer Auslastung kurzfristig<br />

absagen. Während eine Sehfähigkeits-Bescheinigung<br />

für die Ausstellung einer<br />

Zertifizierung meist auch nachgereicht<br />

werden kann, sollten Teilnehmer – auch<br />

aus eigenem Interesse – vor Kursbeginn<br />

bereits über eine praktische Erfahrung mit<br />

der Thermografie-Messtechnik (in der Regel<br />

mindestens drei Monate) verfügen. Die<br />

Qualität der Schulung wird durch den Anbieter<br />

und die Dozenten, aber auch durch<br />

Details wie die Organisation oder die Schulungsunterlagen<br />

bestimmt. Ist der Kurs, respektive<br />

sind die Dozenten nach ISO 9001,<br />

ISO 18436-7, Stufe 3 oder ISO 9712, Stufe 3<br />

zertifiziert, hat man eine gewisse Qualitätssicherheit.<br />

Vieles hängt jedoch auch vom<br />

persönlichen Stil des Dozenten und seiner<br />

Eignung als Wissensvermittler ab. Nicht jeder<br />

Experte kann sein Wissen anschaulich<br />

und spannend vermitteln. Wie umfangreich<br />

und informativ die gedruckten, online oder<br />

zum PDF-Download bereitgestellten Schulungsunterlagen<br />

sind, erfährt man leider<br />

erst nach Kursbeginn.<br />

Viele Schulungsunterlagen können sich<br />

durchaus mit der einschlägigen Schulungsliteratur<br />

(siehe Infokasten) messen<br />

lassen, aber längst nicht alle. Eine gewisse<br />

Orientierung bieten auch Zertifizierungskurse:<br />

Wer diese anbietet (möglichst in<br />

allen Qualitätsstufen), hat meist auch das<br />

fachlich sattelfeste Schulungspersonal zur<br />

Verfügung. Bei den Schulungskosten sollte<br />

zuvor geklärt werden, welche Leistungen<br />

und Zusatzleistungen enthalten sind und<br />

welche Kosten gegebenenfalls zusätzlich<br />

entstehen, etwa Prüfungs- oder Zertifizierungsgebühren.

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