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AJOURE´ Magazin Dezember 2019

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RUBY O.<br />

FEE<br />

IHR LEBEN,<br />

IHRE LEIDENSCHAFT<br />

& IHR STREBEN NACH<br />

NACHHALTIGKEIT<br />

#FOOD<br />

&VEGAN BACKEN<br />

SO WIRD’S<br />

EINFACH LECKER<br />

#FITNESS<br />

FITNESS-<br />

VORSÄTZE<br />

EFFEKTIVE<br />

TIPPS FÜRS<br />

ERFOLGREICHE<br />

DURCHHALTEN<br />

#LIEBE<br />

DOWN<br />

DATING<br />

FUNKTIONIERT<br />

DIE PARTNER-<br />

SUCHE MIT BLICK<br />

NACH UNTEN?<br />

#FASHION<br />

SUSTAINABLE<br />

DENIM<br />

DIESE LABELS<br />

ERFINDEN DIE JEANS<br />

GERADE NEU<br />

&<br />

BEAUTY-<br />

WUNDER<br />

HEILERDE<br />

ENTDECKE DIE<br />

REINIGENDE<br />

WIRKUNG VON<br />

INNEN UND<br />

AUSSEN<br />

#TRAVEL<br />

BRÜCKENTAGE<br />

2020<br />

HOLE DAS<br />

MAXIMUM AUS<br />

DEINEM URLAUB<br />

RAUS<br />

#UMWELT<br />

#BEAUTY<br />

WEIHNACHTS-<br />

BAUM?<br />

JA, ABER BITTE<br />

NACHHALTIG!<br />

<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong><br />

www.ajoure.de<br />

Foto: Kerem Bakir / @keba


AJOURE MAGAZIN SEITE: 2 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

Foto: Mny-Jhee / stock.adobe.com


AJOURE / EDITOR<br />

from the editor<br />

IST DAS JAHR SCHON WIEDER UM?<br />

Irgendwie ist es doch noch gar nicht so lange her, als wir das letzte Silvester gefeiert haben<br />

und schwups steht schon wieder die Planung für den nächsten Jahreswechsel im Raum.<br />

Weißt du schon, wie und mit wem du Silvester verbringen wirst? Ich finde es immer auch<br />

ein schöner Anlass, um Revue passieren zu lassen, was in diesem Jahr alles passiert ist und<br />

wo im nächsten Jahr die Reise hingehen soll. Deshalb haben wir für deinen persönlichen<br />

Jahresrückblick ein paar kraftvolle Fragen zusammengestellt, die dich dabei unterstützen,<br />

erfolgreich ins neue Jahr zu starten. Und natürlich geben dir auch ein paar Tipps und<br />

Vorschläge für gute Vorsätze mit auf den Weg. Zum Beispiel, wie du im Alltag ganz<br />

einfach mehr für die Umwelt tun kannst; sei es in puncto CO2 einsparen oder<br />

aktiv der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken.<br />

Auch wenn du nächstes Jahr mehr an deiner Fitness arbeiten möchtest, haben<br />

wir für dich ein paar Tricks auf Lager, wie du dein Vorhaben erfolgreich durchziehen<br />

kannst. Das wichtigste sollte jedoch meiner Meinung nach sein, deine<br />

Zeit mit Aktivitäten zu verbringen, die dich glücklich machen und erfüllen. Das<br />

kann wertvolle Zeit mit deinen Liebsten sein, oder einfach nur Zeit für dich, in<br />

der du deine Seele baumeln lässt. Wie das mit der Quality Time am besten<br />

funktioniert, verraten wir dir ab Seite 10. Und damit du für diese schönen<br />

Momente auch genügend Zeit hast, lohnt es sich, einen Blick auf<br />

den Kalender zu werfen. Wenn du nämlich in 2020 deine Urlaubstage<br />

geschickt legst, schaufelst du dir jede Menge freie Tage am Stück frei,<br />

die sich für einen Kurzurlaub anbieten.<br />

Es lohnt sich also, für das nächste Jahr ein bisschen vorauszuplanen,<br />

um richtig durchzustarten!<br />

Wir wünschen dir viel Spaß und Inspiration beim Lesen unserer<br />

<strong>Dezember</strong>-Ausgabe!<br />

-liche Grüße<br />

Melanie Bojko<br />

Editor-in-chief: Melanie Bojko | E-Mail: redaktion@ajoure.de<br />

/AjoureGermany /ajoure_germany /ajoure<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 3 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


12 / <strong>2019</strong><br />

DAS KANNST DU GEGEN<br />

44<br />

LEBENSMITTELVERSCHWENUNG TUN<br />

FRAGEN FÜR DEINEN<br />

JAHRESRÜCKBLICK<br />

08<br />

Erfolg & Motivation<br />

08 KRAFTVOLLE FRAGEN<br />

...für deinen persönlichen<br />

Jahresrückblick<br />

10 QUALITY TIME<br />

Kreiere schöne Momente!<br />

12 STRESS UND DRUCK<br />

So gehst du am besten damit um<br />

14 SELBSTBEWUSSTSEIN<br />

BOOSTEN<br />

...mit der 10-10-10 Übung<br />

18<br />

RUBY O. FREE<br />

IM INTERVIEW<br />

People<br />

18 RUBY O. FEE<br />

Ihr Leben, ihre Leidenschaft und ihr<br />

Streben nach Nachhaltigkeit<br />

26 JONATHAN TAYLOR<br />

THOMAS<br />

Was wurde eigentlich aus dem „Hör<br />

mal wer da hämmert”-Star?<br />

30 ILIRA<br />

Ein Leben mit “EXTRA FR!ES”<br />

38 JEANETTE BIEDERMANN<br />

„Es war eine Frage der Zeit, bis<br />

dieses Thema musikalisch aus mir<br />

herauswollte”<br />

Umwelt<br />

44 LEBENSMITTELVER-<br />

SCHWENDUNG<br />

Das kannst du dagegen tun<br />

46 CO2 EINSPAREN<br />

7 Allltags-Tipps für weniger<br />

Kohlendioxidemissionen<br />

48 OH TANNENBAUM<br />

Die besten nachhaltigen Alternativen<br />

Food<br />

52 EINFLUSS DER HORMONE<br />

Wie sie das Abnehmen erschweren<br />

oder ankurbeln können<br />

54 SOUL FOOD<br />

Essen, das glücklich macht<br />

56 VEGAN BACKEN<br />

So einfach geht‘s!<br />

Fitness<br />

60 BARRE WORKOUT<br />

Fit an der Ballettstange<br />

62 MASSAGE A-Z<br />

Welche Arten sind die richtigen für<br />

mich?<br />

66 FITNESS-VORSÄTZE<br />

So hältst du sie wirklich durch<br />

Travel<br />

72 VEGAN-FREUNDLICH<br />

Entdecke die besten Städte für<br />

Veganer<br />

74 BEACH HOUSE MALLORCA<br />

Der <strong>AJOURE´</strong> Travel-Tipp<br />

76 BRÜCKENTAGE 2020<br />

So maximierst du deine Urlaubstage<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 4 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INHALT<br />

Fashion<br />

80 NACHHALTIGE JEANS<br />

Die schönsten Denim-Labels<br />

82 FAIRER SCHMUCK<br />

Darauf solltest du beim Kauf achten<br />

Beauty<br />

96<br />

POMPOIR:<br />

MIT DEM KLEOPATRAGRIFF ZUM SUPER-ORGASMUS<br />

88 HEILERDE<br />

Entdecke das Beauty-Wunder<br />

100<br />

DIE ABNEHMEN ABSOLUT<br />

90<br />

DURCH<br />

DÜMMSTEN INTERVALL-FASTEN?<br />

DIÄTEN<br />

88<br />

HEILERDE -<br />

ENTDECKE DAS BEAUTY-WUNDER<br />

und...<br />

3 FROM THE EDITOR<br />

Ist das Jahr schon wieder um?<br />

112 IMPRESSUM<br />

90 ENTHAARUNGSMETHODEN<br />

...im Umweltcheck<br />

Liebe & Beziehung<br />

94 DOWN DATING<br />

Weiblich, ledig, erfolgreich sucht...<br />

96 POMPOIR<br />

Mit dem Griff der Kleopatra zum<br />

Super-Orgasmus<br />

98 BEZIEHUNGSFRAGEN<br />

...die du deinem Partner stellen<br />

sollstest<br />

100 EROTISCHE<br />

TEMPERATURSPIELE<br />

für besondere Stunden<br />

Lifestyle<br />

NACHHALTIGE<br />

JEANS-LABELS<br />

80<br />

106 SCHLAFZIMMER TIPPS<br />

Damit es richtig gemütlich wird<br />

108 HAPPY GREEN YEAR!<br />

Silvester nachhaltig feiern<br />

110 TOP 6 BÜCHER<br />

Als Geschenkideen zu Weihnachten<br />

102<br />

106<br />

WAS DU ÜBER DEINEN<br />

KÖRPERFETTANTEIL<br />

WISSEN SOLLTEST SCHLAFZIMMER TIPPS -<br />

DAMIT ES RICHTIG GEMÜTLICH WIRD


AJOURE / PEOPLE<br />

Fotos: svitlananiko / stock.adobe.com; Sølve Sundsbø<br />

Ajouré INTERVIEW<br />

MENSCHEN<br />

Und<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

AJOURE.DE/PEOPLE


Foto: neonshot / stock.adobe.com<br />

ERFOLG & MOTIVATION<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 7 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

FRAGEN<br />

FÜR DEINEN PERSÖNLICHEN<br />

JAHRESRÜCKBLICK<br />

Ja, wir können es selbst kaum glauben: Der<br />

Jahreswechsel ist nur noch wenige Wochen<br />

entfernt. Bald beginnt wieder das Fest, an<br />

dem die Sektkorken knallen und die Raketen<br />

in die Höhe steigen. Gehörst auch du zu<br />

der Gruppe von Menschen, die das neue Jahr<br />

zum Anlass nehmen, um sich zahlreiche<br />

neue gute Vorsätze zu stellen? Was sollen die<br />

kommenden zwölf Monate für dich bereithalten?<br />

Zu den Klassikern zählen hier in der<br />

Regel das disziplinierte Sporttreiben, etwas<br />

genauer auf das Portemonnaie zu achten,<br />

oder sich öfter bei den Liebsten zu melden.<br />

Gegen solche Vorhaben spricht natürlich<br />

überhaupt nichts, jedoch ist es sinnvoll, den<br />

Jahreswechsel zunächst mit einem Moment<br />

der inneren Einkehr und Reflexion zu begehen.<br />

Schließlich können wir so viele Lehren<br />

aus dem Vergangenen ziehen. Mit Hilfe deines<br />

persönlichen Jahresrückblicks hast du<br />

die Möglichkeit, das wertzuschätzen, was du<br />

in den letzten 365 Tagen durchlebt und gefühlt<br />

hast. Womöglich gab es auch Erlebnisse,<br />

die dir noch immer negativ im Gedächtnis<br />

haften. Auch hier bietet dir der Jahresrückblick<br />

eine wunderbare Option, um mit dem,<br />

was passiert ist, deinen persönlichen Frieden<br />

zu schließen.<br />

Nicht zuletzt ist es die Vergangenheit, die<br />

uns zu dem macht, was wir heute sind.<br />

Wenn du die richtigen Schlüsse und Lehren<br />

ziehst, wird es dir viel leichter fallen, Dinge<br />

zu verändern, an deiner Geschichte zu<br />

wachsen und die beste Version deines Selbst<br />

zu werden. Im Folgenden präsentieren wir<br />

dir einige ausgewählte Fragen, die dir dabei<br />

helfen werden, deinen eigenen Jahresrückblick<br />

konstruktiv und lehrreich zu gestalten.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 8 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Fotos: georgerudy / stock.adobe.com<br />

Worauf kann ich stolz sein?<br />

Wer kennt es nicht? Während uns ein Jahr<br />

als Kind wie eine halbe Ewigkeit vorkam,<br />

fliegen die Tage im Erwachsenenalter nur<br />

so an uns vorbei. Wann nehmen wir uns im<br />

Alltagstrott noch wirklich Zeit für uns selbst<br />

und denken einmal genauer darüber nach,<br />

was wir bereits geleistet haben? Worauf wir<br />

stolz sein können? Meistens taumeln wir<br />

von einer Zielsetzung zur nächsten, ohne<br />

uns dessen bewusst zu sein, dass wir ständig<br />

Fortschritte machen. Nimm dir deshalb bewusst<br />

die Zeit dafür, das zu würdigen, worauf<br />

du stolz sein kannst. Hast du im letzten<br />

Jahr wichtige Prüfungen bestanden? Deinen<br />

Liebsten eine besondere Freude gemacht?<br />

Dich beruflich weiterentwickelt? Stelle dir<br />

die Frage „Worauf kann ich im letzten Jahr<br />

stolz sein?“ und du wirst merken, dass dir<br />

sicher viel mehr einfällt, als du im ersten<br />

Augenblick dachtest.<br />

Aus welchen Fehlern kann ich lernen?<br />

Selbstverständlich gibt es in jedem Jahr<br />

Momente, die du rückblickend anders gemanagt<br />

hättest. Das Augenmerk auf eigene<br />

Fehltritte zu lenken ist natürlich nicht ganz<br />

angenehm, denn oft schwingt dabei das Gefühl<br />

mit, noch mehr Salz in die Wunde zu<br />

streuen. Dabei ist es so wichtig, sich eigene<br />

Fehler einzugestehen. So kannst du einerseits<br />

aus ihnen lernen und andererseits hilft<br />

dir das selbstkritische Nachdenken über<br />

dein Handeln dabei, nicht noch einmal in<br />

das gleiche Fettnäpfchen zu treten. Es geht<br />

bei dieser Frage nicht darum, dich selbst<br />

fertig zu machen, daher solltest du die Möglichkeiten<br />

sehen, die dir die gewonnenen<br />

Erkenntnisse für deinen weiteren Lebensweg<br />

bieten. Was habe ich falsch gemacht?<br />

Welche Schlüsse ziehe ich daraus? Was kann<br />

ich künftig tun, um in ähnlichen Situationen<br />

besser zu handeln?<br />

Welche Lehren gab mir<br />

das vergangene Jahr?<br />

Die Erkenntnisse, die du aus deiner persönlichen<br />

Fehleranalyse gewinnst, sind mit<br />

Sicherheit nicht die einzigen, welche die<br />

vergangenen zwölf Monate für dich bereithielten.<br />

Es können auch Dinge sein, die du<br />

aus Gesprächen mit anderen Leuten gelernt<br />

hast, bestimmte Erlebnisse, die dich geistig<br />

prägten, oder Erkenntnisse, die du aus Büchern<br />

gewonnen hast.<br />

Damit diese Lehren des letzten Jahres nicht<br />

verloren gehen, ist es ratsam, sie schriftlich<br />

festzuhalten. Du kannst dir zu diesem Zweck<br />

ein kleines Notizbuch zulegen, welches du<br />

im Laufe der Zeit mit diesen wichtigen Informationen<br />

füllst. Das bietet dir auch die<br />

Möglichkeit, dir diese Sachen immer wieder<br />

aufs Neue ins Gedächtnis zu rufen. Hast du<br />

in den zurückliegenden Monaten erkannt,<br />

worauf es dir wirklich im Leben ankommt?<br />

Welche Muster deines Alltags nicht gut für<br />

dich sind? Schreib es auf und halte diese<br />

wichtigen Erinnerungen für immer fest.<br />

Was möchte ich im<br />

kommenden Jahr ändern?<br />

Sobald das letzte Jahr Revue passiert wurde,<br />

ist es Zeit, die daraus gezogenen Lehren<br />

auf die kommenden Monate zu projizieren.<br />

Formuliere dir dazu klare Ziele, denn das<br />

erleichtert es dir ungemein, die ersehnten<br />

Wünsche in die Tat umzusetzen. Was möchte<br />

ich wann und wie erreichen? Du solltest<br />

dir darüber im Klaren sein, dass nur eine<br />

Veränderung deines Handelns dazu führt,<br />

dass sich gewisse Aspekte deines Lebens in<br />

eine neue Richtung bewegen. Hoffen allein<br />

reicht schlichtweg nicht aus.<br />

Das Feld dieser guten Vorsätze ist dabei<br />

grenzenlos und individuell verschieden.<br />

Oftmals hilft es bereits, im Kleinen anzufangen.<br />

Vielleicht möchtest du es endlich schaffen,<br />

deine Dokumente besser zu sortieren.<br />

Oder dir mehr Zeit für deine Hobbys nehmen.<br />

Dich früher auf anstehende Prüfungen<br />

vorbereiten. Halte deine persönlichen Ziele<br />

schriftlich fest und hänge sie an einem Ort<br />

in deiner Wohnung auf, den dein Blick oft<br />

streift. Dies erhöht drastisch die Chancen<br />

dafür, dass deine Zielsetzungen weit über<br />

den Januar hinaus Bestand haben.<br />

Wie nehme ich mir mehr Zeit<br />

für die wirklich wichtigen Dinge?<br />

Als Klassiker unter den guten Vorsätzen gilt der<br />

Wunsch, sich mehr Zeit für bestimmte Dinge zu<br />

nehmen. Dazu zählt der Besuch des Fitnessstudios,<br />

das Pflegen von vernachlässigten Freundschaften,<br />

oder der Durchführung lang ersehnter<br />

Unternehmungen. Doch genau wie das alte, hat<br />

auch das neue Jahr nur 365 Tage (Schaltjahre<br />

einmal ausgelassen). Es geht also in erster Linie<br />

darum, dir deine freie Zeit sinnvoller einzuteilen.<br />

Oft steht dir dabei der innere Schweinehund<br />

im Weg. Sind wir einmal ehrlich: Wie oft liegen<br />

wir in unserer Freizeit faul auf der Couch und<br />

schauen einen Film, anstatt uns zu verabreden<br />

oder zum Sport zu fahren? Untersuche deinen<br />

Alltag und finde jene Fenster, in denen du Zeit<br />

einsparen und anders nutzen kannst.<br />

Was sollte ich loslassen?<br />

Der schwierigste und mitunter wichtigste Punkt<br />

ist das Loslassen bestimmter Muster, die sich<br />

wie Altlasten durch dein Leben ziehen. Dazu<br />

zählen vor allem emotionale Aspekte, die dich<br />

in deiner persönlichen Entwicklung einschränken.<br />

Hinterfrage dich einmal dahingehend, ob<br />

es nicht Zeit für neue Glaubenssätze ist. Welche<br />

Verhaltensmuster verfolgst du immer noch, obwohl<br />

du schon lange weißt, dass sie dich ausbremsen?<br />

Die Zukunft macht uns mit ihrer Ungewissheit<br />

oft Angst. Deshalb neigen wir dazu,<br />

uns an das Alte zu klammern. Wenn wir uns<br />

jedoch nicht dazu überwinden, neue Wege auszuprobieren,<br />

werden wir uns immer weiter im<br />

Kreis drehen. So heißt es in einem berühmten<br />

Zitat von Albert Einstein: „Die Definition von<br />

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun<br />

und andere Ergebnisse zu erwarten.“<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 9 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

QUALITY TIME<br />

KREIERE SCHÖNE MOMENTE!<br />

Quality Time, oder auf Deutsch: Zeit mit<br />

Qualität. Der Begriff wurde in den 1970er<br />

Jahren geprägt und stammt aus den Vereinigten<br />

Staaten. Es handelt sich dabei um das<br />

Unterfangen, den stressigen beruflichen<br />

Alltag mit dem Pflegen zwischenmenschlicher<br />

Beziehungen in Einklang zu bringen.<br />

Dies kann einerseits die wertvolle Zeit mit<br />

den Liebsten sein, die uns von den Aufgaben<br />

und Entbehrungen, die der Job mit<br />

sich bringt, ablenkt. Doch auch die sogenannte<br />

„Me Time“, also Augenblicke, die<br />

wir bewusst nur mit uns alleine verbringen,<br />

kann als Quality Time dienen und erfolgreich<br />

dazu beitragen, den persönlichen<br />

Stressbogen nicht zu überspannen. Heute<br />

zeigen wir dir einige Beispiele dafür, wie<br />

du deine Quality Time richtig auskosten<br />

kannst!<br />

Quality Time –<br />

wie funktioniert das am besten?<br />

Das oberste Gebot der Quality Time lautet,<br />

dass alle beruflichen und häuslichen Verpflichtungen<br />

auf Standby geschaltet werden.<br />

Die schönen Momente, in denen du deine<br />

Seele baumeln lässt, sollten nicht davon<br />

gestört werden, dass dir künftige Aufgaben<br />

ständig im Hinterkopf umherschwirren.<br />

Mach dir deshalb bewusst, dass die Quality<br />

Time auch dazu dient, innere Ausgeglichenheit<br />

zu erlangen und neue Kraft zu<br />

schöpfen, die du für andere Aspekte deines<br />

Lebens dringend benötigst. Du brauchst<br />

also kein schlechtes Gewissen zu haben,<br />

wenn du einmal eine Zeit lang nicht erreichbar<br />

bist oder für anderweitige Anfragen<br />

zur Verfügung stehst. Schließlich hast du<br />

dich ganz bewusst dazu entschieden, dir<br />

diese Zeit für dein eigenes Seelenheil zu<br />

nehmen. Du kannst die Quality Time also<br />

durchaus als eine persönliche Investition<br />

ansehen.<br />

Gleichzeitig solltest du aber nicht in<br />

eine Art Zwang verfallen. Der Genuss,<br />

den diese schöne Zeit mit sich<br />

bringt, kann natürlich nicht erzwungen<br />

werden. Die eigene Ermahnung<br />

dazu, jetzt eine entspannte Zeit haben<br />

zu „müssen“ bewirkt nur das Gegenteil.<br />

Dieses effizienzorientierte Denken<br />

kannst du gerne in deinem Beruf<br />

an den Tag legen. In einer gelungenen<br />

Quality Time hat der selbst auferlegte<br />

Druck jedoch rein gar nichts zu suchen.<br />

Deshalb ist es auch nicht wirklich<br />

ratsam, deine Qualitätszeit im Voraus<br />

allzu sehr vorauszuplanen. Wenn du<br />

dir eine Liste mit Dingen aufstellst, die<br />

abgehakt werden wollen, verliert die<br />

Quality Time ihren ungezwungenen<br />

Charakter. Die Länge dieser erholsamen<br />

Zeiteinheiten kann dabei ganz<br />

unterschiedlich ausfallen. Manchmal<br />

reicht auch schon eine Stunde aus,<br />

um eine wertvolle Quality Time zu<br />

durchleben.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 10 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Handy aus!<br />

Im ursprünglichen amerikanischen Sinne<br />

beschreibt die Quality Time das Zusammensein<br />

mit der eigenen Familie. Doch<br />

unabhängig davon, ob dein/e Quality Time<br />

Partner/in mit dir verwandt ist oder nicht,<br />

solltest du dir darüber bewusst sein, dass<br />

diese gemeinsame Zeit auch für die anderen<br />

Personen dazu dient, neue Kraftreserven<br />

zu tanken. Er oder sie möchten<br />

genauso eine gute Zeit haben.<br />

Ablenkungen aller<br />

Art sind deshalb äußerst<br />

unangebracht. In unserer<br />

modernen Welt<br />

ist der Haupttäter in<br />

diesem Punkt meist<br />

das Smartphone.<br />

Der ständige Blick<br />

auf das Handy wirkt<br />

nicht nur unhöflich<br />

den restlichen Anwesenden<br />

gegenüber,<br />

sondern signalisiert gleichzeitig,<br />

dass du gerade<br />

Besseres zu tun hast, als dich mit<br />

deinem Gegenüber zu beschäftigen.<br />

Quality Time mit deinen Liebsten<br />

und ihnen etwas Schönes kaufen sollst. Viel<br />

wertvoller als materielle Dinge sind hierbei<br />

gemeinsame Aktivitäten. Albert herum,<br />

spielt ein Gesellschaftsspiel oder lies deinen<br />

Lieben eine Geschichte vor, welche dich<br />

selbst als Kind schon in ihren Bann zog. Auf<br />

diese Weise erschafft ihr unvergessliche Momente,<br />

an die ihr euch ein Leben lang erinnern<br />

könnt.<br />

Doch auch Freundschaften<br />

sind wichtig für unsere<br />

Seele und möchten dementsprechend<br />

gepflegt<br />

werden. Besuche<br />

mit deiner Freundin<br />

euer Lieblingsrestaurant<br />

oder schaut<br />

euch den Film an, auf<br />

den ihr euch schon<br />

seit Wochen freut.<br />

Quatscht wie früher gemeinsam<br />

die Nächte durch<br />

und erzählt euch jene Dinge,<br />

die nur euer Gegenüber verstehen<br />

kann. Durch diese Punkte wird eure<br />

Freundschaft wachsen und die emotionale<br />

Verbindung zwischen euch noch stärker<br />

werden.<br />

App-Tipp:<br />

Quality Time<br />

Fotos: liderina; PointImages / stock.adobe.com; Google Play Store; Quality Time Verlag<br />

Wenn du die Quality Time dazu nutzt, dich<br />

einmal ausgelassen mit deiner Familie, Freunden,<br />

oder deinem Partner zu unterhalten,<br />

sollten diese Gespräche nicht unbedingt<br />

davon handeln, welche Aufgaben in<br />

Zukunft noch alle erledigt werden müssen.<br />

Versucht gemeinsam zu träumen, redet<br />

über Wünsche und Sehnsüchte. Diese Art<br />

von Unterhaltung birgt einen viel größeren<br />

Mehrwert, als das Gespräch über die kaputte<br />

Waschmaschine. Dies gilt vor allem für die<br />

Quality Time mit dem Beziehungspartner.<br />

Erinnert euch an die Schmetterlinge zurück,<br />

die ihr während der Kennenlernphase<br />

im Bauch hattet. Gibt es bestimmte Orte,<br />

Filme oder Lieder, die euch ganz besonders<br />

verbinden? Lasst die alten Erinnerungen<br />

neu aufleben und erfreut auch an den Emotionen<br />

der Gegenwart.<br />

Wie kann ich die Quality Time noch verbringen?<br />

Wenn du schon selbst eigene Kinder hast, so<br />

kannst du die Qualitätszeit auch wunderbar<br />

mit dem Nachwuchs verbringen. Das<br />

heißt nicht, dass du deine Kleinen in den<br />

nächsten Spielwaren laden schleppen musst<br />

Wenn du deinen Eltern vorschlägst, gemeinsam<br />

einen Ausflug zu unternehmen,<br />

werden diese sich über diesen Schritt in aller<br />

Regel unheimlich freuen. Die Beziehung<br />

zu den eigenen Eltern kann dabei im Erwachsenenalter<br />

ganz neue Züge und Tiefen<br />

annehmen. Es ist oft spannend, deinen Vater<br />

oder deine Mutter nach ihrer persönlichen<br />

Geschichte zu fragen. Was ist ihnen wichtig?<br />

Wie haben sie als Jugendliche getickt? Du<br />

wirst dabei noch das ein oder andere Detail<br />

erfahren, das dir vorher schier undenkbar<br />

erschien.<br />

Zu guter Letzt hast du noch die Möglichkeit,<br />

die Quality Time ganz mit dir alleine zu<br />

verbringen. Hier hast du die freie Auswahl<br />

und kannst genau das tun, was du magst<br />

und was du in der entsprechenden Situation<br />

brauchst. Dies kann das ganz einfache<br />

Fläzen auf dem Sofa sein, oder ein erholsamer<br />

Spaziergang in der Natur. Blende alle<br />

anderen Menschen deines Alltags aus und<br />

genieße deine eigene Gesellschaft. Solche<br />

Momente der inneren Einkehr können dir<br />

zudem dabei helfen, dich als Person selbst<br />

besser kennenzulernen.<br />

Buchtipp:<br />

Quality Time:<br />

Bewusst miteinander leben<br />

und die Zeit wertvoll nutzen<br />

Taschenbuch<br />

von Bernd C Trümper<br />

15,99 €<br />

https://amzn.to/31qOEZH<br />

Quality Time Verlag<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 11 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Wie gehe ich am besten mit<br />

Stress und Druck um?<br />

Stress ist in unserer modernen Gesellschaft allgegenwärtig. Manche Menschen schmücken sich gar<br />

schon damit, wie viel sie doch um die Ohren haben, Stress ist in gewissen Kreisen längst zum Statussymbol<br />

geworden. Doch auch wenn mach einer mit Stress besser umgehen kann als andere, so bekommt<br />

doch jeder irgendwann die Folgen zu spüren. Die können vergleichsweise harmlos mit Schlafstörungen<br />

beginnen, sich zu einem Burnout steigern und im Extremfall bis zum Herzversagen führen.<br />

Es gibt also viele gute Gründe, Stress zu vermeiden oder zumindest möglichst gut damit umzugehen.<br />

Doch wie gelingt dir das am besten? Wir haben dazu einige nützliche Tipps für dich.<br />

Ist Stress eine Modeerscheinung?<br />

Zunächst einmal sollte sich jeder klar machen, was Stress eigentlich ist. Das Phänomen ist noch vergleichsweise<br />

jung. Erst in den 1930er Jahren kam das Wort zum ersten Mal im medizinischen Zusammenhang<br />

vor. Damals betrieb Hans Seyle als wohl erster die Stressforschung und hat diese bis heute<br />

bleibend geprägt. Das Wort Stress hat er sich bei der Physik ausgeliehen, übersetzt bedeutet es so viel<br />

wie „Anspannung“ oder „Druck“.<br />

Foto: undrey / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 12 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Stress an sich gibt es aber schon deutlich länger. Es handelt<br />

sich dabei um eine natürliche Reaktion des Körpers, welche<br />

oftmals sogar hilfreich ist und sogar gesund sein kann. Es<br />

gibt auch positive Arten von Stress, welche zum Beispiel Extremsportler<br />

bei der Ausübung ihrer waghalsigen Hobbys verspüren.<br />

Doch wie genau du auf Stress reagierst und wie dieser<br />

ausgelöst wird, ist höchst subjektiv. Wahrscheinlich kennst du<br />

das angespannte Gefühl, wenn du morgens verschlafen hast<br />

und am Arbeitsplatz das Telefon unaufhörlich klingelt. Der<br />

Körper schaltet in solchen Situationen in einen bestimmten<br />

Modus und schüttet unter anderem Adrenalin aus. Das schärft<br />

deine Sinne und ermöglicht es dir, dich voll und ganz auf eine<br />

bestimmte Situation zu konzentrieren. An und für sich ist das<br />

also nichts Schlechtes. Ungesund wird es, wenn der Stress zum<br />

Dauerzustand wird.<br />

Richtig mit Stress umgehen<br />

Leider lässt sich Stress heute nicht immer einfach so vermeiden.<br />

Der berufliche Alltag gepaart mit familiären Pflichten<br />

und sozialen Kontakten führt schnell dazu, dass sich manch<br />

einer überfordert fühlt. Geht es auch dir so, können dir vielleicht<br />

die folgenden Methoden dabei helfen, mit Druck und<br />

Stress besser umzugehen.<br />

Tipp 1: Genügend Schlaf<br />

Ausreichender Schlaf ist schon fast eine Grundvoraussetzung<br />

dafür, dass du mit Stress gut umgehen kannst. Deshalb ist es<br />

wichtig, hier auf die richtige Dosis zu achten. Wie lange wir<br />

jeden Tag im Bett verbringen sollten, darüber gehen die Meinungen<br />

auseinander. Als Konsens haben sich zwar sieben bis<br />

acht Stunden herauskristallisiert, grundsätzlich ist es aber<br />

schlicht eine sehr individuelle Angelegenheit. Manch einer<br />

kommt auch mit nur sechs Stunden Schlaf prima zurecht, andere<br />

sind erst nach neun Stunden so richtig ausgeruht. Bist du<br />

über den Tag öfter mal müde und fällt es dir schon am Nachmittag<br />

schwer, die Augen offen zu halten, so ist das aber ein<br />

klares Anzeichen für zu wenig Schlaf. In einem solchen Fall<br />

kannst du probieren, etwas mehr zu schlafen. So bist du ausgeruhter<br />

und kannst auch mit deinen täglichen Herausforderungen<br />

besser umgehen.<br />

Tipp 2: Bewegung<br />

Es klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, doch tatsächlich<br />

hilft nicht nur Entspannen auf der Couch gegen Stress,<br />

sondern auch Sport. Mit Bewegung kannst du deinen Cortisol-Level<br />

herunterfahren und so erfolgreich Druck abbauen.<br />

Aber keine Angst, das bedeutet nicht, dass du jetzt täglich<br />

stundenlang ins Fitness-Studio musst. Es reichen schon einige<br />

Minuten aus, um positive Effekte zu erzielen. Es ist auch nicht<br />

wichtig, was du tust. Ob nun auspowerndes Krafttraining oder<br />

einfach nur ein kleiner Spaziergang durch den Wald, bleibt<br />

also völlig dir überlassen.<br />

Tipp 3: Ernährung<br />

Unsere Ernährung beeinflusst so ziemlich alles. Auch dein<br />

Stress-Level hängt direkt damit zusammen, was du so alles zu<br />

dir nimmst. Gerade unter Stress greifen wir leider viel zu oft zu<br />

den falschen Nahrungsmitteln. Schließlich fehlt uns die Zeit,<br />

uns ein 3-Gänge-Menü zu zaubern und eine Tafel Schokolade<br />

ist immer griffbereit. Tatsächlich verschlimmern Süßigkeiten<br />

die Situation aber nur. Zwar erhältst du zunächst einen echten<br />

Push durch schnelle Energie in Form von Zucker. Schon kurz<br />

darauf fällt dein Blutzucker aber wieder ab und stürzt dich in<br />

ein tiefes Loch. Um mit Stress besser umzugehen, ist es also<br />

eine gute Idee, lieber auf gesunde Nahrungsmittel wie Obst<br />

und Gemüse zurückzugreifen. Das bedeutet aber natürlich<br />

nicht, dass Süßigkeiten prinzipiell verboten wären. Wie so<br />

oft macht die Dosis hier das Gift. Hast du viel mit Stress und<br />

Druck zu kämpfen, so kann eine Umstellung der Ernährung<br />

helfen.<br />

Tipp 4: Zeitmanagement<br />

Vielleicht glaubt du, dass der Tag einfach nicht genug Stunden<br />

hat und du deshalb permanent gestresst bist. In der Regel<br />

haben wir alle aber mehr als genug Zeit, um unsere täglichen<br />

Pflichten zu erledigen. Damit das besser klappt, ist richtiges<br />

Zeitmanagement wichtig. Das kann sogar dabei helfen, Stress<br />

gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nimm dir etwas Zeit, um<br />

alle deine Aufgaben für den nächsten Tag zu planen und rechne<br />

für alles genügend Zeit sowie einen gewissen Puffer für unerwartete<br />

Dinge ein. Du wirst sehen, dass es dir damit deutlich<br />

leichter gelingt, durch den Tag zu kommen. Stress taucht so<br />

manchmal gar nicht erst auf. Zwar ist auch das keine Patentlösung<br />

für jeden und es gibt natürlich so manche Ausnahmen,<br />

einen Versuch ist es aber in jedem Fall wert!<br />

Tipp 5: Denk an dich!<br />

Eine pauschale Lösung, um mit Stress und Druck besser umzugehen,<br />

gibt es leider nicht. Jeder muss für sich selbst herausfinden,<br />

was in schwierigen Situationen hilft. Schreck aber<br />

nicht davor zurück, einfach einige Dinge auszuprobieren. In<br />

jedem Fall sollte es sich um etwas handeln, was dir guttut und<br />

dich etwas ablenkt. Es macht keinen Sinn, wenn du dich ins<br />

Fitnessstudio zwingst, obwohl du darauf gar keine Lust hast.<br />

Das führt oft einfach nur zu noch mehr Stress. Nimm dir also<br />

jeden Tag etwas Zeit für dich und tue etwas, was nichts mit<br />

deiner Arbeit, deiner Familie oder deinen Freunden zu tun<br />

hast. Wenn du dabei auf die Signale achtest, die dein Körper<br />

dir gibt, findest du sicherlich schon bald etwas, was auch dir<br />

beim Abbau und dem richtigen Umgang mit dem scheinbar<br />

allgegenwärtigen Stress-Monster hilft.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 13 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

BOOSTE DEIN SELBSTBEWUSSTSEIN<br />

MIT DER 10-10-10 ÜBUNG<br />

Gehörst du zu den Menschen, die irgendwie<br />

ständig übersehen und übergangen werden?<br />

Oder misslingen dir häufig Dinge, die<br />

du eigentlich können solltest? Dann hapert<br />

es irgendwo mit deinem Selbstbewusstsein<br />

und die 10-10-10 Übung könnte genau das<br />

Richtige für dich sein!<br />

Wie unser Unterbewusstsein<br />

das Leben steuert<br />

Dein Leben wird nur zu etwa 5 Prozent<br />

von deinem alltäglichen Wachbewusstsein<br />

gesteuert, für den Rest ist das Unterbewusstsein<br />

zuständig. Sprechen die beiden<br />

keine einheitliche Sprache, zeigt sich das in<br />

deinem Leben durch Barrieren und Probleme.<br />

Du kannst dir das so vorstellen, dass<br />

dein Unterbewusstes dir so etwas wie den<br />

Grundaufbau des Lebens bereitstellt. Deine<br />

inneren Überzeugungen sind die Matrix<br />

und mit dem Wachbewusstsein navigierst<br />

du darin. Jetzt wirst du dich sicherlich fragen,<br />

warum dein Unterbewusstsein dir dann<br />

überhaupt Probleme beschert.<br />

Bist du innerhalb einer harmonisch liebevollen<br />

Familie aufgewachsen und wurdest du<br />

als Kind ernst genommen, gefördert und beachtet,<br />

kennst du Selbstwertprobleme wahr-<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 14 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />

Fotos: Wayhome Studio / stock.adobe.com<br />

Um dein Unterbewusstsein langsam aber<br />

beständig umzuprogrammieren, solltest du<br />

positive Werte als Gegengewicht und Ausscheinlich<br />

eher nicht so. Warst du dagegen<br />

sehr viel Kritik ausgesetzt, auf dich alleine<br />

gestellt oder hat ein Elternteil gefehlt, können<br />

sich insgeheim negative Überzeugungen<br />

über das Leben festgesetzt haben.<br />

Umstände, die zu solchen versteckten<br />

Selbstwertproblemen führen können<br />

sind:<br />

- Sätze wie „Das kannst du nicht!“, „Das<br />

bringt nichts!“, „Ergreif lieber einen sinnvollen<br />

Beruf!“, „Erzähl nicht so viel Blödsinn!“.<br />

- Eine Situation des ständigen Mangels. Es<br />

war nicht genug Geld da oder ein Elternteil<br />

war allein erziehend und musste hart ums<br />

Überleben kämpfen.<br />

- Zu wenig frühkindliche Wünsche gingen<br />

in Erfüllung.<br />

- Es wurde im familiären sozialen Umfeld<br />

sehr viel negativ über andere Menschen<br />

und das Leben gesprochen.<br />

Ein gewisser Teil innerhalb unserer Psyche<br />

übernimmt alles aus dem Umfeld als<br />

„normal“, was mit gewisser Regelmäßigkeit,<br />

Überlegenheit oder emotionalen Intensität<br />

um uns herum geschehen ist. Dabei bewerten<br />

diese Systeme des automatisierten Lernens<br />

nicht, ob das gut oder böse war. Die<br />

Natur kennt diese Wertungen nicht, sondern<br />

geht immer davon aus, dass Kinder<br />

von dem umgeben sind, das sie zum Überleben<br />

lernen müssen. Das bedeutet, deine<br />

Matrix spielt das so oder so ähnlich immer<br />

wieder ab. Von Manipulationen, Vorteilnahme,<br />

Eifersucht oder anderen missgünstigen<br />

Geisteshaltungen weiß sie nichts.<br />

Ein weiterer Aspekt dieses automatischen<br />

Lernens suggeriert dem Kind, dass die versorgenden<br />

Personen und andere Autoritäten<br />

recht haben. Der kleine Vogel im Nest<br />

soll ja auch nicht beginnen, die Eltern infrage<br />

zu stellen, sondern zusehen, übernehmen<br />

und nachahmen. Auf einer gewissen Ebene<br />

funktionieren wir Menschen genauso.<br />

Den inneren Kritikern zuhören<br />

Vielleicht kennst du diese inneren Stimmen<br />

schon, die permanent an dir herummäkeln<br />

und dich manchmal ganz schön verwirren.<br />

Wenn nicht, dann achte einmal besonders<br />

auf Situationen, in denen du dich nicht entscheiden<br />

kannst, gehemmt bist, anhaltende<br />

und bohrende Ängste hast oder in sonstiger<br />

Weise emotional unangenehm berührst bist.<br />

In genau diesen Momenten sind die sich<br />

widersprechenden Informationen aus unserem<br />

wachen Geist und den unbewussten<br />

Programmierungen voll aktiv. Vielleicht<br />

kannst du einige dieser Stimmen sogar<br />

identifizieren.<br />

Wie du gesehen hast, übernimmst du viele<br />

Dinge in dein Unterbewusstsein, ohne das<br />

zu wollen. Mit dem Willen rudern Menschen<br />

oftmals mit voller Kraft dagegen. Je<br />

nachdem, wie stark die inneren Manipulatoren<br />

sind, können die Erfolge mäßig sein<br />

oder sie kosten dich enorm viel Kraft.<br />

Das ist in etwa so wie Tauziehen mit sich<br />

selbst. Insgeheim ist da ja noch diese Ebene<br />

in dir, die sagt, diese Menschen in deiner<br />

Kindheit damals hatten recht!<br />

Den eigenen Selbstwert<br />

erkennen und leben<br />

Vielleicht kennst du solche Tage, an denen<br />

du richtig gut drauf bist und alles plötzlich<br />

flutscht. Doch dann scheint irgendetwas<br />

diesen Erfolg wieder zu zerstören und die<br />

Gedanken rund um deine Probleme und<br />

Misserfolge halten dich erneut gefangen.<br />

Irgendetwas möchte dir einreden, das sei<br />

normal. Auf Erfolge kämen eben Misserfolge<br />

und so weiter.<br />

Hör dem bitte nicht mehr zu, sondern stell<br />

dir vor, dein Leben flutscht immer! Einfach<br />

so! Plötzlich kommen die guten Angebote,<br />

Menschen nehmen dich ernst und am Morgen<br />

in der U-Bahn bekommst du bereits<br />

das erste Kompliment.<br />

Wie das ist nicht möglich? Doch!<br />

Du musst die ständig mäkelnden Programme<br />

nur gegen neue tauschen und die 10-10-<br />

10 Übung hilft dir genau dabei!<br />

Die 10-10-10 – so wird’s gemacht!<br />

gleich setzen. Erfunden wurde diese einfache<br />

Übung vom Selbstwert-Coach und<br />

Redner Steffen Kirchner. Durch die tägliche<br />

Wiederholung immer der gleichen Werte<br />

zu allen Tageszeiten, hilfst du dir selbst,<br />

neue Datenbahnen in dein Unterbewusstsein<br />

zu zementieren – und zwar genau dorthin,<br />

wo dein wahres Selbst, deine wirkliche<br />

Schönheit und all die Liebe für dich selbst<br />

Zuhause sind!<br />

Nimm dir zunächst ein Blatt Papier und einen<br />

Stift. Dann setzt du dich gemütlich hin<br />

und schreibst spontan 10 deiner absoluten<br />

Stärken auf. Wofür schätzt du dich selbst<br />

und was hältst du an dir selbst für besonders<br />

gut und liebenswert? Versuch die Ideen<br />

frei fließen zu lassen und sei dir sicher,<br />

du kannst nur das Richtige aufschreiben!<br />

Vielleicht kannst du an dieser Stelle bereits<br />

die Kritiker hören. Lass sie reden und<br />

schreibe weiter. Wenn es dir schwerfällt auf<br />

Anhieb 10 Stärken zu nennen, dann leg Stift<br />

und Zettel weg. Über den Tag verteilt werden<br />

dir Stärken einfallen oder sie werden<br />

dir ganz plötzlich während deines Tuns bewusst.<br />

Oder aber du fragst Freunde und Bekannte,<br />

was sie an dir ganz besonders stark<br />

und liebenswert finden!<br />

Wenn du die Liste vollständig hast, dann beginnst<br />

du, ab sofort diese 10 Stärken 10 Mal<br />

am Tag laut vor dich hinzusagen. Laut! Es<br />

ist wichtig, dass du dich selbst diese Stärken<br />

sagen hörst, denn deine Stimme übt einen<br />

besonderen Einfluss auf dein Unbewusstes<br />

aus. Die Übung wiederholst du dann 10<br />

Tage lang.<br />

10 Tage lang, 10 mal täglich, 10 deiner<br />

Stärken<br />

Beobachte dich, wie sich deine Wahrnehmung<br />

dieser Stärken und der 10-10-10<br />

Übung im Laufe dieser Zeit verändert.<br />

Auch die Stimmen der Kritiker werden sich<br />

verändern. Während dieser 10 Tage wirst<br />

du wahrscheinlich öfters innehalten und<br />

bemerken, dass du diese Stärken jeden Tag<br />

lebst. Wenn andere sie bisher noch nicht anerkannt<br />

haben, dann nur, weil du dir selbst<br />

nicht über diese Stärken in vollem Umfang<br />

bewusst warst!<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 15 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


ENTSPANNT AUCH AM FLUGHAFEN LESEN<br />

mit<br />

DEN ENTERTAINMENT-APPS VON<br />

Lufthansa<br />

Eurowings<br />

Austrian airlines<br />

Swiss air<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 16 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE MAGAZIN SEITE: 17 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

Foto: rh2010 / stock.adobe.com


AJOURE / INTERVIEW<br />

Interview<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 18 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

RUBY<br />

O. FEE<br />

IHR LEBEN, IHRE LEIDENSCHAFT &<br />

IHR STREBEN NACH NACHHALTIGKEIT<br />

Drei Monate war Ruby nun beruflich in Los Angeles. Eine Stadt, die es ihr im wahrsten Sinne des Wortes<br />

angetan hat. Sie liebt L.A. und könnte sich durchaus ein Leben dort vorstellen. Frisch zurückgekehrt im<br />

schönen Berlin haben wir uns mit ihr in ihrem Lieblings-Café Rose Garden getroffen, da sie vor allem<br />

zum aktuellen Thema Nachhaltigkeit viel zu erzählen hat. Wie sie selbst versucht, Gutes für die Umwelt<br />

zu tun, wie sie aufgewachsen ist und was Ruby schon früh in ihrem Heimatland Brasilien gelernt hat,<br />

erfährst du hier.<br />

Foto: Kerem Bakir / @keba<br />

Geboren in Costa Rica (San José; 1996), aufgewachsen<br />

in Brasilien und dann 2008 der Umzug<br />

nach Berlin. Neben Deutsch und Englisch<br />

sprichst du fließend Portugiesisch und hast<br />

durch diese Kombination wohl einiges an südamerikanischem<br />

Temperament in dir. Gibt es<br />

denn etwas, was du in Brasilien nach wie vor<br />

besser findest als hier – etwas, woran du dich<br />

hier einfach nicht gewöhnen kannst oder willst?<br />

Das ist schwer zu sagen, denn ich mag es, mich<br />

auf Situationen einzulassen. Brasilien hat unglaublich<br />

viele schöne Seiten, die super toll sind.<br />

Andererseits gibt es hier in Berlin aber Seiten, die<br />

ich in Brasilien nie zu Gesicht bekommen hätte.<br />

Beruflich ist es für mich natürlich viel besser in<br />

Berlin zu sein, aber ich liebe Brasilien und besonders<br />

Bahia, den Ort, an dem ich aufgewachsen<br />

bin. Ich weiß nicht, ob man sagen könnte, dass<br />

es in Brasilien besser ist als hier, aber was ich am<br />

Leben in diesem südamerikanischen Land schön<br />

finde ist, dass man sehr viel in der Natur ist. Man<br />

ist einfach viel naturverbundener. Das ist etwas,<br />

was mir hier fehlt. Dann ist da natürlich noch der<br />

Strand, den ich sehr liebe. Klar haben wir hier in<br />

Berlin auch Sommer, doch das Wetter ist in meinem<br />

Heimatland schon um einiges besser und<br />

angenehmer. Und dann sind da noch die Menschen,<br />

die alle so herzlich, offen und positiv sind,<br />

wo ich mir hin und wieder wünsche, man könnte<br />

das hier manchmal auch ein bisschen mehr rauslassen.<br />

Hier sind viele einfach sehr für sich selbst<br />

eingestellt und oftmals auch verängstigt und nicht<br />

wirklich offen der Welt gegenüber. Ich freue mich<br />

immer, wenn ich nach Brasilien fliege. Ich versuche,<br />

dass ich wenigstens einmal im Jahr dort sein<br />

kann, um meine Freunde und Familie zu besuchen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 19 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Wo fühlst du dich denn mehr zuhause?<br />

Ich muss zugeben, dass es fast ausgeglichen<br />

ist: Ich liebe Berlin und ich bin seit<br />

meinem zwölften Lebensjahr hier, was ja<br />

schon eine ganze Weile ist und weshalb<br />

ich Berlin auch als mein Zuhause sehe.<br />

Wenn ich dann nach Brasilien fliege, fällt<br />

mir allerdings auf, was ich alles vermisst<br />

habe. Für mich ist es die Abwechslung<br />

zwischen Berlin und Brasilien, die mir ein<br />

außergewöhnliches Zuhause bietet. Ein<br />

Zuhause auf zwei Kontinenten.<br />

Ein Thema, welches dir unheimlich<br />

wichtig ist, ist Nachhaltigkeit. Du hast<br />

schon als Kind mit deiner Mutter viel<br />

Zeit auf Flohmärkten verbracht, um<br />

dort eure Kleidungsstücke an<br />

Bedürftige weiterzugeben.<br />

Wie kam es dazu?<br />

Wir haben das nicht bewusst gemacht,<br />

es war vielmehr normal für uns, anderen<br />

helfen zu wollen. Meine Mutter hat<br />

damals immer meine Kinderklamotten<br />

an Bedürftige weitergegeben, da man als<br />

Kind so schnell wächst. Auch wenn wir<br />

längere Zeit auf Reisen waren, was ja des<br />

Öfteren vorkam, haben wir Koffer voller<br />

Kleidungsstücke an die Menschen und<br />

Kinder im jeweiligen Land verschenkt. Ich<br />

muss auch sagen, dass es eine sehr schöne<br />

Erfahrung ist, wenn man seinen Mitmenschen<br />

etwas Gutes tut. Wir sind in sehr<br />

vielen Ländern gewesen, Indien, Afrika<br />

und Thailand und dort sind die Menschen<br />

über Hilfe sehr dankbar. Ich finde jetzt<br />

aber nicht, dass man weit reisen muss, um<br />

helfen zu können, denn das kann und sollte<br />

man im eigenen Land genauso tun. Bei<br />

uns ist dies im Ausland passiert, weil wir<br />

eben viel unterwegs gewesen sind. Mittlerweile<br />

ist das Reisen natürlich weniger<br />

geworden, also nehme ich die Kleidungsstücke,<br />

die ich nicht mehr trage, um sie<br />

Leuten zu geben, die hier bei uns leben.<br />

Generell muss ich sagen, dass ich dieses<br />

ganze Movement, was gerade so passiert,<br />

sehr wichtig finde. Wir alle sollten sehr<br />

viel achtsamer werden. Ich erinnere mich,<br />

als ich noch in Brasilien gelebt habe, dass<br />

die Bewohner dort, besonders da sie so<br />

viel in der Natur unterwegs sind, generell<br />

nachhaltiger leben als Menschen in dichtbesiedelten<br />

Großstädten, wo von der Natur<br />

nicht mehr viel übrig ist.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 20 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE AJOURE / INTERVIEW / PEOPLE<br />

Foto: Kristian Fenselow<br />

Gibt es denn aktuelle Projekte zum Thema<br />

Nachhaltigkeit, an denen du arbeitest?<br />

Ich befasse mich erst seit kurzem so stark<br />

mit dem Thema Nachhaltigkeit im eigenen<br />

Land, denn vieles, was nachhaltig ist, habe<br />

ich vorher automatisch gemacht, ohne<br />

groß darüber nachzudenken. In letzter<br />

Zeit habe ich mich viel mit anderen Interessierten<br />

über das Thema Nachhaltigkeit<br />

und Umweltschutz austauschen können.<br />

Jetzt möchte ich selbst aktiver werden und<br />

überlege, was genau ich machen könnte.<br />

Ich bin mir sicher, dass ich sehr bald eine<br />

passende Aufgabe finde, die mich zu diesem<br />

Thema etwas beitragen lässt. Vielleicht<br />

kommt ja auch jemand auf mich zu und<br />

erzählt mir von einer tollen Idee, die wir<br />

dann gemeinsam umsetzen.<br />

Wir Deutschen bilden uns ja immer ein,<br />

super nachhaltig und umweltbewusst zu<br />

sein. Im Vergleich zu dem, was du aus<br />

Brasilien kennst, wie schneiden wir da<br />

ab und was sollte hier vielleicht deutlich<br />

besser laufen?<br />

Ich glaube, es ist immer und überall noch<br />

Verbesserungsbedarf. Jeder einzelne Haushalt<br />

kann mehr zum Schutz unserer Erde<br />

beitragen, als er aktuell vielleicht bereits<br />

tut. Da ist es sicherlich egal, ob das hier<br />

in Deutschland oder in Brasilien ist, denn<br />

niemand verhält sich diesbezüglich perfekt.<br />

Man kann natürlich nicht alles von<br />

heute auf morgen auf den Kopf stellen, aber<br />

das, was jedem Einzelnen individuell möglich<br />

ist, sollten wir auch umsetzen. In meinem<br />

Beruf ist es so, dass ich auch nicht auf<br />

alles verzichten kann, was jetzt nicht zwingend<br />

super nachhaltig ist. Aber ich kann<br />

darauf achten, was ich persönlich ändern<br />

kann, um auch beruflich nachhaltiger zu<br />

sein. Was ich sehr gut finde ist, dass mittlerweile<br />

am Set darauf geachtet wird, dass<br />

weniger Plastik verbraucht wird. Es gab<br />

immer Plastikbecher und Plastikflaschen<br />

und jeder ließ die ständig irgendwo liegen.<br />

Irgendwann kam es dazu, dass man einen<br />

einzigen Wasserkanister deponiert hat und<br />

jeder bekam einen Becher, den er oder sie<br />

sich an die Hüfte klippen konnte. Ebenso<br />

wie die Mülltrennung am Set – damals gab<br />

INTERVIEW<br />

es nur einen großen Mülleimer, heute stehen<br />

da manchmal drei bis vier und das ist<br />

gut so. Dies sind zwar nur Kleinigkeiten,<br />

doch auch diese sind bereits ein Schritt in<br />

die richtige Richtung.<br />

...und sie<br />

riefen:<br />

„Wir wollen<br />

eine<br />

Zukunft!“<br />

Du sagtest kürzlich: „Wenn jeder im<br />

kleinen Rahmen nachhaltiger agiert, ist<br />

schon viel getan.“ Wo und wie versuchst<br />

du persönlich diesem Streben nach<br />

Nachhaltigkeit gerecht zu werden?<br />

Ich habe lustigerweise durch meine beste<br />

Freundin Zsá Zsá sehr viel dazugelernt.<br />

Ich war ja damals kein Stadtkind und<br />

vieles war für mich neu. Sie ist Vegetarierin,<br />

trennt akribisch den Müll, kauft<br />

Lebensmittel aus der Region und achtet<br />

darauf, dass ihre Lebensmittel Bioqualität<br />

haben. All das war für mich neu und<br />

dank ihr konnte ich mein Bewusstsein<br />

dahingehend erweitern. Wir waren gerade<br />

wieder bei der Veranstaltungsreihe<br />

BE A MOVER von Daimler zu Gast, wo<br />

es ausnahmslos um Nachhaltigkeit und<br />

E-Mobilität ging. Angefangen bei fairer<br />

Mode aus der Region, über diverse recycelte<br />

Produkte und vieles mehr. Ich finde<br />

dieses Thema interessant und gleichzeitig<br />

ist es sehr wichtig sich zu informieren.<br />

Ich denke, wir sollten alle gemeinsam dazulernen<br />

und voneinander lernen: wenn<br />

ich z.B. ein Interview dafür nutzen kann,<br />

um mich über diese alltäglichen „Kleinigkeiten“,<br />

die unsere Welt ein wenig<br />

besser machen austauschen zu können,<br />

dann freut mich das und ich nutze die<br />

Möglichkeit natürlich.<br />

Aktuell spaltet die junge Schwedin Greta<br />

Thunberg die Gemüter weltweit. Wie<br />

stehst du zu dem was sie sagt, tut und<br />

denkt? Wie realistisch oder unrealistisch<br />

sind ihre Denkansätze?<br />

Ich glaube, sie ist auf die Welt gekommen<br />

und hat diesen Auftrag für sich entdeckt.<br />

Ich finde es ist wichtig, dass die Klimabewegung<br />

eine so starke Stimme gewonnen<br />

hat, aber natürlich kann sich nicht jeder<br />

einhundertprozentig nachhaltig verhalten.<br />

Was ich gut finde ist, dass das Thema<br />

Umweltschutz durch Greta aktuell so sehr<br />

in den Medien ist und dass diese Tatsache<br />

viele zum Nachdenken bewegt und man<br />

sich selbst die Frage stellen kann, was<br />

man ändern könnte. Ich kann nicht ganz<br />

nachvollziehen, weshalb Greta von immer<br />

noch so vielen so sehr verurteilt wird. Ich<br />

denke, dass liegt vielleicht auch daran,<br />

dass Menschen, die vor etwas Neuem stehen,<br />

erst einmal verunsichert werden. Es<br />

kann und muss sich natürlich jeder seine<br />

eigene Meinung bilden, aber ich bin da<br />

sehr wissbegierig, offen und höre mir das<br />

gerne an, um dann entscheiden zu können<br />

was ich persönlich in meinem Wirkungsfeld<br />

zum Klimaschutz beitragen kann.<br />

Vor kurzem wurde eine Woche lang Berlin<br />

durch die Umweltschutzbewegung<br />

„Extinction Rebellion“ lahmgelegt. Sitzblockaden<br />

und gesperrte Straßen wohin<br />

man geschaut hat. Warst du dabei?<br />

Ich war zu dieser Zeit selbst in New York,<br />

wo so viele Menschen bei „Fridays For<br />

Future“ auf der Straße waren. Es war sehr<br />

krass, denn wir standen zwischen so vielen<br />

Hochhäusern und überall waren Kinder<br />

mit Schildern, die geschrien haben:<br />

„Wir wollen eine Zukunft, wir wollen eine<br />

Zukunft!“ Es war ein heftiges Gefühl, zwischen<br />

all den alten und jungen Demonstranten<br />

zu stehen.<br />

Bist du der Meinung, es wären auch so<br />

viele junge Menschen auf der Straße<br />

gewesen, wenn es ein Samstag gewesen<br />

wäre und kein Freitag, an dem sie für<br />

die Demo die Schule haben schwänzen<br />

dürfen?<br />

Ich glaube tatsächlich, dass sie auch samstags<br />

gekommen wären. Man kann natürlich<br />

behaupten, dass junge Menschen solche<br />

Großveranstaltungen ausnutzen, um<br />

blau zu machen, aber ich bin der Über-<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 21 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

zeugung, dass sie dennoch gekommen<br />

wären. Die Kinder wissen nicht, was die<br />

Zukunft bringt und ich hatte echt das<br />

Gefühl, dass sie Angst davor haben.<br />

Findest du, dass man für einen guten<br />

Zweck auch Gesetze brechen darf?<br />

Ich weiß es nicht. Das ist eine echt<br />

schwierige Frage. Die Sache ist doch<br />

die, dass man sich fragen muss, wie und<br />

wann Leute aufwachen und wirklich<br />

zuhören. Klar ist so ein Verhalten auch<br />

nachteilig für die, die arbeiten müssen<br />

und durch Straßenblockaden in Mitleidenschaft<br />

gezogen werden. Es entsteht<br />

ein riesiges Chaos, aber gleichzeitig ist<br />

es wichtig, um Aufmerksamkeit zu generieren,<br />

weil uns sonst weitestgehend<br />

die Hände gebunden sind und sonst<br />

niemand zuhört. Also entstehen solche<br />

Ausnahmezustände wie Sitzblockaden<br />

quer durch Berlin, Paris und New York.<br />

Interview<br />

Oftmals geht Nachhaltigkeit mit dem<br />

Thema Vegetarismus einher. Deine<br />

beste Freundin und WG-Mitbewohnerin<br />

Zsá Zsá Inci Bürkle, mit der wir vor<br />

einiger Zeit ebenfalls zusammensaßen,<br />

hat dich der vegetarischen Ernährung<br />

etwas nähergebracht. Ist das jetzt genau<br />

dein Ding oder steht Fleisch nach<br />

wie vor aus der Speisekarte?<br />

Ich bin in Brasilien aufgewachsen und<br />

dort wird Fleisch in der Ernährung ganz<br />

großgeschrieben. Man sollte sich jedoch<br />

auch bewusst machen, dass Fleisch nicht<br />

sehr gesund für unseren Körper ist. Hier<br />

entstehen dann sozusagen zwei Ansatzpunkte:<br />

Zum einen ist der Massenkonsum<br />

von Fleisch nicht nachhaltig und<br />

schadet dem Weltklima, auf der anderen<br />

Seite schadet es aber auch dir selbst. Ein<br />

umweltschonenderer Fleischkonsum<br />

wäre schon erreicht, wenn man nur noch<br />

ein oder zweimal pro Woche Fleisch isst<br />

und darauf achtet dieses aus ökologischer<br />

und artgerechter Haltung zu beziehen.<br />

Dadurch wird dein Verhalten automatisch<br />

nachhaltiger – auch wenn du es<br />

in erster Linie für dich selbst tust. Wenn<br />

man dann noch versucht seinen Einkauf<br />

bei lokalen Landwirten zu tätigen, dann<br />

hat man schon wieder einen weiteren<br />

Schritt zur Nachhaltigkeit gemacht, ganz<br />

ohne, dass es einem selbst weh tut.<br />

Du bist schon früh vor der Kamera gestanden<br />

und bist diesem Beruf bis heute<br />

treu geblieben. War das schon immer<br />

dein Traum? Wie kam es dazu?<br />

Ich wollte als Kind eigentlich Malerin<br />

werden. (lacht) Ich weiß deshalb nicht,<br />

ob die Schauspielerei schon immer mein<br />

Traum war, es wurde es aber. Nach dem<br />

wir nach Berlin gezogen sind musste ich<br />

mich erst einmal schlaumachen, was ich<br />

tun muss, um meinem Wunsch nachzukommen.<br />

So landete ich in einer Agentur<br />

und durfte meinen allerersten Film spielen.<br />

Das war sehr aufregend und schön.<br />

Ich war schon immer ein Freigeist und<br />

fand schon früh, dass Filme eine faszinierende<br />

Welt waren, wo man Dinge kreieren<br />

kann, die es im echten Leben nicht gibt.<br />

Eine Art Fantasiewelt. Als Kind nimmst<br />

du Sachen wahr, die du als Erwachsener<br />

nicht mehr wahrnimmst und darüber die<br />

Macht zu haben, hat mich gefesselt. In<br />

eine Fantasiewelt einzutauchen und dies<br />

als Beruf zu machen, war das Beste, was<br />

mir hätte passieren können.<br />

Als Kind bin ich in den Wald gegangen<br />

und habe überall Kekse verteilt und darauf<br />

gewartet, dass die Elfen kommen, um<br />

diese zu holen. Diese Traumwelt hat mich<br />

damals schon gepackt. Als ich entdeckt<br />

habe, dass ich einen Beruf ausüben kann,<br />

in dem ich den ganzen Tag spielen darf,<br />

da war für mich klar, dass dies mein Weg<br />

sein soll. Bis heute liebe ich es Filme zu<br />

machen und hoffe, dass ich das noch eine<br />

lange Weile machen darf.<br />

Deine Filmografie kann sich mittlerweile<br />

sehen lassen und im Januar 2020<br />

startet im Kino die Lebensverfilmung<br />

Udo Lindenbergs, einem echten deutschen<br />

Urgestein. Welche Rolle spielst<br />

du und wie waren die Dreharbeiten?<br />

Die Dreharbeiten waren sehr schön. Ich<br />

übernehme nur einen kleinen Teil in seiner<br />

Geschichte in den 70er Jahren. Ich<br />

spiele eine verflossene Liebe und bin gespannt,<br />

wie der Film am Ende geworden<br />

ist. Jan Bülow spielt Udo Lindenberg, der<br />

echt super dazu gepasst hat und ihn sehr<br />

authentisch spielt. Udo Lindenberg selbst<br />

wird aber nicht im Film zu sehen sein.<br />

Liebe Ruby, weiterhin viel Erfolg beim<br />

Film und wir hoffen, dass deine Ansatzpunkte<br />

zur Nachhaltigkeit bei vielen<br />

Lesern ankommen und umgesetzt werden.<br />

Foto: Kerem Bakir / @keba<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 22 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 23 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: nikomsolftwaer / stock.adobe.com


AJOURE / PEOPLE<br />

WAS WURDE EIGENTLICH AUS<br />

„HÖR MAL WER DA HÄMMERT“- STAR<br />

JONATHAN TAYLOR THOMAS?<br />

STAR-PORTRAIT<br />

Fotos: 20th Century Fox; Touchstone; Buena Vista<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 26 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / PEOPLE<br />

Erinnerst du dich noch an Randy Taylor<br />

aus der Kultserie „Hör mal, wer da hämmert“,<br />

der seinen Vater mit seinen frechen<br />

Sprüchen nicht selten an den Rande des<br />

Wahnsinns getrieben hat? In der Rolle des<br />

mittleren Sohnes war acht Staffeln lang der<br />

Schauspieler Jonathan Taylor Thomas zu sehen.<br />

Doch was macht dieser eigentlich heute?<br />

Wir verraten es dir.<br />

Jonathan Taylor Thomas: Ausstieg in<br />

der achten Staffel von „HMWDH“<br />

In der 90er-Jahre-Kultserie „Hör mal, wer<br />

da hämmert“ war Randy Taylor, der mittlere<br />

Sohn des Heimwerkerkönigs Tim Taylor,<br />

stets ein absoluter Publikumsliebling. Wenig<br />

verwunderlich: War er unter den drei<br />

Brüdern doch der Einzige, dessen Sprüche<br />

ähnlich sarkastisch angehaucht waren, wie<br />

die seines Serienvaters Tim Allen. Verkörpert<br />

wurde der freche Junge über acht Jahre<br />

hinweg vom US-Schauspieler Jonathan<br />

Taylor Thomas, der sich jedoch zum Schock<br />

vieler Fans in der achten Staffel der Serie<br />

verabschiedete und sogar in der großen<br />

Abschiedsepisode mit Abwesenheit glänzte.<br />

Schnell machte das Gerücht die Runde,<br />

dass es hinter den Kulissen zum Streit mit<br />

den anderen Darstellern gekommen ist - als<br />

offiziellen Grund für seinen Ausstieg gab<br />

der Schauspieler jedoch an, sich mehr auf<br />

sein Geschichts- und Philosophie-Studium<br />

an der renommierten Harvard Universität<br />

konzentrieren zu wollen.<br />

Nach Ausstieg aus der Kultserie nur<br />

kleinere Schauspielrollen<br />

Seit dem Ende von „Hör mal, wer da hämmert“<br />

sind mittlerweile 20 Jahre vergangen.<br />

Was also wurde aus Jonathan Taylor Thomas,<br />

der mittlerweile 38 Jahre alt ist? Nach<br />

der Absetzung der Serie kehrte Thomas<br />

dem Showbusiness überraschenderweise<br />

nicht gänzlich den Rücken zu und war auch<br />

in den darauffolgenden Jahren immer mal<br />

wieder in TV- und Kinofilmen zu sehen -<br />

hierbei handelte es sich jedoch um eher<br />

unbekannte Werke wie „Speedway Junky“<br />

oder „Walking Across Egypt“. Nach einigen<br />

kurzen Gastauftritten in TV-Serien wie<br />

„Ally McBeal“ im Jahr 2000 und „Smallville“<br />

in den Jahren 2002 und 2004 schaute<br />

Thomas noch kurz in den Serien „8 Simple<br />

Rules“ und „Veronica Mars“ vorbei, ehe er<br />

sich im Jahr 2006 dann doch noch eine längere<br />

Auszeit von der Schauspielerei genehmigte.<br />

Viele Fans von Jonathan Taylor Thomas<br />

machten sich bereits Sorgen, ob sie ihren<br />

Lieblingsschauspieler fortan nie wieder im<br />

Fernsehen oder im Kino sehen würden,<br />

da dieser seine Auszeit offenbar sehr ernst<br />

nahm - vielleicht gab es aber auch einfach<br />

kein geeignetes Projekt für ihn, an dem er<br />

gerne beteiligt gewesen wäre. Durch seine<br />

langjährige Mitwirkung in „Hör mal, wer<br />

da hämmert“ und zahlreichen weiteren<br />

Filmen, wie etwa der romantischen Komödie<br />

„I‘ll Be Home for Christmas“ oder der<br />

Romanverfilmung „Tom and Huck“, dürfte<br />

sich zudem ein nettes Sümmchen auf seinem<br />

Bankkonto angesammelt haben, welches<br />

ihm zumindest die Möglichkeit bieten<br />

dürfte, sich seine zukünftigen Projekte<br />

selbst auszusuchen.<br />

Kurzzeitiges Comeback bei „Last Man<br />

Standing“<br />

Im Jahr 2013 war es dann endlich soweit:<br />

Jonathan Taylor Thomas kehrte für die Serie<br />

„Last Man Standing“ vor die Kamera zurück.<br />

Dass er sich gerade diese Serie für sein<br />

Comeback ausgesucht hat, dürfte wohl kein<br />

Zufall gewesen sein: Die Hauptrolle in „Last<br />

Man Standing“ spielt kein Geringerer als<br />

Tim Allen, der ja auch damals bei „Hör mal,<br />

wer da hämmert“ als Randys Vater zu sehen<br />

war. In insgesamt vier Episoden war Thomas<br />

zwischen den Jahren 2013 und 2015 zu<br />

sehen, in drei davon führte er sogar Regie.<br />

Viele Fans von „Hör mal, wer da hämmert“<br />

zeigten sich von seiner Mitwirkung in der<br />

Serie begeistert - bewies diese doch gewissermaßen,<br />

dass an den Gerüchten, dass ein<br />

Streit zwischen Tim Allen und Jonathan<br />

Taylor Thomas der Grund für seinen damaligen<br />

Ausstieg aus HMWDH war, offenbar<br />

nicht allzu viel dran war.<br />

Jonathan Taylor Thomas liebäugelt mit<br />

einer Arbeit hinter der Kamera<br />

Nach seinem Kurzcomeback in „Last Man<br />

Standing“ war von Jonathan Taylor Thomas<br />

abermals nicht mehr viel zu hören: Er war<br />

seitdem weder in einem Film noch in einer<br />

Serie zu sehen. Ohnehin scheint es den<br />

Schauspieler fortan eher hinter die Kamera<br />

zu ziehen: Bereits in einem Interview<br />

aus dem Jahr 2011 gab er bekannt, dass<br />

ihm diese Arbeit sehr viel Spaß machen<br />

würde - zeitgleich wollte er eine Rückkehr<br />

vor die Kamera aber auch nicht vollständig<br />

ausschließen, da er immer noch eine<br />

Leidenschaft für Film und Fernsehen<br />

hat. <strong>2019</strong> meldete die für gewöhnlich gut<br />

informierte Zeitschrift „Variety“ schließlich,<br />

dass sich Thomas um einen Sitz im<br />

SAG-AFTRA-Nationalvorstand bewirbt.<br />

Hierbei handelt es sich um eine Gewerkschaft,<br />

die sowohl Schauspieler als auch<br />

Sänger, Synchronsprecher und Journalisten<br />

vertritt.<br />

Und wer weiß: Vielleicht zieht es den charismatischen<br />

Schauspieler ja bald tatsächlich<br />

mal wieder vor die Kamera.<br />

Last Man Standing<br />

eine wüste bescherung<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 27 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE MAGAZIN SEITE: 28 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

Stoppt den Klimawandel,


Künstler: Matthew Cusick<br />

bevor er unsere Welt verändert.<br />

www.greenpeace.de/helfen<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 29 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

ILIRA<br />

EIN LEBEN MIT „EXTRA FR!ES“<br />

Sie ist humorvoll, jung, verfügt über eine<br />

Vier-Oktaven-Stimme, sieht super aus<br />

und ist bereit, die Welt zu erobern. Die<br />

Wahlberlinerin, die aus der behaglichen<br />

Stadt Bern in die deutsche Hauptstadt<br />

zog, weiß, wie wichtig ein gutes Bauchgefühl<br />

ist. Dass sie zwischen Kühen und<br />

Eseln aufgewachsen ist, sieht man ihren<br />

extravaganten Drag-Queen-Outfits nicht<br />

an. Im Gegenteil, viele sortieren sie zunächst<br />

in eine Schublade und merken<br />

dann, dass Ilira ein vollkommen anderer<br />

Mensch ist, als man zuerst denken würde.<br />

Wir haben uns mit dem Schweizer<br />

Ausnahmetalent getroffen und wollten<br />

alles wissen, denn mit weniger hätten wir<br />

uns nicht zufriedengegeben.<br />

Laut, schrill und vom Look her polarisierend<br />

auf ganzer Linie. Ist das nur vor<br />

der Kamera so oder auch im Privatleben?<br />

Das ist tatsächlich auch schon immer so<br />

in meinem Privatleben gewesen und hat<br />

sich dann auf meinen Beruf projiziert.<br />

Ich glaube, dass das ganz gut so ist, da es<br />

Hand in Hand mit meiner Musik geht.<br />

Mein Look verkörpert komplett meine<br />

Musik, weshalb mich Leute auch auf Anhieb<br />

gut kategorisieren können (lacht).<br />

Im Privatleben kann das natürlich auch<br />

mal sehr anstrengend werden, vor allem,<br />

Fotos: Jen Krause<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 30 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

wenn man auf der Straße unterwegs ist<br />

und sich hübsch machen will. Ich muss<br />

dazu sagen, dass „hübsch machen“ bei<br />

mir bedeutet, völlig overdressed und<br />

Drag-Queen-mäßig auszusehen (lacht).<br />

Das hört dann logischerweise bei Rouge<br />

nicht auf, sondern beinhaltet Extensions,<br />

Lashes, zweifarbiger Lippenstift und<br />

vieles mehr. Wenn ich dann so auf die<br />

Straße gehe, ist es schon ab und zu mal<br />

anstrengend und unangenehm, immer<br />

so angeglotzt zu werden – vor allem von<br />

Männern. Das verunsichert mich dann<br />

gelegentlich und ich frage mich, ob ich<br />

es denn echt so hart übertrieben habe.<br />

Auf der anderen Seite sage ich mir, dass<br />

es nicht unsere Gesellschaft sein kann,<br />

wenn sich eine Frau Sorgen machen<br />

muss, ob sie zu sehr gestylt ist oder nicht,<br />

denn eigentlich sollte man sich frei fühlen<br />

dürfen und das tun, worauf man Lust<br />

hat. Das ist aber auch schon das einzig<br />

Negative an meinen Outfits. Ansonsten<br />

liebe ich es, so schrill herumzulaufen<br />

und mich ausleben zu dürfen.<br />

Wann kam denn die Entscheidung<br />

nach Berlin zu ziehen?<br />

Alleine auf Spotify hast du über 70<br />

Millionen Streams – etwas, worauf du<br />

zurecht stolz sein darfst. Menschen<br />

verwechseln Stolz aber häufig mit Arroganz.<br />

Wie viele Vorurteile musst(-<br />

est) du über dich ergehen lassen und<br />

wie gehst du damit um?<br />

Eigentlich stehe ich tagtäglich vor diesem<br />

Problem. Menschen verwechseln<br />

mich jeden Tag mit einer arroganten<br />

Frau, da ich natürlich sehr selbstbewusst<br />

auftrete und durchaus meinen Wert<br />

kenne. Ich nehme das niemandem übel,<br />

denn wenn ich ab und zu Videos von mir<br />

anschaue und unbeobachtet bin, würde<br />

ich als „normaler Mensch“ anfangs wohl<br />

auch so über mich denken. Im Endeffekt<br />

ist das nur Selbstvertrauen und das ist<br />

ein gewaltiger Unterschied zu Arroganz.<br />

Die Leute sollten versuchen, diesen Unterschied<br />

in Betracht zu ziehen, bevor<br />

sie urteilen. Das macht vieles leichter.<br />

Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass<br />

ich dieses „abgestempelt werden“ auch<br />

ein wenig mag. Ich liebe diesen Überraschungseffekt<br />

und den Moment, wo<br />

mich Leute unterschätzen und denken<br />

„das ist nur ne Tusse“. Vor allem erfolgreiche<br />

Männer nehmen sich dieses Denken<br />

immer gerne heraus. Doch dann<br />

komme ich mit Fakten um die Ecke und<br />

ernte große Gesichter, die mich auf einmal<br />

fragend anschauen, weil sie damit<br />

nicht gerechnet haben. Ein Stück weit<br />

kategorisieren wir wohl alle.<br />

Ich natürlich auch, aber ich versuche bewusst,<br />

dieses Schubladendenken außer<br />

Acht zu lassen. Deshalb sage ich auch:<br />

„It´s ok – I don‘t judge it.“<br />

Stichwort Stimmungsschwankungen –<br />

du selbst sagst, du seist keine einfache<br />

Person. Wie wirkt sich das aus und in<br />

wie weit spielt da dein kosovo-albanisches<br />

Temperament eine Rolle?<br />

Jeder, der mich kennt, schmunzelt, wenn<br />

er die Frage hört. Ich bin auf jeden Fall<br />

eine der schwierigsten Personen, die ich<br />

kennengelernt habe (lacht). Ich bin sehr<br />

temperamentvoll und habe unfassbar<br />

viel Emotionen. Ich fühle in einer einzigen<br />

Stunde wohl 10.000 Emotionen<br />

Vor vier Jahren, weil Prinz Pi mich damals<br />

auf Instagram entdeckte. Er meinte,<br />

er baue mich hier in Berlin mit seinem<br />

Team auf, doch dafür müsse ich hierherziehen.<br />

Manchmal vermisse ich die<br />

Schweiz, oder besser gesagt, ihre Regeln,<br />

die Sauberkeit und die Sicherheit. Gerade<br />

zwischen letzterem liegen Welten zwischen<br />

Berlin und Bern. In der Schweiz<br />

fühlte ich mich damals sehr sicher. Klar<br />

wurde ich auch dort angeglotzt (noch<br />

mehr als hier in Berlin), aber ich wusste,<br />

ich bin nachts in der Bahn sicher. Hier<br />

habe ich ab und zu schon etwas Schiss.<br />

Gerade nachts am Alexanderplatz ist es<br />

nicht so super, wie eine Drag Queen herumzulaufen.<br />

Die Natur fehlt mir ebenso,<br />

denn ich bin neben Kühen und Eseln<br />

aufgewachsen – glaubt man kaum, wenn<br />

man mich sieht, oder (lacht)?! Ansonsten<br />

liebe ich Berlin und ich denke, ich<br />

fühle mich hier am wohlsten.<br />

Foto: Ilira & Daniel Heilig (<strong>AJOURE´</strong>Redaktion)<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 31 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

auf einmal und die Leute wissen meistens<br />

nicht, woran sie sind. In einem Moment bin<br />

ich voll happy, quirlig und positiv nervig<br />

und im nächsten Augenblick hocke ich so<br />

in einer Ecke und habe düstere Gedanken<br />

(lacht). Alle fragen sich dann: „Was ist denn<br />

jetzt los?“ Ich denke, dass ist genau das, was<br />

meine Musik ausmacht. Das ist der Grund,<br />

weshalb ich so viele Themen habe, über die<br />

ich sprechen kann.<br />

In deinen Liedern behandelst du oftmals<br />

ernste Themen, die durchaus einen Einblick<br />

in dein Privatleben geben. Als Beispiel<br />

dein Ende Juli erschienener Song<br />

„Pay Me Back“, indem du beschreibst, wie<br />

sehr du sowohl finanziell als auch emotional<br />

deinen Exfreund unterstützt hast.<br />

Sind deine Songs ein Weg für dich, das<br />

Geschehene zu verarbeiten, ganz besonders<br />

diese Beziehung?<br />

Ja. Dadurch, dass ich so emotional bin und<br />

hin und wieder zur Melancholie neige,<br />

ist das meine einzige Therapie. Man will<br />

ja auch nicht immer Leute volllabern und<br />

Musik ist mein einziger Katalysator, wie ich<br />

Geschehenes in der Vergangenheit lassen<br />

kann, ohne die ganze Zeit darin herumzuwühlen.<br />

Ich nehme die Musik ein bisschen<br />

als Sportart – ich powere mich unfassbar<br />

aus. Am Ende therapiere ich nicht die Leute,<br />

sondern mich selbst so ein bisschen.<br />

Brauchst du denn eine gewisse oder bestimmte<br />

Gefühlsebene, um deine Texte<br />

mit deinem Co-Writer zusammen schreiben<br />

zu können?<br />

Ich bin froh, wenn ich in einer Phase schreibe,<br />

in der es mir nicht gut geht oder wo es<br />

mir sehr gut geht und ich etwas zu sagen<br />

habe. Aber da Musik mein Beruf geworden<br />

ist, muss ich funktionieren und auch schreiben<br />

können, wenn ich gerade mal nichts<br />

fühle. Dann versuche ich, über andere Themen<br />

nachzudenken. Man sieht das in meinen<br />

Songs. Ich schreibe über meinen Ex,<br />

aber auch über Bodypositivity und Feminismus.<br />

Viele Künstler schreiben nur über<br />

Liebe, weil es das intensivste Gefühl ist. Das<br />

ist natürlich nichts Verwerfliches, aber dadurch,<br />

dass ich oft im Studio bin, versuche<br />

ich über diverse Themen zu schreiben und<br />

nicht nur über Liebe, sondern eben auch<br />

über ernste und gesellschaftskritische Sachen.<br />

Den meisten Spaß beim Schreiben<br />

habe ich allerdings tatsächlich mit dem<br />

Thema Feminismus.<br />

Foto: Jen Krause<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 32 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Brandaktuell kam vor ein paar Tagen dein<br />

neuer Song „EXTRA FR!ES“ heraus, in dem<br />

du für eine bessere Selbstwahrnehmung,<br />

Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein<br />

eintrittst. Erzähl mal, was genau du damit<br />

meinst.<br />

Der Song ist aus verschiedenen Gründen entstanden.<br />

Ich habe mich mit meinem Songwriter<br />

lustig darüber gemacht, wie wir in einer<br />

Partnerschaft sind. So auf die Art: „Schatz, ich<br />

mach Diät, bestellst du dir die Pommes“, und<br />

am Ende ist es dann so, dass ich mir seine Extra-Fries<br />

klaue (lacht). Andererseits bekomme<br />

ich viele Messages von jungen Leuten, die<br />

mir sagen, dass sie sich hässlich finden und<br />

dass sie so nicht leben können. Von Bulimie<br />

bis zum Übergewicht ist da von allem etwas<br />

dabei. Das schockiert mich immer wieder<br />

aufs Neue. Wir Künstler haben hier eine große<br />

Verantwortung unseren Fans und der Öffentlichkeit<br />

gegenüber, denn wir erreichen so<br />

unglaublich viele Menschen. Ich fühle mich<br />

dann beinahe dazu verpflichtet, einen Song<br />

darüber zu schreiben, mit dem ich quasi den<br />

Leuten sagen kann, dass sie vielleicht aufhören<br />

sollten, so streng mit sich zu sein. Wie<br />

kann es denn sein, dass wir in einer Gesellschaft<br />

leben, in der Zwölfjährige schreiben,<br />

dass sie Bulimie haben oder sich zu hässlich<br />

fühlen. So entstand dieser Song, da wir dachten,<br />

wir müssen den Leuten etwas zurückgeben.<br />

Musik ist da, um Messages zu verschicken<br />

und um etwas zu bewirken. Liebessongs<br />

hören wir täglich unzählige Male, aber wenn<br />

man als Künstler die Power hat, solche Themen<br />

anzusprechen, dann sollte man das auch<br />

tun, denn manchmal hängen viele junge Leben<br />

daran. Verzweifelte Jungs und Mädels,<br />

die sich nicht wohlfühlen und nicht das Leben<br />

leben können, das sie verdient haben. Ich<br />

finde, dass man als Musiker den Leuten etwas<br />

zurückgeben kann!<br />

Gehst du denn auf die ganzen Anfragen auf<br />

Instagram und Co. selbst ein und beantwortest<br />

sie alle?<br />

Es sind tatsächlich sehr viele Nachrichten, die<br />

ich den ganzen Tag über geschickt bekomme.<br />

Vor allem vor Releases kommen viele Messages,<br />

aber auch sonst sind es unzählige. Ich habe<br />

mal versucht, diese Verantwortung abzugeben,<br />

doch ich bin, wie du mittlerweile weißt,<br />

ein Kontrollfreak (lacht). Hinzu kommt, dass<br />

ich mit meinen Fans gerne direkt in Kontakt<br />

stehen möchte und nicht nur nehmen, nehmen,<br />

nehmen will – seien es Support-Angelegenheiten,<br />

Likes oder nette Kommentare. Ich<br />

fühle mich ein Stück weit verpflichtet, denn<br />

es sind junge Leute und ich habe sowieso einen<br />

Mama-Instinkt und will da sein für meine<br />

Fans und mit ihnen kommunizieren. Es<br />

ist krass, aber über einen längeren Zeitraum<br />

werden das deine Freunde. Du schreibst täglich<br />

mit ihnen und irgendwann entsteht da<br />

eine Bindung. Ich lebe ja quasi von diesem<br />

Support und den Kommentaren, wie: „deine<br />

Songs helfen mir“, „dein Song hat mein Leben<br />

verändert“ und so weiter. Ich freue mich sehr<br />

darüber und ich sauge dieses Gefühl auf wie<br />

ein Schwamm. Dennoch wird es manchmal<br />

sehr anstrengend, denn es ist unfassbar zeitintensiv.<br />

Man gibt eben auch so viel, indem man<br />

versucht, Wärme zurückzugeben. Ich merke,<br />

ich hänge sehr viel am Handy und ich möchte<br />

nicht den ganzen Tag vor einem schwarzen<br />

Bildschirm hängen. Aber es ist nun mal so, es<br />

ist mein Beruf, meine Verpflichtung und meine<br />

Herzensangelegenheit. Ich bin also momentan<br />

tatsächlich etwas im Zwiespalt.<br />

Du bist eine bekennende Feministin, die<br />

den Begriff allerdings richtig interpretieren<br />

kann. In deinen Songs geht es unter anderem<br />

um Frauenrechte und Unterdrückung.<br />

Hast du in deinem Leben selbst unter diesen<br />

prähistorischen, aber leider immer noch aktuellen<br />

Problemen gelitten?<br />

Generell habe ich Unterdrückung in Bezug<br />

auf die Frau durch meine Kultur schon sehr<br />

früh mitbekommen. Ich bin mit meiner kosovarischen<br />

Kultur definitiv gesegnet, aber da<br />

gibt es auch Schattenseiten. Es gibt nach wie<br />

vor Regionen in unseren Ländern, wo Frauen<br />

nichts zu sagen haben und ich habe schon<br />

früh bemerkt, wie mein Opa mit meiner<br />

Oma umgegangen ist. Die Leute kennen es<br />

nicht anders und wissen es nicht besser. Das<br />

ist nicht immer verwerflich, aber man merkt<br />

schon, dass die Frau zu einer gewissen Zeit<br />

an einem gewissen Ort einfach einen anderen<br />

Stellenwert hatte. Ich habe schon früh als<br />

kleines Mädchen nicht verstanden, weshalb<br />

ich von gewissen Menschen anders behandelt<br />

werde und das, obwohl ich in der Schweiz aufgewachsen<br />

bin. Einem vermeintlich emanzipierten<br />

Land. Aber die Frauen durften in der<br />

Schweiz auch erst seit 1992 wählen – überleg<br />

mal, wie krass das ist! Das war gerade einmal<br />

zwei Jahre, bevor ich geboren wurde. Wir sind<br />

noch nicht da, wo wir sein sollten, deshalb<br />

war das damals als kleines Mädchen gar nicht<br />

so falsch, was ich da gespürt habe und dass da<br />

was falsch läuft. Seitdem spüre ich das immer<br />

mal wieder und es ist sozusagen konstant in<br />

meinem Leben, dass es dieses Ungleichgewicht<br />

zwischen Mann und Frau gibt. Deshalb<br />

versuche ich mit meiner Reichweite hier etwas<br />

zu verändern.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 33 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Wie schwer war für dich der Einstieg<br />

ins Musikbusiness?<br />

Das ist ne gute Frage. In Berlin fühle ich<br />

mich zum ersten Mal richtig frei. Zum<br />

ersten Mal in meinem Leben werden<br />

Themen angesprochen, über die ich<br />

früher nicht einmal nachgedacht hätte.<br />

Zum Beispiel Feminismus oder Homosexualität.<br />

All diese Themen werden in<br />

Berlin so krass von den Menschen behandelt<br />

und offen angesprochen, dass<br />

die Menschen hier auch offener für<br />

eine frische feministische Künstlerin<br />

sind, die sehr weiblich ist. Ich glaube,<br />

dass das Musikbusiness generell sehr<br />

hart für Frauen ist, denn sie werden<br />

weniger ernst genommen. Zumindest<br />

im Vergleich zu Männern. Aber ich<br />

muss an dieser Stelle auch sagen, dass<br />

ich dankbar dafür bin, Menschen getroffen<br />

zu haben, die mich auf Anhieb<br />

ernstgenommen haben. Ich bin froh,<br />

dass ich die krassen und üblen Dinge,<br />

wie man sie im Musikbusiness manchmal<br />

erleben muss, nicht erleben musste.<br />

Ich hatte wirklich Glück, dass ich von<br />

den richtigen Leuten unter die Fittiche<br />

genommen worden bin. Was mich als<br />

Frau tatsächlich richtig stresst, ist, dass<br />

wenn ich im Studio in einem Gespräch<br />

mit Business-Leuten sage, dass mir etwas<br />

nicht passt, ich deshalb als Diva abgestempelt<br />

werde. Wenn ein Mann das<br />

aber macht, dann heißt es: „Krass, der<br />

weiß, was er will. Das ist ein richtiger<br />

Boss!“ Gut ist auch immer die Frage an<br />

mich, wenn ich etwas auszusetzen habe:<br />

„Hast du wieder deine Tage?“ Da könnte<br />

ich ausflippen! Frauen wissen auch,<br />

was sie wollen und Männer müssen das<br />

endlich akzeptieren. Denn es ist schwer,<br />

eine motivierte Frau zu sein und sich<br />

durchzusetzen und dann immer wieder<br />

auf Typen zu stoßen, die einen bremsen.<br />

Ich will meinen Drive nutzen und Leute<br />

erreichen.<br />

Wo wir gerade beim Thema sind, wie<br />

siehts aus mit Album und Tour?<br />

Das kommt alles nächstes Jahr, sowohl<br />

Tour als auch Album. [Anm.d.Red.: Wo<br />

genau sie tourt, wissen wir zwar, dürfen<br />

es euch aber nicht verraten


AJOURE / INTERVIEW<br />

Foto: Jen Krause<br />

meinem Team gekickt. Später hat sich dann<br />

immer herausgestellt, dass diese Menschen<br />

tatsächlich schlechte Absichten hatten. Ich<br />

bin sehr stolz auf dieses Gefühl und es wird<br />

mir auch in Zukunft helfen, davon bin ich fest<br />

überzeugt. Als Artist ist es super wichtig, dass<br />

du dahingehend ein solches Gespür entwickelst.<br />

In wie weit zieht dein Bauchgefühl denn in<br />

eine Partnerschaft mit ein?<br />

Einhundertprozent. In einer Partnerschaft<br />

ist es aber schwieriger, denn da bin ich gerne<br />

blind, während ich im Musikbusiness gerne<br />

kritisch bin und sortiere ohne Wenn und<br />

Aber Leute aus, da es eine berufliche Bindung<br />

ist und keine private oder emotionale. Ich<br />

bin der Meinung, dass jede Frau eine Intuition<br />

in Bezug auf einen Typen hat. Eine Frau<br />

fühlt, wenn ein Typ keine guten Intensionen<br />

hat oder irgendetwas ist. Aber wir schalten<br />

das oftmals aus, weil wir die Person positiv<br />

sehen wollen. Wir stehen uns also selbst im<br />

Weg, indem wir unsere Intensionen nicht zulassen,<br />

was in einer Partnerschaft bei Frauen<br />

doch sehr oft passiert. Frauen wollen immer<br />

das Gute im Mann sehen, ein Nest aufbauen<br />

und alles soll harmonisch sein. Ich bin da also<br />

etwas blauäugiger als im Business.<br />

Wenn deine Fans dich live oder auf den sozialen<br />

Medien sehen, sehen sie durchgehend<br />

eine topgestylte, gutaussehende und selbstsichere<br />

Frau. Viele haben nicht so ein tolles<br />

Auftreten – welchen Tipp gibst du ihnen<br />

bzw. welche Botschaft möchtest du gerne<br />

vermitteln?<br />

Ich weiß, dass ich auf meinen Fotos immer<br />

top-gestylt aussehe und die Fotos immer<br />

on-fleak sind. Das ist natürlich ein Stück weit<br />

immer Selbstinszenierung. Meine Leute wissen<br />

das auch und ich schreibe dies auch gerne<br />

unter meine Kommentare. Ich versuche also<br />

direkt offen damit umzugehen, dass viel mehr<br />

Arbeit dahintersteckt, als man vielleicht denken<br />

mag. Ohne Filter geht nichts. (lacht)<br />

Wann war das letzte Mal, dass du etwas zum<br />

ersten Mal erlebt hast?<br />

Boah, ist das schwer! Ich habe gerade zum ersten<br />

Mal einen Award, den New Faces Award<br />

gewonnen. Das war tatsächlich zum ersten<br />

Mal, weshalb ich auch so emotionalisiert war<br />

und geheult habe. Und dann wurde ich heute<br />

für die MTV European Music Awards nominiert.<br />

Ich bin echt aufgeregt.<br />

Liebe Ilira, wir wünschen dir weiterhin viel<br />

Erfolg. Bleib wie du bist – die Welt braucht<br />

mehr Frauen wie dich!<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 35 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE MAGAZIN SEITE: 36 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


JUST<br />

LISTEN<br />

Foto: tomertu / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 37 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

JEANETTE<br />

BIEDERMANN<br />

„ES WAR EINE FRAGE DER ZEIT, BIS AUCH DIESES<br />

THEMA MUSIKALISCH AUS MIR HERAUSWOLLTE“<br />

Vor drei Jahren legte Jeanette den Grundstein zum neuen Album „DNA“, denn so lange ist es bereits her,<br />

dass sie den ersten Song dafür schrieb. Eine ganze Weile hat sie keine Musik mehr gemacht, um sich dann<br />

aber mit Pauken und Trompeten frisch erwachsen emporzuheben. Besonders ein Song auf ihrem Album<br />

hat eine sehr besondere Bedeutung für sie, denn Jeanette verarbeitet mit der Musik einfach alles, was ihr<br />

passiert – und ihr passiert vieles. So war sie gerade bei „Sing meinen Song“ und auch ihre nächste Tour<br />

steht vor der Tür. Vor einigen Jahren noch wäre Jeanette ständig über ihre Grenzen gegangen, um allem<br />

gerecht zu werden, heute aber ist eines der wichtigsten Dinge in ihrem Leben ihre Lebenserfahrung, die<br />

sie in den weniger guten oder sehr stressigen Zeiten beschützt. Auf was ihre Fans sich freuen können,<br />

wie sie mit der vielen Arbeit umgeht und was hinter dem Song „Deine Geschichten“ steckt, hat sie uns<br />

im Interview erzählt.<br />

Dein DNA Solo-Album ist gerade erschienen.<br />

Was geht in dir vor? Wieviel Arbeit steckt im<br />

Album und wie ist es dir von der ersten Idee bis<br />

zur fertigen Produktion so ergangen?<br />

Ich habe vor knapp drei Jahren das erste Lied<br />

für das Album „DNA“ geschrieben. Meine Band<br />

„Ewig“, mit der ich die letzten 8 Jahre unterwegs<br />

war, liegt im Moment auf Eis, da Christian in<br />

unserer gemeinsamen Band-Geschichte zweifacher<br />

Vater geworden ist und sich im Moment<br />

ausschließlich seiner Kinder widmen möchte. Ich<br />

verstehe das sehr gut, dennoch war es erstmal ein<br />

tiefes Loch, in das sowohl ich als auch Jörg gefallen<br />

ist. Wir haben erstmal keine Musik mehr gemacht.<br />

Irgendwann wusste ich, wenn ich will, dass<br />

es musikalisch weitergeht, muss es aus mir heraus<br />

geschehen. Ich bin also musikalisch daraus wieder<br />

neu erwachsen. Der erste Song, den ich fürs<br />

Album geschrieben habe, heißt „Solotrip“. Dieser<br />

Song hat bei mir wirklich einen Knoten platzen<br />

lassen und alles prasselte aus mir raus. Und von<br />

diesem Moment an hat mich Jörg großartig bei<br />

diesem Album unterstützt und mir so viel Input<br />

gegeben. Er hat alle Gitarren-Arrangements gemacht,<br />

alle Gitarren gespielt, wir haben wunderbare<br />

Songs zusammen geschrieben, unter anderem<br />

„Deine Geschichten“ und er hat gemeinsam<br />

mit Jules Kalmbacher, Jens Schneider und Daniel<br />

Flamm tolle Produktionen gemacht. Es war eine<br />

lange Reise bis hierher.<br />

Das Album ist sehr privat und geht einem unter<br />

die Haut, gerade beim Song „Deine Geschichten“,<br />

der über deinen Vater handelt. Wir wissen,<br />

dass du sehr schwer mit seinem Tod zu kämpfen<br />

hattest. Was kannst du uns dazu erzählen?<br />

Ich verarbeite durch Musik viele Dinge. Es war<br />

also eine Frage der Zeit, bis auch dieses Thema<br />

musikalisch aus mir herauswollte. Ich habe mich<br />

irgendwann gefragt, was mir seit seinem Tod am<br />

allermeisten fehlt. Und das sind ganz einfach seine<br />

Geschichten. Ich wollte meiner Familie und<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 38 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: Helen Sobiralski<br />

AJOURE / INTERVIEW<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 39 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

mir mit diesem Song wieder ein bisschen<br />

Hoffnung schenken, dass wir mit einem<br />

Lächeln an ihn und seine Geschichten<br />

denken können. Wir müssen die Geschichten<br />

unserer Liebsten weitererzählen, damit<br />

sie am Leben bleiben. So ist es mit unserer<br />

Geschichte an sich: sie muss erzählt werden,<br />

damit sie lebendig bleibt.<br />

Wir sehen dich aktuell in der Sendung<br />

„Sing meinen Song“, in der deine Musiker-Kollegen<br />

auch alte und neue Lieder<br />

von dir singen. Was ist das für ein Gefühl<br />

für dich?<br />

Ich war tatsächlich für einen kurzen Moment<br />

sehr erstaunt, wieviel Zeit doch<br />

schon vergangen ist. Und wieviel ich gemeinsam<br />

mit meinen Leuten erlebt habe!<br />

Es war eine wunderbare Zeitreise, die mich<br />

hier in die Gegenwart zu meinem neuen<br />

Album „DNA“ geführt hat. Das war eine<br />

ganz besondere Zeit! Meine Kollegen von<br />

Sing meinen Song haben mir auch viel<br />

Kraft gegeben, um selbstbewusst auftreten<br />

zu können. Es ist schön, sich mit Kollegen<br />

auszutauschen. Denn viele Dinge empfindet<br />

man ähnlich und fühlt sich somit hier<br />

und da nicht so allein mit so mancher Erfahrung<br />

und Empfindung.<br />

Vor zehn Jahren hattest du einen großen<br />

Tiefpunkt, sowohl künstlerisch als<br />

auch körperlich bist du extrem an deine<br />

Grenzen gegangen. Nun bist du gerade<br />

bei „Sing meinen Song“, kommst mit<br />

deinem neuen Album, das sicherlich jede<br />

Menge Zeit und Arbeit gekostet hat und<br />

gehst im Januar auf Tour. Hast du aus<br />

dem damaligen Trubel ein Fazit gezogen,<br />

damit dir so etwas nicht mehr passiert?<br />

Ich achte mehr auf mich! Nehme mir meine<br />

Pausen und gehe nicht ständig über<br />

mein absolutes Limit. Das habe ich früher<br />

anders gemacht. Aber heute weiß ich<br />

es besser. Die Natur hat es so eingerichtet:<br />

Wir müssen immer wieder unsere Kräfte<br />

aufladen, weil sie auch immer wieder verschwinden.<br />

Insofern muss man diese Art<br />

„Kräfte-Sterblichkeit“ akzeptieren:)<br />

Vor 10-15 Jahren war der Social-Media-Hype<br />

noch nicht absehbar und man<br />

hatte bestimmt mehr Privatsphäre als<br />

heute. Heute wird jeder überall schnell<br />

gefilmt, oder man filmt sich selbst, um<br />

Präsenz zu zeigen. Wie gehst du damit<br />

um?<br />

Für mich als Musikerin ist es wunderbar,<br />

einen so engen Kontakt mit meiner<br />

Community zu halten. Das ist der einzige<br />

Grund, aus dem ich in den sozialen Netzwerken<br />

bin. Um meinen Leuten nah zu<br />

sein, um ihnen Informationen und Nachrichten<br />

übermitteln zu können. Insofern<br />

mache ich es gerne für sie, aber am Ende<br />

natürlich auch für mich, da ich mich sehr<br />

über all die wunderbaren Kommentare<br />

und Feedbacks meiner Leute freue. Sie geben<br />

mir immer wieder Kraft!<br />

Nach so vielen Jahren im Business kannst<br />

du unseren jungen Lesern Tipps geben,<br />

auf was man immer achten sollte, damit<br />

man nicht tief in ein Loch fällt?<br />

Ich glaube wichtig ist, dankbar zu sein für<br />

das, was man hat. Und diese Dankbarkeit<br />

nie zu vergessen. Aber das Wichtigste ist:<br />

immer tief in sich reinzuhören, ob das, was<br />

man tut, einem guttut.<br />

Was würdest du sagen, was der Unterschied<br />

zwischen der Jeanette vor 10-15<br />

Jahren und der Jeanette heute ist?<br />

Lebenserfahrung!<br />

Dir ist es besonders wichtig, ehrlich und<br />

authentisch zu sein und trägst deshalb<br />

kein oder kaum Make-up. Welchen Hintergrund<br />

hat dein Denken?<br />

Ich bin einfach echt! Und möchte mich<br />

auch so zeigen. Das heißt aber nicht, dass<br />

ich nicht hier und da auch mal geschminkt<br />

bin. Aber es ist eben für mich in der Öffentlichkeit<br />

kein Dogma. Ich lasse einfach den<br />

Moment den Moment sein, und mich in<br />

diesem Moment so sein, wie ich nun mal in<br />

diesem Moment bin. Ich glaube, entscheidend<br />

ist, sich wohl zu fühlen und zu verstehen,<br />

dass andere Menschen das spüren und<br />

sehen wollen, und nicht vor eine Mauer gestellt<br />

werden wollen, die aus irgendeinem<br />

Image besteht. Diese Ehrlichkeit bedarf natürlich<br />

eines großen Mutes. Den habe ich<br />

mit 20 auch noch nicht besessen, sondern<br />

dieses Selbstbewusstsein kommt im Laufe<br />

der Zeit. Ich kann nur allen jungen Mädchen<br />

da draußen raten, traut euch, echt zu<br />

sein, traut euch, ehrlich zu sein! Denn das<br />

ist es, worauf es ankommt. Die Menschen,<br />

um die es sich lohnt, wollen genau nur das<br />

sehen und nichts anderes.<br />

Ab 20. Januar tourst du durch 13 deutsche<br />

Städte und Wien. Was ist es für ein<br />

Gefühl, nach so vielen Jahren wieder auf<br />

so eine große Tour zu gehen?<br />

Ich freue mich wahnsinnig! Und platze<br />

bald vor Energie dafür! Ich freu mich so,<br />

gemeinsam mit meinen Leuten Musik zu<br />

machen und in eine gemeinsame Atmosphäre<br />

abzutauchen. Es wird so ein bisschen<br />

wie eine kleine Zeitreise. Denn ich<br />

werde natürlich auch alte Jeanette-Songs<br />

spielen, in einem neuen Gewand, so wie<br />

ich sie heute empfinde. Aber die Geschichten<br />

bleiben die alten. Ich werde Ewig-Songs<br />

spielen und natürlich die ganz neuen. Ich<br />

habe zum Teil Leute, die seit der ersten<br />

Stunde dabei sind, die jede Platte haben<br />

und alles erlebt haben. Ich habe Leute, die<br />

mir Nachrichten schreiben und sagen, du<br />

warst der Soundtrack zur Geburt meines<br />

Kindes oder meiner Hochzeit. Es sind so<br />

viele neue Leute dazugekommen, die direkt<br />

einen Einblick in die ganze Geschichte<br />

bekommen. Ich freu mich so sehr alle zu<br />

sehen... Das wird wunderbar!<br />

Du bist in deinem Business ja ein „alter<br />

Hase“ und hast sicherlich schon vieles erlebt.<br />

Doch wann war das letzte Mal, dass<br />

du etwas zum ersten Mal erlebt hast?<br />

Das ist eine wundervolle Frage! Eben diese<br />

stelle ich in meinem Song „Dumme Gedanken“<br />

auch... Da muss ich drüber nachdenken<br />

und verrate die Antwort dann auf<br />

meiner Tour :)<br />

Amazon: https://amzn.to/2PUbW84<br />

Video: https://youtu.be/lhS3swX7Zk0<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 40 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / INTERVIEW<br />

Foto: Helen Sobiralski<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 41 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Nachhaltig denken......


Foto: malp / stock.adobe.com<br />

UMWELT


AJOURE / UMWELT<br />

Das kannst du<br />

gegen Lebensmittelverschwendung tun<br />

Verwenden statt verschwenden<br />

Mehrere Studien haben dasselbe Ergebnis<br />

gebracht: Tatsächlich wandern in Deutschland<br />

fast die Hälfte aller produzierten Lebensmittel<br />

in den Müll. Das ist mehr als<br />

eine Milliarde Tonnen, pro Person sind<br />

das immer noch 55 Kilo weggeworfene<br />

Lebensmittel pro Jahr. Wenn du etwas dagegen<br />

tun möchtest, dann kannst du deine<br />

eigenen Einkaufsgewohnheiten überprüfen<br />

und am besten als gutes Vorbild bei dir<br />

selbst anfangen. Es ist gar nicht so schwer,<br />

und wir haben hier einige gute Tipps für<br />

dich.<br />

Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />

Was viele Menschen gar nicht wissen: Es ist<br />

die Pflicht der Lebensmittelhersteller, ein<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum mit anzugeben.<br />

Dieses unterliegt verschiedenen gesetzlichen<br />

Vorgaben. Sehr viele Lebensmittel<br />

sind aber meistens noch deutlich über das<br />

Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus unbedenklich<br />

verzehrbar. Bei Milchprodukten<br />

zum Beispiel kannst du direkt riechen oder<br />

schmecken, ob sie noch in Ordnung sind.<br />

Bei Tiefkühllebensmitteln oder trockenen<br />

Gebinden ist die Haltbarkeit auch sehr<br />

viel höher als angegeben. Vorsicht jedoch<br />

ist bei Fleisch- und Wurstwaren angesagt<br />

- ihre Haltbarkeit ist meist nicht sehr viel<br />

höher als angegeben.<br />

Kaufe regional und saisonal<br />

Wenn du deinen Einkauf auf dem Wochenmarkt<br />

erledigst, dann unterstützt du damit<br />

die Erzeuger aus deiner direkten Umgebung.<br />

Zudem kannst du die Lebensmittel<br />

exakt in der benötigten Menge kaufen,<br />

zum Beispiel 3 Karotten anstatt ein ganzes<br />

Kilo. Wenn du nur das kaufst, was du auch<br />

tatsächlich verwendest, musst du weniger<br />

wegwerfen und sparst dadurch auch Geld.<br />

Doch mit regionalen Käufen kannst du sogar<br />

noch mehr bewirken: Die Lebensmittel<br />

müssen nicht mehr über weite Strecken<br />

transportiert werden. Das ist nicht nur<br />

gut für die Umwelt, sondern auch für die<br />

Lebensmittel selbst. Denn beim Transport<br />

und beim Umladen entstehen immer wieder<br />

Schäden an den Lebensmitteln, worauf<br />

hin sie dann aussortiert und entsorgt<br />

werden. Diese Dinge bekommen wir Verbraucher<br />

so genau gar nicht mit, da wir ja<br />

nur sehen, was tatsächlich in den Handel<br />

gelangt.<br />

Foto: SeNata / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 44 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Kaufe die „krummen Dinger“<br />

Sie werden inzwischen am Markt immer<br />

beliebter: Als „krumme Dinger“ wird Obst<br />

und Gemüse bezeichnet, das nicht der optischen<br />

Norm entspricht. Früher wurde es<br />

aussortiert und vernichtet, noch bevor es<br />

überhaupt in den Handel gelangte. Viele<br />

Landwirte sind inzwischen dazu übergegangen,<br />

diese Produkte in ihren Hofläden<br />

anzubieten. So kannst du regional einkaufen<br />

und weißt genau, wo deine Lebensmittel<br />

produziert wurden. Meist sind die<br />

krummen Dinger sogar günstiger als die<br />

perfekt geformte Ware. Auch in Supermärkten<br />

kannst du die krummen Dinger<br />

inzwischen finden. Gib ihnen eine Chance,<br />

sie haben es verdient.<br />

Die App „Too good to go“<br />

Mit dieser App bieten Restaurants<br />

kurz vor Geschäftsschluss<br />

ihre nicht verkauften<br />

Lebensmittel und Speisen an. Hier kannst<br />

du ein Schnäppchen machen und eine<br />

fertige Mahlzeit zu einem kleinen Preis<br />

kaufen. Vor allem in Großstädten ist dieses<br />

System schon recht weit verbreitet. Ist<br />

deine Stadt nicht dabei, so kannst du im<br />

Internet recherchieren, ob es vielleicht etwas<br />

Ähnliches unter einem anderen Namen<br />

gibt. Oder du fragst direkt in deinen<br />

Stammrestaurants nach.<br />

https://toogoodtogo.de<br />

Lebensmittel richtig lagern<br />

Auch durch die richtige Lagerung deiner<br />

Lebensmittel kannst du ihre Haltbarkeit<br />

verlängern. Manche Lebensmittel mögen<br />

es dunkel, zum Beispiel Kartoffeln und<br />

Zwiebeln, andere möchten gekühlt werden.<br />

Die Aufbewahrung in Schraubgläsern<br />

schützt bei Schüttgut vor Mottenbefall.<br />

Hast du größere Mengen, die du beim<br />

besten Willen nicht mehr rechtzeitig verbrauchen<br />

kannst, dann verkoche sie und<br />

friere Vorräte ein. Das ist praktisch und<br />

spart eine Menge Geld und Zeit. Viele Lebensmittel<br />

kannst du auch im unverarbeiteten<br />

Zustand einfrieren. Dazu solltest du<br />

sie vorher gut waschen, abtrocknen und in<br />

handliche Mengen aufteilen.<br />

Kreatives Kochen mit Resten<br />

Du hast eine Zucchini übrig, aber kein Rezept,<br />

für das du sie brauchst? Sei kreativ.<br />

Verwende sie einfach bei deinem nächsten<br />

Essen mit, du wirst überrascht sein.<br />

So bringst du Schwung in deinen Speiseplan<br />

und verschwendest nichts. Auch aus<br />

vielen einzelnen Resten kannst du leckere<br />

kleine Gerichte zubereiten. Eine gute Idee<br />

ist auch die Einführung eines Restetages:<br />

Wähle einen Tag in der Woche, an dem du<br />

konsequent alle deine Reste verarbeitest.<br />

Du wirst schnell feststellen, dass es meist<br />

dieselben Lebensmittel sind, die du in zu<br />

großen Mengen einkaufst und kannst daraufhin<br />

deine Gewohnheiten ändern. Restetage<br />

mit Freunden sind ebenfalls eine gute<br />

Idee.<br />

Kaufe und koche in Maßen<br />

Es ist nicht immer ganz einfach die Mengen<br />

abzuschätzen, aber wenn du eine Weile<br />

darauf achtest, wirst du ein gutes Gefühl<br />

dafür bekommen. Kaufe nur das, was du<br />

auch wirklich verwenden kannst. Koche<br />

Mengen, die du auch aufessen kannst. Hast<br />

du zu viel gekocht, dann kannst du die Reste<br />

einfrieren oder am nächsten Tag mit ins<br />

Büro nehmen. Wenn es dir schwerfällt, den<br />

Überblick zu behalten, dann kannst du mit<br />

Listen arbeiten. Notiere über einen Zeitraum<br />

von ein paar Wochen hinweg, welche<br />

Lebensmittel du wegwerfen musstest,<br />

und in welchen Mengen. Meist kannst du<br />

daraus gute Rückschlüsse ziehen und dein<br />

Kaufverhalten anpassen. Gibt es Lebensmittel,<br />

die du stets in zu großen Mengen<br />

oder Gebinden kaufst, dann suche nach<br />

abwechslungsreichen Rezepten mit dieser<br />

Zutat. So erweiterst du deinen Speiseplan<br />

und lernst neue Gerichte kennen.<br />

Plane deine Einkäufe<br />

Tatsächlich ist es sinnvoll, wenn du dir am<br />

Anfang der Woche eine Art Speiseplan<br />

und Einkaufsplan erstellst. Berücksichtige<br />

dabei auch die Tage, von denen du schon<br />

jetzt weißt, dass du gar nicht kochen wirst.<br />

Zum Beispiel, weil du beim Sport bist, eingeladen<br />

oder auf Geschäftsreise. Du musst<br />

dich nicht sklavisch daran halten, erhältst<br />

aber einen besseren Überblick über deinen<br />

tatsächlichen Lebensmittelverbrauch. Mit<br />

der Zeit wird es dir dadurch auch leichter<br />

fallen, gewissen Verlockungen einfach<br />

zu widerstehen. Bevor du ungeplante Lebensmittel<br />

kaufst, prüfe dein Gewissen, ob<br />

du sie auch wirklich verwenden wirst und<br />

kannst. Übrigens ist es ein sehr guter Tipp,<br />

nicht gerade mit leerem Magen zum Einkaufen<br />

zu gehen, damit dich deine Gelüste<br />

nicht überlisten.<br />

Foodsharing<br />

Nicht nur Supermärkte und<br />

Restaurants betreiben es,<br />

sondern auch immer mehr<br />

Privatpersonen. Auf der Plattform https://<br />

foodsharing.de werden nicht verwendete<br />

Lebensmittel angeboten und mit anderen<br />

geteilt. Wenn du findest, dass sich das bei<br />

deinen vorhandenen Mengen nicht lohnt,<br />

dann lade Freunde zum Essen ein und<br />

teile deine Vorräte mit ihnen. Das hat zudem<br />

noch den Vorteil, dass es großen Spaß<br />

macht, zusammen zu kochen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 45 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

CO2 einsparen<br />

im Alltag:<br />

7 Tipps<br />

für weniger<br />

In vielen Drogerien und Supermärkten<br />

findest du oft eine Auswahl an<br />

Öko-Waschmitteln und grünen Reini-<br />

Kohlendioxid-<br />

Emissionen<br />

CO2 ist ein Treibhausgas, das erheblich zur Klimakrise<br />

beiträgt. Im Alltag kannst du an vielen<br />

Stellen Kohlendioxid einsparen, indem du geschickt<br />

planst und dich für klimafreundliche<br />

Alternativen entscheidest. Lass dich nicht entmutigen,<br />

wenn einige Anregungen für dich nicht<br />

umsetzbar sind, sondern leiste für das Klima den<br />

Beitrag, der für dich realistisch machbar ist.<br />

1. Fleischkonsum reduzieren<br />

Wie du dich ernährst, trägt zu einem großen<br />

Teil deiner persönlichen CO2-Emissionen<br />

bei. Eine vegetarische oder vegane<br />

Ernährung verursacht weniger CO2 als<br />

eine fleischhaltige. Je weniger Fleisch,<br />

Wurst und tierische Produkte du verzehrst,<br />

desto mehr Emissionen kannst du<br />

einsparen.<br />

Wenn eine rein pflanzliche Ernährung<br />

nichts für dich ist, kannst du deinen<br />

Fleischkonsum zumindest reduzieren<br />

und beispielsweise zum Sonntagsbraten<br />

zurückkehren. Insbesondere Rindfleisch<br />

gilt als Klima-Killer, da Rinder das schädliche<br />

Methan produzieren.<br />

2. Saisonal und regional essen<br />

Wenn deine Lebensmittel nur eine kurze<br />

Strecke vom Feld bis zu deinem Teller zurücklegen,<br />

fallen deutlich weniger transportbedingte<br />

Emissionen an. Über die<br />

Frage, welche Entfernung noch als „regional“<br />

gilt, herrscht keine Einigkeit. Landesgrenzen<br />

sind dabei weniger entscheidend<br />

als die tatsächlich zurückgelegte<br />

Strecke. Wenn du nahe der niederländischen<br />

Grenze wohnst, können Möhren<br />

aus dem Nachbarland besser sein als<br />

Möhren aus Bayern.<br />

Allerdings kann diese Einsparung zunichtegemacht<br />

werden, wenn zum Beispiel<br />

ein Apfel lange gekühlt werden<br />

muss. Deshalb ist auch eine saisonale<br />

Ernährung sinnvoll und wird oft in einem<br />

Atemzug mit regionalen Produkten<br />

genannt. Saisonal zu essen bedeutet: Du<br />

isst das, was gerade in der Umgebung geerntet<br />

werden kann.<br />

Viele Menschen, die beim Einkauf auf<br />

Regionalität und Saisonalität achten, kochen<br />

für den Winter Lebensmittel ein –<br />

denn in Mitteleuropa gibt der Acker in<br />

der dunklen Jahreszeit nicht mehr viel<br />

her. Beim Einmachen solltest du jedoch<br />

ebenfalls bedenken, dass durch den Energieverbrauch<br />

beim Einkochen und Dörren<br />

weitere Emissionen entstehen können.<br />

3. Mobilität überdenken<br />

Sobald du dich morgens ins Auto setzt<br />

oder aufs Fahrrad schwingst, triffst du<br />

eine klimarelevante Entscheidung – denn<br />

auch die individuelle Mobilität spielt für<br />

die Entstehung von CO2 eine wichtige<br />

Rolle. Bei der Verbrennung von Benzin<br />

oder Diesel kommen weitere Schadstoffe<br />

hinzu, die auch für die Gesundheit von<br />

Belang sind.<br />

Fußgänger und Fahrradfahrer verursachen<br />

geringe CO2-Emissionen. Ein Auto,<br />

in dem nur eine Person sitzt, schneidet<br />

hingegen schlecht ab. Selbst wenn du<br />

nicht allein durch Muskelkraft an dein<br />

Ziel gelangst, kannst du also CO2 einsparen<br />

– zum Beispiel, indem du…<br />

• eine Fahrgemeinschaft organisierst<br />

• Carsharing nutzt<br />

• auf öffentliche Verkehrsmittel wie<br />

Bus und Bahn umsteigst<br />

• mehrere Verkehrsmittel kombinierst:<br />

mit dem Fahrrad zum Bahnhof<br />

und von dort aus mit dem Zug<br />

zur Arbeit oder Uni<br />

Eine gute Planung kann ebenfalls dazu<br />

beitragen, deinen ökologischen Fußabdruck<br />

zu verbessern. Statt dreimal in der<br />

Woche mit dem Auto einen Umweg zum<br />

Supermarkt zu fahren, kannst du deine<br />

Mahlzeiten im Voraus planen und alles in<br />

einem Wocheneinkauf erledigen.<br />

4. Weniger wegwerfen<br />

Eigentlich ist es ganz simpel: Was nicht<br />

hergestellt werden muss, verursacht auch<br />

keine Klimagase. Das gilt nicht nur für<br />

Lebensmittel, sondern auch für Kleidung,<br />

Schuhe und andere Güter. Verderbliche<br />

Lebensmittel sollten so gelagert werden,<br />

dass sie bis zum Verbrauch halten. Wenn<br />

du dir mit mehreren Personen einen<br />

Kühlschrank teilst, solltet ihr euch gut<br />

absprechen, um doppelte Einkäufe zu<br />

vermeiden.<br />

Auch Modeinteressierte müssen nicht<br />

verzweifeln: Auf Tauschpartys oder in<br />

Secondhand-Läden findest du Kleidung,<br />

an der nichts auszusetzen ist und die<br />

Abwechslung in deinen Kleiderschrank<br />

bringt. Unter Freunden, Kollegen und innerhalb<br />

der Familie lassen sich ebenfalls<br />

Tauschkreise etablieren.<br />

5. Grün putzen und waschen<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 46 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Fotos: Tierney; rh2010 / stock.adobe.com<br />

gungsmitteln. Mithilfe von einheimischen<br />

Pflanzen wie Seifenkraut, Efeu oder Rosskastanien<br />

kannst du sogar dein eigenes<br />

Waschmittel herstellen. Da Pflanzen für ihr<br />

Wachstum CO2 aufnehmen, sind solche<br />

DIY-Lösungen praktisch kohlenstoffneutral.<br />

Für eine hygienische Reinigung deiner<br />

Wohnung genügen oft wenige Basisprodukte.<br />

Wenn du regelmäßig putzt, lassen<br />

sich viele Verschmutzungen allein mit lauwarmem<br />

Wasser und einem kleinen Schuss<br />

Reinigungsmittel lösen.<br />

Bei der Wäsche kannst du zudem CO2<br />

sparen, wenn du keinen Wäschetrockner<br />

verwendest und deine Textilien stattdessen<br />

an der frischen Luft trocknest. Achte darauf,<br />

dass die Waschmaschine nicht halb leer<br />

läuft. Eine Waschtemperatur von mehr als<br />

60 Grad ist nur in wenigen Fällen erforderlich.<br />

Vielleicht ergibt sich sogar die Möglichkeit,<br />

eine Waschmaschine mit anderen zu teilen?<br />

In einer Studenten-WG ist das oft der Standard,<br />

aber auch Ein- oder Zweipersonenhaushalte,<br />

die auf getrennte Wohnungen<br />

verteilt sind, können sich in der Nachbarschaft<br />

zu einer Waschgemeinschaft zusammenschließen.<br />

6. Flugreisen vermeiden<br />

Ein Urlaub in Asien, Afrika oder Australien<br />

ist für viele ein Erlebnis, an das sie noch lange<br />

zurückdenken. Leider gelangen bei einer<br />

Flugreise viele Klimagase in die Atmosphäre.<br />

Wenn du dich einfach nur mal richtig<br />

erholen möchtest, ist eine Fernreise nicht<br />

erforderlich: Wellness-Hotels, Yoga-Seminare<br />

oder ein entspannter Strandurlaub<br />

an der Ostsee sind mit geringem Aufwand<br />

möglich. Innerhalb von Europa kommst du<br />

mit der Bahn sehr gut voran.<br />

„Der Weg ist das Ziel“ ist ein Motto, mit<br />

dem auch eine Fernreise zu einem echten<br />

Abenteuer wird. Als Student in den Semesterferien<br />

oder während eines Sabbaticals<br />

kannst dir die Herausforderung stellen, so<br />

klimafreundlich wie möglich die Welt zu<br />

erkunden. Mit einer großen Fahrrad-Tour<br />

sparst du auf Reisen ebenfalls CO2.<br />

In manchen Berufen ist es üblich, zu Meetings<br />

oder Kongressen ebenfalls mit dem<br />

Flugzeug anzureisen. Bevor du darüber<br />

nachdenkst, auf welche alternativen Transportmittel<br />

du ausweichst, kannst du überlegen,<br />

ob deine räumliche Anwesenheit überhaupt<br />

erforderlich ist. Viele Besprechungen<br />

lassen sich heutzutage auch per Videochat<br />

erledigen. Kannst du eine Reise nicht absagen,<br />

bieten dir Kompensationsprogramme<br />

die Möglichkeit, die CO2-Emissionen zumindest<br />

auszugleichen.<br />

7. Stromverbrauch reduzieren<br />

Da die Stromerzeugung Kohlendioxid verursacht,<br />

kannst du beim Stromsparen nicht<br />

nur deinem Geldbeutel, sondern auch der<br />

Umwelt etwas Gutes tun. Elektrogeräte<br />

sollten nicht unnötig im Stand-by-Modus<br />

bleiben. Das gilt auch für Computerbildschirme<br />

am Arbeitsplatz oder den privaten<br />

Laptop in der Uni.<br />

Auch bei den Einstellungen für deinen<br />

Kühlschrank, Backofen oder Herd sowie<br />

bei deiner Heizung kannst du überlegen,<br />

welche Temperatur wirklich erforderlich ist<br />

und was nur deiner Ungeduld geschuldet<br />

ist.<br />

Eine E-Mail zu verschicken, verursacht weniger<br />

CO2 als ein Brief. Allerdings ist auch<br />

eine E-Mail nicht CO2-neutral, da für den<br />

Versand Server betrieben werden müssen.<br />

Bei der Nutzung von Handy, Computer<br />

und Tablet lohnt es sich deshalb, vor dem<br />

Schreiben kurz innezuhalten und zu überlegen,<br />

ob die Nachricht wirklich notwendig<br />

ist. Da beim (vor-)schnellen Abschicken<br />

leicht ein Punkt vergessen wird und du<br />

dann eine zweite E-Mail verschicken musst,<br />

hilft das Nachdenken auch dabei, die Menge<br />

an Nachrichten zu reduzieren.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 47 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Oh<br />

Wenn das Weihnachtsfest naht,<br />

sprießen die Verkaufsstellen für<br />

Weihnachtsbäume wie Pilze aus<br />

dem Boden. An fast jeder Ecke<br />

werden die Bäume verkauft. Viele<br />

möchten auf die Tradition, die<br />

sie seit ihrer Kindheit kennen,<br />

nicht verzichten. Die Nachhaltigkeit<br />

betreffend sind klassische<br />

Weihnachtsbäume jedoch mehr<br />

als bedenklich. In Monokulturen<br />

gewachsen, mit Pestiziden belastet<br />

oder aus dem Ausland geliefert,<br />

belasten sie Umwelt und Gesundheit.<br />

Ungünstige Dünger in den<br />

Wachstumsgebieten gefährden<br />

Gewässer, Böden und Insekten.<br />

Am Ende steht bei uns ein hübsch<br />

dekorierter Chemiecocktail in der<br />

weihnachtlichen Stube.<br />

Gibt es dazu keine Alternativen?<br />

Doch, natürlich gibt es sie.<br />

Zertifizierte Bio-Bäume<br />

Tannenbaum!<br />

Die besten<br />

nachhaltigen<br />

Weihnachtsbaum<br />

Alternativen<br />

Ein Bio-Weihnachtsbaum ist<br />

schon ein deutlich besserer Ansatz,<br />

an der Tradition festzuhalten.<br />

Diese Bäume wachsen in Mischkulturen,<br />

allein deswegen sind sie<br />

schon weniger anfällig für Krankheiten<br />

und Schädlinge. Es kann auf Herbizide<br />

verzichtet werden, weil Schafe<br />

die Pflanzen zwischen den Bäumen<br />

fressen und klein halten.<br />

Bäume, die aus ökologisch günstigen<br />

Kulturen stammen, sind mit<br />

den Siegeln der Bio-Anbauverbände<br />

gekennzeichnet. Dazu gehören vor<br />

allem Bio, Demeter, Bioland, Naturland<br />

und Biokreis.<br />

Grüne Weihnachten<br />

Naturland-Bäume wachsen unter Bedingungen<br />

besonders ökologischer Waldnutzung<br />

auf, zu denen der Verzicht auf<br />

Pestizide, Düngungen, Kahlschlag und Entwässerungsmaßnahmen<br />

gehören.<br />

Das FSC-Siegel garantiert eine sozial verträgliche,<br />

umweltgerechte und wirtschaftlich<br />

tragfähige Waldnutzung, in der weder<br />

Pestizide noch Mineraldünger zum Einsatz<br />

kommen.<br />

PEFC-Bäume werden unter weniger ökologischen<br />

Bedingungen gezogen, dürfen aber<br />

immerhin nur unter bestimmten Kriterien<br />

mit Dünger oder Herbiziden behandelt werden.<br />

Das ist besser als nichts.<br />

Sogenannte „Fair Trees“ werden mit Rücksicht<br />

auf Mensch und Umwelt produziert.<br />

Ziel ist es dabei, die Arbeitsbedingungen<br />

rund um die Weihnachtsbäume zu verbessern.<br />

Die Bäume sind bei speziellen Händlern<br />

erhältlich.<br />

Weihnachtsbäume aus der Region<br />

Die Entscheidung für eine einheimische<br />

Baumart aus einer regionalen Forstwirtschaft<br />

vermeidet lange Transportwege. Viele<br />

wissen gar nicht, dass die Weihnachtsbäume<br />

meist schon eine lange Reise hinter<br />

sich haben und aus Dänemark, Tschechien,<br />

Fotos: gpointstudio; malkovkosta; Jane; New Africa / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 48 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / UMWELT<br />

Ungarn, Österreich oder Polen kommen.<br />

Das ist nicht gerade günstig für den ökologischen<br />

Fußabdruck.<br />

Beim örtlichen Förster kannst du deinen<br />

Baum vielleicht sogar selbst schlagen.<br />

Dort gibt es zudem Bäume, die beim<br />

Durchforsten von Wäldern ohnehin gefällt<br />

werden müssten.<br />

Künstliche Weihnachtsträume<br />

„Weihnachtsbäume gibt es auch aus Plastik“<br />

werden nun einige sagen. Aber mal<br />

im Ernst, willst du das wirklich? Zwar ist<br />

so ein Plastikbaum haltbar, nadelt nicht<br />

und ist mehrfach verwendbar, doch er<br />

ist rasend schnell vollgestaubt und wirklich<br />

schön ist er auch nicht. Es fehlt der<br />

Tannenduft und ob es sinnvoll ist, noch<br />

mehr Plastik in Umlauf zu bringen, darüber<br />

kann man ebenfalls streiten. Zudem<br />

kommen die meisten Plastikbäume aus<br />

Fernost. Lange Transportwege und bedenkliche<br />

Arbeitsbedingungen im Herstellerland<br />

sprechen meist nicht dafür,<br />

sich für diese Alternative zu entscheiden.<br />

Der Weihnachtsbaum im Topf<br />

Eine schöne Alternative ist ein Baum im<br />

Topf. Er wächst nicht nur für ein Weihnachtsfest,<br />

zu dem er gefällt wird, sondern<br />

darf weiterleben und viele Feste lang<br />

in schönem Lichterglanz erstrahlen.<br />

Wichtig dabei ist es, einen Baum zu wählen,<br />

der bereits im Topf gewachsen ist.<br />

Sein Wurzelwerk hat sich beim Wachstum<br />

an den Topf angepasst.<br />

Im Handel befinden sich auch Bäume,<br />

die im freien Feld gewachsen sind und<br />

erst vor dem Verkauf ausgestochen und<br />

in den Topf gesetzt werden. Dabei wird<br />

jedoch meist so viel Wurzelwerk beschädigt,<br />

dass sie kaum länger überleben, als<br />

ein gefällter Baum.<br />

Weihnachtsbäume im Topf sind in der<br />

Regel klein und passen in jede Wohnung.<br />

Ein Nachteil ist jedoch, dass der Baum<br />

im Topf auch nach dem Fest einen Platz<br />

braucht. In der Wohnung wird er nicht<br />

glücklich werden. Nötig sind ein Garten,<br />

eine Terrasse oder ein Balkon, wo er das<br />

Jahr über untergebracht oder sogar ausgepflanzt<br />

werden kann.<br />

Auch sollte man bedenken, dass der<br />

Baum wachsen wird, wenn man ihm die<br />

Pflege zukommen lässt, die er verdient. Er<br />

braucht hin und wieder einen neuen Topf<br />

und noch mehr Platz. Dennoch wirst du<br />

viele Jahre deine Freude daran haben, bis<br />

es soweit ist.<br />

Wer etwas Geduld mitbringt, kann seinen<br />

Weihnachtsbaum selbst anziehen.<br />

Als Setzling im Topf kannst du ihm Jahr<br />

für Jahr beim Wachsen zusehen. Leider<br />

geht auch das nur draußen.<br />

Weihnachtsbaum-Verleih<br />

Du hast keine Möglichkeit, den Baum<br />

selbst über das Jahr zu bringen? Dann<br />

schau mal nach, ob es in deiner Nähe einen<br />

Weihnachtsbaum-Verleih gibt. Die<br />

pfiffige Idee ermöglicht es, sich für das<br />

Weihnachtsfest einen Baum zu leihen<br />

und ihn hinterher wieder abzugeben. Du<br />

kannst bei Förstern, lokalen Baumschulen<br />

oder Gärtnereien nachfragen, ob sie<br />

diese Möglichkeit anbieten.<br />

Geliefert wird der Leih-Weihnachtsbaum<br />

im Topf. Er muss sich erst ein paar Tage<br />

lang langsam an die wärmere Temperatur<br />

gewöhnen, bevor er im gemütlichen<br />

Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt<br />

werden kann. Nach dem Weihnachtsfest<br />

holt der Verleiher ihn wieder ab.<br />

Ein Nachteil ist, dass so ein Ortswechsel<br />

für den Baum viel Stress bedeutet. Nicht<br />

alle vertragen das gut. Selbstverständlich<br />

sollte daher sein, dass du deinen Untermieter<br />

auf Zeit gut und sorgfältig behandelst.<br />

Er sollte nicht länger als zehn Tage<br />

im warmen Wohnzimmer stehen, ein<br />

Platz direkt an der Heizung ist tabu und<br />

regelmäßiges Gießen ist wichtig. Es ver-<br />

steht sich von selbst, dass du ihn weder mit<br />

Lametta noch mit Kunstschnee oder bleibenden<br />

Dekorationen versehen darfst.<br />

Auch beim Verleih ist es wichtig darauf zu<br />

achten, woher der Baum kommt und ob er<br />

mit Pestiziden belastet sein könnte. Achte<br />

auf Öko-Siegel und eine regionale Herkunft,<br />

wenn du dich und die Umwelt schonen<br />

willst.<br />

Muss es ein echter Baum sein?<br />

Nein, natürlich nicht. Zwar ist das die einzige<br />

Möglichkeit, echten Tannenduft ins Haus<br />

zu zaubern und viele schwören der Tradition<br />

wegen darauf. Aber es gibt viele kreative<br />

Ideen, die einen originellen Ersatz darstellen.<br />

Es gibt beispielsweise haltbare Bäume aus<br />

Holz, die man aufstellen und ebenso schmücken<br />

kann, wie eine klassische Tanne. Auch<br />

aus Metall finden sich einige Varianten, die<br />

mit der richtigen Dekoration zum stimmungsvollen<br />

Hingucker werden.<br />

Kreative Wandbehänge in der Form von<br />

Weihnachtsbäumen sind eine weitere Möglichkeit,<br />

sich günstig und nachhaltig einen<br />

Baumersatz ins Haus zu holen. Selbst Poster<br />

oder Wandmalereien von Bäumen können<br />

das weihnachtliche Zimmer verschönern.<br />

Sei selbst kreativ oder stöbere einfach mal<br />

im weltweiten Netz nach Ideen, es gibt so<br />

viele!<br />

Es soll sogar Leute geben, die ihre Zimmerpflanze<br />

schmücken. Nun, wer’s mag.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 49 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


IMMER DAS<br />

NEUESTE<br />

MIT AJOURÉ<br />

WWW.AJOURE.DE<br />

Foto: EVZ / stock.adobe.com


Foto: Jacob Lund / stock.adobe.com<br />

FOOD & FITNESS


AJOURE / FOOD<br />

Wie deine Hormone das Abnehmen<br />

erschweren oder aber ankurbeln können<br />

Du kennst das garantiert, wenn du glücklich<br />

oder traurig, gestresst oder entspannt bist,<br />

wenn du Ärger oder deine Tage hast oder frisch<br />

verliebt bist, es ändert sich dein Essverhalten.<br />

Doch nicht nur das. Oft scheint es, dass du<br />

in manchen Situationen essen kannst, was du<br />

möchtest und nimmst kein Gramm zu. In anderen<br />

Situationen musst du das Essen nur ansehen<br />

und schon schlägt die Waage am nächsten<br />

Tag aus. Doch woran liegt das? Schuld daran<br />

sind deine Hormone, die den Stoffwechsel und<br />

deine Fettverbrennung entweder hemmen oder<br />

auch ankurbeln. Wir wollen diese mysteriösen<br />

Hormone mal näher betrachten und dir verraten,<br />

wie du verschiedene Hormone aktivieren<br />

kannst, damit es auch bei dir mit der Wunschfigur<br />

klappt.<br />

Welche Hormone beeinflussen den Stoffwechsel?<br />

Die Hormone, die maßgeblich an unserer Figur und unserer<br />

Fettverbrennung beteiligt sind heißen:<br />

• Insulin<br />

• Cortisol<br />

• Östrogen<br />

• Testosteron<br />

• Schilddrüsenhormone T3 und T4<br />

Diese Hormone sind unter anderem für die Gewichtsregulation,<br />

aber auch für unsere Stimmung verantwortlich. Wenn<br />

du somit abnehmen möchtest, ist es sinnvoll, den Hormonhaushalt<br />

zu regulieren und die Hormone in die richtige Richtung<br />

zu schicken. Doch auch hier heißt es gewusst wie.<br />

Foto: rh2010 / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 52 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Insulin - die Sache mit dem Blutzuckerspiegel<br />

Du hast vielleicht schon von Insulin gehört, es meist jedoch mit Diabetes<br />

in Verbindung gebracht. Doch Insulin ist eines der wichtigsten<br />

Hormone für alle. Es wird mitunter in der Bauchspeicheldrüse<br />

erzeugt.<br />

Die wichtigste Aufgabe dieses Hormons ist, die Glukose aus dem<br />

Blut zu den Zellen zu transportieren. Wenn diese somit nicht ordnungsgemäß<br />

funktioniert, verbleibt die Glukose im Blut und wird<br />

später als Reserve in Fett umgewandelt.<br />

Wenn du trotz wenig zu essen zunimmst, so kann dies an einer<br />

Insulinresistenz liegen. Um diese wieder zu senken gibt es einige<br />

Methoden. Das interessante ist, eine Insulinresistenz kann durch<br />

falsche Diäten, aber auch durch eine komplett falsche Ernährung<br />

entstehen.<br />

Eine gute Methode, um dieses Hormon wieder aufzuwecken ist,<br />

eine Low-Carb-Ernährung. Besser ist es noch, wenn du diese mit<br />

einem sogenannten 16:8 Intervallfasten kombinierst. Das bedeutet,<br />

du isst nur zum Beispiel zwischen 9 und 17 Uhr und hier ausschließlich<br />

Nahrungsmittel ohne, oder mit wenig Kohlenhydraten.<br />

Auch eine sogenannte Plant-based-Ernährung ist toll, um gegen die<br />

Insulinresistenz zu wirken. Hier verzichtest du auf jegliche tierische<br />

Produkte und baust vor allem gesundes Obst, Gemüse und ballaststoffreiches<br />

Vollkorn-Getreide in deinen Speiseplan ein.<br />

Cortsiol - das Hormon aus der Nebennierenrinde<br />

Auch dieses Hormon reguliert den Blutzuckerspiegel. Zugleich ist<br />

es aber auch für die Steuerung des Fettstoffwechsels und der Verstoffwechselung<br />

von Eiweiß verantwortlich. Cortisol wird auch das<br />

Stresshormon genannt, welches du in stressigen Situationen ausschüttest.<br />

In diesen Situationen erhöht sich automatisch der Blutzuckerspiegel,<br />

um dich gut durch die vermeintlich gefährliche Situation zu<br />

bringen. Dies ist eine Schutzfunktion des Körpers. Wird der Blutzuckerspiegel<br />

erhöht, so kannst du auf mehr Energie zurückgreifen,<br />

die du vielleicht in stressigen oder gefährlichen Situationen benötigen<br />

könntest.<br />

Die hohe Cortisol-Ausschüttung erzeugt auch Heißhunger, damit<br />

du selbst deinen Körper ausreichend mit Essen versorgst. In Stresssituationen<br />

solltest du daher von nun an zu gesunden Lebensmitteln<br />

und nicht etwa zu Schokolade und Co greifen. Nüsse eignen<br />

sich hervorragend, um dich durch stressige Momente zu führen,<br />

aber auch Obst ist natürlich gesund. Vor allem aber solltest du darauf<br />

achten, weniger Stress zu haben. Durch ausreichend Schlaf, Atemübungen,<br />

Sport und Meditation kannst du deinen Cortisolspiegel<br />

ebenfalls senken.<br />

Östrogen - das Hormon der Weiblichkeit<br />

Östrogen ist das weibliche Sexualhormon. Auch hier hat es die<br />

Natur so eingerichtet, dass dieses als Schutzmechanismus fungiert<br />

und für die Fetteinlagerung für schlechte Zeiten verantwortlich ist.<br />

Achte darauf, dass dein Östrogenwert immer ausbalanciert ist. Auch<br />

das erreichst du mittels einer guten Ernährung. Brokkoli, Kohl und<br />

Blumenkohl zum Beispiel helfen dabei, den Östrogenspiegel zu<br />

senken. Mit Vollkornprodukten und Fisch kannst du deinen Östrogenwert<br />

natürlich anheben.<br />

Testosteron - das männliche Sexualhormon für<br />

eine gute Fettverbrennung<br />

In der Regel ist es so, dass Männer schneller und besser abnehmen.<br />

Unter anderem liegt dies auch am Testosteron, dem männlichen<br />

Sexualhormon. Testosteron ist für den Stoffwechsel und die Fettverbrennung<br />

verantwortlich. Ist der Testosteronwert zu niedrig,<br />

verlangsamt sich auch der Stoffwechsel.<br />

Es gibt einige Lebensmittel, die den Ruf haben, den Testosteronspiegel<br />

zu senken. Dazu gehören Milch und Milchprodukte, aber<br />

auch Soja, Brot, Alkohol und Limonaden. Zudem solltest du auf<br />

Getränke aus sogenannten PET-Flaschen verzichten. Die Weichmacher<br />

und das enthaltene BPA haben ebenfalls den Ruf, sich negativ<br />

auf das Hormon Testosteron auszuwirken.<br />

Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 -<br />

und die Schilddrüsenunterfunktion<br />

Du hast sicher schon öfter gehört, dass eine Schilddrüsenunterfunktion<br />

zu Gewichtszunahme führt. Der Stoffwechsel arbeitet<br />

langsamer und du legst an Gewicht zu, auch wenn du dich vielleicht<br />

gut ernährst und nicht zu viel isst.<br />

Du kannst deine Schilddrüsenfunktion jedoch selbst ankurbeln,<br />

wenn du Stress vermeidest. Auch hier sind Aktivitäten wie Yoga,<br />

Meditation und Atemübungen wieder sehr ratsam. Auch Vitamin<br />

D ist perfekt für die Schilddrüse. Das bedeutet für dich: Geh raus<br />

an die Sonne.<br />

Auch gibt es einige Lebensmittel, auf die du verzichten könntest,<br />

damit die Schilddrüse wieder besser arbeitet. Streiche verarbeitete<br />

Lebensmittel und Fertigprodukte, verwende weniger Salz und verzichte<br />

auf übermäßig Kaffee. Grünes Gemüse tut deiner Schilddrüse<br />

gut. Trinke daher mehrmals pro Woche einen grünen Smoothie<br />

- der ist lecker und gesund.<br />

Weitere Hormone für Gewichtsverlust<br />

Ghrelin ist das sogenannte Hungerhormon und reguliert den Appetit.<br />

Es wird in der Bauchspeicheldrüse, in der Niere, in der Magenschleimhaut<br />

und auch im Hypothalamus gebildet. Je höher die<br />

Ausschüttung dieses Hormons, um so größer ist auch dein Appetit.<br />

Eine proteinreiche und zugleich ballaststoffreiche Ernährung kann<br />

dir helfen, das Hormon Ghrelin zu senken. Dazu solltest du vor allem<br />

auf Hülsenfrüchte aller Art zurückgreifen. Diese liefern pflanzliches<br />

Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und machen<br />

richtig satt.<br />

Leptin ist ein Hormon, welches in den Fettzellen produziert wird.<br />

Bei diesem Hormon handelt es sich um einen natürlichen Appetit-Zügler.<br />

Damit Leptin wieder ordentlich produziert werden kann<br />

und auch wirkt, solltest du auf fettreiche und zuckerreiche Lebensmittel<br />

verzichten. Auch Sport regt die Wirkung von Leptin immens<br />

an.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 53 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Soul Food<br />

Essen, das glücklich macht<br />

Wenn die Laune am Tiefpunkt ist, das Stressbarometer ausschlägt<br />

oder sich Liebeskummer anbahnt, hilft bekanntlich ein<br />

ordentliches Stück Schokolade. Besonders mit Bitterschokolade<br />

tun wir unserer Seele etwas Gutes. Durch den Botenstoff<br />

Tryptophan, Antioxidantien und Magnesium wird sie zum<br />

süßen Stimmungsaufheller und senkt das Stress-Hormon-Level.<br />

Schokolade gehört somit zur Kategorie Soul Food – Lebensmittel,<br />

welche durch bestimmte Inhaltsstoffe Glücksgefühle im Gehirn<br />

auslösen und zu unserem Wohlbefinden beitragen sollen. Die<br />

Wissenschaft hat die Geheimnisse unserer Ernährung erkundet<br />

und die Wirkungsweisen von in Nahrungsmitteln enthaltenen<br />

Glückshormonen wie Serotonin & Co aufgedeckt. Wir verraten<br />

dir alles rund um den Mythos Soul Food und ob man sich<br />

wirklich gezielt glücklich essen kann.<br />

Darm und Hirn – Freunde durch dick und dünn<br />

Zwischen unserem Verdauungstrakt und dem Gehirn besteht<br />

ein wichtiger Informationsfluss. Der Darm wird nicht umsonst<br />

als „zweites Gehirn“ bezeichnet: Zwischen unseren Darmfalten<br />

tummeln sich rund 500 Millionen Nervenzellen. Dieses neuronale<br />

Netzwerk ähnelt dem in unserem Kopf sehr stark, kommuniziert<br />

über dieselben Neurotransmitter und steht im konstanten<br />

Austausch mit dem Gehirn. Andersherum können Emotionen<br />

nachweislich unseren Bauch beeinflussen. Stressige Situationen<br />

bereiten uns im schlimmsten Fall wortwörtlich Bauchschmerzen<br />

und auf einmal bekommt die Redensart „auf unser Bauchgefühl<br />

hören“ einen ganz neuen, beinahe fachmännischen Hintergrund.<br />

Kein Wunder, dass unserem „Darmhirn“ große Bedeutung<br />

zugeschrieben wird und bald nach Lebensmitteln gesucht wurde,<br />

die nachweislich positive Auswirkungen auf unsere Emotionen<br />

haben können.<br />

Mythos Soul Food – Lifestyle gegen Wissenschaft<br />

Die meisten Vertreter der Kategorie Soul Food sollen durch<br />

ihren hohen Anteil am Botenstoff Serotonin beziehungsweise<br />

der Aminosäure Tryptophan, einem Rohstoff des Serotonins,<br />

unsere Stimmung aufhellen und unser Gehirn zu Glücksgefühlen<br />

motivieren. Zu den üblichen Verdächtigen gehören neben der<br />

allseits beliebten Schokolade auch Bananen, Nüsse, Getreide, Fisch<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 54 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

leider ein Trugschluss zu glauben, dass man<br />

sich mit gewissen Lebensmitteln glücklich<br />

essen kann.<br />

Glücklich lernen, statt glücklich essen<br />

Es wird in Erfolgssituationen<br />

ausgeschüttet, etwa wenn wir etwas<br />

lange Ersehntes endlich erreichen,<br />

motiviert sind oder einen plötzlichen<br />

Geistesblitz haben.<br />

Fotos: Drobot Dean; bogdandimages; alina_polina / stock.adobe.com<br />

und viele mehr. Ihnen wird oftmals eine<br />

beinahe „dopende“ Wirkung nachgesagt,<br />

mit der wir unsere Stimmung kurzfristig<br />

positiv beeinflussen können.<br />

Doch solche Annahmen sind mit<br />

Vorsicht zu genießen. Wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse zeigen, dass im Darm<br />

tatsächlich ein Großteil des körpereigenen<br />

Serotoninhaushaltes gespeichert wird und<br />

dieser bei Menschen mit Depressionen<br />

in niedrigerer Konzentration vorhanden<br />

ist. In manchen Lebensmitteln sind in der<br />

Tat Spuren des Glückshormons enthalten.<br />

Doch die Mengen an Serotonin, welche<br />

wir durch den Verzehr von Schokolade &<br />

Co zu uns nehmen könnten, würden noch<br />

lange keinen merkbaren Unterschied im<br />

Serotoninspiegel hervorrufen – selbst wenn<br />

wir in Ausnahmesituationen eine ganze<br />

Tafel in Rekordzeit verputzen. Durch die<br />

Verdauung kommt der Botenstoff zwar ins<br />

Blut, erreicht dadurch aber noch lange nicht<br />

das Gehirn.<br />

Auch der Serotonin-Baustein Tryptophan<br />

kann da nicht viel ausrichten: Tryptophan<br />

gelangt zwar leichter ins Gehirn, muss aber<br />

dort erst in das Glückshormon umgewandelt<br />

werden. Da müssten wir schon ordentliche<br />

Mengen zu uns nehmen, dass die<br />

Voraussetzungen für eine nachweisliche<br />

Wirkung gegeben wären. Die erforderlichen<br />

Dosen können laut Experten nur durch die<br />

Aufnahme der Stoffe als Medikament aber<br />

nicht durch die Nahrung erreicht werden.<br />

Somit ist es aus wissenschaftlicher Sicht<br />

Soul Food begründet seine<br />

Daseinsberechtigung daher nicht durch<br />

wissenschaftliche Studien. Sehr schade,<br />

wenn man sich ausmalt wie einfach wir<br />

unsere Stimmung aufhellen und schlechte<br />

Laune verscheuchen könnten.<br />

Trotzdem erleben wir nach dem Essen oft<br />

einen Glücksschub, sind zufrieden und<br />

fühlen uns einfach gut. Woher kommt es<br />

also, dass bestimmte Lebensmittel solche<br />

Gefühle auslösen können, wenn nicht durch<br />

das in ihnen enthaltene Glückshormon?<br />

Das Geheimnis liegt im Lern-Effekt unseres<br />

Gehirns: Essen wir in glücklichen Momenten<br />

ein bestimmtes Lebensmittel, merkt sich<br />

unser Gehirn den Zusammenhang und<br />

koppelt den Geschmack an die positive<br />

Emotion. Dieses glückliche Gefühl wird<br />

automatisch abgerufen, wenn wir das<br />

gleiche Essen in einer späteren Situation<br />

zu uns nehmen. Serotonin ist dafür jedoch<br />

nicht verantwortlich, sondern ein ganz<br />

anderer allseits bekannter Botenstoff: das<br />

Dopamin.<br />

Dopamin wird im Gehirn selbst erzeugt,<br />

hat daher keinen langen Weg, um<br />

Wirkung zu erzielen und spielt in unserem<br />

Belohnungssystem eine wichtige Rolle.<br />

Unser persönliches Soul Food<br />

So bekommt Soul Food eine<br />

neue Bedeutung: Anstatt sich auf<br />

konkrete Lebensmittel mit hohem<br />

Serotoningehalt zu beschränken, kann<br />

Soul Food für jeden von uns etwas<br />

anderes sein und wird somit zum<br />

persönlichen Stimmungsaufheller.<br />

Ob der Apfelkuchen, der uns an den<br />

sonntäglichen Besuch bei Oma erinnert<br />

oder das traditionelle Rührei mit<br />

Speck nach einer durchzechten Nacht<br />

mit den besten Freunden: Soul Food<br />

erinnert uns an schöne Momente und<br />

versetzt uns dadurch in gute Laune.<br />

Gutes Essen wird in diesem Sinne aus<br />

dem Moment heraus geboren und<br />

ermöglicht es uns, immer wieder zu<br />

der damals empfundenen Zufriedenheit<br />

zurückzukehren und unbewusst in<br />

„geschmacklichen“ Erinnerungen zu<br />

schwelgen.<br />

So steht es jedem frei, Soul Food für<br />

sich selbst zu definieren, ohne einem<br />

bestimmten Ernährungsplan zu folgen.<br />

Womit die Frage beantwortet sein<br />

dürfte: Ja, man kann sich durchaus<br />

glücklich essen! und den gemahlenen<br />

Mandeln oder Haselnüssen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 55 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

VEGAN BACKEN - SO EINFACH GEHT’S!<br />

Wie du unkompliziert Backzutaten durch vegane<br />

Lebensmittel ersetzen kannst<br />

Wenn du dich für einen veganen Lebensstil entschieden hast, bedeutet<br />

das nicht, dass du dich einschränken oder auf etwas verzichten<br />

musst. Du möchtest lediglich keine tierischen Lebensmittel<br />

mehr verwenden. Es gibt viele Gründe für ein veganes<br />

Leben. Egal ob aus gesundheitlichen Gründen, zum Abnehmen,<br />

weil du deinen ökologischen Fußabdruck vermindern möchtest,<br />

oder weil dir einfach das Wohl der Tiere am Herzen liegt, jeder<br />

hat seine anderen Beweggründe für ein Leben ohne tierische<br />

Produkte.<br />

Kochen an sich ist überhaupt kein Problem. Etwas tricky kann es<br />

werden, wenn es zum Thema Backen kommt. Doch auch das ist<br />

nicht schwierig, wenn du einige Tipps und Tricks kennst. Denn<br />

sämtliche Kuchen, Torten, Kekse und andere süße Köstlichkeiten<br />

gelingen auch ohne Butter, Eier, Sahne und Co.<br />

Ein Tipp am Rande: Verrate deinen Freunden und der Familie<br />

nicht, dass es sich bei der eben gebackenen, süßen Verführung<br />

um einen veganen Kuchen handelt. Garantiert werden sie keinen<br />

Unterschied bemerken. Ganz im Gegenteil, vegane Torten<br />

und Kuchen schmecken meist viel besser und aromatischer, da<br />

alle Geschmackskomponenten viel besser zur Geltung kommen.<br />

Wenn du es jedoch im Vorfeld verrätst, dann musst du leider<br />

auch heutzutage oft immer noch mit Vorurteilen rechnen. So<br />

kannst du diese ganz einfach aus der Welt schaffen und dein Geheimnis<br />

erst verraten, wenn alle begeistert ein zweites Mal zugegriffen<br />

haben.<br />

Butter ist wohl am einfachsten zu ersetzen. Du verwendest statt Butter<br />

simpel rein pflanzliche Margarine oder hochwertige Öle. Wir greifen<br />

bei den Ölen, je nach Rezept, gerne zu Kokosöl, Sesamöl oder dem neutralen<br />

Rapsöl.<br />

Auch Milch lässt sich schnell veganisieren. Anstatt Kuhmilch greifst du<br />

hier zu Sojamilch, Mandelmilch, Kokosmilch oder einer x-beliebigen<br />

Nussmilch. Diese veganen Milchsorten sind beinahe überall erhältlich.<br />

Du kannst Nussmilch aber auch einfach zu Hause selbst herstellen.<br />

Viele haben Angst davor, dass Kuchen ohne Eier nicht halten, bröselig<br />

werden oder auch nicht richtig saftig schmecken. Doch verabschiede<br />

dich ruhig von diesen Sorgen. Du benötigst dafür nicht einmal künstlich<br />

hergestellten Eier-Ersatz. Diesen erhältst du zwar in vielen Backshops<br />

oder Bio-Läden. Wir greifen jedoch auch hier lieber zu natürlichen und<br />

gesünderen Alternativen.<br />

Ein Ei lässt sich durch 2 EL Apfelmus oder 2 TL Chiasamen, die du<br />

im Mörser zerkleinert hast, ersetzen. Eischnee ist ebenfalls einfach zu<br />

ersetzen. Dafür benötigst du nur Aquafabe. Diese lässt sich sogar genauso<br />

toll steif aufschlagen wie echter Eischnee. Du wirst dich jetzt fragen<br />

Aqua was? Aquafabe ist nichts anderes als das Wasser, welches du<br />

in einer Dose Kichererbsen findest. Wenn du also Kichererbsen zum<br />

Kochen, Backen oder für Aufstriche wie Hummus und Co verwendest,<br />

schütte das Wasser nicht mehr weg. Du kannst es mit dem Handmixer<br />

und einer Prise Salz oder etwas Staubzucker wie Eischnee aufschlagen.<br />

Damit die Kuchen und Teige schön aufgehen, ist Natron ein tolles und<br />

natürliches Treibmittel. Noch dazu sorgst du mit Natron dafür, dass das<br />

Gebäck neutralisiert ist. So kannst du trotz Zucker Torten und Kuchen<br />

basisch halten.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 56 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FOOD<br />

Durch längeres Rühren für<br />

mehr Halt sorgen<br />

Mehl enthält Klebereiweiß. Je länger du einen<br />

Teig rührst, umso besser kann sich dieses<br />

lösen und dein Teig wird schön bindend.<br />

Du kannst, wenn du zum Beispiel kein weißes<br />

Mehl verwenden möchtest, zusätzlich<br />

immer einige pürierte Datteln oder andere<br />

Trockenfrüchte in den Teig einarbeiten.<br />

Auch diese sorgen für eine zusätzliche gute<br />

Bindung. Du darfst nur nicht denken, dass<br />

du jedes Lebensmittel eins zu eins ersetzen<br />

musst. Trau dich ruhig und experimentiere<br />

ein wenig.<br />

Beobachte deine Teige und Massen. Sind sie<br />

zu flüssig, gib einfach einen Löffel Flohsamenschalen<br />

oder Haferflocken hinzu. Auch<br />

Leinsamen sorgen für eine gute Konsistenz<br />

im Teig. Frischkäse und Co kannst du durch<br />

weichen Tofu, sogenannten Seidentofu ersetzen.<br />

Dieser ist sehr geschmacksneutral<br />

und du zauberst damit Käsekuchen, bei<br />

welchen niemand denkt, dass diese ohne<br />

Quark und Ei gebacken wurden.<br />

Gelatine lässt sich wunderbar durch Agar<br />

Agar ersetzen. Damit kannst du auch sehr<br />

tolle Marmeladen und Gelees zaubern.<br />

Wenn dir diese etwas zu fest geliert sind,<br />

geh einfach mit dem Stabmixer hinein. So<br />

kannst du die gewünschte Konsistenz erhalten.<br />

Anstatt Honig nehmen wir meist Dattelsüße<br />

oder Ahornsirup. Zum Andicken<br />

eignet sich Johannisbrotkernmehl hervorragend.<br />

Aber auch Tapiokastärke ist eine<br />

wunderbare Backzutat.<br />

Für die Streusel benötigst du:<br />

300 Gramm Dinkelmehl | 150 Gramm Zucker<br />

| 130 ml Pflanzenöl | 150 ml Sojamilch<br />

Zudem 700 Gramm Pflaumen zum Belegen<br />

und eventuell etwas Öl zum Ausfetten der<br />

Backform.<br />

Zubereitung:<br />

Für den Boden gibst du alle Zutaten in eine<br />

Rührschüssel. Rühre den Teig mit dem<br />

Handmixer oder in der Küchenmaschine<br />

für mindestens 5 Minuten gut durch. Fette<br />

ein tiefes Backblech gut aus oder lege es<br />

mit Backpapier aus. Darauf wird der Teig<br />

verteilt. Er soll eine sehr dickflüssige Konsistenz<br />

haben. Ist er zu dünnflüssig, rühre<br />

noch etwas mehr Mandelmehl ein. Die halbierten<br />

und entsteinten Pflaumen werden<br />

mit der Schnittfläche nach unten darauf<br />

verteilt. Die Zutaten für die Streusel verknetest<br />

du schnell und streust diese über<br />

die Pflaumen. Der Backofen wird auf 180°<br />

Celsius vorgeheizt und der Kuchen bei Umluft<br />

für 45 Minuten gebacken.<br />

Amerikaner vegan<br />

gebacken. Pass auf, dass sie nicht zu dunkel<br />

werden. Aus dem Ofen nehmen. Puderzucker<br />

und Mandelmilch verrühren und die<br />

erkalteten Amerikaner damit glasieren. Die<br />

Glasur trocknen lassen und schon sind die<br />

Köstlichkeiten fertig.<br />

Du kannst die Amerikaner alternativ auch<br />

mit geschmolzener Zartbitter-Kuvertüre<br />

bestreichen oder sie Schwarz-Weiß glasieren.<br />

Vegane Zimtschnecken<br />

Zutaten für die Schnecken:<br />

150 ml Sojamilch | 2 EL Kokosblütenzucker<br />

| 1/2 Würfel Hefe frisch | 30 Gramm Margarine<br />

| 1 Prise Himalaya Salz | 250 Gramm<br />

Mandelmehl<br />

Für die Fülle benötigst du:<br />

2 EL Margarine | 2 EL brauner Zucker | 3<br />

TL Zimt<br />

Für die Glasur benötigst du:<br />

Fotos: Arvind Balaraman; juefraphoto; Elisabeth Coelfen; JackF / stock.adobe.com<br />

Nun wollen wir dir aber auch einige unserer<br />

Lieblingsrezepte verraten. Wir wünschen<br />

dir jetzt schon viel Spaß beim Ausprobieren<br />

und Schlemmen.<br />

Veganer Pflaumenkuchen mit Streusel<br />

Für den Boden benötigst du:<br />

350 Gramm Mandelmehl | 1/2 TL Natron<br />

| 100 Gramm Haselnüsse gemahlen | 200<br />

Gramm Rohrzucker oder Kokosblütenzucker<br />

| Mark einer Vanilleschote | 300 ml Sojamilch<br />

| 100 ml Sonnenblumenöl oder ein<br />

anderes Pflanzenöl<br />

Für dieses Rezept benötigst du:<br />

250 Gramm Weizenmehl | 1 Packung Puddingpulver<br />

Vanille | 1/2 TL Natron | 100<br />

Gramm Pflanzenmargarine | 2 Packungen<br />

Vanillezucker | 50 Gramm Apfelmus | 100<br />

ml Mandelmilch<br />

Für den Guss:<br />

180 Gramm Puderzucker |<br />

3 EL Mandelmilch<br />

Alternativ: Zartbitter-Kuvertüre<br />

Mische das Mehl mit dem Puddingpulver<br />

und dem Natron und füge den Vanillezucker<br />

hinzu. In einer zweiten Schüssel rührst<br />

du die Margarine mit dem Apfelmus und<br />

der Mandelmilch glatt. Danach werden beide<br />

Massen gut miteinander vermengt. Lege<br />

nun ein Backblech mit Backpapier aus und<br />

setze mit dem Löffel die Plätzchen auf. Die<br />

Amerikaner werden bei 170° Celsius, bei<br />

Ober- und Unterhitze für etwa 12 Minuten<br />

150 Gramm Puderxylit | 1 EL Mandelmilch<br />

| 1 EL Seidentofu püriert<br />

Zubereitung:<br />

Erhitze die Sojamilch und löse den Zucker<br />

darin auf. Vom Herd nehmen und auf etwa<br />

50° abkühlen. Die Hefe einrühren und für<br />

30 Minuten gehen lassen. Die Margarine,<br />

Salz und Mehl einkneten und den Teig für<br />

eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur<br />

gehen lassen. Der Teig soll sich nun auf einer<br />

bemehlten Fläche ausrollen lassen. Ist<br />

er etwas zu weich, arbeite etwas mehr Mehl<br />

ein. Rolle den Teig nun auf 0,5 cm aus. Alle<br />

Zutaten für die Füllung vermengen und<br />

auf dem Teig verteilen. Den Teig einrollen<br />

und in 3 cm dicke Stücke schneiden. Diese<br />

auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen<br />

und sanft plattdrücken. Bei 180° Celsius für<br />

etwa 25 Minuten backen. In der Zwischenzeit<br />

die Zutaten für die Glasur gut verrühren<br />

und die gebackenen Schnecken damit<br />

bestreichen. Die Glasur etwas trocknen lassen<br />

und die leckeren Schnecken genießen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 57 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


FITNESS<br />

mit Ajouré<br />

Gesund<br />

und Fit bleiben<br />

Interviews<br />

Sport<br />

ernährung<br />

AJOURÉ<br />

www.ajoure.de<br />

Foto: ikostudio / stock.adobe.com


FOOD


AJOURE / FITNESS<br />

BARRE WORKOUT<br />

FIT AN DER BALLETTSTANGE<br />

So rank und schlank wie eine<br />

Balletttänzerin sein – das wünschen<br />

sich viele Frauen. Auch in<br />

Hollywood ist dieser Wunsch allgegenwärtig.<br />

Sowohl Models als<br />

auch Schauspielerinnen stehen<br />

regelmäßig an der Ballettstange,<br />

um sich fit zu halten. Doch<br />

das Barre-Training ist härter als<br />

du vielleicht denken magst. Ballett<br />

bedeutet nicht einfach nur in<br />

rosafarbenen Tutus durch den<br />

Raum zu hüpfen. Das Training der<br />

Tänzerinnen ist wahrlich nicht<br />

ohne und wird dich ordentlich ins<br />

Schwitzen bringen.<br />

Den Gesamten Körper Straffen und in Form bringen<br />

Schon vor ein paar Jahren entdeckten<br />

einige Hollywoodstars<br />

das Barre-Training für sich und<br />

posteten Bilder davon auf ihren<br />

Social-Media-Kanälen. Damit<br />

riefen sie einen neuen Trend ins<br />

Leben, der mittlerweile auch in<br />

Deutschland angekommen ist.<br />

Vor allem Tanzschulen profitierten<br />

von diesem neuen Hype, die<br />

sich nun über immer mehr Zulauf<br />

freuen. Doch was ist es denn nun?<br />

Sport oder Tanz?<br />

Ballett oder Workout?<br />

Es handelt sich um eine Kombination<br />

aus beidem. Tanzschritte<br />

des Balletts werden zu einem<br />

schweißtreibenden Workout zusammengestellt.<br />

Mit Blick zum<br />

Spiegel geht es an die Ballettstange,<br />

die Füße zeigen leicht nach außen<br />

und dann heißt es: „Ab in die<br />

Knie!“ Auf dem Weg zurück nach<br />

oben werden die Füße ordentlich<br />

gestreckt und alles geht wieder<br />

von vorn los. Das Ganze wird so<br />

lang wiederholt bis es ordentlich<br />

brennt. Deine Beine beginnen zu<br />

zittern? Keine Sorge, denn genau<br />

so soll es sein. Wenn das kein<br />

Workout ist, was dann?<br />

Das macht das Barre-Training<br />

mit deinem Körper<br />

Dein gesamter Körper wird gestrafft<br />

und in Form gebracht. Die<br />

Übungen zielen vor allem auf die<br />

langen Muskeln ab und erreichen<br />

sogar deine Tiefenmuskulatur.<br />

Schon nach ein paar Trainingsstunden<br />

kannst du, wenn du<br />

ordentlich mitmachst, erste Erfolge<br />

sehen. Vor allen an den Beinen<br />

und am Po machen sich die<br />

Übungen recht schnell bemerkbar.<br />

Fotos: photology1971 / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 60 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

Hinzu kommt, dass sich deine<br />

Haltung deutlich verbessert, was<br />

Verspannungen vorbeugt, und<br />

auch dein Stoffwechsel wird angeregt.<br />

Du straffst also nicht nur<br />

deinen Körper, sondern beschleunigst<br />

auch die Erneuerung deiner<br />

Zellen und den Abtransport von<br />

Giftstoffen.<br />

Die Stange dient dabei als unterstützendes<br />

Element. Bei Übungen,<br />

die viel Gleichgewicht erfordern,<br />

ist sie dazu da, damit du dich daran<br />

festhalten kannst.<br />

Das Workout ist an die Stange<br />

gebunden, was von Sportwissenschaftlern<br />

als erheblicher Nachteil<br />

angesehen wird. Dadurch, dass du<br />

dauerhaft von der Ballettstange unterstützt<br />

wirst, erlangt dein Körper<br />

nur sehr langsam die Stabilität, die<br />

er benötigt, um diese Bewegungen<br />

auch frei ausüben zu können.<br />

Das erwartet dich bei den<br />

Trainingseinheiten<br />

Es gibt keine bestimmten Vorgaben,<br />

wie das Training abläuft oder<br />

welche Übungen durchgeführt<br />

werden sollen. Der Kreativität<br />

der Kursleiter werden dabei keine<br />

Grenzen gesetzt. Als Basis dienen<br />

zwar Ballettschritte, doch diese<br />

können beliebig abgewandelt<br />

werden. Also keine Angst, auch<br />

ohne Tanzerfahrung kannst du<br />

die Übungen ausführen und beim<br />

Training mithalten. Was immer<br />

gleich ist, ist lediglich, dass das<br />

Workout barfuß absolviert wird.<br />

Auch Bewegungen aus dem Yoga<br />

und vom Pilates werden gern integriert.<br />

Hinzu kommen Cardioübungen,<br />

die deine Ausdauer trainieren.<br />

Kein Wunder also, dass dir<br />

beim Barre-Training ordentlich<br />

Schweiß hinunterläuft.<br />

Neben der Ballettstange werden<br />

beispielsweise auch Bälle, Gummibänder,<br />

Matten oder kleine<br />

Hanteln eingebaut, um die Übungen<br />

noch anspruchsvoller und intensiver<br />

zu machen. Auch Situps<br />

oder Liegestütze werden gern in<br />

das Training integriert, um noch<br />

einmal die letzten Kräfte aus dir<br />

herauszukitzeln.<br />

Eignet sich Barre-Training<br />

wirklich für jeden?<br />

Wer seinem Körper etwas Gutes<br />

tun möchte und keine Angst davor<br />

hat, ordentlich zu schwitzen,<br />

sollte das Barre-Training unbedingt<br />

einmal ausprobieren. Es<br />

mag nicht sehr anspruchsvoll<br />

klingen, aber eines kannst du uns<br />

glauben – der Schweiß wird fließen<br />

und du wirst den Muskelkater<br />

deines Lebens haben.<br />

Du wirst plötzlich Muskeln spüren,<br />

von denen du nicht einmal<br />

wusstest, dass du sie hast.<br />

Egal ob du sportlich bist oder<br />

nicht, das Training ist für jeden<br />

Fitnessstand geeignet. Bist du<br />

schon fortgeschritten, dann benutze<br />

einfach Zusatzgewichte<br />

oder Gummibänder, um alles<br />

noch ein bisschen anspruchsvoller<br />

zu gestalten. Hattest du noch<br />

nicht sehr viel mit Sport am Hut,<br />

beginnst du ohne zusätzliche<br />

Spielereien und nutzt einfach dein<br />

eigenes Körpergewicht.<br />

Solltest du Gelenkprobleme haben,<br />

empfehlen wir dir, erst einmal<br />

mit einem Arzt abzuklären,<br />

ob du bedenkenlos am Training<br />

teilnehmen kannst.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 61 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

TOP<br />

Bio Massageöle<br />

Relax!<br />

Ein langer Arbeitstag, Stress, unschöne Verspannungen<br />

oder einfach mal dem Alltag<br />

entfliehen und abschalten – manchmal sehnt<br />

man sich nach einer wohltuenden Massage,<br />

die genau bei diesen Dingen Abhilfe verspricht.<br />

Doch dabei stellt sich erst einmal die<br />

Frage, welche Massage ist denn überhaupt die<br />

richtige für mich? Es gibt Unmengen an verschiedenen<br />

Typen, die alle auf bestimmte Beschwerden<br />

abgestimmt sind. Wir helfen dir,<br />

Licht ins Dunkle zu bringen und stellen dir<br />

hier die beliebtesten und bekanntesten Massagetypen<br />

vor.<br />

WELCHE<br />

MASSAGE<br />

ARTEN<br />

SIND DIE<br />

RICHTIGEN<br />

FÜR MICH?<br />

GREENDOOR<br />

Massageöl, 100ml<br />

natürlich rein,<br />

BIO Jojobaöl und<br />

natur-reines Orangen-Öl<br />

13,90 €<br />

CLASSIC AYURVEDA<br />

Bio Sesamöl gereift, 0,5 l<br />

12,16 €<br />

WELLNESSINPERFEKTION<br />

reines Bio Mandelöl<br />

(250ml) Massageöl<br />

für Haut und Haar<br />

16,90 €<br />

Fotos: Yakobchuk Olena; gudenkoa; Rido / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 62 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

1<br />

Die altbewährte klassische Massage<br />

Die wohl bekannteste Massage ist die klassische.<br />

Sie wird auch oft Schwedische Massage genannt<br />

– eine Anspielung auf den aus Schweden stammenden<br />

Erfinder Henri Peter.<br />

Die klassische Massage schenkt deinem Körper<br />

neue Mobilität und verschafft dir nicht nur körperliche,<br />

sondern auch geistige Entspannung.<br />

Mit streichenden Bewegungen in Richtung Herz,<br />

Knetbewegungen, Reiben mit den Handballen,<br />

leichtem Klopfen und anderen Handgriffen werden<br />

Verspannungen in deinem Körper gelöst.<br />

2<br />

Voller Körpereinsatz bei der Thai Massage<br />

Kommt der Begriff Thai Massage auf, reagieren viele mit<br />

einem schmerzverzerrten Gesicht. Bei der über 2.000 Jahre<br />

alten Methode wird tatsächlich viel Druck ausgeübt, was zu<br />

Beginn etwas unangenehm sein kann. Doch auf diese Weise<br />

können selbst tiefsitzende Verspannungen und Blockaden<br />

gelöst werden. Der Masseur oder die Masseurin leistet<br />

vollen Körpereinsatz für dein Wohlbefinden – und das im<br />

wahrsten Sinne des Wortes. Neben den Händen werden unter<br />

anderem auch die Ellenbogen, die Knie oder die Füße bei<br />

der Behandlung genutzt. Orientiert wird sich an den Energielinien<br />

des Körpers.<br />

3<br />

Die zarte Shiatsu Massage<br />

Aus Japan kam die Shiatsu Massage zu uns hinübergeschwappt.<br />

Dabei werden lediglich die Finger benutzt. Es wird nur ganz<br />

leichter Druck ausgeübt, denn Ziel ist es, den Energiefluss wieder<br />

anzuregen und den Körper so wieder auszugleichen. Auch<br />

die Abwehrkräfte werden gestärkt und sogar bei Verdauungsproblemen<br />

kann mit der Shiatsu Massage Abhilfe geschaffen<br />

werden.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 63 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

4<br />

Die Ayurveda Massage der alten Inder<br />

Auch die Ayurveda Massage findet seit mehreren<br />

Tausend Jahren Anwendung. Schon die alten Inder<br />

wussten über die positiven Wirkungsweisen<br />

von Massagen Bescheid.<br />

Ayurveda ist die Lehre des langen Lebens und<br />

beinhaltet verschiedene Massagen. Die in Europa<br />

am häufigsten angebotene Form ist die Ayurveda<br />

Ganzkörpermassage, bei der warmes therapeutisches<br />

Öl verwendet wird, das mit Kräuterextrakten<br />

versetzt wurde. Durch die Massagebewegungen<br />

können diese Extrakte tief in deinen Körper<br />

eindringen und Giftstoffe lösen. Der gesamte<br />

Energiefluss wird aktiviert, sodass diese Stoffe<br />

schnell aus deinem Körper geleitet werden können.<br />

5<br />

Entspannung<br />

pur mit der Hot<br />

Stone Massage<br />

Bei der Hot Stone Massage finden – wie der Name bereits<br />

verrät – heiße Lava-Steine Anwendung. Sie werden auf<br />

den Akkupunkturpunkten deines Körpers platziert und<br />

mithilfe von Aromaöl sanft bewegt. Diese Methode löst<br />

nicht nur Verspannungen, sondern regt auch die Blutzirkulation<br />

an, sodass sich deine Zellen besser regenerieren<br />

können. Zusätzlich wird dein<br />

Nerven- und Lymphsystem<br />

angeregt, Giftstoffe können<br />

besser aus deinem Körper<br />

abtransportiert werden und<br />

du fühlst dich frischer und<br />

wacher.<br />

6Für alle Leckermäuler – die Hot Chocolate Massage<br />

Bei der Hot Chocolate Massage wirst du nicht einfach mit herkömmlicher Schokolade eingerieben. Dafür wird eine<br />

spezielle Kakaosorte verwendet, die viele wohltuende Wirkstoffe enthält und mit Shea-Nuss-Butter und Mandelöl<br />

vermischt wird. Damit wirst du allerdings nicht massiert, sondern dein Körper wird mit einer Folie eingewickelt,<br />

damit all diese Wirkstoffe besser in deinen Körper gelangen können. Im Anschluss wird alles abgewaschen und du<br />

wirst zum Abschluss mit Kakaobutter eingecremt.<br />

Diese Methode pflegt deine Haut intensiv und kann sogar den Prozess der Hautalterung verlangsamen.<br />

Fotos: Valua Vitaly; Minerva Studio; Dasha Petrenko; Rido; jat306 / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 64 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

Mit Esoterik gegen Verspannungen – die Klangschalenmassage<br />

7<br />

Die Klangschalenmassage kommt aus Ostasien<br />

und ist keine klassische Massage, denn du<br />

wirst nicht berührt. Der Masseur stellt Klangschalen<br />

neben dir auf, die über verschiedene<br />

Tonlagen verfügen. Die Schwingungen, die sie<br />

bei einem Schlag auslösen, gehen auf deinen<br />

Körper über und du spürst Vibrationen. Die<br />

kaum merklichen Bewegungen dringen tief in<br />

deinen Körper ein und lösen deine Verspannungen<br />

auf eine ganz sanfte Art und Weise.<br />

8<br />

Auch die Pantai Luar Massage kommt aus Ostasien.<br />

Dabei wird dein Körper meist mit Kräuterölen<br />

behandelt und nicht mit den Händen, sondern<br />

einem Kräuterstempel in schnellen Bewegungen<br />

massiert. So werden beschädigte Zellen innerhalb<br />

deines Körpers abtransportiert und natürlich<br />

werden auch Verspannungen gelöst und die Muskeln<br />

gelockert. Durch die Anregung deines Stoffwechsels<br />

kann dein Körper viel leichter entgiften<br />

und auch Entzündungen können auf diese Weise<br />

abklingen.<br />

Die Kräuterölmassage Pantai Luar<br />

9<br />

Die Tuina Massage – eine Behandlung<br />

mit Tradition<br />

Die Tuina Massage stammt aus China und ist ein Teil der<br />

alten Heilkünste des Landes. Dein Körper wird nicht nur<br />

großflächig, sondern auch punktuell behandelt. Diese Kombination<br />

legt deine Leitbahnen frei und chronische Schmerzen<br />

können gelindert werden. Auch Blockaden in deinem<br />

Körper werden gelöst und deine Durchblutung wird gefördert.<br />

Das wiederum unterstützt die Funktionsweise deiner<br />

Organe und bringt deinen Körper und deinen Geist in Einklang.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 65 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

So hältst du deine<br />

Fitness-Vorsätze wirklich durch<br />

Hast du neue Fitness-Vorsätze gefasst und möchtest<br />

du sie diesmal wirklich durchhalten? Das ist<br />

gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. Wir<br />

haben dir hier ein paar Tipps zusammengestellt,<br />

mit denen es sehr viel leichter wird.<br />

Visualisiere und formuliere deine Ziele<br />

Hast du ein Ziel, das du erreichen möchtest?<br />

Möchtest du vielleicht abnehmen, deine Kondition<br />

verbessern oder deine Muskeln straffen? Ein Ziel<br />

zu haben ist immer eine gute Sache, denn du kannst<br />

ganz konkret auf etwas Bestimmtes hinarbeiten. Formuliere<br />

dein Ziel, schreib es dir auf oder visualisiere es<br />

auf andere Weise. Etwa, indem du dir ein Bikinifoto aus<br />

besseren Zeiten an den Kühlschrank hängst.<br />

Kampf gegen die Monotonie<br />

Bringe Abwechslung in dein Training. Nichts ist<br />

langweiliger und ermüdender, als jeden Tag dieselbe<br />

Routine abzuarbeiten. Das kann niemand<br />

lange durchhalten, und falls doch, dann macht<br />

es auf jeden Fall keinen Spaß. Damit Sport aber<br />

zu etwas ganz Normalem in deinem Alltag wird,<br />

ist der Spaßfaktor unerlässlich. Geh also im Fitness-Studio<br />

nicht jeden Tag nur an die Geräte,<br />

sondern besuche auch Kurse wie Yoga oder Pilates.<br />

Die abwechselnde Beanspruchung verschiedener<br />

Muskelgruppen führt dazu, dass du deinen ganzen<br />

Körper trainierst.<br />

Fotos: dima_sidelnikov / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 66 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FITNESS<br />

Achte auf eiweißreiche Ernährung<br />

Wer Sport macht, verbrennt dabei Kalorien und hat<br />

automatisch mehr Hunger. Deshalb ist es in Ordnung,<br />

wenn du nach dem Sport gut isst. Du solltest<br />

lediglich darauf achten, jetzt auch die richtigen Dinge<br />

zu essen. Eine eiweißreiche Ernährung unterstützt<br />

die Fettverbrennung und den Muskelaufbau.<br />

Wenn du am Abend auf Kohlenhydrate verzichtest,<br />

ist das ein regelrechter Booster für deinen Stoffwechsel.<br />

Trotzdem sind Kohlenhydrate gerade für Sportler<br />

wichtig - du solltest sie aber am besten zum Frühstück<br />

oder Mittagessen zu dir nehmen.<br />

Langfristige Ziele sind besser als kurzfristige<br />

Da es auch bei konsequentem Training immer wieder<br />

zu sogenannten Leistungsplateaus kommt, bei<br />

denen du das Gefühl hast, dass du mit deinen Bemühungen<br />

einfach nur auf der Stelle trittst, solltest<br />

du dir eher langfristige als kurzfristige Ziele setzen.<br />

Wer konsequent weitertrainiert, wir die Früchte seiner<br />

Anstrengung früher oder später ernten. Nimm<br />

dir also nicht vor, bis nächste Woche 5 Kilo abzuspecken,<br />

sondern denke vielmehr an den nächsten<br />

Strandurlaub in einigen Monaten. Dort kannst du<br />

zeigen, was du die letzten Wochen geleistet hast.<br />

Dein Körper wird ganz für sich selbst sprechen.<br />

Nimm dir nicht zu viel vor<br />

Die meisten Sportbemühungen scheitern an zu hohen<br />

Vorsätzen. Gerade in der heutigen Zeit haben<br />

wir ja ohnehin ständig das Gefühl, immer noch mehr<br />

Leistung bringen zu müssen. Wenn du mit dem Laufen<br />

beginnst, dann musst du nicht in einem halben<br />

Jahr schon einen Marathon schaffen. Wenn du in 6<br />

Monaten einen 10-km-Lauf laufen kannst, dann ist<br />

das mindestens genauso toll, und eine Leistung, auf<br />

die du stolz sein und vor allem, die du auch wirklich<br />

erreichen kannst.<br />

Dasselbe gilt für Abnehmziele. Denke hier besser<br />

in kleineren Schritten von zwei bis drei Kilogramm,<br />

anstatt gleich an die totale Verwandlung.<br />

Mehr Spaß mit dem optimalen Trainingspartner<br />

Dies ist der ultimative Tipp, gerade für die Einsteiger<br />

beim Sport. Früher oder später wird sich der<br />

gefürchtete innere Schweinehund zu Wort melden<br />

und versuchen, dich mit allen möglichen Ausflüchten<br />

und Ausreden zum Daheimbleiben zu überreden.<br />

Tatsächlich ist es an vielen Tagen gar nicht so<br />

einfach, sich auch wirklich zum Sport aufzuraffen.<br />

Doch tatsächlich fühlst du dich hinterher immer<br />

besser, wenn du etwas getan hast. Suche dir also einen<br />

oder mehrere Trainingspartner, verabrede dich<br />

mit deiner Freundin zu festen Zeiten, besuche Kurse<br />

oder schließe dich einem Lauftreff mit fixen Terminen<br />

an. In der Gruppe oder zu zweit macht Sport<br />

gleich viel mehr Spaß.<br />

Dokumentiere dein Training<br />

und deine Erfolge<br />

Bevor du mit dem Sport beginnst, mache<br />

eine Bestandsaufnahme. Was kannst<br />

du, was wiegst du, was traust du dir zu?<br />

Dokumentiere dann dein Training. Das<br />

wird dazu führen, dass du bald keine<br />

Lücken und Faulheiten in deiner Dokumentation<br />

mehr tolerieren wirst. Wenn<br />

du über deine Trainingseinheiten und<br />

Fortschritte Buch führst, so ist das eine<br />

tolle Motivation, um weiterzumachen.<br />

Du siehst auf einen Blick, was du alles<br />

bereits erreicht hast. Wähle für die Dokumentation<br />

diejenige Form, die dir<br />

am meisten liegt. Schreibe in ein Heft,<br />

in eine Excel-Datei oder benutze eine<br />

Fitness-App. Bei vielen Apps kannst du<br />

dich mit anderen verbinden und ihr motiviert<br />

euch gegenseitig.<br />

Spaß ist wichtig<br />

Menschen, die keinen Spaß an dem haben,<br />

was sie tun, tun es meist nicht lange.<br />

Dies gilt auch für den Sport, denn er<br />

findet schließlich freiwillig statt. Deshalb<br />

solltest du dich unbedingt für eine Sportart<br />

entscheiden, die dir auch wirklich<br />

Spaß macht. Vielleicht bewegst du dich<br />

lieber in der freien Natur? Dann geh laufen<br />

oder Rad fahren. Ist es dir draußen<br />

oft zu nass, zu kalt oder zu heiß? Dann<br />

entscheide dich für eine Indoor-Sportart<br />

oder ein Fitness-Studio. Die Möglichkeiten<br />

sind so vielfältig, dass du garantiert<br />

das richtige für dich selbst finden wirst.<br />

Manchmal musst du vielleicht auch ein<br />

paar Dinge ausprobieren, bis du es sicher<br />

weißt.<br />

Belohne dich zwischendurch<br />

Wenn du dich beim Sport anstrengst<br />

und verausgabst, dann ist es völlig ok,<br />

dass du dich anschließend für deine<br />

Anstrengungen belohnst. Es kommt nur<br />

darauf an, auch die richtige Art von Belohnung<br />

zu wählen. Zwar sind kleine<br />

Sünden zwischendurch vollkommen in<br />

Ordnung und erlaubt, sie sollten jedoch<br />

nicht die Oberhand gewinnen. Gerade<br />

dann, wenn du mit dem Sport abnehmen<br />

möchtest, finden sich beim Thema<br />

„Belohnung“ schon einige Stolperfallen.<br />

Versuche also, neue Wege zu finden.<br />

Hast du schon drei Kilo mühsam abgesportelt?<br />

Dann gönne dir statt dem zweiten<br />

Stück Torte doch einfach eine neue<br />

Hose oder ein neues Shirt, oder belohne<br />

dich mit einem Kinobesuch.<br />

Der Plan B für den Notfall<br />

Beim Sport ist vor allem eines wichtig:<br />

Konsequent dranzubleiben. Denn<br />

sehr schnell ist die mühsam erarbeitete<br />

Form und Kondition auch schon wieder<br />

rückläufig, wenn du zu lange aussetzt.<br />

Kommt deiner Terminplanung eine Geschäftsreise<br />

dazwischen? Keine Sorge,<br />

du kannst in jeder Stadt Alternativen<br />

finden. Besuche den Fitnessraum in deinem<br />

Hotel, oder nimm dir die Laufschuhe<br />

mit und drehe vor dem Abendessen<br />

eine kleine Runde um den Block. Es ist<br />

dabei gar nicht wichtig, dass du dich<br />

streng an dein normales Pensum hältst.<br />

Hauptsache, du bleibst in Bewegung.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 67 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: treenabeena / stock.adobe.com


MENSCHEN<br />

Und<br />

PERSÖNLICHKEITEN<br />

&<br />

noch mehr interviews<br />

unter<br />

AJOURE.DE/PEOPLE<br />

Foto: Manuel Cortez


Foto: dell / stock.adobe.com<br />

TRAVEL<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 71 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

ENTDECKE DIE VEGAN-FREUNDLICHSTEN<br />

STÄDTE DER WELT<br />

Die vegane Ernährung und Lebensweise ist besonders in den letzten<br />

Jahren in aller Munde. Aus gutem Grund, denn mit dem Verzicht<br />

auf Lebensmittel und Co. tierischen Ursprungs tust du nicht<br />

nur dir selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Aber nicht<br />

nur: Während unzählige Menschen auf der Welt hungern müssen,<br />

nutzen wir Ressourcen lieber zur Produktion von Fleisch. Ein kleines<br />

Beispiel: für ein Kilogramm Fleisch werden 15 Kilo pflanzliche<br />

Nahrung und 15.000 Liter Wasser benötigt. Mit dem veganen Lebensstil<br />

setzt du auch auf deine eigene Gesundheit. Übergewicht,<br />

chronische Krankheiten und schlechte Blutwerte treten oft bei einer<br />

fleischlastigen Ernährung auf, während eine rein pflanzliche<br />

Ernährung mit körperlicher und geistiger Fitness und Leistungsfähigkeit<br />

in Verbindung gebracht wird.<br />

Der vegane Trend ist zwar im Aufmarsch, in Deutschland ernähren<br />

sich circa 8 Millionen Menschen vegetarisch und 1,3 Millionen<br />

vegan, dennoch isst der Großteil noch immer Fleisch und<br />

Milchprodukte. Der eigene Beitrag für den Umweltschutz, den<br />

Tierschutz und den Klimaschutz kann deshalb manchmal schwierig<br />

sein. Du sitzt im Café - doch es gibt keine pflanzliche Milchalternative,<br />

du genießt einen Restaurantbesuch mit Freunden – die<br />

Karte besteht allerdings aus Fleisch- und Fischgerichten und das<br />

einzige Restaurant in der Stadt mit veganen Alternativen befindet<br />

sich am anderen Ende und hat sowieso schon längst geschlossen.<br />

Wenn du deinen nächsten Urlaub planst und nicht ständig im Hinterkopf<br />

haben möchtest, wo es für dich etwas zum Knabbern gibt,<br />

haben wir für dich die vegan-freundlichsten Städte unter die Lupe<br />

genommen. Selbst Omnivoren läuft hier das Wasser im Mund zusammen.<br />

Amsterdam<br />

Wer für einen Besuch in der Grachtenstadt vorbeikommt, kann<br />

das üppige vegane Sortiment Hollands Hauptstadt genießen. Am<br />

besten fängst du mit einem veganen Pannekoek, dem typischen<br />

niederländischen Pfannkuchen, an. Das Gute: in den zahlreichen<br />

Frühstückslokalen gibt es mehrere vegane Alternativen (z.B. im<br />

„The Happy Pig Pancake Shop“), du musst also nicht nach einem<br />

veganen Lokal Ausschau halten. Für Kartoffelliebhaber ist ein Besuch<br />

im „Jacketz“ Pflicht, an veganen Toppings mangelt es auch<br />

nicht. Probiere die leckeren Kartoffeln in Kombination mit Rote<br />

Bete-Salat, grünem Curry, Hummus und Nüssen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 72 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Fotos: MKavalenkau; rcfotostock; oneinchpunch; peresanz; rh2010 / stock.adobe.com<br />

Keine Beere hat in den letzten Jahren so<br />

an Beliebtheit gewonnen wie die Avocado.<br />

Verständlich, sie schmeckt nicht nur ausgezeichnet,<br />

sondern ist auch noch gesund.<br />

Ein Besuch bei „The Avocado Show“ darf<br />

also nicht fehlen. Hier findest du vegane<br />

Pancakes, Burger, Poké Bowls, Frühstücks-Bowls,<br />

Nachos und Toast mit deliziösen<br />

veganen Garnierungen. Auch fast<br />

alle Saucen sind vegan. Schon die Namen<br />

der Gerichte klingen wie ein Traum – wer<br />

kann schon einem Mango Curry Tango<br />

Toast mit einer Avocado-Rose widerstehen?<br />

London<br />

Tierrechtsaktivisten fühlen sich in London<br />

wohl. Kein Wunder, es gibt hier sogar in<br />

den Supermärkten ausgiebig vegane Alternativen<br />

– auch Fertiggerichte aller Art,<br />

wenn es mal schnell gehen muss. Vegan-freundliche<br />

oder komplett vegane Lokale<br />

sind auch keine Seltenheit. Seit 2017<br />

gibt es den veganen Fried-‘Chicken‘-Shop<br />

„Temple of Hackney“ im Osten Londons.<br />

Hier kommen Fast-Food Liebhaber auf<br />

ihre Kosten. Auch Menschen, die gerne<br />

Fleisch essen, merken oft kaum einen Unterschied.<br />

Unbedingt das Mac and Cheese,<br />

den Chicken Burger und die frittierten<br />

Popcorn-Chicken Nuggets probieren. Für<br />

Menschen in Feierlaune bietet London die<br />

Vegan Nights an, eine Festivalnacht einmal<br />

im Monat, bei der sich alles um Musik,<br />

DJs und veganen Köstlichkeiten dreht. Ein<br />

weiteres Must-See-Restaurant für einen<br />

London Trip ist das „Sutton And Sons“,<br />

das erste komplett vegane ‚Fish‘ And Chips<br />

Restaurant der Stadt. Beim ‚Fisch‘ handelt<br />

es sich um in Seetang und Meerfenchel<br />

marinierte (und anschließend frittierte)<br />

Bananenblüten, die Garnelen sind aus Kartoffelstärke,<br />

die in Backteig ausgebacken<br />

wurden.<br />

Turin<br />

Italienische Eiscreme, aber vegan? In Turin<br />

ist das möglich. Die norditalienische Stadt<br />

gilt als Vorreiterin für Veganismus in Italien.<br />

Bei „Il Gelato Amico“ wird auf Milch<br />

und seine Nebenerzeugnisse verzichtet,<br />

stattdessen punktet man mit Reismilch,<br />

Fruchtzucker und glutenfreiem Mehl. Neben<br />

einer Vielzahl an Eissorten findest du<br />

hier auch leckeres aus der Konditorei – Sachertorte,<br />

Mandel-Pistazien-Torte und<br />

vieles mehr. Um das vegane Italien noch<br />

schmackhafter zu machen, fehlen nur<br />

noch wenige Dinge. Eines davon ist der<br />

typische Kaffee, den es in vielen Bars mit<br />

Sojamilch und anderen Alternativen gibt.<br />

Typische italienische Hauptspeisen dürfen<br />

selbstverständlich auch nicht fehlen.<br />

Im „Coox“ ist alles vegan, von der Lasagne<br />

mit Seitan-Ragout bis zu den Spaghetti alla<br />

Carbonara, zum Chicken Style Burger bis<br />

zur Parmigiana.<br />

New York City<br />

New York ist die vegan-freundlichste Stadt<br />

Amerikas, hier findest du beispielsweise<br />

„blutige“ Burger und Frühstücks-„Speck“.<br />

In den „Blossom“ Restaurants gibt es vegane<br />

Neuinterpretationen klassischer Küche<br />

zum Lunch, Brunch und Dinner. Sollen<br />

es Ravioli in Cashew-Creme, Caesar Salad<br />

mit Shiitake-Speck, Burger mit veganem<br />

Patty und veganer Mozzarella sein<br />

oder gleich alles? Im „Buddha Bodai“ im<br />

Herzen von Chinatown hingegen findest<br />

du veganes Dim Sum, Barbeque-„Fleisch“<br />

und veganes Hühnchen. Zum Dessert geht<br />

es dann zu „Happy Zoe Vegan Bakery“ für<br />

ein veganes Stück Torte (oder gleich eine<br />

ganze Torte bestellen?) oder einen Matcha<br />

Donut.<br />

Los Angeles<br />

Auch in der Stadt der Engel ist es nicht<br />

schwierig, an vegane Köstlichkeiten zu<br />

kommen. Es gibt hier tatsächlich einen<br />

veganen Milchmann bzw. Mylkman, der<br />

dir Mandelmilch und Kokoswasser direkt<br />

nach Hause liefert. Auf die berühmte Burgerkette<br />

„In-N-Out“ kannst du auch problemlos<br />

verzichten, bei „Monty‘s Good<br />

Burger“ schmeckt alles mindestens genauso<br />

gut und ist zu 100% pflanzlich. Stelle dir<br />

deinen Burger zusammen: mit Impossible<br />

2.0 Patty, veganem Käse, deinem Lieblingsgemüse<br />

und leckeren Saucen. Dazu<br />

dürfen Strohkartoffeln und Tater Tots, sowie<br />

ein Salted Caramel-Shake mit einem<br />

XL-Cookie natürlich nicht fehlen. Wer<br />

noch immer nicht satt ist, darf sich über<br />

eine vegane Pizza im „Café Gratitude“,<br />

Avocadotoast im „Gjusta“ und veganem<br />

Käse im ersten veganen Käseshop „Vromage“<br />

freuen. Auch das „Gracias Madre“ lockt<br />

mit veganer, mexikanischer Küche und der<br />

„Veggie Grill“ in Südkalifornien bietet alles<br />

von Burgern bis zu Salaten und Bowls.<br />

Die herrlichen Temperaturen schreien hier<br />

quasi nach veganer Eiscreme: die findest<br />

du bei „KindKreme Echo Park“, dem besten<br />

veganen Eis laut PETA.<br />

Die Städte (und sogar Städtchen und<br />

Dörfer) mit gesunden, veganen Optionen<br />

werden zum Glück immer mehr, es wäre<br />

deswegen unmöglich gewesen alle aufzuzählen.<br />

Wer demnächst allerdings in eine<br />

der oben genannten vegan-freundlichen<br />

Städte reist, kann sich über leckeren Gaumenschmaus<br />

freuen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 73 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Ajouré<br />

Travel<br />

Tipp:<br />

Mediterranes Flair<br />

im UM Beach House<br />

Mallorca<br />

Mallorca – nicht ohne Grund ist die spanische<br />

Insel eines der Lieblingsreiseziele der Deutschen!<br />

Mit einer Vielzahl an feinen Sandstränden,<br />

traumhaften Buchten und hervorragenden<br />

Restaurants liegt die Insel nur maximal<br />

drei Flugstunden von Deutschland entfernt. So<br />

lohnt es sich auch in der Nebensaison, für einen<br />

Kurzurlaub oder einen Wochenendtrip auf die<br />

Insel zu fliegen und die Seele baumeln zu lassen.<br />

Denn Mallorca kann nicht nur Trubel und Party,<br />

sondern auch an Ruheoasen und Beachclubs hat<br />

die Insel viel zu bieten.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 74 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

Nicht unweit von Palma hat zu Beginn der<br />

Saison ein neues Beach House-Konzept<br />

eröffnet, welches für all diejenigen perfekt<br />

ist, die eine Abwechslung vom Strandleben<br />

oder dem Treiben der Stadt haben möchten.<br />

Die Umami Group öffnete die Tore des UM<br />

Beach House in bester Lage am Hafen von<br />

Puerto Portals, einem Ort, der jedes Jahr<br />

von denjenigen besucht wird, die auf der<br />

Suche nach Entspannung und Exklusivität<br />

sind. Im UM Beach Club erwartet dich ein<br />

einzigartiger Boho-Spirit, welcher in perfekter<br />

Harmonie mit dem Flair des Mittelmeers<br />

steht. So genießt du vom gesamten<br />

Beach-Club aus einen unvergleichlichen<br />

Blick auf das türkisblaue Mittelmeer und<br />

die malerische Küste von Calvià. Ergänzt<br />

wird das mediterrane Konzept durch natürliche<br />

Materialien wie edlen Hölzern. Die im<br />

Beach Club verwendeten Materialien sind<br />

recycelt, die Speisekarten sind in Holz eingebunden<br />

und die Gläser sind aus mundgeblasenem<br />

Glas.<br />

Fotos: UM Beach House<br />

Das internationale Team besteht aus abenteuerlustigen<br />

Persönlichkeiten, welche die<br />

mediterrane Lebensweise verstehen. Positivität,<br />

Menschlichkeit, Herzlichkeit, Knowhow<br />

und Leidenschaft sind die Werte, die<br />

das Konzept des Beach House ausmachen.<br />

Und so ist es egal, ob du einen sonnigen<br />

Tag am Pool genießen möchtest, mit Freunden<br />

entspannst oder zum Abendessen vorbeischaust.<br />

Denn das UM Beach House ist<br />

der perfekte Ort, um den Körper zu regenerieren<br />

und die Seele mit inspirierenden<br />

Momenten zu versorgen.<br />

Umgeben von großen Pinien kannst auf<br />

der wunderschönen Terrasse auf einen der<br />

Bali-Betten oder Sonnenliegen entspannen,<br />

dich zwischendurch im Pool abkühlen und<br />

dich durch die kulinarischen Highlights der<br />

Speisekarte probieren. Unter der Woche<br />

herrscht eine ruhige und relaxte Atmosphäre.<br />

Jeden Sonntag im Sommer findet dann<br />

die Veranstaltung EMBASSEA statt - eine<br />

Hommage an das Meer und die Ozeane<br />

und deren Energie, welche durch afrikanische<br />

Musik und Stammesrhythmen untermalt<br />

wird.<br />

Nicht nur im Sommer bietet das UM Beach<br />

House einzigartige Veranstaltungen, sondern<br />

auch in der Nebensaison lohnt sich<br />

ein Besuch:<br />

Seit dem 11. Oktober wird jeden Freitag<br />

das mediterrane Flair mit einem Wochenend-Ritual<br />

gefeiert, welches die Gäste dazu<br />

bringt, loszulassen und das Wochenende<br />

zu genießen. Untermalt von House-Musik,<br />

kannst du am Abend hervorragende<br />

Herbst-Gerichte probieren.<br />

Jeden Sonntag findet der „SEA YOU<br />

SUNDAY“-Brunch statt, bei welchem du<br />

ab 11 Uhr ein spätes Frühstück am Meer<br />

genießen kannst, welches von Musik begleitet<br />

wird und sich durch eine große Auswahl<br />

an Bio-Produkten sowie gesunden<br />

Rezepte auszeichnet.<br />

Wenn dich mal wieder das Fernweh packt<br />

und dich Richtung Mallorca lenkt, sollte<br />

das UM Beach House auf deiner To-do-<br />

Liste stehen. Ob zum Sonnenbaden, um<br />

beim Abendessen den Sonnenuntergang<br />

zu erleben oder mit Freunden anzustoßen<br />

- im UM Beach House findest du eine<br />

einzigartige Mischung. Ein unvergessliches<br />

Erlebnis!<br />

UM Beach House Portals<br />

Carretera de Andratx, km 11<br />

07181 Portals Nous – Calvià<br />

Web: https://umbeachhouse.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 75 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / TRAVEL<br />

BRÜCKENTAGE<br />

2020<br />

SO MAXIMIERST<br />

DU DEINE<br />

URLAUBSTAGE<br />

Auf keine Zeit im Jahr freuen sich die<br />

deutschen Arbeitnehmer mehr als auf ihre<br />

Urlaubszeit. Gemäß Bundesurlaubsgesetz<br />

haben Arbeitnehmer in Deutschland einen<br />

gesetzlichen Urlaubsanspruch von<br />

mindestens 24 Arbeitstagen (= 4 Wochen)<br />

pro Kalenderjahr. Abgestellt wird dabei<br />

auf Werktage, das bedeutet: Bei einer regelmäßigen<br />

5-Tage-Woche entspricht das<br />

20 Urlaubstagen, bei einer regelmäßigen<br />

4-Tage-Woche sind es 16 Urlaubstage,<br />

usw. Durch Tarif- oder Arbeitsverträge<br />

haben deutsche Arbeitnehmer aber in der<br />

Regel einen deutlich höheren Urlaubsanspruch<br />

im Jahr, im Schnitt zwischen 27 bis<br />

30 Tage. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />

den Jahresurlaub durch die Nutzung<br />

unterjähriger Brückentage nochmals<br />

zu verlängern.<br />

Wie man Brückentage optimal nutzt<br />

Im Jahr 2020 können deutsche Arbeitnehmer,<br />

im Unterschied zu den Vorjahren,<br />

aufgrund der ungünstig liegenden Feiertage,<br />

leider nur 34 Brückentage nutzen.<br />

Ausgehend vom Mindesturlaub von 24<br />

Tagen wären das, bei voller Ausnutzung<br />

aller Brückentage, immerhin noch 58<br />

freie Tage im Jahr. Bei einem Schnitt von<br />

28 Urlaubstagen wären es sogar 62 freie<br />

Tage. Wer gut plant, kann seinen Jahresurlaub<br />

2020 durch die optimale Kombination<br />

von gesetzlichen Feiertagen und davor<br />

bzw. dahinter liegenden Brückentagen<br />

fast verdoppeln. Gesetzliche Feiertage, die<br />

im Jahr 2020 auf einen Werktag fallen und<br />

bei der Urlaubsplanung eine Rolle spielen<br />

können, sind folgende:<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 76 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

Fotos: Kittiphan / stock.adobe.com


Gesetzliche Feiertage bundesweit:<br />

AJOURE / TRAVEL<br />

1. Neujahr (01.01.): Mittwoch<br />

2. Karfreitag (10.04.): Freitag<br />

3. Ostern (13.4.): Montag<br />

4. Tag der Arbeit (1.5.): Freitag<br />

5. Christi Himmelfahrt (21.05.): Donnerstag<br />

6. Pfingsten (01.06.): Montag<br />

7. Weihnachten (26.12.): Freitag<br />

8. Silvester und Neujahr (31.12. & 1.1.) :<br />

Donnerstag, Freitag<br />

Dazu kommen noch die gesetzlichen Feiertage einiger Bundesländer:<br />

1. Heilige drei Könige (06.01. / Montag): gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt<br />

2. 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus (08.05. Freitag): einmalig 2020 in Berlin<br />

3. Fronleichnam (11.6. / Donnerstag): gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland<br />

4. Buß- und Bettag (18.11. / Mittwoch): gesetzlicher Feiertag in Sachsen<br />

Unter Berücksichtigung der Bundesländerregelungen könnte die minimalste Urlaubsrechnung<br />

(bei 24 Tagen Mindesturlaubsanspruch) zum Beispiel so aussehen:<br />

• Nimm 2 Urlaubstage vom 02.01.-03.01. und gewinne insgesamt 5 bis 6 freie Tage.<br />

• Nimm 4 Urlaubstage vom 06.04.-09.04. und gewinne insgesamt 10 freie Tage.<br />

• Nimm 1 Urlaubstag am 30.04. und gewinne insgesamt 4 freie Tage.<br />

• Nimm 4 Urlaubstage vom 18.05.-20.05. und am 22.05. und gewinne insgesamt 9 freie Tage.<br />

• Nimm 8 Urlaubstage vom 02.06.-05.06. vom 08.06.-10.06. und am 12.06. und gewinne insgesamt 16 freie Tage.<br />

• Nimm 4 Urlaubstage vom 21.12.-24.12. und gewinne insgesamt 9 freie Tage.<br />

• Nimm 1 Urlaubstag am 31.12. und gewinne insgesamt 4 frei Tage.<br />

Hast du einen höheren Urlaubsanspruch<br />

im Jahr, sieht die Rechnung<br />

natürlich noch besser aus. Bei einem<br />

Urlaubsanspruch von 27 Tagen<br />

lassen sich im Optimalfall 61<br />

freie Tage erzielen. Bei 28 Urlaubstagen<br />

sind das schon 62 freie Tage<br />

und bei 29 sogar 63 freie Tage. Mit<br />

34 Urlaubstagen (haben leider nur<br />

die wenigsten Arbeitnehmer) im<br />

Jahr, ist das Maximum von 72 freien<br />

Tagen allerdings erreicht. Das<br />

ist eine ganze Menge Freizeit. Wer<br />

die Brückentage im Jahr 2020 also<br />

schlau nutzt, kann sich über mehr<br />

zusammenhängende Urlaubstage<br />

freuen.<br />

Wie kannst du Brückentage<br />

nutzen, ohne Stress mit den<br />

Kolleginnen oder Kollegen zu<br />

bekommen?<br />

Im Regelfall werden die Urlaubswünsche<br />

von Arbeitnehmern bei<br />

der zeitlichen Festlegung des Urlaubs<br />

berücksichtigt, es sei denn,<br />

dringende betriebliche Belange<br />

oder soziale Gegebenheiten anderer<br />

Arbeitnehmer stehen dem<br />

entgegen. Soziale Gegebenheiten<br />

können zum Beispiel das Lebensalter,<br />

Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />

Alter und Anzahl der Kinder<br />

(Schulpflicht) sowie Berufstätigkeit<br />

des Ehegatten sein. Kein Arbeitnehmer<br />

hat einen Anspruch darauf,<br />

seinen Urlaub an einem bestimmten<br />

Brückentag zu nehmen.<br />

Ob der Wunschurlaub gewährt<br />

wird, hängt vorrangig von betrieblichen<br />

Sachverhalten und den Interessen<br />

der weiteren Mitarbeiter ab.<br />

Brückentage sorgen in Unternehmen<br />

häufig für Ärger. Wer welchen<br />

und wie viele Brückentage nehmen<br />

möchte, gibt immer wieder Anlass<br />

zu Diskussionen. Es gibt aber einige<br />

bewährte Regeln wie man sich<br />

bei der Urlaubsplanung verträglich<br />

mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

einigen kann.<br />

1. Rechtzeitig planen<br />

Kennst du den Spruch: „Früher Vogel<br />

fängt den Wurm“ oder anders<br />

ausgedrückt: „Wer zuerst kommt,<br />

mahlt zuerst“? Dann kennst du<br />

auch schon die erste und wichtigste<br />

Regel bei der Urlaubsplanung.<br />

Plane deinen Urlaub möglichst<br />

früh im Jahr! Dann stehen in der<br />

Regel noch alle Brückentage zur<br />

Verfügung. Du hast noch die freie<br />

Auswahl und sowohl Geschäftsführung<br />

als auch Kollegen können<br />

sich rechtzeitig auf deine Urlaubsplanung<br />

einstellen.<br />

2. Nicht alle wollen<br />

Zweite Regel: Sichere dir nicht alle<br />

Brückentage. Hier ist Kompromissbereitschaft<br />

gefragt: Wenn du<br />

bereits einige Brückentage eingeplant<br />

hast, lass auch deine Kollegen<br />

zum Zug kommen. Bedenke,<br />

dass zum Beispiel Kollegen mit<br />

Familie schulfreie Tage benötigen,<br />

um ihren Urlaub zu planen. In solchen<br />

Fällen auch einmal zurückzustecken,<br />

macht sich immer gut<br />

und sorgt für ein entspanntes Betriebsklima.<br />

3. Keep calm<br />

Dritte und letzte Regel ist: Bleib ruhig!<br />

Mit den Kollegen wegen einer<br />

Urlaubsplanung in Streit zu geraten<br />

hilft niemandem und vergiftet<br />

das Klima. Wenn keine gütliche<br />

Einigung erzielt werden kann, weil<br />

beide Parteien gute Gründe für<br />

einen bestimmten Urlaubstermin<br />

haben, bleibt als Ultima Ratio nur<br />

die Angelegenheit mit dem Vorgesetzten<br />

zu besprechen. Der wird<br />

üblicherweise zunächst nach sozialen<br />

Gesichtspunkten entscheiden.<br />

Fällt die Entscheidung zu deinen<br />

Ungunsten aus, wird es bestimmt<br />

im nächsten Jahr positiv für dich<br />

ausfallen.<br />

4. Erst abklären, dann buchen<br />

Daher ein letzter TIPP: Buche deinen<br />

Urlaub sinnvollerweise erst,<br />

nachdem dieser seitens der Geschäftsführung<br />

genehmigt wurde.<br />

So vermeidest du Probleme und<br />

vielleicht sogar finanzielle Verluste.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 77 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: Christine Fiedler & Caroline Pit


Foto: Look! / stock.adobe.com<br />

FASHION


AJOURE / FASHION<br />

Re/Done<br />

ENTDECKE DIE<br />

SCHÖNSTEN<br />

NACHHALTIGEN<br />

JEANS-LABELS<br />

Genauso wie viele andere Produktionen,<br />

verursacht auch die Modeindustrie große<br />

Umweltschäden und beutet Natur und<br />

Menschen aus. Das muss aber nicht sein,<br />

denn viele Labels beweisen mittlerweile,<br />

wie es anders gehen kann. Sie stellen ihre<br />

Produktion um, verzichten auf schädliche<br />

Stoffe, produzieren unter fairen Bedingungen<br />

und nutzen erneuerbare Ressourcen<br />

oder verwerten gar Abfallprodukte<br />

bzw. recyceln Textilien.<br />

Vor allem beim Kauf einer Jeans ist<br />

Nachhaltigkeit eine Investition in die<br />

Zukunft von Natur und Umwelt, aber<br />

auch in die eigene Gesundheit und für den<br />

eigenen Geldbeutel. Denn nachhaltig produzierte<br />

Jeans zielen auf Langlebigkeit und<br />

Qualität hin, so dass sie ein zuverlässiges und<br />

hochwertiges Kleidungsstück sind.<br />

Vorteile nachhaltiger Mode<br />

aus einen Blick:<br />

• Du kaufst mit gutem Gewissen gegenüber<br />

der Umwelt und den Arbeitern.<br />

• Du erwirbst ein langlebiges Qualitätsprodukt<br />

statt Fast Fashion zu kaufen.<br />

• Du trägst biologische Rohstoffe ohne Genmanipulation<br />

oder schädliche Chemikalien.<br />

• Du unterstützt Firmen, die Wert auf wasserund<br />

energiesparende Produktion legen.<br />

• Du stimmst mit deinem Kauf für nachhaltige<br />

Produktion und erhöhst die Nachfrage.<br />

• Du trägst bei zum Erfolg verlässlicher Siegel<br />

und überprüfter Produktionen.<br />

Nudie Jeans<br />

Diese schwedische Jeans-Marke<br />

wirbt damit, dass ihre Jeans mit<br />

der Zeit immer schöner werden<br />

und quasi Charakter bekommen.<br />

Der Alltag darf Spuren auf ihnen<br />

hinterlassen und sie machen<br />

dank hervorragender Qualität alles<br />

mit. Dieser Qualität vertrauen<br />

die Hersteller so sehr, dass sie lebenslange<br />

kostenlose Reparaturen<br />

versprechen. Die Hosen bestehen<br />

aus GOTS-zertifizierter Baumwolle<br />

und werden in Italien und Tunesien<br />

unter fairen Bedingungen produziert<br />

(die Marke ist Mitglied der Fair Wear<br />

Foundation). Außerdem verwendet das<br />

Label keine Lederpatches, ist also vegan<br />

und macht die eigene Produktionskette<br />

auf ihrer Website transparent.<br />

https://www.nudiejeans.com/<br />

https://www.instagram.com/nudiejeans/<br />

Kuyichi<br />

Auch die holländische Jeansmarke ist<br />

Mitglied Fair Wear Foundation und<br />

wurde von der Initiative MADE-BY als<br />

transparent bewertet, da die gesamte<br />

Produktionskette aufgeschlüsselt wird.<br />

Die Baumwolle der meisten Jeans ist<br />

GOTS-zertifiziert und bei der Herstellung<br />

wird auf die umweltschädliche<br />

Sandstrahlung komplett und<br />

auf Chemikalien weitestgehend<br />

verzichtet. Bei Kuyichi wird laufend<br />

an der Verbesserung von<br />

Energie- und Wasserverbrauch<br />

gearbeitet. Außerdem bietet das<br />

Label besonders viele verschiedene<br />

Schnitte, Passformen und<br />

Waschungen sowohl für Frauen<br />

als auch Männer an.<br />

https://kuyichi.com/<br />

https://www.instagram.com/<br />

kuyichipuregoods/<br />

Fotos: Re / Done; bleed clothing; Manomama; Kings of Indigo; AYR<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 80 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

bleed clothing<br />

Manomama<br />

Kings of Indigo<br />

Bleed<br />

Die Marke hat viele Ansprüche an sich selbst,<br />

denen sie auch allen gerecht wird: Sie ist<br />

ökologisch, fair, vegan und nachhaltig. Die<br />

Baumwolle für Jeans ist GOTS-zertifiziert<br />

und stammt aus Afrika und Indien. Sie wird<br />

angebaut, ohne Chemikalien zu verwenden<br />

und ebenso chemiefrei in Portugal weiterverarbeitet.<br />

Die letztendliche Jeans wird dann in<br />

Polen angefertigt. Damit ist die Produktionskette<br />

sehr transparent. Die Auswahl ist übersichtlich<br />

und umfasst zwei Herrenjeans und<br />

drei Damenjeans. Bleed bietet jedoch noch<br />

weitere Mode an, ist also kein reines Jeans-Label.<br />

https://www.bleed-clothing.com/<br />

https://www.instagram.com/bleedclothing/<br />

Manomama<br />

Bei diesem neuen Label aus Augsburg findet<br />

tatsächlich die gesamte Produktion in<br />

Deutschland statt. Die Hosen bestehen alle<br />

aus Biobaumwolle und teilweise ein wenig regionalem<br />

Hanf und sind auch vegan. Da auf<br />

erdölbasierte Stoffe komplett verzichtet wird,<br />

geht das Label damit sogar über die Ansprüche<br />

der GOTS-Zertifizierung hinaus. Um keine<br />

Materialien zu verschwenden, werden die<br />

Jeans jeweils erst nach der Bestellung angefertigt<br />

- mehrere Modelle und Farben stehen zur<br />

Auswahl. Auf Wunsch gibt es sogar maßgefertigte<br />

Jeans. Diese kleine Firma arbeitet sehr<br />

sozial, ökologisch und transparent.<br />

https://www.manomama.de/<br />

https://www.instagram.com/manomama/<br />

Kings of Indigo<br />

Jeans dieser Marke bestehen aus Biobaumwolle<br />

mit GOTS-Zertifikat und aus recycelter<br />

Baumwolle. Außerdem ist das Label Mitglied<br />

der Fair Wear Foundation und macht alle<br />

Produktionsschritte transparent, so dass der<br />

Kunde sie nachvollziehen kann. Bei der Produktion<br />

werden wassersparende Waschmethoden<br />

und umweltfreundliche Färbemethoden<br />

angewendet. Eine Jeans dieser Marke<br />

kann man schon mit der Levis 501 vergleichen,<br />

denn sie ist entsprechend langlebig und<br />

zeitlos. Der Gründer des Labels hat die „Triple-R-Philosophy“<br />

entwickelt, bei der es um<br />

Recycle, Repair und Reuse geht. Seine Jeans<br />

sollen also so lange wie möglich genutzt und<br />

repariert werden.<br />

https://www.kingsofindigo.com/<br />

https://www.instagram.com/kingsofindigo/<br />

Re/Done<br />

Eine ganz besondere Marke mit innovativem<br />

Konzept nutzt alte Levis-Jeans, um ihnen<br />

neues Leben einzuhauchen. Die Jeans<br />

werden auseinandergenommen, neu zusammen<br />

gesetzt, aufgewertet und an die aktuelle<br />

Mode angepasst. Durch umschneidern, umfärben,<br />

besticken usw. werden neue Trendjeans<br />

aus bewährt hochwertigem Material<br />

geschaffen. Diese Geschäftsidee deutet den<br />

Recycling-Gedanken damit neu und nutzt<br />

ausrangierte Jeans nicht nur als Rohmaterial,<br />

sondern für das, was sie sowieso schon sind:<br />

Langlebige und damit nachhaltige Markenjeans.<br />

Im Studio werden dabei außerdem<br />

keine giftigen Chemikalien verwendet und<br />

möglichst wenig Wasser genutzt.<br />

https://shopredone.com/<br />

https://www.instagram.com/shopredone/<br />

AYR<br />

Ebenfalls ein sehr spannendes und gut<br />

durchdachtes Geschäftsmodell haben sich<br />

die Gründer von AYR einfallen lassen. Der<br />

Name steht nämlich für „all year around“<br />

und richtet sich deutlich gegen Fast Fashion,<br />

vergängliche Modetrends und die damit<br />

einher gehende Verschwendung von Textilien.<br />

Jede Woche bietet die Marke ein neues<br />

Teil an, das immer perfekt in die Gesamtkollektion<br />

passt. Es handelt sich um gut kombinierbare<br />

und zeitlose Stücke, die jeweils so<br />

lange angeboten werden, bis alle ausverkauft<br />

sind. Es gibt also keine ständig wechselnden<br />

Kollektionen, welche die jeweils vorher da<br />

gewesene schon wieder für veraltet erklären.<br />

Zudem wird viel recycelte Baumwolle<br />

verwendet und bei der Produktion extrem<br />

wenig Wasser verbraucht.<br />

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AYR<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 81 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

Fairer Schmuck<br />

darauf solltest du achten<br />

T R E N D<br />

Style<br />

Nachhaltigkeit ist auch<br />

beim Schmuckeinkauf gefragt.<br />

In der Gewinnung<br />

von Rohmaterialien zur<br />

Schmuckherstellung sind<br />

Umweltsünden und Ausbeutung<br />

von Menschen<br />

leider noch an der Tagesordnung.<br />

Höchste Zeit<br />

also, dass auch hier ein<br />

Bewusstseinswandel stattfindet!<br />

Schöner Schmuck – aber fair bitte!<br />

Gerade beim Schmuck, der die eigene Schönheit<br />

unterstreichen und in einem besonderen<br />

Glanz erstrahlen lassen soll, sind Fairness und<br />

Nachhaltigkeit gefragt. Wer möchte schon<br />

gerne „Blutdiamanten“ oder mit giftigen Chemikalien<br />

gewonnenes Gold am Hals hängen<br />

haben?<br />

In der konventionellen Goldgewinnung wird<br />

leider immer noch mit Methoden gearbeitet,<br />

die auf anderen Gebieten längst ausgemerzt<br />

worden sind. Zwar bieten große Gold- oder<br />

Silberindustrien zumeist faire Arbeitsbedingungen,<br />

es kommen aber nach wie vor Unmengen<br />

der hochgiftigen Blausäure-Verbindung<br />

Zyanid zum Einsatz. Die Chemikalie ermöglicht<br />

das einfache Herauslösen des Goldes aus<br />

unedlem Gesteinsmaterial. Bei einem Unglück<br />

in Rumänien gelangten alleine im Jahr 2000<br />

mehrere Tonnen giftiger Zyanid-Schlacken in<br />

die umliegenden Flüsse und schließlich auch<br />

in die Donau.<br />

In Afrika und Südamerika sind viele kleine<br />

Einzelschürfer auf das Einkommen aus feinstem<br />

Goldstaub und winzigen Nuggets aus<br />

Flüssen oder der Erde angewiesen. Auch sie<br />

nutzen teils wahllos giftige Chemikalien, die<br />

langsam die Umwelt zerstören. Zwischenhändler<br />

nutzen die Not der einheimischen<br />

Bevölkerung regelrecht aus und bieten ihnen<br />

nur Bruchteile von den tatsächlichen Werten<br />

der geförderten Edelmetalle und Steine. Das<br />

Risiko und die verseuchte Umwelt bleiben das<br />

Problem der Menschen vor Ort.<br />

Es geht auch anders<br />

„Fairtrade“ hat auch im Gold- und Schmuckgeschäft<br />

längst Einzug gehalten. Neben dem<br />

bereits aus anderen Bereichen bekannten Label,<br />

bieten Zusammenschlüsse wie die „Alliance<br />

for Responsible Mining“ oder der „Responsible<br />

Jewelry Council“ tolle Alternativen<br />

zu herkömmlich gewonnenem Gold und anderen<br />

Rohmaterialien. Gearbeitet wird bei<br />

diesen recht neuen Initiativen zwar noch nicht<br />

Fotos: Piman Khrutmuang; BillionPhotos.com; New Africa / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 82 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / FASHION<br />

immer zu 100 Prozent fair, dafür bemühen<br />

sich diese Unternehmen um einen realistischen<br />

Wandel, der auch im großen Stil<br />

umgesetzt werden kann. Neben international<br />

verbindlichen ethischen Richtlinien zur<br />

Gewinnung möchten diese Vereinigungen<br />

gerechte Konzepte vom Arbeiter bis hin<br />

zum Endverbraucher durchsetzen.<br />

Wenn du dir demnächst ein neues<br />

Schmuckstück leisten möchtest, dann frage<br />

beim Juwelier doch einfach mal nach<br />

den Bezugsquellen des Goldes. Lass dich<br />

aber niemals mit Beteuerungen abspeisen,<br />

sondern bestehe auf Zertifikate und echte<br />

Nachweise zur Herkunft der Rohstoffe.<br />

Natürlich gibt es auf dem Markt bereits etliche<br />

durchweg faire Anbieter sowie viele,<br />

die mit ihrer Arbeit irgendwo dazwischen<br />

liegen. Ehrliche Anbieter erkennst du an<br />

der transparenten Informationspolitik.<br />

Verbindliche Angaben zu Bezugsquellen<br />

sollten leicht zugänglich sein und noch bestehende<br />

Defizite offen zugegeben werden.<br />

Wir stellen dir jetzt noch einige Ideen<br />

und Alternativen rund um nachhaltigen<br />

Schmuck vor.<br />

Edelmetall Recycling<br />

Der Ankauf von Altgold und -silber boomt<br />

in nahezu allen größeren Städten. Zudem<br />

fristen viele alte Stücke ein Dasein in<br />

Omas Schmuckschatulle. Sie sind einfach<br />

aus der Mode gekommen, zu schwer oder<br />

beschädigt. Juweliere schmelzen altes Gold<br />

und Silber ein und erschaffen schöne neue<br />

Schmuckstücke. Du kannst auch selbst<br />

ein altes Stück zum Goldschmied tragen<br />

und dir neuen Schmuck ganz nach deinen<br />

Wünschen anfertigen lassen. Das hat natürlich<br />

seinen Preis. Toll sind aber auch die<br />

Angebote, bei denen Anfänger in speziellen<br />

Goldschmiedekursen selbst Hand anlegen<br />

und ihren eigenen Schmuck herstellen können!<br />

Rheingold<br />

Das berühmte Gold aus dem Rhein ist keineswegs<br />

eine Erfindung des Nibelungenliedes.<br />

Bereits die Kelten haben Gold aus dem<br />

Fluss gewonnen. Im 19. Jahrhundert kam<br />

die Goldwirtschaft am Rhein dann völlig<br />

zum Erliegen und wird jetzt wiederbelebt.<br />

Seit einigen Jahren wird mit rein physikalischen<br />

Techniken wieder Gold einer ganz<br />

besonderen Qualität aus dem Wasser gefiltert.<br />

Das Gold ist zwar teuer, für ein ganz<br />

besonderes Stück wie einen Ehering könnte<br />

sich die Investition durchaus lohnen. Verarbeitet<br />

wird es nur von einigen wenigen<br />

Goldschmieden deutschlandweit, die du<br />

über das Internet finden kannst.<br />

Der Weltladen<br />

Eine sichere Anlaufstelle für faire Schmuckstücke<br />

sind die Weltläden, die du in so<br />

ziemlich jeder größeren Stadt findest. Gewonnen,<br />

produziert und vertrieben wird<br />

hier vom Ansatz bis zum Warenregal unter<br />

ethisch höchsten Standards. Neben klassischem<br />

Gold- oder Silberschmuck findest<br />

du dort vorzugsweise fair verarbeiteten<br />

Halb-Edelstein-Schmuck und auch richtig<br />

stylische Ethno-Teile. Mit teils unglaublicher<br />

Handwerkskunst fertigen zumeist<br />

Frauen aus Afrika oder Südamerika aus<br />

Lederbändchen, Glasperlen, Metallplättchen<br />

und Keramik-Stückchen filigrane und<br />

einzigartige Schmuckstücke. Wenn du dir<br />

wirklich sicher sein willst, mit deinem Kauf<br />

ein gutes Werk zu tun, bist du dort bei der<br />

richtigen Adresse.<br />

Fair-Schmuck-Labels<br />

Ganz dem Trend folgend tauchen immer<br />

mehr „grüne“ Schmuckhersteller auf.<br />

Manche davon sind richtig große Anbieter,<br />

andere Newcomer, soziale Förderprojekte<br />

oder Ein-Frau-Betriebe. Angeboten<br />

werden hochwertige Schmuckstücke aus<br />

fair gewonnenem Edelmetall und mit entsprechend<br />

hohem Preis. Interessant sind in<br />

dieser Sparte aber auch die Designer, die<br />

nicht ganz alltägliche Materialien anbieten.<br />

Neben Gold und Silber werden weitere<br />

Metalle, Glas oder künstlich hergestellte<br />

Schmucksteine verarbeitet. Ideenreichtum<br />

und ausgefallenes Design stehen hier im<br />

Vordergrund. Eine tolle Alternative zu Gold<br />

kann das recycelte Buntmetall-Messing<br />

sein. Auf dem Fair-Schmuck-Markt wird es<br />

immer häufiger angeboten, teils aufwändig<br />

filigran verarbeitet und das zum angenehm<br />

günstigen Preis.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 83 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Du bis


t Style<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 86 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


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BEAUTY


AJOURE / BEAUTY<br />

Entdecke das<br />

Beauty-Wunder<br />

Heilerde<br />

Heilerde ist ein wahrer Allrounder. So<br />

ist das Pulver einerseits ein beliebtes Beautymittel,<br />

findet innerlich angewendet<br />

aber auch in der Naturheilkunde Verwendung.<br />

Wir zeigen dir, was du dir mit dem<br />

Wundermittel namens Heilerde Gutes tun<br />

kannst und weshalb sie in keiner wohl sortierten<br />

Hausapotheke fehlen sollte.<br />

Was ist eigentlich Heilerde?<br />

Die spezielle Erde wird aus gesäuberten<br />

und zerkleinertem Löss gewonnen<br />

und gilt überdies als ältestes Heilmittel der<br />

Menschheitsgeschichte. Im Detail besteht<br />

die Heilerde dabei hauptsächlich aus verschiedenen<br />

Mineralien, an deren Spitze<br />

die Aluminium-Silikate stehen. Als Pionier<br />

von Heilerde in der modernen Medizin gilt<br />

indes Sebastian Kneipp, der dir vor allem<br />

aufgrund seiner berühmten Kuren ein Begriff<br />

sein dürfte. Zusammen mit Emanuel<br />

Felke und Adolf Just etablierte der Naturheilkundler<br />

das braune Pulver im Bewusstsein<br />

der breiten Öffentlichkeit. Heilerde ist<br />

in Form von Kapseln erhältlich oder kann<br />

mit Hilfe von Wasser zu einer Maske oder<br />

einem Getränk angerührt werden. Kaufen<br />

kannst du das Naturheilmittel in der Regel<br />

in jedem Drogeriemarkt oder in der Apotheke.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 88 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / BEAUTY<br />

Wie Heilerde unserem<br />

Organismus hilft<br />

Unser Körper profitiert vor allem von<br />

den reichhaltigen Inhaltsstoffen der Heilerde.<br />

Ganz besonders wichtig für unsere<br />

Gesundheit sind dabei das enthaltene Kalium,<br />

Magnesium und Kalzium. Innerlich<br />

angewendet verfügt Heilerde über die Eigenschaft,<br />

schädliche Giftstoffe, Bakterien<br />

und andere unliebsame Substanzen zu<br />

binden. Sie hilft deinem Körper also aktiv<br />

bei der Entgiftung. Viele wissen gar nicht<br />

über diese gesundheitlichen Wirkungen<br />

Bescheid, sondern kennen Heilerde nur in<br />

Form von Beauty-Masken oder Peelings.<br />

Doch auch hier entfaltet das Pulver seine<br />

bindende Wirkung und befreit deine Haut<br />

von überschüssigem Fett und Talg. Das<br />

Kupfer, Chrom, Nickel und Gold hilft dir<br />

außerdem dabei, deinem Gesicht einen gesunden<br />

Teint zu verleihen.<br />

Die innerliche Anwendung<br />

von Heilerde<br />

Besonders bei Beschwerden im Bereich<br />

des Magen-Darmtraktes kann mit Hilfe<br />

von Heilerde eine Milderung der Symptome<br />

erzielt werden. Dies hat den Hintergrund,<br />

dass das Heilmittel überzählige<br />

Gase in unserem Körper bindet und deshalb<br />

Blähungen vorbeugt. Doch auch gegen<br />

Durchfall ist Heilerde ein altbewährtes<br />

Mittel. Zudem kann die Einnahme von<br />

Heilerde einen positiven Einfluss auf deine<br />

Cholesterinwerte nehmen und dabei<br />

helfen, deine Blutfettwerte wieder auf ein<br />

gesundes Level zu bringen.<br />

Oft wird Heilerde auch verwendet, um<br />

erfolgreich gegen Sodbrennen anzukämpfen.<br />

Wenn du das Naturheilmittel innerlich<br />

anwenden möchtest, ist es am einfachsten,<br />

dir die Heilerde in Kapselform zu besorgen.<br />

Andernfalls kannst du zwei Teelöffel<br />

des Pulvers in einem Glas Wasser verrühren,<br />

bis sich die Erde vollständig aufgelöst<br />

hat und du eine gut trinkbare Flüssigkeit<br />

erhältst. Du kannst Heilerde auch als<br />

Mundspülung verwenden und dadurch<br />

unangenehmen Gerüchen vorbeugen. Oft<br />

liegen die Ursachen von Mundgeruch<br />

nämlich in Entzündungen, welche die Heilerde<br />

gekonnt an den Kragen geht.<br />

Im Übrigen hilft nicht nur die äußerliche<br />

Anwendung von Heilerde gegen Hautunreinheiten.<br />

Auch die Einnahme des Mittels<br />

hilft dir dabei, ein reineres Hautbild<br />

zu erlangen. Die Heilerde bindet nämlich<br />

auch viele Schadstoffe, die für die Entstehung<br />

von Pickeln verantwortlich sind.<br />

Heilerde für ein<br />

reineres Hautbild<br />

Wenn du mit Akne zu kämpfen hast<br />

und eine sehr fettige T-Zone dein Eigen<br />

nennen musst, kannst du deiner Haut mit<br />

Hilfe von Heilerde-Masken Linderung verschaffen.<br />

Diese Peelings helfen dabei, Pickeln<br />

vorzubeugen und befreien dein Gesicht<br />

von überschüssigem Talg. Du kannst<br />

dir dazu entweder fertige Masken kaufen,<br />

oder das Pulver mit Wasser verrühren, bis<br />

es ein dicker Brei entsteht, der gut auf der<br />

Haut haften bleibt. Sobald die Erde auf deinem<br />

Gesicht getrocknet ist, solltest du sie<br />

sanft mit lauwarmem Wasser abwaschen.<br />

Das ist besonders hautfreundlich. Sollten<br />

sich dennoch Rückstände auf deinem Gesicht<br />

befinden, kannst du diese vorsichtig<br />

mit einem weichen Tuch entfernen.<br />

Die natürliche Maske befreit deine Poren<br />

dabei nicht nur von Verschmutzungen,<br />

sondern regt gleichzeitig die Durchblutung<br />

in deinem Gesicht an. Das Ergebnis<br />

ist, dass du nach der Heilerde-Behandlung<br />

deutlich frischer und gesünder aussiehst.<br />

Falls du zu stark fettender Haut neigst,<br />

kannst du dir zweimal in der Woche eine<br />

Heilerde-Maske gönnen. In anderen Fällen<br />

ist einmal in sieben Tagen völlig ausreichend.<br />

Wenn du deine Haut zu oft mit<br />

Heilerde behandelst, läufst du Gefahr, dass<br />

sie auf lange Sicht zu trocken wird.<br />

Was muss bei der Einnahme<br />

von Heilerde beachtet werden?<br />

Als oberstes Gebot gilt, dass du generell<br />

viel Wasser trinken solltest, wenn du<br />

Heilerde innerlich anwendest. Schließlich<br />

benötigt dein Körper mehr Flüssigkeit als<br />

sonst, wenn er die von der Heilerde gebundenen<br />

Stoffe abbaut. Solltest du regelmäßig<br />

Medikamente einnehmen, ist ebenfalls<br />

Vorsicht geboten. Immerhin möchtest du<br />

nicht, dass die Heilerde auch die Wirkstoffe<br />

deiner Tabletten bindet. Halte deshalb<br />

zwischen der Einnahme von Medikamenten<br />

und Heilerde besser immer einige<br />

Stunden Pause ein. Wenn du dir in diesem<br />

Punkt jedoch unsicher bist, sprich dein<br />

Vorgehen besser nochmal mit deinem Arzt<br />

oder deiner Ärztin ab. Ansonsten kannst<br />

du direkt loslegen!<br />

Fotos: Iryna; Pixel-Shot / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 89 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / BEAUTY<br />

Im Umwelt-Check:<br />

Natürliche<br />

Enthaarungsmethoden<br />

Die Entfernung ungeliebter Körperbehaarung ist und bleibt ein<br />

leidiges Thema. Ständig kommen neue Produkte auf den Markt<br />

oder werden Geheimtipps geteilt, mit denen es noch sanfter und<br />

unkomplizierter gehen kann. Letzten Endes bleibt es aber immer<br />

wieder bei den gleichen bewährten Methoden. Es sollte der Umwelt<br />

und der Haut zu Liebe ganz natürlich ablaufen, also fallen<br />

chemische Enthaarungscremes schon mal weg. Übrig bleiben<br />

dennoch eine Menge Auswahlmöglichkeiten, die wir hier für<br />

dich in einer praktischen Übersicht bewertet haben. Und ganz am<br />

Ende sind sogar ein paar neue und experimentelle Ideen dabei.<br />

Rasieren<br />

Der Klassiker unter den Methoden zur Haarentfernung. Die meisten<br />

Frauen rasieren täglich oder alle paar Tage unerwünschte Haare<br />

einfach ab. Wenn du dazu eine cremige Seife, ein Pflanzenöl oder<br />

Duschcreme benutzt, ist die Rasur hautschonend und sanft. Dennoch<br />

reagiert manche Haut regelmäßig mit kleinen Ausschlägen<br />

oder Rötungen auf die Rasur und dann müssen noch mehr Pflegeprodukte<br />

her, um diese zu lindern. Die Rasur gehört irgendwann<br />

ganz automatisch zur Dusch-Routine. Dennoch stört es die meisten<br />

Nutzerinnen, dass so oft rasiert werden muss, damit es wirklich<br />

glatt bleibt. Außerdem müssen laufend neue Rasierklingen gekauft<br />

und benutzte entsorgt werden. Rasieren ist somit eine schnelle,<br />

schmerzfreie und praktische Möglichkeit, die aber nur 2-3 Tage<br />

anhält.<br />

Epilieren<br />

Auf dem zweiten Platz der meist genutzten Enthaarungsmethoden<br />

liegt ganz klar der Epilierer. Einmal in ein gutes Gerät investiert,<br />

musst du jahrelang keine Verbrauchsteile nachkaufen. Du benötigst<br />

außerdem auch keine Rasiercreme und produzierst keinen Abfall damit.<br />

Epilieren ist aber nichts für empfindliche Menschen, denn egal<br />

wie sanft die Geräte sind, die Haare werden nun mal schnell und<br />

in Massen ausgerupft. Nach einigen Malen stellt sich das Schmerzempfinden<br />

jedoch ein und das Epilieren wird als immer weniger<br />

schmerzhaft wahrgenommen. Wenn dir das unangenehme Zupfen<br />

nichts ausmacht, hast du als Ergebnis zumindest 2-4 Wochen (je<br />

nach persönlichem Haarwachstum) Ruhe vor dem Enthaaren.<br />

Foto:s New Africa / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 90 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / BEAUTY<br />

Waxing mit Harzen<br />

Wenn du schon einmal mit Warmwachs oder Kaltwachsstreifen<br />

versucht hast, deinen Haarwuchs in den<br />

Griff zu bekommen, kennst du die Schmerzen. Hinzu<br />

kommt, dass diese Wachse absolut nicht natürlich<br />

sind, sondern voller künstlicher und ungesunder Inhaltsstoffe<br />

stecken. In guten Beauty-Salons gibt es aber<br />

eine bessere Variante mit natürlichen Harzen. Die rein<br />

pflanzlichen Harze müssen länger auf der Haut liegen,<br />

damit sie kalt werden und die Haare festhalten. Dann<br />

werden sie genauso wie Wachs abgezogen. Harze haften<br />

nicht an der Haut, so dass ein schmerzhaftes Reißen<br />

ausbleibt. Lediglich die Haare bleiben daran kleben. So<br />

bekommst du bis zu vier Wochen haarfreie Haut durch<br />

100% natürliches „Harz-Waxing“.<br />

Sugaring<br />

In arabischen Ländern ist das Sugaring kein Geheimtipp,<br />

sondern gehört ganz natürlich zur Körperpflege.<br />

Eine warme, sehr klebrige Zuckerpaste wird dabei jeweils<br />

auf einige Zentimeter der behaarten Haut gestrichen.<br />

Dann wird ein Stoffstreifen darauf gedrückt und<br />

die Masse mit kleinen, ruckhaften Bewegungen abgezogen.<br />

Die Haare bleiben dabei auf der Zuckerpaste<br />

kleben. Sugaring funktioniert ähnlich wie Waxing, ist<br />

jedoch sanfter und schonender für die Haut. Die Paste<br />

haftet nämlich nur an den Haaren und nicht auf der<br />

Haut, so dass diese nicht schmerzhaft wieder davon befreit<br />

werden muss. Zuckerpaste kannst du zum Beispiel<br />

in türkischen Geschäften kaufen oder dir sogar selbst<br />

anrühren. Die Zutaten sind rein natürlich und damit<br />

gut für Haut, Umwelt und Geldbeutel. Außerdem hält<br />

das Ergebnis bis zu vier Wochen an.<br />

DIY-Mischungen<br />

Hier kommen die alternativen Methoden, die mit Lebensmitteln<br />

angerührt werden. Sie sind daher die natürlichsten<br />

Methoden, aber vielleicht nicht unbedingt<br />

die zuverlässigsten. Der Vorteil: Wahrscheinlich hast<br />

du die meisten Inhaltsstoffe sowieso im Haus und das<br />

Ausprobieren schadet daher nicht.<br />

Es gibt zum Beispiel die Natron-Methode, bei der in<br />

Natronlösung getauchte Mullbinden auf der behaarten<br />

Hautpartie einwirken. Ebenso wirksam soll eine<br />

Mischung aus gemahlenem weißen Pfeffer, Kampferpulver<br />

und Öl sein. Die entstehende Paste kannst du<br />

dir einfach auf die Beine streichen und nach kurzem<br />

Einwirken entfernen. Die dritte Mischung besteht aus<br />

Kichererbsenmehl, Kurkuma und Milch, ebenfalls zu<br />

einer Paste vermischt. Diese wird aufgetragen, eine halbe<br />

Stunde auf der Haut belassen und dann nach kurzem<br />

Einmassieren abgewaschen.<br />

Diese DIY-Methoden können je nach Haut und Haartyp<br />

mehr oder weniger Haare entfernen. Langfristig<br />

können sie durch die enthaltenen Stoffe zu schwächerem<br />

Haarwuchs führen.<br />

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Enthaarungspads<br />

Eine Methode, die nicht jede Frau kennt, ist das Enthaarungspad.<br />

Hier ist eine Art dünnes Schleifpapier<br />

auf einem handlichen Pad aufgebracht. Die Schleifpartikel<br />

sind sehr zart und bestehen aus Siliciumcarbid.<br />

Mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck wird<br />

das Pad über die Haut gerieben und schleift dabei die<br />

Haare direkt über der Haut ab. Durch häufige Wiederholungen<br />

werden die Haarwurzeln geschwächt, so dass<br />

die Haare auch verzögerter nachwachsen. Mit diesem<br />

Pad ist die Haarentfernung schmerzfrei und benötigt<br />

keine zusätzlichen Hilfsmittel (außer vielleicht eine<br />

pflegende Lotion nach der Enthaarung, wenn du zu<br />

trockener Haut neigst). Die Schleifpartikel tragen sich<br />

jedoch ab und die Beschichtung muss regelmäßig ersetzt<br />

werden, so dass etwas Abfall entsteht.<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 91 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


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www.ajoure-Men.de<br />

Foto: hocus-focus / iStock Photo


Foto: Foto: Stanislav mrdoomits / stock.adobe.com<br />

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LIEBE & BEZIEHUNG


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UNTEN<br />

Viele Damen kennen das: Sie haben keine<br />

Probleme damit, Dates mit netten Männern<br />

auszumachen, kommen dann beim<br />

Treffen auch gut mit den Herren ins Gespräch,<br />

doch sobald es um das Thema Beruf<br />

geht, gerät die Unterhaltung auf einmal<br />

ins Stocken. Lief bis dahin der gesamte<br />

Abend noch optimal, so scheint die Männerwelt<br />

von Damen, die selbst erfolgreich<br />

in der Berufswelt unterwegs sind, wie magisch<br />

abgeschreckt zu sein. Vielen Männern<br />

behagt es nicht, wenn sie intelligent<br />

und souverän auftritt und außerdem auch<br />

noch in beruflicher Hinsicht ihren eigenen<br />

Weg geht. Vielmehr stehen viele Herren<br />

noch immer auf die anschmiegsamen Damen,<br />

auf Frauen, die zu ihnen aufschauen.<br />

Daher macht sich ein besonderes Phänomen<br />

im Datingbereich breit: das Down<br />

Dating. Frauen geben sich den Männer<br />

gegenüber weniger intelligent als sie eigentlich<br />

sind. Sie spielen die eigenen Fähigkeiten<br />

herunter oder verschweigen ihren<br />

Rang. Und das nur, um bei Herren, die<br />

vermeintlich gesellschaftlich gleichgestellt<br />

sind oder sogar unter ihnen stehen, einen<br />

guten Eindruck zu hinterlassen und die<br />

Chancen auf ein zweites Date zu erhöhen.<br />

Down Dating bezeichnet gleichzeitig aber<br />

auch das Verhalten, dass sich Frauen bewusst<br />

nicht nach gleichgestellten Herren<br />

umschauen, sondern eher Dates mit Männern<br />

mit geringerem Einkommen, mit<br />

weniger hohem Status oder mit jüngerem<br />

Alter umschauen.<br />

Traditionelle Denkmuster bei der<br />

Wahl des Partners<br />

Das Down Dating ist eine Entwicklung, die<br />

durch traditionelle Muster bei der Partnerwahl<br />

ausgelöst wird. Ursprünglich war es<br />

gesellschaftlicher Standard, dass der Mann<br />

der Ernährer in der Beziehung war. Er ging<br />

Tag für Tag zur Arbeit und kümmerte sich<br />

darum, dass das Geld auf das Konto kam.<br />

Die Dame an seiner Seite ergab sich ihrem<br />

Schicksal und geriet damit in eine Abhän-<br />

gigkeit. Während er sich beruflich verwirklichen<br />

konnte, kümmerte sie sich um die<br />

Familie und den Haushalt.<br />

Bei der Partnerwahl schauten sich junge<br />

Frauen nach Männern um, die ihnen<br />

den Lebensstandard versprachen, den sie<br />

vom Elternhaus her kannten. Auf Seite<br />

der Herren sah es genau andersherum aus:<br />

Da es kaum beruflich erfolgreiche Frauen<br />

gab, die in gesellschaftlicher Hinsicht mit<br />

ihnen auf Augenhöhe waren, entschied<br />

man sich für die Damen mit niedrigerem<br />

Status. Wichtigste Merkmale waren dann<br />

Schönheit und Jugendlichkeit. Ein wenig<br />

Intelligenz war darüber hinaus natürlich<br />

auch gern gesehen. Männer als erfolgreiche<br />

Machertypen im Job, Damen als hübsche<br />

Begleiterinnen an der Seite: So sah es<br />

die über Jahrhunderte gepflegte Norm vor.<br />

Doch dieses Bild hat keinen Bestand mehr.<br />

Männer scheuen die Konkurrenzsituation<br />

in der Beziehung<br />

Sind die Herren unter sich, dann werden<br />

ständig Vergleiche angestellt. Sie wetteifern<br />

geradezu darum, wer mehr erreicht<br />

hat, bessere Ergebnisse liefert oder mehr<br />

Besitz aufweisen kann. Dieses Konkurrenzdenken<br />

treibt viele Männer an. In der<br />

Partnerschaft sieht es dann jedoch ganz<br />

Fotos: jozzeppe777 / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 94 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

anders aus. Hier schrecken Männer vor derartigen<br />

Situationen zurück. Sie wollen sich<br />

nicht mit der Dame an ihrer Seite vergleichen.<br />

Vielmehr ziehen sie im privaten Bereich<br />

klare Verhältnisse vor. Zweifel an der<br />

eigenen Überlegenheit machen den Herren<br />

der Schöpfung sogar Angst. Für sie ist wichtig,<br />

dass sie in jedem Fall der stärkere Part<br />

sind. Sie wollen als Beschützer wahrgenommen<br />

werden und verstehen sich als Versorger<br />

im klassischen Sinn.<br />

Wenn nun die Dame des Herzens womöglich<br />

dem Mann überlegen ist, sei es, weil sie<br />

qualifizierter ist als er oder ein höheres Einkommen<br />

aufweisen kann, dann gerät die<br />

vom Mann bevorzugte hierarchische Struktur<br />

in der Partnerschaft ins Wanken. Und<br />

das wiederum hat zur Folge, dass die Dame<br />

für den Mann an erotischer Anziehungskraft<br />

verliert. Paradoxerweise fühlt sich der<br />

Herr nicht von diesem Status angezogen,<br />

sondern wird vielmehr abgeschreckt.<br />

Das Umfeld als entscheidender Faktor<br />

Was beim Down Dating immer eine große<br />

Rolle spielt, ist das Umfeld. Damen, die sich<br />

mit Männern einlassen, die weniger gut gestellt<br />

sind als sie selbst, werden schräg von<br />

der Seite angeschaut. Egal ob der Mann<br />

weniger Einkommen hat, einen geringeren<br />

gesellschaftlichen Status oder einfach<br />

jünger ist als sie, im Freundeskreis und im<br />

Umfeld sorgt eine solche Beziehung für<br />

Stirnrunzeln. Lästereien sind hier nicht unüblich.<br />

Und sei es nur die neckische Frage<br />

nach dem „Toyboy“ oder das Anheben der<br />

Augenbrauen beim Gegenüber, wenn man<br />

erwähnt, dass man die Rechnung beim letzten<br />

gemeinsamen Restaurantbesuch selbst<br />

übernommen hat. Selbst wenn es unbewusst<br />

ist: In vielen Kreisen sind die alten<br />

Denkmuster in Bezug auf die Rollenverteilung<br />

von Mann und Frau noch sehr tief<br />

verwurzelt.<br />

Down Dating aus der Sicht der Männer<br />

Die einschüchternde Wirkung der erfolgreichen<br />

Frau wurde bereits erwähnt. Gleichzeitig<br />

spielt bei einer solchen Konstellation<br />

auch das Thema Scham eine große Rolle.<br />

Wenn die Dame den Mann mit geringerem<br />

Einkommen nach dem Date nach Hause<br />

fahren will, wird er bestimmt große Augen<br />

machen, sobald sie im schicken Mercedes<br />

vorfährt. Und nachdem beide eine gemeinsame<br />

Nacht in ihrem schicken Loft verbracht<br />

haben, hat er bestimmt bei nächster<br />

Gelegenheit verständlicherweise große<br />

Bedenken, sie in sein kleines WG-Zimmer<br />

einzuladen.<br />

Und in der Partnerschaft setzt sich dieses<br />

Phänomen fort. Zum Beispiel, wenn er aufgrund<br />

von beruflichen Umstellungen im<br />

Job in wenig kürzer treten muss und sie<br />

gleichzeitig eine Beförderung erhält. Die<br />

Einkommensschere vergrößert sich und er<br />

fühlt sich unmännlich.<br />

Den passenden Mann im kreativen<br />

Bereich finden<br />

Das große Problem ist also, dass Männer<br />

sich nicht mit höher gestellten Damen einlassen,<br />

weil dadurch ihr Selbstbewusstsein<br />

geschwächt wird. Was liegt also näher, als<br />

sich nach einem Mann umzusehen, der<br />

nicht all sein Selbstvertrauen aus dem eigenen<br />

Job zieht. Besonders Männer, die in<br />

kreativen Bereichen tätig sind, bieten sich<br />

hier an. Denn diese ziehen ihr eigenes Wirken<br />

häufig auch aus der künstlerischen Tätigkeit.<br />

Und das nicht nur im Job, sondern<br />

auch in der Freizeit. Mit einem Künstler<br />

machst du also garantiert nichts falsch.<br />

Wann wird Down Dating zum Problem?<br />

Führst du eine glückliche Partnerschaft,<br />

dann sollte der Status des anderen sowieso<br />

keine Rolle spielen, ob down oder up.<br />

Grundsätzlich wird das Down Dating erst<br />

zum Problem, wenn bei der Dame Torschlusspanik<br />

herrscht. Sie entscheidet sich<br />

dann eben „für irgendwen“ und schraubt<br />

ihre Ansprüche runter. Das alles geschieht<br />

aus der Angst heraus, sonst keinen Partner<br />

mehr abzubekommen. Sich selbst klein zu<br />

machen in der Hoffnung, so erfolgreicher<br />

auf dem Single-Markt unterwegs zu sein,<br />

oder zu viele Kompromisse in der Partnerwahl<br />

einzugehen, ist aber bestimmt keine<br />

Lösung, die dauerhaft glücklich macht.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 95 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Pompoir<br />

Mit dem Griff der Kleopatra zum Super-Orgasmus<br />

Fotos: Vasyl / stock.adobe.com; Amazon / PR<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 96 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Hast du schon einmal den Begriff „Pompoir“<br />

gehört? Nein? Dann bist du bei uns<br />

genau richtig. Was im ersten Augenblick<br />

vielleicht nach einer französischen Nachspeise<br />

klingt, ist in Wahrheit eine noch<br />

viel süßere Verlockung. Pompoir ist auch<br />

als „Schamlippenkuss“ oder „Griff der<br />

Kleopatra“ bekannt. Hinter diesen bildhaften<br />

Beschreibungen verbirgt sich eine<br />

Sextechnik, mit der du deinen Liebsten in<br />

neue Sphären der Erotik hieven kannst!<br />

Und das alles nur mit der Macht deiner<br />

Vagina. Wie es funktioniert und was du<br />

tun musst, um in die Riege der Sexköniginnen<br />

aufzusteigen, erzählen wir dir<br />

jetzt.<br />

Die Lust an der Lust des Partners<br />

Heutzutage ist es für viele Frauen wichtig,<br />

beim Sex auf ihre Kosten zu kommen.<br />

Das ist natürlich vollkommen normal<br />

und auch richtig, jedoch kann es durchaus<br />

seinen Reiz haben, seinen Schatz einmal<br />

ganz ohne eigene Hintergedanken<br />

nach allen Regeln der erotischen Kunst<br />

zu verwöhnen. Die Sexpraktik Pompoir<br />

eignet sich dazu ganz hervorragend und<br />

beschert deinem Lover einen Höhepunkt,<br />

den er sich in seinen feuchtesten Träumen<br />

nicht ausgemalt hätte.<br />

Was ist Pompoir?<br />

Wie so viele erotische Praktiken hat auch<br />

Pompoir seine Wurzeln im fernen Indien.<br />

Die bereits erwähnten eingedeutschten<br />

Übersetzungen dürften dich vielleicht<br />

stutzig machen. Was versteckt sich hinter<br />

dem ominösen „Schamlippenkuss“?<br />

Verwöhnt dich dein Liebster mit den<br />

Lippen und kommt dadurch zum Orgasmus<br />

seines Lebens? Nicht ganz. Beim<br />

Pompoir benutzt du vor allem die Kraft<br />

deiner vaginalen Muskeln, um das beste<br />

Stück deines Partners zu verwöhnen und<br />

zu massieren. In der Praxis bedeutet das<br />

nichts anderes, als dass du die Muskeln<br />

deiner Vagina in kurzen Zeitabständen<br />

zusammenziehst und wieder lockerst.<br />

Dabei kann es sich um ein Drücken, Ziehen<br />

oder Pressen handeln, Hauptsache<br />

du machst dich möglich „eng“. Dadurch<br />

wird das Glied deines Schatzes noch weiter<br />

in deine Vagina gezogen, während<br />

er sich gleichzeitig an den sinnlichen<br />

Schwingungen deiner Muskeln erfreut.<br />

Diese Mischung aus Empfindungen wird<br />

deinen Partner zu einem Höhepunkt<br />

bringen, den er sein ganzes Leben lang<br />

nicht vergessen wird. Für dominant veranlagte<br />

Damen haben wir an dieser Stelle<br />

noch eine weitere gute Nachricht: Du<br />

hast bei dieser Praxis ganz klar das Heft<br />

in der Hand, während dein Partner im<br />

wahrsten Sinne des Wortes zu deinem<br />

Toyboy avanciert.<br />

Was hat Kleopatra damit zu tun?<br />

Die einstige Herrscherin der Antike war<br />

zu ihrer Zeit nicht nur für ihre atemberaubende<br />

Schönheit, sondern auch für ihr<br />

hemmungsloses Sexleben bekannt. Mit<br />

Hilfe ihrer Verführungskünste wickelte<br />

die ägyptische Königin der Sage nach<br />

auch den legendären Julius Cäsar um den<br />

Finger. Bis heute hält sich das Gerücht,<br />

dass der Schamlippenkuss, von dem wir<br />

dir heute erzählen, zu den besonderen<br />

Leidenschaften der Kleopatra zählte. Ob<br />

das wirklich stimmt, hätte uns wohl nur<br />

Cäsar persönlich bestätigen können.<br />

Wie du Pompoir lernst<br />

Nun bist du bestimmt schon ganz neugierig<br />

darauf, den Schamlippenkuss<br />

selbst zu erlernen. Vorneweg sei aber<br />

gesagt, dass es einiges an Zeit und Training<br />

in Anspruch nimmt, bis du Pompoir<br />

perfekt beherrschst. Aber glaub uns, es<br />

lohnt sich und lohnende Dinge möchten<br />

schließlich erst einmal verdient werden.<br />

Lass dich also nicht davon abschrecken,<br />

dass du die verschiedenen Drück-, Zieh-<br />

, und Quetschbewegungen noch nicht so<br />

umsetzen kannst, wie du es gerne hättest.<br />

Wenn du fleißig übst, wirst du schon bald<br />

zur Sexlegende aufsteigen!<br />

Um den Griff der Kleopatra richtig umzusetzen,<br />

ist eine trainierte Beckenbodenmuskulatur<br />

die Grundvoraussetzung.<br />

Dazu kannst du gängige Übungen in deinen<br />

Alltag einbauen, die zur allgemeinen<br />

Stärkung dieses Bereiches vorgesehen<br />

sind und nicht zwangsläufig in die Kategorie<br />

„Sextechniken“ fallen.<br />

Etwas, das schon eher in besagte Kategorie<br />

fällt, ist das Üben mit Liebeskugeln.<br />

Du kannst die Lustperlen für eine<br />

Viertelstunde am Tag tragen und sie mit<br />

Hilfe deine Vagina bewegen. Das führt<br />

gleichzeitig dazu, dass deine Beckenbodenmuskulatur<br />

mitarbeitet und gestärkt<br />

wird. Andernfalls eignet sich auch dein<br />

Dildo oder Vibrator dazu, um deine vaginale<br />

Muskulatur zu entdecken und zu<br />

kräftigen. Stelle dir dazu vor, dass du das<br />

Sexspielzeug durch deine Vagina in dich<br />

einsaugen würdest. Zur Unterstützung<br />

kannst du ein Kissen unter deiner Hüfte<br />

platzieren, während du gleichzeitig die<br />

Muskeln in deinem Po anspannst.<br />

Du wirst mit Sicherheit schnell merken,<br />

dass das gar nicht so einfach ist. Gerade<br />

am Anfang solltest du deswegen von dir<br />

selbst auch keine Kunststücke erwarten.<br />

Probier dich einfach aus und taste dich<br />

in deinem eigenen Tempo an die neue<br />

Praktik heran. Natürlich kannst du deine<br />

„Studien“ auch am lebenden Objekt<br />

durchführen. Es klappt mal nicht so, wie<br />

ihr es euch vorgestellt habt? Kein Problem,<br />

dann genießt einfach den Sex so, wie<br />

ihr es sonst auch tut. Es gibt noch genug<br />

andere Gelegenheiten, um das gemeinsame<br />

Pompor-Training wieder aufzunehmen.<br />

Der Erfolg wird sich mit der Zeit einstellen.<br />

Es geht in erster Linie darum, Spaß<br />

zu haben, neue Seiten der Erotik zu entdecken<br />

und dir und deinem Partner etwas<br />

Gutes zu tun. Also mach‘ dich locker.<br />

Druck sollte beim Erlernen der Technik<br />

ausschließlich in deiner Vagina herrschen.<br />

Unser Produkttipp:<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 97 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / MEN LIEBE / LIEBE & BEZIEHUNG & BEZIEHUNG<br />

Bessere Kommunikation<br />

Diese Fragen solltest<br />

du deinem Partner<br />

stellen


AJOURE AJOURE MEN / LIEBE / & BEZIEHUNG<br />

Wichtige Fragen in einer Beziehung<br />

- Bist du glücklich mit deinem Leben?<br />

Foto: bernardbodo / stock.adobe.com<br />

Kommunikation ist die Basis jeder Partnerschaft,<br />

das ist nichts Neues. Aber dazu<br />

gehört nicht nur, gut diskutieren, erzählen<br />

oder zuhören zu können. Damit Kommunikation<br />

überhaupt zu Stande kommt und<br />

produktiv ist, musst du die richtigen Fragen<br />

stellen. Denn wenn du das Richtige<br />

fragst, bekommst du auch Antworten, die<br />

euch einander näherbringen. Du kannst<br />

deinem Partner dadurch nicht nur im Alltag<br />

besser zur Seite stehen, sondern auch<br />

immer wieder Neues über einen Menschen<br />

lernen, den du zu kennen glaubst. Und du<br />

zeigst mit den richtigen Fragen, dass du involviert<br />

bist in das Leben deines Partners<br />

und sorgst dafür, dass ihr nicht nur nebeneinanderher<br />

lebt.<br />

- Kann ich etwas für dich tun /<br />

was brauchst du von mir?<br />

Diese Frage sorgt dafür, dass dein Gegenüber<br />

sofort spürt, wie sich der Ballast auf<br />

den Schultern halbiert. Egal, ob die Antwort<br />

„Ja, bitte...“ oder „Nein, Danke!“ ist,<br />

allein die Frage zeigt Liebe und Fürsorge.<br />

Du machst dadurch klar, dass du an seiner<br />

Seite bist und bereit, die Aufgaben und<br />

Probleme zu teilen und mitzutragen. Du<br />

willst mit anpacken und ein Team bilden<br />

- und das ist es ja auch, was eine gute Beziehung<br />

ausmachen sollte.<br />

- Wie fühlst du dich heute?<br />

Das fragst auch du bestimmt viel zu selten.<br />

Vielleicht, weil du die Antwort nicht<br />

wirklich hören willst (denn eine negative<br />

Antwort würde vielleicht deine Aktion erfordern),<br />

vielleicht auch nur aus Vergesslichkeit.<br />

In einer langen Beziehung stellt<br />

sich auch oft die Überzeugung ein, dass<br />

der Partner sich schon äußern wird, wenn<br />

etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich hältst<br />

auch du es für logisch, dass dein Partner<br />

weiß, dass er dir alles sagen kann? Stell<br />

trotzdem mal täglich diese kleine Frage<br />

und schau, was passiert...<br />

- Wie war dein Tag, was hast du erlebt/<br />

gegessen/erreicht?<br />

Interesse am Leben des Partners sollte<br />

selbstverständlich sein. Doch im Alltag<br />

geht es oft unter. Jeder ist mit seinen eigenen<br />

Sorgen beschäftigt und vergisst bis<br />

zum Abend oft, was dem Partner alles erzählt<br />

werden könnte. Und wenn er oder<br />

sie dann nicht nachfragt, geht es einfach<br />

unter. Nimm dir jeden Tag ein bisschen<br />

Zeit dafür, deinen Partner aufmerksam zu<br />

befragen und dir seine kleinen Anekdoten<br />

anzuhören. So bist du auch in den Teil seines<br />

Lebens involviert, in dem du nicht tatsächlich<br />

anwesend bist.<br />

- Was macht dir zur Zeit Angst<br />

oder Sorgen?<br />

Über negative Gefühle zu sprechen, fällt<br />

ganz besonders schwer. Zum einen, weil<br />

niemand gerne den geliebten Menschen<br />

belastet. Zum anderen, weil Erzählen das<br />

eigene Verdrängen behindern würde. Dabei<br />

ist es sehr wichtig, Ängste und Sorgen<br />

laut auszusprechen und sie gemeinsam zu<br />

lösen oder zu bekämpfen. Das schweißt<br />

zusammen, das macht aus Partnern wirkliche<br />

Lebenspartner. Frag ihn immer mal<br />

wieder in einem entspannten Moment,<br />

was ihn gerade belastet. Dein Blickwinkel<br />

und dein Rückhalt kann Wunder bewirken.<br />

- Wenn du drei Wünsche frei hättest,<br />

was würdest du dir wünschen?<br />

Du denkst, dass du weißt, was er sich alles<br />

wünscht? Wetten, dass es da jede Menge<br />

gibt, wovon du nichts weißt! Wenn Wünsche<br />

geäußert werden, sind es meistens<br />

praktische Dinge, die man kaufen oder erleben<br />

kann. Fragst du aber nach Wünschen,<br />

die frei von Logik oder Realität sind, kommen<br />

ganz andere Seiten zum Vorschein.<br />

Von einer magischen Fee könnte man sich<br />

Eigenschaften wünschen oder Verrücktheiten,<br />

die nicht ins wahre Leben passen.<br />

Mit dieser Frage entdeckst du mit etwas<br />

Glück wirklich Verstecktes.<br />

- Kannst du mir das bitte<br />

nochmal erklären?<br />

Es ist keine Schande, etwas nicht verstanden<br />

zu haben. Im Gegenteil, Nachfragen<br />

zeigt, dass du dich wirklich interessierst<br />

und sicher sein willst, es richtig verstanden<br />

zu haben. Frag öfter nach, bevor du<br />

davon ausgehst, dass du schon irgendwie<br />

weißt, was er gemeint hat. So beugst du<br />

Missverständnisse vor, die zu unnötigem<br />

Streit führen können. Außerdem zeigst du<br />

ihm damit, dass du ihn wirklich verstehen<br />

willst und dir wichtig ist, was er gesagt hat.<br />

Der Alltag läuft so vor sich hin und solange<br />

keine Probleme aufkommen, gehst du<br />

wahrscheinlich davon aus, dass er glücklich<br />

ist. Aber zum Glücklichsein gehört,<br />

dass alle Bereiche des Lebens erfüllend<br />

sind. Und da ist die Wahrscheinlichkeit<br />

hoch, dass es immer irgendwo hängt. Vielleicht<br />

ist ihm das selbst nicht einmal bewusst.<br />

Frag ihn und hilf ihm dabei, sich<br />

nicht mit „alles O.K.“ oder „passt schon“<br />

zufriedenzugeben.<br />

- Worauf freust du dich<br />

in nächster Zeit?<br />

Zum Glück geht es in einer Beziehung nicht<br />

nur darum, Sorgen und Probleme gemeinsam<br />

zu schultern. Vor allem soll Glück und<br />

Freude geteilt werden. Dafür musst du aber<br />

wissen, was ihm die größte Freude bereitet.<br />

Das können große Unternehmungen sein<br />

oder auch nur Kleinigkeiten wie das gemeinsame<br />

Frühstück am Sonntagmorgen.<br />

Wenn du wüsstest, wie sehr er das genießt,<br />

würdest du es vielleicht auch aufmerksamer<br />

wahrnehmen und könntest dich in<br />

Zukunft genauso darauf freuen.<br />

- Was möchtest du heute Abend essen/<br />

unternehmen/im Fernsehen sehen?<br />

Natürlich sollst du nicht immer machen,<br />

worauf er gerade Lust hat. Aber besonders<br />

an Tagen, die ihn angestrengt haben, ist<br />

diese Frage Balsam für seine Nerven. Du<br />

sagst ihm damit, dass er sich den Rest des<br />

Tages nur auf das einlassen soll, was ihn<br />

entspannt. Die Frage macht ihm klar, dass<br />

er dir wichtig ist und du bemerkt hast, wie<br />

es ihm geht. Und du weißt ja selbst, wie gut<br />

so ein Abend tut, an dem du frei entscheiden<br />

darfst.<br />

- Welche Ziele möchtest du<br />

unbedingt noch erreichen?<br />

Gemeinsame Ziele verfolgt man als Team,<br />

das ist doch klar. Aber wie sieht es mit individuellen<br />

Zielen aus? Weißt du, was er erreichen<br />

möchte, was seine Leidenschaft ist und<br />

wo sein Herzblut drinsteckt? Auch wenn du<br />

nichts damit zu tun hast und nicht mitmachen<br />

kannst, ist dein Interesse für ihn wichtig.<br />

Allein dadurch, dass du regelmäßig nachfragst,<br />

bist du für ihn schon Unterstützung<br />

und Rückendeckung. Außerdem motivierst<br />

du ihn dadurch, regelmäßig selbst darüber<br />

nachzudenken und aktiv zu werden.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 99 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Erotische<br />

Temperaturspiele<br />

FÜR BESONDERE STUNDEN<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 100 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />

Foto: runzelkorn; tverdohlib; M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com<br />

Erotische Temperaturspiele<br />

schaffen gerade in längeren Beziehungen<br />

neue Spannung und<br />

ein Kribbeln im Bauch. Spiele mit<br />

kalten Eiswürfeln können dabei<br />

ebenso aufregend sein wie mit<br />

heißem Massagewachs.<br />

Spielzeug vorher<br />

aufwärmen oder<br />

abkühlen<br />

Für prickelnde Momente kann<br />

es sorgen, wenn ihr Spielzeuge<br />

vorher kurz ins Eisfach legt oder<br />

in einem heißen Wasserbad aufwärmt.<br />

Auf diese Weise entstehen<br />

ganz neue Empfindungen, die<br />

das Liebesspiel besonders aufregend<br />

machen. Er kann sie mit<br />

den Spielzeugen verwöhnen und<br />

dabei ihre Reaktion beobachten.<br />

Auf diese Weise haben beide<br />

Spaß. Um sich an das Spielzeug<br />

zu gewöhnen, ist es aufregend,<br />

mit dem Spielzeug erst langsam<br />

über den Körper zu streicheln<br />

und es dann behutsam einzuführen.<br />

Wichtig ist es dabei, darauf<br />

zu achten, dass das Spielzeug<br />

nicht zu warm oder zu kalt ist.<br />

Eiswürfel auf<br />

dem Körper sorgen<br />

für Spannung<br />

Eine tolle Idee für das Liebesspiel<br />

zu zweit ist es, wenn ein Partner<br />

einen Eiswürfel in den Mund<br />

nimmt und mit diesem sanft über<br />

den Körper des anderen gleitet.<br />

An sensiblen Stellen spürt der<br />

Partner daher direkt die Reaktion<br />

des anderen. Die Nähe des Partners<br />

und die Kälte des Eiswürfels<br />

ergeben eine einzigartige Kombination.<br />

Einen ebenfalls sehr<br />

erotischen Effekt hat es, dabei zuzusehen,<br />

wie das Eis auf der Haut<br />

langsam schmilzt. Auch während<br />

des Liebesspiels könnt ihr die<br />

Eiswürfel eingesetzen, indem<br />

diese an den erogenen Zonen<br />

sanft schmelzen. Reizvoll kann<br />

es auch sein, Getränke einzufrieren<br />

und diese in Form von einem<br />

Eiswürfel auf dem Bauch des anderen<br />

schmelzen zu lassen. Der<br />

andere Partner kann dann sanft<br />

das geschmolzene Eis aus dem<br />

Bauchnabel des anderen lecken.<br />

Dass die Haut, welche mit den<br />

Eiswürfeln in Berührung gekommen<br />

ist, leicht befeuchtet und besonders<br />

empfindsam ist, hat eine<br />

zusätzliche erotische Wirkung.<br />

So bekommen beide Partner besonders<br />

Lust auf einander und die<br />

spätere Vereinigung wird noch<br />

intensiver.<br />

Warmes Massageöl<br />

einsetzen<br />

Für besonders sinnliche und romantische<br />

Stunden eignet es sich<br />

auch sehr gut, warmes Massageöl<br />

einzusetzen. Auf diese Weise gelingt<br />

eine romantische Massage,<br />

an der beide Partner gleichermaßen<br />

Spaß haben. Das warme Öl<br />

fühlt sich nicht nur sehr angenehm<br />

auf der Haut an, sondern<br />

einige Produkte pflegen die Haut<br />

zudem und versorgen sie mit<br />

Feuchtigkeit. Empfehlenswert ist<br />

es auch, sich für ein Massageöl<br />

mit einem angenehmen Duft zu<br />

entscheiden. Sinnliche Düfte haben<br />

eine zusätzliche stimulierende<br />

Wirkung und schaffen ein angenehmes<br />

Ambiente. Das warme<br />

Öl verwöhnt die Haut und macht<br />

Lust auf mehr. Die Körper fühlen<br />

sich zudem noch intensiver an,<br />

da das Öl auch eine verbindende<br />

Wirkung hat. Die Haut gleitet<br />

übereinander und auf diese Weise<br />

könnt ihr euch noch einmal ganz<br />

neu erleben. Sinnlichkeit und<br />

Erotik verbinden sich.<br />

Heißes Wachs<br />

für Dominanzspiele<br />

Das Spiel mit Macht und Unterwerfung<br />

hat einen ganz besonderen<br />

Reiz. Wer sich mit diesem<br />

Bereich vertraut machen möchte,<br />

für den empfiehlt sich heißes<br />

Wachs. Im Handel gibt es spezielle<br />

Kerzen zu kaufen, deren Wachs<br />

nicht zu heiß wird, sodass keine<br />

Verbrennungen entstehen. Das<br />

spezielle Wachs ist zudem hautverträglich.<br />

Sehr prickelnd und<br />

erotisch ist es, wenn ein Partner<br />

den anderen fesselt und dieser<br />

ihm dann vollkommen ausgeliefert<br />

ist. Es steht dabei in eurem<br />

freien Belieben, an welchen Stellen<br />

ihr das heiße Wachs auftropft.<br />

Für den dominanten Partner ist<br />

es sehr erregend, die Reaktion<br />

des devoten Partners zu beobachten<br />

und das Gefühl der Kontrolle<br />

und Macht zu haben. Wer möchte,<br />

der kann dem anderen Partner<br />

auch Befehle geben und das heiße<br />

Wachs als Strafe einsetzen. Im<br />

wahrsten Sinne des Wortes heiße<br />

Bestrafungen können eine sehr<br />

erotische Wirkung haben und<br />

mehr Abwechslung in das Liebesleben<br />

bringen. Das heiße Wachs<br />

könnt ihr auch zusammen mit<br />

einer Augenbinde, Handschellen<br />

und einer kleinen Gerte eingesetzen.<br />

Heißer Tee oder<br />

kalte Getränke<br />

bei der oralen<br />

Stimulation verwenden<br />

Wenn er sie oder sie ihn verwöhnt,<br />

können dabei auch heiße<br />

oder kalte Getränke zum Einsatz<br />

kommen. Auf diese Weise senkt<br />

oder hebt sich die Temperatur im<br />

Mund und die orale Stimulation<br />

bekommt eine ganz neue Dimension.<br />

Auch heiße oder kalte Küsse<br />

auf bestimmte Körperstellen<br />

haben ihren Reiz. Die Partner<br />

können hier nach Lust und Laune<br />

experimentieren und neue Dinge<br />

ausprobieren. Wer möchte, der<br />

kann auch vor dem Liebesspiel<br />

Pfefferminztee trinken und damit<br />

die Intensität der jeweiligen Empfindung<br />

verstärken. Heiße und<br />

kalte Getränke beim Liebesspiel<br />

schaffen damit Abwechslung und<br />

neue Emotionen. Im Sommer<br />

sind kalte Getränke sehr erregend,<br />

während im Winter heißer<br />

Tee das Liebesspiel prickelnd<br />

macht.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 101 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: speed300 / stock.adobe.com


Foto: Manuel Cortez<br />

SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />

WWW.AJOURE.DE<br />

Foto: Sony Music<br />

Foto: Mischa Lorenz<br />

<strong>2019</strong><br />

www.ajoure.de<br />

Juni <strong>2019</strong><br />

www.ajoure.de<br />

Foto: Katja Kuhl<br />

#ERFOLG<br />

Foto: Sølve Sundsbø<br />

BESSER<br />

LEBEN!<br />

Juli <strong>2019</strong><br />

www.ajoure.de<br />

#ERFOLG<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 104 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


Foto: stanislav_uvarov / stock.adobe.com<br />

LIFESTYLE


AJOURE / LIFESTYLE<br />

MIT DIESEN TIPPS<br />

WIRD DEIN<br />

SCHLAFZIMMER<br />

RICHTIG GEMÜTLICH<br />

Wenn du nach einem anstrengenden Tag<br />

nach Hause kommst, sollte das Schlafzimmer<br />

dein Rückzugsort zum Herunterkommen<br />

und Entspannen sein. Und<br />

natürlich ein Ort, an dem du gut schläfst.<br />

Damit dein Schlafzimmer zur Ruheoase<br />

wird, haben wir einige Tipps für dich zusammengetragen.<br />

Ganz egal, ob du dein<br />

Schlafzimmer neu einrichten möchtest<br />

oder nur etwas umgestaltest, wirst du<br />

einige dieser Tipps sicherlich anwenden<br />

können.<br />

Das Bett ist das Zentrum<br />

Das zentrale Möbelstück in deinem<br />

Schlafzimmer sollte dein Bett sein. Schon<br />

bei der Auswahl deines Bettes beginnt das<br />

Einrichten deines gemütlichen Schlafzimmers.<br />

In kleinen Räumen sollte das<br />

Bettgestell eher filigran gehalten werden.<br />

Betten, die Beine haben, wirken leichter,<br />

als geschlossene Bettkästen. Selbstverständlich<br />

sollte die Matratze und das<br />

ganze Bett bequem sein, so dass du hier<br />

erholsam schlafen kannst.<br />

Der Standort des Bettes im Raum spielt<br />

eine große Rolle, denn hier beendest du<br />

jeden Tag und startest in den Morgen.<br />

Vorteilhaft ist es, wenn das Bett symmetrisch<br />

in der Mitte des Raums steht. Links<br />

und rechts kannst du bei genügend Platz<br />

Nachttische platzieren, wenn du dir dein<br />

Bett mit deinem Partner teilst. Andere<br />

Möbelstücke, wie der Kleiderschrank,<br />

solltest du wenn möglich ebenfalls symmetrisch<br />

platzieren. Diese Aufteilung<br />

sorgt für eine ruhige Ausstrahlung und<br />

lässt genügend Bewegungsfreiheit rund<br />

um das Bett.<br />

Im Feng-Shui wird empfohlen, das Bett<br />

mit Sicht auf die Tür aufzustellen. Viele<br />

Menschen empfinden das als angenehm,<br />

wenn das Bett nicht zu nah an der Tür<br />

steht. Zwischen Fenster und Tür ist jedoch<br />

kein guter Platz für das Bett, wenn<br />

du dein Zimmer nach Feng-Shui einrichten<br />

möchtest.<br />

Der Stauraum im Schlafzimmer:<br />

Weniger ist mehr<br />

Wahrscheinlich hast du, wie die meisten<br />

Menschen, deine Kleidung im Schlafzimmer.<br />

Je nachdem, wie groß deine Wohnung<br />

ist, sind hier vielleicht auch noch<br />

weitere Dinge des täglichen Lebens untergebracht,<br />

die sonst keinen Platz haben.<br />

Um einen klaren Kopf zu haben und dem<br />

Raum eine gute Strukturierung zu geben,<br />

solltest du deinen Stauraum möglichst<br />

unauffällig und geschlossen gestalten. Ein<br />

großer Schrank mit geschlossenen Türen<br />

kannst du nicht nur für deine Kleidung,<br />

sondern auch Unterlagen, Bügelbrett<br />

oder Handtücher nutzen.<br />

Neben einem Kleiderschrank kannst du<br />

auch eine schöne Kommode in deinem<br />

Schlafzimmer aufstellen, die Platz für<br />

Wäsche und anderes birgt. Für Schmutzwäsche<br />

bietet sich ein geschlossener Korb<br />

ab, der gleichzeitig dekorativ wirken<br />

kann.<br />

Bei der Wahl von Schränken und Kommoden<br />

solltest du unauffällige Farben<br />

wählen, wenn dein Schlafzimmer eher<br />

klein ist. Harmoniert dein Schrank gut<br />

mit der Zimmerwand, tritt er eher in den<br />

Hintergrund und fällt weniger auf.<br />

Die Wände gestalten:<br />

Farben machen den Unterschied<br />

Farben haben unterschiedliche Wirkungen<br />

auf das Gemüt. Warme Farben regen<br />

an und wirken deswegen belebend. Deswegen<br />

solltest du im Schlafzimmer auf<br />

kühle Farben zurückgreifen, die ebenso<br />

gemütlich sein können. In einem großen<br />

Raum kannst du die Wände auch dunkel<br />

gestalten, was dem Raum eine heimelige<br />

Atmosphäre verleihen kann. Wenn du es<br />

Fotos: Pixel-Shot / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 106 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

lieber leichter und luftiger magst, eignen<br />

sich helle Töne, wie helles Salbeigrün<br />

oder Blaugrau.<br />

Ein kleines Zimmer kann auch durch<br />

eine farbige Tapete größer wirken, die<br />

gleichzeitig als Deko-Element dient. Hier<br />

solltest du aber darauf achten, bunt gemusterte<br />

Tapeten nur an einzelnen Wänden<br />

einzusetzen, um eine Überfrachtung<br />

zu vermeiden. An einer einzelnen Wand<br />

kann eine schöne Tapete einen Raum<br />

leicht aufwerten und ihm das gewisse Etwas<br />

verleihen.<br />

Möchtest du auch die Decken des Zimmers<br />

farbig gestalten, solltest du von zu<br />

dunklen Farben absehen. Sind die Zimmerdecken<br />

einige Farbtöne heller als<br />

die Wände, wirkt der Raum größer und<br />

freundlicher.<br />

Die perfekte Beleuchtung<br />

Im Schlafzimmer ist die Beleuchtung ein<br />

wichtiges Thema, da du hier jeden Tag<br />

ausklingen lässt. Im Alltag benötigst du<br />

natürlich ein helles Licht, um beim Aufräumen<br />

und Anziehen den Durchblick zu<br />

haben. Eine helle Deckenlampe ist aber<br />

ungemütlich zum abendlichen Schmökern<br />

oder einem Kuschelabend. Sinnvoll<br />

ist es deswegen, auf beiden Bettseiten<br />

schöne Leselampen aufzustellen oder<br />

einzubauen, die für eine stimmungsvolle<br />

und angenehme Beleuchtung sorgen. Neben<br />

klassischen Lampen für die Nachttische<br />

gibt es auch tolle Leuchten, die sich<br />

in Wandnischen oder am Bettkopf installieren<br />

lassen.<br />

In großen Schlafzimmern bietet es sich<br />

auch an, eine schöne Stehlampe aufzustellen.<br />

Wenn du dich gerne im Schlafzimmer<br />

aufhältst, kannst du so zum<br />

Beispiel eine Leseecke mit einem gemütlichen<br />

Sessel einrichten. Auch Lichterketten<br />

sind eine dekorative Beleuchtung, die<br />

ein stimmungsvolles Licht zaubern.<br />

Sinnvoll ist es, einen zusätzlichen Lichtschalter<br />

am Bett anzubringen. Ist diese<br />

Möglichkeit nicht vorhanden, können<br />

auch Leuchten mit Fernbedienung eine<br />

Lösung sein. Dadurch ersparst du dir den<br />

Gang durchs dunkle Zimmer.<br />

Gemütlichkeit durch Decken,<br />

Vorhänge und Kissen<br />

Das Schlafzimmer umzugestalten, kann<br />

kostspielig und zeitaufwändig sein. Eine<br />

schnelle Umgestaltung ist mit schöner<br />

Bettwäsche, einer Tagesdecke und dekorativen<br />

Kissen möglich. Aus einem<br />

farblosen Schlafzimmer kann so ganz<br />

schnell ein ganz anderer Raum werden.<br />

Selbst wenn du Jalousien hast, solltest<br />

du im Schlafzimmer nicht auf schöne<br />

Vorhänge verzichten. Durch den Stoff<br />

wirken die Fenster weniger kalt und das<br />

Licht wird angenehm gebrochen, wenn<br />

die Morgensonne in den Raum kommt.<br />

Neutral und trotzdem schön sind helle<br />

Leinenvorhänge in Elfenbein- oder<br />

Grautönen. Farbige Vorhänge sind eine<br />

tolle Alternative zu einem neuen Wandanstrich,<br />

du solltest sie aber natürlich<br />

passend zum Gesamtraum wählen.<br />

Zu guter Letzt solltest du auch darüber<br />

nachdenken, Teppiche und Läufer in deinem<br />

Schlafzimmer auszulegen. Sie sind<br />

nicht nur ein schönes Accessoire, sondern<br />

auch angenehmer, wenn du an Wintertagen<br />

morgens aus dem Bett aufstehst.<br />

Die Größe der Läufer wählst du am besten<br />

passend zum Raum.<br />

Accessoires für mehr Persönlichkeit<br />

Achte darauf, dass nicht zu viel in deinem<br />

Schlafzimmer herumsteht. Gerade<br />

Alltagsgegenstände, wie das Bügeleisen,<br />

solltest du verstecken. Stattdessen kannst<br />

du dein Schlafzimmer mit einer schönen<br />

Dekoration gestalten, die dir ein gutes<br />

Gefühl gibt. Ausgewählte Stücke, wie<br />

dein Lieblingsbild oder eine tolle Skulptur,<br />

werten den Raum auf. Auch Pflanzen<br />

sind eine tolle Dekoration, die in jedem<br />

Schlafzimmer für Gemütlichkeit sorgen.<br />

Was und wie viele Dekorationsobjekte<br />

in dein Schlafzimmer passen, ist Geschmackssache.<br />

Die Hauptsache ist, dass<br />

du dich in dem Raum wohlfühlst und deinen<br />

Gedanken freien Lauf lassen kannst.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 107 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

HAPPY GREEN YEAR!<br />

Silvester nachhaltig feiern<br />

So langsam nähert sich das Jahresende<br />

und damit die alljährliche Frage:<br />

„Was machst du dieses Jahr an Silvester?“<br />

Planst du eine große Party,<br />

eine kleine Feier mit lieben Freunden<br />

oder ganz einfach einen gemütlichen<br />

Abend auf der Couch mit deinem<br />

Schatz? Eine Frage wird aber auf jeden<br />

Fall immer wichtiger: wie kann<br />

ich Silvester nachhaltig feiern? Wir<br />

haben einige Tipps für dich zusammengetragen.<br />

Feuerwerk - muss das sein?<br />

Silvester und Knallerei gehören für<br />

viele untrennbar zusammen. Aber mal<br />

Hand aufs Herz: Nervt die stundenlange<br />

Böllerei, der Rauch und Gestank<br />

nicht doch irgendwann? Und wem<br />

gefällt es schon, am Neujahrsmorgen<br />

über Tonnen von Überbleibseln der<br />

letzten Nacht zu steigen? In manchen<br />

Städten fallen mehr als 40 Tonnen Müll<br />

in einer einzigen Nacht an.<br />

Jeder Hundebesitzer denkt mit<br />

Schrecken daran, in welcher Panik<br />

der Vierbeiner in der Silvesternacht<br />

ist... und für die Gesundheit ist es<br />

auch alles andere als zuträglich. Die<br />

Knaller und Raketen werden durch<br />

das Verbrennen von Schwarzpulver<br />

gezündet - und dabei entstehen giftige<br />

Schwefelverbindungen. Für die<br />

immer bunteren Farben werden giftige<br />

Metallsalze tonnenweise in die<br />

Luft geblasen, obwohl diese streng<br />

genommen in den Sondermüll gehören<br />

würden. Viele Städte gehen<br />

inzwischen dazu über, eigene Kleinfeuerwerke<br />

zu verbieten und selbst<br />

toll orchestrierte Feuerwerke zu veranstalten<br />

- da stören selbst gezündete<br />

Knaller oder Raketen nur den Effekt.<br />

Wenn du nicht auf ein bisschen Stimmung<br />

und Feuer verzichten willst,<br />

wie wäre es mit einer Schwedenfackel?<br />

Das ist ein kreuzweise eingeschnittener<br />

Holzklotz, der angezün-<br />

det wird und stundenlang brennt. Wie<br />

wäre es, dann „schlechte Gewohnheiten“<br />

den Flammen zu übergeben? Bitte<br />

jeden deiner Gäste, auf einen Zettel zu<br />

schreiben, welche ihrer schlechten Angewohnheiten<br />

sie sich im neuen Jahr<br />

abgewöhnen wollen; die Zettel übergebt<br />

ihr dann feierlich den Flammen,<br />

damit sie sich in Rauch auflösen...<br />

Nachhaltigkeit beim Essen<br />

und Trinken<br />

Etwas Besonderes soll´s schon sein<br />

am letzten Abend des Jahres. Aber wer<br />

sagt, dass es aus möglichst weit entfernten<br />

Regionen stammen muss? Wein<br />

Fotos:giannip; Monkey Business; Anjelika Gretskaia; sebra; fascinadora / stock.adobe.com<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 108 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

und Sekt vom regionalen Winzer, am besten<br />

noch biologisch hergestellt, ist eine tolle Alternative<br />

und schmeckt. Die meisten Winzer<br />

nehmen leere Wein- und Sektflaschen sogar<br />

gerne zurück. Kauf Softdrinks und Bier in<br />

Mehrweg- Glasflaschen und achte bei Säften<br />

auf die regionale Herkunft.<br />

Regionale und saisonale Produkte haben<br />

kurze Transportwege und damit automatisch<br />

einen geringeren CO²-Fußabdruck –<br />

also warum nicht mal das Silvestermenu unter<br />

das Motto „regional und bio“ stellen? Um<br />

nachhaltig zu sein, muss es nicht unbedingt<br />

vegetarisch oder vegan sein – auch wenn das<br />

natürlich die nachhaltigste Variante wäre.<br />

Dazu kommt noch, dass Obst und Gemüse<br />

aus entfernten Regionen meist einen höheren<br />

Schadstoffgehalt aufweist als regionale<br />

Produkte, wo die Kontrollen beim Anbau<br />

strenger sind.<br />

Wenn du eine Party im kleineren Kreis<br />

planst, ist das gute alte Raclette oder Fondue<br />

immer noch eine tolle Alternative - mit<br />

Fleisch vom Bauernhof um die Ecke und<br />

Saisongemüse wie Champignons, Brokkoli<br />

oder Pastinaken. Dazu kommt, dass die<br />

nicht verzehrten Reste prima eingefroren<br />

werden können – auch die Vermeidung von<br />

Essensresten ist schließlich nachhaltig.<br />

Verzichte auf Einweggeschirr<br />

Plastikteller sind inzwischen bei den meisten<br />

Partys ohnehin ein No-go. Wenn es die große<br />

Party sein soll und einfach nicht genug<br />

Geschirr da ist, kannst du hier auf biologisch<br />

abbaubares Einweggeschirr zurückgreifen.<br />

Da gibt es inzwischen tolle Alternativen<br />

zum Beispiel aus Palmblättern oder Zuckerrohr,<br />

aus Pappe oder Holzschliff… viele sehen<br />

auch wesentlich besser aus als schnöde<br />

Pappteller. Oder – wenn es eine lockere Party<br />

sein soll – warum nicht auf die Einladung<br />

schreiben, dass jeder sein Essgeschirr selbst<br />

mitbringen möge?<br />

Damit nicht jeder permanent ein neues<br />

Glas braucht, lege einfach etwas Klebestreifen<br />

(Washi-Tape) und einen Marker bereit,<br />

sodass jeder sein Glas immer wieder findet<br />

– das spart jede Menge Spülkram und ist<br />

ebenfalls nachhaltiger.<br />

Kaffeesatzlesen statt Bleigießen<br />

Das immer noch sehr beliebte Bleigießen<br />

ist alles andere als nachhaltig – Blei ist giftig<br />

und gehört normalerweise in den Sondermüll…<br />

wenn es aber trotzdem ein „Blick in<br />

die Zukunft“ sein soll, wie wäre es mit dem<br />

guten alten Kaffeesatzlesen? Dazu braucht<br />

man nur den fein gemahlenen türkischen<br />

Mokka und einen hohen, schmalen Topf.<br />

Das kalte Wasser und Kaffeepulver wird in<br />

den Topf gegeben und wenn es kocht, in eine<br />

schmale kleine Tasse gegossen. Nach dem<br />

Austrinken kippst du die Tasse auf den Unterteller<br />

und lässt sie einige Zeit stehen. Danach<br />

wird die Tasse wieder umgedreht und<br />

erlaubt „einen Blick in die Zukunft“. Welche<br />

Formen hat der Kaffeesatz angenommen?<br />

Im Internet findest du unzählige Listen mit<br />

Interpretationsmöglichkeiten – oder mach<br />

dir doch einfach selbst eine witzige Liste. Du<br />

kannst auch Glückskekse mit eigenen „Prophezeiungen“<br />

auf kleinen Zettelchen backen.<br />

Nachhaltige Dekoration<br />

Jeder liebt Deko wie Girlanden und Konfetti<br />

– bis zum nächsten Tag, wenn du vor<br />

Bergen von Müll stehst und noch nach<br />

Wochen Konfettifetzen aus irgendwelchen<br />

Ecken gekrochen kommen… Statt bunter<br />

Girlanden kannst du aus Zeitungen oder<br />

Packpapier selbst Girlanden falten. Tannenzapfen<br />

und Efeu aus dem Wald oder bemalte<br />

Steine ergeben auch stimmungsvolle Dekorationen<br />

und eine Deko in Naturfarben<br />

sieht doch meistens edler aus als knallbunte<br />

Papiergirlanden. Aus trockenen Ästen lassen<br />

sich Sterne oder andere Dekorationen<br />

basteln, wiederverwendbare Wimpelketten<br />

aus Stoffresten oder Kerzen in alten bemalten<br />

Einmachgläsern ergeben auch eine tolle<br />

und nachhaltige Deko. Auch wenn sie nicht<br />

nachhaltig sind, kannst du auch mit einer<br />

einzigen goldfarbigen Rettungsdecke aus<br />

dem Erste-Hilfe-Kasten (die sollten sowieso<br />

regelmäßig ersetzt werden!) tolle Glitzerakzente<br />

setzen.<br />

Statt Kunstblumen kannst du auf dem Tisch<br />

kleine Terracottatöpfchen mit frischen<br />

Kräutern verteilen, die deine Gäste auch<br />

beim Essen zum Würzen benutzen können.<br />

Die Kerzengläser kannst du anschließend<br />

deinen Gästen als kleine Erinnerung an den<br />

nachhaltigen Rutsch ins neue Jahr mitgeben.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 109 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Top 6 Bücher<br />

für den Winter<br />

oder als Geschenkidee<br />

zu Weihnachten<br />

Im der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden,<br />

ist wieder viel Zeit zum Lesen guter Bücher. Unsere Top 6 der aktuellen<br />

Buchtitel versprechen Leselust für alle Bücherwürmer und das Abtauchen<br />

in spannende, berührende oder lustige Romane. Außerdem haben<br />

wir in unsere Buchempfehlungsliste praktische Ratgeber und interessante<br />

Autobiographien aufgenommen. Natürlich lassen sich diese Bestseller<br />

auch wunderbar zu Weihnachten verschenken.<br />

Das Geschenk<br />

von Sebastian Fitzek<br />

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Der Erfolgsautor Sebastian Fitzek<br />

nimmt den Leser in seinem neuen<br />

Roman Das Geschenk auf eine grausame<br />

Entdeckungsreise mit. Dich<br />

erwartet von der ersten bis zur letzten<br />

Seite jede Menge Nervenkitzel,<br />

wenn der Protagonist Milan Berg<br />

sich auf die Suche nach einem Mädchen<br />

macht, dessen Hilferuf er zufällig<br />

mitbekommen hat. Was die Sache<br />

erschwert: Milan Berg ist Analphabet<br />

und muss sich in vielen Situationen<br />

auf sein Gefühl verlassen. Auf seiner<br />

Suche nach der Wahrheit erwarten<br />

ihn erschütternde Tatsachen. Fitzeks<br />

neuer Roman ist nichts für schwache<br />

Nerven.<br />

Wie ein Leuchten in tiefer Nacht<br />

von Jojo Moyes<br />

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Jojo Moyes ist eine bekannte Bestsellerautorin<br />

und lieferte mit ihren Büchern bereits<br />

zahlreiche Filmvorlagen. Auch in ihrem<br />

neuen Roman Wie ein Leuchten in tiefer<br />

Nacht geht es selbstverständlich um Liebe,<br />

Hoffnung und Mut. Die Protagonistin Alice<br />

folgt im Jahr 1937 ihrem Verlobten in die<br />

USA. Dort sieht sich die junge Frau mit einem<br />

unausstehlichen Schwiegervater konfrontiert.<br />

Gleichzeitig findet sie jedoch ihre<br />

Erfüllung in ihrer Arbeit in der örtlichen Bibliothek.<br />

Wir empfehlen diesen neuen Roman<br />

von Jojo Moyes allen Leserinnen, die<br />

gerne von mutigen Frauen lesen möchten.<br />

Fotos: atb aufbau Verlag; Droemer Knaur Verlag; riva Münchner Verlagsgruppe; rowohlt Wunderlich Verlag; S.Fischer Verlag; ullstein leben Verlag<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 110 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / LIFESTYLE<br />

Permanent Record: Meine Geschichte<br />

von Edward Snowden<br />

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Edward Snowden ist der wohl bekannteste<br />

Whistleblower unserer Zeit. In seinem<br />

eigenen Buch Permanent Record: Meine<br />

Geschichte erzählt der Amerikaner auf<br />

432 Seiten seine Lebensgeschichte und<br />

lässt Leser hinter seine Beweggründe blicken.<br />

Wir erfahren, warum sich Snowden<br />

gegen CIA und NSA stellte und welche<br />

Folgen das für sein Leben hatte. Gleichzeitig<br />

beschäftigt sich das Buch mit der<br />

Frage, wie viel Überwachung wir akzeptieren<br />

müssen und ab welchem Ausmaß<br />

ein Widerstand angebracht ist.<br />

Der ist für die Tonne:<br />

(K)ein Männer-Roman<br />

von Ellen Berg<br />

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Schwungvoll und mit einer großen Prise<br />

Humor erzählt Ellen Berg in ihrem<br />

Roman Der ist für die Tonne: (K)ein<br />

Männer-Roman die Geschichte einer<br />

professionellen Ausmisterin, die bei ihrem<br />

Klienten auf jede Menge Chaos,<br />

eine Leiche und starke Emotionen stößt.<br />

Wenn du dich auf diese Lesereise begibst,<br />

wirst du an vielen Stellen des Romans ein<br />

Schmunzeln im Gesicht haben.<br />

Starkes weiches Herz:<br />

Wie Mut und Liebe unsere Welt verändern<br />

können<br />

von Madeleine Alizadeh (dariadaria)<br />

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Vegan Foodporn:<br />

100 einfache und köstliche Rezepte<br />

von Bianca Zapatka<br />

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Nicht nur für Veganer liefert das Kochbuch<br />

Vegan Foodporn: 100 einfache und<br />

köstliche Rezepte jede Menge Inspiration<br />

für leckere und schnell gekochte Gerichte.<br />

Dabei wird selbstverständlich vollständig<br />

auf tierische Lebensmittel verzichtet. Wer<br />

seinen Konsum tierischer Lebensmittel<br />

einschränken möchte, der erhält hier<br />

köstliche Kochideen für vegane Gerichte.<br />

Überzeugte Veganer erhalten ebenfalls<br />

neue Anregungen, um innerhalb kurzer<br />

Zeit eine leckere Mahlzeit auf den Tisch<br />

zu zaubern.<br />

Madeleine Alizadeh ist im Internet als dariadaria<br />

bekannt und widmet sich in ihrem<br />

Buch Starkes weiches Herz: Wie Mut und<br />

Liebe unsere Welt verändern können den<br />

vielen Fragen des Lebens. Sie gibt ihren Lesern<br />

einen bunt gefüllten Werkzeugkoffer<br />

an die Hand, mit dem sich Optimismus und<br />

Entschlossenheit im Alltag leben lassen. Dabei<br />

spielen vor allem Selbstliebe und Nächstenliebe,<br />

aber auch Themen wie Feminismus<br />

und Klimawandel eine entscheidende Rolle.<br />

Wir empfehlen das Buch der jungen Autorin<br />

allen, die sich Inspirationen für ein erfülltes<br />

Leben in einer besseren Welt wünschen.<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 111 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


AJOURE / IMPRESSUM<br />

Impressum<br />

Ajouré GmbH & Co. KG<br />

Savignyplatz 12<br />

10623 Berlin<br />

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Fax: +49 30 2234 2847<br />

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Artdirector<br />

Redaktion<br />

Schlussredaktion<br />

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Vertriebsleitung<br />

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Daniel Heilig<br />

Melanie Bojko<br />

Tobias Bojko<br />

Daniel Heilig, Celina Mathiske,<br />

Leon Kroll; Tobias Bojko<br />

Melanie Bojko<br />

Tobias Bojko, Leon Kroll<br />

Celina Mathiske, Daniel Heilig<br />

Melanie Bojko, Alexander Häusler<br />

Offenlegung gemäß §25 MedienG:<br />

Herausgeber & Medieninhaber: AJOURE GmbH & Co. KG, Savignyplatz<br />

12, 10623 Berlin, Deutschland – Geschäftsführer: Tobias Bojko,<br />

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und Printmagazinen, der Betrieb von Verlagsanstalten, die<br />

Konzeption, Herstellung, Vermittlung und Vertrieb von Medien<br />

und mediennaher Produkte sowie die Erbringung von Dienstleistungen<br />

und der Handel mit Gegenständen aller Art die zur Erreichung<br />

des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen<br />

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und insbesondere regionalbezogene Themen und Ereignisse<br />

in den Bereichen Gesellschaft & Kultur, Reisen, Medien, Sport und<br />

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AJOURE MAGAZIN SEITE: 112 | DEZEMBER <strong>2019</strong>


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