AJOURE´ Magazin Dezember 2019
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RUBY O.<br />
FEE<br />
IHR LEBEN,<br />
IHRE LEIDENSCHAFT<br />
& IHR STREBEN NACH<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
#FOOD<br />
&VEGAN BACKEN<br />
SO WIRD’S<br />
EINFACH LECKER<br />
#FITNESS<br />
FITNESS-<br />
VORSÄTZE<br />
EFFEKTIVE<br />
TIPPS FÜRS<br />
ERFOLGREICHE<br />
DURCHHALTEN<br />
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DOWN<br />
DATING<br />
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DIE PARTNER-<br />
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DENIM<br />
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BEAUTY-<br />
WUNDER<br />
HEILERDE<br />
ENTDECKE DIE<br />
REINIGENDE<br />
WIRKUNG VON<br />
INNEN UND<br />
AUSSEN<br />
#TRAVEL<br />
BRÜCKENTAGE<br />
2020<br />
HOLE DAS<br />
MAXIMUM AUS<br />
DEINEM URLAUB<br />
RAUS<br />
#UMWELT<br />
#BEAUTY<br />
WEIHNACHTS-<br />
BAUM?<br />
JA, ABER BITTE<br />
NACHHALTIG!<br />
<strong>Dezember</strong> <strong>2019</strong><br />
www.ajoure.de<br />
Foto: Kerem Bakir / @keba
AJOURE MAGAZIN SEITE: 2 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Foto: Mny-Jhee / stock.adobe.com
AJOURE / EDITOR<br />
from the editor<br />
IST DAS JAHR SCHON WIEDER UM?<br />
Irgendwie ist es doch noch gar nicht so lange her, als wir das letzte Silvester gefeiert haben<br />
und schwups steht schon wieder die Planung für den nächsten Jahreswechsel im Raum.<br />
Weißt du schon, wie und mit wem du Silvester verbringen wirst? Ich finde es immer auch<br />
ein schöner Anlass, um Revue passieren zu lassen, was in diesem Jahr alles passiert ist und<br />
wo im nächsten Jahr die Reise hingehen soll. Deshalb haben wir für deinen persönlichen<br />
Jahresrückblick ein paar kraftvolle Fragen zusammengestellt, die dich dabei unterstützen,<br />
erfolgreich ins neue Jahr zu starten. Und natürlich geben dir auch ein paar Tipps und<br />
Vorschläge für gute Vorsätze mit auf den Weg. Zum Beispiel, wie du im Alltag ganz<br />
einfach mehr für die Umwelt tun kannst; sei es in puncto CO2 einsparen oder<br />
aktiv der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken.<br />
Auch wenn du nächstes Jahr mehr an deiner Fitness arbeiten möchtest, haben<br />
wir für dich ein paar Tricks auf Lager, wie du dein Vorhaben erfolgreich durchziehen<br />
kannst. Das wichtigste sollte jedoch meiner Meinung nach sein, deine<br />
Zeit mit Aktivitäten zu verbringen, die dich glücklich machen und erfüllen. Das<br />
kann wertvolle Zeit mit deinen Liebsten sein, oder einfach nur Zeit für dich, in<br />
der du deine Seele baumeln lässt. Wie das mit der Quality Time am besten<br />
funktioniert, verraten wir dir ab Seite 10. Und damit du für diese schönen<br />
Momente auch genügend Zeit hast, lohnt es sich, einen Blick auf<br />
den Kalender zu werfen. Wenn du nämlich in 2020 deine Urlaubstage<br />
geschickt legst, schaufelst du dir jede Menge freie Tage am Stück frei,<br />
die sich für einen Kurzurlaub anbieten.<br />
Es lohnt sich also, für das nächste Jahr ein bisschen vorauszuplanen,<br />
um richtig durchzustarten!<br />
Wir wünschen dir viel Spaß und Inspiration beim Lesen unserer<br />
<strong>Dezember</strong>-Ausgabe!<br />
-liche Grüße<br />
Melanie Bojko<br />
Editor-in-chief: Melanie Bojko | E-Mail: redaktion@ajoure.de<br />
/AjoureGermany /ajoure_germany /ajoure<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 3 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
12 / <strong>2019</strong><br />
DAS KANNST DU GEGEN<br />
44<br />
LEBENSMITTELVERSCHWENUNG TUN<br />
FRAGEN FÜR DEINEN<br />
JAHRESRÜCKBLICK<br />
08<br />
Erfolg & Motivation<br />
08 KRAFTVOLLE FRAGEN<br />
...für deinen persönlichen<br />
Jahresrückblick<br />
10 QUALITY TIME<br />
Kreiere schöne Momente!<br />
12 STRESS UND DRUCK<br />
So gehst du am besten damit um<br />
14 SELBSTBEWUSSTSEIN<br />
BOOSTEN<br />
...mit der 10-10-10 Übung<br />
18<br />
RUBY O. FREE<br />
IM INTERVIEW<br />
People<br />
18 RUBY O. FEE<br />
Ihr Leben, ihre Leidenschaft und ihr<br />
Streben nach Nachhaltigkeit<br />
26 JONATHAN TAYLOR<br />
THOMAS<br />
Was wurde eigentlich aus dem „Hör<br />
mal wer da hämmert”-Star?<br />
30 ILIRA<br />
Ein Leben mit “EXTRA FR!ES”<br />
38 JEANETTE BIEDERMANN<br />
„Es war eine Frage der Zeit, bis<br />
dieses Thema musikalisch aus mir<br />
herauswollte”<br />
Umwelt<br />
44 LEBENSMITTELVER-<br />
SCHWENDUNG<br />
Das kannst du dagegen tun<br />
46 CO2 EINSPAREN<br />
7 Allltags-Tipps für weniger<br />
Kohlendioxidemissionen<br />
48 OH TANNENBAUM<br />
Die besten nachhaltigen Alternativen<br />
Food<br />
52 EINFLUSS DER HORMONE<br />
Wie sie das Abnehmen erschweren<br />
oder ankurbeln können<br />
54 SOUL FOOD<br />
Essen, das glücklich macht<br />
56 VEGAN BACKEN<br />
So einfach geht‘s!<br />
Fitness<br />
60 BARRE WORKOUT<br />
Fit an der Ballettstange<br />
62 MASSAGE A-Z<br />
Welche Arten sind die richtigen für<br />
mich?<br />
66 FITNESS-VORSÄTZE<br />
So hältst du sie wirklich durch<br />
Travel<br />
72 VEGAN-FREUNDLICH<br />
Entdecke die besten Städte für<br />
Veganer<br />
74 BEACH HOUSE MALLORCA<br />
Der <strong>AJOURE´</strong> Travel-Tipp<br />
76 BRÜCKENTAGE 2020<br />
So maximierst du deine Urlaubstage<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 4 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INHALT<br />
Fashion<br />
80 NACHHALTIGE JEANS<br />
Die schönsten Denim-Labels<br />
82 FAIRER SCHMUCK<br />
Darauf solltest du beim Kauf achten<br />
Beauty<br />
96<br />
POMPOIR:<br />
MIT DEM KLEOPATRAGRIFF ZUM SUPER-ORGASMUS<br />
88 HEILERDE<br />
Entdecke das Beauty-Wunder<br />
100<br />
DIE ABNEHMEN ABSOLUT<br />
90<br />
DURCH<br />
DÜMMSTEN INTERVALL-FASTEN?<br />
DIÄTEN<br />
88<br />
HEILERDE -<br />
ENTDECKE DAS BEAUTY-WUNDER<br />
und...<br />
3 FROM THE EDITOR<br />
Ist das Jahr schon wieder um?<br />
112 IMPRESSUM<br />
90 ENTHAARUNGSMETHODEN<br />
...im Umweltcheck<br />
Liebe & Beziehung<br />
94 DOWN DATING<br />
Weiblich, ledig, erfolgreich sucht...<br />
96 POMPOIR<br />
Mit dem Griff der Kleopatra zum<br />
Super-Orgasmus<br />
98 BEZIEHUNGSFRAGEN<br />
...die du deinem Partner stellen<br />
sollstest<br />
100 EROTISCHE<br />
TEMPERATURSPIELE<br />
für besondere Stunden<br />
Lifestyle<br />
NACHHALTIGE<br />
JEANS-LABELS<br />
80<br />
106 SCHLAFZIMMER TIPPS<br />
Damit es richtig gemütlich wird<br />
108 HAPPY GREEN YEAR!<br />
Silvester nachhaltig feiern<br />
110 TOP 6 BÜCHER<br />
Als Geschenkideen zu Weihnachten<br />
102<br />
106<br />
WAS DU ÜBER DEINEN<br />
KÖRPERFETTANTEIL<br />
WISSEN SOLLTEST SCHLAFZIMMER TIPPS -<br />
DAMIT ES RICHTIG GEMÜTLICH WIRD
AJOURE / PEOPLE<br />
Fotos: svitlananiko / stock.adobe.com; Sølve Sundsbø<br />
Ajouré INTERVIEW<br />
MENSCHEN<br />
Und<br />
PERSÖNLICHKEITEN<br />
AJOURE.DE/PEOPLE
Foto: neonshot / stock.adobe.com<br />
ERFOLG & MOTIVATION<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 7 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
FRAGEN<br />
FÜR DEINEN PERSÖNLICHEN<br />
JAHRESRÜCKBLICK<br />
Ja, wir können es selbst kaum glauben: Der<br />
Jahreswechsel ist nur noch wenige Wochen<br />
entfernt. Bald beginnt wieder das Fest, an<br />
dem die Sektkorken knallen und die Raketen<br />
in die Höhe steigen. Gehörst auch du zu<br />
der Gruppe von Menschen, die das neue Jahr<br />
zum Anlass nehmen, um sich zahlreiche<br />
neue gute Vorsätze zu stellen? Was sollen die<br />
kommenden zwölf Monate für dich bereithalten?<br />
Zu den Klassikern zählen hier in der<br />
Regel das disziplinierte Sporttreiben, etwas<br />
genauer auf das Portemonnaie zu achten,<br />
oder sich öfter bei den Liebsten zu melden.<br />
Gegen solche Vorhaben spricht natürlich<br />
überhaupt nichts, jedoch ist es sinnvoll, den<br />
Jahreswechsel zunächst mit einem Moment<br />
der inneren Einkehr und Reflexion zu begehen.<br />
Schließlich können wir so viele Lehren<br />
aus dem Vergangenen ziehen. Mit Hilfe deines<br />
persönlichen Jahresrückblicks hast du<br />
die Möglichkeit, das wertzuschätzen, was du<br />
in den letzten 365 Tagen durchlebt und gefühlt<br />
hast. Womöglich gab es auch Erlebnisse,<br />
die dir noch immer negativ im Gedächtnis<br />
haften. Auch hier bietet dir der Jahresrückblick<br />
eine wunderbare Option, um mit dem,<br />
was passiert ist, deinen persönlichen Frieden<br />
zu schließen.<br />
Nicht zuletzt ist es die Vergangenheit, die<br />
uns zu dem macht, was wir heute sind.<br />
Wenn du die richtigen Schlüsse und Lehren<br />
ziehst, wird es dir viel leichter fallen, Dinge<br />
zu verändern, an deiner Geschichte zu<br />
wachsen und die beste Version deines Selbst<br />
zu werden. Im Folgenden präsentieren wir<br />
dir einige ausgewählte Fragen, die dir dabei<br />
helfen werden, deinen eigenen Jahresrückblick<br />
konstruktiv und lehrreich zu gestalten.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 8 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
Fotos: georgerudy / stock.adobe.com<br />
Worauf kann ich stolz sein?<br />
Wer kennt es nicht? Während uns ein Jahr<br />
als Kind wie eine halbe Ewigkeit vorkam,<br />
fliegen die Tage im Erwachsenenalter nur<br />
so an uns vorbei. Wann nehmen wir uns im<br />
Alltagstrott noch wirklich Zeit für uns selbst<br />
und denken einmal genauer darüber nach,<br />
was wir bereits geleistet haben? Worauf wir<br />
stolz sein können? Meistens taumeln wir<br />
von einer Zielsetzung zur nächsten, ohne<br />
uns dessen bewusst zu sein, dass wir ständig<br />
Fortschritte machen. Nimm dir deshalb bewusst<br />
die Zeit dafür, das zu würdigen, worauf<br />
du stolz sein kannst. Hast du im letzten<br />
Jahr wichtige Prüfungen bestanden? Deinen<br />
Liebsten eine besondere Freude gemacht?<br />
Dich beruflich weiterentwickelt? Stelle dir<br />
die Frage „Worauf kann ich im letzten Jahr<br />
stolz sein?“ und du wirst merken, dass dir<br />
sicher viel mehr einfällt, als du im ersten<br />
Augenblick dachtest.<br />
Aus welchen Fehlern kann ich lernen?<br />
Selbstverständlich gibt es in jedem Jahr<br />
Momente, die du rückblickend anders gemanagt<br />
hättest. Das Augenmerk auf eigene<br />
Fehltritte zu lenken ist natürlich nicht ganz<br />
angenehm, denn oft schwingt dabei das Gefühl<br />
mit, noch mehr Salz in die Wunde zu<br />
streuen. Dabei ist es so wichtig, sich eigene<br />
Fehler einzugestehen. So kannst du einerseits<br />
aus ihnen lernen und andererseits hilft<br />
dir das selbstkritische Nachdenken über<br />
dein Handeln dabei, nicht noch einmal in<br />
das gleiche Fettnäpfchen zu treten. Es geht<br />
bei dieser Frage nicht darum, dich selbst<br />
fertig zu machen, daher solltest du die Möglichkeiten<br />
sehen, die dir die gewonnenen<br />
Erkenntnisse für deinen weiteren Lebensweg<br />
bieten. Was habe ich falsch gemacht?<br />
Welche Schlüsse ziehe ich daraus? Was kann<br />
ich künftig tun, um in ähnlichen Situationen<br />
besser zu handeln?<br />
Welche Lehren gab mir<br />
das vergangene Jahr?<br />
Die Erkenntnisse, die du aus deiner persönlichen<br />
Fehleranalyse gewinnst, sind mit<br />
Sicherheit nicht die einzigen, welche die<br />
vergangenen zwölf Monate für dich bereithielten.<br />
Es können auch Dinge sein, die du<br />
aus Gesprächen mit anderen Leuten gelernt<br />
hast, bestimmte Erlebnisse, die dich geistig<br />
prägten, oder Erkenntnisse, die du aus Büchern<br />
gewonnen hast.<br />
Damit diese Lehren des letzten Jahres nicht<br />
verloren gehen, ist es ratsam, sie schriftlich<br />
festzuhalten. Du kannst dir zu diesem Zweck<br />
ein kleines Notizbuch zulegen, welches du<br />
im Laufe der Zeit mit diesen wichtigen Informationen<br />
füllst. Das bietet dir auch die<br />
Möglichkeit, dir diese Sachen immer wieder<br />
aufs Neue ins Gedächtnis zu rufen. Hast du<br />
in den zurückliegenden Monaten erkannt,<br />
worauf es dir wirklich im Leben ankommt?<br />
Welche Muster deines Alltags nicht gut für<br />
dich sind? Schreib es auf und halte diese<br />
wichtigen Erinnerungen für immer fest.<br />
Was möchte ich im<br />
kommenden Jahr ändern?<br />
Sobald das letzte Jahr Revue passiert wurde,<br />
ist es Zeit, die daraus gezogenen Lehren<br />
auf die kommenden Monate zu projizieren.<br />
Formuliere dir dazu klare Ziele, denn das<br />
erleichtert es dir ungemein, die ersehnten<br />
Wünsche in die Tat umzusetzen. Was möchte<br />
ich wann und wie erreichen? Du solltest<br />
dir darüber im Klaren sein, dass nur eine<br />
Veränderung deines Handelns dazu führt,<br />
dass sich gewisse Aspekte deines Lebens in<br />
eine neue Richtung bewegen. Hoffen allein<br />
reicht schlichtweg nicht aus.<br />
Das Feld dieser guten Vorsätze ist dabei<br />
grenzenlos und individuell verschieden.<br />
Oftmals hilft es bereits, im Kleinen anzufangen.<br />
Vielleicht möchtest du es endlich schaffen,<br />
deine Dokumente besser zu sortieren.<br />
Oder dir mehr Zeit für deine Hobbys nehmen.<br />
Dich früher auf anstehende Prüfungen<br />
vorbereiten. Halte deine persönlichen Ziele<br />
schriftlich fest und hänge sie an einem Ort<br />
in deiner Wohnung auf, den dein Blick oft<br />
streift. Dies erhöht drastisch die Chancen<br />
dafür, dass deine Zielsetzungen weit über<br />
den Januar hinaus Bestand haben.<br />
Wie nehme ich mir mehr Zeit<br />
für die wirklich wichtigen Dinge?<br />
Als Klassiker unter den guten Vorsätzen gilt der<br />
Wunsch, sich mehr Zeit für bestimmte Dinge zu<br />
nehmen. Dazu zählt der Besuch des Fitnessstudios,<br />
das Pflegen von vernachlässigten Freundschaften,<br />
oder der Durchführung lang ersehnter<br />
Unternehmungen. Doch genau wie das alte, hat<br />
auch das neue Jahr nur 365 Tage (Schaltjahre<br />
einmal ausgelassen). Es geht also in erster Linie<br />
darum, dir deine freie Zeit sinnvoller einzuteilen.<br />
Oft steht dir dabei der innere Schweinehund<br />
im Weg. Sind wir einmal ehrlich: Wie oft liegen<br />
wir in unserer Freizeit faul auf der Couch und<br />
schauen einen Film, anstatt uns zu verabreden<br />
oder zum Sport zu fahren? Untersuche deinen<br />
Alltag und finde jene Fenster, in denen du Zeit<br />
einsparen und anders nutzen kannst.<br />
Was sollte ich loslassen?<br />
Der schwierigste und mitunter wichtigste Punkt<br />
ist das Loslassen bestimmter Muster, die sich<br />
wie Altlasten durch dein Leben ziehen. Dazu<br />
zählen vor allem emotionale Aspekte, die dich<br />
in deiner persönlichen Entwicklung einschränken.<br />
Hinterfrage dich einmal dahingehend, ob<br />
es nicht Zeit für neue Glaubenssätze ist. Welche<br />
Verhaltensmuster verfolgst du immer noch, obwohl<br />
du schon lange weißt, dass sie dich ausbremsen?<br />
Die Zukunft macht uns mit ihrer Ungewissheit<br />
oft Angst. Deshalb neigen wir dazu,<br />
uns an das Alte zu klammern. Wenn wir uns<br />
jedoch nicht dazu überwinden, neue Wege auszuprobieren,<br />
werden wir uns immer weiter im<br />
Kreis drehen. So heißt es in einem berühmten<br />
Zitat von Albert Einstein: „Die Definition von<br />
Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun<br />
und andere Ergebnisse zu erwarten.“<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 9 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
QUALITY TIME<br />
KREIERE SCHÖNE MOMENTE!<br />
Quality Time, oder auf Deutsch: Zeit mit<br />
Qualität. Der Begriff wurde in den 1970er<br />
Jahren geprägt und stammt aus den Vereinigten<br />
Staaten. Es handelt sich dabei um das<br />
Unterfangen, den stressigen beruflichen<br />
Alltag mit dem Pflegen zwischenmenschlicher<br />
Beziehungen in Einklang zu bringen.<br />
Dies kann einerseits die wertvolle Zeit mit<br />
den Liebsten sein, die uns von den Aufgaben<br />
und Entbehrungen, die der Job mit<br />
sich bringt, ablenkt. Doch auch die sogenannte<br />
„Me Time“, also Augenblicke, die<br />
wir bewusst nur mit uns alleine verbringen,<br />
kann als Quality Time dienen und erfolgreich<br />
dazu beitragen, den persönlichen<br />
Stressbogen nicht zu überspannen. Heute<br />
zeigen wir dir einige Beispiele dafür, wie<br />
du deine Quality Time richtig auskosten<br />
kannst!<br />
Quality Time –<br />
wie funktioniert das am besten?<br />
Das oberste Gebot der Quality Time lautet,<br />
dass alle beruflichen und häuslichen Verpflichtungen<br />
auf Standby geschaltet werden.<br />
Die schönen Momente, in denen du deine<br />
Seele baumeln lässt, sollten nicht davon<br />
gestört werden, dass dir künftige Aufgaben<br />
ständig im Hinterkopf umherschwirren.<br />
Mach dir deshalb bewusst, dass die Quality<br />
Time auch dazu dient, innere Ausgeglichenheit<br />
zu erlangen und neue Kraft zu<br />
schöpfen, die du für andere Aspekte deines<br />
Lebens dringend benötigst. Du brauchst<br />
also kein schlechtes Gewissen zu haben,<br />
wenn du einmal eine Zeit lang nicht erreichbar<br />
bist oder für anderweitige Anfragen<br />
zur Verfügung stehst. Schließlich hast du<br />
dich ganz bewusst dazu entschieden, dir<br />
diese Zeit für dein eigenes Seelenheil zu<br />
nehmen. Du kannst die Quality Time also<br />
durchaus als eine persönliche Investition<br />
ansehen.<br />
Gleichzeitig solltest du aber nicht in<br />
eine Art Zwang verfallen. Der Genuss,<br />
den diese schöne Zeit mit sich<br />
bringt, kann natürlich nicht erzwungen<br />
werden. Die eigene Ermahnung<br />
dazu, jetzt eine entspannte Zeit haben<br />
zu „müssen“ bewirkt nur das Gegenteil.<br />
Dieses effizienzorientierte Denken<br />
kannst du gerne in deinem Beruf<br />
an den Tag legen. In einer gelungenen<br />
Quality Time hat der selbst auferlegte<br />
Druck jedoch rein gar nichts zu suchen.<br />
Deshalb ist es auch nicht wirklich<br />
ratsam, deine Qualitätszeit im Voraus<br />
allzu sehr vorauszuplanen. Wenn du<br />
dir eine Liste mit Dingen aufstellst, die<br />
abgehakt werden wollen, verliert die<br />
Quality Time ihren ungezwungenen<br />
Charakter. Die Länge dieser erholsamen<br />
Zeiteinheiten kann dabei ganz<br />
unterschiedlich ausfallen. Manchmal<br />
reicht auch schon eine Stunde aus,<br />
um eine wertvolle Quality Time zu<br />
durchleben.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 10 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
Handy aus!<br />
Im ursprünglichen amerikanischen Sinne<br />
beschreibt die Quality Time das Zusammensein<br />
mit der eigenen Familie. Doch<br />
unabhängig davon, ob dein/e Quality Time<br />
Partner/in mit dir verwandt ist oder nicht,<br />
solltest du dir darüber bewusst sein, dass<br />
diese gemeinsame Zeit auch für die anderen<br />
Personen dazu dient, neue Kraftreserven<br />
zu tanken. Er oder sie möchten<br />
genauso eine gute Zeit haben.<br />
Ablenkungen aller<br />
Art sind deshalb äußerst<br />
unangebracht. In unserer<br />
modernen Welt<br />
ist der Haupttäter in<br />
diesem Punkt meist<br />
das Smartphone.<br />
Der ständige Blick<br />
auf das Handy wirkt<br />
nicht nur unhöflich<br />
den restlichen Anwesenden<br />
gegenüber,<br />
sondern signalisiert gleichzeitig,<br />
dass du gerade<br />
Besseres zu tun hast, als dich mit<br />
deinem Gegenüber zu beschäftigen.<br />
Quality Time mit deinen Liebsten<br />
und ihnen etwas Schönes kaufen sollst. Viel<br />
wertvoller als materielle Dinge sind hierbei<br />
gemeinsame Aktivitäten. Albert herum,<br />
spielt ein Gesellschaftsspiel oder lies deinen<br />
Lieben eine Geschichte vor, welche dich<br />
selbst als Kind schon in ihren Bann zog. Auf<br />
diese Weise erschafft ihr unvergessliche Momente,<br />
an die ihr euch ein Leben lang erinnern<br />
könnt.<br />
Doch auch Freundschaften<br />
sind wichtig für unsere<br />
Seele und möchten dementsprechend<br />
gepflegt<br />
werden. Besuche<br />
mit deiner Freundin<br />
euer Lieblingsrestaurant<br />
oder schaut<br />
euch den Film an, auf<br />
den ihr euch schon<br />
seit Wochen freut.<br />
Quatscht wie früher gemeinsam<br />
die Nächte durch<br />
und erzählt euch jene Dinge,<br />
die nur euer Gegenüber verstehen<br />
kann. Durch diese Punkte wird eure<br />
Freundschaft wachsen und die emotionale<br />
Verbindung zwischen euch noch stärker<br />
werden.<br />
App-Tipp:<br />
Quality Time<br />
Fotos: liderina; PointImages / stock.adobe.com; Google Play Store; Quality Time Verlag<br />
Wenn du die Quality Time dazu nutzt, dich<br />
einmal ausgelassen mit deiner Familie, Freunden,<br />
oder deinem Partner zu unterhalten,<br />
sollten diese Gespräche nicht unbedingt<br />
davon handeln, welche Aufgaben in<br />
Zukunft noch alle erledigt werden müssen.<br />
Versucht gemeinsam zu träumen, redet<br />
über Wünsche und Sehnsüchte. Diese Art<br />
von Unterhaltung birgt einen viel größeren<br />
Mehrwert, als das Gespräch über die kaputte<br />
Waschmaschine. Dies gilt vor allem für die<br />
Quality Time mit dem Beziehungspartner.<br />
Erinnert euch an die Schmetterlinge zurück,<br />
die ihr während der Kennenlernphase<br />
im Bauch hattet. Gibt es bestimmte Orte,<br />
Filme oder Lieder, die euch ganz besonders<br />
verbinden? Lasst die alten Erinnerungen<br />
neu aufleben und erfreut auch an den Emotionen<br />
der Gegenwart.<br />
Wie kann ich die Quality Time noch verbringen?<br />
Wenn du schon selbst eigene Kinder hast, so<br />
kannst du die Qualitätszeit auch wunderbar<br />
mit dem Nachwuchs verbringen. Das<br />
heißt nicht, dass du deine Kleinen in den<br />
nächsten Spielwaren laden schleppen musst<br />
Wenn du deinen Eltern vorschlägst, gemeinsam<br />
einen Ausflug zu unternehmen,<br />
werden diese sich über diesen Schritt in aller<br />
Regel unheimlich freuen. Die Beziehung<br />
zu den eigenen Eltern kann dabei im Erwachsenenalter<br />
ganz neue Züge und Tiefen<br />
annehmen. Es ist oft spannend, deinen Vater<br />
oder deine Mutter nach ihrer persönlichen<br />
Geschichte zu fragen. Was ist ihnen wichtig?<br />
Wie haben sie als Jugendliche getickt? Du<br />
wirst dabei noch das ein oder andere Detail<br />
erfahren, das dir vorher schier undenkbar<br />
erschien.<br />
Zu guter Letzt hast du noch die Möglichkeit,<br />
die Quality Time ganz mit dir alleine zu<br />
verbringen. Hier hast du die freie Auswahl<br />
und kannst genau das tun, was du magst<br />
und was du in der entsprechenden Situation<br />
brauchst. Dies kann das ganz einfache<br />
Fläzen auf dem Sofa sein, oder ein erholsamer<br />
Spaziergang in der Natur. Blende alle<br />
anderen Menschen deines Alltags aus und<br />
genieße deine eigene Gesellschaft. Solche<br />
Momente der inneren Einkehr können dir<br />
zudem dabei helfen, dich als Person selbst<br />
besser kennenzulernen.<br />
Buchtipp:<br />
Quality Time:<br />
Bewusst miteinander leben<br />
und die Zeit wertvoll nutzen<br />
Taschenbuch<br />
von Bernd C Trümper<br />
15,99 €<br />
https://amzn.to/31qOEZH<br />
Quality Time Verlag<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 11 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
Wie gehe ich am besten mit<br />
Stress und Druck um?<br />
Stress ist in unserer modernen Gesellschaft allgegenwärtig. Manche Menschen schmücken sich gar<br />
schon damit, wie viel sie doch um die Ohren haben, Stress ist in gewissen Kreisen längst zum Statussymbol<br />
geworden. Doch auch wenn mach einer mit Stress besser umgehen kann als andere, so bekommt<br />
doch jeder irgendwann die Folgen zu spüren. Die können vergleichsweise harmlos mit Schlafstörungen<br />
beginnen, sich zu einem Burnout steigern und im Extremfall bis zum Herzversagen führen.<br />
Es gibt also viele gute Gründe, Stress zu vermeiden oder zumindest möglichst gut damit umzugehen.<br />
Doch wie gelingt dir das am besten? Wir haben dazu einige nützliche Tipps für dich.<br />
Ist Stress eine Modeerscheinung?<br />
Zunächst einmal sollte sich jeder klar machen, was Stress eigentlich ist. Das Phänomen ist noch vergleichsweise<br />
jung. Erst in den 1930er Jahren kam das Wort zum ersten Mal im medizinischen Zusammenhang<br />
vor. Damals betrieb Hans Seyle als wohl erster die Stressforschung und hat diese bis heute<br />
bleibend geprägt. Das Wort Stress hat er sich bei der Physik ausgeliehen, übersetzt bedeutet es so viel<br />
wie „Anspannung“ oder „Druck“.<br />
Foto: undrey / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 12 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
Stress an sich gibt es aber schon deutlich länger. Es handelt<br />
sich dabei um eine natürliche Reaktion des Körpers, welche<br />
oftmals sogar hilfreich ist und sogar gesund sein kann. Es<br />
gibt auch positive Arten von Stress, welche zum Beispiel Extremsportler<br />
bei der Ausübung ihrer waghalsigen Hobbys verspüren.<br />
Doch wie genau du auf Stress reagierst und wie dieser<br />
ausgelöst wird, ist höchst subjektiv. Wahrscheinlich kennst du<br />
das angespannte Gefühl, wenn du morgens verschlafen hast<br />
und am Arbeitsplatz das Telefon unaufhörlich klingelt. Der<br />
Körper schaltet in solchen Situationen in einen bestimmten<br />
Modus und schüttet unter anderem Adrenalin aus. Das schärft<br />
deine Sinne und ermöglicht es dir, dich voll und ganz auf eine<br />
bestimmte Situation zu konzentrieren. An und für sich ist das<br />
also nichts Schlechtes. Ungesund wird es, wenn der Stress zum<br />
Dauerzustand wird.<br />
Richtig mit Stress umgehen<br />
Leider lässt sich Stress heute nicht immer einfach so vermeiden.<br />
Der berufliche Alltag gepaart mit familiären Pflichten<br />
und sozialen Kontakten führt schnell dazu, dass sich manch<br />
einer überfordert fühlt. Geht es auch dir so, können dir vielleicht<br />
die folgenden Methoden dabei helfen, mit Druck und<br />
Stress besser umzugehen.<br />
Tipp 1: Genügend Schlaf<br />
Ausreichender Schlaf ist schon fast eine Grundvoraussetzung<br />
dafür, dass du mit Stress gut umgehen kannst. Deshalb ist es<br />
wichtig, hier auf die richtige Dosis zu achten. Wie lange wir<br />
jeden Tag im Bett verbringen sollten, darüber gehen die Meinungen<br />
auseinander. Als Konsens haben sich zwar sieben bis<br />
acht Stunden herauskristallisiert, grundsätzlich ist es aber<br />
schlicht eine sehr individuelle Angelegenheit. Manch einer<br />
kommt auch mit nur sechs Stunden Schlaf prima zurecht, andere<br />
sind erst nach neun Stunden so richtig ausgeruht. Bist du<br />
über den Tag öfter mal müde und fällt es dir schon am Nachmittag<br />
schwer, die Augen offen zu halten, so ist das aber ein<br />
klares Anzeichen für zu wenig Schlaf. In einem solchen Fall<br />
kannst du probieren, etwas mehr zu schlafen. So bist du ausgeruhter<br />
und kannst auch mit deinen täglichen Herausforderungen<br />
besser umgehen.<br />
Tipp 2: Bewegung<br />
Es klingt auf den ersten Blick widersprüchlich, doch tatsächlich<br />
hilft nicht nur Entspannen auf der Couch gegen Stress,<br />
sondern auch Sport. Mit Bewegung kannst du deinen Cortisol-Level<br />
herunterfahren und so erfolgreich Druck abbauen.<br />
Aber keine Angst, das bedeutet nicht, dass du jetzt täglich<br />
stundenlang ins Fitness-Studio musst. Es reichen schon einige<br />
Minuten aus, um positive Effekte zu erzielen. Es ist auch nicht<br />
wichtig, was du tust. Ob nun auspowerndes Krafttraining oder<br />
einfach nur ein kleiner Spaziergang durch den Wald, bleibt<br />
also völlig dir überlassen.<br />
Tipp 3: Ernährung<br />
Unsere Ernährung beeinflusst so ziemlich alles. Auch dein<br />
Stress-Level hängt direkt damit zusammen, was du so alles zu<br />
dir nimmst. Gerade unter Stress greifen wir leider viel zu oft zu<br />
den falschen Nahrungsmitteln. Schließlich fehlt uns die Zeit,<br />
uns ein 3-Gänge-Menü zu zaubern und eine Tafel Schokolade<br />
ist immer griffbereit. Tatsächlich verschlimmern Süßigkeiten<br />
die Situation aber nur. Zwar erhältst du zunächst einen echten<br />
Push durch schnelle Energie in Form von Zucker. Schon kurz<br />
darauf fällt dein Blutzucker aber wieder ab und stürzt dich in<br />
ein tiefes Loch. Um mit Stress besser umzugehen, ist es also<br />
eine gute Idee, lieber auf gesunde Nahrungsmittel wie Obst<br />
und Gemüse zurückzugreifen. Das bedeutet aber natürlich<br />
nicht, dass Süßigkeiten prinzipiell verboten wären. Wie so<br />
oft macht die Dosis hier das Gift. Hast du viel mit Stress und<br />
Druck zu kämpfen, so kann eine Umstellung der Ernährung<br />
helfen.<br />
Tipp 4: Zeitmanagement<br />
Vielleicht glaubt du, dass der Tag einfach nicht genug Stunden<br />
hat und du deshalb permanent gestresst bist. In der Regel<br />
haben wir alle aber mehr als genug Zeit, um unsere täglichen<br />
Pflichten zu erledigen. Damit das besser klappt, ist richtiges<br />
Zeitmanagement wichtig. Das kann sogar dabei helfen, Stress<br />
gar nicht erst aufkommen zu lassen. Nimm dir etwas Zeit, um<br />
alle deine Aufgaben für den nächsten Tag zu planen und rechne<br />
für alles genügend Zeit sowie einen gewissen Puffer für unerwartete<br />
Dinge ein. Du wirst sehen, dass es dir damit deutlich<br />
leichter gelingt, durch den Tag zu kommen. Stress taucht so<br />
manchmal gar nicht erst auf. Zwar ist auch das keine Patentlösung<br />
für jeden und es gibt natürlich so manche Ausnahmen,<br />
einen Versuch ist es aber in jedem Fall wert!<br />
Tipp 5: Denk an dich!<br />
Eine pauschale Lösung, um mit Stress und Druck besser umzugehen,<br />
gibt es leider nicht. Jeder muss für sich selbst herausfinden,<br />
was in schwierigen Situationen hilft. Schreck aber<br />
nicht davor zurück, einfach einige Dinge auszuprobieren. In<br />
jedem Fall sollte es sich um etwas handeln, was dir guttut und<br />
dich etwas ablenkt. Es macht keinen Sinn, wenn du dich ins<br />
Fitnessstudio zwingst, obwohl du darauf gar keine Lust hast.<br />
Das führt oft einfach nur zu noch mehr Stress. Nimm dir also<br />
jeden Tag etwas Zeit für dich und tue etwas, was nichts mit<br />
deiner Arbeit, deiner Familie oder deinen Freunden zu tun<br />
hast. Wenn du dabei auf die Signale achtest, die dein Körper<br />
dir gibt, findest du sicherlich schon bald etwas, was auch dir<br />
beim Abbau und dem richtigen Umgang mit dem scheinbar<br />
allgegenwärtigen Stress-Monster hilft.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 13 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
BOOSTE DEIN SELBSTBEWUSSTSEIN<br />
MIT DER 10-10-10 ÜBUNG<br />
Gehörst du zu den Menschen, die irgendwie<br />
ständig übersehen und übergangen werden?<br />
Oder misslingen dir häufig Dinge, die<br />
du eigentlich können solltest? Dann hapert<br />
es irgendwo mit deinem Selbstbewusstsein<br />
und die 10-10-10 Übung könnte genau das<br />
Richtige für dich sein!<br />
Wie unser Unterbewusstsein<br />
das Leben steuert<br />
Dein Leben wird nur zu etwa 5 Prozent<br />
von deinem alltäglichen Wachbewusstsein<br />
gesteuert, für den Rest ist das Unterbewusstsein<br />
zuständig. Sprechen die beiden<br />
keine einheitliche Sprache, zeigt sich das in<br />
deinem Leben durch Barrieren und Probleme.<br />
Du kannst dir das so vorstellen, dass<br />
dein Unterbewusstes dir so etwas wie den<br />
Grundaufbau des Lebens bereitstellt. Deine<br />
inneren Überzeugungen sind die Matrix<br />
und mit dem Wachbewusstsein navigierst<br />
du darin. Jetzt wirst du dich sicherlich fragen,<br />
warum dein Unterbewusstsein dir dann<br />
überhaupt Probleme beschert.<br />
Bist du innerhalb einer harmonisch liebevollen<br />
Familie aufgewachsen und wurdest du<br />
als Kind ernst genommen, gefördert und beachtet,<br />
kennst du Selbstwertprobleme wahr-<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 14 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / ERFOLG & MOTIVATION<br />
Fotos: Wayhome Studio / stock.adobe.com<br />
Um dein Unterbewusstsein langsam aber<br />
beständig umzuprogrammieren, solltest du<br />
positive Werte als Gegengewicht und Ausscheinlich<br />
eher nicht so. Warst du dagegen<br />
sehr viel Kritik ausgesetzt, auf dich alleine<br />
gestellt oder hat ein Elternteil gefehlt, können<br />
sich insgeheim negative Überzeugungen<br />
über das Leben festgesetzt haben.<br />
Umstände, die zu solchen versteckten<br />
Selbstwertproblemen führen können<br />
sind:<br />
- Sätze wie „Das kannst du nicht!“, „Das<br />
bringt nichts!“, „Ergreif lieber einen sinnvollen<br />
Beruf!“, „Erzähl nicht so viel Blödsinn!“.<br />
- Eine Situation des ständigen Mangels. Es<br />
war nicht genug Geld da oder ein Elternteil<br />
war allein erziehend und musste hart ums<br />
Überleben kämpfen.<br />
- Zu wenig frühkindliche Wünsche gingen<br />
in Erfüllung.<br />
- Es wurde im familiären sozialen Umfeld<br />
sehr viel negativ über andere Menschen<br />
und das Leben gesprochen.<br />
Ein gewisser Teil innerhalb unserer Psyche<br />
übernimmt alles aus dem Umfeld als<br />
„normal“, was mit gewisser Regelmäßigkeit,<br />
Überlegenheit oder emotionalen Intensität<br />
um uns herum geschehen ist. Dabei bewerten<br />
diese Systeme des automatisierten Lernens<br />
nicht, ob das gut oder böse war. Die<br />
Natur kennt diese Wertungen nicht, sondern<br />
geht immer davon aus, dass Kinder<br />
von dem umgeben sind, das sie zum Überleben<br />
lernen müssen. Das bedeutet, deine<br />
Matrix spielt das so oder so ähnlich immer<br />
wieder ab. Von Manipulationen, Vorteilnahme,<br />
Eifersucht oder anderen missgünstigen<br />
Geisteshaltungen weiß sie nichts.<br />
Ein weiterer Aspekt dieses automatischen<br />
Lernens suggeriert dem Kind, dass die versorgenden<br />
Personen und andere Autoritäten<br />
recht haben. Der kleine Vogel im Nest<br />
soll ja auch nicht beginnen, die Eltern infrage<br />
zu stellen, sondern zusehen, übernehmen<br />
und nachahmen. Auf einer gewissen Ebene<br />
funktionieren wir Menschen genauso.<br />
Den inneren Kritikern zuhören<br />
Vielleicht kennst du diese inneren Stimmen<br />
schon, die permanent an dir herummäkeln<br />
und dich manchmal ganz schön verwirren.<br />
Wenn nicht, dann achte einmal besonders<br />
auf Situationen, in denen du dich nicht entscheiden<br />
kannst, gehemmt bist, anhaltende<br />
und bohrende Ängste hast oder in sonstiger<br />
Weise emotional unangenehm berührst bist.<br />
In genau diesen Momenten sind die sich<br />
widersprechenden Informationen aus unserem<br />
wachen Geist und den unbewussten<br />
Programmierungen voll aktiv. Vielleicht<br />
kannst du einige dieser Stimmen sogar<br />
identifizieren.<br />
Wie du gesehen hast, übernimmst du viele<br />
Dinge in dein Unterbewusstsein, ohne das<br />
zu wollen. Mit dem Willen rudern Menschen<br />
oftmals mit voller Kraft dagegen. Je<br />
nachdem, wie stark die inneren Manipulatoren<br />
sind, können die Erfolge mäßig sein<br />
oder sie kosten dich enorm viel Kraft.<br />
Das ist in etwa so wie Tauziehen mit sich<br />
selbst. Insgeheim ist da ja noch diese Ebene<br />
in dir, die sagt, diese Menschen in deiner<br />
Kindheit damals hatten recht!<br />
Den eigenen Selbstwert<br />
erkennen und leben<br />
Vielleicht kennst du solche Tage, an denen<br />
du richtig gut drauf bist und alles plötzlich<br />
flutscht. Doch dann scheint irgendetwas<br />
diesen Erfolg wieder zu zerstören und die<br />
Gedanken rund um deine Probleme und<br />
Misserfolge halten dich erneut gefangen.<br />
Irgendetwas möchte dir einreden, das sei<br />
normal. Auf Erfolge kämen eben Misserfolge<br />
und so weiter.<br />
Hör dem bitte nicht mehr zu, sondern stell<br />
dir vor, dein Leben flutscht immer! Einfach<br />
so! Plötzlich kommen die guten Angebote,<br />
Menschen nehmen dich ernst und am Morgen<br />
in der U-Bahn bekommst du bereits<br />
das erste Kompliment.<br />
Wie das ist nicht möglich? Doch!<br />
Du musst die ständig mäkelnden Programme<br />
nur gegen neue tauschen und die 10-10-<br />
10 Übung hilft dir genau dabei!<br />
Die 10-10-10 – so wird’s gemacht!<br />
gleich setzen. Erfunden wurde diese einfache<br />
Übung vom Selbstwert-Coach und<br />
Redner Steffen Kirchner. Durch die tägliche<br />
Wiederholung immer der gleichen Werte<br />
zu allen Tageszeiten, hilfst du dir selbst,<br />
neue Datenbahnen in dein Unterbewusstsein<br />
zu zementieren – und zwar genau dorthin,<br />
wo dein wahres Selbst, deine wirkliche<br />
Schönheit und all die Liebe für dich selbst<br />
Zuhause sind!<br />
Nimm dir zunächst ein Blatt Papier und einen<br />
Stift. Dann setzt du dich gemütlich hin<br />
und schreibst spontan 10 deiner absoluten<br />
Stärken auf. Wofür schätzt du dich selbst<br />
und was hältst du an dir selbst für besonders<br />
gut und liebenswert? Versuch die Ideen<br />
frei fließen zu lassen und sei dir sicher,<br />
du kannst nur das Richtige aufschreiben!<br />
Vielleicht kannst du an dieser Stelle bereits<br />
die Kritiker hören. Lass sie reden und<br />
schreibe weiter. Wenn es dir schwerfällt auf<br />
Anhieb 10 Stärken zu nennen, dann leg Stift<br />
und Zettel weg. Über den Tag verteilt werden<br />
dir Stärken einfallen oder sie werden<br />
dir ganz plötzlich während deines Tuns bewusst.<br />
Oder aber du fragst Freunde und Bekannte,<br />
was sie an dir ganz besonders stark<br />
und liebenswert finden!<br />
Wenn du die Liste vollständig hast, dann beginnst<br />
du, ab sofort diese 10 Stärken 10 Mal<br />
am Tag laut vor dich hinzusagen. Laut! Es<br />
ist wichtig, dass du dich selbst diese Stärken<br />
sagen hörst, denn deine Stimme übt einen<br />
besonderen Einfluss auf dein Unbewusstes<br />
aus. Die Übung wiederholst du dann 10<br />
Tage lang.<br />
10 Tage lang, 10 mal täglich, 10 deiner<br />
Stärken<br />
Beobachte dich, wie sich deine Wahrnehmung<br />
dieser Stärken und der 10-10-10<br />
Übung im Laufe dieser Zeit verändert.<br />
Auch die Stimmen der Kritiker werden sich<br />
verändern. Während dieser 10 Tage wirst<br />
du wahrscheinlich öfters innehalten und<br />
bemerken, dass du diese Stärken jeden Tag<br />
lebst. Wenn andere sie bisher noch nicht anerkannt<br />
haben, dann nur, weil du dir selbst<br />
nicht über diese Stärken in vollem Umfang<br />
bewusst warst!<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 15 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
ENTSPANNT AUCH AM FLUGHAFEN LESEN<br />
mit<br />
DEN ENTERTAINMENT-APPS VON<br />
Lufthansa<br />
Eurowings<br />
Austrian airlines<br />
Swiss air<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 16 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE MAGAZIN SEITE: 17 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Foto: rh2010 / stock.adobe.com
AJOURE / INTERVIEW<br />
Interview<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 18 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
RUBY<br />
O. FEE<br />
IHR LEBEN, IHRE LEIDENSCHAFT &<br />
IHR STREBEN NACH NACHHALTIGKEIT<br />
Drei Monate war Ruby nun beruflich in Los Angeles. Eine Stadt, die es ihr im wahrsten Sinne des Wortes<br />
angetan hat. Sie liebt L.A. und könnte sich durchaus ein Leben dort vorstellen. Frisch zurückgekehrt im<br />
schönen Berlin haben wir uns mit ihr in ihrem Lieblings-Café Rose Garden getroffen, da sie vor allem<br />
zum aktuellen Thema Nachhaltigkeit viel zu erzählen hat. Wie sie selbst versucht, Gutes für die Umwelt<br />
zu tun, wie sie aufgewachsen ist und was Ruby schon früh in ihrem Heimatland Brasilien gelernt hat,<br />
erfährst du hier.<br />
Foto: Kerem Bakir / @keba<br />
Geboren in Costa Rica (San José; 1996), aufgewachsen<br />
in Brasilien und dann 2008 der Umzug<br />
nach Berlin. Neben Deutsch und Englisch<br />
sprichst du fließend Portugiesisch und hast<br />
durch diese Kombination wohl einiges an südamerikanischem<br />
Temperament in dir. Gibt es<br />
denn etwas, was du in Brasilien nach wie vor<br />
besser findest als hier – etwas, woran du dich<br />
hier einfach nicht gewöhnen kannst oder willst?<br />
Das ist schwer zu sagen, denn ich mag es, mich<br />
auf Situationen einzulassen. Brasilien hat unglaublich<br />
viele schöne Seiten, die super toll sind.<br />
Andererseits gibt es hier in Berlin aber Seiten, die<br />
ich in Brasilien nie zu Gesicht bekommen hätte.<br />
Beruflich ist es für mich natürlich viel besser in<br />
Berlin zu sein, aber ich liebe Brasilien und besonders<br />
Bahia, den Ort, an dem ich aufgewachsen<br />
bin. Ich weiß nicht, ob man sagen könnte, dass<br />
es in Brasilien besser ist als hier, aber was ich am<br />
Leben in diesem südamerikanischen Land schön<br />
finde ist, dass man sehr viel in der Natur ist. Man<br />
ist einfach viel naturverbundener. Das ist etwas,<br />
was mir hier fehlt. Dann ist da natürlich noch der<br />
Strand, den ich sehr liebe. Klar haben wir hier in<br />
Berlin auch Sommer, doch das Wetter ist in meinem<br />
Heimatland schon um einiges besser und<br />
angenehmer. Und dann sind da noch die Menschen,<br />
die alle so herzlich, offen und positiv sind,<br />
wo ich mir hin und wieder wünsche, man könnte<br />
das hier manchmal auch ein bisschen mehr rauslassen.<br />
Hier sind viele einfach sehr für sich selbst<br />
eingestellt und oftmals auch verängstigt und nicht<br />
wirklich offen der Welt gegenüber. Ich freue mich<br />
immer, wenn ich nach Brasilien fliege. Ich versuche,<br />
dass ich wenigstens einmal im Jahr dort sein<br />
kann, um meine Freunde und Familie zu besuchen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 19 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
Wo fühlst du dich denn mehr zuhause?<br />
Ich muss zugeben, dass es fast ausgeglichen<br />
ist: Ich liebe Berlin und ich bin seit<br />
meinem zwölften Lebensjahr hier, was ja<br />
schon eine ganze Weile ist und weshalb<br />
ich Berlin auch als mein Zuhause sehe.<br />
Wenn ich dann nach Brasilien fliege, fällt<br />
mir allerdings auf, was ich alles vermisst<br />
habe. Für mich ist es die Abwechslung<br />
zwischen Berlin und Brasilien, die mir ein<br />
außergewöhnliches Zuhause bietet. Ein<br />
Zuhause auf zwei Kontinenten.<br />
Ein Thema, welches dir unheimlich<br />
wichtig ist, ist Nachhaltigkeit. Du hast<br />
schon als Kind mit deiner Mutter viel<br />
Zeit auf Flohmärkten verbracht, um<br />
dort eure Kleidungsstücke an<br />
Bedürftige weiterzugeben.<br />
Wie kam es dazu?<br />
Wir haben das nicht bewusst gemacht,<br />
es war vielmehr normal für uns, anderen<br />
helfen zu wollen. Meine Mutter hat<br />
damals immer meine Kinderklamotten<br />
an Bedürftige weitergegeben, da man als<br />
Kind so schnell wächst. Auch wenn wir<br />
längere Zeit auf Reisen waren, was ja des<br />
Öfteren vorkam, haben wir Koffer voller<br />
Kleidungsstücke an die Menschen und<br />
Kinder im jeweiligen Land verschenkt. Ich<br />
muss auch sagen, dass es eine sehr schöne<br />
Erfahrung ist, wenn man seinen Mitmenschen<br />
etwas Gutes tut. Wir sind in sehr<br />
vielen Ländern gewesen, Indien, Afrika<br />
und Thailand und dort sind die Menschen<br />
über Hilfe sehr dankbar. Ich finde jetzt<br />
aber nicht, dass man weit reisen muss, um<br />
helfen zu können, denn das kann und sollte<br />
man im eigenen Land genauso tun. Bei<br />
uns ist dies im Ausland passiert, weil wir<br />
eben viel unterwegs gewesen sind. Mittlerweile<br />
ist das Reisen natürlich weniger<br />
geworden, also nehme ich die Kleidungsstücke,<br />
die ich nicht mehr trage, um sie<br />
Leuten zu geben, die hier bei uns leben.<br />
Generell muss ich sagen, dass ich dieses<br />
ganze Movement, was gerade so passiert,<br />
sehr wichtig finde. Wir alle sollten sehr<br />
viel achtsamer werden. Ich erinnere mich,<br />
als ich noch in Brasilien gelebt habe, dass<br />
die Bewohner dort, besonders da sie so<br />
viel in der Natur unterwegs sind, generell<br />
nachhaltiger leben als Menschen in dichtbesiedelten<br />
Großstädten, wo von der Natur<br />
nicht mehr viel übrig ist.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 20 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE AJOURE / INTERVIEW / PEOPLE<br />
Foto: Kristian Fenselow<br />
Gibt es denn aktuelle Projekte zum Thema<br />
Nachhaltigkeit, an denen du arbeitest?<br />
Ich befasse mich erst seit kurzem so stark<br />
mit dem Thema Nachhaltigkeit im eigenen<br />
Land, denn vieles, was nachhaltig ist, habe<br />
ich vorher automatisch gemacht, ohne<br />
groß darüber nachzudenken. In letzter<br />
Zeit habe ich mich viel mit anderen Interessierten<br />
über das Thema Nachhaltigkeit<br />
und Umweltschutz austauschen können.<br />
Jetzt möchte ich selbst aktiver werden und<br />
überlege, was genau ich machen könnte.<br />
Ich bin mir sicher, dass ich sehr bald eine<br />
passende Aufgabe finde, die mich zu diesem<br />
Thema etwas beitragen lässt. Vielleicht<br />
kommt ja auch jemand auf mich zu und<br />
erzählt mir von einer tollen Idee, die wir<br />
dann gemeinsam umsetzen.<br />
Wir Deutschen bilden uns ja immer ein,<br />
super nachhaltig und umweltbewusst zu<br />
sein. Im Vergleich zu dem, was du aus<br />
Brasilien kennst, wie schneiden wir da<br />
ab und was sollte hier vielleicht deutlich<br />
besser laufen?<br />
Ich glaube, es ist immer und überall noch<br />
Verbesserungsbedarf. Jeder einzelne Haushalt<br />
kann mehr zum Schutz unserer Erde<br />
beitragen, als er aktuell vielleicht bereits<br />
tut. Da ist es sicherlich egal, ob das hier<br />
in Deutschland oder in Brasilien ist, denn<br />
niemand verhält sich diesbezüglich perfekt.<br />
Man kann natürlich nicht alles von<br />
heute auf morgen auf den Kopf stellen, aber<br />
das, was jedem Einzelnen individuell möglich<br />
ist, sollten wir auch umsetzen. In meinem<br />
Beruf ist es so, dass ich auch nicht auf<br />
alles verzichten kann, was jetzt nicht zwingend<br />
super nachhaltig ist. Aber ich kann<br />
darauf achten, was ich persönlich ändern<br />
kann, um auch beruflich nachhaltiger zu<br />
sein. Was ich sehr gut finde ist, dass mittlerweile<br />
am Set darauf geachtet wird, dass<br />
weniger Plastik verbraucht wird. Es gab<br />
immer Plastikbecher und Plastikflaschen<br />
und jeder ließ die ständig irgendwo liegen.<br />
Irgendwann kam es dazu, dass man einen<br />
einzigen Wasserkanister deponiert hat und<br />
jeder bekam einen Becher, den er oder sie<br />
sich an die Hüfte klippen konnte. Ebenso<br />
wie die Mülltrennung am Set – damals gab<br />
INTERVIEW<br />
es nur einen großen Mülleimer, heute stehen<br />
da manchmal drei bis vier und das ist<br />
gut so. Dies sind zwar nur Kleinigkeiten,<br />
doch auch diese sind bereits ein Schritt in<br />
die richtige Richtung.<br />
...und sie<br />
riefen:<br />
„Wir wollen<br />
eine<br />
Zukunft!“<br />
Du sagtest kürzlich: „Wenn jeder im<br />
kleinen Rahmen nachhaltiger agiert, ist<br />
schon viel getan.“ Wo und wie versuchst<br />
du persönlich diesem Streben nach<br />
Nachhaltigkeit gerecht zu werden?<br />
Ich habe lustigerweise durch meine beste<br />
Freundin Zsá Zsá sehr viel dazugelernt.<br />
Ich war ja damals kein Stadtkind und<br />
vieles war für mich neu. Sie ist Vegetarierin,<br />
trennt akribisch den Müll, kauft<br />
Lebensmittel aus der Region und achtet<br />
darauf, dass ihre Lebensmittel Bioqualität<br />
haben. All das war für mich neu und<br />
dank ihr konnte ich mein Bewusstsein<br />
dahingehend erweitern. Wir waren gerade<br />
wieder bei der Veranstaltungsreihe<br />
BE A MOVER von Daimler zu Gast, wo<br />
es ausnahmslos um Nachhaltigkeit und<br />
E-Mobilität ging. Angefangen bei fairer<br />
Mode aus der Region, über diverse recycelte<br />
Produkte und vieles mehr. Ich finde<br />
dieses Thema interessant und gleichzeitig<br />
ist es sehr wichtig sich zu informieren.<br />
Ich denke, wir sollten alle gemeinsam dazulernen<br />
und voneinander lernen: wenn<br />
ich z.B. ein Interview dafür nutzen kann,<br />
um mich über diese alltäglichen „Kleinigkeiten“,<br />
die unsere Welt ein wenig<br />
besser machen austauschen zu können,<br />
dann freut mich das und ich nutze die<br />
Möglichkeit natürlich.<br />
Aktuell spaltet die junge Schwedin Greta<br />
Thunberg die Gemüter weltweit. Wie<br />
stehst du zu dem was sie sagt, tut und<br />
denkt? Wie realistisch oder unrealistisch<br />
sind ihre Denkansätze?<br />
Ich glaube, sie ist auf die Welt gekommen<br />
und hat diesen Auftrag für sich entdeckt.<br />
Ich finde es ist wichtig, dass die Klimabewegung<br />
eine so starke Stimme gewonnen<br />
hat, aber natürlich kann sich nicht jeder<br />
einhundertprozentig nachhaltig verhalten.<br />
Was ich gut finde ist, dass das Thema<br />
Umweltschutz durch Greta aktuell so sehr<br />
in den Medien ist und dass diese Tatsache<br />
viele zum Nachdenken bewegt und man<br />
sich selbst die Frage stellen kann, was<br />
man ändern könnte. Ich kann nicht ganz<br />
nachvollziehen, weshalb Greta von immer<br />
noch so vielen so sehr verurteilt wird. Ich<br />
denke, dass liegt vielleicht auch daran,<br />
dass Menschen, die vor etwas Neuem stehen,<br />
erst einmal verunsichert werden. Es<br />
kann und muss sich natürlich jeder seine<br />
eigene Meinung bilden, aber ich bin da<br />
sehr wissbegierig, offen und höre mir das<br />
gerne an, um dann entscheiden zu können<br />
was ich persönlich in meinem Wirkungsfeld<br />
zum Klimaschutz beitragen kann.<br />
Vor kurzem wurde eine Woche lang Berlin<br />
durch die Umweltschutzbewegung<br />
„Extinction Rebellion“ lahmgelegt. Sitzblockaden<br />
und gesperrte Straßen wohin<br />
man geschaut hat. Warst du dabei?<br />
Ich war zu dieser Zeit selbst in New York,<br />
wo so viele Menschen bei „Fridays For<br />
Future“ auf der Straße waren. Es war sehr<br />
krass, denn wir standen zwischen so vielen<br />
Hochhäusern und überall waren Kinder<br />
mit Schildern, die geschrien haben:<br />
„Wir wollen eine Zukunft, wir wollen eine<br />
Zukunft!“ Es war ein heftiges Gefühl, zwischen<br />
all den alten und jungen Demonstranten<br />
zu stehen.<br />
Bist du der Meinung, es wären auch so<br />
viele junge Menschen auf der Straße<br />
gewesen, wenn es ein Samstag gewesen<br />
wäre und kein Freitag, an dem sie für<br />
die Demo die Schule haben schwänzen<br />
dürfen?<br />
Ich glaube tatsächlich, dass sie auch samstags<br />
gekommen wären. Man kann natürlich<br />
behaupten, dass junge Menschen solche<br />
Großveranstaltungen ausnutzen, um<br />
blau zu machen, aber ich bin der Über-<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 21 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
zeugung, dass sie dennoch gekommen<br />
wären. Die Kinder wissen nicht, was die<br />
Zukunft bringt und ich hatte echt das<br />
Gefühl, dass sie Angst davor haben.<br />
Findest du, dass man für einen guten<br />
Zweck auch Gesetze brechen darf?<br />
Ich weiß es nicht. Das ist eine echt<br />
schwierige Frage. Die Sache ist doch<br />
die, dass man sich fragen muss, wie und<br />
wann Leute aufwachen und wirklich<br />
zuhören. Klar ist so ein Verhalten auch<br />
nachteilig für die, die arbeiten müssen<br />
und durch Straßenblockaden in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden. Es entsteht<br />
ein riesiges Chaos, aber gleichzeitig ist<br />
es wichtig, um Aufmerksamkeit zu generieren,<br />
weil uns sonst weitestgehend<br />
die Hände gebunden sind und sonst<br />
niemand zuhört. Also entstehen solche<br />
Ausnahmezustände wie Sitzblockaden<br />
quer durch Berlin, Paris und New York.<br />
Interview<br />
Oftmals geht Nachhaltigkeit mit dem<br />
Thema Vegetarismus einher. Deine<br />
beste Freundin und WG-Mitbewohnerin<br />
Zsá Zsá Inci Bürkle, mit der wir vor<br />
einiger Zeit ebenfalls zusammensaßen,<br />
hat dich der vegetarischen Ernährung<br />
etwas nähergebracht. Ist das jetzt genau<br />
dein Ding oder steht Fleisch nach<br />
wie vor aus der Speisekarte?<br />
Ich bin in Brasilien aufgewachsen und<br />
dort wird Fleisch in der Ernährung ganz<br />
großgeschrieben. Man sollte sich jedoch<br />
auch bewusst machen, dass Fleisch nicht<br />
sehr gesund für unseren Körper ist. Hier<br />
entstehen dann sozusagen zwei Ansatzpunkte:<br />
Zum einen ist der Massenkonsum<br />
von Fleisch nicht nachhaltig und<br />
schadet dem Weltklima, auf der anderen<br />
Seite schadet es aber auch dir selbst. Ein<br />
umweltschonenderer Fleischkonsum<br />
wäre schon erreicht, wenn man nur noch<br />
ein oder zweimal pro Woche Fleisch isst<br />
und darauf achtet dieses aus ökologischer<br />
und artgerechter Haltung zu beziehen.<br />
Dadurch wird dein Verhalten automatisch<br />
nachhaltiger – auch wenn du es<br />
in erster Linie für dich selbst tust. Wenn<br />
man dann noch versucht seinen Einkauf<br />
bei lokalen Landwirten zu tätigen, dann<br />
hat man schon wieder einen weiteren<br />
Schritt zur Nachhaltigkeit gemacht, ganz<br />
ohne, dass es einem selbst weh tut.<br />
Du bist schon früh vor der Kamera gestanden<br />
und bist diesem Beruf bis heute<br />
treu geblieben. War das schon immer<br />
dein Traum? Wie kam es dazu?<br />
Ich wollte als Kind eigentlich Malerin<br />
werden. (lacht) Ich weiß deshalb nicht,<br />
ob die Schauspielerei schon immer mein<br />
Traum war, es wurde es aber. Nach dem<br />
wir nach Berlin gezogen sind musste ich<br />
mich erst einmal schlaumachen, was ich<br />
tun muss, um meinem Wunsch nachzukommen.<br />
So landete ich in einer Agentur<br />
und durfte meinen allerersten Film spielen.<br />
Das war sehr aufregend und schön.<br />
Ich war schon immer ein Freigeist und<br />
fand schon früh, dass Filme eine faszinierende<br />
Welt waren, wo man Dinge kreieren<br />
kann, die es im echten Leben nicht gibt.<br />
Eine Art Fantasiewelt. Als Kind nimmst<br />
du Sachen wahr, die du als Erwachsener<br />
nicht mehr wahrnimmst und darüber die<br />
Macht zu haben, hat mich gefesselt. In<br />
eine Fantasiewelt einzutauchen und dies<br />
als Beruf zu machen, war das Beste, was<br />
mir hätte passieren können.<br />
Als Kind bin ich in den Wald gegangen<br />
und habe überall Kekse verteilt und darauf<br />
gewartet, dass die Elfen kommen, um<br />
diese zu holen. Diese Traumwelt hat mich<br />
damals schon gepackt. Als ich entdeckt<br />
habe, dass ich einen Beruf ausüben kann,<br />
in dem ich den ganzen Tag spielen darf,<br />
da war für mich klar, dass dies mein Weg<br />
sein soll. Bis heute liebe ich es Filme zu<br />
machen und hoffe, dass ich das noch eine<br />
lange Weile machen darf.<br />
Deine Filmografie kann sich mittlerweile<br />
sehen lassen und im Januar 2020<br />
startet im Kino die Lebensverfilmung<br />
Udo Lindenbergs, einem echten deutschen<br />
Urgestein. Welche Rolle spielst<br />
du und wie waren die Dreharbeiten?<br />
Die Dreharbeiten waren sehr schön. Ich<br />
übernehme nur einen kleinen Teil in seiner<br />
Geschichte in den 70er Jahren. Ich<br />
spiele eine verflossene Liebe und bin gespannt,<br />
wie der Film am Ende geworden<br />
ist. Jan Bülow spielt Udo Lindenberg, der<br />
echt super dazu gepasst hat und ihn sehr<br />
authentisch spielt. Udo Lindenberg selbst<br />
wird aber nicht im Film zu sehen sein.<br />
Liebe Ruby, weiterhin viel Erfolg beim<br />
Film und wir hoffen, dass deine Ansatzpunkte<br />
zur Nachhaltigkeit bei vielen<br />
Lesern ankommen und umgesetzt werden.<br />
Foto: Kerem Bakir / @keba<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 22 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 23 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: nikomsolftwaer / stock.adobe.com
AJOURE / PEOPLE<br />
WAS WURDE EIGENTLICH AUS<br />
„HÖR MAL WER DA HÄMMERT“- STAR<br />
JONATHAN TAYLOR THOMAS?<br />
STAR-PORTRAIT<br />
Fotos: 20th Century Fox; Touchstone; Buena Vista<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 26 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / PEOPLE<br />
Erinnerst du dich noch an Randy Taylor<br />
aus der Kultserie „Hör mal, wer da hämmert“,<br />
der seinen Vater mit seinen frechen<br />
Sprüchen nicht selten an den Rande des<br />
Wahnsinns getrieben hat? In der Rolle des<br />
mittleren Sohnes war acht Staffeln lang der<br />
Schauspieler Jonathan Taylor Thomas zu sehen.<br />
Doch was macht dieser eigentlich heute?<br />
Wir verraten es dir.<br />
Jonathan Taylor Thomas: Ausstieg in<br />
der achten Staffel von „HMWDH“<br />
In der 90er-Jahre-Kultserie „Hör mal, wer<br />
da hämmert“ war Randy Taylor, der mittlere<br />
Sohn des Heimwerkerkönigs Tim Taylor,<br />
stets ein absoluter Publikumsliebling. Wenig<br />
verwunderlich: War er unter den drei<br />
Brüdern doch der Einzige, dessen Sprüche<br />
ähnlich sarkastisch angehaucht waren, wie<br />
die seines Serienvaters Tim Allen. Verkörpert<br />
wurde der freche Junge über acht Jahre<br />
hinweg vom US-Schauspieler Jonathan<br />
Taylor Thomas, der sich jedoch zum Schock<br />
vieler Fans in der achten Staffel der Serie<br />
verabschiedete und sogar in der großen<br />
Abschiedsepisode mit Abwesenheit glänzte.<br />
Schnell machte das Gerücht die Runde,<br />
dass es hinter den Kulissen zum Streit mit<br />
den anderen Darstellern gekommen ist - als<br />
offiziellen Grund für seinen Ausstieg gab<br />
der Schauspieler jedoch an, sich mehr auf<br />
sein Geschichts- und Philosophie-Studium<br />
an der renommierten Harvard Universität<br />
konzentrieren zu wollen.<br />
Nach Ausstieg aus der Kultserie nur<br />
kleinere Schauspielrollen<br />
Seit dem Ende von „Hör mal, wer da hämmert“<br />
sind mittlerweile 20 Jahre vergangen.<br />
Was also wurde aus Jonathan Taylor Thomas,<br />
der mittlerweile 38 Jahre alt ist? Nach<br />
der Absetzung der Serie kehrte Thomas<br />
dem Showbusiness überraschenderweise<br />
nicht gänzlich den Rücken zu und war auch<br />
in den darauffolgenden Jahren immer mal<br />
wieder in TV- und Kinofilmen zu sehen -<br />
hierbei handelte es sich jedoch um eher<br />
unbekannte Werke wie „Speedway Junky“<br />
oder „Walking Across Egypt“. Nach einigen<br />
kurzen Gastauftritten in TV-Serien wie<br />
„Ally McBeal“ im Jahr 2000 und „Smallville“<br />
in den Jahren 2002 und 2004 schaute<br />
Thomas noch kurz in den Serien „8 Simple<br />
Rules“ und „Veronica Mars“ vorbei, ehe er<br />
sich im Jahr 2006 dann doch noch eine längere<br />
Auszeit von der Schauspielerei genehmigte.<br />
Viele Fans von Jonathan Taylor Thomas<br />
machten sich bereits Sorgen, ob sie ihren<br />
Lieblingsschauspieler fortan nie wieder im<br />
Fernsehen oder im Kino sehen würden,<br />
da dieser seine Auszeit offenbar sehr ernst<br />
nahm - vielleicht gab es aber auch einfach<br />
kein geeignetes Projekt für ihn, an dem er<br />
gerne beteiligt gewesen wäre. Durch seine<br />
langjährige Mitwirkung in „Hör mal, wer<br />
da hämmert“ und zahlreichen weiteren<br />
Filmen, wie etwa der romantischen Komödie<br />
„I‘ll Be Home for Christmas“ oder der<br />
Romanverfilmung „Tom and Huck“, dürfte<br />
sich zudem ein nettes Sümmchen auf seinem<br />
Bankkonto angesammelt haben, welches<br />
ihm zumindest die Möglichkeit bieten<br />
dürfte, sich seine zukünftigen Projekte<br />
selbst auszusuchen.<br />
Kurzzeitiges Comeback bei „Last Man<br />
Standing“<br />
Im Jahr 2013 war es dann endlich soweit:<br />
Jonathan Taylor Thomas kehrte für die Serie<br />
„Last Man Standing“ vor die Kamera zurück.<br />
Dass er sich gerade diese Serie für sein<br />
Comeback ausgesucht hat, dürfte wohl kein<br />
Zufall gewesen sein: Die Hauptrolle in „Last<br />
Man Standing“ spielt kein Geringerer als<br />
Tim Allen, der ja auch damals bei „Hör mal,<br />
wer da hämmert“ als Randys Vater zu sehen<br />
war. In insgesamt vier Episoden war Thomas<br />
zwischen den Jahren 2013 und 2015 zu<br />
sehen, in drei davon führte er sogar Regie.<br />
Viele Fans von „Hör mal, wer da hämmert“<br />
zeigten sich von seiner Mitwirkung in der<br />
Serie begeistert - bewies diese doch gewissermaßen,<br />
dass an den Gerüchten, dass ein<br />
Streit zwischen Tim Allen und Jonathan<br />
Taylor Thomas der Grund für seinen damaligen<br />
Ausstieg aus HMWDH war, offenbar<br />
nicht allzu viel dran war.<br />
Jonathan Taylor Thomas liebäugelt mit<br />
einer Arbeit hinter der Kamera<br />
Nach seinem Kurzcomeback in „Last Man<br />
Standing“ war von Jonathan Taylor Thomas<br />
abermals nicht mehr viel zu hören: Er war<br />
seitdem weder in einem Film noch in einer<br />
Serie zu sehen. Ohnehin scheint es den<br />
Schauspieler fortan eher hinter die Kamera<br />
zu ziehen: Bereits in einem Interview<br />
aus dem Jahr 2011 gab er bekannt, dass<br />
ihm diese Arbeit sehr viel Spaß machen<br />
würde - zeitgleich wollte er eine Rückkehr<br />
vor die Kamera aber auch nicht vollständig<br />
ausschließen, da er immer noch eine<br />
Leidenschaft für Film und Fernsehen<br />
hat. <strong>2019</strong> meldete die für gewöhnlich gut<br />
informierte Zeitschrift „Variety“ schließlich,<br />
dass sich Thomas um einen Sitz im<br />
SAG-AFTRA-Nationalvorstand bewirbt.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Gewerkschaft,<br />
die sowohl Schauspieler als auch<br />
Sänger, Synchronsprecher und Journalisten<br />
vertritt.<br />
Und wer weiß: Vielleicht zieht es den charismatischen<br />
Schauspieler ja bald tatsächlich<br />
mal wieder vor die Kamera.<br />
Last Man Standing<br />
eine wüste bescherung<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 27 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE MAGAZIN SEITE: 28 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Stoppt den Klimawandel,
Künstler: Matthew Cusick<br />
bevor er unsere Welt verändert.<br />
www.greenpeace.de/helfen<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 29 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
ILIRA<br />
EIN LEBEN MIT „EXTRA FR!ES“<br />
Sie ist humorvoll, jung, verfügt über eine<br />
Vier-Oktaven-Stimme, sieht super aus<br />
und ist bereit, die Welt zu erobern. Die<br />
Wahlberlinerin, die aus der behaglichen<br />
Stadt Bern in die deutsche Hauptstadt<br />
zog, weiß, wie wichtig ein gutes Bauchgefühl<br />
ist. Dass sie zwischen Kühen und<br />
Eseln aufgewachsen ist, sieht man ihren<br />
extravaganten Drag-Queen-Outfits nicht<br />
an. Im Gegenteil, viele sortieren sie zunächst<br />
in eine Schublade und merken<br />
dann, dass Ilira ein vollkommen anderer<br />
Mensch ist, als man zuerst denken würde.<br />
Wir haben uns mit dem Schweizer<br />
Ausnahmetalent getroffen und wollten<br />
alles wissen, denn mit weniger hätten wir<br />
uns nicht zufriedengegeben.<br />
Laut, schrill und vom Look her polarisierend<br />
auf ganzer Linie. Ist das nur vor<br />
der Kamera so oder auch im Privatleben?<br />
Das ist tatsächlich auch schon immer so<br />
in meinem Privatleben gewesen und hat<br />
sich dann auf meinen Beruf projiziert.<br />
Ich glaube, dass das ganz gut so ist, da es<br />
Hand in Hand mit meiner Musik geht.<br />
Mein Look verkörpert komplett meine<br />
Musik, weshalb mich Leute auch auf Anhieb<br />
gut kategorisieren können (lacht).<br />
Im Privatleben kann das natürlich auch<br />
mal sehr anstrengend werden, vor allem,<br />
Fotos: Jen Krause<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 30 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
wenn man auf der Straße unterwegs ist<br />
und sich hübsch machen will. Ich muss<br />
dazu sagen, dass „hübsch machen“ bei<br />
mir bedeutet, völlig overdressed und<br />
Drag-Queen-mäßig auszusehen (lacht).<br />
Das hört dann logischerweise bei Rouge<br />
nicht auf, sondern beinhaltet Extensions,<br />
Lashes, zweifarbiger Lippenstift und<br />
vieles mehr. Wenn ich dann so auf die<br />
Straße gehe, ist es schon ab und zu mal<br />
anstrengend und unangenehm, immer<br />
so angeglotzt zu werden – vor allem von<br />
Männern. Das verunsichert mich dann<br />
gelegentlich und ich frage mich, ob ich<br />
es denn echt so hart übertrieben habe.<br />
Auf der anderen Seite sage ich mir, dass<br />
es nicht unsere Gesellschaft sein kann,<br />
wenn sich eine Frau Sorgen machen<br />
muss, ob sie zu sehr gestylt ist oder nicht,<br />
denn eigentlich sollte man sich frei fühlen<br />
dürfen und das tun, worauf man Lust<br />
hat. Das ist aber auch schon das einzig<br />
Negative an meinen Outfits. Ansonsten<br />
liebe ich es, so schrill herumzulaufen<br />
und mich ausleben zu dürfen.<br />
Wann kam denn die Entscheidung<br />
nach Berlin zu ziehen?<br />
Alleine auf Spotify hast du über 70<br />
Millionen Streams – etwas, worauf du<br />
zurecht stolz sein darfst. Menschen<br />
verwechseln Stolz aber häufig mit Arroganz.<br />
Wie viele Vorurteile musst(-<br />
est) du über dich ergehen lassen und<br />
wie gehst du damit um?<br />
Eigentlich stehe ich tagtäglich vor diesem<br />
Problem. Menschen verwechseln<br />
mich jeden Tag mit einer arroganten<br />
Frau, da ich natürlich sehr selbstbewusst<br />
auftrete und durchaus meinen Wert<br />
kenne. Ich nehme das niemandem übel,<br />
denn wenn ich ab und zu Videos von mir<br />
anschaue und unbeobachtet bin, würde<br />
ich als „normaler Mensch“ anfangs wohl<br />
auch so über mich denken. Im Endeffekt<br />
ist das nur Selbstvertrauen und das ist<br />
ein gewaltiger Unterschied zu Arroganz.<br />
Die Leute sollten versuchen, diesen Unterschied<br />
in Betracht zu ziehen, bevor<br />
sie urteilen. Das macht vieles leichter.<br />
Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass<br />
ich dieses „abgestempelt werden“ auch<br />
ein wenig mag. Ich liebe diesen Überraschungseffekt<br />
und den Moment, wo<br />
mich Leute unterschätzen und denken<br />
„das ist nur ne Tusse“. Vor allem erfolgreiche<br />
Männer nehmen sich dieses Denken<br />
immer gerne heraus. Doch dann<br />
komme ich mit Fakten um die Ecke und<br />
ernte große Gesichter, die mich auf einmal<br />
fragend anschauen, weil sie damit<br />
nicht gerechnet haben. Ein Stück weit<br />
kategorisieren wir wohl alle.<br />
Ich natürlich auch, aber ich versuche bewusst,<br />
dieses Schubladendenken außer<br />
Acht zu lassen. Deshalb sage ich auch:<br />
„It´s ok – I don‘t judge it.“<br />
Stichwort Stimmungsschwankungen –<br />
du selbst sagst, du seist keine einfache<br />
Person. Wie wirkt sich das aus und in<br />
wie weit spielt da dein kosovo-albanisches<br />
Temperament eine Rolle?<br />
Jeder, der mich kennt, schmunzelt, wenn<br />
er die Frage hört. Ich bin auf jeden Fall<br />
eine der schwierigsten Personen, die ich<br />
kennengelernt habe (lacht). Ich bin sehr<br />
temperamentvoll und habe unfassbar<br />
viel Emotionen. Ich fühle in einer einzigen<br />
Stunde wohl 10.000 Emotionen<br />
Vor vier Jahren, weil Prinz Pi mich damals<br />
auf Instagram entdeckte. Er meinte,<br />
er baue mich hier in Berlin mit seinem<br />
Team auf, doch dafür müsse ich hierherziehen.<br />
Manchmal vermisse ich die<br />
Schweiz, oder besser gesagt, ihre Regeln,<br />
die Sauberkeit und die Sicherheit. Gerade<br />
zwischen letzterem liegen Welten zwischen<br />
Berlin und Bern. In der Schweiz<br />
fühlte ich mich damals sehr sicher. Klar<br />
wurde ich auch dort angeglotzt (noch<br />
mehr als hier in Berlin), aber ich wusste,<br />
ich bin nachts in der Bahn sicher. Hier<br />
habe ich ab und zu schon etwas Schiss.<br />
Gerade nachts am Alexanderplatz ist es<br />
nicht so super, wie eine Drag Queen herumzulaufen.<br />
Die Natur fehlt mir ebenso,<br />
denn ich bin neben Kühen und Eseln<br />
aufgewachsen – glaubt man kaum, wenn<br />
man mich sieht, oder (lacht)?! Ansonsten<br />
liebe ich Berlin und ich denke, ich<br />
fühle mich hier am wohlsten.<br />
Foto: Ilira & Daniel Heilig (<strong>AJOURE´</strong>Redaktion)<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 31 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
auf einmal und die Leute wissen meistens<br />
nicht, woran sie sind. In einem Moment bin<br />
ich voll happy, quirlig und positiv nervig<br />
und im nächsten Augenblick hocke ich so<br />
in einer Ecke und habe düstere Gedanken<br />
(lacht). Alle fragen sich dann: „Was ist denn<br />
jetzt los?“ Ich denke, dass ist genau das, was<br />
meine Musik ausmacht. Das ist der Grund,<br />
weshalb ich so viele Themen habe, über die<br />
ich sprechen kann.<br />
In deinen Liedern behandelst du oftmals<br />
ernste Themen, die durchaus einen Einblick<br />
in dein Privatleben geben. Als Beispiel<br />
dein Ende Juli erschienener Song<br />
„Pay Me Back“, indem du beschreibst, wie<br />
sehr du sowohl finanziell als auch emotional<br />
deinen Exfreund unterstützt hast.<br />
Sind deine Songs ein Weg für dich, das<br />
Geschehene zu verarbeiten, ganz besonders<br />
diese Beziehung?<br />
Ja. Dadurch, dass ich so emotional bin und<br />
hin und wieder zur Melancholie neige,<br />
ist das meine einzige Therapie. Man will<br />
ja auch nicht immer Leute volllabern und<br />
Musik ist mein einziger Katalysator, wie ich<br />
Geschehenes in der Vergangenheit lassen<br />
kann, ohne die ganze Zeit darin herumzuwühlen.<br />
Ich nehme die Musik ein bisschen<br />
als Sportart – ich powere mich unfassbar<br />
aus. Am Ende therapiere ich nicht die Leute,<br />
sondern mich selbst so ein bisschen.<br />
Brauchst du denn eine gewisse oder bestimmte<br />
Gefühlsebene, um deine Texte<br />
mit deinem Co-Writer zusammen schreiben<br />
zu können?<br />
Ich bin froh, wenn ich in einer Phase schreibe,<br />
in der es mir nicht gut geht oder wo es<br />
mir sehr gut geht und ich etwas zu sagen<br />
habe. Aber da Musik mein Beruf geworden<br />
ist, muss ich funktionieren und auch schreiben<br />
können, wenn ich gerade mal nichts<br />
fühle. Dann versuche ich, über andere Themen<br />
nachzudenken. Man sieht das in meinen<br />
Songs. Ich schreibe über meinen Ex,<br />
aber auch über Bodypositivity und Feminismus.<br />
Viele Künstler schreiben nur über<br />
Liebe, weil es das intensivste Gefühl ist. Das<br />
ist natürlich nichts Verwerfliches, aber dadurch,<br />
dass ich oft im Studio bin, versuche<br />
ich über diverse Themen zu schreiben und<br />
nicht nur über Liebe, sondern eben auch<br />
über ernste und gesellschaftskritische Sachen.<br />
Den meisten Spaß beim Schreiben<br />
habe ich allerdings tatsächlich mit dem<br />
Thema Feminismus.<br />
Foto: Jen Krause<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 32 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
Brandaktuell kam vor ein paar Tagen dein<br />
neuer Song „EXTRA FR!ES“ heraus, in dem<br />
du für eine bessere Selbstwahrnehmung,<br />
Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein<br />
eintrittst. Erzähl mal, was genau du damit<br />
meinst.<br />
Der Song ist aus verschiedenen Gründen entstanden.<br />
Ich habe mich mit meinem Songwriter<br />
lustig darüber gemacht, wie wir in einer<br />
Partnerschaft sind. So auf die Art: „Schatz, ich<br />
mach Diät, bestellst du dir die Pommes“, und<br />
am Ende ist es dann so, dass ich mir seine Extra-Fries<br />
klaue (lacht). Andererseits bekomme<br />
ich viele Messages von jungen Leuten, die<br />
mir sagen, dass sie sich hässlich finden und<br />
dass sie so nicht leben können. Von Bulimie<br />
bis zum Übergewicht ist da von allem etwas<br />
dabei. Das schockiert mich immer wieder<br />
aufs Neue. Wir Künstler haben hier eine große<br />
Verantwortung unseren Fans und der Öffentlichkeit<br />
gegenüber, denn wir erreichen so<br />
unglaublich viele Menschen. Ich fühle mich<br />
dann beinahe dazu verpflichtet, einen Song<br />
darüber zu schreiben, mit dem ich quasi den<br />
Leuten sagen kann, dass sie vielleicht aufhören<br />
sollten, so streng mit sich zu sein. Wie<br />
kann es denn sein, dass wir in einer Gesellschaft<br />
leben, in der Zwölfjährige schreiben,<br />
dass sie Bulimie haben oder sich zu hässlich<br />
fühlen. So entstand dieser Song, da wir dachten,<br />
wir müssen den Leuten etwas zurückgeben.<br />
Musik ist da, um Messages zu verschicken<br />
und um etwas zu bewirken. Liebessongs<br />
hören wir täglich unzählige Male, aber wenn<br />
man als Künstler die Power hat, solche Themen<br />
anzusprechen, dann sollte man das auch<br />
tun, denn manchmal hängen viele junge Leben<br />
daran. Verzweifelte Jungs und Mädels,<br />
die sich nicht wohlfühlen und nicht das Leben<br />
leben können, das sie verdient haben. Ich<br />
finde, dass man als Musiker den Leuten etwas<br />
zurückgeben kann!<br />
Gehst du denn auf die ganzen Anfragen auf<br />
Instagram und Co. selbst ein und beantwortest<br />
sie alle?<br />
Es sind tatsächlich sehr viele Nachrichten, die<br />
ich den ganzen Tag über geschickt bekomme.<br />
Vor allem vor Releases kommen viele Messages,<br />
aber auch sonst sind es unzählige. Ich habe<br />
mal versucht, diese Verantwortung abzugeben,<br />
doch ich bin, wie du mittlerweile weißt,<br />
ein Kontrollfreak (lacht). Hinzu kommt, dass<br />
ich mit meinen Fans gerne direkt in Kontakt<br />
stehen möchte und nicht nur nehmen, nehmen,<br />
nehmen will – seien es Support-Angelegenheiten,<br />
Likes oder nette Kommentare. Ich<br />
fühle mich ein Stück weit verpflichtet, denn<br />
es sind junge Leute und ich habe sowieso einen<br />
Mama-Instinkt und will da sein für meine<br />
Fans und mit ihnen kommunizieren. Es<br />
ist krass, aber über einen längeren Zeitraum<br />
werden das deine Freunde. Du schreibst täglich<br />
mit ihnen und irgendwann entsteht da<br />
eine Bindung. Ich lebe ja quasi von diesem<br />
Support und den Kommentaren, wie: „deine<br />
Songs helfen mir“, „dein Song hat mein Leben<br />
verändert“ und so weiter. Ich freue mich sehr<br />
darüber und ich sauge dieses Gefühl auf wie<br />
ein Schwamm. Dennoch wird es manchmal<br />
sehr anstrengend, denn es ist unfassbar zeitintensiv.<br />
Man gibt eben auch so viel, indem man<br />
versucht, Wärme zurückzugeben. Ich merke,<br />
ich hänge sehr viel am Handy und ich möchte<br />
nicht den ganzen Tag vor einem schwarzen<br />
Bildschirm hängen. Aber es ist nun mal so, es<br />
ist mein Beruf, meine Verpflichtung und meine<br />
Herzensangelegenheit. Ich bin also momentan<br />
tatsächlich etwas im Zwiespalt.<br />
Du bist eine bekennende Feministin, die<br />
den Begriff allerdings richtig interpretieren<br />
kann. In deinen Songs geht es unter anderem<br />
um Frauenrechte und Unterdrückung.<br />
Hast du in deinem Leben selbst unter diesen<br />
prähistorischen, aber leider immer noch aktuellen<br />
Problemen gelitten?<br />
Generell habe ich Unterdrückung in Bezug<br />
auf die Frau durch meine Kultur schon sehr<br />
früh mitbekommen. Ich bin mit meiner kosovarischen<br />
Kultur definitiv gesegnet, aber da<br />
gibt es auch Schattenseiten. Es gibt nach wie<br />
vor Regionen in unseren Ländern, wo Frauen<br />
nichts zu sagen haben und ich habe schon<br />
früh bemerkt, wie mein Opa mit meiner<br />
Oma umgegangen ist. Die Leute kennen es<br />
nicht anders und wissen es nicht besser. Das<br />
ist nicht immer verwerflich, aber man merkt<br />
schon, dass die Frau zu einer gewissen Zeit<br />
an einem gewissen Ort einfach einen anderen<br />
Stellenwert hatte. Ich habe schon früh als<br />
kleines Mädchen nicht verstanden, weshalb<br />
ich von gewissen Menschen anders behandelt<br />
werde und das, obwohl ich in der Schweiz aufgewachsen<br />
bin. Einem vermeintlich emanzipierten<br />
Land. Aber die Frauen durften in der<br />
Schweiz auch erst seit 1992 wählen – überleg<br />
mal, wie krass das ist! Das war gerade einmal<br />
zwei Jahre, bevor ich geboren wurde. Wir sind<br />
noch nicht da, wo wir sein sollten, deshalb<br />
war das damals als kleines Mädchen gar nicht<br />
so falsch, was ich da gespürt habe und dass da<br />
was falsch läuft. Seitdem spüre ich das immer<br />
mal wieder und es ist sozusagen konstant in<br />
meinem Leben, dass es dieses Ungleichgewicht<br />
zwischen Mann und Frau gibt. Deshalb<br />
versuche ich mit meiner Reichweite hier etwas<br />
zu verändern.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 33 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
Wie schwer war für dich der Einstieg<br />
ins Musikbusiness?<br />
Das ist ne gute Frage. In Berlin fühle ich<br />
mich zum ersten Mal richtig frei. Zum<br />
ersten Mal in meinem Leben werden<br />
Themen angesprochen, über die ich<br />
früher nicht einmal nachgedacht hätte.<br />
Zum Beispiel Feminismus oder Homosexualität.<br />
All diese Themen werden in<br />
Berlin so krass von den Menschen behandelt<br />
und offen angesprochen, dass<br />
die Menschen hier auch offener für<br />
eine frische feministische Künstlerin<br />
sind, die sehr weiblich ist. Ich glaube,<br />
dass das Musikbusiness generell sehr<br />
hart für Frauen ist, denn sie werden<br />
weniger ernst genommen. Zumindest<br />
im Vergleich zu Männern. Aber ich<br />
muss an dieser Stelle auch sagen, dass<br />
ich dankbar dafür bin, Menschen getroffen<br />
zu haben, die mich auf Anhieb<br />
ernstgenommen haben. Ich bin froh,<br />
dass ich die krassen und üblen Dinge,<br />
wie man sie im Musikbusiness manchmal<br />
erleben muss, nicht erleben musste.<br />
Ich hatte wirklich Glück, dass ich von<br />
den richtigen Leuten unter die Fittiche<br />
genommen worden bin. Was mich als<br />
Frau tatsächlich richtig stresst, ist, dass<br />
wenn ich im Studio in einem Gespräch<br />
mit Business-Leuten sage, dass mir etwas<br />
nicht passt, ich deshalb als Diva abgestempelt<br />
werde. Wenn ein Mann das<br />
aber macht, dann heißt es: „Krass, der<br />
weiß, was er will. Das ist ein richtiger<br />
Boss!“ Gut ist auch immer die Frage an<br />
mich, wenn ich etwas auszusetzen habe:<br />
„Hast du wieder deine Tage?“ Da könnte<br />
ich ausflippen! Frauen wissen auch,<br />
was sie wollen und Männer müssen das<br />
endlich akzeptieren. Denn es ist schwer,<br />
eine motivierte Frau zu sein und sich<br />
durchzusetzen und dann immer wieder<br />
auf Typen zu stoßen, die einen bremsen.<br />
Ich will meinen Drive nutzen und Leute<br />
erreichen.<br />
Wo wir gerade beim Thema sind, wie<br />
siehts aus mit Album und Tour?<br />
Das kommt alles nächstes Jahr, sowohl<br />
Tour als auch Album. [Anm.d.Red.: Wo<br />
genau sie tourt, wissen wir zwar, dürfen<br />
es euch aber nicht verraten
AJOURE / INTERVIEW<br />
Foto: Jen Krause<br />
meinem Team gekickt. Später hat sich dann<br />
immer herausgestellt, dass diese Menschen<br />
tatsächlich schlechte Absichten hatten. Ich<br />
bin sehr stolz auf dieses Gefühl und es wird<br />
mir auch in Zukunft helfen, davon bin ich fest<br />
überzeugt. Als Artist ist es super wichtig, dass<br />
du dahingehend ein solches Gespür entwickelst.<br />
In wie weit zieht dein Bauchgefühl denn in<br />
eine Partnerschaft mit ein?<br />
Einhundertprozent. In einer Partnerschaft<br />
ist es aber schwieriger, denn da bin ich gerne<br />
blind, während ich im Musikbusiness gerne<br />
kritisch bin und sortiere ohne Wenn und<br />
Aber Leute aus, da es eine berufliche Bindung<br />
ist und keine private oder emotionale. Ich<br />
bin der Meinung, dass jede Frau eine Intuition<br />
in Bezug auf einen Typen hat. Eine Frau<br />
fühlt, wenn ein Typ keine guten Intensionen<br />
hat oder irgendetwas ist. Aber wir schalten<br />
das oftmals aus, weil wir die Person positiv<br />
sehen wollen. Wir stehen uns also selbst im<br />
Weg, indem wir unsere Intensionen nicht zulassen,<br />
was in einer Partnerschaft bei Frauen<br />
doch sehr oft passiert. Frauen wollen immer<br />
das Gute im Mann sehen, ein Nest aufbauen<br />
und alles soll harmonisch sein. Ich bin da also<br />
etwas blauäugiger als im Business.<br />
Wenn deine Fans dich live oder auf den sozialen<br />
Medien sehen, sehen sie durchgehend<br />
eine topgestylte, gutaussehende und selbstsichere<br />
Frau. Viele haben nicht so ein tolles<br />
Auftreten – welchen Tipp gibst du ihnen<br />
bzw. welche Botschaft möchtest du gerne<br />
vermitteln?<br />
Ich weiß, dass ich auf meinen Fotos immer<br />
top-gestylt aussehe und die Fotos immer<br />
on-fleak sind. Das ist natürlich ein Stück weit<br />
immer Selbstinszenierung. Meine Leute wissen<br />
das auch und ich schreibe dies auch gerne<br />
unter meine Kommentare. Ich versuche also<br />
direkt offen damit umzugehen, dass viel mehr<br />
Arbeit dahintersteckt, als man vielleicht denken<br />
mag. Ohne Filter geht nichts. (lacht)<br />
Wann war das letzte Mal, dass du etwas zum<br />
ersten Mal erlebt hast?<br />
Boah, ist das schwer! Ich habe gerade zum ersten<br />
Mal einen Award, den New Faces Award<br />
gewonnen. Das war tatsächlich zum ersten<br />
Mal, weshalb ich auch so emotionalisiert war<br />
und geheult habe. Und dann wurde ich heute<br />
für die MTV European Music Awards nominiert.<br />
Ich bin echt aufgeregt.<br />
Liebe Ilira, wir wünschen dir weiterhin viel<br />
Erfolg. Bleib wie du bist – die Welt braucht<br />
mehr Frauen wie dich!<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 35 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE MAGAZIN SEITE: 36 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
JUST<br />
LISTEN<br />
Foto: tomertu / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 37 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
JEANETTE<br />
BIEDERMANN<br />
„ES WAR EINE FRAGE DER ZEIT, BIS AUCH DIESES<br />
THEMA MUSIKALISCH AUS MIR HERAUSWOLLTE“<br />
Vor drei Jahren legte Jeanette den Grundstein zum neuen Album „DNA“, denn so lange ist es bereits her,<br />
dass sie den ersten Song dafür schrieb. Eine ganze Weile hat sie keine Musik mehr gemacht, um sich dann<br />
aber mit Pauken und Trompeten frisch erwachsen emporzuheben. Besonders ein Song auf ihrem Album<br />
hat eine sehr besondere Bedeutung für sie, denn Jeanette verarbeitet mit der Musik einfach alles, was ihr<br />
passiert – und ihr passiert vieles. So war sie gerade bei „Sing meinen Song“ und auch ihre nächste Tour<br />
steht vor der Tür. Vor einigen Jahren noch wäre Jeanette ständig über ihre Grenzen gegangen, um allem<br />
gerecht zu werden, heute aber ist eines der wichtigsten Dinge in ihrem Leben ihre Lebenserfahrung, die<br />
sie in den weniger guten oder sehr stressigen Zeiten beschützt. Auf was ihre Fans sich freuen können,<br />
wie sie mit der vielen Arbeit umgeht und was hinter dem Song „Deine Geschichten“ steckt, hat sie uns<br />
im Interview erzählt.<br />
Dein DNA Solo-Album ist gerade erschienen.<br />
Was geht in dir vor? Wieviel Arbeit steckt im<br />
Album und wie ist es dir von der ersten Idee bis<br />
zur fertigen Produktion so ergangen?<br />
Ich habe vor knapp drei Jahren das erste Lied<br />
für das Album „DNA“ geschrieben. Meine Band<br />
„Ewig“, mit der ich die letzten 8 Jahre unterwegs<br />
war, liegt im Moment auf Eis, da Christian in<br />
unserer gemeinsamen Band-Geschichte zweifacher<br />
Vater geworden ist und sich im Moment<br />
ausschließlich seiner Kinder widmen möchte. Ich<br />
verstehe das sehr gut, dennoch war es erstmal ein<br />
tiefes Loch, in das sowohl ich als auch Jörg gefallen<br />
ist. Wir haben erstmal keine Musik mehr gemacht.<br />
Irgendwann wusste ich, wenn ich will, dass<br />
es musikalisch weitergeht, muss es aus mir heraus<br />
geschehen. Ich bin also musikalisch daraus wieder<br />
neu erwachsen. Der erste Song, den ich fürs<br />
Album geschrieben habe, heißt „Solotrip“. Dieser<br />
Song hat bei mir wirklich einen Knoten platzen<br />
lassen und alles prasselte aus mir raus. Und von<br />
diesem Moment an hat mich Jörg großartig bei<br />
diesem Album unterstützt und mir so viel Input<br />
gegeben. Er hat alle Gitarren-Arrangements gemacht,<br />
alle Gitarren gespielt, wir haben wunderbare<br />
Songs zusammen geschrieben, unter anderem<br />
„Deine Geschichten“ und er hat gemeinsam<br />
mit Jules Kalmbacher, Jens Schneider und Daniel<br />
Flamm tolle Produktionen gemacht. Es war eine<br />
lange Reise bis hierher.<br />
Das Album ist sehr privat und geht einem unter<br />
die Haut, gerade beim Song „Deine Geschichten“,<br />
der über deinen Vater handelt. Wir wissen,<br />
dass du sehr schwer mit seinem Tod zu kämpfen<br />
hattest. Was kannst du uns dazu erzählen?<br />
Ich verarbeite durch Musik viele Dinge. Es war<br />
also eine Frage der Zeit, bis auch dieses Thema<br />
musikalisch aus mir herauswollte. Ich habe mich<br />
irgendwann gefragt, was mir seit seinem Tod am<br />
allermeisten fehlt. Und das sind ganz einfach seine<br />
Geschichten. Ich wollte meiner Familie und<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 38 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: Helen Sobiralski<br />
AJOURE / INTERVIEW<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 39 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
mir mit diesem Song wieder ein bisschen<br />
Hoffnung schenken, dass wir mit einem<br />
Lächeln an ihn und seine Geschichten<br />
denken können. Wir müssen die Geschichten<br />
unserer Liebsten weitererzählen, damit<br />
sie am Leben bleiben. So ist es mit unserer<br />
Geschichte an sich: sie muss erzählt werden,<br />
damit sie lebendig bleibt.<br />
Wir sehen dich aktuell in der Sendung<br />
„Sing meinen Song“, in der deine Musiker-Kollegen<br />
auch alte und neue Lieder<br />
von dir singen. Was ist das für ein Gefühl<br />
für dich?<br />
Ich war tatsächlich für einen kurzen Moment<br />
sehr erstaunt, wieviel Zeit doch<br />
schon vergangen ist. Und wieviel ich gemeinsam<br />
mit meinen Leuten erlebt habe!<br />
Es war eine wunderbare Zeitreise, die mich<br />
hier in die Gegenwart zu meinem neuen<br />
Album „DNA“ geführt hat. Das war eine<br />
ganz besondere Zeit! Meine Kollegen von<br />
Sing meinen Song haben mir auch viel<br />
Kraft gegeben, um selbstbewusst auftreten<br />
zu können. Es ist schön, sich mit Kollegen<br />
auszutauschen. Denn viele Dinge empfindet<br />
man ähnlich und fühlt sich somit hier<br />
und da nicht so allein mit so mancher Erfahrung<br />
und Empfindung.<br />
Vor zehn Jahren hattest du einen großen<br />
Tiefpunkt, sowohl künstlerisch als<br />
auch körperlich bist du extrem an deine<br />
Grenzen gegangen. Nun bist du gerade<br />
bei „Sing meinen Song“, kommst mit<br />
deinem neuen Album, das sicherlich jede<br />
Menge Zeit und Arbeit gekostet hat und<br />
gehst im Januar auf Tour. Hast du aus<br />
dem damaligen Trubel ein Fazit gezogen,<br />
damit dir so etwas nicht mehr passiert?<br />
Ich achte mehr auf mich! Nehme mir meine<br />
Pausen und gehe nicht ständig über<br />
mein absolutes Limit. Das habe ich früher<br />
anders gemacht. Aber heute weiß ich<br />
es besser. Die Natur hat es so eingerichtet:<br />
Wir müssen immer wieder unsere Kräfte<br />
aufladen, weil sie auch immer wieder verschwinden.<br />
Insofern muss man diese Art<br />
„Kräfte-Sterblichkeit“ akzeptieren:)<br />
Vor 10-15 Jahren war der Social-Media-Hype<br />
noch nicht absehbar und man<br />
hatte bestimmt mehr Privatsphäre als<br />
heute. Heute wird jeder überall schnell<br />
gefilmt, oder man filmt sich selbst, um<br />
Präsenz zu zeigen. Wie gehst du damit<br />
um?<br />
Für mich als Musikerin ist es wunderbar,<br />
einen so engen Kontakt mit meiner<br />
Community zu halten. Das ist der einzige<br />
Grund, aus dem ich in den sozialen Netzwerken<br />
bin. Um meinen Leuten nah zu<br />
sein, um ihnen Informationen und Nachrichten<br />
übermitteln zu können. Insofern<br />
mache ich es gerne für sie, aber am Ende<br />
natürlich auch für mich, da ich mich sehr<br />
über all die wunderbaren Kommentare<br />
und Feedbacks meiner Leute freue. Sie geben<br />
mir immer wieder Kraft!<br />
Nach so vielen Jahren im Business kannst<br />
du unseren jungen Lesern Tipps geben,<br />
auf was man immer achten sollte, damit<br />
man nicht tief in ein Loch fällt?<br />
Ich glaube wichtig ist, dankbar zu sein für<br />
das, was man hat. Und diese Dankbarkeit<br />
nie zu vergessen. Aber das Wichtigste ist:<br />
immer tief in sich reinzuhören, ob das, was<br />
man tut, einem guttut.<br />
Was würdest du sagen, was der Unterschied<br />
zwischen der Jeanette vor 10-15<br />
Jahren und der Jeanette heute ist?<br />
Lebenserfahrung!<br />
Dir ist es besonders wichtig, ehrlich und<br />
authentisch zu sein und trägst deshalb<br />
kein oder kaum Make-up. Welchen Hintergrund<br />
hat dein Denken?<br />
Ich bin einfach echt! Und möchte mich<br />
auch so zeigen. Das heißt aber nicht, dass<br />
ich nicht hier und da auch mal geschminkt<br />
bin. Aber es ist eben für mich in der Öffentlichkeit<br />
kein Dogma. Ich lasse einfach den<br />
Moment den Moment sein, und mich in<br />
diesem Moment so sein, wie ich nun mal in<br />
diesem Moment bin. Ich glaube, entscheidend<br />
ist, sich wohl zu fühlen und zu verstehen,<br />
dass andere Menschen das spüren und<br />
sehen wollen, und nicht vor eine Mauer gestellt<br />
werden wollen, die aus irgendeinem<br />
Image besteht. Diese Ehrlichkeit bedarf natürlich<br />
eines großen Mutes. Den habe ich<br />
mit 20 auch noch nicht besessen, sondern<br />
dieses Selbstbewusstsein kommt im Laufe<br />
der Zeit. Ich kann nur allen jungen Mädchen<br />
da draußen raten, traut euch, echt zu<br />
sein, traut euch, ehrlich zu sein! Denn das<br />
ist es, worauf es ankommt. Die Menschen,<br />
um die es sich lohnt, wollen genau nur das<br />
sehen und nichts anderes.<br />
Ab 20. Januar tourst du durch 13 deutsche<br />
Städte und Wien. Was ist es für ein<br />
Gefühl, nach so vielen Jahren wieder auf<br />
so eine große Tour zu gehen?<br />
Ich freue mich wahnsinnig! Und platze<br />
bald vor Energie dafür! Ich freu mich so,<br />
gemeinsam mit meinen Leuten Musik zu<br />
machen und in eine gemeinsame Atmosphäre<br />
abzutauchen. Es wird so ein bisschen<br />
wie eine kleine Zeitreise. Denn ich<br />
werde natürlich auch alte Jeanette-Songs<br />
spielen, in einem neuen Gewand, so wie<br />
ich sie heute empfinde. Aber die Geschichten<br />
bleiben die alten. Ich werde Ewig-Songs<br />
spielen und natürlich die ganz neuen. Ich<br />
habe zum Teil Leute, die seit der ersten<br />
Stunde dabei sind, die jede Platte haben<br />
und alles erlebt haben. Ich habe Leute, die<br />
mir Nachrichten schreiben und sagen, du<br />
warst der Soundtrack zur Geburt meines<br />
Kindes oder meiner Hochzeit. Es sind so<br />
viele neue Leute dazugekommen, die direkt<br />
einen Einblick in die ganze Geschichte<br />
bekommen. Ich freu mich so sehr alle zu<br />
sehen... Das wird wunderbar!<br />
Du bist in deinem Business ja ein „alter<br />
Hase“ und hast sicherlich schon vieles erlebt.<br />
Doch wann war das letzte Mal, dass<br />
du etwas zum ersten Mal erlebt hast?<br />
Das ist eine wundervolle Frage! Eben diese<br />
stelle ich in meinem Song „Dumme Gedanken“<br />
auch... Da muss ich drüber nachdenken<br />
und verrate die Antwort dann auf<br />
meiner Tour :)<br />
Amazon: https://amzn.to/2PUbW84<br />
Video: https://youtu.be/lhS3swX7Zk0<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 40 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / INTERVIEW<br />
Foto: Helen Sobiralski<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 41 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Nachhaltig denken......
Foto: malp / stock.adobe.com<br />
UMWELT
AJOURE / UMWELT<br />
Das kannst du<br />
gegen Lebensmittelverschwendung tun<br />
Verwenden statt verschwenden<br />
Mehrere Studien haben dasselbe Ergebnis<br />
gebracht: Tatsächlich wandern in Deutschland<br />
fast die Hälfte aller produzierten Lebensmittel<br />
in den Müll. Das ist mehr als<br />
eine Milliarde Tonnen, pro Person sind<br />
das immer noch 55 Kilo weggeworfene<br />
Lebensmittel pro Jahr. Wenn du etwas dagegen<br />
tun möchtest, dann kannst du deine<br />
eigenen Einkaufsgewohnheiten überprüfen<br />
und am besten als gutes Vorbild bei dir<br />
selbst anfangen. Es ist gar nicht so schwer,<br />
und wir haben hier einige gute Tipps für<br />
dich.<br />
Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
Was viele Menschen gar nicht wissen: Es ist<br />
die Pflicht der Lebensmittelhersteller, ein<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum mit anzugeben.<br />
Dieses unterliegt verschiedenen gesetzlichen<br />
Vorgaben. Sehr viele Lebensmittel<br />
sind aber meistens noch deutlich über das<br />
Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus unbedenklich<br />
verzehrbar. Bei Milchprodukten<br />
zum Beispiel kannst du direkt riechen oder<br />
schmecken, ob sie noch in Ordnung sind.<br />
Bei Tiefkühllebensmitteln oder trockenen<br />
Gebinden ist die Haltbarkeit auch sehr<br />
viel höher als angegeben. Vorsicht jedoch<br />
ist bei Fleisch- und Wurstwaren angesagt<br />
- ihre Haltbarkeit ist meist nicht sehr viel<br />
höher als angegeben.<br />
Kaufe regional und saisonal<br />
Wenn du deinen Einkauf auf dem Wochenmarkt<br />
erledigst, dann unterstützt du damit<br />
die Erzeuger aus deiner direkten Umgebung.<br />
Zudem kannst du die Lebensmittel<br />
exakt in der benötigten Menge kaufen,<br />
zum Beispiel 3 Karotten anstatt ein ganzes<br />
Kilo. Wenn du nur das kaufst, was du auch<br />
tatsächlich verwendest, musst du weniger<br />
wegwerfen und sparst dadurch auch Geld.<br />
Doch mit regionalen Käufen kannst du sogar<br />
noch mehr bewirken: Die Lebensmittel<br />
müssen nicht mehr über weite Strecken<br />
transportiert werden. Das ist nicht nur<br />
gut für die Umwelt, sondern auch für die<br />
Lebensmittel selbst. Denn beim Transport<br />
und beim Umladen entstehen immer wieder<br />
Schäden an den Lebensmitteln, worauf<br />
hin sie dann aussortiert und entsorgt<br />
werden. Diese Dinge bekommen wir Verbraucher<br />
so genau gar nicht mit, da wir ja<br />
nur sehen, was tatsächlich in den Handel<br />
gelangt.<br />
Foto: SeNata / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 44 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / UMWELT<br />
Kaufe die „krummen Dinger“<br />
Sie werden inzwischen am Markt immer<br />
beliebter: Als „krumme Dinger“ wird Obst<br />
und Gemüse bezeichnet, das nicht der optischen<br />
Norm entspricht. Früher wurde es<br />
aussortiert und vernichtet, noch bevor es<br />
überhaupt in den Handel gelangte. Viele<br />
Landwirte sind inzwischen dazu übergegangen,<br />
diese Produkte in ihren Hofläden<br />
anzubieten. So kannst du regional einkaufen<br />
und weißt genau, wo deine Lebensmittel<br />
produziert wurden. Meist sind die<br />
krummen Dinger sogar günstiger als die<br />
perfekt geformte Ware. Auch in Supermärkten<br />
kannst du die krummen Dinger<br />
inzwischen finden. Gib ihnen eine Chance,<br />
sie haben es verdient.<br />
Die App „Too good to go“<br />
Mit dieser App bieten Restaurants<br />
kurz vor Geschäftsschluss<br />
ihre nicht verkauften<br />
Lebensmittel und Speisen an. Hier kannst<br />
du ein Schnäppchen machen und eine<br />
fertige Mahlzeit zu einem kleinen Preis<br />
kaufen. Vor allem in Großstädten ist dieses<br />
System schon recht weit verbreitet. Ist<br />
deine Stadt nicht dabei, so kannst du im<br />
Internet recherchieren, ob es vielleicht etwas<br />
Ähnliches unter einem anderen Namen<br />
gibt. Oder du fragst direkt in deinen<br />
Stammrestaurants nach.<br />
https://toogoodtogo.de<br />
Lebensmittel richtig lagern<br />
Auch durch die richtige Lagerung deiner<br />
Lebensmittel kannst du ihre Haltbarkeit<br />
verlängern. Manche Lebensmittel mögen<br />
es dunkel, zum Beispiel Kartoffeln und<br />
Zwiebeln, andere möchten gekühlt werden.<br />
Die Aufbewahrung in Schraubgläsern<br />
schützt bei Schüttgut vor Mottenbefall.<br />
Hast du größere Mengen, die du beim<br />
besten Willen nicht mehr rechtzeitig verbrauchen<br />
kannst, dann verkoche sie und<br />
friere Vorräte ein. Das ist praktisch und<br />
spart eine Menge Geld und Zeit. Viele Lebensmittel<br />
kannst du auch im unverarbeiteten<br />
Zustand einfrieren. Dazu solltest du<br />
sie vorher gut waschen, abtrocknen und in<br />
handliche Mengen aufteilen.<br />
Kreatives Kochen mit Resten<br />
Du hast eine Zucchini übrig, aber kein Rezept,<br />
für das du sie brauchst? Sei kreativ.<br />
Verwende sie einfach bei deinem nächsten<br />
Essen mit, du wirst überrascht sein.<br />
So bringst du Schwung in deinen Speiseplan<br />
und verschwendest nichts. Auch aus<br />
vielen einzelnen Resten kannst du leckere<br />
kleine Gerichte zubereiten. Eine gute Idee<br />
ist auch die Einführung eines Restetages:<br />
Wähle einen Tag in der Woche, an dem du<br />
konsequent alle deine Reste verarbeitest.<br />
Du wirst schnell feststellen, dass es meist<br />
dieselben Lebensmittel sind, die du in zu<br />
großen Mengen einkaufst und kannst daraufhin<br />
deine Gewohnheiten ändern. Restetage<br />
mit Freunden sind ebenfalls eine gute<br />
Idee.<br />
Kaufe und koche in Maßen<br />
Es ist nicht immer ganz einfach die Mengen<br />
abzuschätzen, aber wenn du eine Weile<br />
darauf achtest, wirst du ein gutes Gefühl<br />
dafür bekommen. Kaufe nur das, was du<br />
auch wirklich verwenden kannst. Koche<br />
Mengen, die du auch aufessen kannst. Hast<br />
du zu viel gekocht, dann kannst du die Reste<br />
einfrieren oder am nächsten Tag mit ins<br />
Büro nehmen. Wenn es dir schwerfällt, den<br />
Überblick zu behalten, dann kannst du mit<br />
Listen arbeiten. Notiere über einen Zeitraum<br />
von ein paar Wochen hinweg, welche<br />
Lebensmittel du wegwerfen musstest,<br />
und in welchen Mengen. Meist kannst du<br />
daraus gute Rückschlüsse ziehen und dein<br />
Kaufverhalten anpassen. Gibt es Lebensmittel,<br />
die du stets in zu großen Mengen<br />
oder Gebinden kaufst, dann suche nach<br />
abwechslungsreichen Rezepten mit dieser<br />
Zutat. So erweiterst du deinen Speiseplan<br />
und lernst neue Gerichte kennen.<br />
Plane deine Einkäufe<br />
Tatsächlich ist es sinnvoll, wenn du dir am<br />
Anfang der Woche eine Art Speiseplan<br />
und Einkaufsplan erstellst. Berücksichtige<br />
dabei auch die Tage, von denen du schon<br />
jetzt weißt, dass du gar nicht kochen wirst.<br />
Zum Beispiel, weil du beim Sport bist, eingeladen<br />
oder auf Geschäftsreise. Du musst<br />
dich nicht sklavisch daran halten, erhältst<br />
aber einen besseren Überblick über deinen<br />
tatsächlichen Lebensmittelverbrauch. Mit<br />
der Zeit wird es dir dadurch auch leichter<br />
fallen, gewissen Verlockungen einfach<br />
zu widerstehen. Bevor du ungeplante Lebensmittel<br />
kaufst, prüfe dein Gewissen, ob<br />
du sie auch wirklich verwenden wirst und<br />
kannst. Übrigens ist es ein sehr guter Tipp,<br />
nicht gerade mit leerem Magen zum Einkaufen<br />
zu gehen, damit dich deine Gelüste<br />
nicht überlisten.<br />
Foodsharing<br />
Nicht nur Supermärkte und<br />
Restaurants betreiben es,<br />
sondern auch immer mehr<br />
Privatpersonen. Auf der Plattform https://<br />
foodsharing.de werden nicht verwendete<br />
Lebensmittel angeboten und mit anderen<br />
geteilt. Wenn du findest, dass sich das bei<br />
deinen vorhandenen Mengen nicht lohnt,<br />
dann lade Freunde zum Essen ein und<br />
teile deine Vorräte mit ihnen. Das hat zudem<br />
noch den Vorteil, dass es großen Spaß<br />
macht, zusammen zu kochen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 45 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / UMWELT<br />
CO2 einsparen<br />
im Alltag:<br />
7 Tipps<br />
für weniger<br />
In vielen Drogerien und Supermärkten<br />
findest du oft eine Auswahl an<br />
Öko-Waschmitteln und grünen Reini-<br />
Kohlendioxid-<br />
Emissionen<br />
CO2 ist ein Treibhausgas, das erheblich zur Klimakrise<br />
beiträgt. Im Alltag kannst du an vielen<br />
Stellen Kohlendioxid einsparen, indem du geschickt<br />
planst und dich für klimafreundliche<br />
Alternativen entscheidest. Lass dich nicht entmutigen,<br />
wenn einige Anregungen für dich nicht<br />
umsetzbar sind, sondern leiste für das Klima den<br />
Beitrag, der für dich realistisch machbar ist.<br />
1. Fleischkonsum reduzieren<br />
Wie du dich ernährst, trägt zu einem großen<br />
Teil deiner persönlichen CO2-Emissionen<br />
bei. Eine vegetarische oder vegane<br />
Ernährung verursacht weniger CO2 als<br />
eine fleischhaltige. Je weniger Fleisch,<br />
Wurst und tierische Produkte du verzehrst,<br />
desto mehr Emissionen kannst du<br />
einsparen.<br />
Wenn eine rein pflanzliche Ernährung<br />
nichts für dich ist, kannst du deinen<br />
Fleischkonsum zumindest reduzieren<br />
und beispielsweise zum Sonntagsbraten<br />
zurückkehren. Insbesondere Rindfleisch<br />
gilt als Klima-Killer, da Rinder das schädliche<br />
Methan produzieren.<br />
2. Saisonal und regional essen<br />
Wenn deine Lebensmittel nur eine kurze<br />
Strecke vom Feld bis zu deinem Teller zurücklegen,<br />
fallen deutlich weniger transportbedingte<br />
Emissionen an. Über die<br />
Frage, welche Entfernung noch als „regional“<br />
gilt, herrscht keine Einigkeit. Landesgrenzen<br />
sind dabei weniger entscheidend<br />
als die tatsächlich zurückgelegte<br />
Strecke. Wenn du nahe der niederländischen<br />
Grenze wohnst, können Möhren<br />
aus dem Nachbarland besser sein als<br />
Möhren aus Bayern.<br />
Allerdings kann diese Einsparung zunichtegemacht<br />
werden, wenn zum Beispiel<br />
ein Apfel lange gekühlt werden<br />
muss. Deshalb ist auch eine saisonale<br />
Ernährung sinnvoll und wird oft in einem<br />
Atemzug mit regionalen Produkten<br />
genannt. Saisonal zu essen bedeutet: Du<br />
isst das, was gerade in der Umgebung geerntet<br />
werden kann.<br />
Viele Menschen, die beim Einkauf auf<br />
Regionalität und Saisonalität achten, kochen<br />
für den Winter Lebensmittel ein –<br />
denn in Mitteleuropa gibt der Acker in<br />
der dunklen Jahreszeit nicht mehr viel<br />
her. Beim Einmachen solltest du jedoch<br />
ebenfalls bedenken, dass durch den Energieverbrauch<br />
beim Einkochen und Dörren<br />
weitere Emissionen entstehen können.<br />
3. Mobilität überdenken<br />
Sobald du dich morgens ins Auto setzt<br />
oder aufs Fahrrad schwingst, triffst du<br />
eine klimarelevante Entscheidung – denn<br />
auch die individuelle Mobilität spielt für<br />
die Entstehung von CO2 eine wichtige<br />
Rolle. Bei der Verbrennung von Benzin<br />
oder Diesel kommen weitere Schadstoffe<br />
hinzu, die auch für die Gesundheit von<br />
Belang sind.<br />
Fußgänger und Fahrradfahrer verursachen<br />
geringe CO2-Emissionen. Ein Auto,<br />
in dem nur eine Person sitzt, schneidet<br />
hingegen schlecht ab. Selbst wenn du<br />
nicht allein durch Muskelkraft an dein<br />
Ziel gelangst, kannst du also CO2 einsparen<br />
– zum Beispiel, indem du…<br />
• eine Fahrgemeinschaft organisierst<br />
• Carsharing nutzt<br />
• auf öffentliche Verkehrsmittel wie<br />
Bus und Bahn umsteigst<br />
• mehrere Verkehrsmittel kombinierst:<br />
mit dem Fahrrad zum Bahnhof<br />
und von dort aus mit dem Zug<br />
zur Arbeit oder Uni<br />
Eine gute Planung kann ebenfalls dazu<br />
beitragen, deinen ökologischen Fußabdruck<br />
zu verbessern. Statt dreimal in der<br />
Woche mit dem Auto einen Umweg zum<br />
Supermarkt zu fahren, kannst du deine<br />
Mahlzeiten im Voraus planen und alles in<br />
einem Wocheneinkauf erledigen.<br />
4. Weniger wegwerfen<br />
Eigentlich ist es ganz simpel: Was nicht<br />
hergestellt werden muss, verursacht auch<br />
keine Klimagase. Das gilt nicht nur für<br />
Lebensmittel, sondern auch für Kleidung,<br />
Schuhe und andere Güter. Verderbliche<br />
Lebensmittel sollten so gelagert werden,<br />
dass sie bis zum Verbrauch halten. Wenn<br />
du dir mit mehreren Personen einen<br />
Kühlschrank teilst, solltet ihr euch gut<br />
absprechen, um doppelte Einkäufe zu<br />
vermeiden.<br />
Auch Modeinteressierte müssen nicht<br />
verzweifeln: Auf Tauschpartys oder in<br />
Secondhand-Läden findest du Kleidung,<br />
an der nichts auszusetzen ist und die<br />
Abwechslung in deinen Kleiderschrank<br />
bringt. Unter Freunden, Kollegen und innerhalb<br />
der Familie lassen sich ebenfalls<br />
Tauschkreise etablieren.<br />
5. Grün putzen und waschen<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 46 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / UMWELT<br />
Fotos: Tierney; rh2010 / stock.adobe.com<br />
gungsmitteln. Mithilfe von einheimischen<br />
Pflanzen wie Seifenkraut, Efeu oder Rosskastanien<br />
kannst du sogar dein eigenes<br />
Waschmittel herstellen. Da Pflanzen für ihr<br />
Wachstum CO2 aufnehmen, sind solche<br />
DIY-Lösungen praktisch kohlenstoffneutral.<br />
Für eine hygienische Reinigung deiner<br />
Wohnung genügen oft wenige Basisprodukte.<br />
Wenn du regelmäßig putzt, lassen<br />
sich viele Verschmutzungen allein mit lauwarmem<br />
Wasser und einem kleinen Schuss<br />
Reinigungsmittel lösen.<br />
Bei der Wäsche kannst du zudem CO2<br />
sparen, wenn du keinen Wäschetrockner<br />
verwendest und deine Textilien stattdessen<br />
an der frischen Luft trocknest. Achte darauf,<br />
dass die Waschmaschine nicht halb leer<br />
läuft. Eine Waschtemperatur von mehr als<br />
60 Grad ist nur in wenigen Fällen erforderlich.<br />
Vielleicht ergibt sich sogar die Möglichkeit,<br />
eine Waschmaschine mit anderen zu teilen?<br />
In einer Studenten-WG ist das oft der Standard,<br />
aber auch Ein- oder Zweipersonenhaushalte,<br />
die auf getrennte Wohnungen<br />
verteilt sind, können sich in der Nachbarschaft<br />
zu einer Waschgemeinschaft zusammenschließen.<br />
6. Flugreisen vermeiden<br />
Ein Urlaub in Asien, Afrika oder Australien<br />
ist für viele ein Erlebnis, an das sie noch lange<br />
zurückdenken. Leider gelangen bei einer<br />
Flugreise viele Klimagase in die Atmosphäre.<br />
Wenn du dich einfach nur mal richtig<br />
erholen möchtest, ist eine Fernreise nicht<br />
erforderlich: Wellness-Hotels, Yoga-Seminare<br />
oder ein entspannter Strandurlaub<br />
an der Ostsee sind mit geringem Aufwand<br />
möglich. Innerhalb von Europa kommst du<br />
mit der Bahn sehr gut voran.<br />
„Der Weg ist das Ziel“ ist ein Motto, mit<br />
dem auch eine Fernreise zu einem echten<br />
Abenteuer wird. Als Student in den Semesterferien<br />
oder während eines Sabbaticals<br />
kannst dir die Herausforderung stellen, so<br />
klimafreundlich wie möglich die Welt zu<br />
erkunden. Mit einer großen Fahrrad-Tour<br />
sparst du auf Reisen ebenfalls CO2.<br />
In manchen Berufen ist es üblich, zu Meetings<br />
oder Kongressen ebenfalls mit dem<br />
Flugzeug anzureisen. Bevor du darüber<br />
nachdenkst, auf welche alternativen Transportmittel<br />
du ausweichst, kannst du überlegen,<br />
ob deine räumliche Anwesenheit überhaupt<br />
erforderlich ist. Viele Besprechungen<br />
lassen sich heutzutage auch per Videochat<br />
erledigen. Kannst du eine Reise nicht absagen,<br />
bieten dir Kompensationsprogramme<br />
die Möglichkeit, die CO2-Emissionen zumindest<br />
auszugleichen.<br />
7. Stromverbrauch reduzieren<br />
Da die Stromerzeugung Kohlendioxid verursacht,<br />
kannst du beim Stromsparen nicht<br />
nur deinem Geldbeutel, sondern auch der<br />
Umwelt etwas Gutes tun. Elektrogeräte<br />
sollten nicht unnötig im Stand-by-Modus<br />
bleiben. Das gilt auch für Computerbildschirme<br />
am Arbeitsplatz oder den privaten<br />
Laptop in der Uni.<br />
Auch bei den Einstellungen für deinen<br />
Kühlschrank, Backofen oder Herd sowie<br />
bei deiner Heizung kannst du überlegen,<br />
welche Temperatur wirklich erforderlich ist<br />
und was nur deiner Ungeduld geschuldet<br />
ist.<br />
Eine E-Mail zu verschicken, verursacht weniger<br />
CO2 als ein Brief. Allerdings ist auch<br />
eine E-Mail nicht CO2-neutral, da für den<br />
Versand Server betrieben werden müssen.<br />
Bei der Nutzung von Handy, Computer<br />
und Tablet lohnt es sich deshalb, vor dem<br />
Schreiben kurz innezuhalten und zu überlegen,<br />
ob die Nachricht wirklich notwendig<br />
ist. Da beim (vor-)schnellen Abschicken<br />
leicht ein Punkt vergessen wird und du<br />
dann eine zweite E-Mail verschicken musst,<br />
hilft das Nachdenken auch dabei, die Menge<br />
an Nachrichten zu reduzieren.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 47 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / UMWELT<br />
Oh<br />
Wenn das Weihnachtsfest naht,<br />
sprießen die Verkaufsstellen für<br />
Weihnachtsbäume wie Pilze aus<br />
dem Boden. An fast jeder Ecke<br />
werden die Bäume verkauft. Viele<br />
möchten auf die Tradition, die<br />
sie seit ihrer Kindheit kennen,<br />
nicht verzichten. Die Nachhaltigkeit<br />
betreffend sind klassische<br />
Weihnachtsbäume jedoch mehr<br />
als bedenklich. In Monokulturen<br />
gewachsen, mit Pestiziden belastet<br />
oder aus dem Ausland geliefert,<br />
belasten sie Umwelt und Gesundheit.<br />
Ungünstige Dünger in den<br />
Wachstumsgebieten gefährden<br />
Gewässer, Böden und Insekten.<br />
Am Ende steht bei uns ein hübsch<br />
dekorierter Chemiecocktail in der<br />
weihnachtlichen Stube.<br />
Gibt es dazu keine Alternativen?<br />
Doch, natürlich gibt es sie.<br />
Zertifizierte Bio-Bäume<br />
Tannenbaum!<br />
Die besten<br />
nachhaltigen<br />
Weihnachtsbaum<br />
Alternativen<br />
Ein Bio-Weihnachtsbaum ist<br />
schon ein deutlich besserer Ansatz,<br />
an der Tradition festzuhalten.<br />
Diese Bäume wachsen in Mischkulturen,<br />
allein deswegen sind sie<br />
schon weniger anfällig für Krankheiten<br />
und Schädlinge. Es kann auf Herbizide<br />
verzichtet werden, weil Schafe<br />
die Pflanzen zwischen den Bäumen<br />
fressen und klein halten.<br />
Bäume, die aus ökologisch günstigen<br />
Kulturen stammen, sind mit<br />
den Siegeln der Bio-Anbauverbände<br />
gekennzeichnet. Dazu gehören vor<br />
allem Bio, Demeter, Bioland, Naturland<br />
und Biokreis.<br />
Grüne Weihnachten<br />
Naturland-Bäume wachsen unter Bedingungen<br />
besonders ökologischer Waldnutzung<br />
auf, zu denen der Verzicht auf<br />
Pestizide, Düngungen, Kahlschlag und Entwässerungsmaßnahmen<br />
gehören.<br />
Das FSC-Siegel garantiert eine sozial verträgliche,<br />
umweltgerechte und wirtschaftlich<br />
tragfähige Waldnutzung, in der weder<br />
Pestizide noch Mineraldünger zum Einsatz<br />
kommen.<br />
PEFC-Bäume werden unter weniger ökologischen<br />
Bedingungen gezogen, dürfen aber<br />
immerhin nur unter bestimmten Kriterien<br />
mit Dünger oder Herbiziden behandelt werden.<br />
Das ist besser als nichts.<br />
Sogenannte „Fair Trees“ werden mit Rücksicht<br />
auf Mensch und Umwelt produziert.<br />
Ziel ist es dabei, die Arbeitsbedingungen<br />
rund um die Weihnachtsbäume zu verbessern.<br />
Die Bäume sind bei speziellen Händlern<br />
erhältlich.<br />
Weihnachtsbäume aus der Region<br />
Die Entscheidung für eine einheimische<br />
Baumart aus einer regionalen Forstwirtschaft<br />
vermeidet lange Transportwege. Viele<br />
wissen gar nicht, dass die Weihnachtsbäume<br />
meist schon eine lange Reise hinter<br />
sich haben und aus Dänemark, Tschechien,<br />
Fotos: gpointstudio; malkovkosta; Jane; New Africa / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 48 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / UMWELT<br />
Ungarn, Österreich oder Polen kommen.<br />
Das ist nicht gerade günstig für den ökologischen<br />
Fußabdruck.<br />
Beim örtlichen Förster kannst du deinen<br />
Baum vielleicht sogar selbst schlagen.<br />
Dort gibt es zudem Bäume, die beim<br />
Durchforsten von Wäldern ohnehin gefällt<br />
werden müssten.<br />
Künstliche Weihnachtsträume<br />
„Weihnachtsbäume gibt es auch aus Plastik“<br />
werden nun einige sagen. Aber mal<br />
im Ernst, willst du das wirklich? Zwar ist<br />
so ein Plastikbaum haltbar, nadelt nicht<br />
und ist mehrfach verwendbar, doch er<br />
ist rasend schnell vollgestaubt und wirklich<br />
schön ist er auch nicht. Es fehlt der<br />
Tannenduft und ob es sinnvoll ist, noch<br />
mehr Plastik in Umlauf zu bringen, darüber<br />
kann man ebenfalls streiten. Zudem<br />
kommen die meisten Plastikbäume aus<br />
Fernost. Lange Transportwege und bedenkliche<br />
Arbeitsbedingungen im Herstellerland<br />
sprechen meist nicht dafür,<br />
sich für diese Alternative zu entscheiden.<br />
Der Weihnachtsbaum im Topf<br />
Eine schöne Alternative ist ein Baum im<br />
Topf. Er wächst nicht nur für ein Weihnachtsfest,<br />
zu dem er gefällt wird, sondern<br />
darf weiterleben und viele Feste lang<br />
in schönem Lichterglanz erstrahlen.<br />
Wichtig dabei ist es, einen Baum zu wählen,<br />
der bereits im Topf gewachsen ist.<br />
Sein Wurzelwerk hat sich beim Wachstum<br />
an den Topf angepasst.<br />
Im Handel befinden sich auch Bäume,<br />
die im freien Feld gewachsen sind und<br />
erst vor dem Verkauf ausgestochen und<br />
in den Topf gesetzt werden. Dabei wird<br />
jedoch meist so viel Wurzelwerk beschädigt,<br />
dass sie kaum länger überleben, als<br />
ein gefällter Baum.<br />
Weihnachtsbäume im Topf sind in der<br />
Regel klein und passen in jede Wohnung.<br />
Ein Nachteil ist jedoch, dass der Baum<br />
im Topf auch nach dem Fest einen Platz<br />
braucht. In der Wohnung wird er nicht<br />
glücklich werden. Nötig sind ein Garten,<br />
eine Terrasse oder ein Balkon, wo er das<br />
Jahr über untergebracht oder sogar ausgepflanzt<br />
werden kann.<br />
Auch sollte man bedenken, dass der<br />
Baum wachsen wird, wenn man ihm die<br />
Pflege zukommen lässt, die er verdient. Er<br />
braucht hin und wieder einen neuen Topf<br />
und noch mehr Platz. Dennoch wirst du<br />
viele Jahre deine Freude daran haben, bis<br />
es soweit ist.<br />
Wer etwas Geduld mitbringt, kann seinen<br />
Weihnachtsbaum selbst anziehen.<br />
Als Setzling im Topf kannst du ihm Jahr<br />
für Jahr beim Wachsen zusehen. Leider<br />
geht auch das nur draußen.<br />
Weihnachtsbaum-Verleih<br />
Du hast keine Möglichkeit, den Baum<br />
selbst über das Jahr zu bringen? Dann<br />
schau mal nach, ob es in deiner Nähe einen<br />
Weihnachtsbaum-Verleih gibt. Die<br />
pfiffige Idee ermöglicht es, sich für das<br />
Weihnachtsfest einen Baum zu leihen<br />
und ihn hinterher wieder abzugeben. Du<br />
kannst bei Förstern, lokalen Baumschulen<br />
oder Gärtnereien nachfragen, ob sie<br />
diese Möglichkeit anbieten.<br />
Geliefert wird der Leih-Weihnachtsbaum<br />
im Topf. Er muss sich erst ein paar Tage<br />
lang langsam an die wärmere Temperatur<br />
gewöhnen, bevor er im gemütlichen<br />
Wohnzimmer aufgestellt und geschmückt<br />
werden kann. Nach dem Weihnachtsfest<br />
holt der Verleiher ihn wieder ab.<br />
Ein Nachteil ist, dass so ein Ortswechsel<br />
für den Baum viel Stress bedeutet. Nicht<br />
alle vertragen das gut. Selbstverständlich<br />
sollte daher sein, dass du deinen Untermieter<br />
auf Zeit gut und sorgfältig behandelst.<br />
Er sollte nicht länger als zehn Tage<br />
im warmen Wohnzimmer stehen, ein<br />
Platz direkt an der Heizung ist tabu und<br />
regelmäßiges Gießen ist wichtig. Es ver-<br />
steht sich von selbst, dass du ihn weder mit<br />
Lametta noch mit Kunstschnee oder bleibenden<br />
Dekorationen versehen darfst.<br />
Auch beim Verleih ist es wichtig darauf zu<br />
achten, woher der Baum kommt und ob er<br />
mit Pestiziden belastet sein könnte. Achte<br />
auf Öko-Siegel und eine regionale Herkunft,<br />
wenn du dich und die Umwelt schonen<br />
willst.<br />
Muss es ein echter Baum sein?<br />
Nein, natürlich nicht. Zwar ist das die einzige<br />
Möglichkeit, echten Tannenduft ins Haus<br />
zu zaubern und viele schwören der Tradition<br />
wegen darauf. Aber es gibt viele kreative<br />
Ideen, die einen originellen Ersatz darstellen.<br />
Es gibt beispielsweise haltbare Bäume aus<br />
Holz, die man aufstellen und ebenso schmücken<br />
kann, wie eine klassische Tanne. Auch<br />
aus Metall finden sich einige Varianten, die<br />
mit der richtigen Dekoration zum stimmungsvollen<br />
Hingucker werden.<br />
Kreative Wandbehänge in der Form von<br />
Weihnachtsbäumen sind eine weitere Möglichkeit,<br />
sich günstig und nachhaltig einen<br />
Baumersatz ins Haus zu holen. Selbst Poster<br />
oder Wandmalereien von Bäumen können<br />
das weihnachtliche Zimmer verschönern.<br />
Sei selbst kreativ oder stöbere einfach mal<br />
im weltweiten Netz nach Ideen, es gibt so<br />
viele!<br />
Es soll sogar Leute geben, die ihre Zimmerpflanze<br />
schmücken. Nun, wer’s mag.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 49 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
IMMER DAS<br />
NEUESTE<br />
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WWW.AJOURE.DE<br />
Foto: EVZ / stock.adobe.com
Foto: Jacob Lund / stock.adobe.com<br />
FOOD & FITNESS
AJOURE / FOOD<br />
Wie deine Hormone das Abnehmen<br />
erschweren oder aber ankurbeln können<br />
Du kennst das garantiert, wenn du glücklich<br />
oder traurig, gestresst oder entspannt bist,<br />
wenn du Ärger oder deine Tage hast oder frisch<br />
verliebt bist, es ändert sich dein Essverhalten.<br />
Doch nicht nur das. Oft scheint es, dass du<br />
in manchen Situationen essen kannst, was du<br />
möchtest und nimmst kein Gramm zu. In anderen<br />
Situationen musst du das Essen nur ansehen<br />
und schon schlägt die Waage am nächsten<br />
Tag aus. Doch woran liegt das? Schuld daran<br />
sind deine Hormone, die den Stoffwechsel und<br />
deine Fettverbrennung entweder hemmen oder<br />
auch ankurbeln. Wir wollen diese mysteriösen<br />
Hormone mal näher betrachten und dir verraten,<br />
wie du verschiedene Hormone aktivieren<br />
kannst, damit es auch bei dir mit der Wunschfigur<br />
klappt.<br />
Welche Hormone beeinflussen den Stoffwechsel?<br />
Die Hormone, die maßgeblich an unserer Figur und unserer<br />
Fettverbrennung beteiligt sind heißen:<br />
• Insulin<br />
• Cortisol<br />
• Östrogen<br />
• Testosteron<br />
• Schilddrüsenhormone T3 und T4<br />
Diese Hormone sind unter anderem für die Gewichtsregulation,<br />
aber auch für unsere Stimmung verantwortlich. Wenn<br />
du somit abnehmen möchtest, ist es sinnvoll, den Hormonhaushalt<br />
zu regulieren und die Hormone in die richtige Richtung<br />
zu schicken. Doch auch hier heißt es gewusst wie.<br />
Foto: rh2010 / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 52 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FOOD<br />
Insulin - die Sache mit dem Blutzuckerspiegel<br />
Du hast vielleicht schon von Insulin gehört, es meist jedoch mit Diabetes<br />
in Verbindung gebracht. Doch Insulin ist eines der wichtigsten<br />
Hormone für alle. Es wird mitunter in der Bauchspeicheldrüse<br />
erzeugt.<br />
Die wichtigste Aufgabe dieses Hormons ist, die Glukose aus dem<br />
Blut zu den Zellen zu transportieren. Wenn diese somit nicht ordnungsgemäß<br />
funktioniert, verbleibt die Glukose im Blut und wird<br />
später als Reserve in Fett umgewandelt.<br />
Wenn du trotz wenig zu essen zunimmst, so kann dies an einer<br />
Insulinresistenz liegen. Um diese wieder zu senken gibt es einige<br />
Methoden. Das interessante ist, eine Insulinresistenz kann durch<br />
falsche Diäten, aber auch durch eine komplett falsche Ernährung<br />
entstehen.<br />
Eine gute Methode, um dieses Hormon wieder aufzuwecken ist,<br />
eine Low-Carb-Ernährung. Besser ist es noch, wenn du diese mit<br />
einem sogenannten 16:8 Intervallfasten kombinierst. Das bedeutet,<br />
du isst nur zum Beispiel zwischen 9 und 17 Uhr und hier ausschließlich<br />
Nahrungsmittel ohne, oder mit wenig Kohlenhydraten.<br />
Auch eine sogenannte Plant-based-Ernährung ist toll, um gegen die<br />
Insulinresistenz zu wirken. Hier verzichtest du auf jegliche tierische<br />
Produkte und baust vor allem gesundes Obst, Gemüse und ballaststoffreiches<br />
Vollkorn-Getreide in deinen Speiseplan ein.<br />
Cortsiol - das Hormon aus der Nebennierenrinde<br />
Auch dieses Hormon reguliert den Blutzuckerspiegel. Zugleich ist<br />
es aber auch für die Steuerung des Fettstoffwechsels und der Verstoffwechselung<br />
von Eiweiß verantwortlich. Cortisol wird auch das<br />
Stresshormon genannt, welches du in stressigen Situationen ausschüttest.<br />
In diesen Situationen erhöht sich automatisch der Blutzuckerspiegel,<br />
um dich gut durch die vermeintlich gefährliche Situation zu<br />
bringen. Dies ist eine Schutzfunktion des Körpers. Wird der Blutzuckerspiegel<br />
erhöht, so kannst du auf mehr Energie zurückgreifen,<br />
die du vielleicht in stressigen oder gefährlichen Situationen benötigen<br />
könntest.<br />
Die hohe Cortisol-Ausschüttung erzeugt auch Heißhunger, damit<br />
du selbst deinen Körper ausreichend mit Essen versorgst. In Stresssituationen<br />
solltest du daher von nun an zu gesunden Lebensmitteln<br />
und nicht etwa zu Schokolade und Co greifen. Nüsse eignen<br />
sich hervorragend, um dich durch stressige Momente zu führen,<br />
aber auch Obst ist natürlich gesund. Vor allem aber solltest du darauf<br />
achten, weniger Stress zu haben. Durch ausreichend Schlaf, Atemübungen,<br />
Sport und Meditation kannst du deinen Cortisolspiegel<br />
ebenfalls senken.<br />
Östrogen - das Hormon der Weiblichkeit<br />
Östrogen ist das weibliche Sexualhormon. Auch hier hat es die<br />
Natur so eingerichtet, dass dieses als Schutzmechanismus fungiert<br />
und für die Fetteinlagerung für schlechte Zeiten verantwortlich ist.<br />
Achte darauf, dass dein Östrogenwert immer ausbalanciert ist. Auch<br />
das erreichst du mittels einer guten Ernährung. Brokkoli, Kohl und<br />
Blumenkohl zum Beispiel helfen dabei, den Östrogenspiegel zu<br />
senken. Mit Vollkornprodukten und Fisch kannst du deinen Östrogenwert<br />
natürlich anheben.<br />
Testosteron - das männliche Sexualhormon für<br />
eine gute Fettverbrennung<br />
In der Regel ist es so, dass Männer schneller und besser abnehmen.<br />
Unter anderem liegt dies auch am Testosteron, dem männlichen<br />
Sexualhormon. Testosteron ist für den Stoffwechsel und die Fettverbrennung<br />
verantwortlich. Ist der Testosteronwert zu niedrig,<br />
verlangsamt sich auch der Stoffwechsel.<br />
Es gibt einige Lebensmittel, die den Ruf haben, den Testosteronspiegel<br />
zu senken. Dazu gehören Milch und Milchprodukte, aber<br />
auch Soja, Brot, Alkohol und Limonaden. Zudem solltest du auf<br />
Getränke aus sogenannten PET-Flaschen verzichten. Die Weichmacher<br />
und das enthaltene BPA haben ebenfalls den Ruf, sich negativ<br />
auf das Hormon Testosteron auszuwirken.<br />
Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 -<br />
und die Schilddrüsenunterfunktion<br />
Du hast sicher schon öfter gehört, dass eine Schilddrüsenunterfunktion<br />
zu Gewichtszunahme führt. Der Stoffwechsel arbeitet<br />
langsamer und du legst an Gewicht zu, auch wenn du dich vielleicht<br />
gut ernährst und nicht zu viel isst.<br />
Du kannst deine Schilddrüsenfunktion jedoch selbst ankurbeln,<br />
wenn du Stress vermeidest. Auch hier sind Aktivitäten wie Yoga,<br />
Meditation und Atemübungen wieder sehr ratsam. Auch Vitamin<br />
D ist perfekt für die Schilddrüse. Das bedeutet für dich: Geh raus<br />
an die Sonne.<br />
Auch gibt es einige Lebensmittel, auf die du verzichten könntest,<br />
damit die Schilddrüse wieder besser arbeitet. Streiche verarbeitete<br />
Lebensmittel und Fertigprodukte, verwende weniger Salz und verzichte<br />
auf übermäßig Kaffee. Grünes Gemüse tut deiner Schilddrüse<br />
gut. Trinke daher mehrmals pro Woche einen grünen Smoothie<br />
- der ist lecker und gesund.<br />
Weitere Hormone für Gewichtsverlust<br />
Ghrelin ist das sogenannte Hungerhormon und reguliert den Appetit.<br />
Es wird in der Bauchspeicheldrüse, in der Niere, in der Magenschleimhaut<br />
und auch im Hypothalamus gebildet. Je höher die<br />
Ausschüttung dieses Hormons, um so größer ist auch dein Appetit.<br />
Eine proteinreiche und zugleich ballaststoffreiche Ernährung kann<br />
dir helfen, das Hormon Ghrelin zu senken. Dazu solltest du vor allem<br />
auf Hülsenfrüchte aller Art zurückgreifen. Diese liefern pflanzliches<br />
Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe und machen<br />
richtig satt.<br />
Leptin ist ein Hormon, welches in den Fettzellen produziert wird.<br />
Bei diesem Hormon handelt es sich um einen natürlichen Appetit-Zügler.<br />
Damit Leptin wieder ordentlich produziert werden kann<br />
und auch wirkt, solltest du auf fettreiche und zuckerreiche Lebensmittel<br />
verzichten. Auch Sport regt die Wirkung von Leptin immens<br />
an.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 53 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FOOD<br />
Soul Food<br />
Essen, das glücklich macht<br />
Wenn die Laune am Tiefpunkt ist, das Stressbarometer ausschlägt<br />
oder sich Liebeskummer anbahnt, hilft bekanntlich ein<br />
ordentliches Stück Schokolade. Besonders mit Bitterschokolade<br />
tun wir unserer Seele etwas Gutes. Durch den Botenstoff<br />
Tryptophan, Antioxidantien und Magnesium wird sie zum<br />
süßen Stimmungsaufheller und senkt das Stress-Hormon-Level.<br />
Schokolade gehört somit zur Kategorie Soul Food – Lebensmittel,<br />
welche durch bestimmte Inhaltsstoffe Glücksgefühle im Gehirn<br />
auslösen und zu unserem Wohlbefinden beitragen sollen. Die<br />
Wissenschaft hat die Geheimnisse unserer Ernährung erkundet<br />
und die Wirkungsweisen von in Nahrungsmitteln enthaltenen<br />
Glückshormonen wie Serotonin & Co aufgedeckt. Wir verraten<br />
dir alles rund um den Mythos Soul Food und ob man sich<br />
wirklich gezielt glücklich essen kann.<br />
Darm und Hirn – Freunde durch dick und dünn<br />
Zwischen unserem Verdauungstrakt und dem Gehirn besteht<br />
ein wichtiger Informationsfluss. Der Darm wird nicht umsonst<br />
als „zweites Gehirn“ bezeichnet: Zwischen unseren Darmfalten<br />
tummeln sich rund 500 Millionen Nervenzellen. Dieses neuronale<br />
Netzwerk ähnelt dem in unserem Kopf sehr stark, kommuniziert<br />
über dieselben Neurotransmitter und steht im konstanten<br />
Austausch mit dem Gehirn. Andersherum können Emotionen<br />
nachweislich unseren Bauch beeinflussen. Stressige Situationen<br />
bereiten uns im schlimmsten Fall wortwörtlich Bauchschmerzen<br />
und auf einmal bekommt die Redensart „auf unser Bauchgefühl<br />
hören“ einen ganz neuen, beinahe fachmännischen Hintergrund.<br />
Kein Wunder, dass unserem „Darmhirn“ große Bedeutung<br />
zugeschrieben wird und bald nach Lebensmitteln gesucht wurde,<br />
die nachweislich positive Auswirkungen auf unsere Emotionen<br />
haben können.<br />
Mythos Soul Food – Lifestyle gegen Wissenschaft<br />
Die meisten Vertreter der Kategorie Soul Food sollen durch<br />
ihren hohen Anteil am Botenstoff Serotonin beziehungsweise<br />
der Aminosäure Tryptophan, einem Rohstoff des Serotonins,<br />
unsere Stimmung aufhellen und unser Gehirn zu Glücksgefühlen<br />
motivieren. Zu den üblichen Verdächtigen gehören neben der<br />
allseits beliebten Schokolade auch Bananen, Nüsse, Getreide, Fisch<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 54 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FOOD<br />
leider ein Trugschluss zu glauben, dass man<br />
sich mit gewissen Lebensmitteln glücklich<br />
essen kann.<br />
Glücklich lernen, statt glücklich essen<br />
Es wird in Erfolgssituationen<br />
ausgeschüttet, etwa wenn wir etwas<br />
lange Ersehntes endlich erreichen,<br />
motiviert sind oder einen plötzlichen<br />
Geistesblitz haben.<br />
Fotos: Drobot Dean; bogdandimages; alina_polina / stock.adobe.com<br />
und viele mehr. Ihnen wird oftmals eine<br />
beinahe „dopende“ Wirkung nachgesagt,<br />
mit der wir unsere Stimmung kurzfristig<br />
positiv beeinflussen können.<br />
Doch solche Annahmen sind mit<br />
Vorsicht zu genießen. Wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse zeigen, dass im Darm<br />
tatsächlich ein Großteil des körpereigenen<br />
Serotoninhaushaltes gespeichert wird und<br />
dieser bei Menschen mit Depressionen<br />
in niedrigerer Konzentration vorhanden<br />
ist. In manchen Lebensmitteln sind in der<br />
Tat Spuren des Glückshormons enthalten.<br />
Doch die Mengen an Serotonin, welche<br />
wir durch den Verzehr von Schokolade &<br />
Co zu uns nehmen könnten, würden noch<br />
lange keinen merkbaren Unterschied im<br />
Serotoninspiegel hervorrufen – selbst wenn<br />
wir in Ausnahmesituationen eine ganze<br />
Tafel in Rekordzeit verputzen. Durch die<br />
Verdauung kommt der Botenstoff zwar ins<br />
Blut, erreicht dadurch aber noch lange nicht<br />
das Gehirn.<br />
Auch der Serotonin-Baustein Tryptophan<br />
kann da nicht viel ausrichten: Tryptophan<br />
gelangt zwar leichter ins Gehirn, muss aber<br />
dort erst in das Glückshormon umgewandelt<br />
werden. Da müssten wir schon ordentliche<br />
Mengen zu uns nehmen, dass die<br />
Voraussetzungen für eine nachweisliche<br />
Wirkung gegeben wären. Die erforderlichen<br />
Dosen können laut Experten nur durch die<br />
Aufnahme der Stoffe als Medikament aber<br />
nicht durch die Nahrung erreicht werden.<br />
Somit ist es aus wissenschaftlicher Sicht<br />
Soul Food begründet seine<br />
Daseinsberechtigung daher nicht durch<br />
wissenschaftliche Studien. Sehr schade,<br />
wenn man sich ausmalt wie einfach wir<br />
unsere Stimmung aufhellen und schlechte<br />
Laune verscheuchen könnten.<br />
Trotzdem erleben wir nach dem Essen oft<br />
einen Glücksschub, sind zufrieden und<br />
fühlen uns einfach gut. Woher kommt es<br />
also, dass bestimmte Lebensmittel solche<br />
Gefühle auslösen können, wenn nicht durch<br />
das in ihnen enthaltene Glückshormon?<br />
Das Geheimnis liegt im Lern-Effekt unseres<br />
Gehirns: Essen wir in glücklichen Momenten<br />
ein bestimmtes Lebensmittel, merkt sich<br />
unser Gehirn den Zusammenhang und<br />
koppelt den Geschmack an die positive<br />
Emotion. Dieses glückliche Gefühl wird<br />
automatisch abgerufen, wenn wir das<br />
gleiche Essen in einer späteren Situation<br />
zu uns nehmen. Serotonin ist dafür jedoch<br />
nicht verantwortlich, sondern ein ganz<br />
anderer allseits bekannter Botenstoff: das<br />
Dopamin.<br />
Dopamin wird im Gehirn selbst erzeugt,<br />
hat daher keinen langen Weg, um<br />
Wirkung zu erzielen und spielt in unserem<br />
Belohnungssystem eine wichtige Rolle.<br />
Unser persönliches Soul Food<br />
So bekommt Soul Food eine<br />
neue Bedeutung: Anstatt sich auf<br />
konkrete Lebensmittel mit hohem<br />
Serotoningehalt zu beschränken, kann<br />
Soul Food für jeden von uns etwas<br />
anderes sein und wird somit zum<br />
persönlichen Stimmungsaufheller.<br />
Ob der Apfelkuchen, der uns an den<br />
sonntäglichen Besuch bei Oma erinnert<br />
oder das traditionelle Rührei mit<br />
Speck nach einer durchzechten Nacht<br />
mit den besten Freunden: Soul Food<br />
erinnert uns an schöne Momente und<br />
versetzt uns dadurch in gute Laune.<br />
Gutes Essen wird in diesem Sinne aus<br />
dem Moment heraus geboren und<br />
ermöglicht es uns, immer wieder zu<br />
der damals empfundenen Zufriedenheit<br />
zurückzukehren und unbewusst in<br />
„geschmacklichen“ Erinnerungen zu<br />
schwelgen.<br />
So steht es jedem frei, Soul Food für<br />
sich selbst zu definieren, ohne einem<br />
bestimmten Ernährungsplan zu folgen.<br />
Womit die Frage beantwortet sein<br />
dürfte: Ja, man kann sich durchaus<br />
glücklich essen! und den gemahlenen<br />
Mandeln oder Haselnüssen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 55 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FOOD<br />
VEGAN BACKEN - SO EINFACH GEHT’S!<br />
Wie du unkompliziert Backzutaten durch vegane<br />
Lebensmittel ersetzen kannst<br />
Wenn du dich für einen veganen Lebensstil entschieden hast, bedeutet<br />
das nicht, dass du dich einschränken oder auf etwas verzichten<br />
musst. Du möchtest lediglich keine tierischen Lebensmittel<br />
mehr verwenden. Es gibt viele Gründe für ein veganes<br />
Leben. Egal ob aus gesundheitlichen Gründen, zum Abnehmen,<br />
weil du deinen ökologischen Fußabdruck vermindern möchtest,<br />
oder weil dir einfach das Wohl der Tiere am Herzen liegt, jeder<br />
hat seine anderen Beweggründe für ein Leben ohne tierische<br />
Produkte.<br />
Kochen an sich ist überhaupt kein Problem. Etwas tricky kann es<br />
werden, wenn es zum Thema Backen kommt. Doch auch das ist<br />
nicht schwierig, wenn du einige Tipps und Tricks kennst. Denn<br />
sämtliche Kuchen, Torten, Kekse und andere süße Köstlichkeiten<br />
gelingen auch ohne Butter, Eier, Sahne und Co.<br />
Ein Tipp am Rande: Verrate deinen Freunden und der Familie<br />
nicht, dass es sich bei der eben gebackenen, süßen Verführung<br />
um einen veganen Kuchen handelt. Garantiert werden sie keinen<br />
Unterschied bemerken. Ganz im Gegenteil, vegane Torten<br />
und Kuchen schmecken meist viel besser und aromatischer, da<br />
alle Geschmackskomponenten viel besser zur Geltung kommen.<br />
Wenn du es jedoch im Vorfeld verrätst, dann musst du leider<br />
auch heutzutage oft immer noch mit Vorurteilen rechnen. So<br />
kannst du diese ganz einfach aus der Welt schaffen und dein Geheimnis<br />
erst verraten, wenn alle begeistert ein zweites Mal zugegriffen<br />
haben.<br />
Butter ist wohl am einfachsten zu ersetzen. Du verwendest statt Butter<br />
simpel rein pflanzliche Margarine oder hochwertige Öle. Wir greifen<br />
bei den Ölen, je nach Rezept, gerne zu Kokosöl, Sesamöl oder dem neutralen<br />
Rapsöl.<br />
Auch Milch lässt sich schnell veganisieren. Anstatt Kuhmilch greifst du<br />
hier zu Sojamilch, Mandelmilch, Kokosmilch oder einer x-beliebigen<br />
Nussmilch. Diese veganen Milchsorten sind beinahe überall erhältlich.<br />
Du kannst Nussmilch aber auch einfach zu Hause selbst herstellen.<br />
Viele haben Angst davor, dass Kuchen ohne Eier nicht halten, bröselig<br />
werden oder auch nicht richtig saftig schmecken. Doch verabschiede<br />
dich ruhig von diesen Sorgen. Du benötigst dafür nicht einmal künstlich<br />
hergestellten Eier-Ersatz. Diesen erhältst du zwar in vielen Backshops<br />
oder Bio-Läden. Wir greifen jedoch auch hier lieber zu natürlichen und<br />
gesünderen Alternativen.<br />
Ein Ei lässt sich durch 2 EL Apfelmus oder 2 TL Chiasamen, die du<br />
im Mörser zerkleinert hast, ersetzen. Eischnee ist ebenfalls einfach zu<br />
ersetzen. Dafür benötigst du nur Aquafabe. Diese lässt sich sogar genauso<br />
toll steif aufschlagen wie echter Eischnee. Du wirst dich jetzt fragen<br />
Aqua was? Aquafabe ist nichts anderes als das Wasser, welches du<br />
in einer Dose Kichererbsen findest. Wenn du also Kichererbsen zum<br />
Kochen, Backen oder für Aufstriche wie Hummus und Co verwendest,<br />
schütte das Wasser nicht mehr weg. Du kannst es mit dem Handmixer<br />
und einer Prise Salz oder etwas Staubzucker wie Eischnee aufschlagen.<br />
Damit die Kuchen und Teige schön aufgehen, ist Natron ein tolles und<br />
natürliches Treibmittel. Noch dazu sorgst du mit Natron dafür, dass das<br />
Gebäck neutralisiert ist. So kannst du trotz Zucker Torten und Kuchen<br />
basisch halten.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 56 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FOOD<br />
Durch längeres Rühren für<br />
mehr Halt sorgen<br />
Mehl enthält Klebereiweiß. Je länger du einen<br />
Teig rührst, umso besser kann sich dieses<br />
lösen und dein Teig wird schön bindend.<br />
Du kannst, wenn du zum Beispiel kein weißes<br />
Mehl verwenden möchtest, zusätzlich<br />
immer einige pürierte Datteln oder andere<br />
Trockenfrüchte in den Teig einarbeiten.<br />
Auch diese sorgen für eine zusätzliche gute<br />
Bindung. Du darfst nur nicht denken, dass<br />
du jedes Lebensmittel eins zu eins ersetzen<br />
musst. Trau dich ruhig und experimentiere<br />
ein wenig.<br />
Beobachte deine Teige und Massen. Sind sie<br />
zu flüssig, gib einfach einen Löffel Flohsamenschalen<br />
oder Haferflocken hinzu. Auch<br />
Leinsamen sorgen für eine gute Konsistenz<br />
im Teig. Frischkäse und Co kannst du durch<br />
weichen Tofu, sogenannten Seidentofu ersetzen.<br />
Dieser ist sehr geschmacksneutral<br />
und du zauberst damit Käsekuchen, bei<br />
welchen niemand denkt, dass diese ohne<br />
Quark und Ei gebacken wurden.<br />
Gelatine lässt sich wunderbar durch Agar<br />
Agar ersetzen. Damit kannst du auch sehr<br />
tolle Marmeladen und Gelees zaubern.<br />
Wenn dir diese etwas zu fest geliert sind,<br />
geh einfach mit dem Stabmixer hinein. So<br />
kannst du die gewünschte Konsistenz erhalten.<br />
Anstatt Honig nehmen wir meist Dattelsüße<br />
oder Ahornsirup. Zum Andicken<br />
eignet sich Johannisbrotkernmehl hervorragend.<br />
Aber auch Tapiokastärke ist eine<br />
wunderbare Backzutat.<br />
Für die Streusel benötigst du:<br />
300 Gramm Dinkelmehl | 150 Gramm Zucker<br />
| 130 ml Pflanzenöl | 150 ml Sojamilch<br />
Zudem 700 Gramm Pflaumen zum Belegen<br />
und eventuell etwas Öl zum Ausfetten der<br />
Backform.<br />
Zubereitung:<br />
Für den Boden gibst du alle Zutaten in eine<br />
Rührschüssel. Rühre den Teig mit dem<br />
Handmixer oder in der Küchenmaschine<br />
für mindestens 5 Minuten gut durch. Fette<br />
ein tiefes Backblech gut aus oder lege es<br />
mit Backpapier aus. Darauf wird der Teig<br />
verteilt. Er soll eine sehr dickflüssige Konsistenz<br />
haben. Ist er zu dünnflüssig, rühre<br />
noch etwas mehr Mandelmehl ein. Die halbierten<br />
und entsteinten Pflaumen werden<br />
mit der Schnittfläche nach unten darauf<br />
verteilt. Die Zutaten für die Streusel verknetest<br />
du schnell und streust diese über<br />
die Pflaumen. Der Backofen wird auf 180°<br />
Celsius vorgeheizt und der Kuchen bei Umluft<br />
für 45 Minuten gebacken.<br />
Amerikaner vegan<br />
gebacken. Pass auf, dass sie nicht zu dunkel<br />
werden. Aus dem Ofen nehmen. Puderzucker<br />
und Mandelmilch verrühren und die<br />
erkalteten Amerikaner damit glasieren. Die<br />
Glasur trocknen lassen und schon sind die<br />
Köstlichkeiten fertig.<br />
Du kannst die Amerikaner alternativ auch<br />
mit geschmolzener Zartbitter-Kuvertüre<br />
bestreichen oder sie Schwarz-Weiß glasieren.<br />
Vegane Zimtschnecken<br />
Zutaten für die Schnecken:<br />
150 ml Sojamilch | 2 EL Kokosblütenzucker<br />
| 1/2 Würfel Hefe frisch | 30 Gramm Margarine<br />
| 1 Prise Himalaya Salz | 250 Gramm<br />
Mandelmehl<br />
Für die Fülle benötigst du:<br />
2 EL Margarine | 2 EL brauner Zucker | 3<br />
TL Zimt<br />
Für die Glasur benötigst du:<br />
Fotos: Arvind Balaraman; juefraphoto; Elisabeth Coelfen; JackF / stock.adobe.com<br />
Nun wollen wir dir aber auch einige unserer<br />
Lieblingsrezepte verraten. Wir wünschen<br />
dir jetzt schon viel Spaß beim Ausprobieren<br />
und Schlemmen.<br />
Veganer Pflaumenkuchen mit Streusel<br />
Für den Boden benötigst du:<br />
350 Gramm Mandelmehl | 1/2 TL Natron<br />
| 100 Gramm Haselnüsse gemahlen | 200<br />
Gramm Rohrzucker oder Kokosblütenzucker<br />
| Mark einer Vanilleschote | 300 ml Sojamilch<br />
| 100 ml Sonnenblumenöl oder ein<br />
anderes Pflanzenöl<br />
Für dieses Rezept benötigst du:<br />
250 Gramm Weizenmehl | 1 Packung Puddingpulver<br />
Vanille | 1/2 TL Natron | 100<br />
Gramm Pflanzenmargarine | 2 Packungen<br />
Vanillezucker | 50 Gramm Apfelmus | 100<br />
ml Mandelmilch<br />
Für den Guss:<br />
180 Gramm Puderzucker |<br />
3 EL Mandelmilch<br />
Alternativ: Zartbitter-Kuvertüre<br />
Mische das Mehl mit dem Puddingpulver<br />
und dem Natron und füge den Vanillezucker<br />
hinzu. In einer zweiten Schüssel rührst<br />
du die Margarine mit dem Apfelmus und<br />
der Mandelmilch glatt. Danach werden beide<br />
Massen gut miteinander vermengt. Lege<br />
nun ein Backblech mit Backpapier aus und<br />
setze mit dem Löffel die Plätzchen auf. Die<br />
Amerikaner werden bei 170° Celsius, bei<br />
Ober- und Unterhitze für etwa 12 Minuten<br />
150 Gramm Puderxylit | 1 EL Mandelmilch<br />
| 1 EL Seidentofu püriert<br />
Zubereitung:<br />
Erhitze die Sojamilch und löse den Zucker<br />
darin auf. Vom Herd nehmen und auf etwa<br />
50° abkühlen. Die Hefe einrühren und für<br />
30 Minuten gehen lassen. Die Margarine,<br />
Salz und Mehl einkneten und den Teig für<br />
eine weitere Stunde bei Zimmertemperatur<br />
gehen lassen. Der Teig soll sich nun auf einer<br />
bemehlten Fläche ausrollen lassen. Ist<br />
er etwas zu weich, arbeite etwas mehr Mehl<br />
ein. Rolle den Teig nun auf 0,5 cm aus. Alle<br />
Zutaten für die Füllung vermengen und<br />
auf dem Teig verteilen. Den Teig einrollen<br />
und in 3 cm dicke Stücke schneiden. Diese<br />
auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen<br />
und sanft plattdrücken. Bei 180° Celsius für<br />
etwa 25 Minuten backen. In der Zwischenzeit<br />
die Zutaten für die Glasur gut verrühren<br />
und die gebackenen Schnecken damit<br />
bestreichen. Die Glasur etwas trocknen lassen<br />
und die leckeren Schnecken genießen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 57 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
FITNESS<br />
mit Ajouré<br />
Gesund<br />
und Fit bleiben<br />
Interviews<br />
Sport<br />
ernährung<br />
AJOURÉ<br />
www.ajoure.de<br />
Foto: ikostudio / stock.adobe.com
FOOD
AJOURE / FITNESS<br />
BARRE WORKOUT<br />
FIT AN DER BALLETTSTANGE<br />
So rank und schlank wie eine<br />
Balletttänzerin sein – das wünschen<br />
sich viele Frauen. Auch in<br />
Hollywood ist dieser Wunsch allgegenwärtig.<br />
Sowohl Models als<br />
auch Schauspielerinnen stehen<br />
regelmäßig an der Ballettstange,<br />
um sich fit zu halten. Doch<br />
das Barre-Training ist härter als<br />
du vielleicht denken magst. Ballett<br />
bedeutet nicht einfach nur in<br />
rosafarbenen Tutus durch den<br />
Raum zu hüpfen. Das Training der<br />
Tänzerinnen ist wahrlich nicht<br />
ohne und wird dich ordentlich ins<br />
Schwitzen bringen.<br />
Den Gesamten Körper Straffen und in Form bringen<br />
Schon vor ein paar Jahren entdeckten<br />
einige Hollywoodstars<br />
das Barre-Training für sich und<br />
posteten Bilder davon auf ihren<br />
Social-Media-Kanälen. Damit<br />
riefen sie einen neuen Trend ins<br />
Leben, der mittlerweile auch in<br />
Deutschland angekommen ist.<br />
Vor allem Tanzschulen profitierten<br />
von diesem neuen Hype, die<br />
sich nun über immer mehr Zulauf<br />
freuen. Doch was ist es denn nun?<br />
Sport oder Tanz?<br />
Ballett oder Workout?<br />
Es handelt sich um eine Kombination<br />
aus beidem. Tanzschritte<br />
des Balletts werden zu einem<br />
schweißtreibenden Workout zusammengestellt.<br />
Mit Blick zum<br />
Spiegel geht es an die Ballettstange,<br />
die Füße zeigen leicht nach außen<br />
und dann heißt es: „Ab in die<br />
Knie!“ Auf dem Weg zurück nach<br />
oben werden die Füße ordentlich<br />
gestreckt und alles geht wieder<br />
von vorn los. Das Ganze wird so<br />
lang wiederholt bis es ordentlich<br />
brennt. Deine Beine beginnen zu<br />
zittern? Keine Sorge, denn genau<br />
so soll es sein. Wenn das kein<br />
Workout ist, was dann?<br />
Das macht das Barre-Training<br />
mit deinem Körper<br />
Dein gesamter Körper wird gestrafft<br />
und in Form gebracht. Die<br />
Übungen zielen vor allem auf die<br />
langen Muskeln ab und erreichen<br />
sogar deine Tiefenmuskulatur.<br />
Schon nach ein paar Trainingsstunden<br />
kannst du, wenn du<br />
ordentlich mitmachst, erste Erfolge<br />
sehen. Vor allen an den Beinen<br />
und am Po machen sich die<br />
Übungen recht schnell bemerkbar.<br />
Fotos: photology1971 / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 60 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
Hinzu kommt, dass sich deine<br />
Haltung deutlich verbessert, was<br />
Verspannungen vorbeugt, und<br />
auch dein Stoffwechsel wird angeregt.<br />
Du straffst also nicht nur<br />
deinen Körper, sondern beschleunigst<br />
auch die Erneuerung deiner<br />
Zellen und den Abtransport von<br />
Giftstoffen.<br />
Die Stange dient dabei als unterstützendes<br />
Element. Bei Übungen,<br />
die viel Gleichgewicht erfordern,<br />
ist sie dazu da, damit du dich daran<br />
festhalten kannst.<br />
Das Workout ist an die Stange<br />
gebunden, was von Sportwissenschaftlern<br />
als erheblicher Nachteil<br />
angesehen wird. Dadurch, dass du<br />
dauerhaft von der Ballettstange unterstützt<br />
wirst, erlangt dein Körper<br />
nur sehr langsam die Stabilität, die<br />
er benötigt, um diese Bewegungen<br />
auch frei ausüben zu können.<br />
Das erwartet dich bei den<br />
Trainingseinheiten<br />
Es gibt keine bestimmten Vorgaben,<br />
wie das Training abläuft oder<br />
welche Übungen durchgeführt<br />
werden sollen. Der Kreativität<br />
der Kursleiter werden dabei keine<br />
Grenzen gesetzt. Als Basis dienen<br />
zwar Ballettschritte, doch diese<br />
können beliebig abgewandelt<br />
werden. Also keine Angst, auch<br />
ohne Tanzerfahrung kannst du<br />
die Übungen ausführen und beim<br />
Training mithalten. Was immer<br />
gleich ist, ist lediglich, dass das<br />
Workout barfuß absolviert wird.<br />
Auch Bewegungen aus dem Yoga<br />
und vom Pilates werden gern integriert.<br />
Hinzu kommen Cardioübungen,<br />
die deine Ausdauer trainieren.<br />
Kein Wunder also, dass dir<br />
beim Barre-Training ordentlich<br />
Schweiß hinunterläuft.<br />
Neben der Ballettstange werden<br />
beispielsweise auch Bälle, Gummibänder,<br />
Matten oder kleine<br />
Hanteln eingebaut, um die Übungen<br />
noch anspruchsvoller und intensiver<br />
zu machen. Auch Situps<br />
oder Liegestütze werden gern in<br />
das Training integriert, um noch<br />
einmal die letzten Kräfte aus dir<br />
herauszukitzeln.<br />
Eignet sich Barre-Training<br />
wirklich für jeden?<br />
Wer seinem Körper etwas Gutes<br />
tun möchte und keine Angst davor<br />
hat, ordentlich zu schwitzen,<br />
sollte das Barre-Training unbedingt<br />
einmal ausprobieren. Es<br />
mag nicht sehr anspruchsvoll<br />
klingen, aber eines kannst du uns<br />
glauben – der Schweiß wird fließen<br />
und du wirst den Muskelkater<br />
deines Lebens haben.<br />
Du wirst plötzlich Muskeln spüren,<br />
von denen du nicht einmal<br />
wusstest, dass du sie hast.<br />
Egal ob du sportlich bist oder<br />
nicht, das Training ist für jeden<br />
Fitnessstand geeignet. Bist du<br />
schon fortgeschritten, dann benutze<br />
einfach Zusatzgewichte<br />
oder Gummibänder, um alles<br />
noch ein bisschen anspruchsvoller<br />
zu gestalten. Hattest du noch<br />
nicht sehr viel mit Sport am Hut,<br />
beginnst du ohne zusätzliche<br />
Spielereien und nutzt einfach dein<br />
eigenes Körpergewicht.<br />
Solltest du Gelenkprobleme haben,<br />
empfehlen wir dir, erst einmal<br />
mit einem Arzt abzuklären,<br />
ob du bedenkenlos am Training<br />
teilnehmen kannst.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 61 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
TOP<br />
Bio Massageöle<br />
Relax!<br />
Ein langer Arbeitstag, Stress, unschöne Verspannungen<br />
oder einfach mal dem Alltag<br />
entfliehen und abschalten – manchmal sehnt<br />
man sich nach einer wohltuenden Massage,<br />
die genau bei diesen Dingen Abhilfe verspricht.<br />
Doch dabei stellt sich erst einmal die<br />
Frage, welche Massage ist denn überhaupt die<br />
richtige für mich? Es gibt Unmengen an verschiedenen<br />
Typen, die alle auf bestimmte Beschwerden<br />
abgestimmt sind. Wir helfen dir,<br />
Licht ins Dunkle zu bringen und stellen dir<br />
hier die beliebtesten und bekanntesten Massagetypen<br />
vor.<br />
WELCHE<br />
MASSAGE<br />
ARTEN<br />
SIND DIE<br />
RICHTIGEN<br />
FÜR MICH?<br />
GREENDOOR<br />
Massageöl, 100ml<br />
natürlich rein,<br />
BIO Jojobaöl und<br />
natur-reines Orangen-Öl<br />
13,90 €<br />
CLASSIC AYURVEDA<br />
Bio Sesamöl gereift, 0,5 l<br />
12,16 €<br />
WELLNESSINPERFEKTION<br />
reines Bio Mandelöl<br />
(250ml) Massageöl<br />
für Haut und Haar<br />
16,90 €<br />
Fotos: Yakobchuk Olena; gudenkoa; Rido / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 62 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
1<br />
Die altbewährte klassische Massage<br />
Die wohl bekannteste Massage ist die klassische.<br />
Sie wird auch oft Schwedische Massage genannt<br />
– eine Anspielung auf den aus Schweden stammenden<br />
Erfinder Henri Peter.<br />
Die klassische Massage schenkt deinem Körper<br />
neue Mobilität und verschafft dir nicht nur körperliche,<br />
sondern auch geistige Entspannung.<br />
Mit streichenden Bewegungen in Richtung Herz,<br />
Knetbewegungen, Reiben mit den Handballen,<br />
leichtem Klopfen und anderen Handgriffen werden<br />
Verspannungen in deinem Körper gelöst.<br />
2<br />
Voller Körpereinsatz bei der Thai Massage<br />
Kommt der Begriff Thai Massage auf, reagieren viele mit<br />
einem schmerzverzerrten Gesicht. Bei der über 2.000 Jahre<br />
alten Methode wird tatsächlich viel Druck ausgeübt, was zu<br />
Beginn etwas unangenehm sein kann. Doch auf diese Weise<br />
können selbst tiefsitzende Verspannungen und Blockaden<br />
gelöst werden. Der Masseur oder die Masseurin leistet<br />
vollen Körpereinsatz für dein Wohlbefinden – und das im<br />
wahrsten Sinne des Wortes. Neben den Händen werden unter<br />
anderem auch die Ellenbogen, die Knie oder die Füße bei<br />
der Behandlung genutzt. Orientiert wird sich an den Energielinien<br />
des Körpers.<br />
3<br />
Die zarte Shiatsu Massage<br />
Aus Japan kam die Shiatsu Massage zu uns hinübergeschwappt.<br />
Dabei werden lediglich die Finger benutzt. Es wird nur ganz<br />
leichter Druck ausgeübt, denn Ziel ist es, den Energiefluss wieder<br />
anzuregen und den Körper so wieder auszugleichen. Auch<br />
die Abwehrkräfte werden gestärkt und sogar bei Verdauungsproblemen<br />
kann mit der Shiatsu Massage Abhilfe geschaffen<br />
werden.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 63 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
4<br />
Die Ayurveda Massage der alten Inder<br />
Auch die Ayurveda Massage findet seit mehreren<br />
Tausend Jahren Anwendung. Schon die alten Inder<br />
wussten über die positiven Wirkungsweisen<br />
von Massagen Bescheid.<br />
Ayurveda ist die Lehre des langen Lebens und<br />
beinhaltet verschiedene Massagen. Die in Europa<br />
am häufigsten angebotene Form ist die Ayurveda<br />
Ganzkörpermassage, bei der warmes therapeutisches<br />
Öl verwendet wird, das mit Kräuterextrakten<br />
versetzt wurde. Durch die Massagebewegungen<br />
können diese Extrakte tief in deinen Körper<br />
eindringen und Giftstoffe lösen. Der gesamte<br />
Energiefluss wird aktiviert, sodass diese Stoffe<br />
schnell aus deinem Körper geleitet werden können.<br />
5<br />
Entspannung<br />
pur mit der Hot<br />
Stone Massage<br />
Bei der Hot Stone Massage finden – wie der Name bereits<br />
verrät – heiße Lava-Steine Anwendung. Sie werden auf<br />
den Akkupunkturpunkten deines Körpers platziert und<br />
mithilfe von Aromaöl sanft bewegt. Diese Methode löst<br />
nicht nur Verspannungen, sondern regt auch die Blutzirkulation<br />
an, sodass sich deine Zellen besser regenerieren<br />
können. Zusätzlich wird dein<br />
Nerven- und Lymphsystem<br />
angeregt, Giftstoffe können<br />
besser aus deinem Körper<br />
abtransportiert werden und<br />
du fühlst dich frischer und<br />
wacher.<br />
6Für alle Leckermäuler – die Hot Chocolate Massage<br />
Bei der Hot Chocolate Massage wirst du nicht einfach mit herkömmlicher Schokolade eingerieben. Dafür wird eine<br />
spezielle Kakaosorte verwendet, die viele wohltuende Wirkstoffe enthält und mit Shea-Nuss-Butter und Mandelöl<br />
vermischt wird. Damit wirst du allerdings nicht massiert, sondern dein Körper wird mit einer Folie eingewickelt,<br />
damit all diese Wirkstoffe besser in deinen Körper gelangen können. Im Anschluss wird alles abgewaschen und du<br />
wirst zum Abschluss mit Kakaobutter eingecremt.<br />
Diese Methode pflegt deine Haut intensiv und kann sogar den Prozess der Hautalterung verlangsamen.<br />
Fotos: Valua Vitaly; Minerva Studio; Dasha Petrenko; Rido; jat306 / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 64 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
Mit Esoterik gegen Verspannungen – die Klangschalenmassage<br />
7<br />
Die Klangschalenmassage kommt aus Ostasien<br />
und ist keine klassische Massage, denn du<br />
wirst nicht berührt. Der Masseur stellt Klangschalen<br />
neben dir auf, die über verschiedene<br />
Tonlagen verfügen. Die Schwingungen, die sie<br />
bei einem Schlag auslösen, gehen auf deinen<br />
Körper über und du spürst Vibrationen. Die<br />
kaum merklichen Bewegungen dringen tief in<br />
deinen Körper ein und lösen deine Verspannungen<br />
auf eine ganz sanfte Art und Weise.<br />
8<br />
Auch die Pantai Luar Massage kommt aus Ostasien.<br />
Dabei wird dein Körper meist mit Kräuterölen<br />
behandelt und nicht mit den Händen, sondern<br />
einem Kräuterstempel in schnellen Bewegungen<br />
massiert. So werden beschädigte Zellen innerhalb<br />
deines Körpers abtransportiert und natürlich<br />
werden auch Verspannungen gelöst und die Muskeln<br />
gelockert. Durch die Anregung deines Stoffwechsels<br />
kann dein Körper viel leichter entgiften<br />
und auch Entzündungen können auf diese Weise<br />
abklingen.<br />
Die Kräuterölmassage Pantai Luar<br />
9<br />
Die Tuina Massage – eine Behandlung<br />
mit Tradition<br />
Die Tuina Massage stammt aus China und ist ein Teil der<br />
alten Heilkünste des Landes. Dein Körper wird nicht nur<br />
großflächig, sondern auch punktuell behandelt. Diese Kombination<br />
legt deine Leitbahnen frei und chronische Schmerzen<br />
können gelindert werden. Auch Blockaden in deinem<br />
Körper werden gelöst und deine Durchblutung wird gefördert.<br />
Das wiederum unterstützt die Funktionsweise deiner<br />
Organe und bringt deinen Körper und deinen Geist in Einklang.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 65 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
So hältst du deine<br />
Fitness-Vorsätze wirklich durch<br />
Hast du neue Fitness-Vorsätze gefasst und möchtest<br />
du sie diesmal wirklich durchhalten? Das ist<br />
gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. Wir<br />
haben dir hier ein paar Tipps zusammengestellt,<br />
mit denen es sehr viel leichter wird.<br />
Visualisiere und formuliere deine Ziele<br />
Hast du ein Ziel, das du erreichen möchtest?<br />
Möchtest du vielleicht abnehmen, deine Kondition<br />
verbessern oder deine Muskeln straffen? Ein Ziel<br />
zu haben ist immer eine gute Sache, denn du kannst<br />
ganz konkret auf etwas Bestimmtes hinarbeiten. Formuliere<br />
dein Ziel, schreib es dir auf oder visualisiere es<br />
auf andere Weise. Etwa, indem du dir ein Bikinifoto aus<br />
besseren Zeiten an den Kühlschrank hängst.<br />
Kampf gegen die Monotonie<br />
Bringe Abwechslung in dein Training. Nichts ist<br />
langweiliger und ermüdender, als jeden Tag dieselbe<br />
Routine abzuarbeiten. Das kann niemand<br />
lange durchhalten, und falls doch, dann macht<br />
es auf jeden Fall keinen Spaß. Damit Sport aber<br />
zu etwas ganz Normalem in deinem Alltag wird,<br />
ist der Spaßfaktor unerlässlich. Geh also im Fitness-Studio<br />
nicht jeden Tag nur an die Geräte,<br />
sondern besuche auch Kurse wie Yoga oder Pilates.<br />
Die abwechselnde Beanspruchung verschiedener<br />
Muskelgruppen führt dazu, dass du deinen ganzen<br />
Körper trainierst.<br />
Fotos: dima_sidelnikov / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 66 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FITNESS<br />
Achte auf eiweißreiche Ernährung<br />
Wer Sport macht, verbrennt dabei Kalorien und hat<br />
automatisch mehr Hunger. Deshalb ist es in Ordnung,<br />
wenn du nach dem Sport gut isst. Du solltest<br />
lediglich darauf achten, jetzt auch die richtigen Dinge<br />
zu essen. Eine eiweißreiche Ernährung unterstützt<br />
die Fettverbrennung und den Muskelaufbau.<br />
Wenn du am Abend auf Kohlenhydrate verzichtest,<br />
ist das ein regelrechter Booster für deinen Stoffwechsel.<br />
Trotzdem sind Kohlenhydrate gerade für Sportler<br />
wichtig - du solltest sie aber am besten zum Frühstück<br />
oder Mittagessen zu dir nehmen.<br />
Langfristige Ziele sind besser als kurzfristige<br />
Da es auch bei konsequentem Training immer wieder<br />
zu sogenannten Leistungsplateaus kommt, bei<br />
denen du das Gefühl hast, dass du mit deinen Bemühungen<br />
einfach nur auf der Stelle trittst, solltest<br />
du dir eher langfristige als kurzfristige Ziele setzen.<br />
Wer konsequent weitertrainiert, wir die Früchte seiner<br />
Anstrengung früher oder später ernten. Nimm<br />
dir also nicht vor, bis nächste Woche 5 Kilo abzuspecken,<br />
sondern denke vielmehr an den nächsten<br />
Strandurlaub in einigen Monaten. Dort kannst du<br />
zeigen, was du die letzten Wochen geleistet hast.<br />
Dein Körper wird ganz für sich selbst sprechen.<br />
Nimm dir nicht zu viel vor<br />
Die meisten Sportbemühungen scheitern an zu hohen<br />
Vorsätzen. Gerade in der heutigen Zeit haben<br />
wir ja ohnehin ständig das Gefühl, immer noch mehr<br />
Leistung bringen zu müssen. Wenn du mit dem Laufen<br />
beginnst, dann musst du nicht in einem halben<br />
Jahr schon einen Marathon schaffen. Wenn du in 6<br />
Monaten einen 10-km-Lauf laufen kannst, dann ist<br />
das mindestens genauso toll, und eine Leistung, auf<br />
die du stolz sein und vor allem, die du auch wirklich<br />
erreichen kannst.<br />
Dasselbe gilt für Abnehmziele. Denke hier besser<br />
in kleineren Schritten von zwei bis drei Kilogramm,<br />
anstatt gleich an die totale Verwandlung.<br />
Mehr Spaß mit dem optimalen Trainingspartner<br />
Dies ist der ultimative Tipp, gerade für die Einsteiger<br />
beim Sport. Früher oder später wird sich der<br />
gefürchtete innere Schweinehund zu Wort melden<br />
und versuchen, dich mit allen möglichen Ausflüchten<br />
und Ausreden zum Daheimbleiben zu überreden.<br />
Tatsächlich ist es an vielen Tagen gar nicht so<br />
einfach, sich auch wirklich zum Sport aufzuraffen.<br />
Doch tatsächlich fühlst du dich hinterher immer<br />
besser, wenn du etwas getan hast. Suche dir also einen<br />
oder mehrere Trainingspartner, verabrede dich<br />
mit deiner Freundin zu festen Zeiten, besuche Kurse<br />
oder schließe dich einem Lauftreff mit fixen Terminen<br />
an. In der Gruppe oder zu zweit macht Sport<br />
gleich viel mehr Spaß.<br />
Dokumentiere dein Training<br />
und deine Erfolge<br />
Bevor du mit dem Sport beginnst, mache<br />
eine Bestandsaufnahme. Was kannst<br />
du, was wiegst du, was traust du dir zu?<br />
Dokumentiere dann dein Training. Das<br />
wird dazu führen, dass du bald keine<br />
Lücken und Faulheiten in deiner Dokumentation<br />
mehr tolerieren wirst. Wenn<br />
du über deine Trainingseinheiten und<br />
Fortschritte Buch führst, so ist das eine<br />
tolle Motivation, um weiterzumachen.<br />
Du siehst auf einen Blick, was du alles<br />
bereits erreicht hast. Wähle für die Dokumentation<br />
diejenige Form, die dir<br />
am meisten liegt. Schreibe in ein Heft,<br />
in eine Excel-Datei oder benutze eine<br />
Fitness-App. Bei vielen Apps kannst du<br />
dich mit anderen verbinden und ihr motiviert<br />
euch gegenseitig.<br />
Spaß ist wichtig<br />
Menschen, die keinen Spaß an dem haben,<br />
was sie tun, tun es meist nicht lange.<br />
Dies gilt auch für den Sport, denn er<br />
findet schließlich freiwillig statt. Deshalb<br />
solltest du dich unbedingt für eine Sportart<br />
entscheiden, die dir auch wirklich<br />
Spaß macht. Vielleicht bewegst du dich<br />
lieber in der freien Natur? Dann geh laufen<br />
oder Rad fahren. Ist es dir draußen<br />
oft zu nass, zu kalt oder zu heiß? Dann<br />
entscheide dich für eine Indoor-Sportart<br />
oder ein Fitness-Studio. Die Möglichkeiten<br />
sind so vielfältig, dass du garantiert<br />
das richtige für dich selbst finden wirst.<br />
Manchmal musst du vielleicht auch ein<br />
paar Dinge ausprobieren, bis du es sicher<br />
weißt.<br />
Belohne dich zwischendurch<br />
Wenn du dich beim Sport anstrengst<br />
und verausgabst, dann ist es völlig ok,<br />
dass du dich anschließend für deine<br />
Anstrengungen belohnst. Es kommt nur<br />
darauf an, auch die richtige Art von Belohnung<br />
zu wählen. Zwar sind kleine<br />
Sünden zwischendurch vollkommen in<br />
Ordnung und erlaubt, sie sollten jedoch<br />
nicht die Oberhand gewinnen. Gerade<br />
dann, wenn du mit dem Sport abnehmen<br />
möchtest, finden sich beim Thema<br />
„Belohnung“ schon einige Stolperfallen.<br />
Versuche also, neue Wege zu finden.<br />
Hast du schon drei Kilo mühsam abgesportelt?<br />
Dann gönne dir statt dem zweiten<br />
Stück Torte doch einfach eine neue<br />
Hose oder ein neues Shirt, oder belohne<br />
dich mit einem Kinobesuch.<br />
Der Plan B für den Notfall<br />
Beim Sport ist vor allem eines wichtig:<br />
Konsequent dranzubleiben. Denn<br />
sehr schnell ist die mühsam erarbeitete<br />
Form und Kondition auch schon wieder<br />
rückläufig, wenn du zu lange aussetzt.<br />
Kommt deiner Terminplanung eine Geschäftsreise<br />
dazwischen? Keine Sorge,<br />
du kannst in jeder Stadt Alternativen<br />
finden. Besuche den Fitnessraum in deinem<br />
Hotel, oder nimm dir die Laufschuhe<br />
mit und drehe vor dem Abendessen<br />
eine kleine Runde um den Block. Es ist<br />
dabei gar nicht wichtig, dass du dich<br />
streng an dein normales Pensum hältst.<br />
Hauptsache, du bleibst in Bewegung.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 67 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: treenabeena / stock.adobe.com
MENSCHEN<br />
Und<br />
PERSÖNLICHKEITEN<br />
&<br />
noch mehr interviews<br />
unter<br />
AJOURE.DE/PEOPLE<br />
Foto: Manuel Cortez
Foto: dell / stock.adobe.com<br />
TRAVEL<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 71 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / TRAVEL<br />
ENTDECKE DIE VEGAN-FREUNDLICHSTEN<br />
STÄDTE DER WELT<br />
Die vegane Ernährung und Lebensweise ist besonders in den letzten<br />
Jahren in aller Munde. Aus gutem Grund, denn mit dem Verzicht<br />
auf Lebensmittel und Co. tierischen Ursprungs tust du nicht<br />
nur dir selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Aber nicht<br />
nur: Während unzählige Menschen auf der Welt hungern müssen,<br />
nutzen wir Ressourcen lieber zur Produktion von Fleisch. Ein kleines<br />
Beispiel: für ein Kilogramm Fleisch werden 15 Kilo pflanzliche<br />
Nahrung und 15.000 Liter Wasser benötigt. Mit dem veganen Lebensstil<br />
setzt du auch auf deine eigene Gesundheit. Übergewicht,<br />
chronische Krankheiten und schlechte Blutwerte treten oft bei einer<br />
fleischlastigen Ernährung auf, während eine rein pflanzliche<br />
Ernährung mit körperlicher und geistiger Fitness und Leistungsfähigkeit<br />
in Verbindung gebracht wird.<br />
Der vegane Trend ist zwar im Aufmarsch, in Deutschland ernähren<br />
sich circa 8 Millionen Menschen vegetarisch und 1,3 Millionen<br />
vegan, dennoch isst der Großteil noch immer Fleisch und<br />
Milchprodukte. Der eigene Beitrag für den Umweltschutz, den<br />
Tierschutz und den Klimaschutz kann deshalb manchmal schwierig<br />
sein. Du sitzt im Café - doch es gibt keine pflanzliche Milchalternative,<br />
du genießt einen Restaurantbesuch mit Freunden – die<br />
Karte besteht allerdings aus Fleisch- und Fischgerichten und das<br />
einzige Restaurant in der Stadt mit veganen Alternativen befindet<br />
sich am anderen Ende und hat sowieso schon längst geschlossen.<br />
Wenn du deinen nächsten Urlaub planst und nicht ständig im Hinterkopf<br />
haben möchtest, wo es für dich etwas zum Knabbern gibt,<br />
haben wir für dich die vegan-freundlichsten Städte unter die Lupe<br />
genommen. Selbst Omnivoren läuft hier das Wasser im Mund zusammen.<br />
Amsterdam<br />
Wer für einen Besuch in der Grachtenstadt vorbeikommt, kann<br />
das üppige vegane Sortiment Hollands Hauptstadt genießen. Am<br />
besten fängst du mit einem veganen Pannekoek, dem typischen<br />
niederländischen Pfannkuchen, an. Das Gute: in den zahlreichen<br />
Frühstückslokalen gibt es mehrere vegane Alternativen (z.B. im<br />
„The Happy Pig Pancake Shop“), du musst also nicht nach einem<br />
veganen Lokal Ausschau halten. Für Kartoffelliebhaber ist ein Besuch<br />
im „Jacketz“ Pflicht, an veganen Toppings mangelt es auch<br />
nicht. Probiere die leckeren Kartoffeln in Kombination mit Rote<br />
Bete-Salat, grünem Curry, Hummus und Nüssen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 72 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / TRAVEL<br />
Fotos: MKavalenkau; rcfotostock; oneinchpunch; peresanz; rh2010 / stock.adobe.com<br />
Keine Beere hat in den letzten Jahren so<br />
an Beliebtheit gewonnen wie die Avocado.<br />
Verständlich, sie schmeckt nicht nur ausgezeichnet,<br />
sondern ist auch noch gesund.<br />
Ein Besuch bei „The Avocado Show“ darf<br />
also nicht fehlen. Hier findest du vegane<br />
Pancakes, Burger, Poké Bowls, Frühstücks-Bowls,<br />
Nachos und Toast mit deliziösen<br />
veganen Garnierungen. Auch fast<br />
alle Saucen sind vegan. Schon die Namen<br />
der Gerichte klingen wie ein Traum – wer<br />
kann schon einem Mango Curry Tango<br />
Toast mit einer Avocado-Rose widerstehen?<br />
London<br />
Tierrechtsaktivisten fühlen sich in London<br />
wohl. Kein Wunder, es gibt hier sogar in<br />
den Supermärkten ausgiebig vegane Alternativen<br />
– auch Fertiggerichte aller Art,<br />
wenn es mal schnell gehen muss. Vegan-freundliche<br />
oder komplett vegane Lokale<br />
sind auch keine Seltenheit. Seit 2017<br />
gibt es den veganen Fried-‘Chicken‘-Shop<br />
„Temple of Hackney“ im Osten Londons.<br />
Hier kommen Fast-Food Liebhaber auf<br />
ihre Kosten. Auch Menschen, die gerne<br />
Fleisch essen, merken oft kaum einen Unterschied.<br />
Unbedingt das Mac and Cheese,<br />
den Chicken Burger und die frittierten<br />
Popcorn-Chicken Nuggets probieren. Für<br />
Menschen in Feierlaune bietet London die<br />
Vegan Nights an, eine Festivalnacht einmal<br />
im Monat, bei der sich alles um Musik,<br />
DJs und veganen Köstlichkeiten dreht. Ein<br />
weiteres Must-See-Restaurant für einen<br />
London Trip ist das „Sutton And Sons“,<br />
das erste komplett vegane ‚Fish‘ And Chips<br />
Restaurant der Stadt. Beim ‚Fisch‘ handelt<br />
es sich um in Seetang und Meerfenchel<br />
marinierte (und anschließend frittierte)<br />
Bananenblüten, die Garnelen sind aus Kartoffelstärke,<br />
die in Backteig ausgebacken<br />
wurden.<br />
Turin<br />
Italienische Eiscreme, aber vegan? In Turin<br />
ist das möglich. Die norditalienische Stadt<br />
gilt als Vorreiterin für Veganismus in Italien.<br />
Bei „Il Gelato Amico“ wird auf Milch<br />
und seine Nebenerzeugnisse verzichtet,<br />
stattdessen punktet man mit Reismilch,<br />
Fruchtzucker und glutenfreiem Mehl. Neben<br />
einer Vielzahl an Eissorten findest du<br />
hier auch leckeres aus der Konditorei – Sachertorte,<br />
Mandel-Pistazien-Torte und<br />
vieles mehr. Um das vegane Italien noch<br />
schmackhafter zu machen, fehlen nur<br />
noch wenige Dinge. Eines davon ist der<br />
typische Kaffee, den es in vielen Bars mit<br />
Sojamilch und anderen Alternativen gibt.<br />
Typische italienische Hauptspeisen dürfen<br />
selbstverständlich auch nicht fehlen.<br />
Im „Coox“ ist alles vegan, von der Lasagne<br />
mit Seitan-Ragout bis zu den Spaghetti alla<br />
Carbonara, zum Chicken Style Burger bis<br />
zur Parmigiana.<br />
New York City<br />
New York ist die vegan-freundlichste Stadt<br />
Amerikas, hier findest du beispielsweise<br />
„blutige“ Burger und Frühstücks-„Speck“.<br />
In den „Blossom“ Restaurants gibt es vegane<br />
Neuinterpretationen klassischer Küche<br />
zum Lunch, Brunch und Dinner. Sollen<br />
es Ravioli in Cashew-Creme, Caesar Salad<br />
mit Shiitake-Speck, Burger mit veganem<br />
Patty und veganer Mozzarella sein<br />
oder gleich alles? Im „Buddha Bodai“ im<br />
Herzen von Chinatown hingegen findest<br />
du veganes Dim Sum, Barbeque-„Fleisch“<br />
und veganes Hühnchen. Zum Dessert geht<br />
es dann zu „Happy Zoe Vegan Bakery“ für<br />
ein veganes Stück Torte (oder gleich eine<br />
ganze Torte bestellen?) oder einen Matcha<br />
Donut.<br />
Los Angeles<br />
Auch in der Stadt der Engel ist es nicht<br />
schwierig, an vegane Köstlichkeiten zu<br />
kommen. Es gibt hier tatsächlich einen<br />
veganen Milchmann bzw. Mylkman, der<br />
dir Mandelmilch und Kokoswasser direkt<br />
nach Hause liefert. Auf die berühmte Burgerkette<br />
„In-N-Out“ kannst du auch problemlos<br />
verzichten, bei „Monty‘s Good<br />
Burger“ schmeckt alles mindestens genauso<br />
gut und ist zu 100% pflanzlich. Stelle dir<br />
deinen Burger zusammen: mit Impossible<br />
2.0 Patty, veganem Käse, deinem Lieblingsgemüse<br />
und leckeren Saucen. Dazu<br />
dürfen Strohkartoffeln und Tater Tots, sowie<br />
ein Salted Caramel-Shake mit einem<br />
XL-Cookie natürlich nicht fehlen. Wer<br />
noch immer nicht satt ist, darf sich über<br />
eine vegane Pizza im „Café Gratitude“,<br />
Avocadotoast im „Gjusta“ und veganem<br />
Käse im ersten veganen Käseshop „Vromage“<br />
freuen. Auch das „Gracias Madre“ lockt<br />
mit veganer, mexikanischer Küche und der<br />
„Veggie Grill“ in Südkalifornien bietet alles<br />
von Burgern bis zu Salaten und Bowls.<br />
Die herrlichen Temperaturen schreien hier<br />
quasi nach veganer Eiscreme: die findest<br />
du bei „KindKreme Echo Park“, dem besten<br />
veganen Eis laut PETA.<br />
Die Städte (und sogar Städtchen und<br />
Dörfer) mit gesunden, veganen Optionen<br />
werden zum Glück immer mehr, es wäre<br />
deswegen unmöglich gewesen alle aufzuzählen.<br />
Wer demnächst allerdings in eine<br />
der oben genannten vegan-freundlichen<br />
Städte reist, kann sich über leckeren Gaumenschmaus<br />
freuen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 73 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / TRAVEL<br />
Ajouré<br />
Travel<br />
Tipp:<br />
Mediterranes Flair<br />
im UM Beach House<br />
Mallorca<br />
Mallorca – nicht ohne Grund ist die spanische<br />
Insel eines der Lieblingsreiseziele der Deutschen!<br />
Mit einer Vielzahl an feinen Sandstränden,<br />
traumhaften Buchten und hervorragenden<br />
Restaurants liegt die Insel nur maximal<br />
drei Flugstunden von Deutschland entfernt. So<br />
lohnt es sich auch in der Nebensaison, für einen<br />
Kurzurlaub oder einen Wochenendtrip auf die<br />
Insel zu fliegen und die Seele baumeln zu lassen.<br />
Denn Mallorca kann nicht nur Trubel und Party,<br />
sondern auch an Ruheoasen und Beachclubs hat<br />
die Insel viel zu bieten.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 74 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / TRAVEL<br />
Nicht unweit von Palma hat zu Beginn der<br />
Saison ein neues Beach House-Konzept<br />
eröffnet, welches für all diejenigen perfekt<br />
ist, die eine Abwechslung vom Strandleben<br />
oder dem Treiben der Stadt haben möchten.<br />
Die Umami Group öffnete die Tore des UM<br />
Beach House in bester Lage am Hafen von<br />
Puerto Portals, einem Ort, der jedes Jahr<br />
von denjenigen besucht wird, die auf der<br />
Suche nach Entspannung und Exklusivität<br />
sind. Im UM Beach Club erwartet dich ein<br />
einzigartiger Boho-Spirit, welcher in perfekter<br />
Harmonie mit dem Flair des Mittelmeers<br />
steht. So genießt du vom gesamten<br />
Beach-Club aus einen unvergleichlichen<br />
Blick auf das türkisblaue Mittelmeer und<br />
die malerische Küste von Calvià. Ergänzt<br />
wird das mediterrane Konzept durch natürliche<br />
Materialien wie edlen Hölzern. Die im<br />
Beach Club verwendeten Materialien sind<br />
recycelt, die Speisekarten sind in Holz eingebunden<br />
und die Gläser sind aus mundgeblasenem<br />
Glas.<br />
Fotos: UM Beach House<br />
Das internationale Team besteht aus abenteuerlustigen<br />
Persönlichkeiten, welche die<br />
mediterrane Lebensweise verstehen. Positivität,<br />
Menschlichkeit, Herzlichkeit, Knowhow<br />
und Leidenschaft sind die Werte, die<br />
das Konzept des Beach House ausmachen.<br />
Und so ist es egal, ob du einen sonnigen<br />
Tag am Pool genießen möchtest, mit Freunden<br />
entspannst oder zum Abendessen vorbeischaust.<br />
Denn das UM Beach House ist<br />
der perfekte Ort, um den Körper zu regenerieren<br />
und die Seele mit inspirierenden<br />
Momenten zu versorgen.<br />
Umgeben von großen Pinien kannst auf<br />
der wunderschönen Terrasse auf einen der<br />
Bali-Betten oder Sonnenliegen entspannen,<br />
dich zwischendurch im Pool abkühlen und<br />
dich durch die kulinarischen Highlights der<br />
Speisekarte probieren. Unter der Woche<br />
herrscht eine ruhige und relaxte Atmosphäre.<br />
Jeden Sonntag im Sommer findet dann<br />
die Veranstaltung EMBASSEA statt - eine<br />
Hommage an das Meer und die Ozeane<br />
und deren Energie, welche durch afrikanische<br />
Musik und Stammesrhythmen untermalt<br />
wird.<br />
Nicht nur im Sommer bietet das UM Beach<br />
House einzigartige Veranstaltungen, sondern<br />
auch in der Nebensaison lohnt sich<br />
ein Besuch:<br />
Seit dem 11. Oktober wird jeden Freitag<br />
das mediterrane Flair mit einem Wochenend-Ritual<br />
gefeiert, welches die Gäste dazu<br />
bringt, loszulassen und das Wochenende<br />
zu genießen. Untermalt von House-Musik,<br />
kannst du am Abend hervorragende<br />
Herbst-Gerichte probieren.<br />
Jeden Sonntag findet der „SEA YOU<br />
SUNDAY“-Brunch statt, bei welchem du<br />
ab 11 Uhr ein spätes Frühstück am Meer<br />
genießen kannst, welches von Musik begleitet<br />
wird und sich durch eine große Auswahl<br />
an Bio-Produkten sowie gesunden<br />
Rezepte auszeichnet.<br />
Wenn dich mal wieder das Fernweh packt<br />
und dich Richtung Mallorca lenkt, sollte<br />
das UM Beach House auf deiner To-do-<br />
Liste stehen. Ob zum Sonnenbaden, um<br />
beim Abendessen den Sonnenuntergang<br />
zu erleben oder mit Freunden anzustoßen<br />
- im UM Beach House findest du eine<br />
einzigartige Mischung. Ein unvergessliches<br />
Erlebnis!<br />
UM Beach House Portals<br />
Carretera de Andratx, km 11<br />
07181 Portals Nous – Calvià<br />
Web: https://umbeachhouse.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 75 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / TRAVEL<br />
BRÜCKENTAGE<br />
2020<br />
SO MAXIMIERST<br />
DU DEINE<br />
URLAUBSTAGE<br />
Auf keine Zeit im Jahr freuen sich die<br />
deutschen Arbeitnehmer mehr als auf ihre<br />
Urlaubszeit. Gemäß Bundesurlaubsgesetz<br />
haben Arbeitnehmer in Deutschland einen<br />
gesetzlichen Urlaubsanspruch von<br />
mindestens 24 Arbeitstagen (= 4 Wochen)<br />
pro Kalenderjahr. Abgestellt wird dabei<br />
auf Werktage, das bedeutet: Bei einer regelmäßigen<br />
5-Tage-Woche entspricht das<br />
20 Urlaubstagen, bei einer regelmäßigen<br />
4-Tage-Woche sind es 16 Urlaubstage,<br />
usw. Durch Tarif- oder Arbeitsverträge<br />
haben deutsche Arbeitnehmer aber in der<br />
Regel einen deutlich höheren Urlaubsanspruch<br />
im Jahr, im Schnitt zwischen 27 bis<br />
30 Tage. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />
den Jahresurlaub durch die Nutzung<br />
unterjähriger Brückentage nochmals<br />
zu verlängern.<br />
Wie man Brückentage optimal nutzt<br />
Im Jahr 2020 können deutsche Arbeitnehmer,<br />
im Unterschied zu den Vorjahren,<br />
aufgrund der ungünstig liegenden Feiertage,<br />
leider nur 34 Brückentage nutzen.<br />
Ausgehend vom Mindesturlaub von 24<br />
Tagen wären das, bei voller Ausnutzung<br />
aller Brückentage, immerhin noch 58<br />
freie Tage im Jahr. Bei einem Schnitt von<br />
28 Urlaubstagen wären es sogar 62 freie<br />
Tage. Wer gut plant, kann seinen Jahresurlaub<br />
2020 durch die optimale Kombination<br />
von gesetzlichen Feiertagen und davor<br />
bzw. dahinter liegenden Brückentagen<br />
fast verdoppeln. Gesetzliche Feiertage, die<br />
im Jahr 2020 auf einen Werktag fallen und<br />
bei der Urlaubsplanung eine Rolle spielen<br />
können, sind folgende:<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 76 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Fotos: Kittiphan / stock.adobe.com
Gesetzliche Feiertage bundesweit:<br />
AJOURE / TRAVEL<br />
1. Neujahr (01.01.): Mittwoch<br />
2. Karfreitag (10.04.): Freitag<br />
3. Ostern (13.4.): Montag<br />
4. Tag der Arbeit (1.5.): Freitag<br />
5. Christi Himmelfahrt (21.05.): Donnerstag<br />
6. Pfingsten (01.06.): Montag<br />
7. Weihnachten (26.12.): Freitag<br />
8. Silvester und Neujahr (31.12. & 1.1.) :<br />
Donnerstag, Freitag<br />
Dazu kommen noch die gesetzlichen Feiertage einiger Bundesländer:<br />
1. Heilige drei Könige (06.01. / Montag): gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt<br />
2. 75. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus (08.05. Freitag): einmalig 2020 in Berlin<br />
3. Fronleichnam (11.6. / Donnerstag): gesetzlicher Feiertag in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland<br />
4. Buß- und Bettag (18.11. / Mittwoch): gesetzlicher Feiertag in Sachsen<br />
Unter Berücksichtigung der Bundesländerregelungen könnte die minimalste Urlaubsrechnung<br />
(bei 24 Tagen Mindesturlaubsanspruch) zum Beispiel so aussehen:<br />
• Nimm 2 Urlaubstage vom 02.01.-03.01. und gewinne insgesamt 5 bis 6 freie Tage.<br />
• Nimm 4 Urlaubstage vom 06.04.-09.04. und gewinne insgesamt 10 freie Tage.<br />
• Nimm 1 Urlaubstag am 30.04. und gewinne insgesamt 4 freie Tage.<br />
• Nimm 4 Urlaubstage vom 18.05.-20.05. und am 22.05. und gewinne insgesamt 9 freie Tage.<br />
• Nimm 8 Urlaubstage vom 02.06.-05.06. vom 08.06.-10.06. und am 12.06. und gewinne insgesamt 16 freie Tage.<br />
• Nimm 4 Urlaubstage vom 21.12.-24.12. und gewinne insgesamt 9 freie Tage.<br />
• Nimm 1 Urlaubstag am 31.12. und gewinne insgesamt 4 frei Tage.<br />
Hast du einen höheren Urlaubsanspruch<br />
im Jahr, sieht die Rechnung<br />
natürlich noch besser aus. Bei einem<br />
Urlaubsanspruch von 27 Tagen<br />
lassen sich im Optimalfall 61<br />
freie Tage erzielen. Bei 28 Urlaubstagen<br />
sind das schon 62 freie Tage<br />
und bei 29 sogar 63 freie Tage. Mit<br />
34 Urlaubstagen (haben leider nur<br />
die wenigsten Arbeitnehmer) im<br />
Jahr, ist das Maximum von 72 freien<br />
Tagen allerdings erreicht. Das<br />
ist eine ganze Menge Freizeit. Wer<br />
die Brückentage im Jahr 2020 also<br />
schlau nutzt, kann sich über mehr<br />
zusammenhängende Urlaubstage<br />
freuen.<br />
Wie kannst du Brückentage<br />
nutzen, ohne Stress mit den<br />
Kolleginnen oder Kollegen zu<br />
bekommen?<br />
Im Regelfall werden die Urlaubswünsche<br />
von Arbeitnehmern bei<br />
der zeitlichen Festlegung des Urlaubs<br />
berücksichtigt, es sei denn,<br />
dringende betriebliche Belange<br />
oder soziale Gegebenheiten anderer<br />
Arbeitnehmer stehen dem<br />
entgegen. Soziale Gegebenheiten<br />
können zum Beispiel das Lebensalter,<br />
Dauer der Betriebszugehörigkeit,<br />
Alter und Anzahl der Kinder<br />
(Schulpflicht) sowie Berufstätigkeit<br />
des Ehegatten sein. Kein Arbeitnehmer<br />
hat einen Anspruch darauf,<br />
seinen Urlaub an einem bestimmten<br />
Brückentag zu nehmen.<br />
Ob der Wunschurlaub gewährt<br />
wird, hängt vorrangig von betrieblichen<br />
Sachverhalten und den Interessen<br />
der weiteren Mitarbeiter ab.<br />
Brückentage sorgen in Unternehmen<br />
häufig für Ärger. Wer welchen<br />
und wie viele Brückentage nehmen<br />
möchte, gibt immer wieder Anlass<br />
zu Diskussionen. Es gibt aber einige<br />
bewährte Regeln wie man sich<br />
bei der Urlaubsplanung verträglich<br />
mit den Kolleginnen und Kollegen<br />
einigen kann.<br />
1. Rechtzeitig planen<br />
Kennst du den Spruch: „Früher Vogel<br />
fängt den Wurm“ oder anders<br />
ausgedrückt: „Wer zuerst kommt,<br />
mahlt zuerst“? Dann kennst du<br />
auch schon die erste und wichtigste<br />
Regel bei der Urlaubsplanung.<br />
Plane deinen Urlaub möglichst<br />
früh im Jahr! Dann stehen in der<br />
Regel noch alle Brückentage zur<br />
Verfügung. Du hast noch die freie<br />
Auswahl und sowohl Geschäftsführung<br />
als auch Kollegen können<br />
sich rechtzeitig auf deine Urlaubsplanung<br />
einstellen.<br />
2. Nicht alle wollen<br />
Zweite Regel: Sichere dir nicht alle<br />
Brückentage. Hier ist Kompromissbereitschaft<br />
gefragt: Wenn du<br />
bereits einige Brückentage eingeplant<br />
hast, lass auch deine Kollegen<br />
zum Zug kommen. Bedenke,<br />
dass zum Beispiel Kollegen mit<br />
Familie schulfreie Tage benötigen,<br />
um ihren Urlaub zu planen. In solchen<br />
Fällen auch einmal zurückzustecken,<br />
macht sich immer gut<br />
und sorgt für ein entspanntes Betriebsklima.<br />
3. Keep calm<br />
Dritte und letzte Regel ist: Bleib ruhig!<br />
Mit den Kollegen wegen einer<br />
Urlaubsplanung in Streit zu geraten<br />
hilft niemandem und vergiftet<br />
das Klima. Wenn keine gütliche<br />
Einigung erzielt werden kann, weil<br />
beide Parteien gute Gründe für<br />
einen bestimmten Urlaubstermin<br />
haben, bleibt als Ultima Ratio nur<br />
die Angelegenheit mit dem Vorgesetzten<br />
zu besprechen. Der wird<br />
üblicherweise zunächst nach sozialen<br />
Gesichtspunkten entscheiden.<br />
Fällt die Entscheidung zu deinen<br />
Ungunsten aus, wird es bestimmt<br />
im nächsten Jahr positiv für dich<br />
ausfallen.<br />
4. Erst abklären, dann buchen<br />
Daher ein letzter TIPP: Buche deinen<br />
Urlaub sinnvollerweise erst,<br />
nachdem dieser seitens der Geschäftsführung<br />
genehmigt wurde.<br />
So vermeidest du Probleme und<br />
vielleicht sogar finanzielle Verluste.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 77 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: Christine Fiedler & Caroline Pit
Foto: Look! / stock.adobe.com<br />
FASHION
AJOURE / FASHION<br />
Re/Done<br />
ENTDECKE DIE<br />
SCHÖNSTEN<br />
NACHHALTIGEN<br />
JEANS-LABELS<br />
Genauso wie viele andere Produktionen,<br />
verursacht auch die Modeindustrie große<br />
Umweltschäden und beutet Natur und<br />
Menschen aus. Das muss aber nicht sein,<br />
denn viele Labels beweisen mittlerweile,<br />
wie es anders gehen kann. Sie stellen ihre<br />
Produktion um, verzichten auf schädliche<br />
Stoffe, produzieren unter fairen Bedingungen<br />
und nutzen erneuerbare Ressourcen<br />
oder verwerten gar Abfallprodukte<br />
bzw. recyceln Textilien.<br />
Vor allem beim Kauf einer Jeans ist<br />
Nachhaltigkeit eine Investition in die<br />
Zukunft von Natur und Umwelt, aber<br />
auch in die eigene Gesundheit und für den<br />
eigenen Geldbeutel. Denn nachhaltig produzierte<br />
Jeans zielen auf Langlebigkeit und<br />
Qualität hin, so dass sie ein zuverlässiges und<br />
hochwertiges Kleidungsstück sind.<br />
Vorteile nachhaltiger Mode<br />
aus einen Blick:<br />
• Du kaufst mit gutem Gewissen gegenüber<br />
der Umwelt und den Arbeitern.<br />
• Du erwirbst ein langlebiges Qualitätsprodukt<br />
statt Fast Fashion zu kaufen.<br />
• Du trägst biologische Rohstoffe ohne Genmanipulation<br />
oder schädliche Chemikalien.<br />
• Du unterstützt Firmen, die Wert auf wasserund<br />
energiesparende Produktion legen.<br />
• Du stimmst mit deinem Kauf für nachhaltige<br />
Produktion und erhöhst die Nachfrage.<br />
• Du trägst bei zum Erfolg verlässlicher Siegel<br />
und überprüfter Produktionen.<br />
Nudie Jeans<br />
Diese schwedische Jeans-Marke<br />
wirbt damit, dass ihre Jeans mit<br />
der Zeit immer schöner werden<br />
und quasi Charakter bekommen.<br />
Der Alltag darf Spuren auf ihnen<br />
hinterlassen und sie machen<br />
dank hervorragender Qualität alles<br />
mit. Dieser Qualität vertrauen<br />
die Hersteller so sehr, dass sie lebenslange<br />
kostenlose Reparaturen<br />
versprechen. Die Hosen bestehen<br />
aus GOTS-zertifizierter Baumwolle<br />
und werden in Italien und Tunesien<br />
unter fairen Bedingungen produziert<br />
(die Marke ist Mitglied der Fair Wear<br />
Foundation). Außerdem verwendet das<br />
Label keine Lederpatches, ist also vegan<br />
und macht die eigene Produktionskette<br />
auf ihrer Website transparent.<br />
https://www.nudiejeans.com/<br />
https://www.instagram.com/nudiejeans/<br />
Kuyichi<br />
Auch die holländische Jeansmarke ist<br />
Mitglied Fair Wear Foundation und<br />
wurde von der Initiative MADE-BY als<br />
transparent bewertet, da die gesamte<br />
Produktionskette aufgeschlüsselt wird.<br />
Die Baumwolle der meisten Jeans ist<br />
GOTS-zertifiziert und bei der Herstellung<br />
wird auf die umweltschädliche<br />
Sandstrahlung komplett und<br />
auf Chemikalien weitestgehend<br />
verzichtet. Bei Kuyichi wird laufend<br />
an der Verbesserung von<br />
Energie- und Wasserverbrauch<br />
gearbeitet. Außerdem bietet das<br />
Label besonders viele verschiedene<br />
Schnitte, Passformen und<br />
Waschungen sowohl für Frauen<br />
als auch Männer an.<br />
https://kuyichi.com/<br />
https://www.instagram.com/<br />
kuyichipuregoods/<br />
Fotos: Re / Done; bleed clothing; Manomama; Kings of Indigo; AYR<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 80 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FASHION<br />
bleed clothing<br />
Manomama<br />
Kings of Indigo<br />
Bleed<br />
Die Marke hat viele Ansprüche an sich selbst,<br />
denen sie auch allen gerecht wird: Sie ist<br />
ökologisch, fair, vegan und nachhaltig. Die<br />
Baumwolle für Jeans ist GOTS-zertifiziert<br />
und stammt aus Afrika und Indien. Sie wird<br />
angebaut, ohne Chemikalien zu verwenden<br />
und ebenso chemiefrei in Portugal weiterverarbeitet.<br />
Die letztendliche Jeans wird dann in<br />
Polen angefertigt. Damit ist die Produktionskette<br />
sehr transparent. Die Auswahl ist übersichtlich<br />
und umfasst zwei Herrenjeans und<br />
drei Damenjeans. Bleed bietet jedoch noch<br />
weitere Mode an, ist also kein reines Jeans-Label.<br />
https://www.bleed-clothing.com/<br />
https://www.instagram.com/bleedclothing/<br />
Manomama<br />
Bei diesem neuen Label aus Augsburg findet<br />
tatsächlich die gesamte Produktion in<br />
Deutschland statt. Die Hosen bestehen alle<br />
aus Biobaumwolle und teilweise ein wenig regionalem<br />
Hanf und sind auch vegan. Da auf<br />
erdölbasierte Stoffe komplett verzichtet wird,<br />
geht das Label damit sogar über die Ansprüche<br />
der GOTS-Zertifizierung hinaus. Um keine<br />
Materialien zu verschwenden, werden die<br />
Jeans jeweils erst nach der Bestellung angefertigt<br />
- mehrere Modelle und Farben stehen zur<br />
Auswahl. Auf Wunsch gibt es sogar maßgefertigte<br />
Jeans. Diese kleine Firma arbeitet sehr<br />
sozial, ökologisch und transparent.<br />
https://www.manomama.de/<br />
https://www.instagram.com/manomama/<br />
Kings of Indigo<br />
Jeans dieser Marke bestehen aus Biobaumwolle<br />
mit GOTS-Zertifikat und aus recycelter<br />
Baumwolle. Außerdem ist das Label Mitglied<br />
der Fair Wear Foundation und macht alle<br />
Produktionsschritte transparent, so dass der<br />
Kunde sie nachvollziehen kann. Bei der Produktion<br />
werden wassersparende Waschmethoden<br />
und umweltfreundliche Färbemethoden<br />
angewendet. Eine Jeans dieser Marke<br />
kann man schon mit der Levis 501 vergleichen,<br />
denn sie ist entsprechend langlebig und<br />
zeitlos. Der Gründer des Labels hat die „Triple-R-Philosophy“<br />
entwickelt, bei der es um<br />
Recycle, Repair und Reuse geht. Seine Jeans<br />
sollen also so lange wie möglich genutzt und<br />
repariert werden.<br />
https://www.kingsofindigo.com/<br />
https://www.instagram.com/kingsofindigo/<br />
Re/Done<br />
Eine ganz besondere Marke mit innovativem<br />
Konzept nutzt alte Levis-Jeans, um ihnen<br />
neues Leben einzuhauchen. Die Jeans<br />
werden auseinandergenommen, neu zusammen<br />
gesetzt, aufgewertet und an die aktuelle<br />
Mode angepasst. Durch umschneidern, umfärben,<br />
besticken usw. werden neue Trendjeans<br />
aus bewährt hochwertigem Material<br />
geschaffen. Diese Geschäftsidee deutet den<br />
Recycling-Gedanken damit neu und nutzt<br />
ausrangierte Jeans nicht nur als Rohmaterial,<br />
sondern für das, was sie sowieso schon sind:<br />
Langlebige und damit nachhaltige Markenjeans.<br />
Im Studio werden dabei außerdem<br />
keine giftigen Chemikalien verwendet und<br />
möglichst wenig Wasser genutzt.<br />
https://shopredone.com/<br />
https://www.instagram.com/shopredone/<br />
AYR<br />
Ebenfalls ein sehr spannendes und gut<br />
durchdachtes Geschäftsmodell haben sich<br />
die Gründer von AYR einfallen lassen. Der<br />
Name steht nämlich für „all year around“<br />
und richtet sich deutlich gegen Fast Fashion,<br />
vergängliche Modetrends und die damit<br />
einher gehende Verschwendung von Textilien.<br />
Jede Woche bietet die Marke ein neues<br />
Teil an, das immer perfekt in die Gesamtkollektion<br />
passt. Es handelt sich um gut kombinierbare<br />
und zeitlose Stücke, die jeweils so<br />
lange angeboten werden, bis alle ausverkauft<br />
sind. Es gibt also keine ständig wechselnden<br />
Kollektionen, welche die jeweils vorher da<br />
gewesene schon wieder für veraltet erklären.<br />
Zudem wird viel recycelte Baumwolle<br />
verwendet und bei der Produktion extrem<br />
wenig Wasser verbraucht.<br />
https://www.ayr.com/<br />
https://www.instagram.com/ayr/<br />
AYR<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 81 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FASHION<br />
Fairer Schmuck<br />
darauf solltest du achten<br />
T R E N D<br />
Style<br />
Nachhaltigkeit ist auch<br />
beim Schmuckeinkauf gefragt.<br />
In der Gewinnung<br />
von Rohmaterialien zur<br />
Schmuckherstellung sind<br />
Umweltsünden und Ausbeutung<br />
von Menschen<br />
leider noch an der Tagesordnung.<br />
Höchste Zeit<br />
also, dass auch hier ein<br />
Bewusstseinswandel stattfindet!<br />
Schöner Schmuck – aber fair bitte!<br />
Gerade beim Schmuck, der die eigene Schönheit<br />
unterstreichen und in einem besonderen<br />
Glanz erstrahlen lassen soll, sind Fairness und<br />
Nachhaltigkeit gefragt. Wer möchte schon<br />
gerne „Blutdiamanten“ oder mit giftigen Chemikalien<br />
gewonnenes Gold am Hals hängen<br />
haben?<br />
In der konventionellen Goldgewinnung wird<br />
leider immer noch mit Methoden gearbeitet,<br />
die auf anderen Gebieten längst ausgemerzt<br />
worden sind. Zwar bieten große Gold- oder<br />
Silberindustrien zumeist faire Arbeitsbedingungen,<br />
es kommen aber nach wie vor Unmengen<br />
der hochgiftigen Blausäure-Verbindung<br />
Zyanid zum Einsatz. Die Chemikalie ermöglicht<br />
das einfache Herauslösen des Goldes aus<br />
unedlem Gesteinsmaterial. Bei einem Unglück<br />
in Rumänien gelangten alleine im Jahr 2000<br />
mehrere Tonnen giftiger Zyanid-Schlacken in<br />
die umliegenden Flüsse und schließlich auch<br />
in die Donau.<br />
In Afrika und Südamerika sind viele kleine<br />
Einzelschürfer auf das Einkommen aus feinstem<br />
Goldstaub und winzigen Nuggets aus<br />
Flüssen oder der Erde angewiesen. Auch sie<br />
nutzen teils wahllos giftige Chemikalien, die<br />
langsam die Umwelt zerstören. Zwischenhändler<br />
nutzen die Not der einheimischen<br />
Bevölkerung regelrecht aus und bieten ihnen<br />
nur Bruchteile von den tatsächlichen Werten<br />
der geförderten Edelmetalle und Steine. Das<br />
Risiko und die verseuchte Umwelt bleiben das<br />
Problem der Menschen vor Ort.<br />
Es geht auch anders<br />
„Fairtrade“ hat auch im Gold- und Schmuckgeschäft<br />
längst Einzug gehalten. Neben dem<br />
bereits aus anderen Bereichen bekannten Label,<br />
bieten Zusammenschlüsse wie die „Alliance<br />
for Responsible Mining“ oder der „Responsible<br />
Jewelry Council“ tolle Alternativen<br />
zu herkömmlich gewonnenem Gold und anderen<br />
Rohmaterialien. Gearbeitet wird bei<br />
diesen recht neuen Initiativen zwar noch nicht<br />
Fotos: Piman Khrutmuang; BillionPhotos.com; New Africa / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 82 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / FASHION<br />
immer zu 100 Prozent fair, dafür bemühen<br />
sich diese Unternehmen um einen realistischen<br />
Wandel, der auch im großen Stil<br />
umgesetzt werden kann. Neben international<br />
verbindlichen ethischen Richtlinien zur<br />
Gewinnung möchten diese Vereinigungen<br />
gerechte Konzepte vom Arbeiter bis hin<br />
zum Endverbraucher durchsetzen.<br />
Wenn du dir demnächst ein neues<br />
Schmuckstück leisten möchtest, dann frage<br />
beim Juwelier doch einfach mal nach<br />
den Bezugsquellen des Goldes. Lass dich<br />
aber niemals mit Beteuerungen abspeisen,<br />
sondern bestehe auf Zertifikate und echte<br />
Nachweise zur Herkunft der Rohstoffe.<br />
Natürlich gibt es auf dem Markt bereits etliche<br />
durchweg faire Anbieter sowie viele,<br />
die mit ihrer Arbeit irgendwo dazwischen<br />
liegen. Ehrliche Anbieter erkennst du an<br />
der transparenten Informationspolitik.<br />
Verbindliche Angaben zu Bezugsquellen<br />
sollten leicht zugänglich sein und noch bestehende<br />
Defizite offen zugegeben werden.<br />
Wir stellen dir jetzt noch einige Ideen<br />
und Alternativen rund um nachhaltigen<br />
Schmuck vor.<br />
Edelmetall Recycling<br />
Der Ankauf von Altgold und -silber boomt<br />
in nahezu allen größeren Städten. Zudem<br />
fristen viele alte Stücke ein Dasein in<br />
Omas Schmuckschatulle. Sie sind einfach<br />
aus der Mode gekommen, zu schwer oder<br />
beschädigt. Juweliere schmelzen altes Gold<br />
und Silber ein und erschaffen schöne neue<br />
Schmuckstücke. Du kannst auch selbst<br />
ein altes Stück zum Goldschmied tragen<br />
und dir neuen Schmuck ganz nach deinen<br />
Wünschen anfertigen lassen. Das hat natürlich<br />
seinen Preis. Toll sind aber auch die<br />
Angebote, bei denen Anfänger in speziellen<br />
Goldschmiedekursen selbst Hand anlegen<br />
und ihren eigenen Schmuck herstellen können!<br />
Rheingold<br />
Das berühmte Gold aus dem Rhein ist keineswegs<br />
eine Erfindung des Nibelungenliedes.<br />
Bereits die Kelten haben Gold aus dem<br />
Fluss gewonnen. Im 19. Jahrhundert kam<br />
die Goldwirtschaft am Rhein dann völlig<br />
zum Erliegen und wird jetzt wiederbelebt.<br />
Seit einigen Jahren wird mit rein physikalischen<br />
Techniken wieder Gold einer ganz<br />
besonderen Qualität aus dem Wasser gefiltert.<br />
Das Gold ist zwar teuer, für ein ganz<br />
besonderes Stück wie einen Ehering könnte<br />
sich die Investition durchaus lohnen. Verarbeitet<br />
wird es nur von einigen wenigen<br />
Goldschmieden deutschlandweit, die du<br />
über das Internet finden kannst.<br />
Der Weltladen<br />
Eine sichere Anlaufstelle für faire Schmuckstücke<br />
sind die Weltläden, die du in so<br />
ziemlich jeder größeren Stadt findest. Gewonnen,<br />
produziert und vertrieben wird<br />
hier vom Ansatz bis zum Warenregal unter<br />
ethisch höchsten Standards. Neben klassischem<br />
Gold- oder Silberschmuck findest<br />
du dort vorzugsweise fair verarbeiteten<br />
Halb-Edelstein-Schmuck und auch richtig<br />
stylische Ethno-Teile. Mit teils unglaublicher<br />
Handwerkskunst fertigen zumeist<br />
Frauen aus Afrika oder Südamerika aus<br />
Lederbändchen, Glasperlen, Metallplättchen<br />
und Keramik-Stückchen filigrane und<br />
einzigartige Schmuckstücke. Wenn du dir<br />
wirklich sicher sein willst, mit deinem Kauf<br />
ein gutes Werk zu tun, bist du dort bei der<br />
richtigen Adresse.<br />
Fair-Schmuck-Labels<br />
Ganz dem Trend folgend tauchen immer<br />
mehr „grüne“ Schmuckhersteller auf.<br />
Manche davon sind richtig große Anbieter,<br />
andere Newcomer, soziale Förderprojekte<br />
oder Ein-Frau-Betriebe. Angeboten<br />
werden hochwertige Schmuckstücke aus<br />
fair gewonnenem Edelmetall und mit entsprechend<br />
hohem Preis. Interessant sind in<br />
dieser Sparte aber auch die Designer, die<br />
nicht ganz alltägliche Materialien anbieten.<br />
Neben Gold und Silber werden weitere<br />
Metalle, Glas oder künstlich hergestellte<br />
Schmucksteine verarbeitet. Ideenreichtum<br />
und ausgefallenes Design stehen hier im<br />
Vordergrund. Eine tolle Alternative zu Gold<br />
kann das recycelte Buntmetall-Messing<br />
sein. Auf dem Fair-Schmuck-Markt wird es<br />
immer häufiger angeboten, teils aufwändig<br />
filigran verarbeitet und das zum angenehm<br />
günstigen Preis.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 83 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
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AJOURE MAGAZIN SEITE: 86 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: deagreez / stock.adobe.com<br />
BEAUTY
AJOURE / BEAUTY<br />
Entdecke das<br />
Beauty-Wunder<br />
Heilerde<br />
Heilerde ist ein wahrer Allrounder. So<br />
ist das Pulver einerseits ein beliebtes Beautymittel,<br />
findet innerlich angewendet<br />
aber auch in der Naturheilkunde Verwendung.<br />
Wir zeigen dir, was du dir mit dem<br />
Wundermittel namens Heilerde Gutes tun<br />
kannst und weshalb sie in keiner wohl sortierten<br />
Hausapotheke fehlen sollte.<br />
Was ist eigentlich Heilerde?<br />
Die spezielle Erde wird aus gesäuberten<br />
und zerkleinertem Löss gewonnen<br />
und gilt überdies als ältestes Heilmittel der<br />
Menschheitsgeschichte. Im Detail besteht<br />
die Heilerde dabei hauptsächlich aus verschiedenen<br />
Mineralien, an deren Spitze<br />
die Aluminium-Silikate stehen. Als Pionier<br />
von Heilerde in der modernen Medizin gilt<br />
indes Sebastian Kneipp, der dir vor allem<br />
aufgrund seiner berühmten Kuren ein Begriff<br />
sein dürfte. Zusammen mit Emanuel<br />
Felke und Adolf Just etablierte der Naturheilkundler<br />
das braune Pulver im Bewusstsein<br />
der breiten Öffentlichkeit. Heilerde ist<br />
in Form von Kapseln erhältlich oder kann<br />
mit Hilfe von Wasser zu einer Maske oder<br />
einem Getränk angerührt werden. Kaufen<br />
kannst du das Naturheilmittel in der Regel<br />
in jedem Drogeriemarkt oder in der Apotheke.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 88 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / BEAUTY<br />
Wie Heilerde unserem<br />
Organismus hilft<br />
Unser Körper profitiert vor allem von<br />
den reichhaltigen Inhaltsstoffen der Heilerde.<br />
Ganz besonders wichtig für unsere<br />
Gesundheit sind dabei das enthaltene Kalium,<br />
Magnesium und Kalzium. Innerlich<br />
angewendet verfügt Heilerde über die Eigenschaft,<br />
schädliche Giftstoffe, Bakterien<br />
und andere unliebsame Substanzen zu<br />
binden. Sie hilft deinem Körper also aktiv<br />
bei der Entgiftung. Viele wissen gar nicht<br />
über diese gesundheitlichen Wirkungen<br />
Bescheid, sondern kennen Heilerde nur in<br />
Form von Beauty-Masken oder Peelings.<br />
Doch auch hier entfaltet das Pulver seine<br />
bindende Wirkung und befreit deine Haut<br />
von überschüssigem Fett und Talg. Das<br />
Kupfer, Chrom, Nickel und Gold hilft dir<br />
außerdem dabei, deinem Gesicht einen gesunden<br />
Teint zu verleihen.<br />
Die innerliche Anwendung<br />
von Heilerde<br />
Besonders bei Beschwerden im Bereich<br />
des Magen-Darmtraktes kann mit Hilfe<br />
von Heilerde eine Milderung der Symptome<br />
erzielt werden. Dies hat den Hintergrund,<br />
dass das Heilmittel überzählige<br />
Gase in unserem Körper bindet und deshalb<br />
Blähungen vorbeugt. Doch auch gegen<br />
Durchfall ist Heilerde ein altbewährtes<br />
Mittel. Zudem kann die Einnahme von<br />
Heilerde einen positiven Einfluss auf deine<br />
Cholesterinwerte nehmen und dabei<br />
helfen, deine Blutfettwerte wieder auf ein<br />
gesundes Level zu bringen.<br />
Oft wird Heilerde auch verwendet, um<br />
erfolgreich gegen Sodbrennen anzukämpfen.<br />
Wenn du das Naturheilmittel innerlich<br />
anwenden möchtest, ist es am einfachsten,<br />
dir die Heilerde in Kapselform zu besorgen.<br />
Andernfalls kannst du zwei Teelöffel<br />
des Pulvers in einem Glas Wasser verrühren,<br />
bis sich die Erde vollständig aufgelöst<br />
hat und du eine gut trinkbare Flüssigkeit<br />
erhältst. Du kannst Heilerde auch als<br />
Mundspülung verwenden und dadurch<br />
unangenehmen Gerüchen vorbeugen. Oft<br />
liegen die Ursachen von Mundgeruch<br />
nämlich in Entzündungen, welche die Heilerde<br />
gekonnt an den Kragen geht.<br />
Im Übrigen hilft nicht nur die äußerliche<br />
Anwendung von Heilerde gegen Hautunreinheiten.<br />
Auch die Einnahme des Mittels<br />
hilft dir dabei, ein reineres Hautbild<br />
zu erlangen. Die Heilerde bindet nämlich<br />
auch viele Schadstoffe, die für die Entstehung<br />
von Pickeln verantwortlich sind.<br />
Heilerde für ein<br />
reineres Hautbild<br />
Wenn du mit Akne zu kämpfen hast<br />
und eine sehr fettige T-Zone dein Eigen<br />
nennen musst, kannst du deiner Haut mit<br />
Hilfe von Heilerde-Masken Linderung verschaffen.<br />
Diese Peelings helfen dabei, Pickeln<br />
vorzubeugen und befreien dein Gesicht<br />
von überschüssigem Talg. Du kannst<br />
dir dazu entweder fertige Masken kaufen,<br />
oder das Pulver mit Wasser verrühren, bis<br />
es ein dicker Brei entsteht, der gut auf der<br />
Haut haften bleibt. Sobald die Erde auf deinem<br />
Gesicht getrocknet ist, solltest du sie<br />
sanft mit lauwarmem Wasser abwaschen.<br />
Das ist besonders hautfreundlich. Sollten<br />
sich dennoch Rückstände auf deinem Gesicht<br />
befinden, kannst du diese vorsichtig<br />
mit einem weichen Tuch entfernen.<br />
Die natürliche Maske befreit deine Poren<br />
dabei nicht nur von Verschmutzungen,<br />
sondern regt gleichzeitig die Durchblutung<br />
in deinem Gesicht an. Das Ergebnis<br />
ist, dass du nach der Heilerde-Behandlung<br />
deutlich frischer und gesünder aussiehst.<br />
Falls du zu stark fettender Haut neigst,<br />
kannst du dir zweimal in der Woche eine<br />
Heilerde-Maske gönnen. In anderen Fällen<br />
ist einmal in sieben Tagen völlig ausreichend.<br />
Wenn du deine Haut zu oft mit<br />
Heilerde behandelst, läufst du Gefahr, dass<br />
sie auf lange Sicht zu trocken wird.<br />
Was muss bei der Einnahme<br />
von Heilerde beachtet werden?<br />
Als oberstes Gebot gilt, dass du generell<br />
viel Wasser trinken solltest, wenn du<br />
Heilerde innerlich anwendest. Schließlich<br />
benötigt dein Körper mehr Flüssigkeit als<br />
sonst, wenn er die von der Heilerde gebundenen<br />
Stoffe abbaut. Solltest du regelmäßig<br />
Medikamente einnehmen, ist ebenfalls<br />
Vorsicht geboten. Immerhin möchtest du<br />
nicht, dass die Heilerde auch die Wirkstoffe<br />
deiner Tabletten bindet. Halte deshalb<br />
zwischen der Einnahme von Medikamenten<br />
und Heilerde besser immer einige<br />
Stunden Pause ein. Wenn du dir in diesem<br />
Punkt jedoch unsicher bist, sprich dein<br />
Vorgehen besser nochmal mit deinem Arzt<br />
oder deiner Ärztin ab. Ansonsten kannst<br />
du direkt loslegen!<br />
Fotos: Iryna; Pixel-Shot / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />
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AJOURE MAGAZIN SEITE: 89 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / BEAUTY<br />
Im Umwelt-Check:<br />
Natürliche<br />
Enthaarungsmethoden<br />
Die Entfernung ungeliebter Körperbehaarung ist und bleibt ein<br />
leidiges Thema. Ständig kommen neue Produkte auf den Markt<br />
oder werden Geheimtipps geteilt, mit denen es noch sanfter und<br />
unkomplizierter gehen kann. Letzten Endes bleibt es aber immer<br />
wieder bei den gleichen bewährten Methoden. Es sollte der Umwelt<br />
und der Haut zu Liebe ganz natürlich ablaufen, also fallen<br />
chemische Enthaarungscremes schon mal weg. Übrig bleiben<br />
dennoch eine Menge Auswahlmöglichkeiten, die wir hier für<br />
dich in einer praktischen Übersicht bewertet haben. Und ganz am<br />
Ende sind sogar ein paar neue und experimentelle Ideen dabei.<br />
Rasieren<br />
Der Klassiker unter den Methoden zur Haarentfernung. Die meisten<br />
Frauen rasieren täglich oder alle paar Tage unerwünschte Haare<br />
einfach ab. Wenn du dazu eine cremige Seife, ein Pflanzenöl oder<br />
Duschcreme benutzt, ist die Rasur hautschonend und sanft. Dennoch<br />
reagiert manche Haut regelmäßig mit kleinen Ausschlägen<br />
oder Rötungen auf die Rasur und dann müssen noch mehr Pflegeprodukte<br />
her, um diese zu lindern. Die Rasur gehört irgendwann<br />
ganz automatisch zur Dusch-Routine. Dennoch stört es die meisten<br />
Nutzerinnen, dass so oft rasiert werden muss, damit es wirklich<br />
glatt bleibt. Außerdem müssen laufend neue Rasierklingen gekauft<br />
und benutzte entsorgt werden. Rasieren ist somit eine schnelle,<br />
schmerzfreie und praktische Möglichkeit, die aber nur 2-3 Tage<br />
anhält.<br />
Epilieren<br />
Auf dem zweiten Platz der meist genutzten Enthaarungsmethoden<br />
liegt ganz klar der Epilierer. Einmal in ein gutes Gerät investiert,<br />
musst du jahrelang keine Verbrauchsteile nachkaufen. Du benötigst<br />
außerdem auch keine Rasiercreme und produzierst keinen Abfall damit.<br />
Epilieren ist aber nichts für empfindliche Menschen, denn egal<br />
wie sanft die Geräte sind, die Haare werden nun mal schnell und<br />
in Massen ausgerupft. Nach einigen Malen stellt sich das Schmerzempfinden<br />
jedoch ein und das Epilieren wird als immer weniger<br />
schmerzhaft wahrgenommen. Wenn dir das unangenehme Zupfen<br />
nichts ausmacht, hast du als Ergebnis zumindest 2-4 Wochen (je<br />
nach persönlichem Haarwachstum) Ruhe vor dem Enthaaren.<br />
Foto:s New Africa / stock.adobe.com; PR / Amazon<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 90 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / BEAUTY<br />
Waxing mit Harzen<br />
Wenn du schon einmal mit Warmwachs oder Kaltwachsstreifen<br />
versucht hast, deinen Haarwuchs in den<br />
Griff zu bekommen, kennst du die Schmerzen. Hinzu<br />
kommt, dass diese Wachse absolut nicht natürlich<br />
sind, sondern voller künstlicher und ungesunder Inhaltsstoffe<br />
stecken. In guten Beauty-Salons gibt es aber<br />
eine bessere Variante mit natürlichen Harzen. Die rein<br />
pflanzlichen Harze müssen länger auf der Haut liegen,<br />
damit sie kalt werden und die Haare festhalten. Dann<br />
werden sie genauso wie Wachs abgezogen. Harze haften<br />
nicht an der Haut, so dass ein schmerzhaftes Reißen<br />
ausbleibt. Lediglich die Haare bleiben daran kleben. So<br />
bekommst du bis zu vier Wochen haarfreie Haut durch<br />
100% natürliches „Harz-Waxing“.<br />
Sugaring<br />
In arabischen Ländern ist das Sugaring kein Geheimtipp,<br />
sondern gehört ganz natürlich zur Körperpflege.<br />
Eine warme, sehr klebrige Zuckerpaste wird dabei jeweils<br />
auf einige Zentimeter der behaarten Haut gestrichen.<br />
Dann wird ein Stoffstreifen darauf gedrückt und<br />
die Masse mit kleinen, ruckhaften Bewegungen abgezogen.<br />
Die Haare bleiben dabei auf der Zuckerpaste<br />
kleben. Sugaring funktioniert ähnlich wie Waxing, ist<br />
jedoch sanfter und schonender für die Haut. Die Paste<br />
haftet nämlich nur an den Haaren und nicht auf der<br />
Haut, so dass diese nicht schmerzhaft wieder davon befreit<br />
werden muss. Zuckerpaste kannst du zum Beispiel<br />
in türkischen Geschäften kaufen oder dir sogar selbst<br />
anrühren. Die Zutaten sind rein natürlich und damit<br />
gut für Haut, Umwelt und Geldbeutel. Außerdem hält<br />
das Ergebnis bis zu vier Wochen an.<br />
DIY-Mischungen<br />
Hier kommen die alternativen Methoden, die mit Lebensmitteln<br />
angerührt werden. Sie sind daher die natürlichsten<br />
Methoden, aber vielleicht nicht unbedingt<br />
die zuverlässigsten. Der Vorteil: Wahrscheinlich hast<br />
du die meisten Inhaltsstoffe sowieso im Haus und das<br />
Ausprobieren schadet daher nicht.<br />
Es gibt zum Beispiel die Natron-Methode, bei der in<br />
Natronlösung getauchte Mullbinden auf der behaarten<br />
Hautpartie einwirken. Ebenso wirksam soll eine<br />
Mischung aus gemahlenem weißen Pfeffer, Kampferpulver<br />
und Öl sein. Die entstehende Paste kannst du<br />
dir einfach auf die Beine streichen und nach kurzem<br />
Einwirken entfernen. Die dritte Mischung besteht aus<br />
Kichererbsenmehl, Kurkuma und Milch, ebenfalls zu<br />
einer Paste vermischt. Diese wird aufgetragen, eine halbe<br />
Stunde auf der Haut belassen und dann nach kurzem<br />
Einmassieren abgewaschen.<br />
Diese DIY-Methoden können je nach Haut und Haartyp<br />
mehr oder weniger Haare entfernen. Langfristig<br />
können sie durch die enthaltenen Stoffe zu schwächerem<br />
Haarwuchs führen.<br />
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Enthaarungspads<br />
Eine Methode, die nicht jede Frau kennt, ist das Enthaarungspad.<br />
Hier ist eine Art dünnes Schleifpapier<br />
auf einem handlichen Pad aufgebracht. Die Schleifpartikel<br />
sind sehr zart und bestehen aus Siliciumcarbid.<br />
Mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck wird<br />
das Pad über die Haut gerieben und schleift dabei die<br />
Haare direkt über der Haut ab. Durch häufige Wiederholungen<br />
werden die Haarwurzeln geschwächt, so dass<br />
die Haare auch verzögerter nachwachsen. Mit diesem<br />
Pad ist die Haarentfernung schmerzfrei und benötigt<br />
keine zusätzlichen Hilfsmittel (außer vielleicht eine<br />
pflegende Lotion nach der Enthaarung, wenn du zu<br />
trockener Haut neigst). Die Schleifpartikel tragen sich<br />
jedoch ab und die Beschichtung muss regelmäßig ersetzt<br />
werden, so dass etwas Abfall entsteht.<br />
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AJOURE MAGAZIN SEITE: 91 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
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Viele Damen kennen das: Sie haben keine<br />
Probleme damit, Dates mit netten Männern<br />
auszumachen, kommen dann beim<br />
Treffen auch gut mit den Herren ins Gespräch,<br />
doch sobald es um das Thema Beruf<br />
geht, gerät die Unterhaltung auf einmal<br />
ins Stocken. Lief bis dahin der gesamte<br />
Abend noch optimal, so scheint die Männerwelt<br />
von Damen, die selbst erfolgreich<br />
in der Berufswelt unterwegs sind, wie magisch<br />
abgeschreckt zu sein. Vielen Männern<br />
behagt es nicht, wenn sie intelligent<br />
und souverän auftritt und außerdem auch<br />
noch in beruflicher Hinsicht ihren eigenen<br />
Weg geht. Vielmehr stehen viele Herren<br />
noch immer auf die anschmiegsamen Damen,<br />
auf Frauen, die zu ihnen aufschauen.<br />
Daher macht sich ein besonderes Phänomen<br />
im Datingbereich breit: das Down<br />
Dating. Frauen geben sich den Männer<br />
gegenüber weniger intelligent als sie eigentlich<br />
sind. Sie spielen die eigenen Fähigkeiten<br />
herunter oder verschweigen ihren<br />
Rang. Und das nur, um bei Herren, die<br />
vermeintlich gesellschaftlich gleichgestellt<br />
sind oder sogar unter ihnen stehen, einen<br />
guten Eindruck zu hinterlassen und die<br />
Chancen auf ein zweites Date zu erhöhen.<br />
Down Dating bezeichnet gleichzeitig aber<br />
auch das Verhalten, dass sich Frauen bewusst<br />
nicht nach gleichgestellten Herren<br />
umschauen, sondern eher Dates mit Männern<br />
mit geringerem Einkommen, mit<br />
weniger hohem Status oder mit jüngerem<br />
Alter umschauen.<br />
Traditionelle Denkmuster bei der<br />
Wahl des Partners<br />
Das Down Dating ist eine Entwicklung, die<br />
durch traditionelle Muster bei der Partnerwahl<br />
ausgelöst wird. Ursprünglich war es<br />
gesellschaftlicher Standard, dass der Mann<br />
der Ernährer in der Beziehung war. Er ging<br />
Tag für Tag zur Arbeit und kümmerte sich<br />
darum, dass das Geld auf das Konto kam.<br />
Die Dame an seiner Seite ergab sich ihrem<br />
Schicksal und geriet damit in eine Abhän-<br />
gigkeit. Während er sich beruflich verwirklichen<br />
konnte, kümmerte sie sich um die<br />
Familie und den Haushalt.<br />
Bei der Partnerwahl schauten sich junge<br />
Frauen nach Männern um, die ihnen<br />
den Lebensstandard versprachen, den sie<br />
vom Elternhaus her kannten. Auf Seite<br />
der Herren sah es genau andersherum aus:<br />
Da es kaum beruflich erfolgreiche Frauen<br />
gab, die in gesellschaftlicher Hinsicht mit<br />
ihnen auf Augenhöhe waren, entschied<br />
man sich für die Damen mit niedrigerem<br />
Status. Wichtigste Merkmale waren dann<br />
Schönheit und Jugendlichkeit. Ein wenig<br />
Intelligenz war darüber hinaus natürlich<br />
auch gern gesehen. Männer als erfolgreiche<br />
Machertypen im Job, Damen als hübsche<br />
Begleiterinnen an der Seite: So sah es<br />
die über Jahrhunderte gepflegte Norm vor.<br />
Doch dieses Bild hat keinen Bestand mehr.<br />
Männer scheuen die Konkurrenzsituation<br />
in der Beziehung<br />
Sind die Herren unter sich, dann werden<br />
ständig Vergleiche angestellt. Sie wetteifern<br />
geradezu darum, wer mehr erreicht<br />
hat, bessere Ergebnisse liefert oder mehr<br />
Besitz aufweisen kann. Dieses Konkurrenzdenken<br />
treibt viele Männer an. In der<br />
Partnerschaft sieht es dann jedoch ganz<br />
Fotos: jozzeppe777 / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 94 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />
anders aus. Hier schrecken Männer vor derartigen<br />
Situationen zurück. Sie wollen sich<br />
nicht mit der Dame an ihrer Seite vergleichen.<br />
Vielmehr ziehen sie im privaten Bereich<br />
klare Verhältnisse vor. Zweifel an der<br />
eigenen Überlegenheit machen den Herren<br />
der Schöpfung sogar Angst. Für sie ist wichtig,<br />
dass sie in jedem Fall der stärkere Part<br />
sind. Sie wollen als Beschützer wahrgenommen<br />
werden und verstehen sich als Versorger<br />
im klassischen Sinn.<br />
Wenn nun die Dame des Herzens womöglich<br />
dem Mann überlegen ist, sei es, weil sie<br />
qualifizierter ist als er oder ein höheres Einkommen<br />
aufweisen kann, dann gerät die<br />
vom Mann bevorzugte hierarchische Struktur<br />
in der Partnerschaft ins Wanken. Und<br />
das wiederum hat zur Folge, dass die Dame<br />
für den Mann an erotischer Anziehungskraft<br />
verliert. Paradoxerweise fühlt sich der<br />
Herr nicht von diesem Status angezogen,<br />
sondern wird vielmehr abgeschreckt.<br />
Das Umfeld als entscheidender Faktor<br />
Was beim Down Dating immer eine große<br />
Rolle spielt, ist das Umfeld. Damen, die sich<br />
mit Männern einlassen, die weniger gut gestellt<br />
sind als sie selbst, werden schräg von<br />
der Seite angeschaut. Egal ob der Mann<br />
weniger Einkommen hat, einen geringeren<br />
gesellschaftlichen Status oder einfach<br />
jünger ist als sie, im Freundeskreis und im<br />
Umfeld sorgt eine solche Beziehung für<br />
Stirnrunzeln. Lästereien sind hier nicht unüblich.<br />
Und sei es nur die neckische Frage<br />
nach dem „Toyboy“ oder das Anheben der<br />
Augenbrauen beim Gegenüber, wenn man<br />
erwähnt, dass man die Rechnung beim letzten<br />
gemeinsamen Restaurantbesuch selbst<br />
übernommen hat. Selbst wenn es unbewusst<br />
ist: In vielen Kreisen sind die alten<br />
Denkmuster in Bezug auf die Rollenverteilung<br />
von Mann und Frau noch sehr tief<br />
verwurzelt.<br />
Down Dating aus der Sicht der Männer<br />
Die einschüchternde Wirkung der erfolgreichen<br />
Frau wurde bereits erwähnt. Gleichzeitig<br />
spielt bei einer solchen Konstellation<br />
auch das Thema Scham eine große Rolle.<br />
Wenn die Dame den Mann mit geringerem<br />
Einkommen nach dem Date nach Hause<br />
fahren will, wird er bestimmt große Augen<br />
machen, sobald sie im schicken Mercedes<br />
vorfährt. Und nachdem beide eine gemeinsame<br />
Nacht in ihrem schicken Loft verbracht<br />
haben, hat er bestimmt bei nächster<br />
Gelegenheit verständlicherweise große<br />
Bedenken, sie in sein kleines WG-Zimmer<br />
einzuladen.<br />
Und in der Partnerschaft setzt sich dieses<br />
Phänomen fort. Zum Beispiel, wenn er aufgrund<br />
von beruflichen Umstellungen im<br />
Job in wenig kürzer treten muss und sie<br />
gleichzeitig eine Beförderung erhält. Die<br />
Einkommensschere vergrößert sich und er<br />
fühlt sich unmännlich.<br />
Den passenden Mann im kreativen<br />
Bereich finden<br />
Das große Problem ist also, dass Männer<br />
sich nicht mit höher gestellten Damen einlassen,<br />
weil dadurch ihr Selbstbewusstsein<br />
geschwächt wird. Was liegt also näher, als<br />
sich nach einem Mann umzusehen, der<br />
nicht all sein Selbstvertrauen aus dem eigenen<br />
Job zieht. Besonders Männer, die in<br />
kreativen Bereichen tätig sind, bieten sich<br />
hier an. Denn diese ziehen ihr eigenes Wirken<br />
häufig auch aus der künstlerischen Tätigkeit.<br />
Und das nicht nur im Job, sondern<br />
auch in der Freizeit. Mit einem Künstler<br />
machst du also garantiert nichts falsch.<br />
Wann wird Down Dating zum Problem?<br />
Führst du eine glückliche Partnerschaft,<br />
dann sollte der Status des anderen sowieso<br />
keine Rolle spielen, ob down oder up.<br />
Grundsätzlich wird das Down Dating erst<br />
zum Problem, wenn bei der Dame Torschlusspanik<br />
herrscht. Sie entscheidet sich<br />
dann eben „für irgendwen“ und schraubt<br />
ihre Ansprüche runter. Das alles geschieht<br />
aus der Angst heraus, sonst keinen Partner<br />
mehr abzubekommen. Sich selbst klein zu<br />
machen in der Hoffnung, so erfolgreicher<br />
auf dem Single-Markt unterwegs zu sein,<br />
oder zu viele Kompromisse in der Partnerwahl<br />
einzugehen, ist aber bestimmt keine<br />
Lösung, die dauerhaft glücklich macht.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 95 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />
Pompoir<br />
Mit dem Griff der Kleopatra zum Super-Orgasmus<br />
Fotos: Vasyl / stock.adobe.com; Amazon / PR<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 96 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />
Hast du schon einmal den Begriff „Pompoir“<br />
gehört? Nein? Dann bist du bei uns<br />
genau richtig. Was im ersten Augenblick<br />
vielleicht nach einer französischen Nachspeise<br />
klingt, ist in Wahrheit eine noch<br />
viel süßere Verlockung. Pompoir ist auch<br />
als „Schamlippenkuss“ oder „Griff der<br />
Kleopatra“ bekannt. Hinter diesen bildhaften<br />
Beschreibungen verbirgt sich eine<br />
Sextechnik, mit der du deinen Liebsten in<br />
neue Sphären der Erotik hieven kannst!<br />
Und das alles nur mit der Macht deiner<br />
Vagina. Wie es funktioniert und was du<br />
tun musst, um in die Riege der Sexköniginnen<br />
aufzusteigen, erzählen wir dir<br />
jetzt.<br />
Die Lust an der Lust des Partners<br />
Heutzutage ist es für viele Frauen wichtig,<br />
beim Sex auf ihre Kosten zu kommen.<br />
Das ist natürlich vollkommen normal<br />
und auch richtig, jedoch kann es durchaus<br />
seinen Reiz haben, seinen Schatz einmal<br />
ganz ohne eigene Hintergedanken<br />
nach allen Regeln der erotischen Kunst<br />
zu verwöhnen. Die Sexpraktik Pompoir<br />
eignet sich dazu ganz hervorragend und<br />
beschert deinem Lover einen Höhepunkt,<br />
den er sich in seinen feuchtesten Träumen<br />
nicht ausgemalt hätte.<br />
Was ist Pompoir?<br />
Wie so viele erotische Praktiken hat auch<br />
Pompoir seine Wurzeln im fernen Indien.<br />
Die bereits erwähnten eingedeutschten<br />
Übersetzungen dürften dich vielleicht<br />
stutzig machen. Was versteckt sich hinter<br />
dem ominösen „Schamlippenkuss“?<br />
Verwöhnt dich dein Liebster mit den<br />
Lippen und kommt dadurch zum Orgasmus<br />
seines Lebens? Nicht ganz. Beim<br />
Pompoir benutzt du vor allem die Kraft<br />
deiner vaginalen Muskeln, um das beste<br />
Stück deines Partners zu verwöhnen und<br />
zu massieren. In der Praxis bedeutet das<br />
nichts anderes, als dass du die Muskeln<br />
deiner Vagina in kurzen Zeitabständen<br />
zusammenziehst und wieder lockerst.<br />
Dabei kann es sich um ein Drücken, Ziehen<br />
oder Pressen handeln, Hauptsache<br />
du machst dich möglich „eng“. Dadurch<br />
wird das Glied deines Schatzes noch weiter<br />
in deine Vagina gezogen, während<br />
er sich gleichzeitig an den sinnlichen<br />
Schwingungen deiner Muskeln erfreut.<br />
Diese Mischung aus Empfindungen wird<br />
deinen Partner zu einem Höhepunkt<br />
bringen, den er sein ganzes Leben lang<br />
nicht vergessen wird. Für dominant veranlagte<br />
Damen haben wir an dieser Stelle<br />
noch eine weitere gute Nachricht: Du<br />
hast bei dieser Praxis ganz klar das Heft<br />
in der Hand, während dein Partner im<br />
wahrsten Sinne des Wortes zu deinem<br />
Toyboy avanciert.<br />
Was hat Kleopatra damit zu tun?<br />
Die einstige Herrscherin der Antike war<br />
zu ihrer Zeit nicht nur für ihre atemberaubende<br />
Schönheit, sondern auch für ihr<br />
hemmungsloses Sexleben bekannt. Mit<br />
Hilfe ihrer Verführungskünste wickelte<br />
die ägyptische Königin der Sage nach<br />
auch den legendären Julius Cäsar um den<br />
Finger. Bis heute hält sich das Gerücht,<br />
dass der Schamlippenkuss, von dem wir<br />
dir heute erzählen, zu den besonderen<br />
Leidenschaften der Kleopatra zählte. Ob<br />
das wirklich stimmt, hätte uns wohl nur<br />
Cäsar persönlich bestätigen können.<br />
Wie du Pompoir lernst<br />
Nun bist du bestimmt schon ganz neugierig<br />
darauf, den Schamlippenkuss<br />
selbst zu erlernen. Vorneweg sei aber<br />
gesagt, dass es einiges an Zeit und Training<br />
in Anspruch nimmt, bis du Pompoir<br />
perfekt beherrschst. Aber glaub uns, es<br />
lohnt sich und lohnende Dinge möchten<br />
schließlich erst einmal verdient werden.<br />
Lass dich also nicht davon abschrecken,<br />
dass du die verschiedenen Drück-, Zieh-<br />
, und Quetschbewegungen noch nicht so<br />
umsetzen kannst, wie du es gerne hättest.<br />
Wenn du fleißig übst, wirst du schon bald<br />
zur Sexlegende aufsteigen!<br />
Um den Griff der Kleopatra richtig umzusetzen,<br />
ist eine trainierte Beckenbodenmuskulatur<br />
die Grundvoraussetzung.<br />
Dazu kannst du gängige Übungen in deinen<br />
Alltag einbauen, die zur allgemeinen<br />
Stärkung dieses Bereiches vorgesehen<br />
sind und nicht zwangsläufig in die Kategorie<br />
„Sextechniken“ fallen.<br />
Etwas, das schon eher in besagte Kategorie<br />
fällt, ist das Üben mit Liebeskugeln.<br />
Du kannst die Lustperlen für eine<br />
Viertelstunde am Tag tragen und sie mit<br />
Hilfe deine Vagina bewegen. Das führt<br />
gleichzeitig dazu, dass deine Beckenbodenmuskulatur<br />
mitarbeitet und gestärkt<br />
wird. Andernfalls eignet sich auch dein<br />
Dildo oder Vibrator dazu, um deine vaginale<br />
Muskulatur zu entdecken und zu<br />
kräftigen. Stelle dir dazu vor, dass du das<br />
Sexspielzeug durch deine Vagina in dich<br />
einsaugen würdest. Zur Unterstützung<br />
kannst du ein Kissen unter deiner Hüfte<br />
platzieren, während du gleichzeitig die<br />
Muskeln in deinem Po anspannst.<br />
Du wirst mit Sicherheit schnell merken,<br />
dass das gar nicht so einfach ist. Gerade<br />
am Anfang solltest du deswegen von dir<br />
selbst auch keine Kunststücke erwarten.<br />
Probier dich einfach aus und taste dich<br />
in deinem eigenen Tempo an die neue<br />
Praktik heran. Natürlich kannst du deine<br />
„Studien“ auch am lebenden Objekt<br />
durchführen. Es klappt mal nicht so, wie<br />
ihr es euch vorgestellt habt? Kein Problem,<br />
dann genießt einfach den Sex so, wie<br />
ihr es sonst auch tut. Es gibt noch genug<br />
andere Gelegenheiten, um das gemeinsame<br />
Pompor-Training wieder aufzunehmen.<br />
Der Erfolg wird sich mit der Zeit einstellen.<br />
Es geht in erster Linie darum, Spaß<br />
zu haben, neue Seiten der Erotik zu entdecken<br />
und dir und deinem Partner etwas<br />
Gutes zu tun. Also mach‘ dich locker.<br />
Druck sollte beim Erlernen der Technik<br />
ausschließlich in deiner Vagina herrschen.<br />
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AJOURE MAGAZIN SEITE: 97 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / MEN LIEBE / LIEBE & BEZIEHUNG & BEZIEHUNG<br />
Bessere Kommunikation<br />
Diese Fragen solltest<br />
du deinem Partner<br />
stellen
AJOURE AJOURE MEN / LIEBE / & BEZIEHUNG<br />
Wichtige Fragen in einer Beziehung<br />
- Bist du glücklich mit deinem Leben?<br />
Foto: bernardbodo / stock.adobe.com<br />
Kommunikation ist die Basis jeder Partnerschaft,<br />
das ist nichts Neues. Aber dazu<br />
gehört nicht nur, gut diskutieren, erzählen<br />
oder zuhören zu können. Damit Kommunikation<br />
überhaupt zu Stande kommt und<br />
produktiv ist, musst du die richtigen Fragen<br />
stellen. Denn wenn du das Richtige<br />
fragst, bekommst du auch Antworten, die<br />
euch einander näherbringen. Du kannst<br />
deinem Partner dadurch nicht nur im Alltag<br />
besser zur Seite stehen, sondern auch<br />
immer wieder Neues über einen Menschen<br />
lernen, den du zu kennen glaubst. Und du<br />
zeigst mit den richtigen Fragen, dass du involviert<br />
bist in das Leben deines Partners<br />
und sorgst dafür, dass ihr nicht nur nebeneinanderher<br />
lebt.<br />
- Kann ich etwas für dich tun /<br />
was brauchst du von mir?<br />
Diese Frage sorgt dafür, dass dein Gegenüber<br />
sofort spürt, wie sich der Ballast auf<br />
den Schultern halbiert. Egal, ob die Antwort<br />
„Ja, bitte...“ oder „Nein, Danke!“ ist,<br />
allein die Frage zeigt Liebe und Fürsorge.<br />
Du machst dadurch klar, dass du an seiner<br />
Seite bist und bereit, die Aufgaben und<br />
Probleme zu teilen und mitzutragen. Du<br />
willst mit anpacken und ein Team bilden<br />
- und das ist es ja auch, was eine gute Beziehung<br />
ausmachen sollte.<br />
- Wie fühlst du dich heute?<br />
Das fragst auch du bestimmt viel zu selten.<br />
Vielleicht, weil du die Antwort nicht<br />
wirklich hören willst (denn eine negative<br />
Antwort würde vielleicht deine Aktion erfordern),<br />
vielleicht auch nur aus Vergesslichkeit.<br />
In einer langen Beziehung stellt<br />
sich auch oft die Überzeugung ein, dass<br />
der Partner sich schon äußern wird, wenn<br />
etwas nicht stimmt. Wahrscheinlich hältst<br />
auch du es für logisch, dass dein Partner<br />
weiß, dass er dir alles sagen kann? Stell<br />
trotzdem mal täglich diese kleine Frage<br />
und schau, was passiert...<br />
- Wie war dein Tag, was hast du erlebt/<br />
gegessen/erreicht?<br />
Interesse am Leben des Partners sollte<br />
selbstverständlich sein. Doch im Alltag<br />
geht es oft unter. Jeder ist mit seinen eigenen<br />
Sorgen beschäftigt und vergisst bis<br />
zum Abend oft, was dem Partner alles erzählt<br />
werden könnte. Und wenn er oder<br />
sie dann nicht nachfragt, geht es einfach<br />
unter. Nimm dir jeden Tag ein bisschen<br />
Zeit dafür, deinen Partner aufmerksam zu<br />
befragen und dir seine kleinen Anekdoten<br />
anzuhören. So bist du auch in den Teil seines<br />
Lebens involviert, in dem du nicht tatsächlich<br />
anwesend bist.<br />
- Was macht dir zur Zeit Angst<br />
oder Sorgen?<br />
Über negative Gefühle zu sprechen, fällt<br />
ganz besonders schwer. Zum einen, weil<br />
niemand gerne den geliebten Menschen<br />
belastet. Zum anderen, weil Erzählen das<br />
eigene Verdrängen behindern würde. Dabei<br />
ist es sehr wichtig, Ängste und Sorgen<br />
laut auszusprechen und sie gemeinsam zu<br />
lösen oder zu bekämpfen. Das schweißt<br />
zusammen, das macht aus Partnern wirkliche<br />
Lebenspartner. Frag ihn immer mal<br />
wieder in einem entspannten Moment,<br />
was ihn gerade belastet. Dein Blickwinkel<br />
und dein Rückhalt kann Wunder bewirken.<br />
- Wenn du drei Wünsche frei hättest,<br />
was würdest du dir wünschen?<br />
Du denkst, dass du weißt, was er sich alles<br />
wünscht? Wetten, dass es da jede Menge<br />
gibt, wovon du nichts weißt! Wenn Wünsche<br />
geäußert werden, sind es meistens<br />
praktische Dinge, die man kaufen oder erleben<br />
kann. Fragst du aber nach Wünschen,<br />
die frei von Logik oder Realität sind, kommen<br />
ganz andere Seiten zum Vorschein.<br />
Von einer magischen Fee könnte man sich<br />
Eigenschaften wünschen oder Verrücktheiten,<br />
die nicht ins wahre Leben passen.<br />
Mit dieser Frage entdeckst du mit etwas<br />
Glück wirklich Verstecktes.<br />
- Kannst du mir das bitte<br />
nochmal erklären?<br />
Es ist keine Schande, etwas nicht verstanden<br />
zu haben. Im Gegenteil, Nachfragen<br />
zeigt, dass du dich wirklich interessierst<br />
und sicher sein willst, es richtig verstanden<br />
zu haben. Frag öfter nach, bevor du<br />
davon ausgehst, dass du schon irgendwie<br />
weißt, was er gemeint hat. So beugst du<br />
Missverständnisse vor, die zu unnötigem<br />
Streit führen können. Außerdem zeigst du<br />
ihm damit, dass du ihn wirklich verstehen<br />
willst und dir wichtig ist, was er gesagt hat.<br />
Der Alltag läuft so vor sich hin und solange<br />
keine Probleme aufkommen, gehst du<br />
wahrscheinlich davon aus, dass er glücklich<br />
ist. Aber zum Glücklichsein gehört,<br />
dass alle Bereiche des Lebens erfüllend<br />
sind. Und da ist die Wahrscheinlichkeit<br />
hoch, dass es immer irgendwo hängt. Vielleicht<br />
ist ihm das selbst nicht einmal bewusst.<br />
Frag ihn und hilf ihm dabei, sich<br />
nicht mit „alles O.K.“ oder „passt schon“<br />
zufriedenzugeben.<br />
- Worauf freust du dich<br />
in nächster Zeit?<br />
Zum Glück geht es in einer Beziehung nicht<br />
nur darum, Sorgen und Probleme gemeinsam<br />
zu schultern. Vor allem soll Glück und<br />
Freude geteilt werden. Dafür musst du aber<br />
wissen, was ihm die größte Freude bereitet.<br />
Das können große Unternehmungen sein<br />
oder auch nur Kleinigkeiten wie das gemeinsame<br />
Frühstück am Sonntagmorgen.<br />
Wenn du wüsstest, wie sehr er das genießt,<br />
würdest du es vielleicht auch aufmerksamer<br />
wahrnehmen und könntest dich in<br />
Zukunft genauso darauf freuen.<br />
- Was möchtest du heute Abend essen/<br />
unternehmen/im Fernsehen sehen?<br />
Natürlich sollst du nicht immer machen,<br />
worauf er gerade Lust hat. Aber besonders<br />
an Tagen, die ihn angestrengt haben, ist<br />
diese Frage Balsam für seine Nerven. Du<br />
sagst ihm damit, dass er sich den Rest des<br />
Tages nur auf das einlassen soll, was ihn<br />
entspannt. Die Frage macht ihm klar, dass<br />
er dir wichtig ist und du bemerkt hast, wie<br />
es ihm geht. Und du weißt ja selbst, wie gut<br />
so ein Abend tut, an dem du frei entscheiden<br />
darfst.<br />
- Welche Ziele möchtest du<br />
unbedingt noch erreichen?<br />
Gemeinsame Ziele verfolgt man als Team,<br />
das ist doch klar. Aber wie sieht es mit individuellen<br />
Zielen aus? Weißt du, was er erreichen<br />
möchte, was seine Leidenschaft ist und<br />
wo sein Herzblut drinsteckt? Auch wenn du<br />
nichts damit zu tun hast und nicht mitmachen<br />
kannst, ist dein Interesse für ihn wichtig.<br />
Allein dadurch, dass du regelmäßig nachfragst,<br />
bist du für ihn schon Unterstützung<br />
und Rückendeckung. Außerdem motivierst<br />
du ihn dadurch, regelmäßig selbst darüber<br />
nachzudenken und aktiv zu werden.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 99 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />
Erotische<br />
Temperaturspiele<br />
FÜR BESONDERE STUNDEN<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 100 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIEBE & BEZIEHUNG<br />
Foto: runzelkorn; tverdohlib; M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com<br />
Erotische Temperaturspiele<br />
schaffen gerade in längeren Beziehungen<br />
neue Spannung und<br />
ein Kribbeln im Bauch. Spiele mit<br />
kalten Eiswürfeln können dabei<br />
ebenso aufregend sein wie mit<br />
heißem Massagewachs.<br />
Spielzeug vorher<br />
aufwärmen oder<br />
abkühlen<br />
Für prickelnde Momente kann<br />
es sorgen, wenn ihr Spielzeuge<br />
vorher kurz ins Eisfach legt oder<br />
in einem heißen Wasserbad aufwärmt.<br />
Auf diese Weise entstehen<br />
ganz neue Empfindungen, die<br />
das Liebesspiel besonders aufregend<br />
machen. Er kann sie mit<br />
den Spielzeugen verwöhnen und<br />
dabei ihre Reaktion beobachten.<br />
Auf diese Weise haben beide<br />
Spaß. Um sich an das Spielzeug<br />
zu gewöhnen, ist es aufregend,<br />
mit dem Spielzeug erst langsam<br />
über den Körper zu streicheln<br />
und es dann behutsam einzuführen.<br />
Wichtig ist es dabei, darauf<br />
zu achten, dass das Spielzeug<br />
nicht zu warm oder zu kalt ist.<br />
Eiswürfel auf<br />
dem Körper sorgen<br />
für Spannung<br />
Eine tolle Idee für das Liebesspiel<br />
zu zweit ist es, wenn ein Partner<br />
einen Eiswürfel in den Mund<br />
nimmt und mit diesem sanft über<br />
den Körper des anderen gleitet.<br />
An sensiblen Stellen spürt der<br />
Partner daher direkt die Reaktion<br />
des anderen. Die Nähe des Partners<br />
und die Kälte des Eiswürfels<br />
ergeben eine einzigartige Kombination.<br />
Einen ebenfalls sehr<br />
erotischen Effekt hat es, dabei zuzusehen,<br />
wie das Eis auf der Haut<br />
langsam schmilzt. Auch während<br />
des Liebesspiels könnt ihr die<br />
Eiswürfel eingesetzen, indem<br />
diese an den erogenen Zonen<br />
sanft schmelzen. Reizvoll kann<br />
es auch sein, Getränke einzufrieren<br />
und diese in Form von einem<br />
Eiswürfel auf dem Bauch des anderen<br />
schmelzen zu lassen. Der<br />
andere Partner kann dann sanft<br />
das geschmolzene Eis aus dem<br />
Bauchnabel des anderen lecken.<br />
Dass die Haut, welche mit den<br />
Eiswürfeln in Berührung gekommen<br />
ist, leicht befeuchtet und besonders<br />
empfindsam ist, hat eine<br />
zusätzliche erotische Wirkung.<br />
So bekommen beide Partner besonders<br />
Lust auf einander und die<br />
spätere Vereinigung wird noch<br />
intensiver.<br />
Warmes Massageöl<br />
einsetzen<br />
Für besonders sinnliche und romantische<br />
Stunden eignet es sich<br />
auch sehr gut, warmes Massageöl<br />
einzusetzen. Auf diese Weise gelingt<br />
eine romantische Massage,<br />
an der beide Partner gleichermaßen<br />
Spaß haben. Das warme Öl<br />
fühlt sich nicht nur sehr angenehm<br />
auf der Haut an, sondern<br />
einige Produkte pflegen die Haut<br />
zudem und versorgen sie mit<br />
Feuchtigkeit. Empfehlenswert ist<br />
es auch, sich für ein Massageöl<br />
mit einem angenehmen Duft zu<br />
entscheiden. Sinnliche Düfte haben<br />
eine zusätzliche stimulierende<br />
Wirkung und schaffen ein angenehmes<br />
Ambiente. Das warme<br />
Öl verwöhnt die Haut und macht<br />
Lust auf mehr. Die Körper fühlen<br />
sich zudem noch intensiver an,<br />
da das Öl auch eine verbindende<br />
Wirkung hat. Die Haut gleitet<br />
übereinander und auf diese Weise<br />
könnt ihr euch noch einmal ganz<br />
neu erleben. Sinnlichkeit und<br />
Erotik verbinden sich.<br />
Heißes Wachs<br />
für Dominanzspiele<br />
Das Spiel mit Macht und Unterwerfung<br />
hat einen ganz besonderen<br />
Reiz. Wer sich mit diesem<br />
Bereich vertraut machen möchte,<br />
für den empfiehlt sich heißes<br />
Wachs. Im Handel gibt es spezielle<br />
Kerzen zu kaufen, deren Wachs<br />
nicht zu heiß wird, sodass keine<br />
Verbrennungen entstehen. Das<br />
spezielle Wachs ist zudem hautverträglich.<br />
Sehr prickelnd und<br />
erotisch ist es, wenn ein Partner<br />
den anderen fesselt und dieser<br />
ihm dann vollkommen ausgeliefert<br />
ist. Es steht dabei in eurem<br />
freien Belieben, an welchen Stellen<br />
ihr das heiße Wachs auftropft.<br />
Für den dominanten Partner ist<br />
es sehr erregend, die Reaktion<br />
des devoten Partners zu beobachten<br />
und das Gefühl der Kontrolle<br />
und Macht zu haben. Wer möchte,<br />
der kann dem anderen Partner<br />
auch Befehle geben und das heiße<br />
Wachs als Strafe einsetzen. Im<br />
wahrsten Sinne des Wortes heiße<br />
Bestrafungen können eine sehr<br />
erotische Wirkung haben und<br />
mehr Abwechslung in das Liebesleben<br />
bringen. Das heiße Wachs<br />
könnt ihr auch zusammen mit<br />
einer Augenbinde, Handschellen<br />
und einer kleinen Gerte eingesetzen.<br />
Heißer Tee oder<br />
kalte Getränke<br />
bei der oralen<br />
Stimulation verwenden<br />
Wenn er sie oder sie ihn verwöhnt,<br />
können dabei auch heiße<br />
oder kalte Getränke zum Einsatz<br />
kommen. Auf diese Weise senkt<br />
oder hebt sich die Temperatur im<br />
Mund und die orale Stimulation<br />
bekommt eine ganz neue Dimension.<br />
Auch heiße oder kalte Küsse<br />
auf bestimmte Körperstellen<br />
haben ihren Reiz. Die Partner<br />
können hier nach Lust und Laune<br />
experimentieren und neue Dinge<br />
ausprobieren. Wer möchte, der<br />
kann auch vor dem Liebesspiel<br />
Pfefferminztee trinken und damit<br />
die Intensität der jeweiligen Empfindung<br />
verstärken. Heiße und<br />
kalte Getränke beim Liebesspiel<br />
schaffen damit Abwechslung und<br />
neue Emotionen. Im Sommer<br />
sind kalte Getränke sehr erregend,<br />
während im Winter heißer<br />
Tee das Liebesspiel prickelnd<br />
macht.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 101 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
Foto: speed300 / stock.adobe.com
Foto: Manuel Cortez<br />
SEPTEMBER <strong>2019</strong><br />
WWW.AJOURE.DE<br />
Foto: Sony Music<br />
Foto: Mischa Lorenz<br />
<strong>2019</strong><br />
www.ajoure.de<br />
Juni <strong>2019</strong><br />
www.ajoure.de<br />
Foto: Katja Kuhl<br />
#ERFOLG<br />
Foto: Sølve Sundsbø<br />
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Juli <strong>2019</strong><br />
www.ajoure.de<br />
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BERÜHRUNGEN<br />
ZUM ORGASMUS<br />
MARIE<br />
MOUROUM<br />
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HOLLYWOOD -STARS<br />
#FITNESS<br />
FITNESS FÜRS<br />
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AJOURE MAGAZIN SEITE: 104 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
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LIFESTYLE
AJOURE / LIFESTYLE<br />
MIT DIESEN TIPPS<br />
WIRD DEIN<br />
SCHLAFZIMMER<br />
RICHTIG GEMÜTLICH<br />
Wenn du nach einem anstrengenden Tag<br />
nach Hause kommst, sollte das Schlafzimmer<br />
dein Rückzugsort zum Herunterkommen<br />
und Entspannen sein. Und<br />
natürlich ein Ort, an dem du gut schläfst.<br />
Damit dein Schlafzimmer zur Ruheoase<br />
wird, haben wir einige Tipps für dich zusammengetragen.<br />
Ganz egal, ob du dein<br />
Schlafzimmer neu einrichten möchtest<br />
oder nur etwas umgestaltest, wirst du<br />
einige dieser Tipps sicherlich anwenden<br />
können.<br />
Das Bett ist das Zentrum<br />
Das zentrale Möbelstück in deinem<br />
Schlafzimmer sollte dein Bett sein. Schon<br />
bei der Auswahl deines Bettes beginnt das<br />
Einrichten deines gemütlichen Schlafzimmers.<br />
In kleinen Räumen sollte das<br />
Bettgestell eher filigran gehalten werden.<br />
Betten, die Beine haben, wirken leichter,<br />
als geschlossene Bettkästen. Selbstverständlich<br />
sollte die Matratze und das<br />
ganze Bett bequem sein, so dass du hier<br />
erholsam schlafen kannst.<br />
Der Standort des Bettes im Raum spielt<br />
eine große Rolle, denn hier beendest du<br />
jeden Tag und startest in den Morgen.<br />
Vorteilhaft ist es, wenn das Bett symmetrisch<br />
in der Mitte des Raums steht. Links<br />
und rechts kannst du bei genügend Platz<br />
Nachttische platzieren, wenn du dir dein<br />
Bett mit deinem Partner teilst. Andere<br />
Möbelstücke, wie der Kleiderschrank,<br />
solltest du wenn möglich ebenfalls symmetrisch<br />
platzieren. Diese Aufteilung<br />
sorgt für eine ruhige Ausstrahlung und<br />
lässt genügend Bewegungsfreiheit rund<br />
um das Bett.<br />
Im Feng-Shui wird empfohlen, das Bett<br />
mit Sicht auf die Tür aufzustellen. Viele<br />
Menschen empfinden das als angenehm,<br />
wenn das Bett nicht zu nah an der Tür<br />
steht. Zwischen Fenster und Tür ist jedoch<br />
kein guter Platz für das Bett, wenn<br />
du dein Zimmer nach Feng-Shui einrichten<br />
möchtest.<br />
Der Stauraum im Schlafzimmer:<br />
Weniger ist mehr<br />
Wahrscheinlich hast du, wie die meisten<br />
Menschen, deine Kleidung im Schlafzimmer.<br />
Je nachdem, wie groß deine Wohnung<br />
ist, sind hier vielleicht auch noch<br />
weitere Dinge des täglichen Lebens untergebracht,<br />
die sonst keinen Platz haben.<br />
Um einen klaren Kopf zu haben und dem<br />
Raum eine gute Strukturierung zu geben,<br />
solltest du deinen Stauraum möglichst<br />
unauffällig und geschlossen gestalten. Ein<br />
großer Schrank mit geschlossenen Türen<br />
kannst du nicht nur für deine Kleidung,<br />
sondern auch Unterlagen, Bügelbrett<br />
oder Handtücher nutzen.<br />
Neben einem Kleiderschrank kannst du<br />
auch eine schöne Kommode in deinem<br />
Schlafzimmer aufstellen, die Platz für<br />
Wäsche und anderes birgt. Für Schmutzwäsche<br />
bietet sich ein geschlossener Korb<br />
ab, der gleichzeitig dekorativ wirken<br />
kann.<br />
Bei der Wahl von Schränken und Kommoden<br />
solltest du unauffällige Farben<br />
wählen, wenn dein Schlafzimmer eher<br />
klein ist. Harmoniert dein Schrank gut<br />
mit der Zimmerwand, tritt er eher in den<br />
Hintergrund und fällt weniger auf.<br />
Die Wände gestalten:<br />
Farben machen den Unterschied<br />
Farben haben unterschiedliche Wirkungen<br />
auf das Gemüt. Warme Farben regen<br />
an und wirken deswegen belebend. Deswegen<br />
solltest du im Schlafzimmer auf<br />
kühle Farben zurückgreifen, die ebenso<br />
gemütlich sein können. In einem großen<br />
Raum kannst du die Wände auch dunkel<br />
gestalten, was dem Raum eine heimelige<br />
Atmosphäre verleihen kann. Wenn du es<br />
Fotos: Pixel-Shot / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 106 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIFESTYLE<br />
lieber leichter und luftiger magst, eignen<br />
sich helle Töne, wie helles Salbeigrün<br />
oder Blaugrau.<br />
Ein kleines Zimmer kann auch durch<br />
eine farbige Tapete größer wirken, die<br />
gleichzeitig als Deko-Element dient. Hier<br />
solltest du aber darauf achten, bunt gemusterte<br />
Tapeten nur an einzelnen Wänden<br />
einzusetzen, um eine Überfrachtung<br />
zu vermeiden. An einer einzelnen Wand<br />
kann eine schöne Tapete einen Raum<br />
leicht aufwerten und ihm das gewisse Etwas<br />
verleihen.<br />
Möchtest du auch die Decken des Zimmers<br />
farbig gestalten, solltest du von zu<br />
dunklen Farben absehen. Sind die Zimmerdecken<br />
einige Farbtöne heller als<br />
die Wände, wirkt der Raum größer und<br />
freundlicher.<br />
Die perfekte Beleuchtung<br />
Im Schlafzimmer ist die Beleuchtung ein<br />
wichtiges Thema, da du hier jeden Tag<br />
ausklingen lässt. Im Alltag benötigst du<br />
natürlich ein helles Licht, um beim Aufräumen<br />
und Anziehen den Durchblick zu<br />
haben. Eine helle Deckenlampe ist aber<br />
ungemütlich zum abendlichen Schmökern<br />
oder einem Kuschelabend. Sinnvoll<br />
ist es deswegen, auf beiden Bettseiten<br />
schöne Leselampen aufzustellen oder<br />
einzubauen, die für eine stimmungsvolle<br />
und angenehme Beleuchtung sorgen. Neben<br />
klassischen Lampen für die Nachttische<br />
gibt es auch tolle Leuchten, die sich<br />
in Wandnischen oder am Bettkopf installieren<br />
lassen.<br />
In großen Schlafzimmern bietet es sich<br />
auch an, eine schöne Stehlampe aufzustellen.<br />
Wenn du dich gerne im Schlafzimmer<br />
aufhältst, kannst du so zum<br />
Beispiel eine Leseecke mit einem gemütlichen<br />
Sessel einrichten. Auch Lichterketten<br />
sind eine dekorative Beleuchtung, die<br />
ein stimmungsvolles Licht zaubern.<br />
Sinnvoll ist es, einen zusätzlichen Lichtschalter<br />
am Bett anzubringen. Ist diese<br />
Möglichkeit nicht vorhanden, können<br />
auch Leuchten mit Fernbedienung eine<br />
Lösung sein. Dadurch ersparst du dir den<br />
Gang durchs dunkle Zimmer.<br />
Gemütlichkeit durch Decken,<br />
Vorhänge und Kissen<br />
Das Schlafzimmer umzugestalten, kann<br />
kostspielig und zeitaufwändig sein. Eine<br />
schnelle Umgestaltung ist mit schöner<br />
Bettwäsche, einer Tagesdecke und dekorativen<br />
Kissen möglich. Aus einem<br />
farblosen Schlafzimmer kann so ganz<br />
schnell ein ganz anderer Raum werden.<br />
Selbst wenn du Jalousien hast, solltest<br />
du im Schlafzimmer nicht auf schöne<br />
Vorhänge verzichten. Durch den Stoff<br />
wirken die Fenster weniger kalt und das<br />
Licht wird angenehm gebrochen, wenn<br />
die Morgensonne in den Raum kommt.<br />
Neutral und trotzdem schön sind helle<br />
Leinenvorhänge in Elfenbein- oder<br />
Grautönen. Farbige Vorhänge sind eine<br />
tolle Alternative zu einem neuen Wandanstrich,<br />
du solltest sie aber natürlich<br />
passend zum Gesamtraum wählen.<br />
Zu guter Letzt solltest du auch darüber<br />
nachdenken, Teppiche und Läufer in deinem<br />
Schlafzimmer auszulegen. Sie sind<br />
nicht nur ein schönes Accessoire, sondern<br />
auch angenehmer, wenn du an Wintertagen<br />
morgens aus dem Bett aufstehst.<br />
Die Größe der Läufer wählst du am besten<br />
passend zum Raum.<br />
Accessoires für mehr Persönlichkeit<br />
Achte darauf, dass nicht zu viel in deinem<br />
Schlafzimmer herumsteht. Gerade<br />
Alltagsgegenstände, wie das Bügeleisen,<br />
solltest du verstecken. Stattdessen kannst<br />
du dein Schlafzimmer mit einer schönen<br />
Dekoration gestalten, die dir ein gutes<br />
Gefühl gibt. Ausgewählte Stücke, wie<br />
dein Lieblingsbild oder eine tolle Skulptur,<br />
werten den Raum auf. Auch Pflanzen<br />
sind eine tolle Dekoration, die in jedem<br />
Schlafzimmer für Gemütlichkeit sorgen.<br />
Was und wie viele Dekorationsobjekte<br />
in dein Schlafzimmer passen, ist Geschmackssache.<br />
Die Hauptsache ist, dass<br />
du dich in dem Raum wohlfühlst und deinen<br />
Gedanken freien Lauf lassen kannst.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 107 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIFESTYLE<br />
HAPPY GREEN YEAR!<br />
Silvester nachhaltig feiern<br />
So langsam nähert sich das Jahresende<br />
und damit die alljährliche Frage:<br />
„Was machst du dieses Jahr an Silvester?“<br />
Planst du eine große Party,<br />
eine kleine Feier mit lieben Freunden<br />
oder ganz einfach einen gemütlichen<br />
Abend auf der Couch mit deinem<br />
Schatz? Eine Frage wird aber auf jeden<br />
Fall immer wichtiger: wie kann<br />
ich Silvester nachhaltig feiern? Wir<br />
haben einige Tipps für dich zusammengetragen.<br />
Feuerwerk - muss das sein?<br />
Silvester und Knallerei gehören für<br />
viele untrennbar zusammen. Aber mal<br />
Hand aufs Herz: Nervt die stundenlange<br />
Böllerei, der Rauch und Gestank<br />
nicht doch irgendwann? Und wem<br />
gefällt es schon, am Neujahrsmorgen<br />
über Tonnen von Überbleibseln der<br />
letzten Nacht zu steigen? In manchen<br />
Städten fallen mehr als 40 Tonnen Müll<br />
in einer einzigen Nacht an.<br />
Jeder Hundebesitzer denkt mit<br />
Schrecken daran, in welcher Panik<br />
der Vierbeiner in der Silvesternacht<br />
ist... und für die Gesundheit ist es<br />
auch alles andere als zuträglich. Die<br />
Knaller und Raketen werden durch<br />
das Verbrennen von Schwarzpulver<br />
gezündet - und dabei entstehen giftige<br />
Schwefelverbindungen. Für die<br />
immer bunteren Farben werden giftige<br />
Metallsalze tonnenweise in die<br />
Luft geblasen, obwohl diese streng<br />
genommen in den Sondermüll gehören<br />
würden. Viele Städte gehen<br />
inzwischen dazu über, eigene Kleinfeuerwerke<br />
zu verbieten und selbst<br />
toll orchestrierte Feuerwerke zu veranstalten<br />
- da stören selbst gezündete<br />
Knaller oder Raketen nur den Effekt.<br />
Wenn du nicht auf ein bisschen Stimmung<br />
und Feuer verzichten willst,<br />
wie wäre es mit einer Schwedenfackel?<br />
Das ist ein kreuzweise eingeschnittener<br />
Holzklotz, der angezün-<br />
det wird und stundenlang brennt. Wie<br />
wäre es, dann „schlechte Gewohnheiten“<br />
den Flammen zu übergeben? Bitte<br />
jeden deiner Gäste, auf einen Zettel zu<br />
schreiben, welche ihrer schlechten Angewohnheiten<br />
sie sich im neuen Jahr<br />
abgewöhnen wollen; die Zettel übergebt<br />
ihr dann feierlich den Flammen,<br />
damit sie sich in Rauch auflösen...<br />
Nachhaltigkeit beim Essen<br />
und Trinken<br />
Etwas Besonderes soll´s schon sein<br />
am letzten Abend des Jahres. Aber wer<br />
sagt, dass es aus möglichst weit entfernten<br />
Regionen stammen muss? Wein<br />
Fotos:giannip; Monkey Business; Anjelika Gretskaia; sebra; fascinadora / stock.adobe.com<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 108 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIFESTYLE<br />
und Sekt vom regionalen Winzer, am besten<br />
noch biologisch hergestellt, ist eine tolle Alternative<br />
und schmeckt. Die meisten Winzer<br />
nehmen leere Wein- und Sektflaschen sogar<br />
gerne zurück. Kauf Softdrinks und Bier in<br />
Mehrweg- Glasflaschen und achte bei Säften<br />
auf die regionale Herkunft.<br />
Regionale und saisonale Produkte haben<br />
kurze Transportwege und damit automatisch<br />
einen geringeren CO²-Fußabdruck –<br />
also warum nicht mal das Silvestermenu unter<br />
das Motto „regional und bio“ stellen? Um<br />
nachhaltig zu sein, muss es nicht unbedingt<br />
vegetarisch oder vegan sein – auch wenn das<br />
natürlich die nachhaltigste Variante wäre.<br />
Dazu kommt noch, dass Obst und Gemüse<br />
aus entfernten Regionen meist einen höheren<br />
Schadstoffgehalt aufweist als regionale<br />
Produkte, wo die Kontrollen beim Anbau<br />
strenger sind.<br />
Wenn du eine Party im kleineren Kreis<br />
planst, ist das gute alte Raclette oder Fondue<br />
immer noch eine tolle Alternative - mit<br />
Fleisch vom Bauernhof um die Ecke und<br />
Saisongemüse wie Champignons, Brokkoli<br />
oder Pastinaken. Dazu kommt, dass die<br />
nicht verzehrten Reste prima eingefroren<br />
werden können – auch die Vermeidung von<br />
Essensresten ist schließlich nachhaltig.<br />
Verzichte auf Einweggeschirr<br />
Plastikteller sind inzwischen bei den meisten<br />
Partys ohnehin ein No-go. Wenn es die große<br />
Party sein soll und einfach nicht genug<br />
Geschirr da ist, kannst du hier auf biologisch<br />
abbaubares Einweggeschirr zurückgreifen.<br />
Da gibt es inzwischen tolle Alternativen<br />
zum Beispiel aus Palmblättern oder Zuckerrohr,<br />
aus Pappe oder Holzschliff… viele sehen<br />
auch wesentlich besser aus als schnöde<br />
Pappteller. Oder – wenn es eine lockere Party<br />
sein soll – warum nicht auf die Einladung<br />
schreiben, dass jeder sein Essgeschirr selbst<br />
mitbringen möge?<br />
Damit nicht jeder permanent ein neues<br />
Glas braucht, lege einfach etwas Klebestreifen<br />
(Washi-Tape) und einen Marker bereit,<br />
sodass jeder sein Glas immer wieder findet<br />
– das spart jede Menge Spülkram und ist<br />
ebenfalls nachhaltiger.<br />
Kaffeesatzlesen statt Bleigießen<br />
Das immer noch sehr beliebte Bleigießen<br />
ist alles andere als nachhaltig – Blei ist giftig<br />
und gehört normalerweise in den Sondermüll…<br />
wenn es aber trotzdem ein „Blick in<br />
die Zukunft“ sein soll, wie wäre es mit dem<br />
guten alten Kaffeesatzlesen? Dazu braucht<br />
man nur den fein gemahlenen türkischen<br />
Mokka und einen hohen, schmalen Topf.<br />
Das kalte Wasser und Kaffeepulver wird in<br />
den Topf gegeben und wenn es kocht, in eine<br />
schmale kleine Tasse gegossen. Nach dem<br />
Austrinken kippst du die Tasse auf den Unterteller<br />
und lässt sie einige Zeit stehen. Danach<br />
wird die Tasse wieder umgedreht und<br />
erlaubt „einen Blick in die Zukunft“. Welche<br />
Formen hat der Kaffeesatz angenommen?<br />
Im Internet findest du unzählige Listen mit<br />
Interpretationsmöglichkeiten – oder mach<br />
dir doch einfach selbst eine witzige Liste. Du<br />
kannst auch Glückskekse mit eigenen „Prophezeiungen“<br />
auf kleinen Zettelchen backen.<br />
Nachhaltige Dekoration<br />
Jeder liebt Deko wie Girlanden und Konfetti<br />
– bis zum nächsten Tag, wenn du vor<br />
Bergen von Müll stehst und noch nach<br />
Wochen Konfettifetzen aus irgendwelchen<br />
Ecken gekrochen kommen… Statt bunter<br />
Girlanden kannst du aus Zeitungen oder<br />
Packpapier selbst Girlanden falten. Tannenzapfen<br />
und Efeu aus dem Wald oder bemalte<br />
Steine ergeben auch stimmungsvolle Dekorationen<br />
und eine Deko in Naturfarben<br />
sieht doch meistens edler aus als knallbunte<br />
Papiergirlanden. Aus trockenen Ästen lassen<br />
sich Sterne oder andere Dekorationen<br />
basteln, wiederverwendbare Wimpelketten<br />
aus Stoffresten oder Kerzen in alten bemalten<br />
Einmachgläsern ergeben auch eine tolle<br />
und nachhaltige Deko. Auch wenn sie nicht<br />
nachhaltig sind, kannst du auch mit einer<br />
einzigen goldfarbigen Rettungsdecke aus<br />
dem Erste-Hilfe-Kasten (die sollten sowieso<br />
regelmäßig ersetzt werden!) tolle Glitzerakzente<br />
setzen.<br />
Statt Kunstblumen kannst du auf dem Tisch<br />
kleine Terracottatöpfchen mit frischen<br />
Kräutern verteilen, die deine Gäste auch<br />
beim Essen zum Würzen benutzen können.<br />
Die Kerzengläser kannst du anschließend<br />
deinen Gästen als kleine Erinnerung an den<br />
nachhaltigen Rutsch ins neue Jahr mitgeben.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 109 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / LIFESTYLE<br />
Top 6 Bücher<br />
für den Winter<br />
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zu Weihnachten<br />
Im der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden,<br />
ist wieder viel Zeit zum Lesen guter Bücher. Unsere Top 6 der aktuellen<br />
Buchtitel versprechen Leselust für alle Bücherwürmer und das Abtauchen<br />
in spannende, berührende oder lustige Romane. Außerdem haben<br />
wir in unsere Buchempfehlungsliste praktische Ratgeber und interessante<br />
Autobiographien aufgenommen. Natürlich lassen sich diese Bestseller<br />
auch wunderbar zu Weihnachten verschenken.<br />
Das Geschenk<br />
von Sebastian Fitzek<br />
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Der Erfolgsautor Sebastian Fitzek<br />
nimmt den Leser in seinem neuen<br />
Roman Das Geschenk auf eine grausame<br />
Entdeckungsreise mit. Dich<br />
erwartet von der ersten bis zur letzten<br />
Seite jede Menge Nervenkitzel,<br />
wenn der Protagonist Milan Berg<br />
sich auf die Suche nach einem Mädchen<br />
macht, dessen Hilferuf er zufällig<br />
mitbekommen hat. Was die Sache<br />
erschwert: Milan Berg ist Analphabet<br />
und muss sich in vielen Situationen<br />
auf sein Gefühl verlassen. Auf seiner<br />
Suche nach der Wahrheit erwarten<br />
ihn erschütternde Tatsachen. Fitzeks<br />
neuer Roman ist nichts für schwache<br />
Nerven.<br />
Wie ein Leuchten in tiefer Nacht<br />
von Jojo Moyes<br />
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Jojo Moyes ist eine bekannte Bestsellerautorin<br />
und lieferte mit ihren Büchern bereits<br />
zahlreiche Filmvorlagen. Auch in ihrem<br />
neuen Roman Wie ein Leuchten in tiefer<br />
Nacht geht es selbstverständlich um Liebe,<br />
Hoffnung und Mut. Die Protagonistin Alice<br />
folgt im Jahr 1937 ihrem Verlobten in die<br />
USA. Dort sieht sich die junge Frau mit einem<br />
unausstehlichen Schwiegervater konfrontiert.<br />
Gleichzeitig findet sie jedoch ihre<br />
Erfüllung in ihrer Arbeit in der örtlichen Bibliothek.<br />
Wir empfehlen diesen neuen Roman<br />
von Jojo Moyes allen Leserinnen, die<br />
gerne von mutigen Frauen lesen möchten.<br />
Fotos: atb aufbau Verlag; Droemer Knaur Verlag; riva Münchner Verlagsgruppe; rowohlt Wunderlich Verlag; S.Fischer Verlag; ullstein leben Verlag<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 110 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
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432 Seiten seine Lebensgeschichte und<br />
lässt Leser hinter seine Beweggründe blicken.<br />
Wir erfahren, warum sich Snowden<br />
gegen CIA und NSA stellte und welche<br />
Folgen das für sein Leben hatte. Gleichzeitig<br />
beschäftigt sich das Buch mit der<br />
Frage, wie viel Überwachung wir akzeptieren<br />
müssen und ab welchem Ausmaß<br />
ein Widerstand angebracht ist.<br />
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Schwungvoll und mit einer großen Prise<br />
Humor erzählt Ellen Berg in ihrem<br />
Roman Der ist für die Tonne: (K)ein<br />
Männer-Roman die Geschichte einer<br />
professionellen Ausmisterin, die bei ihrem<br />
Klienten auf jede Menge Chaos,<br />
eine Leiche und starke Emotionen stößt.<br />
Wenn du dich auf diese Lesereise begibst,<br />
wirst du an vielen Stellen des Romans ein<br />
Schmunzeln im Gesicht haben.<br />
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seinen Konsum tierischer Lebensmittel<br />
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Leben in einer besseren Welt wünschen.<br />
AJOURE MAGAZIN SEITE: 111 | DEZEMBER <strong>2019</strong>
AJOURE / IMPRESSUM<br />
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10623 Berlin<br />
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Tobias Bojko,<br />
Daniel Heilig<br />
Melanie Bojko<br />
Tobias Bojko<br />
Daniel Heilig, Celina Mathiske,<br />
Leon Kroll; Tobias Bojko<br />
Melanie Bojko<br />
Tobias Bojko, Leon Kroll<br />
Celina Mathiske, Daniel Heilig<br />
Melanie Bojko, Alexander Häusler<br />
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Herausgeber & Medieninhaber: AJOURE GmbH & Co. KG, Savignyplatz<br />
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