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REPORT<br />
Kinder,wie die<br />
Träume vergehen!<br />
Zwei <strong>Berliner</strong> Jungen wurden jahrelang dokumentarisch mit der Kamerabegleitet.Jetzt kommt der Film ins Kino<br />
Von<br />
STEFANIE HILDEBRANDT<br />
Wir werden alle als<br />
Genies geboren<br />
und sterben als<br />
Idioten“, sagt<br />
Charles Bukowski. ki Lucas Schumacher<br />
sagt: „Es ist so, man<br />
weiß nicht, was passiert. Keiner<br />
kann einem was über die Zukunft<br />
sagen.“ Der 8-jährige <strong>Berliner</strong><br />
Junge spricht gleich zu Beginn<br />
des Films eine Wahrheit<br />
aus, um die man partout nicht<br />
herum kommt. Der Doku-Spielfilm<br />
„Als ich mal groß war“<br />
macht sich genau diese existenzielle<br />
Ungewissheit spielerisch<br />
zunutze.<br />
Seit 2014 werden<br />
die Freunde Lucas und Marius<br />
aus Berlin-Heiligensee und Lucas’<br />
Freundin Renée aus Stuttgart<br />
dokumentarisch mit der<br />
Kamera begleitet und in größeren<br />
Abständen zu ihrer Zukunft<br />
befragt. Schreiend komisch und<br />
herzbohrend rührend offenba-<br />
ren die Kinder ihre Gedanken<br />
und Gefühle.<br />
Lucas und Marius verbringen<br />
einen großen Teil ihrer Freizeit<br />
bei der Jugendfeuerwehr. Klar,<br />
dass sie später die coolsten Feuerwehrleute<br />
Berlins werden<br />
und für immer Freunde bleiben<br />
wollen.<br />
„Jeder hat ja seinen eige-<br />
nen Geschmack, also ich finde<br />
Feuerwehrmann besser als<br />
Dachdecker. Oder als Zahnarzt“,<br />
sagt Lucas altklug. Auch<br />
über Mädchen und die Liebe<br />
machen sich die Jungs so ihre<br />
Gedanken: „Mädchen sollen<br />
nett sein und kochen, und mehr<br />
Kinder kriegen. In Deutschland<br />
leiden wir unter Kindermangel“,<br />
belehrt Marius den<br />
Freund.<br />
Doch auf seine Freundin seit<br />
Babytagen, Renée aus Stuttgart,<br />
lässt Lucas nichts kommen. Sie<br />
sei ein nettes Kerlchen und<br />
solle später einmal seine<br />
Frau werden. „Ich liebe<br />
sie.“ Mit acht Jahren<br />
ist Liebe noch einfach.<br />
Im Laufe<br />
des Films, im<br />
Laufe des Erwachsenwerdens,<br />
wird<br />
sich das<br />
noch än-<br />
dern. Doch erst mal haben die<br />
Kinder für ihre Zukunft konkrete<br />
Pläne: Marius will dünner,<br />
cooler und größer werden.<br />
Renée Floristin und Designerin.<br />
Und was die Kleinen in den Doku-Sequenzen<br />
diktieren, lassen<br />
die Großen in Spielfilmszenen<br />
lebendig werden. Die Großen,<br />
das sind in diesem Fall die<br />
Schauspieler Constantin von<br />
Jascheroff (Picco), Isabell Polak<br />
(Vaterfreuden) und Sebastian<br />
Schwarz (Ballon).<br />
Während der Dreharbeiten<br />
haben sich die Protagonisten<br />
nicht gesehen, denn die Filmarbeiten<br />
fanden in zwei Etappen<br />
statt. Zunächst nahmen die Filmemacher<br />
Lilly Engel und Philipp<br />
Fleischmann die Doku-Szenen<br />
mit den Kindern auf.<br />
Daraus entwickelten sie ein<br />
Drehbuch für die Spielfilmszenen.<br />
„Mit den Kleinen war das<br />
nicht ganz einfach, weil sie alle<br />
paar Minuten ihre Ideen<br />
und Vor-<br />
Sie sind<br />
die Stars in „Als<br />
ich mal groß war“. Die<br />
<strong>Berliner</strong> Jungs Lucas und<br />
Marius lassen die<br />
Zuschauer über Jahre<br />
an ihren Träumen<br />
teilhaben.