29.11.2019 Aufrufe

Musiker Magazin 3/2019

FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept; STORIES: Sigi Schwab – Der vielsaitige Champion; Albert Böhne spricht über seine Karriere und die Zusammenarbeit mit Tony Liotta; Interview mit Linda B.; 50 Jahre Peter Maffay – Pünktlich zu seinem siebzigsten Geburtstag erschien das Jubiläumsalbum »Jetzt!«; Achim Amme – »Ammerica«; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 14: The Rolling Stones – the greatest rock & roll band in the world (Teil 1); HAzel The Nut – »Animal Birthday Party«; DECADANCE DANCE – »We All Get lost ... Sometimes«; UDOMAT & Panikgenossen; MAKIA – Wenn man Musikerherzen öffnet – ist da die ganze Welt zu hause; MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf Youtube Music einnahmen erzielen (teil 2) – Deine Musikkarriere auf andere Arten über Youtube vorantreiben; MUSIK & RECHT: Fundamentale Weichenstellung: EUGH-Urteil über Sampling in der Musikproduktion; RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

FESTIVAL: Deutscher Rock & Pop Preis 2019 – Konzept; STORIES: Sigi Schwab – Der vielsaitige Champion; Albert Böhne spricht über seine Karriere und die Zusammenarbeit
mit Tony Liotta; Interview mit Linda B.; 50 Jahre Peter Maffay – Pünktlich zu seinem siebzigsten Geburtstag erschien das Jubiläumsalbum »Jetzt!«; Achim Amme – »Ammerica«; Die Historie der Rock- & Popmusik – Teil 14: The Rolling Stones – the greatest rock & roll band in the world (Teil 1); HAzel The Nut – »Animal Birthday Party«; DECADANCE DANCE – »We All Get lost ... Sometimes«; UDOMAT & Panikgenossen; MAKIA – Wenn man Musikerherzen öffnet – ist da die ganze Welt zu hause; MUSIKBUSINESS: Mit Musik auf Youtube Music einnahmen erzielen (teil 2) – Deine Musikkarriere auf andere Arten über Youtube vorantreiben; MUSIK & RECHT: Fundamentale Weichenstellung: EUGH-Urteil über Sampling in der Musikproduktion; RUBRIKEN: Produkt-News; CD-Rezensionen; Titelschutzanzeigen; Kleinanzeigen; Impressum

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

62 REZENSIONEN<br />

als Musiklehrer aktiv – von so viel Umtriebigkeit können<br />

sich viele junge <strong>Musiker</strong> eine gehörige Scheibe abschneiden.<br />

Grundsätzlich hat sich Jörg Klein voll und ganz dem<br />

klassischen Rock’n’Roll verschrieben. Doch schon im Teen -<br />

ageralter ist er mindestens ebenso stark dem Blues anheim -<br />

gefallen. Diese Verbindung spiegelt sich über die gesamte<br />

Albumlänge deutlich wider. Mal dominiert der Blues („Can’t<br />

Let You Go“), mal der Rock („Angry Road“), doch nie wirkt<br />

die Symbiose unpassend, gezwungen oder unnatürlich. So<br />

erschafft Jørg zum wiederholten Male ein starkes, vor alter<br />

Schule (und zwar wirklich alter Schule) triefendes Werk,<br />

das als Verbeugung an Koryphäen wie Joe Cocker, Jimi<br />

Hendrix oder Stevie Ray Vaughn angesehen werden kann.<br />

Musik ist für ihn nach eigener Aussage gleichermaßen<br />

Vielfalt wie Präzision – und dies hört man seinen Stücken an.<br />

Technisch blitzsauberes Musikhandwerk mischt sich mit<br />

Spielfreude, Emotion und dieser lebendigen Mischung aus<br />

Blues und Rock. Gesanglich erinnert Jørg dabei einige Male<br />

angenehm an den eigentlich genrefremden Sivert Høyem,<br />

was dem Album eine weitere Ebene verpasst.<br />

Das hier ist die Musik, auf die Bands wie AC/DC oder Rose<br />

Tattoo musikalisch aufbauten und dadurch Weltkarrieren<br />

schufen. Für Jørg mag diese zwar ein bisschen zu spät<br />

kommen – aber einen Überzeugungstäter wie ihn sollte das<br />

nicht aufhalten, weitere Alben aufzunehmen. Weiter so!<br />

joergausingolstadt.de<br />

P.S.<br />

ACHIM SCHULTZ<br />

»Greetings«<br />

Obwohl die Beatles auf lediglich etwa zehn Jahre aktive<br />

Bandgeschichte zurückblicken können, avancierten sie zur<br />

er folgreichsten und für die Popmusik darüber hinaus wohl<br />

einflussreichsten Band der Geschichte. Da verwundert es<br />

nicht, dass unzählige Musikschaffende das musikalische Erbe<br />

der vier Jungs aus Liverpool nun bereits über Jahrzehnte weitertragen<br />

– sei es als Coverbands oder als Acts, die den musikalischen<br />

Geist der Beatles mit eigenen Kompositionen wieder<br />

aufleben lassen. Einer von Letzteren ist der aus München<br />

kommende Achim Schultz. In den 1960er-Jahren war er einer<br />

der ersten Beatmusiker in Deutschland. Mit seiner Band „The<br />

Masters“ konnte er zahlreiche Nachwuchspreise einheimsen.<br />

Der laut eigener Homepage „letzte Beatle in und um<br />

München“ veröffentlicht mit seiner neuen Scheibe „Greetings“<br />

nun zehn neue Stücke, die den Geist der großen Jahre des<br />

Beat atmen. Ganz auf heutige kompositorische Konventionen<br />

pfeifend orientiert er sich ganz an seinen nordenglischen<br />

Idolen. Acht Jahre nach seiner letzten Scheibe „Liverpool“<br />

gedenkt er mit Songs wie „Time“, „Rain“ oder „The Long<br />

Way“ George, John, Ringo und Paul und liefert zeitgemäß<br />

interpretierte und produzierte Beatmusik „made in Germany“.<br />

www.achim-schultz.de<br />

P.S.<br />

KANDA<br />

»Hangover«<br />

Mit „Hangover“ tritt die Band KANDA in die deutsche<br />

Musikszene. Das Stuttgarter Duo ist online gar nicht so<br />

leicht aufzufinden, was die Recherche recht schwierig<br />

gestaltet. Die erst vor Kurzem gegründete Band, bestehend<br />

aus Katrin Medde und Alexander Menichini, beschreibt sich<br />

als „Kinder von gestern mit dem Spielzeug von morgen …“.<br />

Die Leichtigkeit, die aus diesem Zitat sprüht, setzt sich<br />

nahtlos in ihrer Musik fort (soweit man das anhand der vorhandenen<br />

Single beurteilen kann). Stilistisch orientieren sich<br />

KANDA am ehesten an Künstlern, die heutzutage gerne mit<br />

dem Label „Deutschpoeten“ versehen werden: Johannes<br />

Oerding, Clueso oder Andreas Bourani kommen einem da<br />

schnell ins Gedächtnis – wenngleich sich KANDA natürlich<br />

von den Genannten unterscheiden, weil Katrin Medde als<br />

Sängerin den Songs hier ihre weibliche Stimme verleiht und<br />

den Stücken damit einen eigenständigen Sound verpasst.<br />

Kompositorisch ist das radiotaugliches, gehobenes Pop-<br />

Niveau, und das ist gar nicht despektierlich gemeint, denn<br />

offen hörbar ist dies auch das Ziel von KANDA: Gute,<br />

handgemachte Popmusik, die gute Laune verbreitet und<br />

die Hörer nicht mit plumpen Botschaften langweilt. Mit<br />

„Hangover“ hat das Duo schon einmal den richtigen Schritt<br />

gemacht.<br />

www.facebook.com/Kanda-479137632838057 P.S.<br />

MIR ZUR FEIER<br />

»Mir zur Feier«<br />

Metalbands setzen sich entgegen der landläufigen Massen -<br />

meinung gerne mit philosophischen, tief- und abgründigen<br />

und schwierigen Themen auseinander und lassen sich dabei<br />

auch gerne von bekannter Literatur inspirieren. In diese<br />

Kerbe schlagen auch MIR ZUR FEIER aus Bielefeld – wenngleich<br />

es die Band um Sängerin Mara Bach sogar noch eine<br />

Nummer bunter treibt. Die Ostwestfalen setzen sich nämlich<br />

intensiv mit Rainer Maria Rilkes Gedichtband „Mir zur<br />

Feier“ auseinander und umkleiden seine von Tod, Leid und<br />

Sehnsucht geprägten Texte mit harten, modernen Metalriffs<br />

und einem rohen, in diesem Genre nicht oft gehörten, authen -<br />

tischen Sound. Dieser Sound ist es denn auch, der Text und<br />

Musik hier zur Einheit werden lässt. Eine glattgebügelte Pro -<br />

duktion würde die gesungenen Texte und die darin geschilderten<br />

gedanklichen und seelischen Abgründe konterkarieren.<br />

So fügen sich Klang und Inhalt zusammen und sorgen<br />

für lang anhaltende Neugier beim Entdecken der Songs.<br />

Auch kompositorisch kann sich das selbstbetitelte Debüt<br />

der vierköpfigen Truppe hören lassen, da man stets bemüht<br />

ist, für stilistische Varianz zwischen und innerhalb der Songs zu<br />

sorgen. Zwar lässt sich das Ganze deutlich mit melodischem<br />

Death Metal beschreiben, doch MIR ZUR FEIER legen darauf<br />

Wert, keine Eintönigkeit aufkommen zu lassen und bedienen<br />

sich sowohl klassischer als auch neuer Elemente. Das<br />

Ganze ist für unbedarfte Rock- und Musikhörer sicherlich<br />

mehr als gewöhnungsbedürftig. Freunde harter Musik, die<br />

offen für neue Interpretationen ihres Lieblingsgenres sind,<br />

kommen hier allerdings auf ihre Kosten und können eine<br />

junge Band bei ihren ersten Schritten begleiten.<br />

www.mirzurfeier.de<br />

P.S.<br />

DER C.A.S.S.R.O.L.L.<br />

»Erkenntnis«<br />

Eine Aneinanderreihung von Anfangsbuchstaben, also von<br />

Namen und Begriffen, bildet den eigenartigen Bandnamen<br />

C.A.S.S.R.O.L.L. – auffällig, kultig, andersartig. Der<br />

C.A.S.S.R.O.L.L. aus Nürnberg-Langwasser hat beim 35.<br />

Deutschen Rock & Pop Preis 2017 in der Kategorie „Bester<br />

Hard-Rock-Song“ den 1. Platz gewonnen! Welche Er kenntn is?<br />

Das aktuelle Album „Erkenntnis“ wird uns sogleich die notwendige<br />

selbige akustisch liefern. Hervorzuheben ist die<br />

Instrumental-Sektion, die rockig arrangiert gitarrenlastigen<br />

Rock’n’Roll zelebriert. Bluesige und ausladende Soli reißen<br />

mit. Um Krautrock handele es sich hier, gibt der Künstler zu<br />

erkennen. „Ich bin die vergessene Legende aus Nürnberg-<br />

Langwasser. Mein Sound ist echter Krautrock!“ bemerkt er<br />

weiter. Der Gesang transportiert eindringlich die Botschaft.<br />

In „Zeig uns“ wird ein durchaus christlich-spiritistischer Inhalt<br />

erkennbar. Eine Begegnung mit Jesus wird zum Zwie ge -<br />

spräch und Gebet zugleich. Und in „Alkohol“ wird der Zeige -<br />

finger erhoben, der uns vor der vermeintlichen Intoxikation<br />

warnt. Hier ist ein grooviges, Boogie-rockiges Album, das<br />

dem christlichen Krautrock-Fan wohlige Schauer erzeugt.<br />

cassroll.com<br />

C.S.<br />

FLORIAN W. HUBER<br />

»Was bleibt«<br />

Florian W. Huber ist ein musikalischer Frühstarter: Bereits<br />

im zarten Kindesalter unternahm er im heimischen Schlaf -<br />

zimmer der Eltern erste (heimliche) Gehversuche an der Gi -<br />

tarre. Die frühen Ambitionen in „geordnete“ Bahnen gelenkt,<br />

musiker <strong>Magazin</strong> 3/<strong>2019</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!