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Berliner Kurier 29.11.2019

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BERLIN<br />

Wie die Zeit vergeht<br />

Eisbärin Hertha<br />

wird ein Jahr alt<br />

SEITE 10<br />

DER<br />

ROTE<br />

TEPPICH<br />

Ehre, wemEhregebührt!<br />

Robert<br />

Kohn,<br />

33 Jahrealt,<br />

arbeitet als<br />

Physiotherapeut<br />

mit<br />

krebskrankenKindern.<br />

Fragen?<br />

Wünsche?<br />

Tipps?<br />

Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />

(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />

10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />

E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />

Abo-Service: Tel. 030/232777<br />

Foto: Helios Klinikum<br />

Dieser <strong>Berliner</strong> hält sehr<br />

viele Schicksale in seinen<br />

Händen, er kennt unzählige<br />

Patienten-Geschichten.<br />

Auch die Geschichten,<br />

die nicht unbedingt<br />

gut ausgehen. Robert<br />

Kohn ist Physiotherapeut<br />

auf der Kinderonkologie. Er<br />

massiert, dehnt und bewegt<br />

die kleinsten Krebspatienten.<br />

Angestellt beim Helios<br />

Klinikum in Buch, arbeitet<br />

der 33-Jährige auch auf der<br />

Kinderrheumatologie und<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />

Dementsprechend<br />

unterschiedlich sind die<br />

Jungen und Mädchen. Er<br />

erklärt seine Tricks zur Motivation:<br />

„Ich versuche den<br />

Kindern offen, ehrlich,<br />

manchmal sicher auch etwas<br />

forsch und vor allem<br />

mit viel Humor gegenüberzutreten.<br />

Mein Ziel ist dabei<br />

eine schnelle Vertrauensbasis.<br />

Die Einbindung<br />

der Interessen und Hobbys<br />

in die Behandlung ist dabei<br />

elementar wichtig.“ Bereits<br />

zu Schulzeiten jobbte er als<br />

Sport-Trainer. Da lag es auf<br />

der Hand, eine Ausbildung<br />

als Physiotherapeut zu machen.<br />

Robert Kohn ist ein<br />

Physiotherapeut, der zu<br />

seinen Patienten mit hohem<br />

Respekt aufblickt. „Am<br />

meisten begeistert mich,<br />

wie unsere kleinen Kämpfer<br />

mit teils sehr schweren<br />

und chronischen Krankheiten<br />

umgehen“, sagt er.<br />

Neue Verbotszonen<br />

Polizei lässt die<br />

Dieselschnüffler los<br />

Noch ein Monat Schonfrist,dann gibt es<br />

langwierige Kontrollen für Abgas-Sünder<br />

Von<br />

GERHARD LEHRKE<br />

Berlin – Jetzt ist es auch in<br />

Mitte so weit mit den Dieselfahrverboten:<br />

In der Stromstraße<br />

wurden die Schilder<br />

montiert, die alten<br />

Selbstzündern wegen des hohen<br />

Stickoxid-Ausstoßes die<br />

Durchfahrt verbieten. Derweil<br />

bereitet die Polizei die<br />

ersten Kontrollen vor –und<br />

da kann sich Berlin auf was<br />

gefasst machen.<br />

Neukölln hatte vor einer Woche<br />

mit der Verbotszone Silbersteinstraße<br />

zwischen Hermann-<br />

und Karl-Marx-Straße<br />

sowie am Mittwoch in der Hermannstraße<br />

(Silberstein- bis<br />

Emser Straße) vorgelegt, Jetzt<br />

folgte ein 200-Meter-Stückchen<br />

Stromstraße zwischen<br />

Turm- und Bugenhagenstraße.<br />

Insgesamt werden es in Berlin<br />

2,9 Kilometer auf acht Straßen,<br />

auf denen Diesel der Abgasnormen<br />

Euro 5 und schlechter<br />

nicht fahren dürfen. In Mitte<br />

weisen das demnächst 69, in<br />

Neukölln bereits 21 Schilder<br />

aus. Gesamtkosten: Knapp<br />

180 000 Euro.<br />

Kommende Woche folgt die<br />

Brückenstraße zwischen Köpenicker<br />

und Holzmarktstraße.<br />

Die Leipziger Straße zwischen<br />

Charlottenstraße und Leipziger<br />

Platz, Alt-Moabit zwischen<br />

Gotzkowsky- und Beusselstraße,<br />

Friedrichstraße zwischen<br />

Unter den Linden und Dorotheenstraße<br />

sowie Reinhardtzwischen<br />

Charitéstraße und<br />

Kapelle-Ufer werden voraussichtlich<br />

im Januar beschildert.<br />

Eigentlich sollte das schon<br />

längst passiert sein, aber die<br />

Lieferung der Schilder zog sich<br />

hin, und die Verkehrslenkung<br />

Berlin hat für die Leipziger<br />

Straße die notwendigen<br />

Schacht- und Fundamentarbeiten<br />

noch nicht angeordnet, beklagt<br />

das Bezirksamt Mitte.<br />

Betroffen von den Sperrungen<br />

sind rund 190 000 in Berlin<br />

zugelassene Autos, außerdem<br />

viele Lieferwagen und Lkw. Allerdings<br />

gibt es eine Reihe von<br />

Ausnahmen: Anlieger dürfen in<br />

die Sperrzonen fahren – das<br />

sind Bewohner und ihre Gäste,<br />

Handwerker, Taxis, Kunden<br />

der Geschäfte in der Straße, Patienten,<br />

die dort zum Arzt wollen,<br />

oder auch Pflegedienste.<br />

Auf die Polizei kommen mit<br />

den Sperrungen neue Aufgaben<br />

zu. Sie soll feststellen, ob nicht<br />

erlaubte Diesel durch die Straßen<br />

fahren. Das ist nicht leicht,<br />

weil es keine Kennzeichnung<br />

wie zum Beispiel eine Plakette<br />

gibt. Das will der Bund nicht.<br />

Polizeisprecher Martin Halweg<br />

kündigte an, dass es erst<br />

von Januar an Kontrollen geben<br />

wird. Dafür wird nicht mal<br />

das eine oder andere Auto von<br />

einer Funkstreife angehalten,<br />

sondern es werden „Mausefallen“<br />

aufgebaut.<br />

Autos, die wie alte Mercedesse<br />

erfahrungsgemäß von einem<br />

Schmuddel-Diesel angetrieben<br />

sind, werden angehalten, der<br />

Fahrzeugschein wird kontrolliert.<br />

Weist er Euro 5oder älter<br />

aus, muss die Haube geöffnet<br />

und anhand der Motornummer<br />

festgestellt werden, ob nachträglich<br />

ein Euro 6-Motor eingebaut<br />

worden ist.<br />

Kommt endlich heraus, dass<br />

der Fahrer das Durchfahrtverbot<br />

missachtet hat, setzt es 25<br />

Euro Strafe für Pkw-Fahrer, bei<br />

Lkw 75 Euro.<br />

Die Polizei schätzt, dass die<br />

ganze Kontrolle dann 15 bis 20<br />

Minuten pro Auto dauern wird.<br />

Das stellt man sich auf der Leipziger<br />

Straße lieber nicht vor.<br />

Die Sperren gehen auf eine<br />

Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />

zurück, das nach<br />

einer Klage der Deutschen Umwelthilfe<br />

die Maßnahmen für<br />

besonders durch Stickoxide belastete<br />

Straßenabschnitte angeordnet<br />

hatte.<br />

Das Urteil mündete 2019 in<br />

den Luftreinhalteplan aus dem<br />

Hause von Verkehrssenatorin<br />

Regine Günther (Grüne), der<br />

die Sperrzonen festlegt.<br />

Fotos: Lehrke<br />

Zwei Monteurebringen<br />

ein Sperrschild an. Aus<br />

vorbeifahrenden<br />

Diesel-Lieferwagen ertönten<br />

derweil Verwünschungen.

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