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BERLIN<br />
Wie die Zeit vergeht<br />
Eisbärin Hertha<br />
wird ein Jahr alt<br />
SEITE 10<br />
DER<br />
ROTE<br />
TEPPICH<br />
Ehre, wemEhregebührt!<br />
Robert<br />
Kohn,<br />
33 Jahrealt,<br />
arbeitet als<br />
Physiotherapeut<br />
mit<br />
krebskrankenKindern.<br />
Fragen?<br />
Wünsche?<br />
Tipps?<br />
Redaktion: Tel. 030/63 33 11 456<br />
(Mo.–Fr. 10–18 Uhr)<br />
10969 Berlin, Alte Jakobstraße 105<br />
E-Mail: leser-bk@berlinerverlag.com<br />
Abo-Service: Tel. 030/232777<br />
Foto: Helios Klinikum<br />
Dieser <strong>Berliner</strong> hält sehr<br />
viele Schicksale in seinen<br />
Händen, er kennt unzählige<br />
Patienten-Geschichten.<br />
Auch die Geschichten,<br />
die nicht unbedingt<br />
gut ausgehen. Robert<br />
Kohn ist Physiotherapeut<br />
auf der Kinderonkologie. Er<br />
massiert, dehnt und bewegt<br />
die kleinsten Krebspatienten.<br />
Angestellt beim Helios<br />
Klinikum in Buch, arbeitet<br />
der 33-Jährige auch auf der<br />
Kinderrheumatologie und<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />
Dementsprechend<br />
unterschiedlich sind die<br />
Jungen und Mädchen. Er<br />
erklärt seine Tricks zur Motivation:<br />
„Ich versuche den<br />
Kindern offen, ehrlich,<br />
manchmal sicher auch etwas<br />
forsch und vor allem<br />
mit viel Humor gegenüberzutreten.<br />
Mein Ziel ist dabei<br />
eine schnelle Vertrauensbasis.<br />
Die Einbindung<br />
der Interessen und Hobbys<br />
in die Behandlung ist dabei<br />
elementar wichtig.“ Bereits<br />
zu Schulzeiten jobbte er als<br />
Sport-Trainer. Da lag es auf<br />
der Hand, eine Ausbildung<br />
als Physiotherapeut zu machen.<br />
Robert Kohn ist ein<br />
Physiotherapeut, der zu<br />
seinen Patienten mit hohem<br />
Respekt aufblickt. „Am<br />
meisten begeistert mich,<br />
wie unsere kleinen Kämpfer<br />
mit teils sehr schweren<br />
und chronischen Krankheiten<br />
umgehen“, sagt er.<br />
Neue Verbotszonen<br />
Polizei lässt die<br />
Dieselschnüffler los<br />
Noch ein Monat Schonfrist,dann gibt es<br />
langwierige Kontrollen für Abgas-Sünder<br />
Von<br />
GERHARD LEHRKE<br />
Berlin – Jetzt ist es auch in<br />
Mitte so weit mit den Dieselfahrverboten:<br />
In der Stromstraße<br />
wurden die Schilder<br />
montiert, die alten<br />
Selbstzündern wegen des hohen<br />
Stickoxid-Ausstoßes die<br />
Durchfahrt verbieten. Derweil<br />
bereitet die Polizei die<br />
ersten Kontrollen vor –und<br />
da kann sich Berlin auf was<br />
gefasst machen.<br />
Neukölln hatte vor einer Woche<br />
mit der Verbotszone Silbersteinstraße<br />
zwischen Hermann-<br />
und Karl-Marx-Straße<br />
sowie am Mittwoch in der Hermannstraße<br />
(Silberstein- bis<br />
Emser Straße) vorgelegt, Jetzt<br />
folgte ein 200-Meter-Stückchen<br />
Stromstraße zwischen<br />
Turm- und Bugenhagenstraße.<br />
Insgesamt werden es in Berlin<br />
2,9 Kilometer auf acht Straßen,<br />
auf denen Diesel der Abgasnormen<br />
Euro 5 und schlechter<br />
nicht fahren dürfen. In Mitte<br />
weisen das demnächst 69, in<br />
Neukölln bereits 21 Schilder<br />
aus. Gesamtkosten: Knapp<br />
180 000 Euro.<br />
Kommende Woche folgt die<br />
Brückenstraße zwischen Köpenicker<br />
und Holzmarktstraße.<br />
Die Leipziger Straße zwischen<br />
Charlottenstraße und Leipziger<br />
Platz, Alt-Moabit zwischen<br />
Gotzkowsky- und Beusselstraße,<br />
Friedrichstraße zwischen<br />
Unter den Linden und Dorotheenstraße<br />
sowie Reinhardtzwischen<br />
Charitéstraße und<br />
Kapelle-Ufer werden voraussichtlich<br />
im Januar beschildert.<br />
Eigentlich sollte das schon<br />
längst passiert sein, aber die<br />
Lieferung der Schilder zog sich<br />
hin, und die Verkehrslenkung<br />
Berlin hat für die Leipziger<br />
Straße die notwendigen<br />
Schacht- und Fundamentarbeiten<br />
noch nicht angeordnet, beklagt<br />
das Bezirksamt Mitte.<br />
Betroffen von den Sperrungen<br />
sind rund 190 000 in Berlin<br />
zugelassene Autos, außerdem<br />
viele Lieferwagen und Lkw. Allerdings<br />
gibt es eine Reihe von<br />
Ausnahmen: Anlieger dürfen in<br />
die Sperrzonen fahren – das<br />
sind Bewohner und ihre Gäste,<br />
Handwerker, Taxis, Kunden<br />
der Geschäfte in der Straße, Patienten,<br />
die dort zum Arzt wollen,<br />
oder auch Pflegedienste.<br />
Auf die Polizei kommen mit<br />
den Sperrungen neue Aufgaben<br />
zu. Sie soll feststellen, ob nicht<br />
erlaubte Diesel durch die Straßen<br />
fahren. Das ist nicht leicht,<br />
weil es keine Kennzeichnung<br />
wie zum Beispiel eine Plakette<br />
gibt. Das will der Bund nicht.<br />
Polizeisprecher Martin Halweg<br />
kündigte an, dass es erst<br />
von Januar an Kontrollen geben<br />
wird. Dafür wird nicht mal<br />
das eine oder andere Auto von<br />
einer Funkstreife angehalten,<br />
sondern es werden „Mausefallen“<br />
aufgebaut.<br />
Autos, die wie alte Mercedesse<br />
erfahrungsgemäß von einem<br />
Schmuddel-Diesel angetrieben<br />
sind, werden angehalten, der<br />
Fahrzeugschein wird kontrolliert.<br />
Weist er Euro 5oder älter<br />
aus, muss die Haube geöffnet<br />
und anhand der Motornummer<br />
festgestellt werden, ob nachträglich<br />
ein Euro 6-Motor eingebaut<br />
worden ist.<br />
Kommt endlich heraus, dass<br />
der Fahrer das Durchfahrtverbot<br />
missachtet hat, setzt es 25<br />
Euro Strafe für Pkw-Fahrer, bei<br />
Lkw 75 Euro.<br />
Die Polizei schätzt, dass die<br />
ganze Kontrolle dann 15 bis 20<br />
Minuten pro Auto dauern wird.<br />
Das stellt man sich auf der Leipziger<br />
Straße lieber nicht vor.<br />
Die Sperren gehen auf eine<br />
Entscheidung des Verwaltungsgerichts<br />
zurück, das nach<br />
einer Klage der Deutschen Umwelthilfe<br />
die Maßnahmen für<br />
besonders durch Stickoxide belastete<br />
Straßenabschnitte angeordnet<br />
hatte.<br />
Das Urteil mündete 2019 in<br />
den Luftreinhalteplan aus dem<br />
Hause von Verkehrssenatorin<br />
Regine Günther (Grüne), der<br />
die Sperrzonen festlegt.<br />
Fotos: Lehrke<br />
Zwei Monteurebringen<br />
ein Sperrschild an. Aus<br />
vorbeifahrenden<br />
Diesel-Lieferwagen ertönten<br />
derweil Verwünschungen.