media Tigeryouth Schmuck SINGER-SONGWRITER Tilman Benning aka Tigeryouth stammt ursprünglich aus Osnabrück und ist mittlerweile in Berlin wohnhaft. Allerdings ist er sowieso die meiste Zeit unterwegs. Bei Tigeryouth gibt es Stimme, Gitarre und vier Tonspuren. Und eben keinen Schnickschnack und Schmuck. Gesungen wird über Menschenansammlungen im Allgemeinen, über besorgte Volksmassen, zufriedene Wellness-Mitte und Dämmerzustände aller Art im Besonderen. Zeitstrafe CHROM cd des Monats Maren Morris Girl POP Maren Morris ist in den USA eine ganz große Nummer. An ihrer Karriere bastelt sie seit ihrer Kindheit, in der sie bei Events in ihrer texanischen Heimat aufgetreten ist. Ähnlich wie ihre Kollegin Taylor Swift kombiniert die heute 28-Jährige Pop mit Country und hat so Fans in beiden Lagern. Das Schöne an Morris’ Country-Einschlag: Sie mag Gitarren, und so klingen Songs wie „Girl“, „The Feels“ oder „Flavor“ richtig rockig. Es dürfte spannend werden, den Weg dieser tollen Sängerin weiter mitzuverfolgen. Sony Music MARS FOTO: JAMIE NELSON Don Felder American Rock 'N' Roll ROCK Der Ex-Eagles-Gitarrist hat nach sieben Jahren Pause ein neues Soloalbum aufgenommen und sich eine schier unglaubliche Liste an Gästen ins Studio eingeladen, darunter Sammy Hagar, Slash, Richie Sambora, Peter Frampton, Joe Satriani, Mick Fleetwood oder Red Hot Chili Peppers-Drummer Chad Smith. Das Ergebnis: knackiger Classic Rock und ergreifende Rockballaden. Allein das Gitarrensolo duell zwischen Felder und Slash auf dem Song „American Rock’n’Roll“ ist den Kauf wert. Warner MARS Bryan Adams Shine A Light POPROCK Fast 40 Jahre ist es her, dass BA mit seinem Debüt gestartet ist. Die ungestüme Soulrockpower früherer Hits hat sich zu einem Songwriting entwickelt, dass man als „elder statesman“ bezeichnen würde. Bryan Adams versteht sein Handwerk, und irgendwie ist jeder Song auch ein Hit, aber der Funke springt selten über. Doch wenn er überspringt, wie bei dem schmissigen Boogie-Rock „Driving Under The Influence Of Love“, dann möchte man sofort ein Ticket für die kommende Tour haben. Polydor MARS Subway To Sally Hey! MITTELALTER ROCK Nach fünf Jahren Stille um die eher folkige, mittelalterliche Band dürfen wir jetzt etwas ganz anderes von den sieben Musikern hören. „Hey!“ ist ein Weckruf in mehrerlei Hinsicht. Einerseits durch rockige, in den Metal gehende Elemente und versteckte Anspielungen auf Werke anderer Künstler. Zum anderen durch kleine Überraschungen, wie Features mit Oomph!-Sänger Dero Goi oder Lord of the Losts Chris Harms. Der Weckruf gilt all denen, die den trüben Allttag hinter sich lassen wollen. Universal Music HALO Alice Phoebe Lou Paper Castles NATUR-POP Die ehemalige Straßenmusikerin und Feuertänzerin verfolgt auf ihrem zweiten Album eine Mission: „Ich versuche eine Umgebung zu erschaffen, die von Unterstützung, nicht von Wettbewerb geprägt ist.“ Ihre Songs kleidet die in Berlin wohnende Südafrikanerin dazu in feministischnaturverbundenen Singer-Songwriter- Pop. Zu ihrem strikten DIY-Ansatz passt das Veröffentlichen auf ihrem eigenen Label. Am 12.4. beim Pop - salon im Haus der Jugend. Alice Phoebe Lou CHROM Weval The Weight ELECTRO-POP Das niederländische Duo demonstriert auf seinem zweiten Album, wie sich das Verständnis elektronischer Musik mit nostalgischen Pop-Entwürfen arrangieren kann. Passenderweise veröffentlichen Weval auf dem für diese Herangehensweise bekannten Kölner Kompakt-Label. Kennengelernt haben sich Harm Coolen und Merijn Scholte Albers in der Filmindustrie, die sie aber als kreativ einengend empfanden. Wer etwas mit Boards Of Canada anfangen kann, ist hier goldrichtig.Kompakt CHROM SNAKESHIT ON A PLANE „Flight 121“. Die Osnabrücker Band um Chef - stewardess Janebodega hat sich zurückgezogen, um mit diesen sieben neuen Songs in die nächst höhere Atmosphäre vorzustoßen. Man darf es ja nicht mehr sagen, aber: Das rockt. Manchmal („Nails“!) rockt das sogar so sehr, dass auch Metalfans ihre Heads bangen können. Eigenvertrieb BRENNER „Brenner“. Die kitschige Cover-Optik hätten Brenner sich sparen können, denn Songs wie „Richtung Alaska“ oder „Hauptgewinn“ sprechen für sich – Rock für Fans der Toten Hosen. Auch Ruhiges können die Männer in den Lederjacken: „Das Leben passiert“ ist nichts anderes als eine ziemlich weise Lebensphilosophie. We Love Music THE STRUMBELLAS „Rattlesnake“. Ein Album, dass Fans von Ed Sheeran, Coldplay oder Mumford & Sons begeistern wird. The Strumbellas aus Kanada spielen mitreißenden Popfolk, der getragen wird von der tollen Stimme ihres Sängers, Gitarristen und Hauptsongschreibers Simon Ward. Jeder Song ist ein kleiner Hit. Glassnote Records AMANDA PALMER „There Will Be No Intermission“. Zuletzt sorgte die Künstlerin (The Dresden Dolls), Schriftstellerin und Aktivistin mit ihrem Buchbestseller „The Art Of Asking“ für Aufsehen. Auf ihrem zweiten Soloalbum erzählt sie im wahrsten Sinne des Wortes die nackte Wahrheit von ihren persönlichen Krisen und Erfahrungen. Cooking Vinyl RALPH HEIDEL/HOMO LUDENS „Moments Of Resonance“. Der 25-jährige Saxofonist kreuzt mit seinem siebenköpfigen Ensemble zeitgenössische ernste Musik mit Electronica, Postrock und experimentellem Jazz. „Moments Of Resonance“ beinhaltet sieben Kompositionen zwischen Improvisation und Virtuosität. Kryptox UNDERWORLD „DRIFT Episode 2 Atom“. Seit November 2018 veröffentlichen Underworld auf ihrer Internetseite neue Werke. Die DRIFT-Serie ist das Rückgrat dieses Projekts. Im zweiten Teil kollaboriert die Band unter anderem mit dem australischen Experimentaltrio The Necks. So entstand auch der 47-minütige Track „Appleshine Continuum“. Caroline Brant Bjork Jacoozi DESERT ROCK SESSION „Jacoozi“ war lange Zeit so etwas wie das „Chinese Democracy“ des Desert Rock. Brant Bjork (Kyuss, Fu Manchu, Vista Chino) hatte diese spontane Wüstensession bereits 2010 aufgenommen, dann aber in die Schublade gesteckt, weil es wieder mit Kyuss weiterging. Geredet wurde in Fankreisen umso mehr über „Jacoozi“. Neun Jahre später ist es nun erhältlich und zeigt in die Richtung der der Improvisation verhafteten Früh-Solophase Bjorks. Heavy Psycho Sounds CHROM Annett Louisan Kleine Liebe / Große Liebe CHANSON-POP Annett Louisan hat sich für ein Format entschieden, das in der Musikgeschichte mit legendären Vorbildern glänzt, aber etwas aus der Mode gekommen ist: das Doppelalbum. Die Kunst hierbei ist es, die Spannung über vier LP-Seiten – nehmen wir mal das ganz klassische Beispiel – aufrecht zu erhalten. Das gelingt Annett Louisan. In persönlichen Songs, die auf „Große Liebe“ etwas elektronischer werden, singt sie von dem, was sie bewegt: dem Leben und immer wieder der Liebe. Sony Music MARS 42 <strong>STADTBLATT</strong> 4.<strong>2019</strong>
werwowas april <strong>2019</strong> Der Veranstaltungskalender mit Spitzen-Tipps für Osnabrück und Umgebung FOTO: KATHARINA HINTZE Lesung mit „Kurt“ Sarah Kuttner Im März ist ihr neuer Roman „Kurt“ erschienen. Darin erzählt Sarah Kuttner von einer jungen Patchworkfamilie aus dem brandenburgischen Oranienburg, die den Tod ihres gerade eingeschulten Sohnes Kurt überwinden muss. Ein Buch, dass sehr traurig macht, das aber auch sehr lustig ist und am Ende Mut und Hoffnung spendet. Tipp: Sarah Kuttners Erlebnisse rund um „Kurt“ auf ihrem Facebook-Account mitverfolgen. P 16.4., Lagerhalle Musik | Events | Partys | Bühne | Kunst | Kino | Literatur | Sport | Familie