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MEDorganizer - MEDI Deutschland

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<strong>MEDI</strong>times aus BerliN<br />

Klinik–MVZ schmälern Facharzt–Budget<br />

Die Kliniken in Berlin sind mit der Gründung<br />

von Medizinischen Versorgungszentren<br />

(MVZ) auf dem Vormarsch. Niedergelassenen<br />

Ärzten sind diese MVZ<br />

ein Dorn im Auge. Ihre Kritik: Viele<br />

Klinik–MVZ generieren neue ambulante<br />

Fälle und schmälern so das ohnehin<br />

streng begrenzte Budget der Arztpraxen.<br />

Als „Ärgernis“ betrachtet <strong>MEDI</strong> Berlin<br />

Chef Dr. Wolfgang Mitlehner zum Beispiel<br />

das MVZ der DRK Kliniken in der Drontheimer<br />

Straße. „Dort sollen offensichtlich<br />

die Chemotherapien aus dem stationären<br />

Bereich in den ambulanten verlagert<br />

werden, um unser Budget weiter zu<br />

schröpfen“, so sein Eindruck.<br />

Insgesamt 15 MVZ in der Trägerschaft<br />

von Kliniken waren im ersten Quartal dieses<br />

Jahres bei der KV Berlin zugelassen.<br />

Mehr als 80 Ärzte waren dort tätig. Die<br />

Fachrichtungen variieren sehr stark. So<br />

gibt es Klinik–MVZ, in denen gerade ein­<br />

koNtakte<br />

Mitgliederverwaltung<br />

<strong>MEDI</strong> Verbund Berlin c/o HWS<br />

Bleibtreustraße 24, 10707 Berlin<br />

Tel. 030 /88 70 99 75<br />

Fax 030 /88 70 99 74<br />

info@mediberlin.de<br />

Verträge, Dienstleistungen<br />

<strong>MEDI</strong> Verbund GmbH<br />

Masurenallee 6b, 14057 Berlin<br />

Geschäftsführer: Karsten Köhler<br />

karstenwjkoehler@aol.com<br />

Geschäftsstelle: Frau Diedrich<br />

Tel. 030 /25 46 96 24<br />

Fax 030 / 25 46 96 27<br />

medigmbh@mediberlin.de<br />

Ärzteinitiative<br />

Vorsitzender: Dr. Wolfgang Mitlehner<br />

Turmstr. 21, 10559 Berlin<br />

Tel. 030 /391 87 47<br />

Fax 030 /399 03 889<br />

wolfgang.mitlehner@t­online.de<br />

mal ein Arzt für physikalische und rehabilitative<br />

Medizin und ein Neurologe arbeiten.<br />

Andere Krankenhaus–MVZ halten dagegen<br />

mit Hausärzten, Radiologen, Facharzt–Internisten<br />

verschiedener Schwerpunkte,<br />

Hautärzten, Augenärzten und<br />

Hals–Nasen–Ohren–Ärzten ein breites<br />

Spektrum von Fachrichtungen zur ambu ­<br />

lanten Vor– und Nachsorge für ihre Patienten<br />

bereit. Berlinweit am häufigsten<br />

vertreten sind in den Krankenhaus–MVZ<br />

neben 16 Hausärzten die fachärztlichen<br />

Internisten (12) sowie Nuklearmediziner<br />

und Strahlentherapeuten (je zehn). Die<br />

letzten beiden Fachrichtungen sind in der<br />

Hauptstadt nicht zulassungsbeschränkt,<br />

daher müssen die Krankenhäuser dafür<br />

keine Arztsitze kaufen. Nuklearmediziner<br />

und Strahlentherapeuten sind zum<br />

Beispiel in den drei MVZ an den Standorten<br />

der Charité Universitätskliniken vertreten.<br />

Auch inden beiden MVZ der Vivantes<br />

Kliniken in Neukölln und Friedrichshain<br />

finden sich jeweils Nuklearmediziner.<br />

Die Leistungen der beiden Fachgruppen<br />

sind sehr kostenintensiv. Die Punktwerte<br />

müssen gegebenenfalls von anderen<br />

Fachgruppen gestützt werden. „Das<br />

könnte zu einer gewaltigen Belastung für<br />

die Fachärzte werden“, warnt Mitlehner.<br />

Die meisten Klinikkonzerne betreiben<br />

ihreMVZ in eigenen Tochtergesellschaften<br />

mit beschränkter Haftung. Einige Krankenhausträger<br />

gründen nur einzelne MVZ,<br />

wie zum Beispiel Helios. Andere Klinikkonzerne<br />

siedeln an jedem Klinikstandort<br />

ein MVZ an, wie die Charité oder die DRK<br />

Kliniken. Dass sie sich damit den Argwohn<br />

niedergelassener Ärzte zuziehen, scheinen<br />

viele Klinikchefs noch nicht verstanden<br />

zu haben. So betont der Klinikumsdirektor<br />

der Charité, Behrend Behrends,<br />

immer wieder, dass er auf die Zusammenarbeit<br />

mit niedergelassenen Ärzten<br />

setzt. Professor Thomas Kersting, Sprecher<br />

der Geschäftsführung der DRK–Kliniken,<br />

hat kürzlich bei der Übernahme der Belegklinik<br />

Park–Sanatorium Dahlem er ­<br />

klärt, es sei strategische Zielsetzung der<br />

DRK–Kliniken, die sektorenübergreifende<br />

Kooperation mit Niedergelassenen zu<br />

stärken.<br />

1<br />

<strong>MEDI</strong> Ärzte in Berlin sehen die Gründung<br />

von MVZ durch Kliniken aber als<br />

Konkurrenz. Werden in den Krankenhaus–MVZ<br />

Ärzte tätig, die bislang keine<br />

Ermächtigung hatten, dürfen sie ihre<br />

Honorare bis zum Fachgruppendurchschnitt<br />

steigern. Sie erhalten folglich jedes<br />

Quartal ein etwas größeres Stück von<br />

der begrenzten Gesamtvergütung. Besonders<br />

diese MVZ sorgen für Verärgerung<br />

bei den Niedergelassenen, zumal sie die<br />

dual finanzierten Kliniken zur Stärkung<br />

im Rücken haben. „Sie saugen die Staatsknete<br />

für ihre Einrichtungen ab und stehen<br />

daher in einem ungleichen Wettbewerb“,<br />

kritisiert Mitlehner.<br />

Doch die niedergelassenen Ärzte in<br />

Berlin bleiben nicht untätig. Bei der<br />

Gründung von MVZ sind sie noch aktiver<br />

als die Kliniken. „Besonders <strong>MEDI</strong> Mitglieder<br />

nutzen diese Möglichkeit intensiv“,<br />

so Mitlehner. Die Hauptstadt zählt<br />

einer Statistik der KBV zufolge die meisten<br />

MVZ in <strong>Deutschland</strong> bezogen auf<br />

die Bevölkerung. 77 MVZ bestanden<br />

demnach Ende 2006 in Berlin, mehr gab<br />

es mit 159 von bundesweit 666 MVZ nur<br />

in Bayern.<br />

Angela Mißlbeck<br />

Drei Krankenhäuser<br />

sind <strong>MEDI</strong> Partner<br />

Drei Kliniken in Berlin haben inzwischen<br />

Kooperationsvereinbarungen mit <strong>MEDI</strong><br />

Berlin getroffen. Seit kurzem besteht eine<br />

Vereinbarung zur perioperativen Betreuung<br />

von Patienten der Schlossparkklinik<br />

und der Parkklinik Weißensee. Die beiden<br />

Kliniken im Norden Berlins unterstehen<br />

einer gemeinsamen Verwaltung. Bereits<br />

seit längerem können <strong>MEDI</strong> Ärzte<br />

die prä–und poststationäreBetreuung von<br />

Patienten des Bundeswehrkrankenhauses<br />

und des Sankt Gertrauden Krankenhauses<br />

gegen ein Sonderhonorar übernehmen.<br />

Für ein Fach besteht eine ähnliche Vereinbarung<br />

auch mit der Charité. ami

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