MEDorganizer - MEDI Deutschland
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diziner sei hier sicherzustellen.<br />
Tatsächlich sind die Kassen gesetzlich<br />
verpflichtet, Präventionsmaßnahmen zu<br />
fördern. Der Gesetzgeber hat in Paragraf<br />
20 SGB V dabei den Krankenkassen mit<br />
dem Gesundheitsreformgesetz im Jahr<br />
2000 die Aufgabe übertragen, Maßnahmen<br />
der allgemeinen und betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung zu unterstützen.<br />
Rund 180 Millionen Euro (pro Versichertem<br />
2,56 Euro) sollen die Kassen für Prävention<br />
jährlich ausgeben. 2005 wurden<br />
für primäre Prävention 152 Millionen Euro<br />
aufgewendet.<br />
Für medizinisch sinnvolle<br />
Leistungen fehlt das Geld<br />
Die Kassen–Leistungen sollen helfen,<br />
„den allgemeinen Gesundheitszustand“<br />
der Versicherten zu verbessern und dabei<br />
„einen Beitrag zur Verminderung sozial<br />
bedingter Ungleichheit von Gesundheitschancen“<br />
leisten, heißt es dazu im Gesetz.<br />
Bei den aktuellen Wellnessangeboten<br />
der Krankenkassen könne hiervon jedoch<br />
keine Rede sein, findet dagegen Johannes<br />
Glaser. Grundsätzlich will die neue <strong>MEDI</strong><br />
Arbeitsgruppe auch die Bürger darüber<br />
informieren, was für Präventionsleistungen<br />
die Kassen nach wie vor nicht bezahlen,<br />
obwohl sie aus ärztlicher Sicht sinnvoll<br />
sind – so zum Beispiel Augeninnendruckmessungen<br />
oder diverse Screeningangebote<br />
zur Erkennung von Haut– und<br />
Prostatakrebs.<br />
„Solche Kassenangebote bedeuten,<br />
dass die medizinische Versorgung teurer<br />
wird“, so Koppenhöfer grundsätzlich.<br />
„Die AOK wirbt ja bereits in der Lokalpresse<br />
mit teuren Farb–Inseraten für ihre<br />
großzügigen Bonusprogramme. Alle anderen<br />
werden im Zusammenhang mit<br />
der Kassen–Mitgliederwerbung mitziehen.<br />
Für uns wird immer weniger übrig<br />
bleiben“, warnt auch Allgemeinarzt Glaser.<br />
Wenn die gesetzlichen Krankenkassen<br />
Geld übrig hätten, sollten sie lieber die<br />
Beiträge senken, anstatt sie zu erhöhen,<br />
wie jetzt kürzlich bei allen großen Kassen<br />
geschehen, so Koppenhöfer.<br />
In einem zweiten Schritt will sich die<br />
Arbeitsgruppe künftig im übrigen auch<br />
die neuen Wahltarife der Krankenkassen<br />
einmal kritisch anschauen.<br />
Marion Lisson<br />
aus BadeN–WürttemBerg<br />
<strong>MEDI</strong> Symposium stößt<br />
auf großes Interesse<br />
Trotz sommerlicher Temperaturen und<br />
Biergartenwetter besuchten rund 200<br />
Mediziner und Arzthelferinnen das<br />
baden–württembergische <strong>MEDI</strong> Symposium<br />
zum metabolischen Syndrom<br />
Ende April in Stuttgart. Dr. Markus<br />
Klett, der für die Organisation zuständig<br />
war, zeigte sich mit dem Erfolg der<br />
Veranstaltung sehr zufrieden: „Wir<br />
konnten viele renommierte Referenten<br />
aus Wissenschaft, Klinik und Praxis<br />
für unser Symposium gewinnen und<br />
ernteten sehr viel Lob von unseren<br />
Mitgliedern und den Seminar–Teilnehmern.“<br />
Besonders großes Interesse fand bei<br />
den Zuhörern die Verknüpfung zwischen<br />
dem Diabetes mellitus und den<br />
Gefäß– und Herzerkrankungen. „Die Kollegen<br />
waren aber auch sehr neugierig<br />
auf die neuen Therapieoptionen beim<br />
Diabetes mellitus“, berichtet Klett. Der<br />
fachübergreifende Fokus auf die verschiedenen<br />
Krankheitsbereiche mit dem<br />
Ziel einer verbesserten Gefäßprotektion<br />
kam bei den Medizinern auf der Stuttgarter<br />
Messe äußerst gut an. „Die Kollegen<br />
zeigten sich während der Vorträge<br />
hochkonzentriert und nahmen sehr rege<br />
an den anschließenden Fragerunden<br />
teil“, bilanziert der <strong>MEDI</strong> Arzt aus Bad<br />
Cannstatt.<br />
Auch Schulungsangebote<br />
für Arzthelferinnen<br />
Im Rahmen des Symposiums veranstaltete<br />
<strong>MEDI</strong> Baden–Württemberg außer <br />
dem zwei praxisbezogene Schulungen,<br />
an denen auch Arzthelferinnen teilnehmen<br />
konnten: Eine zur Blutzuckermessung<br />
und eine zur Blutdruckmessung mit<br />
Selbstkontrolle bei Patienten. Zu beiden<br />
Schulungen kamen über 80 Teilnehmer,<br />
davon waren etwa die Hälfte Arzthelferinnen.<br />
„In diesen Schulungen wollen<br />
wir unseren Kollegen und Praxismitarbeiterinnen<br />
zeigen, wie sie ihre Patienten<br />
anleiten und motivieren können, damit<br />
diese lernen, besser mit ihrer Krankheit<br />
umzugehen“, erklärt Klett. Besonders<br />
beim zweiten Thema lag der Schwerpunkt<br />
auf den älteren Diabetikern, die laut Klett<br />
für Arzthelferinnen und Ärzte häufig ein<br />
„schwieriges Klientel“ sind. „Da Diabetes<br />
in der Regel ja nicht weh tut, müssen wir<br />
dieser Patientengruppe unsere besondere<br />
Aufmerksamkeit bei der Therapie und<br />
bei der Überwachung der Therapie widmen“,<br />
führt der Allgemeinmediziner aus.<br />
„Außerdem lernen unsere Arzthelferinnen<br />
und Kollegen bei unseren Schulungen,<br />
wie sie dem Patienten komplexe<br />
medizinische Wissensinhalte verständlich<br />
und einprägsam vermitteln können.“<br />
Für das Frühjahr 2009 plant Markus<br />
Klett für den <strong>MEDI</strong> Verbund das nächste<br />
landesweite Symposium zum metabolischen<br />
Syndrom. „Dann möchte ich versuchen,<br />
das Zeitmanagement der Vorträge<br />
etwas zu straffen, ohne dass die Fragen<br />
zu kurz kommen“, so sein ehrgeiziges<br />
Ziel. „Vielleicht sollten wir einfach ein bis<br />
zwei Referate weniger einplanen und die<br />
anschließende Fragerunde als interaktives<br />
Diskussions–Forum gestalten.“<br />
Angelina Schütz