MEDorganizer - MEDI Deutschland
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Es gibt genügend Gründe für ein qualifiziertes<br />
ernährungsmedizinisches Angebot<br />
in Arztpraxen: Die Zahl adipöser<br />
Kinderund Erwachsenernimmtzu,ebenso<br />
die Zahl ernährungsabhängiger und<br />
ernährungsmitbedingter Krankheiten.<br />
Aber wie lässt sich Ernährungsberatung<br />
in den Kassenarztalltag integrieren?<br />
Die Abrechnungsberaterin Hildegard Fuchs<br />
aus Marbach wird nicht müde, die ernährungsmedizinischen<br />
Abrechnungsfehler<br />
zu erklären. Ihr Hauptgesichtspunkt: Die<br />
Beratung zur Gewichtsreduktion ist nicht<br />
automatisch eine individuelle Gesundheitsleistung<br />
(IGeL). Auf Chipkarte muss<br />
beispielsweise der Patient beraten werden,<br />
dessen Übergewicht schon ein metabolisches<br />
Syndrom oder Schlimmeres<br />
ausgelöst hat. Und nur wenige gesunde<br />
Normalgewichtige suchen ausgerechnet<br />
in der Arztpraxis nach einer IGeL–Ernährungsberatung,<br />
bei der Schönheit oder<br />
Lifestyle im Vordergrund stehen.<br />
Eine Alternative neben der Praxis ist<br />
das praxisparallele Gesundheitszentrum,<br />
das gerne als zweites Standbein beworben<br />
wird. Hier gibt es eine Vielzahl von<br />
PraxismaNagemeNt<br />
„Sie müssten sich anders ernähren…“<br />
Firmen, die dem Arzt ihre Franchise–<br />
Modelle anbieten. Gute Erfahrungen gibt<br />
es bei <strong>MEDI</strong> mit dem Corpofit–Vitalprogramm<br />
der Firma MensSana (www.mens<br />
sana.de). Firmenchef Dr. Heinz Werner<br />
Lechner, selbst Allgemeinmediziner, kennt<br />
die Praxisprobleme der Ernährungsberatung<br />
zur Gewichtsreduktion: Vom Aufbau<br />
eines kooperativen Zentrums über die<br />
Schulung der Übergewichtigen bis hin<br />
zur Abrechnung. Wer sich für die Gründung<br />
eines praxisparallelen Gesundheitszentrums<br />
interessiert, bekommt bei Mens<br />
Sana praxisgerechte Informationen.<br />
Zusammenarbeit mit einer<br />
Ernährungsfachkraft<br />
Der Begriff „Ernährungsberater“ ist nicht<br />
geschützt und wird meist von Menschen<br />
mit relativ kurzen Seminarweiterbildungen<br />
genutzt. Fachkräfte sind dagegen Diätassistenten<br />
oderOecotrophologen,die häufig<br />
freiberuflich arbeiten: Sie haben eine<br />
eigene Praxis, kommen aber auf Wunsch<br />
auch in die Arztpraxis, um dort Schulungen<br />
oder Einzelberatungen abzuhalten.<br />
Birgit Blumenschein ist Diätassistentin<br />
und Dipl.–Medizinpädagogin. Sie ar<br />
2<br />
<strong>MEDI</strong>times<br />
Kochkurse helfen Patienten<br />
beim Abnehmen und werden<br />
auch bei <strong>MEDI</strong> angeboten.<br />
Foto: AOK<br />
beitet u.a. mit dem Heidelberger<br />
<strong>MEDI</strong> Kardiologen Dr.<br />
Claus–Henning Wolde zusammen:<br />
Wolde rezeptiert not <br />
wendige Ernährungsberatungen,<br />
Blumenschein bietet sie<br />
auch in seinen Praxisräumen<br />
an und zahlt dafür eine Raumnutzungsgebühr.<br />
Die Patienten<br />
müssen die Kosten in der<br />
Regel vorstrecken,bekommen<br />
sie aber (anteilig) von ihrer<br />
Kasse zurückerstattet. Arzt,<br />
Diätassistentin und Patienten<br />
profitieren von dieser Konstellation.<br />
Eine goldene Nase<br />
verdient sich aber niemand<br />
dabei.<br />
Wolde ist überzeugt, dass<br />
Ernährungsberatung in ein<br />
seriöses Präventionsangebot und Praxiskonzept<br />
eingebettet sein sollte: „Der kardiologisch<br />
untersuchte Patient, der prognostisch<br />
etwas für seine Gesundheit leisten<br />
muss, wird optimal erreicht durch<br />
eine Ernährungsberatung, gekoppelt mit<br />
einer Sportleistungsdiagnostik und –be <br />
ratung. Hier aber bitte kein Woodoo–<br />
Zauber!“ Stattdessen empfiehlt er modernste<br />
und kompetenteste Diagnostik<br />
und Therapie, gerade bei Selbstzahlerangeboten.<br />
Eine Sportleistungsdiagnostik<br />
auf dem Laufband als Ergospirometrie mit<br />
Beratung durchgeführt dauert bei ihm<br />
mindestens 90 Minuten.<br />
Patientenschulungsverein<br />
gründen<br />
Auch der Stuttgarter Allgemeinmediziner<br />
und Diabetes–Experte Dr. Markus Klett<br />
betreut in seiner Praxis viele Menschen<br />
mit Ernährungsproblemen. Eine ausführliche<br />
Beratung lässt sich seiner Erfahrung<br />
nach nicht in den Praxisalltag integrieren.<br />
Für ihn war die Gründung eines Schulungsvereins<br />
gemeinsam mit <strong>MEDI</strong> Kolle