MEDorganizer - MEDI Deutschland
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<strong>MEDI</strong>times<br />
Verbände bereiten<br />
die Korbphase vor<br />
Nach den bundesweiten Informationsveranstaltungen<br />
zum Systemausstieg<br />
wollen <strong>MEDI</strong> <strong>Deutschland</strong>, der Bundesverband<br />
der Ärztegenossenschaften<br />
(BVÄG) und die Freie Ärzteschaft nach<br />
den Sommerferien mit der Korbphase<br />
beginnen. Den Auftakt wird eine große<br />
Initialveranstaltung im September in<br />
Stuttgart bilden. Danach wird es auch<br />
in anderen Regionen Veranstaltungen<br />
zu Korbmodellen geben.<br />
„Es gibt bereits einige Regionen in Baden–Württembergund<br />
Rheinland–Pfalz,<br />
die eindeutig Bereitschaft zeigen, Körbe<br />
aufzustellen“, freut sich der <strong>MEDI</strong><br />
Vorsitzende Dr. Werner Baumgärtner.<br />
Welche das sind, möchte er aber noch<br />
nicht sagen. „Unsere drei Verbände werden<br />
aus juristischen Gründen nur Informationsveranstaltungen<br />
durchführen –<br />
die Körbe füllen werden dann aber andere,<br />
die nicht vertragsärztlich tätig sind.<br />
Sonst könnten die KVen oder die Aufsicht<br />
versuchen, gegen uns vorzugehen“, befürchtet<br />
er. Die schriftlichen Erklärungen<br />
der Niedergelassenen, die für einen<br />
Korb notwendig sind, werden bei einem<br />
Juristen oder Notar hinterlegt. Die Frage,<br />
wann ein Korb scharf gestellt wird, entscheiden<br />
dann die Ärzte vor Ort.<br />
„Ärztegruppen, die ihre Kassenzulassung<br />
zurückgeben möchten, bekommen<br />
von uns logistische und juristische Unterstützung,<br />
Hilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und Transparenz darüber, wie für<br />
den Einzelnen die Zukunft seiner Praxis<br />
aussieht“, kündigt Baumgärtner an.<br />
Letzteres sollen die Kollegen mit Hilfe<br />
des Transkodierungsprogramms ausrechnen,<br />
das der <strong>MEDI</strong> Verbund ausgearbeitet<br />
hat. „Wir werden auch Gespräche<br />
führen, um die ersten Monate nach dem<br />
Ausstieg abzusichern, falls sich Verzögerungen<br />
seitens der Krankenkassen ergeben<br />
sollten“, so der <strong>MEDI</strong> Vorsitzende<br />
weiter. „Ich bin aber zuversichtlich, dass<br />
die Kassen ihren Verpflichtungen nachkommen<br />
werden“, fügt er hinzu.<br />
Angelina Schütz<br />
Verbände wollen<br />
im Vertragswettbewerb<br />
enger kooperieren<br />
Eigentlich kennt man die Allianz Deutscher<br />
Ärzteverbände und den Deutschen<br />
Hausärzteverband (HÄV) als gesundheitspolitische<br />
Konkurrenten. Nun wollen<br />
sich die Mitgliedsverbände der Allianzund<br />
derHÄVaberim neuen Wettbewerb<br />
um Einzelverträge nach Paragraf<br />
73 b+cSGB Vkünftig enger abstimmen.<br />
Die KVen sollen dann nur noch in<br />
Einzelfällen mit ins Boot geholt werden.<br />
Durch das GKV–Wettbewerbsstärkungsgesetz<br />
haben die KVen künftig die Möglichkeit,<br />
Einzelverträge abzuschließen –<br />
falls es die Ärzte wünschen. Ein Beispiel<br />
ist hier der novellierte Paragraf 73 b zur<br />
hausarztzentrierten Versorgung. Nachdem<br />
alle gesetzlichen Krankenkassen solche<br />
Verträge flächendeckend anbieten müssen,<br />
heißt es im SGBV: „Die Verträge<br />
können abgeschlossen werden mit<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen, sowie<br />
Gemeinschaften (...) sie hierzu ermächtigt<br />
haben.“ Die Vertragsärzte können<br />
nun also selbst entscheiden, ob sie die<br />
KVen bei ihren Vertragsabschlüssen einbeziehen<br />
oder nicht. Und diese Chance<br />
wollen sich viele Ärzteverbände, darunter<br />
auch <strong>MEDI</strong> <strong>Deutschland</strong>, nicht nehmen<br />
lassen, zumal man dort die Vertragspolitik<br />
der KBV in den letzten 15 Jahren<br />
nicht unbedingt als erfolgreich bezeichnen<br />
würde.<br />
Bei dem Spitzentreffen von HÄV und<br />
der Allianz Ende März in Berlin einigten<br />
sich beide Seiten auf gegenseitige Information<br />
und regelmäßige Abgleichung von<br />
Vertragsinhalten. Verträge, die durch die<br />
1<br />
Verbände im freien Wettbewerb abgeschlossen<br />
werden, sollen daraufhin geprüft<br />
werden, dass Krankenkassen keinen<br />
Wettbewerbsvorteil durch deren fortschreitende<br />
Zentralisierung erhalten und<br />
durch Vertragsdumping dem ambulanten<br />
Bereich weitere Finanzmittel entziehen.<br />
Ob und inwieweit die KVen in den einzelnen<br />
Regionen bei diesen Verträgen eine<br />
Rolle spielen werden, wollen die Verbände<br />
dann im Einzelfall entscheiden.<br />
Auch in Baden–Württemberg<br />
rücken Verbände<br />
enger zusammen<br />
Eine ganz ähnliche Kooperation auf<br />
Landesebene wurde einen Monat später<br />
im Südwesten ausgerufen: HÄV, Gesundheitsnetz<br />
Süd, <strong>MEDI</strong> Baden–Württemberg,<br />
Hartmannbund, NAV–Virchow–Bund und<br />
der Verband der Kinder– und Jugendärzte<br />
kamen überein, „im freivertraglichen Bereich<br />
die Initiative für Verhandlungen mit<br />
den Krankenkassen zu ergreifen“, hieß es<br />
in der gemeinsamen Pressemitteilung.<br />
Die Verbände wollen eine möglichst einheitliche<br />
Vertragsgestaltung erzielen und<br />
die KV Baden–Württemberg nur dann ins<br />
Boot holen, „soweit dies zur inhaltlichen<br />
und logistischen Unterstützung der freien<br />
Verträge sinnvoll erscheint.“ Eine gemeinsame<br />
Verhandlungskommission wird<br />
dann die Sondierungsgespräche mit den<br />
Krankenkassen im Land aufnehmen.<br />
Angelina Schütz