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MEDorganizer - MEDI Deutschland

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<strong>MEDI</strong>times<br />

Verbindlichkeit:Die Eintrittskarte<br />

zur Teilgemeinschaftspraxis<br />

Johannes D. Glaser ist Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

im badischen Leimen–<br />

St.Ilgen und Geschäftsführer einer großen<br />

<strong>MEDI</strong> Teilgemeinschaftspraxis.<br />

Damit aus ihr eine verbindlich arbeitende<br />

Teilgemeinschaftspraxis wird, schlägt<br />

er auch unpopuläre Maßnahmen vor:<br />

Von Anwesenheitslisten bis hin zur bewussten<br />

Verschlankung der Mitgliederzahlen.<br />

Im Gespräch mit Ruth Auschra<br />

erklärt Johannes Glaser die Notwendigkeit<br />

von Teilgemeinschaftspraxen, seine<br />

Erwartungen an die Kollegen und wie<br />

er Verbindlichkeit erreichen möchte.<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Herr Glaser, Sie sind einer<br />

von drei Geschäftsführern einer Teilgemeinschaftspraxis...<br />

Glaser : Ja. Unsere Teilgemeinschaftspraxis<br />

hat 78 Mitglieder und heißt korrekt<br />

„<strong>MEDI</strong> Gesundheitsnetz Rhein–Neckar“ –<br />

Teilgemeinschaftspraxis Glaser, Dr. Grube,<br />

Dr.Möckeschund Kollegen,Partnerschaftsgesellschaft.<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Aus welchem Grund haben<br />

Sie sich zu dieser Teilgemeinschaftspraxis<br />

zusammengetan?<br />

Glaser : Ausgangspunkt ist natürlich die<br />

aktuelle gesundheitspolitische Situation:<br />

Gegen jeden Rat von unabhängigen Gesundheitsexperten<br />

schaffen Politik und<br />

Kassen von Reform zu Reform immer<br />

schlechtere Rahmenbedingungen für die<br />

Arztpraxen in <strong>Deutschland</strong>. Verlässt sich<br />

der Arzt hier lediglich auf seine Einnahmen<br />

aus der Behandlung von Kassenpatienten,<br />

handelt er betriebswirtschaftlich<br />

unverantwortlich. Denn wir müssen inzwischen<br />

etwa jeden dritten Patienten<br />

umsonst behandeln. Anders gesagt: Jede<br />

dritte Woche arbeiten wir auf eigene<br />

Kosten. Der 1996 betriebswirtschaftlich<br />

errechnete Punktwert von 5,11 Cent steht<br />

wohl für immer in den Sternen. Das war<br />

sogar aus der KBV inzwischen zu hören.<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Diese Probleme gelten aber<br />

nur für die Kassen–Patienten.<br />

Glaser : „Nur“ ist gut, die meisten Kranken<br />

sind nun mal über die GKV versichert.<br />

Und auch im Privatpatienten–Sektor gibt<br />

es schlechte Nachrichten. Ich kann es nur<br />

als eine weitere Enteignung bezeichnen,<br />

wenn der Regel–Tarif von Faktor 2,3 auf<br />

1,8 abgesenkt wird – das sind immerhin<br />

über 20 Prozent! Und um das Maß voll zu<br />

machen, gibt es immer mehr MVZ um<br />

uns herum, auch das ist ein Ausdruck zunehmender<br />

Staatsmedizin!<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Und alle diese Probleme<br />

wollen Sie durch Teilgemeinschaftspraxen<br />

angehen?<br />

Glaser : Es geht doch um die Frage, ob<br />

wir als Ärzte weiter auf unserer Titanic<br />

herumtanzen und dabei jeden Eisberg<br />

negieren wollen. Oder ob wir lieber ein<br />

MVZ–Gegenmodell beleben, nämlich das<br />

<strong>MEDI</strong> Modell der Teilgemeinschaftspraxen.<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Viele Teilgemeinschaftspraxen<br />

kommen allerdings nicht so recht<br />

aus der Planungsphase heraus, oder?<br />

Glaser : Die Teilgemeinschaftspraxis kann<br />

nur dann zu einem Erfolgsmodell werden,<br />

wenn sie mit Leben gefüllt wird. Erst<br />

dann kann sie wie beabsichtigt zum wirtschaftlichen<br />

Erfolg aller Mitglieder führen<br />

–undinsbesondereauchzurZufriedenheit<br />

des Patienten, der ja an den Behandlungsmöglichkeiten<br />

außerhalb der GKV–Medizin<br />

teilhaben möchte und dafür ebenso<br />

bereit ist zu bezahlen.<br />

<strong>MEDI</strong>TIMES : Was muss sich konkret ändern,<br />

damit diese Umsetzung bei möglichst<br />

vielen Teilgemeinschaftspraxen in<br />

Gang kommt?<br />

Glaser : Oberstes Gebot für den Erfolg einer<br />

Teilgemeinschaftspraxis ist meines<br />

Erachtens eine echte Verbindlichkeit.<br />

Man könnte auch sagen, ohne Verbindlichkeit<br />

ist alles beliebig, fehlt es an Vertrauen<br />

und Qualität, ist die Teilgemeinschaftspraxis<br />

vom Untergang bedroht.<br />

Konkret heißt das: Alle Mitglieder einer<br />

Teilgemeinschaftspraxis müssen für gegenseitige<br />

Verbindlichkeit einstehen, also<br />

zuallererst regelmäßig und möglichst vollzählig<br />

an jeder Mitgliederversammlung<br />

teilnehmen. Nur so lässt sich für alle der<br />

gleiche Informationsstand gewährleisten,<br />

nur so werden Fehler aus Unwissenheit<br />

vermieden. Bei einer unserer letzten Mit­

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