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TRENDYone | Das Magazin - Allgäu - Januar 2020

Kassenbonpflicht: Droht in Deutschland ab 2020 der Kassenzettel-Wahnsinn? - Vorschau der Allgäuer Bürgermeister auf das Jahr 2020 - Local Hero: Annette Pickert (Staehlin) - Das sind die Filmstarts im Januar

Kassenbonpflicht: Droht in Deutschland ab 2020 der Kassenzettel-Wahnsinn? - Vorschau der Allgäuer Bürgermeister auf das Jahr 2020 - Local Hero: Annette Pickert (Staehlin) - Das sind die Filmstarts im Januar

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Wirtschaft & Politik M7<br />

ZUM VIDEO...<br />

Des weiteren dürfen die Kassenzettel<br />

laut Umweltbundesamt nicht dem<br />

normalen Recyclingprozess zugeführt<br />

werden. Bei dem verwendeten<br />

Papier handelt es sich um Thermopapier,<br />

welches mit der Chemikalie<br />

„Bisphenol A“ beschichtet ist. Der Stoff<br />

ist zwar aus dem Papier leicht löslich<br />

aber dennoch enthalten, um die<br />

das einfache Beschreiben des Beleges<br />

möglich zu machen. Bisphenol A kann<br />

nachweislich negative Folgen auf die<br />

Fortpflanzungsfähigkeiten haben. Jedoch<br />

darf die Konzentration von Bisphenol<br />

A in Thermopapier ab sofort nur<br />

noch 0,02 Prozent betragen.<br />

Umweltfreundlichere Alternative<br />

Die Firma „Ökobon“ bietet Händlern<br />

hierfür eine bessere und gesündere<br />

Alternative an. <strong>Das</strong> Unternehmen aus<br />

Aindling bei Augsburg vertreibt Papierrollen<br />

aus nachhaltiger Holzwirtschaft<br />

und ohne chemische Farbentwickler<br />

oder Phenole. Diese dürfen ganz normal<br />

mit dem Papiermüll entsorgt werden.<br />

Zu finden ist der Öko-Kassenzettel<br />

in zahlreichen Bio-Läden und den<br />

Filialen der britischen Kosmetikkette<br />

Lush. Einen Nachteil haben allerdings<br />

die Rollen von Ökobon trotzdem: Die<br />

Rollen sind teurer als die bisher verwendeten.<br />

Dafür sind diese aber eine<br />

gesundheitsschonendere und umweltfreundlichere<br />

Alternative für den kommenden<br />

Papierberg in Deutschland.<br />

„Wer unsere Produkte kauft, wird nicht<br />

primär auf den Preis schauen“, sagt Oliver<br />

Unseld, Geschäftsführer der Firma<br />

Ökobon. „Wir sprechen eine Händlergruppe<br />

an, die bewusst auf nachhaltiges<br />

Papier setzen möchte“.<br />

Die Mehrkosten<br />

Nicht nur das Papier kann also Mehrkosten<br />

verursachen. Kassen sollen ab<br />

<strong>2020</strong> durch eine technische Sicherheitseinrichtung<br />

(TSE) fälschungssicherer<br />

werden. Eine derartige Umrüstung<br />

kostet zwischen 300 und<br />

500 Euro pro Kasse, was für kleinere<br />

Betriebe einen zusätzlichen Kostenpunkt<br />

darstellt. Ursprünglich sollten<br />

alle Kassen bis zum Jahresbeginn <strong>2020</strong><br />

umgerüstet sein. <strong>Das</strong> Finanzministerium<br />

gewährt nun allen Händlern noch<br />

bis Ende September <strong>2020</strong> Zeit, um die<br />

Umrüstungen vorzunehmen. Ab dann<br />

gilt die Vorschrift allerdings für jeden<br />

und wird auch durch Testkäufe kontrolliert.<br />

Schutz vor Steuerbetrug<br />

Die neue Regelung soll vor allem den<br />

Steuerbetrug erschweren, was laut<br />

Experten nicht funktionieren wird. Die<br />

Umstellung der Kassen würde zwar<br />

den Steuerbetrug eindämmen, die Beleg-Pflicht<br />

habe damit aber gar nichts<br />

zu tun. Sobald auf der Kasse der erste<br />

Tastendruck getätigt wurde, wird eine<br />

Transaktion eröffnet, welche sich nicht<br />

mehr ohne Spuren löschen lässt. Ob<br />

ein Kunde einen Beleg ausgedruckt bekommt<br />

oder nicht, ist dafür unerheblich.<br />

Somit wäre der entstehende Müll<br />

vollkommen sinnlos.<br />

Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Altmaier hat die Bürokratieund<br />

Umweltprobleme erkannt und möchte die Kassenbonpflicht nun<br />

wieder abschaffen

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