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Berliner Kurier 10.01.2020

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SEITE5<br />

BERLINER KURIER, Freitag, 10. Januar 2020<br />

Am Abend gabes<br />

eine Mahnwache in<br />

Erinnerung an die am<br />

Kottbusser Torgetötete<br />

Radfahrerin.<br />

Passanten und Freunde<br />

der Getöteten legten<br />

gestern Kerzen und<br />

Blumen an der<br />

Unfallstelle am<br />

Kottbusser Torab.<br />

zum Bundesverkehrsministerium<br />

demonstrieren. Schon seit<br />

Jahren fordert der ADFC vom<br />

Verkehrsministerium, dass<br />

elektronische Abbiegeassistenten<br />

vorgeschrieben werden.<br />

Einen dieser Abbiege-Unfälle<br />

gab es zum Beispiel am 20. Januar<br />

2019. Damals erlitt eine<br />

Radfahrerin in Mitte tödliche<br />

Verletzungen. Die 37-Jährige<br />

war auf dem Radweg der Alexanderstraße<br />

in Richtung Mollstraße<br />

unterwegs. Als ein Lkw<br />

Zum Gedenken an die getötete Frau wurde zu einer Mahnwache aufgerufen.<br />

von<br />

der<br />

Alexanderstraße<br />

aus<br />

nach rechts in die<br />

Karl-Marx-Allee abbog, erfasste<br />

dieser dieRadfahrerin.<br />

Nicht immer sind es abbiegende<br />

Lkw. „Fehler beim Abbiegen“,<br />

eine der häufigsten<br />

Unfallursachen, unterlaufen<br />

auch anderen. Etwa am 10. Juli<br />

in Charlottenburg. An jenem<br />

Tag bog ein 78-Jähriger mit seinem<br />

VW auf der Krummen<br />

nach links in die Schillerstraße<br />

ein. Die Radfahrerin, die dort<br />

die Fahrbahn überqueren wollte,<br />

wurde von dem Auto überrollt<br />

und getötet.<br />

Nach Angaben der Polizei<br />

starben im vergangenen Jahr in<br />

Berlin sechs Radfahrer. Die<br />

Zahl der Radfahrunfälle stieg<br />

Radfahrer<br />

warenzu49<br />

Prozent Schuld,<br />

Aufofahrer zu<br />

40 Prozent.<br />

aber um drei Prozent.<br />

Einige der tödlich Verunglückten<br />

waren gestürzt.<br />

Eine 82-jährige<br />

Frau wurde am 18. Juli in Spandau<br />

aus noch immer ungeklärten<br />

Gründen von einem unbekannt<br />

gebliebenen Lkw überfahren.<br />

Die Polizei<br />

vermutet, dass der<br />

Fahrer des Lkw den<br />

Unfall gar nicht bemerkt<br />

hat.<br />

Berlin ist voll mit Unfallschwerpunkten<br />

wie<br />

dem Kottbusser Tor,<br />

an dem schon vor knapp zwei<br />

Jahren eine Fußgängerin von einem<br />

rechtsabbiegenden Sattelzug<br />

überrollt wurde. Auch die<br />

Schönhauser Allee/Ecke Bornholmer<br />

oder die Hermannstraße<br />

sind ein Albtraum für Radfahrer.<br />

Unklare Verkehrsführung<br />

und schlechter Zustand<br />

der Verkehrswege befördern<br />

Fehler beim Fahren, sowohl von<br />

Auto- und Lkw- aber auch von<br />

Radfahrern. Die aktuellste Unfallstatistk<br />

der Polizei ist die für<br />

das Jahr 2018. Demzufolge wurden<br />

48,96 Prozent der Radfahrunfälle<br />

durch Radler<br />

selbst verursacht. Bei<br />

40,43 Prozent waren<br />

Pkw-Fahrer schuld.<br />

An erster Stelle bei<br />

den Hauptunfallursachen<br />

der Radfahrer<br />

steht der ungenügende<br />

Sicherheitsabstand, der oft zum<br />

,Durchschlängeln’ genutzt wird,<br />

obwohlzuwenigPlatzist,schreiben<br />

die Statistikerder Polizei. Es<br />

folgenverbotswidrigeFahrbahnbenutzungund<br />

Fehler beimEinfahren<br />

in den Fließverkehr als<br />

häufigste Unfallursachen.

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