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Alles rund um Papier
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Umwelt :: 15<br />
Biologische Reinigung<br />
Die anschließende biologische Reinigung<br />
der Abwässer erfolgt anaerob und/oder<br />
aerob in ein- oder mehrstufigen Anlagen.<br />
Bei anaeroben Anlagen wird höher<br />
konzentriertes Abwasser unter Sauerstoffausschluss<br />
gereinigt. Das dabei gebildete<br />
Methangas wird danach verbrannt. Bei<br />
aeroben Anlagen wird das Abwasser unter<br />
Luft- bzw. Sauerstoffzufuhr und Zugabe<br />
von Nährstoffen durch Bakterien gereinigt.<br />
Das Ergebnis der biologischen Reinigung<br />
ist die Verringerung der organischen<br />
Belastung. Bei der biologischen Reinigung<br />
der Abwässer fällt Überschussschlamm<br />
– auch Klärschlamm genannt – an, der<br />
wiederum verbrannt, kompostiert oder<br />
landwirtschaftlich verwertet wird.<br />
Die Abwasserklärung erfolgt teils in eigenen<br />
Kläranlagen, teils in Verbands- oder<br />
kommunalen Kläranlagen. Die Qualität<br />
des Ablaufes von biologischen Kläranlagen<br />
wird hauptsächlich mit den Parametern<br />
Feststoffe, biochemischer Sauerstoffbedarf<br />
(BSB), chemischer Sauerstoffbedarf<br />
(CSB) und dem Gehalt an adsorbierbaren<br />
organischen Halogenverbindungen (AOX)<br />
bewertet. Die in Österreich verlangten<br />
Anforderungen an Abwässer zählen zu<br />
den anspruchsvollsten in der Welt. Die<br />
europäische Wasserrahmenrichtlinie gibt<br />
als Mindeststandard die Erreichung des<br />
guten Zustands für alle österreichischen<br />
Fließgewässer vor. Als Feststoffe werden<br />
ungelöste Substanzen wie Faserbruchstücke<br />
und Füllstoffteilchen bezeichnet, die<br />
im Abwasser enthalten sein können und<br />
durch die mechanische und biologische<br />
Klärung zum Großteil entfernt werden.<br />
Der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB)<br />
sagt aus, wie viel gelösten Sauerstoff<br />
die Mikroorganismen dem Wasser beim<br />
Abbau der im Abwasser enthaltenen organischen<br />
Substanzen entziehen. Er sollte<br />
möglichst gering sein. Durch biologische<br />
Kläranlagen wird der BSB um über 95 Prozent<br />
verringert.<br />
Quelle: Arbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Schule<br />
::: Bevor das Wasser zurück in die<br />
Vorfluter geleitet wird, wird es mehrstufig gereinigt.<br />
Während sich BSB-Angaben auf den Abbau organischer Stoffe durch Mikroorganismen<br />
beziehen, gibt der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) Auskunft über die Sauerstoffmenge,<br />
die benötigt wird, um auch die biologisch schwer oder nicht abbaubaren Stoffe durch<br />
Oxidation zu entfernen. Der Wirkungsgrad biologischer Kläranlagen liegt für diesen Parameter<br />
in günstigen Fällen bei 60 bis 70 Prozent, in Sonderfällen bei bis zu 90 Prozent,<br />
sodass zwar die Belastung der Vorfluter zahlenmäßig höher ist, aber die unmittelbare<br />
Sauerstoffzehrung aus dem Flusswasser und damit eine Veränderung der Mikroflora<br />
und -fauna des Fließgewässers ausbleibt. Als Maß für schwer abbaubare, organische<br />
Halogenverbindungen dient der AOX- Wert. Er wird beim Einsatz der Elementarchlorfreien<br />
- Zellstoffbleiche (ECF-Verfahren) und durch Nassfestmittel bei der <strong>Papier</strong>produktion<br />
hervorgerufen. Moderne Bleichverfahren reduzieren die Chlorverbindungen auf ein<br />
Mindestmaß, sodass heute die Emissionen aus diesem Bereich sehr niedrig sind.<br />
Schema Reinigung mit Verbandskläranlage<br />
INDUSTRIE<br />
Interner<br />
Wasserkreislauf<br />
Biologische Reinigung<br />
Sauerstoff<br />
Belebungsbecken<br />
Nachklärbecken<br />
Vorfluter/Flüsse/Seen<br />
Vorbehandlung<br />
Absetzbecken<br />
Rücklaufschlamm<br />
Überschuss<br />
schlamm<br />
GEMEINDE<br />
Rechen/Sandfang/Öl-Fettfang<br />
Schlammbehandlung<br />
Faulturm<br />
Stabilisierter<br />
Schlamm<br />
Landwirtschaft<br />
Deponie<br />
Verbrennung