Unser Papier 2019
Alles rund um Papier
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Holz :: 21<br />
Holz<br />
Die Wertschöpfungskette Holz<br />
Die Zellstoff- und <strong>Papier</strong>produktion ist<br />
ein integrierter Bestandteil der gesamten<br />
Wertschöpfungskette Holz. Durch die<br />
Klima- und Energieziele spielt Holz als<br />
erneuerbarer Energieträger eine immer<br />
größere Rolle. Die optimale Nutzung des<br />
wertvollen Rohstoffs Holz ist deshalb<br />
umso wichtiger. In der <strong>Papier</strong>industrie<br />
wird Holz aufgespalten und die Fasern zu<br />
Produkten wie <strong>Papier</strong> und Zellstoff weiterverarbeitet.<br />
Die anderen Holzbestandteile<br />
können mittlerweile zu Nebenprodukten<br />
verarbeitet werden und finden sich in<br />
Form des Zuckerersatzstoffes Xylit in<br />
Zahnpasten und Kaugummis oder als Bioessig<br />
in Essiggurkerl wieder. Auch einige<br />
fossile Ausgangsstoffe der chemischen<br />
Industrie können durch Nebenprodukte<br />
der Zellstoffproduktion ersetzt werden.<br />
All diese Möglichkeiten sind Ergebnisse<br />
von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
in Richtung Bioraffinerie. Schlussendlich<br />
dienen alle übrigen – nicht anders<br />
verwertbaren – Reststoffe noch immer<br />
als erneuerbare Energieträger, sodass die<br />
<strong>Papier</strong>industrie mittlerweile Strom und<br />
Wärme für über 100.000 Haushalte ins<br />
öffentliche Netz liefert.<br />
Zuwachszonen, den Jahresringen,<br />
konzentrisch aufbaut. Die Cambiumschicht<br />
umschließt als dünner Mantel<br />
den Holzkörper. Das Dickenwachstum des<br />
Stammes geht vom Cambium aus, in dem<br />
es nach innen immer neues Holz bildet<br />
und nach außen den Bast. So entstehen<br />
im Stammquerschnitt die Jahresringe.<br />
Den Abschluss des Stammes nach außen<br />
bildet die Rinde oder Borke aus toten Korkzellen<br />
und abgestorbenem Bast. Vom Bast<br />
aus laufen zahlreiche Markstrahlen in den<br />
Holzkörper. Sie dienen dem Wassertransport<br />
sowie der Leitung und Speicherung<br />
organischer und anorganischer Stoffe.<br />
Sogenannte „Langfasern“ – mit 1,1 bis 6,0<br />
mm – werden aus Nadelholz wie Fichte,<br />
Tanne und Kiefer und Kurzfasern – mit<br />
0,4 bis 2,0 mm – aus Laubholz wie Buche,<br />
Birke, Eukalyptus und Pappel gewonnen.<br />
Chemische Zusammensetzung<br />
Die chemischen Hauptbestandteile des<br />
Holzes sind Zellulose, Hemicellulosen<br />
sowie Lignin. Nebenbestandteile sind die<br />
Extraktionsstoffe Harze, Wachse, Fette und<br />
Gerbstoffe sowie anorganische Bestandteile,<br />
die sich in der Asche wiederfinden.<br />
Zellulose besteht aus Glucosemolekülen.<br />
Sie wird von den Pflanzen mittels Fotosynthese<br />
aus Kohlendioxid und Wasser<br />
unter Freisetzung von Sauerstoff gebildet.<br />
Die Hemicellulosen sind eine chemisch<br />
sehr uneinheitliche Mischung von Polysacchariden.<br />
Lignin dient als Kittsubstanz<br />
im Verbundwerkstoff Holz und besteht aus<br />
phenolischen, aromatischen, substituierten<br />
Ringen. Beim Holzaufschluss und der<br />
anschließenden Bleiche wird das hochpolymere<br />
Lignin abgebaut und löslich gemacht.<br />
Holzanlieferung<br />
Rundholz wird überwiegend in Rinde<br />
und in Längen von zwei bis sechs Metern<br />
an die Fabriken geliefert. Es handelt sich<br />
dabei um Durchforstungsholz aus der<br />
Waldpflege. Für die Holzschliffproduktion<br />
wird das Langholz gekürzt und auf Stapeln<br />
zwischengelagert. Gegen Schädlingsbefall<br />
und Feuchteverlust werden die Holzlager<br />
mit Wasser besprüht. Anschließend wird<br />
das Holz entrindet.<br />
:::><br />
Holzfaserstoffe<br />
Cambium Spätholz Frühholz Mark<br />
Zur <strong>Papier</strong>herstellung werden verschiedene<br />
Holzfasern eingesetzt. Je nach Holzart<br />
haben sie bestimmte Eigenschaftsmerkmale<br />
und werden unterschiedlich weiterverarbeitet.<br />
Im Zentrum eines Baumstammes<br />
befindet sich das Mark, das vom<br />
eigentlichen Holzkörper umschlossen<br />
wird, welcher sich aus periodischen<br />
Außen<br />
rinde<br />
Bast<br />
Markstrahlen<br />
Harzgang<br />
Das Keilstück aus<br />
einem Stamm<br />
veranschaulicht<br />
Holzaufbau und<br />
-wachstum.