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Unser Papier 2019

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unserpapier :: <strong>2019</strong><br />

Rohstoffe<br />

Zellstoff<br />

::: Zellstoff wird durch den chemischen Aufschluss<br />

von Holz gewonnen.<br />

Für den chemischen Aufschluss von Holz gibt es verschiedene Verfahren, die sich sowohl nach der Holzart, als auch nach dem gewünschten<br />

Endprodukt richten. Für die Herstellung von Zellstoff nach dem sauren Bisulfitverfahren werden im allgemeinen Fichte und Tanne<br />

eingesetzt, vermehrt aber auch Laubhölzer. Der Sulfitzellstoff ist im ungebleichten Zustand hell, lässt sich leicht bleichen und dient vorwiegend<br />

zur Herstellung von grafischen <strong>Papier</strong>en (Schreib- und Druckpapieren) und Hygienepapieren. Das alkalische Aufschlussverfahren<br />

ist besonders für die harzreiche Kiefer und Lärche geeignet, doch lassen sich nach dieser Methode alle Holzarten sowie Einjahrespflanzen<br />

aufschließen. Das Verfahren ist weltweit am meisten verbreitet. Der alkalisch aufgeschlossene Zellstoff ist dunkler, schwerer bleichbar und<br />

eignet sich besonders für die Herstellung von Packpapieren aber auch des gesamten Bereiches der grafischen <strong>Papier</strong>e.<br />

Sulfitzellstoff<br />

Heute kommen neutrale und saure Sulfit-Kochverfahren zur Anwendung. Die sauren Kochverfahren kann man nach der verwendeten<br />

Base einteilen in das Calciumbisulfit-, Magnesiumbisulfit-, Ammoniumbisulfit- und Natriumbisulfitverfahren. Magnesiumhaltige<br />

Bisulfitablaugen können verhältnismäßig leicht wieder aufbereitet und verarbeitet werden, sodass heute in Österreich im Bereich<br />

der sauren Kochverfahren ausschließlich die Magnesiumbisulfitmethoden angewandt werden. Die Faserausbeute liegt bei diesem<br />

Verfahren im Bereich von 40 bis 50 Prozent.<br />

Sulfitkochprozess<br />

Beim Magnesiumbisulfitverfahren verwendet man als Base hydratisiertes<br />

Magnesiumoxid, Mg(OH)2, das in Form einer Aufschlämmung<br />

mit SO2-Gas in Absorptionstürmen zur Reaktion gebracht<br />

wird. Heute wird vor allem flüssiges SO2, das bei der Entschwefelung<br />

von Erdöl anfällt, eingesetzt.<br />

Die am häufigsten eingesetzte Holzart Fichte enthält ca.<br />

40 % - Cellulose,<br />

25 % - Hemicellulose,<br />

30 % - Lignin als verkittende Substanz und<br />

5 % - Begleitstoffe (Harz, Fette, Mineralstoffe usw.).<br />

Die Hackschnitzel werden aufgeschlossen, wobei die Kitt-<br />

substanz Lignin chemisch in eine lösliche Form umgewandelt wird<br />

und die Cellulosefasen freilegt. Die Zellstoffkocher arbeiten entweder<br />

chargenweise (diskontinuierlich) oder kontinuierlich.<br />

Die bis zu 400 Kubikmeter großen diskontinuierlichen Kocher<br />

bestehen aus säurefesten Stahlbehältern. Die Kocher werden von<br />

oben mit Hackschnitzeln befüllt und durch eine Umwälzung, bei<br />

welcher die Kochflüssigkeit über ein Sieb aus dem Kocher abgezogen<br />

und mittels säurefester Pumpen durch einen dampfbeheizten<br />

Wärmeaustauscher gepumpt und wieder in den Kocher zurückgeführt<br />

wird, auf Druck und Temperatur gebracht. Die Kocherumtriebszeiten<br />

schwanken je nach den gewünschten Zellstoffqualitäten,<br />

der Holzart und der Stärke der Säure zwischen acht und zwölf<br />

Stunden, der Druck beträgt bis zu 9 bar, die Temperatur 120 bis 160<br />

Grad Celsius. Die Vorteile der kontinuierlichen Kochverfahren liegen<br />

in einer Verminderung des Dampfverbrauches, in einer Erhöhung<br />

der Produktion und in einer gleichmäßigen Zellstoffqualität.

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