Unser Papier 2019
Alles rund um Papier
Alles rund um Papier
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Unser</strong> Ziel :: 5<br />
Nachhaltig produzieren im<br />
Sinne der Bioökonomie<br />
Angesichts der gesellschaftlichen und ökologischen<br />
Herausforderungen, wie zunehmender<br />
Globalisierung und Klimawandel,<br />
muss sich auch die Wirtschaft in ihrer<br />
Arbeitsweise umstellen. Das Hauptziel<br />
lautet Bioökonomie, eine Wirtschaftsform,<br />
die auf nachwachsenden Rohstoffen und<br />
Energieträgern basiert. Fossile Rohstoffe<br />
werden durch erneuerbare Ressourcen ersetzt,<br />
um die Nachhaltigkeit der Produkte<br />
und Prozesse zu verbessern. Oft wird vom<br />
Ziel des grünen Wachstums gesprochen.<br />
In einer funktionierenden Bioökonomie<br />
werden nur Rohstoffe aus nachhaltiger<br />
Produktion eingesetzt. Nachhaltig bedeutet,<br />
dass nicht mehr Rohstoff geerntet<br />
werden darf, als nachwächst. Umwelt/<br />
Menschen/Wirtschaft stehen im Einklang.<br />
Natürliche Rohstoffe wie Biomasse unterliegen<br />
naturbedingt einer begrenzten Verfügbarkeit.<br />
Umso wichtiger ist es, diese so<br />
effizient wie möglich zu nutzen und möglichst<br />
viele Produkte daraus herzustellen.<br />
Die Bioökonomie orientiert sich deshalb<br />
am Kreislaufprinzip der Natur und sieht<br />
den Wandel zu einer Kreislaufwirtschaft<br />
als wesentliches Leitbild an. Im Sinne von<br />
Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit<br />
zielt sie auf die stufenweise (kaskadische)<br />
Verwertung und Mehrfachnutzung von<br />
Ressourcen ab, um möglichst viele wertvolle<br />
Produkte aus dem Rohstoff zu gewinnen<br />
–„to produce more with less“. Dieses<br />
Prinzip erhöht nicht nur die Versorgungssicherheit,<br />
sondern auch die Wirtschaftlichkeit<br />
der Bioökonomie. Das ist wichtig,<br />
da nur eine wirtschaftlich erfolgreiche<br />
Bioökonomie nachhaltig funktionieren<br />
und damit auch langfristig die Versorgung<br />
mit Produkten sowie die Sicherung von<br />
Arbeitsplätzen gewährleisten kann. Das<br />
Ziel ist deshalb, die höchstmögliche Wertschöpfung<br />
für Produzenten und Gesellschaft<br />
aus den zur Verfügung stehenden<br />
Rohstoffen zu gewinnen. Daraus ergeben<br />
sich auch die drei Säulen der Nachhaltigkeit:<br />
Umwelt, Menschen und Wirtschaft.<br />
Eine Faser –<br />
viele mögliche Produkte<br />
Zellstofffabriken arbeiten bereits heute als<br />
hocheffiziente Bioraffinerien und gelten<br />
damit bereits als Leitbranche der Bioökonomie.<br />
Wichtigster Rohstoff ist dabei<br />
Holz. Dieses stammt zum größten Teil von<br />
regionalen Waldbesitzern, die für die Wertschöpfung<br />
im ländlichen Raum wichtig<br />
sind. Die Zellstofffabriken spalten das<br />
Holz in seine unterschiedlichen Bestandteile<br />
auf und verfügen damit über eine<br />
Schlüsselkompetenz für die künftige Bioökonomie.<br />
Die aus der Zellulose erzeugten<br />
<strong>Papier</strong>- und Zellstoffprodukte können nach<br />
deren Gebrauch recycelt werden. Die Recyclingraten<br />
in Österreich sind bei Altpapier<br />
schon seit langem überdurchschnittlich.<br />
::: <strong>Papier</strong>fabrik Mondi Frantschach<br />
Die Wiederverwertung der von der Bevölkerung<br />
und Betrieben gesammelten<br />
Fasern findet dann in den <strong>Papier</strong>fabriken<br />
statt, die den Stoff auflösen, Störstoffe<br />
und zu kurze Fasern ausscheiden und<br />
die verbleibenden 80 Prozent zu neuem<br />
<strong>Papier</strong> verarbeiten. Die ausgeschiedenen<br />
Stoffe werden verbrannt und in Energie<br />
umgewandelt.<br />
Insbesondere steckt in jenen Holzkomponenten,<br />
deren Heizwert vergleichsweise<br />
gering ist, noch viel Potential zur Erzeugung<br />
hochwertiger Produkte. Schon heute<br />
reicht das Sortiment von der Herstellung<br />
von Textilfasern bis hin zu wichtigen Ausgangsmaterialien<br />
für die chemische und<br />
die Nahrungsmittelindustrie. So kommen<br />
etwa der Kaugummizucker Xylit, Vanillin<br />
als Vanilleschotenersatz im Vanillezucker<br />
oder Essigsäure für Essiggurkerl aus der<br />
<strong>Papier</strong>industrie. Mittlerweile ersetzen<br />
diese Holzbestandteile auch eine Reihe<br />
fossiler Ausgangsprodukte in der che- :::>