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Unser Papier 2019

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Zellstoff :: 27<br />

(Na2CO 3 ) und Natriumsulfid (Na2S) enthält. Da Soda für den<br />

Aufschluss nicht verwendet werden kann, muss die „Grünlauge“<br />

kaustiziert werden, wobei Natriumcarbonat Na2CO 3 in Natriumhydroxid<br />

(NaOH) überführt wird. Diese Umwandlung<br />

wird mit Kalkmilch durchgeführt. Dabei entsteht Calciumcarbonat,<br />

das als Schlamm anfällt. Die Lauge wird in<br />

Sedimentiergefäße oder Filter gepumpt, wo der<br />

Kalkschlamm abgetrennt wird. Die darüber<br />

stehende klare Frischlauge – die „Weißlauge“<br />

– wird in den Frischlaugenbehälter<br />

abgezogen und der Kocherei zugeführt.<br />

Damit ist der Alkalikreislauf geschlossen.<br />

Der sich in den Sedimentiergefäßen<br />

absetzende Kalkschlamm wird nochmals<br />

ausgewaschen, auf einem Filter eingedickt<br />

und anschließend in einen Drehrohrofen<br />

zuerst getrocknet und dann gebrannt. Der aus<br />

dem Drehrohrofen kommende Kalk gelangt in einen<br />

Kalksilo, womit auch der Kalkkreislauf geschlossen ist.<br />

CO2<br />

KALKKREISLAUF<br />

Kalkschlamm<br />

CaCO3<br />

Gebrannter<br />

Kalk CaO<br />

Weißlauge<br />

NaOH + Na2S<br />

Trennen<br />

Kocher<br />

NaOH<br />

Na2S<br />

CaCO3<br />

Kaustizieren<br />

Grünlauge<br />

Na2CO3 + Na2S<br />

ALKALIKREISLAUF<br />

Holz<br />

Zellstoff + Schwarzlauge<br />

Na-S-Ligninverbindung<br />

Zellstoff<br />

Wäscher<br />

Dicklauge<br />

Verbrennungskessel<br />

Schmelzlöser<br />

Dünnlauge<br />

Na-S-Ligninverbindung<br />

Wasser<br />

Eindampfanlage<br />

SULFAT-<br />

PROZESS<br />

CHEMIKALIEN-<br />

KREISLAUF<br />

Dicklauge<br />

+ Na2SO4<br />

MAKE UP<br />

Energie<br />

Dampf<br />

Elektrischer<br />

Strom<br />

Zellstoffaufbereitung<br />

Nach der Kochung wird die Dünnlauge abgezogen und der Stoff<br />

gelangt zu einer Ästesortierung, wo nicht aufgeschlossenes<br />

Material, wie Äste und grobe Faserbündel, entweder wieder<br />

der Kochung zugeführt oder ausgeschleust wird. Der Gutstoff<br />

gelangt weiter in die Feinsortierung, die entweder aus Zentrifugalsortierern<br />

oder aus einer Kombination von Sieb- und<br />

Wirbelsichtern besteht. Die Wäsche des Zellstoffes erfolgt mit<br />

Waschfiltern bzw. Flachbandwäschern.<br />

Sulfatzellstoffbleiche<br />

::: Ungebleichter Sulfitzellstoff ist heller und wird zur Produktion<br />

von grafischen <strong>Papier</strong>en genutzt.<br />

Heutzutage wird in Europa nur noch ECF (elementarchlorfreier)<br />

bzw. TCF (totalchlorfreier) Zellstoff produziert. Bei der ECF-Bleiche<br />

wird so wenig Chlordioxid wie möglich eingesetzt, um die<br />

Bildung der halogenierten Kohlenwasserstoffe zu vermeiden.<br />

ECF- und TCF-Zellstoffe, die mit den modernen Bleichtechnologien<br />

produziert werden, werden ökologisch als gleichwertig<br />

angesehen. Die TCF-Zellstoffe weisen allerdings eingeschränkte<br />

Qualitätsmerkmale auf. Die Waschwässer werden der Abwasserreinigung<br />

zugeführt. Nach der Bleiche wird der Stoff nochmals<br />

sortiert und als zehnprozentige Suspension in Stapeltürmen<br />

gelagert. Der fertige Zellstoff wird entweder an eine integrierte<br />

<strong>Papier</strong>fabrik abgegeben oder für den Versand auf Entwässerungsmaschinen<br />

entwässert und auf circa 88 bis 90 Prozent<br />

Trockengehalt als Zellstoffflocken oder Zellstoffbahnen im Heißluftstrom<br />

getrocknet und zu Ballen gepresst, bzw. als Zellstoffblätter<br />

gebündelt und mit dem gleichen Material verpackt.

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