LIUDGER Ausgabe Januar 2020

Hingehört
Von Gudrun Niewöhner
WO
BLEIBEN
DIE
JUNGS
MIT
DEN
KRONEN?
KAPLAN RALF MEYER UND
KAPLAN CHRISTOPH HENDRIX
NEHMEN NEUEN PODCAST AUF
Gut, dass sie nicht meckern können. Maria und
Josef stehen auf der weißen Raufasertapete,
die Ralf Meyer über das blaue Tischtuch
gelegt hat, und warten geduldig. „Ich mache den
Engel, weil ich besser reimen kann als du“,
wirft Christoph Hendrix, den alle nur Jimi
nennen, mit einem Grinsen im Gesicht ein –
während er sich in Meyers Wohnzimmer mit
Studentencharme geschickt das Headset auf die
Ohren setzt. Der Akku leuchtet grün. Wenn Ralf
Meyer dann mal das Küchenradio per Handy
ausgeknipst hat, kann es endlich losgehen mit
dem Podcast-Weihnachtsspecial der „Taufbolde“.
Als solche treten die beiden jungen katholischen
Priester in ihren humorvollen Audio-Beiträgen
(„mit Bildungsauftrag“) fürs Internet auf.
„Tach und Moin.“ Hendrix, 30 Jahre, und Meyer,
32 Jahre, schon ewig miteinander befreundet, sitzen
sich am großen Esstisch entspannt gegenüber –
und plaudern drauf los. Aufgezeichnet wird ihr Podcast
immer da, wo die jungen Priester gerade sind
und es passt. Beim Musikfestival im Zelt, in Hendrix'
Wohnung in Damme im niedersächsischen Teil des
Bistums, im französischen Gebetsort Taizé oder bei
Kaplan Meyer in Greven.
„Heute reden wir darüber, wie Gott in die Welt
kam“, sagt der Grevener Kaplan – und erklärt seinen
Zuhörern, was genau gemeint ist: „Wir improvisieren
die Weihnachtsgeschichte.“ Weil ausnahmsweise
ein Fotograf mit Kamera dabei ist, haben die
kreativen Kapläne auch was fürs Auge vorbereitet
und Krippenfiguren auf dem Tisch platziert, die je
nach Situation über das Raufaser-Spielfeld
wandern, besser gesagt, gewandert werden.
PODCAST
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