LIUDGER Ausgabe Januar 2020
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Portrait<br />
Ein Leben mit Grenzen<br />
„Mir ist bewusst,<br />
was es heißt,<br />
Menschen nicht<br />
an einer Grenze<br />
abzuweisen,<br />
sondern der<br />
humanistischen<br />
und christlichen<br />
Verpflichtung<br />
nachzukommen,<br />
sie aufzunehmen<br />
und zu helfen.“<br />
Von Christian Breuer<br />
Er hat als Kriegsflüchtling in Dänemark gelebt,<br />
mit niederländischen Zöllnern Schach gespielt,<br />
treibt leidenschaftlich den christlich-jüdischen<br />
Dialog voran und betrachtet spätestens seit einer<br />
schweren Operation jeden Tag als Geschenk:<br />
Jörg Baden, früherer Lehrer an der Gaesdonck,<br />
hat in seinem Leben viele Grenzen kennengelernt –<br />
und sich von ihnen nicht aufhalten lassen.<br />
DIE GRENZEN<br />
ÜBERSCHREITEN<br />
„Dem Jörgilein geht’s gesundheitlich gut, doch<br />
muß der kleine Schelm arg unter der Heimwehkrankheit<br />
leiden (…)“ – diesen Eintrag machte am<br />
8. Juli 1945 Eugen Tack in sein Tagebuch, in dem<br />
er die Flucht seiner Familie aus Warnemünde nach<br />
Dänemark beschreibt. Tack selbst ist damals 76<br />
Jahre alt, sein Enkel Jörg fünf. Der Junge liegt im<br />
Krankenhaus, mit Diphtherie.<br />
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