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LIUDGER Ausgabe Januar 2020

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Nachgefragt<br />

Rita Holtmann-Bückers<br />

Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, Kevelaer<br />

„Meine persönliche Grenze wäre, wenn man<br />

mich nicht respektvoll behandelt, zum Beispiel<br />

durch Demütigungen, durch Beleidigungen,<br />

bewusste Ausgrenzung oder aber mich entwertet.<br />

Auch ist für mich eine Grenze überschritten,<br />

wenn man mich in meinen Freiheiten einschränken<br />

will, mir willkürliche Vorschriften macht, keine<br />

Rücksichtnahme übt und mir sagt, was ich zu tun<br />

und zu lassen habe. An meine persönliche Grenze<br />

stößt man, wenn meine Familie bedroht oder sie<br />

in irgendeiner Form gefährdet ist.“<br />

Claudia Bruker<br />

Zentralrendantur, Werne<br />

„Wo stoße ich an Grenzen? Eine existenzphilosophische Frage!<br />

In einem Buch über die Geschichte der Garten- und Landschaftsarchitektur<br />

habe ich mal gelesen, dass es nur die Mauer<br />

(als Grenze) ist, die den Garten von der Wildnis unterscheidet.<br />

Streng genommen ist also eine Grenze erstmal nur eine<br />

(willkürlich oder geplant gezogene) Linie zwischen zwei Elementen.<br />

Bei einer Entwurfsaufgabe fällt es mir leichter, mit Vorgaben und<br />

Einschränkungen umzugehen, als wenn es heißt: Alles ist erlaubt.<br />

Also in der Folge: Lieber „bauen im Bestand“ als „visionärer Entwurf“.<br />

Im Arbeitsalltag stoße ich an Grenzen, wenn mir klar wird, dass ich<br />

etwas nicht mache: Dies und das wäre jetzt zwar noch wichtig oder<br />

notwendig, aber die Grenze meines Arbeitsauftrages ist erreicht.“<br />

Stephan Orth<br />

St. Lamberti, Münster<br />

„Was mich an meine persönlichen Grenzen<br />

bringt? Das ist ganz unterschiedlich, mal ist es<br />

die Ungeduld und eigene Ansprüche, mal andere<br />

Menschen und immer wieder auch die Suche<br />

nach Gott im Alltag. Was mich allerdings<br />

wirklich regelmäßig an meine Grenzen bringt,<br />

ist es Unrecht zu erleben und gleichzeitig die<br />

eigenen Grenzen – auch in den begrenzten<br />

Handlungsmöglichkeiten – anzunehmen.“<br />

Egbert Schlotmann<br />

St. Willehad, Wangerooge<br />

„Immer wieder werde ich gefragt, wie es im Winter<br />

auf Wangerooge sei und ob ich in dieser Zeit dann<br />

keinen Inselkollaps bekommen würde. Gerade im Winter<br />

kann ich die Weite der Insel intensiver wahrnehmen.<br />

Zu allen Himmelsrichtungen entdecke ich in dieser<br />

Jahreszeit kaum Begrenzungen. Die Weite der Insel ist<br />

für mich ein Geschenk, spricht diese doch einen für mich<br />

entscheidenden Gedanken der frohen Botschaft aus:<br />

Gott führt hinaus in die Weite, er befreit (vgl. Ps 18,20).<br />

Wo Menschen die befreiende Weite in unserer Welt<br />

und Kirche nicht erleben können, bringt mich das an<br />

die Grenzen meines Lebens und Wirkens.“<br />

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