Ausgabe 04-2018
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Das Rahmenprogramm zur Mitgliederversammlung<br />
Eine Stadtrundfahrt durch Bochum mit all seinen Sehenswürdigkeiten<br />
Für alle Begleitpersonen, die nicht an<br />
der Versammlung teilgenommen haben,<br />
fand eine interessante Stadtrundfahrt<br />
mit viel Wissenswertem über die<br />
Stadt Bochum und ihre Bedeutung im<br />
Ruhrgebiet statt. Pünktlich um 10:30<br />
Uhr startete die Tour in einem gemütlichen<br />
Kleinbus bei blauem Himmel und<br />
strahlendem Sonnenschein.<br />
Während der äußerst redefreudige und<br />
aufgeschlossene Tourguide den Verlauf<br />
der Rundfahrt erklärte und schon<br />
die ersten einleitenden Anekdoten über<br />
die Stadt zum Besten gab, ging es auch<br />
schon vorbei am deutschen Bergbaumuseum.<br />
Der rund 70 Meter hohe<br />
Förderturm dient heute als Aussichtsplattform<br />
mit Blick über das gesamte<br />
Ruhrgebiet.<br />
Weiter ging es durch eine der vielen<br />
ehemaligen Arbeiterwohnsiedlungen.<br />
Die einzigartigen und charmanten Siedlungen<br />
wurden von den großen Industrieunternehmen<br />
für die vielen Arbeiter<br />
und ihre Familien als eigene „Kolonien“<br />
errichtet. Dort wohnten die Arbeiterfamilien<br />
sehr preiswert und nahe gelegen<br />
zur nächsten Zeche.<br />
Im Anschluss machten wir Halt an der<br />
Zeche Hannover. Dort war ersichtlich,<br />
dass die prunkvolle Bauweise der Zechen<br />
stets auch ein Statussymbol war,<br />
um sich gegenüber dem benachbarten<br />
Unternehmer zu positionieren. Das ehemalige<br />
Steinkohlewerk beheimatet heute<br />
das westfälische Industriemuseum.<br />
Während der Fahrt fiel schnell auf,<br />
dass die Natur immer mehr Teile des<br />
ehemaligen Industrieschutzgebietes zurückerobert.<br />
Wo sich früher die Industrie<br />
frei entfaltete und sich die Region<br />
untertan machte, sieht man heute einen<br />
stetigen Wechsel zwischen Grünanlagen,<br />
Bächen, Bäumen und Schrebergärten<br />
auf der einen, und kulturellen<br />
Zeitzeugen der Industrialisierung und<br />
des Bergbaus auf der anderen Seite.<br />
Bochum versteht es ihr kulturelles<br />
Erbe der Vergangenheit gekonnt mit<br />
der Schönheit der Natur zu vereinen.<br />
Auch beim nächsten Halt an der Jahrhunderthalle<br />
im Stadtteil Stahlhausen<br />
wurde dies deutlich sichtbar. Nachdem<br />
wir zunächst von dem imposanten Bau<br />
standen, der früher als Gaskraftzentrale<br />
diente und heute als Veranstaltungshalle<br />
genutzt wird, befanden wir uns einige<br />
Meter weiter im Westpark. Ein großflächig<br />
angelegter Park in dem Überbleibsel<br />
der Industriekultur harmonisch ins<br />
Gesamtbild integriert wurden.<br />
Während der Tourguide einiges Wissenswertes<br />
über das Leben im Ruhrgebiet<br />
in der Gegenwart und der Vergangenheit<br />
erzählte und dabei auch<br />
die lange und aufregende Geschichte<br />
der Region vor dem Kohleabbau nicht<br />
außer Acht ließ, ging es weiter in den<br />
Stadtteil Stiepel im Süden Bochums.<br />
Dort besuchten wir eine kleine romantische<br />
Kirche. Bei dem beinahe ländlich-dörflichen<br />
Idyll und dem schönen<br />
mittelalterlichen Bauwerk mit seinen fast<br />
800 Jahre alten Malereien ist es nur allzu<br />
verständlich, dass diese Kirche weit<br />
über die Region hinaus ein beliebter Ort<br />
für Paare ist sich das Ja-Wort zu geben.<br />
Über das Gelände der Ruhr-Universität<br />
Bochum ging es, begleitet von einigen<br />
Anekdoten unseres Guides zu seiner<br />
Studienzeit, auch schon zurück zum Hotel.<br />
Die knapp dreistündige Rundfahrt<br />
eröffnete einen völlig neuen Blick auf<br />
die Stadt und ihre Vergangenheit, die<br />
durch ihre vielseitigen Facetten einen<br />
Ausflug wert ist.<br />
Pauline Metzger/Kevin Wallwey<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2018</strong> | 5