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Berliner Zeitung 06.02.2020

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Die neue Familien-Seite der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> –jetzt jeden Donnerstag – Seite14<br />

Heute<br />

mit<br />

Leserbriefen<br />

Seite 25<br />

1°/5°<br />

Starkbewölkt<br />

Wetter Seite 2<br />

DFB-Pokal: Union zieht<br />

ins Viertelfinale ein<br />

Sport Seite 23<br />

www.berliner-zeitung.de<br />

Trumps Selbstlob und<br />

Nancy Pelosis Rache<br />

Politik Seite 6<br />

Donnerstag,6.Februar 2020 Nr.31HA-76. Jahrgang<br />

Auswärts/D*: 1.70 €–Berlin/Brandenburg: 1.60 €<br />

Brussigs neuer Roman:<br />

„Die Verwandelten“<br />

Feuilleton Seite 15<br />

Rassismus im Fußball<br />

Hass,<br />

nicht zum<br />

Aushalten<br />

VonPaul Linke<br />

Bevor es nach Liebe klang, hörte<br />

Ojokojo Torunarigha den Hass.<br />

All die Beleidigungen, immer wieder<br />

Affenlaute im Stadion. So war das Anfang<br />

der Neunziger, als Torunarigha<br />

für den Chemnitzer FC spielte,Zweite<br />

Liga, als erster afrikanischer Profi im<br />

gerade erst gewendeten Fußball-Osten.<br />

In dem Buch „Ich werde rennen<br />

wie ein Schwarzer, um zu leben wie<br />

ein Weißer“ sagt<br />

er: „Aber weil es<br />

eben auch Liebe<br />

gab, von den<br />

Leuten imVerein,<br />

von Fans, die<br />

mich feierten<br />

und meinen Namen<br />

sangen,<br />

Jordan Torunarigha, habe ich den<br />

Innenverteidiger Hass ausgehalten.<br />

Ich wollte<br />

vonHertha BSC<br />

nicht zurück<br />

nach Nigeria.“ Ojokojo Torunarigha<br />

blieb sechzehn JahreinChemnitz.<br />

Erst 2006 zogermit seiner Familie<br />

nach Spandau, wurde Jugendtrainer<br />

bei Hertha BSC. Sohn Jordan war damals<br />

neun Jahrealt und bekam einen<br />

Platz im Nachwuchsleistungszentrum<br />

des Vereins, mit dem er am<br />

Dienstag im Pokalachtelfinale auf<br />

Schalke spielte. Als Innenverteidiger,<br />

als deutscher Jugendnationalspieler<br />

und als ein Mensch, der nicht dazu<br />

neigt, die Dinge auszuhalten.<br />

Es wurde zu einer Reise in die Vergangenheit.<br />

Und mehr noch eine<br />

Mahnung, dass der Stadionrassismus<br />

die Neunziger überdauerthat. DieAffenlaute<br />

sind immer noch da. Vielleicht<br />

waren sie leiser und seltener<br />

zuletzt –und etwas,das man im Amateurfußball<br />

verortete.Aber doch nicht<br />

in der Bundesliga! Doch nicht auf<br />

Schalke, wogerade eine Aktionswoche<br />

unter dem Hashtag #stehauf<br />

läuft; aufstehen gegen„jede Form von<br />

Ausgrenzung und Diskriminierung“.<br />

Das Engagement ehrt den Klub.<br />

Aber nicht den Klubchef Clemens<br />

Tönnies,der ja immer noch nicht versteht,<br />

warum man ihm Rassismus<br />

vorwirft. Die Reaktionen auf dessen<br />

Afrikatheorien vomvergangenen August<br />

haben ihn hartgetroffen, sagte er<br />

zwei Tage vor der Aktionswoche.<br />

Seine Einsicht: „Nicht, weil ich etwas<br />

Falsches gesagt habe,sondernweil es<br />

falsch aufgefasst wurde.“ Der Hashtag<br />

#TönniesRaus trendet.<br />

Als er die Affenlaute hörte, hatte<br />

JordanTorunarigha, 22,Tränen in den<br />

Augen. Er wollte den Rasen verlassen,<br />

ließ sich aber überreden weiterzumachen,<br />

auch von einem Gegenspieler.<br />

Dann, in der Nachspielzeit, nach einem<br />

üblen Foul an der Seitenauslinie,<br />

entlud sich Torunarighas Wut aneinem<br />

Wasserkasten. Weil er seine Gefühle<br />

nicht kontrollieren konnte, sah<br />

er die Rote Karte. Voneinem Schiedsrichter,der<br />

zuvor vonHerthas Manager<br />

Michael Preetz gebeten wurde,<br />

„unseren Spieler zu schützen“.<br />

Ein paar Minuten später fiel der<br />

Siegtreffer für Schalke.Und nach dem<br />

Spiel begann die Debatte, warum es<br />

sein kann, dass die Liebe zum Spiel so<br />

viel Hass beinhaltet. SportSeite 23<br />

Handschlag nach der Wahl: Thomas Kemmerich von der FDP (l.) und BjörnHöckevon der AfD.<br />

VonChristine Dankbar<br />

Es dauert Stunden, bevor<br />

CDU-Generalsekretär Paul<br />

Ziemiak vordie Presse tritt,<br />

um eine Stellungnahme<br />

seiner Partei zu dem Wahl-Desaster<br />

in Thüringen abzugeben. Doch die<br />

lässt dann an Deutlichkeit nichts zu<br />

wünschen übrig. „Die FDP hat mit<br />

dem Feuer gespielt und hat heute<br />

Thüringen politisch und unser ganzes<br />

Land in Brand gesetzt“, sagt er.<br />

Dies sei umso schlimmer, weil „offensichtlich<br />

auch Abgeordnete der<br />

CDU Thüringen in Kauf genommen<br />

haben, dass durch ihre Stimmabgabe<br />

ein neuer Ministerpräsident<br />

auch mit den Stimmen vonNazis wie<br />

Herrn Höcke gewählt werden<br />

konnte.“ Neuwahlen, so Ziemiak,<br />

wären nun das Beste.<br />

Zu diesem Zeitpunkt ist Thomas<br />

Kemmerich von der FDP bereits seit<br />

einigen Stunden als Ministerpräsident<br />

von Thüringen vereidigt. Der<br />

54-Jährige war mit seiner Partei bei<br />

der Landtagswahl im Oktober nur<br />

knapp über die Fünf-Prozent-Hürde<br />

gerutscht. Dass er im dritten Wahlgang<br />

für das Amt des Ministerpräsidenten<br />

kandidieren wollte, war bekannt.<br />

Dass er dann auch tatsächlich<br />

gewählt werden würde, sorgt am<br />

Mittwochmittag für eine politische<br />

Schockwelle in Deutschland. Denn<br />

Kemmerich ist der erste Ministerpräsident,<br />

der mit Stimmen der AfD<br />

ins Amt kam. Genauer gesagt: Mit<br />

den Stimmen der AfD vonBjörnHöcke,<br />

dem Rechtsaußen der rechten<br />

Partei.<br />

Undwährend Neu-Ministerpräsident<br />

Kemmerich eher erschreckt als<br />

erfreut wirkt, hat es bei Höcke den<br />

Anschein, dass er sich diebisch über<br />

den Coup seiner Fraktion freut. Die<br />

hatte ihren eigenen Kandidaten<br />

Tabubruch in Thüringen<br />

Erstmals verhilft<br />

die AfD einem<br />

Ministerpräsidenten<br />

ins Amt: Thomas<br />

Kemmerich von der<br />

FDP ist neuer<br />

Regierungschef in<br />

Erfurt<br />

beim dritten Wahlgang komplett<br />

durchfallen lassen und ihreStimmen<br />

dem FDP-Mann gegeben.<br />

DerFraktionsvorsitzende der AfD<br />

im Bundestag, Alexander Gauland,<br />

erklärt dazu am Nachmittag, seine<br />

Parteifreunde hätten sich klug entschieden.<br />

Dereigene Kandidaten sei<br />

dabei „ein Opfer im Sinne der gemeinsamen<br />

Sache“ gewesen.<br />

Bereits kurz nach Kemmerichs<br />

Wahl kommt es im Thüringer Landtag<br />

zu einem ersten Eklat. Die Landesvorsitzende<br />

der Linken, Susanne<br />

Hennig-Wellsow, wirft ihm bei der<br />

Gratulationsrunde der Fraktionsvorsitzenden<br />

den Blumenstrauß vordie<br />

Füße. Als Kemmerich seine erste<br />

Rede hält, wirderimmer wieder von<br />

Zwischenrufen unterbrochen.<br />

Dem Fernsehsender n-tv erklärt<br />

er in einem ersten Interview, dass er<br />

bereits zahlreiche Drohungen erhalten<br />

habe. Erappelliere analle, die<br />

aufgeputschte Stimmung zu beruhigen.<br />

Seine Wahl, sei „frei und geheim“<br />

gewesen. Gleichzeitig erklärt<br />

er, keinesfalls mit der AfD zusammenarbeiten<br />

zu wollen: „Sie haben<br />

einen Anti-Höcke gewählt.“ Er sei<br />

bei der Wahl angetreten, damit die<br />

„demokratische Mitte“ einen Kandidaten<br />

habe. Erwolle sich nun der<br />

Aufgabe stellen und eine Regierung<br />

„Es ist jetzt auch an dem gewählten Ministerpräsidenten,<br />

für sich die Entscheidung zu<br />

treffen, ob er ein Ministerpräsident von<br />

Höckes Gnaden bleiben will oder nicht.“<br />

Annegret Kramp-Karrenbauer,<br />

CDU-Parteivorsitzende<br />

bilden. Wie und mit wem ist angesichts<br />

der Mehrheitsverhältnisse im<br />

Thüringer Landtag unklar. Selbst<br />

wenn er die Unterstützung von<br />

CDU, Grünen und SPD erhielte,<br />

stünde er noch immer einer Minderheitsregierung<br />

vor.<br />

FDP-Parteichef Christian Lindner<br />

zieht Neuwahlen daher ebenfalls<br />

in Betracht. Er erklärt, dass das<br />

Votum der AfD für die FDP völlig<br />

überraschend gekommen sei, da sie<br />

rein taktisch gehandelt habe. „Es<br />

gibt keine Basis für eine Zusammenarbeit<br />

mit der AfD“, bekräftigt<br />

er, appelliert aber an Union, SPD<br />

und Grüne, das Gesprächsangebot<br />

des neuen Ministerpräsidenten anzunehmen.<br />

Der stellvertretende<br />

Vorsitzende der Bundestagsfraktion,<br />

Alexander Graf Lambsdorff,<br />

schlug den Rücktritt Kemmerichs<br />

und eine rasche Neuwahl vor. Der<br />

stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende<br />

Wolfgang Kubicki sprach zuvor<br />

von einem großen Erfolg. Dass<br />

die Wahl mit Stimmen der AfD zustandegekommen<br />

sei, sollte „nicht<br />

diskreditiert“ werden.<br />

Unklar ist, wie sich die Entwicklung<br />

in Thüringen auf die Zusammenarbeit<br />

in der großen Koalition<br />

auswirkt. DieSPD hat nach der Wahl<br />

scharfe Kritik vor allem an der CDU<br />

DPA<br />

geübt, und ihr Wahltaktik vorgeworfen.<br />

SPD-Chefin Saskia Esken sagt,<br />

Es gebe „dringende Fragen an die<br />

CDU“, die zügig im Koalitionsausschuss<br />

geklärt werden müssten. Die<br />

Parteispitzen von Union und SPD<br />

wollen am Sonnabend in dem Gremium<br />

über Konsequenzen beraten.<br />

Der parlamentarische Geschäftsführer<br />

der SPD, Carsten Schneider,<br />

reagiert entsetzt: „Die CDU und die<br />

FDP in Thüringen haben mit der Höcke-AfD<br />

paktiert. Sie haben zugelassen,<br />

dass die AfD zum Steigbügelhalter<br />

wird. Diese geheime Absprache<br />

ist ein Skandal.“ SPD-Generalsekretär<br />

Lars Klingbeil spricht von einem<br />

Tiefpunkt in der deutschen Nachkriegsgeschichte.<br />

Die SPD-Bundestagsabgeordnete<br />

Eva Högl schreibt<br />

auf Twitter: „Unfassbar. Was für ein<br />

Tabu-Bruch. CDU und FDP, schämt<br />

ihr euch nicht?“<br />

DieCDU-Bundesvorsitzende Annegret<br />

Kramp-Karrenbauer erklärt,<br />

die Landtags-CDU habe gegen die<br />

„Empfehlungen, Forderungen und<br />

Bitten“ der Bundespartei gehandelt.<br />

Sie sehe keine stabile Grundlage für<br />

den jetzt gewählten Ministerpräsidenten,<br />

man müsse darüber reden,<br />

„ob neueWahlen nicht der sauberste<br />

Wegaus dieser Situation sind“. Ablehnend<br />

reagiert Bayerns Ministerpräsident<br />

Markus Söder. Die CSU-<br />

Politikerin und Staatsministerin Dorothee<br />

Bär gratuliertKemmerich auf<br />

Twitter zunächst herzlich, löschte<br />

diesen Tweet aber später, weil er<br />

missverständlich wirken könne.<br />

Am Abend haben deutschlandweit<br />

Tausende Menschen gegen die<br />

Wahl Kemmerichs protestiert. Sie<br />

kamen in mehreren Thüringer Städten<br />

und unter anderem auch in Berlin,<br />

Hamburg, Köln, Leipzig, Düsseldorfund<br />

München zusammen.<br />

Erstes Baby mit<br />

Coronavirus<br />

infiziert<br />

In China steigen die Zahlen<br />

wieder schneller an<br />

InChina ist ein gerade mal 30 Stunden<br />

altes Baby mit dem neuen Coronavirus<br />

infiziert worden. Das berichteten<br />

chinesische Behörden am<br />

Mittwoch. DerSäugling ist damit der<br />

jüngste Mensch, bei dem das neuartige<br />

Virus 2019-nCoV nachgewiesen<br />

wurde. Insgesamt sei die Zahl der<br />

nachgewiesenen Infektionen und<br />

Toten schneller gestiegen als in den<br />

Tagen zuvor, so die Behörden. Bis<br />

Mittwoch kletterte die Zahl der Patienten<br />

innerhalb eines Tages um<br />

3887 auf 24 324. Die Zahl der Toten<br />

stieg auf mindestens 490.<br />

Für acht deutsche Passagiere auf<br />

dem Kreuzfahrtschiff „Diamond<br />

Princess“, das vor Yokohama in Japan<br />

vor Anker liegt, gab es Entwarnung.<br />

Zwar wurden zehn Virusfälle<br />

unter Passagieren entdeckt, aber<br />

Deutsche waren nicht darunter.<br />

Bundesgesundheitsminister Jens<br />

Spahn (CDU) rechnet damit, dass<br />

die Zahl der Infektionen durch das<br />

neue Coronavirus weiter steigen<br />

wird. „Der Höhepunkt ist noch nicht<br />

erreicht. In China nicht, was die Infektionszahlen<br />

und die Entwicklung<br />

angeht und damit auch für die Welt<br />

und für Deutschland nicht“, sagte<br />

Spahn am Mittwoch.<br />

Beim allerersten Todesopfer des<br />

neuartigen Coronavirus habe es sich<br />

um einen über 60-jährigen Mann gehandelt,<br />

der schon vor der Infektion<br />

bei schlechter Gesundheit war, wie<br />

die chinesischen Behörden inzwischen<br />

mitteilten.<br />

Bisher seien 80Prozent der Todesopfer<br />

mindestens 60 Jahrealt gewesen.<br />

75 Prozent hätten an Vorerkrankungen<br />

gelitten. Die Sterblichkeitsrate<br />

liege bei 2,1 Prozent, deutlich<br />

niedriger als bei der<br />

Sars-Epidemie vor17Jahren.<br />

Forscher haben inzwischen bei<br />

einigen in der Münchner Klinik<br />

Schwabing betreuten Patienten infektiöse<br />

VireninNasen-und Rachenraum<br />

gefunden, obwohl sie nur geringe<br />

Symptome aufwiesen.<br />

Dies seien „deutliche Hinweise<br />

für eine Übertragbarkeit des Virus<br />

bereits bei milder oder beginnender<br />

Erkältungssymptomatik“, schreiben<br />

die Virologen in einer Mitteilung der<br />

Charité, die an den Untersuchungen<br />

beteiligt ist. (BLZ/dpa)<br />

Seite 3,Berlin Seite 9,Wissenschaft<br />

Seite26<br />

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Tagesthema Seite2,Leitartikel Seite8 4 194050 501603<br />

41006


2* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Tagesthema<br />

Politisches Erdbeben<br />

Der Chef einer Fünf-Prozent-Partei wird in Thüringen Ministerpräsident –mithilfe der AfD.<br />

Die politische Situation im Freistaat ist verfahren. Überraschungsregierungschef Kemmerich muss nun ein Kabinett bilden.<br />

Proteste<br />

„Schämt<br />

euch“-Rufe<br />

für die FDP<br />

VonMargarethe Gallersdörfer<br />

Nur wenige Stunden nachdem<br />

der FDP-Politiker Thomas<br />

Kemmerich mit den Stimmen der<br />

AfD zum Ministerpräsidenten<br />

Thüringens gewählt worden war,<br />

versammelten sich am Mittwoch<br />

vor der Bundesparteizentrale der<br />

FDP in der Reinhardstraße etwa<br />

tausend Menschen zu einer Protestkundgebung.<br />

Diegrößtenteils<br />

jungen Demoteilnehmer skandierte<br />

Sprüche wie „Wer hat uns<br />

verraten? Freie Demokraten“ und<br />

„Ganz Berlin hasst die FDP“. Auch<br />

„Fünf Prozent, was denkt ihr, wer<br />

ihr seid?“ war in Bezug auf das<br />

niedrige Wahlergebnis der Thüringer<br />

FDP zu hören. Unter anderem<br />

hatten Landes- und Bezirksverbände<br />

von SPD, Grünen und<br />

Linken zur Teilnahme aufgerufen.<br />

Pfiffe, Buh- und „Schämt euch“-<br />

Rufe wurden laut, wann immer in<br />

der Parteizentrale ein Licht anging<br />

oder sich jemand aus dem<br />

Fenster beugte.<br />

„Wir sind gekommen, um zu<br />

zeigen, dass man mit Faschisten<br />

nicht kooperieren kann“, sagte<br />

die 27-jährige Julia Bornkessel.<br />

„Meine Familie kommt aus Thüringen,<br />

und ein Teil von ihnen ist<br />

rechts“, sagte Sarah Rüdiger, 23<br />

Jahre alt. „Mir ist es wichtig Gesicht<br />

zu zeigen, weil die Demokratie<br />

endet, sobald Demokraten<br />

nachgeben.“ Auf Schildern warnten<br />

viele Demonstrierende mit<br />

Blick auf den Aufstieg der Nationalsozialisten<br />

vor einer Wiederholung<br />

der Geschichte. Auch das<br />

Zitat, mit dem FDP-Parteichef<br />

Christian Lindner 2017 die Sondierungen<br />

zu einer Jamaika-Koalition<br />

hatte platzen lassen –„Es ist<br />

besser, nicht zu regieren, als<br />

falsch zu regieren“ –kam in verschiedenen<br />

Varianten zu Ehren.<br />

Ein Demonstrant vor der FDP-Parteizentrale<br />

in Berlin.<br />

AFP<br />

Der Schock ist vielen Abgeordneten<br />

im Thüringer<br />

Landtag anzusehen:<br />

Auch Thomas Kemmerich<br />

selbst, der FDP-Landeschef, der<br />

plötzlich Ministerpräsident ist, wirkt<br />

zunächst konsterniertund ratlos,als<br />

das Ergebnis der Ministerpräsidentenwahl<br />

verkündet wird. Der54-Jährige<br />

wurde am Mittwoch vonden Abgeordneten<br />

des Parlaments in Erfurt<br />

überraschend zum Regierungschef<br />

gewählt –auch mit Stimmen der AfD<br />

von Landeschef Björn Höcke. Der<br />

bisherige Amtsinhaber Bodo Ramelow(Linke)<br />

unterlag in der geheimen<br />

Abstimmung.<br />

Fünf Jahrelang war die FDP überhaupt<br />

nicht im Parlament vertreten,<br />

schaffte den Einzug bei der Landtagswahl<br />

im Herbst mit nur 73 Stimmen<br />

über der Fünf-Prozent-Hürde.<br />

Kemmerich scheint kurz zuzögern,<br />

als Landtagspräsidentin Birgit Keller<br />

ihn fragt, ob er die Wahl annehme,<br />

stimmt dann aber zu.<br />

Gebrochene Versprechen<br />

Die politische Situation in Thüringen<br />

ist seit der Landtagswahl Ende<br />

Oktober ohnehin kompliziert. Sie<br />

dürfte nun kaum einfacher werden.<br />

Ramelows früheres Regierungsbündnis<br />

von Linke, SPD und Grüne<br />

hat im Parlament mit 42 Sitzen keine<br />

Mehrheit, seine geplante Bildung einer<br />

Minderheitsregierung ist gescheitert.<br />

Dagegen kommen AfD,<br />

CDU und FDP zusammen auf 48<br />

Sitze, was für eine Mehrheit reichen<br />

würde. Allerdings hatten Christdemokraten<br />

und Liberale eine Zusammenarbeit<br />

mir der AfD kategorisch<br />

ausgeschlossen –eigentlich.<br />

Thüringens CDU-Landesparteiund<br />

Fraktionsvorsitzender Mike<br />

Mohring forderte nach der Wahl<br />

Kemmerich auf, sich klar von der<br />

AfD abzugrenzen. „Jetzt erwarten<br />

wir,dass Thomas Kemmerich als neu<br />

gewählter Ministerpräsident dem<br />

Land ganz klar erklärt, dass er für<br />

eine Zusammenarbeit mit der AfD<br />

nicht zur Verfügung steht.“ Das tat<br />

Kemmerich kurze Zeit später dann<br />

auch.<br />

„Die Brandmauern gegenüber<br />

der AfD bleiben bestehen“, sagte<br />

Kemmerich. Es werde weder eine<br />

Koalition mit der AfD noch ein Angebot<br />

für eine Zusammenarbeit geben.<br />

„Ich bin Anti-AfD, ich bin Anti-Höcke.“<br />

Die Brandmauer gebe es aber<br />

auch gegenüber der Linken.<br />

Der frisch gewählte Ministerpräsident<br />

muss nun ein Kabinett aufstellen.<br />

Die Ernennung und Vereidigung<br />

der Minister wurde am Mittwoch<br />

abgesagt. Wiegeht es nun weiter<br />

in Thüringen? Drei denkbare<br />

Szenarien:<br />

Thomas Kemmerich könnte eine<br />

sogenannte Simbabwe-Minderheitsregierung<br />

bilden. Die Simbabwe-Koalition<br />

– benannt nach<br />

den Farben der Flagge des afrikani-<br />

Nur Verlierer in<br />

Thüringen<br />

VonStefan Hantzschmann, Erfurt<br />

Bodo Ramelow (Linke) bei der Wahl des neuen Ministerpräsidenten im Landtag.<br />

Sitzverteilung im Landtag in Thüringen<br />

Grüne 5 FDP 5<br />

SPD 8 CDU 21<br />

Linke 29<br />

90<br />

Sitze<br />

DPA<br />

AfD 22<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: LANDESWAHLLEITER, AFP<br />

schen Landes, Schwarz, Gelb, Rot<br />

und Grün –wurde nach der Landtagswahl<br />

schon einmal versucht<br />

und war gescheitert. Es wäre ein<br />

Bündnis aus CDU, FDP, SPD und<br />

Grünen. Sozialdemokraten und<br />

Grüne entschieden sich früh und<br />

klar,lieber mit den Linken weiterzumachen.<br />

Auch diesmal gilt eine solche<br />

Minderheitskoalition als sehr<br />

unwahrscheinlich. Grüne und SPD<br />

winkten nach derWahl Kemmerichs<br />

unmissverständlich ab. „Wir werden<br />

keinerlei Kabinettsangebote<br />

von Herrn Kemmerich annehmen“,<br />

sagte SPD-Fraktionschef Matthias<br />

Hey. Er schloss aus,dass die Thüringer<br />

Sozialdemokraten mit einem<br />

Ministerpräsidenten, der mit AfD-<br />

Stimmen gewählt wurde, zusammenarbeiten<br />

werden. Die Grünen<br />

kündigten an, in die Opposition zu<br />

gehen.<br />

Neuwahlen unwahrscheinlich<br />

Eine weitere Option wäre: Kemmerich<br />

wagt eine Minderheitsregierung<br />

von CDU und FDP. Die FDP wäre in<br />

dieser Konstellation der Mini-Partner.Sie<br />

hat nur fünf Abgeordnete im<br />

Landtag, die CDU kommt auf 21.<br />

Dennoch: Eine solche Minderheitsregierung<br />

ist zumindest denkbar,<br />

weil CDU und FDP gernzusammenarbeiten<br />

wollen. Bleiben SPD,Grüne<br />

und Linke bei ihrem „Nein“ zu einer<br />

Zusammenarbeit mit Kemmerich,<br />

könnte eine solche Regierung nur<br />

Mehrheiten zusammen mit der AfD<br />

finden.<br />

ZumDritten bleibt noch die Möglichkeit,<br />

entweder die Vertrauensfrage<br />

zu stellen oder gleich Neuwahlenauszurufen.<br />

Einsolch klarer Neuanfang<br />

scheint in Thüringen bislang<br />

eher unwahrscheinlich zu sein, und<br />

das obwohl die politische Situation<br />

überaus schwierig, um nicht zu sagen:<br />

verfahren ist. Zumindest ist die<br />

Gefahr für alle beteiligten Akteure,<br />

aus der Wahl als Verlierer hervorzugehen,<br />

rechthoch–dieBlamage liegt<br />

nahe. Doch gelte es, eine hohe<br />

Hürde zu nehmen: Für Neuwahlen<br />

wäre eine Zwei-Drittel-Mehrheit nötig.<br />

Dann wären immerhin noch<br />

Neuwahlen nach einer erfolglosen<br />

Vertrauensfrage und anschließend<br />

gescheiterter Wahl eines neuen Ministerpräsidenten<br />

denkbar. „Er<br />

würde die Vertrauensfrage stellen,<br />

dann gibt es eine Abstimmung, und<br />

dann müssten die Abgeordneten<br />

ihm das Vertrauen aussprechen“,<br />

sagte der Erfurter Politologe André<br />

Brodocz. Um das Vertrauenzuerhalten,<br />

wäreeine absolute Mehrheit nötig–also<br />

46 Stimmen.<br />

Die Vertrauensfrage müsste<br />

Kemmerich selbst stellen. Sollte das<br />

Vertrauen nicht ausgesprochen<br />

werden, hätte der Landtag drei Wochen<br />

Zeit, einen neuen Ministerpräsidenten<br />

zu wählen. Sollte dies in<br />

dieser Frist nicht gelingen, gäbe es<br />

Neuwahlen. (dpa)<br />

Ministerpräsident<br />

Kemmerichs<br />

langer Wegan<br />

dieSpitze<br />

Die Wahl von Thomas Kemmerich,<br />

der die kleinste Oppositionspartei<br />

im Thüringer<br />

Landtag anführt, hat historische<br />

Dimensionen, denn bislang gab<br />

es mit Reinhold Maier erst einen<br />

gewählten FDP-Ministerpräsidenten.<br />

Maier war von 1945 bis 1952<br />

der erste Regierungschef von<br />

Württemberg-Baden,<br />

wo die Liberalen<br />

damals allerdings<br />

noch<br />

DVPhießen.<br />

Kemmerich,<br />

der in<br />

der Vergangenheit<br />

eine<br />

Zusammenarbeit<br />

mit der<br />

IMAGO IMAGES<br />

Gewählt: Thomas<br />

Kemmerich.<br />

AfD strikt ausgeschlossen hatte,<br />

führte die Thüringer FDP bei der<br />

Landtagswahl im Oktober zurück<br />

ins Parlament –wenn auch mit<br />

denkbar knappem Ergebnis. Die<br />

Partei erhielt 73 Stimmen mehr<br />

als für die Überwindung der Fünf-<br />

Prozent-Hürde nötig gewesen<br />

wäre. Der 54-Jährige ist seit 2015<br />

Landeschef der Freidemokraten<br />

und steht auch an der Spitze der<br />

fünfköpfigen Landtagsfraktion.<br />

Von2017 bis 2019 war er Mitglied<br />

im Bundestag.<br />

Der gebürtige Aachener absolvierte<br />

parallel zu seinem Jurastudium,<br />

das er mit dem Ersten<br />

Staatsexamen beendete, eine<br />

kaufmännische Lehre im Großund<br />

Einzelhandel. Nach der<br />

Wende baute sich der Katholik<br />

eine Existenz in Erfurt auf. Er<br />

machte sich zunächst als Unternehmensberater<br />

selbstständig.<br />

Anfang der 1990er-Jahre übernahm<br />

er mehrere Friseurläden<br />

und gründete eine Filialkette.2013<br />

erfüllte er die Forderungder Erfurter<br />

Staatsanwaltschaft, 30 000<br />

Euro für gemeinnützige Zwecke zu<br />

zahlen. Die Juristen hatte gegen<br />

ihn wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung<br />

ermittelt.<br />

Auch in der Erfurter Stadtpolitik<br />

mischt Kemmerich schon seit<br />

Jahren mit. 2009 führte er die FDP<br />

zurück in den Stadtrat, 2012 kandidierte<br />

er – erfolglos – bei der<br />

Oberbürgermeisterwahl in der<br />

Landeshauptstadt. Seit 2011 ist<br />

Kemmerich zudem Bundeschef<br />

der FDP-Mittelstandsvereinigung.<br />

Er ist verheiratet und Vater<br />

vonsechs Kindern. (dpa)<br />

Biowetter:<br />

Bluthochdruck<br />

Kopfschmerzen<br />

Schlafstörungen<br />

Rheumaschmerzen<br />

Atemwegsbeschwerden<br />

Pollenflug:<br />

Hasel<br />

Erle<br />

Pappel<br />

Weide<br />

BERLIN UND BRANDENBURG WETTERLAGE R EISEWETTER<br />

Heute machen die Höchsttemperaturen bei 4bis 8Grad halt. Dazu ist der<br />

Himmel mit dichten Wolken bedeckt. Der Wind weht schwach bis mäßig<br />

aus westlichen Richtungen. In der Nacht nehmen vielerortsdichte Wolken<br />

überhand. Nur örtlich zeigen sich die Sterne. Die Tiefstwerte machen bei<br />

3bis 0Grad halt.<br />

Belastung<br />

mäßig<br />

mäßig<br />

mäßig<br />

mäßig<br />

mäßig<br />

mäßig<br />

schwach<br />

keine<br />

keine<br />

Gefühlte Temperatur: maximal 1Grad.<br />

Wind: schwach aus West.<br />

Wittenberge<br />

2°/6°<br />

Min./Max.<br />

des 24h-Tages<br />

Brandenburg BERLIN<br />

1°/5° 1°/5°<br />

Luckenwalde<br />

-1°/4°<br />

Freitag<br />

Sonnabend<br />

Sonntag<br />

bedeckt sonnig wolkig<br />

4°/6° 1°/9° 4°/11°<br />

Prenzlau<br />

1°/8°<br />

Cottbus<br />

0°/4°<br />

Frankfurt<br />

(Oder)<br />

1°/5°<br />

Hoher Luftdruck reicht von Südwesteuropa und dem Ärmelkanal bis zum nördlichen<br />

Balkan. Oft scheint die Sonne, doch gebietsweise halten sich auch dichte<br />

Wolken oder Nebelfelder. Zwischen Griechenland, der Türkei und dem Schwarzmeerraum<br />

bleibt esnoch unbeständig mit kräftigen Regen- und Schneeschauern.<br />

Köln<br />

0°/8°<br />

Sylt<br />

2°/7°<br />

Saarbrücken<br />

-1°/8°<br />

Hannover<br />

1°/5°<br />

Konstanz<br />

-1°/6°<br />

Hamburg<br />

2°/8°<br />

Erfurt<br />

-1°/5°<br />

Frankfurt/Main<br />

-1°/7°<br />

Stuttgart<br />

0°/7°<br />

Rostock<br />

3°/8°<br />

Magdeburg<br />

2°/6°<br />

Nürnberg<br />

-3°/7°<br />

München<br />

-4°/7°<br />

Rügen<br />

3°/8°<br />

Dresden<br />

1°/3°<br />

Deutschland: Heute wechseln sich<br />

Sonnenstrahlen und gebietsweise<br />

durchziehende dichtere Wolkenfelder<br />

miteinander ab. Dabei werden im Tagesverlauf<br />

3bis 8Grad erreicht,<br />

nachts kühlt es dann auf 4bis minus<br />

3Grad ab. Der Wind weht schwach<br />

aus West. Morgen gibt es vielfach<br />

Sonnenschein, aber auch einige Wolken,<br />

und die Temperaturen klettern<br />

auf 4bis 10 Grad. Der Wind weht nur<br />

schwach aus Ost.<br />

Schneehöhen:<br />

Thüringer Wald bis 35 cm<br />

Harz bis 25 cm<br />

Erzgebirge bis 35 cm<br />

Bayerische Alpen bis 260 cm<br />

Mondphasen: 09.02. 15.02. 23.02. 02.03.<br />

Sonnenaufgang: 07:41 Uhr Sonnenuntergang: 17:00 Uhr Mondaufgang: 13:30 Uhr Monduntergang: 05:41 Uhr<br />

Lissabon<br />

17°<br />

Las Palmas<br />

22°<br />

Madrid<br />

14°<br />

Reykjavik<br />

9°<br />

Dublin<br />

8°<br />

London<br />

10°<br />

Paris<br />

9°<br />

Bordeaux<br />

12°<br />

Palma<br />

17°<br />

Algier<br />

21°<br />

Nizza<br />

14°<br />

Trondheim<br />

6°<br />

Oslo<br />

6°<br />

Stockholm<br />

4°<br />

Kopenhagen<br />

8°<br />

Berlin<br />

5°<br />

Mailand<br />

10°<br />

Tunis<br />

14°<br />

Rom<br />

12°<br />

Warschau<br />

5°<br />

Wien<br />

7° Budapest<br />

6°<br />

Palermo<br />

9°<br />

Kiruna<br />

-13°<br />

Oulu<br />

-8°<br />

Dubrovnik<br />

11°<br />

Athen<br />

8°<br />

St. Petersburg<br />

2°<br />

Wilna<br />

3°<br />

Kiew<br />

3°<br />

Odessa<br />

2°<br />

Varna<br />

7°<br />

Istanbul<br />

10°<br />

Iraklio<br />

12°<br />

Archangelsk<br />

-11°<br />

Moskau<br />

-1°<br />

Ankara<br />

9°<br />

Antalya<br />

16°<br />

Acapulco 33° heiter<br />

Bali 25° Gewitter<br />

Bangkok 33° heiter<br />

Barbados 28° Schauer<br />

Buenos Aires 36° Gewitter<br />

Casablanca 24° heiter<br />

Chicago 0° Schnee<br />

Dakar 30° sonnig<br />

Dubai 22° sonnig<br />

Hongkong 19° bewölkt<br />

Jerusalem 16° sonnig<br />

Johannesburg 32° wolkig<br />

Kairo 21° sonnig<br />

Kapstadt 22° heiter<br />

Los Angeles 15° sonnig<br />

Manila 31° bewölkt<br />

Miami 28° bewölkt<br />

Nairobi 27° wolkig<br />

Neu Delhi 20° sonnig<br />

New York 13° Regen<br />

Peking -3° bedeckt<br />

Perth 32° sonnig<br />

Phuket 34° wolkig<br />

Rio de Janeiro 25° Schauer<br />

San Francisco 14° sonnig<br />

Santo Domingo 28° heiter<br />

Seychellen 29° wolkig<br />

Singapur 34° wolkig<br />

Sydney 25° Schauer<br />

Tokio 6° wolkig<br />

Toronto -1° Schnee


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 3· ·<br />

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Seite 3<br />

Perfekt ausgestattet: Wenn Christian Y. Schmidt zu seinen Spaziergängen durch Peking aufbricht, überlässt er nichts dem Zufall.<br />

CHRISTIAN Y. SCHMIDT<br />

Am Sonntag hat es geschneit. Das<br />

fehlte noch. Sonst gibt es in Peking<br />

praktisch nie Schnee imWinter.Nur<br />

in diesem vertrackten Jahr schneit<br />

es jetzt schon das vierte Mal. Dabei hatte vor<br />

ein paar Tagen bereits eine Elster begonnen,<br />

in dem Baum vormeinem Fenster ihr Nest zu<br />

bauen. Sie war damit früh dran, und machte<br />

Hoffnung auf einen baldigen Frühling. Letztlich<br />

ist auch das Coronavirus ja nichts weiter<br />

als ein Grippeerreger. Und Grippewellen enden<br />

nun mal, wenn es wärmer wird. Doch damit<br />

ist es wohl erst mal Essig.<br />

Auch die Zahlen sehen nicht rosig aus.Die<br />

nationale Gesundheitskommission meldet<br />

am 2. Februar, um6.24 Uhr morgens, 13831<br />

mit dem Coronavirus Infizierte und 304 Tote.<br />

Das ist bei den Infizierten ein ziemlicher<br />

Sprung. DieZahl hat sich in nur einemTagnahezu<br />

verdoppelt. Dabei gab mir gesternnicht<br />

nur die Elster das Gefühl, dass es langsam<br />

wieder aufwärts geht. Bei meinem täglichen<br />

Spaziergang auf den Straßen Pekings waren<br />

wieder deutlich mehr Menschen unterwegs.<br />

Eine erste kleine Bäckerei hatte wieder geöffnet<br />

und auch einige Restaurants.DreiPenner<br />

betranken sich wie gewohnt mit Sorghum-<br />

Schnaps und eine Frau spielte auf dem Bürgersteig<br />

Squash gegen eine Hauswand. Ein<br />

Bild, fast wie in Friedenszeiten, wären da<br />

nicht die an die Schaufenster geklebten Flyer<br />

mit denVerhaltensregeln im Seuchenfall. Und<br />

natürlich die Menschen mit den Masken.<br />

Wasman alles lernt<br />

Fast jeder trägt sie. Inden U-Bahnen ist das<br />

inzwischen sogar Pflicht, auf der Straße –anders<br />

als in der Provinz Hubei und inzwischen<br />

auch in Guangdong –noch nicht. Ich trage<br />

auf meinen Spaziergängen auch eine –und<br />

zwar die gute 3M 9502VT, die nur fünf Prozent<br />

aller in der Luft umherschwirrenden<br />

Partikel durchlässt. Auf der Straße ist die<br />

Maske aber eigentlich nicht so wichtig, vorausgesetzt,<br />

man lässt zu anderen Passanten<br />

einen Abstand von 1,5 Metern. Aber sie verhindert<br />

eben auch, dass man sich selbst<br />

ständig an Mund und Nase berührtund sich<br />

auf diese Weise infiziert. Der Mensch fasst<br />

sich etwa fünfundzwanzig Malinder Stunde<br />

unwillkürlich im Gesicht; so was lernt man<br />

während einer Seuche. Und in Räumen mit<br />

vielen Leuten sollte man auf jeden Fall eine<br />

Schutzmaske tragen.<br />

Vielleicht noch wichtiger sind die Handschuhe.<br />

Unterwegs ist man hin- und wieder<br />

doch gezwungen, Türklinken oder Fahrstuhlknöpfe<br />

zu berühren, die als besonders große<br />

Infektionsquellen gelten. Ichtrage außerdem<br />

ein zur Mütze gebundenes Magic Headband<br />

und eine Brille.Die sollte man auch aufsetzen,<br />

wenn man nicht kurzsichtig ist, denn auch<br />

über die Augen kann man sich anstecken. Ich<br />

habe eine fette Sonnenbrille gewählt.<br />

Ein interessanter Nebenaspekt ist, dass<br />

durch eine solche Vermummung die allgegenwärtige<br />

Überwachung unterlaufen<br />

wird: Die iPhone-Gesichtserkennung etwa<br />

gestaltet sich schwierig. Auch die Hochgeschwindigkeitszüge<br />

kann hierzulande nur<br />

noch besteigen, wer am Bahnsteigzugang<br />

Peking mit Maske<br />

Unser Autor wohnt seit 15 Jahren in China. Wielebt es sich dort in Zeiten der<br />

Coronaseuche? Geschichten aus einem Alltag mit Schutzhandschuhen und<br />

Fieberthermometer,zwischen Sorge und Gelassenheit<br />

sein Gesicht scannen lässt. Da gerade auf<br />

Bahnhöfen die Ansteckungsgefahr sehr hoch<br />

ist, kommen sich hier zwangsläufig Seuchenbekämpfung<br />

und Überwachung in die Quere.<br />

Meine Spaziergänge durch die Stadt unternehme<br />

ich, weil ich mich nicht auf die Informationen<br />

im Netz verlassen will. Ich<br />

nutze sie aber natürlich auch zum Einkaufen.<br />

Die Regale in den Supermärkten sind<br />

weiterhin gut gefüllt. Nur aneinem Taggab<br />

es in unserem WuMart einen Gemüse-Engpass.<br />

ImSupermarkt stellt sich ein ganz anderes<br />

Problem, das in den diversen Seuchen-<br />

Katastrophenfilmen, die ich bisher gesehen<br />

habe, niemals aufgetaucht ist: Mit den behandschuhten<br />

Fingern lassen sich die Plastiktüten,<br />

die man von der Rolle abreißt, um<br />

darin Obst oder Gemüse zu verstauen, extrem<br />

schwer öffnen. Fünf Minuten lang versuche<br />

ich, zwei Zwiebeln in die Tüte zu packen.<br />

Schließlich gebe ich auf und lege die<br />

Zwiebeln lose auf die Waage an der Kasse.<br />

Könnte bitte ein Regisseur diese Szene in einen<br />

der nächsten Seuchenfilme einbauen?<br />

Desinfektionsmittel allerdings gehen<br />

langsam aus,und Atemschutzmasken waren<br />

eine Woche lang nicht zu bekommen. Inzwischen<br />

kann sich jeder unter der Vorlage seines<br />

Personalausweises drei blaue OP-Masken<br />

in der Apotheke abholen, das Stück für<br />

umgerechnet 15 Eurocent, alle drei Tage.<br />

Sämtliche öffentlichen Veranstaltungen sind<br />

abgeblasen. Museen, Theater und Schulen<br />

bleiben geschlossen. Kinopremieren sind<br />

verschoben. Auch die Standesämter sind zumindest<br />

zurzeit dicht, was eine Rekordanzahl<br />

vonPaaren nervös werden lässt, die unbedingt<br />

am 20.2.2020 heiraten wollen.<br />

Die großen Wohnanlagen, in denen die<br />

meisten Pekinger wohnen, sind inzwischen<br />

für Nichtbewohner geschlossen. Wer als<br />

Fremder dennoch hineinwill, muss sich von<br />

einem Bewohner abholen lassen. Dabei wird<br />

am Eingang die Körpertemperatur an der<br />

Stirngemessen, mit futuristisch anmutenden<br />

Fiebermesspistolen. DieMessung wirdinzwischen<br />

auch an jedem U-Bahn-Zugang vorgenommen.<br />

Die Pistolen scheinen allerdings<br />

nicht besonders präzise zu sein. Als ich vorein<br />

paar Tagen den Office Tower betrat, in dem<br />

das Büromeiner Frau liegt, maß der Mann an<br />

VonChristian Y. Schmidt, Peking<br />

der Rezeption bei mir sagenhafte 33,3 Grad.<br />

Eher unwahrscheinlich, dass eine solche an<br />

Unterkühlung grenzende Untertemperatur<br />

korrekt ist, aber vielleicht bin ja inzwischen<br />

tatsächlich schon so etwas wie ein Zombie.<br />

Äußerlich ist die Stimmung in der Stadt<br />

ziemlich gelassen. Im Internet sieht es anders<br />

aus.Hier tobt die Schlacht zwischen denen,<br />

die der Regierung schwere Versäumnisse<br />

besonders in der Anfangsphase der<br />

Seuche vorwerfen und auch jetzt noch meinen,<br />

hinters Licht geführt zuwerden, und<br />

denen, die hinter der Epidemie eine Verschwörung<br />

der USA gegen China wittern.<br />

Auch meine Frau und ich verbringen den<br />

halben Tagvor dem Rechner. Dabei sind es<br />

weniger die Meldungen aus der Seuchenprovinz<br />

Hubei und ihrer Hauptstadt Wuhan, die<br />

Museen, Theater und<br />

Schulen sind geschlossen,<br />

Kinopremieren<br />

wurden verschoben.<br />

Auch die Standesämter<br />

bleiben dicht.<br />

uns deprimieren. Immer klarer wird, dass es<br />

sich bei den Coronaviren eigentlich nur um<br />

Keime handelt, die zwar hochansteckend<br />

sind, aber letztlich nicht extrem gefährlich.<br />

Im Moment liegt jedenfalls die Mortalitätsrate<br />

nur etwa doppelt so hoch wie bei einer<br />

normalen Grippewelle; und es sterben<br />

hauptsächlich alte Menschen mitVorerkrankungen,<br />

ebenfalls wie bei einer normalen<br />

Grippeepidemie.Das ist tragisch, aber längst<br />

keine apokalyptische Pandemie.<br />

Umso empörender sind für uns die völlig<br />

absurden und überzogenen Reaktionen im<br />

Ausland. Eine Fluggesellschaft nach der anderen<br />

stellt ihre Flüge von und nach China<br />

ein, und ein Land nach dem anderen macht<br />

die Grenzen für Menschen aus China dicht.<br />

Auch die Meldungen zu rassistischen Übergriffen<br />

und Ausgrenzungen in aller Welt gegen<br />

Menschen mit asiatischem Aussehen<br />

häufen sich. Gleichzeitig erreichen mich täglich<br />

gut gemeinte Tipps von Freunden in<br />

Deutschland, die mir empfehlen, mich bitte<br />

schleunigst nach Deutschland abzusetzen.<br />

Das werde ich sicher nicht tun, jedenfalls<br />

nicht im Moment. Bereits vor dem Bekanntwerden<br />

der ersten Coronavirus-Fälle hatte ich<br />

einen Flug für Mitte Februar nach Berlin gebucht,<br />

um meinen –mir jetzt plötzlich visionär<br />

erscheinenden –Kurzroman „Der kleine<br />

Herr Tod“ zu promoten. So lange harre ich<br />

hier aus. Außerdem sind meine chinesische<br />

Frau und meine SchwiegerelterninPeking.<br />

In der Zwischenzeit vertreiben wir uns die<br />

Zeit mit Seuchenspaziergängen, dem Durchputzen<br />

der Wohnung und Binge-Watching<br />

von Seuchenfilmen wie „Contagion“ (ganz<br />

okay), „Outbreak“ (geht so) oder „World War<br />

Z“ (Schrott). Diegehen alle gut aus.Auch ich<br />

bin weiter optimistisch, dass wir die Seuche<br />

bald überstanden haben werden.<br />

Einen Tagspäter gerät mein Optimismus<br />

ins Wanken. Die Zahlen aus Hubei zeigen,<br />

dass sich das Virus inPeking nicht mehr in<br />

Schach halten lässt. Ichglaube,dass wir hier<br />

demnächst mit Hunderttausend Infizierten<br />

rechnen müssen, wenn nicht mehr, denkt<br />

man an den Schneeballeffekt, der sich inzwischen<br />

deutlich abbildet. Auch dass sich das<br />

Virus weitgehend auf Hubei eindämmen<br />

lässt, halten einige Experten für fraglich. Das<br />

heißt, letztlich ist mit mehreren Tausend Toten<br />

zu rechnen. Doch selbst das ist keine<br />

apokalyptische Katastrophe, sondern das,<br />

was eine starke Grippewelle auch anrichtet,<br />

ohne dass wir uns dessen bewusst sind.<br />

Schlecht ist allerdings,dass das VirusimMoment<br />

noch hochansteckend ist.<br />

Die neuen Seuchenzahlen in der South<br />

China Morning Post bieten auch Anlass zur<br />

Sorge. Inzwischen gibt es weltweit mehr als<br />

24 000 Infizierte. Auch die Zahl der Toten ist<br />

wieder gestiegen. Beruhigend wirkt höchstens<br />

die Tatsache, dass sich das Virus offenbar<br />

weiter peinlich genau an die inzwischen<br />

etablierte Mortalitätsrate hält.<br />

Die Maßnahmen zur Virus-Eindämmung<br />

werden indes kreativer: Neben den Knöpfen<br />

in unserem Fahrstuhl ist ein Spender mit Papiertüchern<br />

angebracht. Solche Installationen<br />

sind jetzt in allen Fahrstühlen Pekings<br />

Pflicht. Mit einem Zellstofftuch soll man den<br />

Fahrstuhlknopf drücken und das Tuch anschließend<br />

in einem Papierkorb entsorgen. So<br />

soll verhindertwerden, dass das Virusmit der<br />

Fingerspitze weitergetragen wird. Mich persönlich<br />

kümmert das wenig: Ich trage weiter<br />

meine Handschuhe,die nach der Rückkehr in<br />

dieWohnung gewaschen werden.<br />

Mirfällt ein, dass Islamisten die Nachricht<br />

verbreiten, das Coronavirus sei die Strafe Allahs<br />

für die Unterdrückung des islamistischen<br />

Fundamentalismus in China. Richtig<br />

schlecht sähe es in Peking aus, wenn Allah<br />

das Gemüse knapp werden ließe. Doch das<br />

stapelt sich vor dem kleinen Laden neben<br />

der „Great Leap“-Micro-Brewery. Daneben<br />

sitzt ein Paar auf einer kleinen Mauer. Beide<br />

haben die Gesichtsmasken heruntergezogen<br />

und beißen in dasselbe Stück Melone, sie<br />

vonder einen, er vonder anderen Seite.<br />

DerInternethandel boomt<br />

JD.Com, einer der großen chinesischen Internethändler,<br />

wirbt mit „virusfreier Zustellung“.<br />

Mit diesem Versprechen kommen sie<br />

sogar auf den Uni-Campus, auf dem meine<br />

Schwiegereltern wohnen. Ansonsten dürfen<br />

die Expresszusteller nicht mehr in dieWohnanlagen.<br />

Trotzdem boomt jetzt in ganz China<br />

das Internetgeschäft. Meine Frau bestellt für<br />

meine Schwiegereltern Lebensmittel: palettenweise<br />

Eier und mehrereKilo Mehl. Dastut<br />

sie, weil sich die beiden über 80-Jährigen<br />

selbst eine Quarantäne auferlegt haben. In<br />

den nächsten vierzehn Tagen sollen wir sie<br />

nicht besuchen. Der Grund: Sie sind am<br />

Sonnabend aus Guangzhou zurückgekommen,<br />

der Hauptstadt der Provinz Guangdong,<br />

die an Hongkong grenzt. Dortsind die<br />

Infektionszahlen höher. Das Flugzeug, mit<br />

dem sie nach Peking flogen, war nur halb besetzt,<br />

und kein Passagier –kein einziger –<br />

nahm die Maske ab, als auf dem Vier-Stunden-Flug<br />

der Imbiss serviert wurde.Wir halten<br />

die völlige Quarantäne zwar für übertrieben,<br />

aber wenn sich meine Schwiegermutter<br />

etwas in den Kopf gesetzt hat, kann man sowieso<br />

nichts machen.<br />

Für Chinas Wirtschaft bedeutet die Coronaepidemie<br />

bereits jetzt einen schweren<br />

Schlag. Verwaltungsleute erzählen hinter vorgehaltener<br />

Hand, dass es bis zu zwei Jahren<br />

dauernkönnte,bis sich der Tourismus-, Konferenz-<br />

oder wahlweise Sportveranstaltungssektor<br />

wieder völlig erholt hat. Dassei schließlich<br />

bei Sars auch so gewesen. Unddiese Epidemie<br />

hier ist deutlich größer.<br />

So weit im Voraus plane ich nicht. Ich<br />

habe aber gerade mit meinem Bruder vereinbart,<br />

dass die Premierenlesung von „Der<br />

kleine Herr Tod“ am 25. März auf jeden Fall<br />

stattfinden wird, selbst wenn ich dann nicht<br />

mehr nach Berlin fliegen kann. Für diesen<br />

Fall soll die Lesung per YouTube auf einer<br />

Leinwand gestreamt werden, und ich werde<br />

von Peking aus zugeschaltet. Voraussetzung<br />

ist natürlich, dass mich das Virus vorher<br />

nicht erwischt.


4* <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

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Politik<br />

NACHRICHTEN<br />

SPD fordertvon Union<br />

Klarheit über Grundrente<br />

DieSPD setzt darauf, dass die Grundrente<br />

nach der Zusage vonBundeskanzlerin<br />

Angela Merkel (CDU) trotz<br />

desWiderstandes in der Union wie<br />

geplant kommt. SPD-Generalsekretär<br />

Lars Klingbeil erklärte am Mittwoch<br />

in Berlin, er verlasse sich darauf,„dass<br />

dasWort der Kanzlerin und<br />

der CDU-Spitzegilt“. DieGrundrente<br />

werdekommen.„Sehr viele Rentnerinnen<br />

und Rentner warten darauf.“<br />

Klingbeil bezogsich insbesondereauf<br />

Wortmeldungen vonUnionsfraktionsvizeCarsten<br />

Linnemann (CDU),<br />

der die vonder großen Koalition geplante<br />

Grundrente infrage gestellt<br />

hatte.Inder Union wirdabweichend<br />

vonden bisherigen Plänen eineVermögensprüfung<br />

verlangt, zudem gibt<br />

es Kritik wegen der ungeklärten Finanzierung.<br />

(AFP)<br />

Merz gibt Posten bei<br />

Blackrock auf<br />

Friedrich Merz gibt Ende Märzseinen<br />

Posten als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

vonBlackrock auf. DerfrühereUnionsfraktionschef<br />

sagte der<br />

Deutschen Presse-Agentur:„Ich<br />

habe mich entschieden, meine Tätigkeit<br />

als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

vonBlackrock in Deutschland zum<br />

Ende des ersten Quartals zu beenden.<br />

Es war mir eine Freude und<br />

große Ehre, das Unternehmen in<br />

Deutschland über die vergangenen<br />

vier Jahrezubegleiten.“ Er wolle<br />

seine „Zeit nun nutzen, die CDU<br />

noch stärker bei ihrer Erneuerung zu<br />

unterstützen und mich weiter politisch<br />

einzubringen“. Deutschland<br />

und Europa stünden zu Beginn des<br />

neuen Jahrzehnts vorgroßen Herausforderungen.<br />

(dpa)<br />

Erzbischof Gänswein muss<br />

sich neue Aufgaben suchen<br />

Erzbischof Georg Gänswein ist ein enger<br />

Vertrauter von Papst Bendedikt. IMAGO IMAGES<br />

Nach der Affäreumeine Buchveröffentlichung<br />

des abgedankten Papstes<br />

Benedikt muss sich dessen Privatsekretär<br />

GeorgGänswein im<br />

Dienst vonPapst Franziskus umorientieren.<br />

Derdeutsche Kurienerzbischof<br />

sei nicht vomAmt als Präfekt<br />

des Päpstlichen Hauses suspendiert<br />

worden, sagte Vatikansprecher Matteo<br />

Bruni am Mittwoch. Es habe aber<br />

eine „gewöhnliche Umverteilung<br />

verschiedener Pflichten und Funktionen<br />

des Präfekten des Päpstlichen<br />

Hauses gegeben“. Um welche neuen<br />

Aufgaben es sich handelt, gab der<br />

Vatikan nicht bekannt. (dpa)<br />

Rumänien steht vor<br />

Neuwahlen<br />

Drei Monate nach ihrem Amtsantritt<br />

ist die bürgerliche Regierung<br />

vonMinisterpräsident Ludovic Orban<br />

vomParlament abgewählt worden.<br />

Für den Misstrauensantrag der<br />

Sozialdemokratischen Partei (PSD)<br />

und der Ungarn-Partei UDMR<br />

stimmten am Mittwoch 261 Abgeordnete<br />

und Senatoren und 139 dagegen.<br />

Dies könnte zu vorgezogenen<br />

Parlamentswahlen führen –allerdings<br />

nur,wenn zwei weiterePersonalvorschläge<br />

für einen anderen<br />

Regierungschef im Parlament<br />

scheitern. Dienächste reguläreParlamentswahl<br />

wäreindiesem Herbst<br />

fällig. (dpa)<br />

Die Angeklagte mit ihrem Anwalt an einem früheren Prozesstag<br />

IS-Terroristin verlangt neue Verteidiger<br />

Oberlandesgericht in München muss entscheiden, ob der Prozess von vorne beginnen wird<br />

VonAndreas Förster<br />

Der erste Prozess gegen<br />

eine deutsche IS-Kämpferin<br />

könnte nach zehn<br />

Monaten Verhandlungsdauer<br />

platzen. Am heutigen Donnerstag<br />

entscheidet der Staatsschutzsenat<br />

des Münchner Oberlandesgerichts<br />

über den Antrag der Angeklagten<br />

JenniferW. auf Entpflichtung ihrer<br />

beiden Verteidiger. Folgt das Gericht<br />

dem Antrag, muss der Prozess neu<br />

angesetzt werden.<br />

Nicht öffentliche Akten<br />

Die Situation erinnert nur auf den<br />

ersten Blick an das Münchner NSU-<br />

Verfahren, in dem die Rechtsterroristin<br />

Beate Zschäpe mehrmals versucht<br />

hatte, ihre Pflichtverteidiger wegen<br />

angeblichen Vertrauensverlustes loszuwerden.<br />

DenKonflikt im IS-Prozess<br />

dagegen hat die anklagende Bundesanwaltschaft<br />

mit heraufbeschworen,<br />

indem sie die Verteidiger vonJennifer<br />

W. wegen eines vermeintlichen<br />

Rechtsverstoßes angezeigt hat. Der<br />

Grund: Diebeiden Verteidiger hatten<br />

in der öffentlichen Verhandlung in<br />

München Auszüge eines Zeugenvernehmungsprotokolls<br />

wiedergegeben,<br />

das in einem nicht öffentlichen<br />

Prozess in Düsseldorf verlesen worden<br />

war.Das aber ist verboten.<br />

DerFall ist diffizil, weil W.sVerteidiger<br />

zugleich auch der Rechtsbeistand<br />

einer in Düsseldorf angeklagten<br />

IS-Kämpferin sind. In beiden<br />

Prozessen geht es unter anderem um<br />

den Strafvorwurf der Sklaverei. Die<br />

in München und Düsseldorfvor Gericht<br />

stehenden IS-Kämpferinnen<br />

sollen laut Anklageschrift jesidische<br />

Frauen als Sklavinnen gehalten haben.<br />

Nun gibt es aber in beiden Verfahren<br />

widersprüchliche Aussagen<br />

der betroffenen Jesidinnen: In ersten<br />

Vernehmungen nach ihrer Befreiung<br />

hatten sie noch ausgesagt, die ausländischen<br />

Frauen der IS-Kämpfer<br />

hätten sich ihnen gegenüber anständiger<br />

verhalten als deren syrische<br />

und irakische Ehemänner.Bei Befragungen<br />

in Deutschland änderten sie<br />

jedoch ihreDarstellung und belasteten<br />

die Angeklagten: Nun sollen die<br />

Frauen ihreMänner zu unmenschlichen<br />

Handlungen angestiftet haben.<br />

Mit ihren Zitaten aus den widersprüchlichen<br />

Zeugenvernehmungen<br />

beider Verfahren wollen W.sVerteidiger<br />

möglicherweise insinuieren,<br />

dass sich die Jesidinnen der Bundesanwaltschaft<br />

verpflichtet fühlen<br />

könnten, ihre Aussagen an die Anklage<br />

anzupassen.<br />

Nun muss aber erst einmal die<br />

Münchner Generalstaatsanwaltschaft<br />

den Vorwurf eines Rechtsverstoßes<br />

überprüfen. Denn das IS-Verfahren<br />

in Düsseldorfwirdunter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit geführt, da<br />

die Angeklagte zum Zeitpunkt der<br />

von ihr mutmaßlich begangenen<br />

„Die Angeschuldigte ließ ihren Ehemann<br />

gewähren und unternahm nichts zur<br />

Rettung des Mädchens.“<br />

Vorwurf der Bundesstaatsanwaltschaft in der Anklageschrift gegen Jennifer W.<br />

Straftaten noch minderjährig war.<br />

Die Verteidiger argumentieren jedoch,<br />

dass sie sich das Einverständnis<br />

der Düsseldorfer Angeklagten<br />

hatten geben lassen, bevor sie in<br />

München Passagen aus den in ihrem<br />

Prozess verlesenen Vernehmungsprotokollen<br />

zitierten. Ob das reicht,<br />

um die Anzeige der Bundesanwaltschaft<br />

abzuwehren, ist fraglich.<br />

Solange das aber nicht geklärtist,<br />

fürchten die Anwälte, dass sie ihre<br />

Münchner Mandantin nicht so gut<br />

verteidigen können, wie es nötig<br />

wäre. Daher hatten die Verteidiger<br />

bereits vergangeneWoche selbst ihre<br />

Die Luft wird sauberer<br />

Entpflichtung beantragt mit der Begründung,<br />

sie könnten unter den Bedingungen<br />

eines laufenden Ermittlungsverfahrens<br />

nicht weiter auf die<br />

Ungereimtheiten in den beiden IS-<br />

Prozessen eingehen. Das Gericht<br />

wies den Antrag zurück.<br />

Widersprüche der Mutter<br />

Deshalb hat nun Jennifer W. die Entpflichtung<br />

ihrer Verteidiger beantragt.<br />

Durchdie Ermittlungen sei der<br />

Handlungsspielraum ihrer Anwälte<br />

massiv eingeschränkt, was sich zu<br />

Lasten ihrer Verteidigung auswirke,<br />

argumentiertsie.Sie müsse befürchten,<br />

dass sich ihre Anwälte „als eingeschränkt<br />

und eingeschüchtert sehen“.<br />

Folgt der 8. Strafsenat dieser<br />

Argumentation, muss der Münchner<br />

Prozess mit neuen Verteidigern von<br />

vorn beginnen.<br />

Jennifer W. wird neben Mitgliedschaft<br />

in einer ausländischen terroristischen<br />

Vereinigung, Verstoß gegen<br />

das Kriegswaffenkontrollgesetz<br />

und Sklaverei auch Mord durch Unterlassen<br />

vorgeworfen. Die 29-Jährige<br />

soll an einem heißen Sommertag<br />

im Jahre 2015 nicht eingegriffen<br />

haben, als ihr damaliger Mann die<br />

fünfjährige Tochter der als Sklavin<br />

gehaltenen Jesidin im Hof ihres<br />

Grundstücks ankettete und verdursten<br />

ließ. Vor Gericht hatte sich die<br />

Mutter des Kindes jedoch in Widersprüche<br />

verwickelt, weshalb der<br />

Mordvorwurf kaum zu halten sein<br />

wird.<br />

Durch die schrittweise Abkehr von der Kohleverstromung sinkt der Kohledioxid-Ausstoß in Europa<br />

Die schrittweise Abkehr von<br />

Kohle hat den Ausstoß von Klimagasen<br />

aus europäischen Kraftwerken<br />

2019 um zwölf Prozent gedrückt<br />

–sostark wie seit fast 30 Jahren<br />

nicht mehr. Dies geht aus einer<br />

am Mittwoch veröffentlichten Studie<br />

der <strong>Berliner</strong> Denkfabrik Agora Energiewende<br />

hervor. Die entscheidenden<br />

Hebel waren demnach der Europäische<br />

Emissionshandel und der<br />

Anstieg des Kohlendioxid-Preises<br />

auf rund 25 Euro je Tonne.<br />

Strenge Klimaziele<br />

Die Stromerzeugung aus Stein- und<br />

Braunkohle habe 2019 wegen der<br />

höheren CO 2 -Kosten um fast ein<br />

Viertel unter dem Wert des Vorjahrs<br />

gelegen, hieß es in der Studie. Der<br />

wegfallende Kohlestrom sei je zur<br />

Hälfte durch Stromaus Gaskraftwerken<br />

und aus erneuerbaren Energien<br />

wie Sonne oder Wind ersetzt worden.<br />

Der Ökostromanteil stieg demnach<br />

europaweit um 1,8 Prozent auf<br />

KohlekraftwerkMehrum im Landkreis Peine<br />

DPA<br />

klärte Dave Jones von der Londoner<br />

Organisation Sandbag, die an der<br />

Studie beteiligt war. Anders als in<br />

Deutschland beschleunigte sich EUweit<br />

der Zubau vonWindrädernund<br />

Solaranlagen. Diese lieferten 2019<br />

DPA/PETER KNEFFEL<br />

34,6 Prozent, Stromaus Gaskraftwerken<br />

sogar um zwölf Prozent.<br />

„Europa legt weltweit eine einzigartige<br />

Geschwindigkeit bei der Ablösung<br />

von Kohlestrom durch Windund<br />

Solarenergie an den Tag“, ererstmals<br />

EU-weit deutlich mehr<br />

Strom als Kohlekraftwerke. Das<br />

Tempo müsse allerdings weiter steigen,<br />

erklärten die Autoren.<br />

Der Emissionshandel funktioniert<br />

so: Kraftwerke und Fabriken<br />

brauchen Verschmutzungsrechte für<br />

jede Tonne CO 2 ,die sie in die Luft<br />

blasen. Die Gesamtmenge dieser<br />

Zertifikate sinkt Jahr für Jahr entsprechend<br />

den Klimazielen. Werden<br />

die Zertifikate knapper, steigt ihr<br />

Preis. Stromerzeugung mit viel Kohlendioxid<br />

wie bei der Kohle wird so<br />

teurer und der Umstieg auf Alternativen<br />

lohnend. Eine Reformhatte zuletzt<br />

die Zertifikatemenge verringert<br />

und den Preis hochgetrieben.<br />

Für die geplante Erhöhung der<br />

Klimaziele für 2030 sollten die Zertifikate<br />

schneller verringertwerden als<br />

bisher vorgesehen, sagte Matthias<br />

Buck, Leiter Europäische Energiepolitik<br />

bei der Agora. Bisher seien immer<br />

noch zu viele Verschmutzungsrechte<br />

auf dem Markt. (dpa)<br />

Theater<br />

in der<br />

Semperoper<br />

St.-Georgs-Orden wird<br />

Al-Sisi wieder aberkannt<br />

VonSimona Block<br />

Eine skandalöse Ehrung, brüskierte<br />

Partner, Absagen Prominenter:Der<br />

Dresdner Semperopernball<br />

2020 ist in aller Munde, aber<br />

ganz anders als gedacht. DieMacher,<br />

ein privater Verein um den umtriebigen<br />

Kulturmanager Hans-Joachim<br />

Frey, bemühen sich seit Tagen um<br />

Schadensbegrenzung. Die Preisverleihung<br />

im Vorfeld an Ägyptens Präsident<br />

Abdel Fattah al-Sisi, der gegen<br />

Kritiker und Oppositionelle hartvorgeht,<br />

überschattet die 15. Auflage am<br />

Freitag (7. Februar). Nun zieht Frey<br />

die Notbremse, um das Ballprogramm<br />

zu retten.<br />

Mit der Übergabe des St.-Georgs-<br />

Ordens trotz vielfacher Kritik vor anderthalbWochen<br />

in Kairohat Freyden<br />

Bogen überspannt, Partner und Akteure<br />

der Ballnacht in die Bredouille<br />

gebracht und den Event zum Politikum<br />

gemacht. Während Zuschauerraum<br />

und Bühne von Dresdens berühmtem<br />

Opernhaus zum Ballsaal<br />

und die Ränge zu Logen umgebaut<br />

werden, sind die Macher mit der Schadensbegrenzung<br />

beschäftigt.<br />

Noch nach der Rückkehr vom Nil<br />

hat Frey die Auszeichnung trotzig<br />

verteidigt, der Verein habe damit<br />

„Kulturbrücken bauen“ wollen. Kurz<br />

vordem Kultur-Event aber musste er<br />

sich dem anhaltenden Druck beugen:<br />

Al-Sisi wird der Orden wieder<br />

aberkannt –nach neun Tagen. Dem<br />

voraus ging am Dienstag ein Treffen<br />

mit Rocksänger Peter Maffay, dem<br />

die Entschuldigung des Ballvereins<br />

nicht reichte.<br />

Obwohl Al-Sisi nicht in der Semperoper<br />

tanzen sollte,war der öffentliche<br />

Druck diesmal größer. Der Semperoper-Intendant<br />

erklärte seine ausdrückliche<br />

Missbilligung und betonte,<br />

dass das Haus „als führende Kulturinstitution<br />

stets Stellung für Frieden, Toleranz<br />

und Menschenrechte bezieht“,<br />

der Oberbürgermeister prüfte kritisch<br />

seine Ballteilnahme, auch Medienpartner<br />

distanzierten sich, Moderator<br />

und Schlagersänger Roland Kaiser gar<br />

„mit allergrößtem Nachdruck“. Die<br />

Vergabe des Ballordens an Al-Sisi „widerspricht<br />

allem, wofür ich als Künstler<br />

und als Mensch stehe“, schrieb er<br />

auf Facebook.<br />

MehrereAbsagen<br />

„Tagesschau“-Sprecherin Judith Rakers<br />

zeigte sich wie Kaiser „irritiert“<br />

und löste ihren Vertrag als Co-Moderatorin;<br />

auch Stadt, Oper und MDR<br />

kündigten mit Blick auf die Zukunft<br />

Konsequenzen an. Freystreute Asche<br />

auf sein Haupt: „Die Verleihung war<br />

ein Fehler.“ Die„Irritationen“ würden<br />

vonHerzenbedauert, man wolle über<br />

das Selbstverständnis als Kulturbotschafter<br />

nachdenken. Die Wogen<br />

aber glätteten sich nicht. Auch Mareile<br />

Höppner, die aus dem Hut gezauberte<br />

neue Dame für den Abend<br />

an der Seite vonKaiser,machte einen<br />

Rückzieher,weil sie nach eigenen Angaben<br />

angefeindet und bedroht<br />

wurde. Die Absagen von SAP-Gründer<br />

Dietmar Hopp als Preisträger und<br />

Fußballmanager UliHoeneß als Laudator<br />

läuteten das Ende für den St.-<br />

Georgs-Orden ein –zumindest für die<br />

Jubiläumsausgabe.<br />

Die 15. Ausgabe des Semperopernballs<br />

soll am Freitag stattfinden.<br />

DPA


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 5· ·<br />

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Politik<br />

Neue Vorwürfe gegen den Türkischen Roten Halbmond<br />

Die Hilfsorganisation soll von Geschäftsleuten „bedingte Spenden“ erhalten haben. Damit wurden offenbar Einkommensteuerzahlungen umgangen<br />

VonFrank Nordhausen<br />

Der Spendenskandal um<br />

den Türkischen Roten<br />

Halbmond ist größer als<br />

bisher bekannt, wie<br />

neue Informationen aus der Türkei<br />

und den USA belegen. Die Affäre<br />

betrifft indirekt die Bundesrepublik<br />

Deutschland, da sie der Hilfsorganisation<br />

25 Millionen Euro zum Bau<br />

von Notunterkünften für Binnenflüchtlinge<br />

in der syrischen Provinz<br />

Idlib zugesagt hat, wie das Auswärtige<br />

Amt am vergangenen Freitag<br />

mitteilte. Bisher hat die Bundesregierung<br />

nicht erklärt, wie sie sicherstellen<br />

will, dass die Hilfsgelder<br />

auch die vorgesehenen Empfänger<br />

erreichen.<br />

Freunde Erdogans<br />

In dem Skandal geht es um Steuerhinterziehung<br />

zugunsten von Firmen<br />

und Stiftungen aus dem persönlichen<br />

Umfeld des türkischen<br />

Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan<br />

mithilfe des Roten Halbmonds.<br />

DaSpenden an den Roten<br />

Halbmond in der Türkei steuerfrei<br />

sind, lassen sich als Spende deklarierte<br />

Geldflüsse steuersparend am<br />

Finanzamt vorbeischleusen. Wie<br />

das türkische Nachrichtenportal<br />

Gazetta9 vergangene Woche enthüllte,<br />

wurde eine Spende von acht<br />

Millionen Dollar des zweitgrößten<br />

türkischen Erdgasversorgers Baskentgaz<br />

Ende 2017 vomRoten Halbmond<br />

entgegengenommen und an<br />

fundamentalistische Stiftungen aus<br />

dem Umfeld der islamischen Regierungspartei<br />

AKP Erdogans oder seiner<br />

Familie weitergereicht. Für den<br />

Transfer benutzte der Rote Halbmond<br />

die wegen sexuellen Missbrauchs<br />

Dutzender Kinder berüchtigte<br />

islamische Ensar-Stiftung, die<br />

der Erdogan-Familie nahesteht. Dadurch<br />

entgingen dem türkischen<br />

Staat rund zwei Milionen Dollar<br />

Steuergelder.<br />

Einfluss der Gülen-Bewegung<br />

Der Rote Halbmond räumte den<br />

Vorgang ein, verteidigte sich aber<br />

mit dem Argument, es habe sich um<br />

„bedingte Spenden“ gehandelt, was<br />

bedeute, dass sie legal an andere<br />

Empfänger weitergeleitet werden<br />

könnten – eine rechtliche Grauzone.<br />

Der Empfänger war in diesem<br />

Fall die vorsechs Jahren gegründete<br />

Turken-Stiftung, in deren Vorstand<br />

die Erdogan-Tochter Esra Albayrak<br />

sitzt. Turken will mit dem Geld angeblich<br />

ein 21-stöckiges Wohnheim<br />

für in den USA lebende türkische<br />

Kinder und Studenten im NewYorker<br />

Stadtteil Manhattan errichten.<br />

Der humanitäre Zweck, so erklärte<br />

die Ensar-Stiftung, bestehe darin,<br />

die Kinder und Jugendlichen vor<br />

schädlichen Einflüssen der verfemten<br />

islamischen Gülen-Bewegung<br />

zu schützen.<br />

Wie die türkische Nachrichtenwebseite<br />

Diken am Dienstag meldete,<br />

erhielt der Rote Halbmond offenbar<br />

neben der bisher bekannten<br />

Spende der Firma Baskentgaz, die<br />

Der Türkische Rote Halbmond hilft auch im von der Türkeibesetzten Nordsyrien.<br />

GETTY<br />

der Holding eines Erdogan-Schulfreunds<br />

gehört, zwischen 2015 und<br />

2019 von fünf Geschäftsleuten und<br />

elf Unternehmen eine Summe von<br />

bis zu 16 Millionen Euro als „bedingte<br />

Spende“, die es den Spendernermöglichte,Einkommensteuerzahlungen<br />

zu umgehen. Damit<br />

wurden laut Diken Studentenwohnheime<br />

und Schulen gebaut<br />

und Studienstipendien vergeben –<br />

man darfannehmen, in einem konservativ-islamisch<br />

geprägten Umfeld.<br />

Mitden an den Roten Halbmond<br />

geflossenen Steuergeldern werde<br />

nun offenbar ein Luxusgebäude in<br />

New York errichtet, kommentierte<br />

die oppositionelle <strong>Zeitung</strong> Sözcü.<br />

Laut türkischen Medien beschuldigten<br />

Oppositionspolitiker die<br />

Firma Baskentgaz, den Roten Halbmond<br />

für eine komplexes Steuerhinterziehungsoperation<br />

benutzt<br />

zu haben und bezeichneten die<br />

Überweisung großer Summen an<br />

mit der Regierung verbundene Stiftungen<br />

als Korruption, um staatliche<br />

Gegenleistungen zu erreichen.<br />

Wolkenkratzer in NewYork<br />

Der Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu<br />

von der sozialdemokratischen<br />

CHP forderte am Dienstag<br />

den Rücktritt der Führung des Roten<br />

Halbmonds. „Sie bauen einen<br />

Wolkenkratzer in Manhattan“, sagte<br />

er.„Angeblich sollen dortStudenten<br />

unterkommen. Werden die Studenten<br />

dortschlafen oder werden regierungsnahe<br />

Leute aus dem Präsidentenpalast<br />

dort ihre Zukunft sichern?“<br />

DieVorsitzende der oppositionellen<br />

Guten Partei, Meral<br />

Aksener, erklärte: „Der türkische<br />

Rote Halbmond, der eine 150-jährige<br />

Geschichte hat, ist zu einer Interessengruppe<br />

geworden, die Geld<br />

an regierungsnahe Personen fließen<br />

lässt.“<br />

Keine Belege<br />

Der US-Repräsentant der CHP,Yurter<br />

Özcan, hatte zuvor in einem<br />

Rundbrief geschrieben, die Baskentgaz-Spende<br />

sei entgegen den<br />

gesetzlichen Vorschriften beim US-<br />

Finanzamt Internal Revenue Service<br />

nicht registriert worden. Tatsächlich<br />

seien keinerlei Belege vorhanden,<br />

dass die angebliche<br />

Spende den finalen Empfänger Turken-Stiftung<br />

überhaupt erreicht<br />

habe.<br />

„In Wahrheit hat Turken zwischen<br />

Juni 2017 und Juni 2018 insgesamt<br />

nur 1,5 Millionen US-Dollar<br />

Spenden erhalten. Somit ist klar,<br />

dass die Behauptung des türkischen<br />

Roten Halbmonds, 7,9 Millionen<br />

US-Dollar an die Turken-Stiftung<br />

transferiertzuhaben, schlicht nicht<br />

stimmt“, schreibt Özcan. „Es stellt<br />

sich die Frage: Was ist mit dieser<br />

Spende wirklich passiert?“<br />

Bisher hat der Rote Halbmond<br />

diese Frage nicht beantwortet. „Alle<br />

Hinweise im Puzzle um den türkischen<br />

Roten Halbmond weisen auf<br />

die Erdogan-Familie hin“, konstatierte<br />

die oppositionelle NachrichtenplattformArtiGercek.<br />

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Politik/Wirtschaft<br />

Päckchen und<br />

Pakete werden<br />

wieder billiger<br />

Post muss Preiserhöhung<br />

zurücknehmen<br />

Auf Druck der Bundesnetzagentur<br />

wirddie Deutsche Post ihrekürzliche<br />

Preiserhöhung für Pakete zurücknehmen.<br />

Die Behörde hatte die<br />

Preise als zu hoch beanstandet und<br />

ein offizielles Verfahren eingeleitet.<br />

Die Preise sollen zum 1. Mai wieder<br />

gesenkt werden. Dasteilte das Unternehmen<br />

am Mittwoch mit.„Wenn wir<br />

dasVerfahren zu Ende geführthätten,<br />

hätte es noch Jahre gedauert, bis wir<br />

eine Entscheidung bekommen hätten“,<br />

sagte ein Sprecher.„Selbst wenn<br />

wir das inhaltlich anders bewerten,<br />

sollten wir nicht unnötig Zeit und<br />

Kosten investieren.“<br />

Die Post hatte ihre Preise für Privatkunden<br />

zum Jahreswechsel erhöht.<br />

Die Begründung: Die Kosten<br />

für Personal und Transportseien gestiegen.<br />

Bei den unterschiedlichen<br />

Arten vonPaketen fiel die Anhebung<br />

verschieden aus.Ein bis zu zwei Kilo<br />

schweres,mittelgroßes Päckchen innerhalb<br />

Deutschlands kostet in der<br />

Filiale nun 4,79 Euro,zuvor waren es<br />

4,50 Euro.DerVersand eines 10-Kilo-<br />

Pakets verteuerte sich um einen<br />

Euro auf 10,49 Euro. Im Durchschnitt<br />

stiegen die Preise um drei<br />

Prozent. Günstiger kommt weg, wer<br />

seine Pakete online frankiert. Zuletzt<br />

hatte der Konzernseine Paketgebühren2017<br />

angehoben.<br />

Die Bundesnetzagentur hält diese<br />

neuen Preise für zu hoch. Die Regulierungsbehörde<br />

vermutet, dass sie<br />

die tatsächlich anfallenden Kosten<br />

überschreiten. Mit ihrer marktbeherrschenden<br />

Stellung könne die<br />

Post diese Preise deshalb im Sinne<br />

des Wettbewerbs nicht verlangen. Im<br />

Paketbereich hat der Bonner Konzern<br />

einen Marktanteil von rund 70 Prozent.<br />

DieRegulierungsbehörde leitete<br />

deshalb ein offizielles Verfahren gegen<br />

die Post ein. Dieses sei nun „gegenstandslos“<br />

und werde eingestellt,<br />

sagte ein Sprecher am Mittwoch.<br />

Ab Anfang Mai sollen für Päckchen<br />

und Pakete die gleichen Preise<br />

gelten wie zuvor. Das Datum erklärt<br />

sich laut Post dadurch, dass IT-Systeme<br />

und Kundeninformationen<br />

wieder auf die alten Beträge angepasst<br />

werden müssten. DiePost muss<br />

somit mittelfristig auf die Mehreinnahmen<br />

durch Pakete von privaten<br />

Kunden verzichten. Wann und wie<br />

die nächste Preiserhöhung ansteht,<br />

bleibt bis auf Weiteres unklar. „Aber<br />

natürlich werden wir irgendwann die<br />

Preise auch wieder erhöhen müssen“,<br />

sagte der Post-Sprecher. (dpa)<br />

Zerrissen<br />

Donald Trump inszeniert sich bei der Rede zur Lage der Nation als Retter.Senat schmettert Impeachment ab<br />

VonThomas Spang,Washington<br />

Gemächlich schreitet der<br />

Präsident auf das Podium<br />

im Kongress, von dem er<br />

gleich seine Rede zur<br />

Lage der Nation halten wird. Er genießt<br />

den Jubel seiner Partei, die ihn<br />

an diesem Mittwoch nach einem Impeachment-Prozess<br />

ohne Zeugen<br />

und Beweismaterial im Senat mit ihrer<br />

Mehrheit freisprechen wird. Donald<br />

Trump fühlt sich bei der dritten<br />

„State of the Union“-Rede seiner<br />

Amtszeit obenauf. Und obendrein<br />

durfte er schon voraussetzen, was<br />

dann am Mittwoch tatsächlich hegschah:<br />

Der Senat sprach ihn im<br />

Amtsenthebungsverfahren vonallen<br />

Anklagepunkten frei. Wie erwartet<br />

kam nicht die nötige Zweidrittelmehrheit<br />

zustande, umTrump für<br />

Machtmissbrauch oder die Behinderung<br />

von Kongress-Ermittlungen zu<br />

verurteilen.<br />

So konnte Trump auftrumpfen: In<br />

seiner Vorstellung hat er den bei seiner<br />

Amtseinführung beklagten Niedergang<br />

Amerikas beendet und das<br />

Land in kürzester Zeit einer neuen,<br />

strahlenden Zukunft entgegengeführt.<br />

So steht es über der 80 Minuten<br />

langen Rede zum Auftakt des<br />

Wahljahres: „The Great American<br />

Comeback“– „Die großartige amerikanische<br />

Wiederkehr“.<br />

Verächtliche Ignoranz<br />

Zu Beginn überreicht der Präsident,<br />

wie im Protokoll vorgesehen, die Redetexte<br />

an Vizepräsident Mike Pence<br />

und die Sprecherin des Repräsentantenhauses,<br />

die Demokratin<br />

Nancy Pelosi. Diese nimmt die<br />

Mappe an und streckt ihm höflich<br />

die Hand entgegen. Trump ignoriert<br />

sie verächtlich und wendet sich den<br />

Abgeordneten aus dem Repräsentantenhaus<br />

und dem Senat zu. Ein<br />

Affront gegen die Speakerin, die<br />

Gastgeberin des Präsidenten im<br />

Kongress ist und diesen formal einladen<br />

muss, die rituelle „State of the<br />

Union“ zu halten.<br />

Der Ton war gesetzt. Trump enttäuschte<br />

nicht. Er hielt eine Rede, in<br />

der er nach übereinstimmender Ansicht<br />

vonAnalysten nicht einmal den<br />

Versuch unternahm, Gemeinsamkeiten<br />

mit den Demokraten zu suchen.<br />

Die saßen grimmig und versteinert<br />

auf ihren Plätzen, als der<br />

Präsident verkündete, „die Lage der<br />

Nation ist stärker als jemals zuvor“.<br />

Stärker, größer, besser. Esmangelte<br />

nicht an Übertreibungen.<br />

Trump beschwor eine boomende<br />

Wirtschaft, mit Rekordbeschäftigung,<br />

brummenden Fabriken und<br />

Und dann zerreißt sie seine Rede: Nancy Pelosi und Donald Trump im Kongress.<br />

Pete Buttigieg<br />

ist 38, Kriegsveteran<br />

und Ex-<br />

Bürgermeister.<br />

DEMOKRATEN IM PRÄSIDENTSCHAFTSRENNEN<br />

Bernie Sanders<br />

ist 78. Der linke<br />

Senator galt als<br />

Favorit in Iowa.<br />

Vorwahl der Demokraten in Iowa<br />

Wer wird Präsidentschaftskandidat?<br />

26,8% 25,2%<br />

Elizabeth Warren,70,<br />

Senatorin,<br />

war mal Jura-<br />

Professorin.<br />

18,4%<br />

Iowa<br />

JoeBiden,77,<br />

früherer Vizepräsident<br />

und<br />

Mitte-Politiker.<br />

15,4%<br />

Amy Klobuchar,<br />

59, gilt als Vertreterin<br />

der politischen<br />

Mitte.<br />

Stand: 71 %der<br />

Wahlbezirke ausgezählt<br />

12,6%<br />

Pete Buttigieg Bernie Sanders Elizabeth Warren Joe Biden Amy Klobuchar<br />

BLZ/GALANTY; QUELLE: CNN, DPA<br />

DDP<br />

AP(3); GETTY IMAGES (2)<br />

steigenden Löhnen. Alles dank seiner<br />

Steuerreform und den Handelskonflikten<br />

um NAFTA und China.<br />

Die Republikaner riss es von den<br />

Stühlen. „Vier weitere Jahre“ skandierten<br />

sie,als Trump den (imaginären)<br />

Bau seiner „langen, großen und<br />

sehr starken Mauer“ an der Südgrenze<br />

beschwor, den Umgang mit<br />

Flüchtlingen und Einwanderernverteidigte,<br />

seine restriktive Abtreibungspolitik<br />

anpries und vor einer<br />

„sozialistischen Übernahme“ des<br />

Gesundheitssystems warnte.<br />

„In nur drei kurzen Jahren haben<br />

wir die Mentalität des amerikanischen<br />

Niedergangs zerschlagen“,<br />

plusterte sich Trump auf. Und fügte<br />

hinzu, „wir werden niemals jemals<br />

dahin zurückkehren“. So spricht einer,<br />

der seiner Wiederwahl im November<br />

entgegensieht. Grund für<br />

Optimismus bescherte ihm Gallup:<br />

Am Vorabend seines Freispruchs kamen<br />

die besten Umfrageergebnisse<br />

seiner Amtszeit. 49 Prozent der Amerikaner<br />

sind zufrieden mit seiner Arbeit.<br />

DieDemokraten bereiteten ihm<br />

mit dem Auszähldesaster bei den<br />

Vorwahlen in Iowaeine Steilvorlage.<br />

DerKongress als Kulisse<br />

Inzwischen gibt es zwar Zahlen, die<br />

den jungen Ex-Bürgermeister aus Indiana,<br />

Pete Buttigieg, und Senator<br />

Bernie Sanders vorn, Elizabeth Warren<br />

knapp dahinter und Joe Biden<br />

weit abgeschlagen auf dem vierten<br />

Platz sehen. Einvollständiges Ergebnis<br />

liegt noch immer nicht vor. Egal,<br />

werbei den Demokraten das Rennen<br />

macht, der Herausforderer Trumps<br />

wird es schwer haben, sich gegen<br />

den faktenbefreiten Selbst-Inszenierer<br />

zubehaupten. Wie ruchlos sich<br />

Trumpüberalle Regeln hinwegsetzt,<br />

demonstrierte er,als er den Kongress<br />

zur Kulisse machte, dem ultrakonservativen<br />

Talker Rush Limbaugh,<br />

bei dem kürzlich Lungenkrebs diagnostiziert<br />

worden war, die Freiheits-Medaille<br />

zu verleihen, die<br />

höchste Auszeichnung der USA, die<br />

eigentlich verdienten Persönlichkeiten<br />

im Weißen Haus verliehen wird.<br />

In seiner vomTeleprompter abgelesenen<br />

Rede ergriff Trump nicht<br />

eine einzige neue Initiative. Außenpolitik<br />

geriet zur Nebensache. Unerwähnt<br />

blieben unangenehme Wahrheiten<br />

wie die Spaltung des Landes,<br />

die massiven Probleme im Gesundheits-<br />

und Bildungswesen, die bröckelnde<br />

Infrastruktur, die Klimakrise.<br />

AmEnde der Rede schlug die<br />

Stunde von Nancy Pelosi. Sie zerriss<br />

hinter dem Präsidenten genüsslich<br />

dessen Rede-Manuskript. Seite für<br />

Seite,vor laufender Kamera.<br />

DAX-30 in Punkten<br />

6.11.19<br />

BÖRSE<br />

▲ 13456,99 (+1,32 %)<br />

Rohöl je Barrel Brent in US-Dollar<br />

6.11.19<br />

Euro in US-Dollar<br />

6.11.19<br />

Stand der Daten: 05.02.2020 (16:45 Uhr)<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

Gewinner<br />

5.2.20<br />

▲ 56,20 (+4,40 %)<br />

5.2.20<br />

▼ 1,1023 (–0,23 %)<br />

Quelle<br />

aus DAX und MDAX vom 05.02. zum Vortag<br />

5.2.20<br />

CompuGroup Med. 68,25 +12,62 WWWWWWWWWWW<br />

Infineon NA<br />

22,39 +11,20 WWWWWWWWWW<br />

Software 34,18 +9,38 WWWWWWWW<br />

Qiagen 31,98 +5,02 WWWWW<br />

Bechtle 143,00 +4,00 WWWW<br />

Lufthansa vNA 15,10 +3,96 WWWW<br />

Verlierer<br />

aus DAX und MDAX vom 05.02. zum Vortag<br />

Telefonica Deutschl. 2,59 WWWWW –5,65<br />

MTU Aero Engines 269,30 WWW –2,74<br />

Varta 76,80 WWW –2,17<br />

Alstria Office 17,77 WWW –2,04<br />

LEG Immobilien 110,00 WW –1,21<br />

Airbus 136,60 WW –0,93<br />

Leitbörsen im Überblick<br />

52-Wochen Hoch/Tief 05.02. ±% z. 04.02.<br />

Euro Stoxx 50 (EU) +1,12<br />

3814/3125 3773,91<br />

CAC 40(FR) +0,87<br />

6110/4946 5986,47<br />

S&P UK (UK) +0,63<br />

1562/1415 1508,76<br />

RTS (RU) +0,98<br />

1652/1152 1562,38<br />

IBEX (ES) +1,53<br />

9714/8409 9709,10<br />

Dow Jones (US) +0,83<br />

29374/24681 29047,64<br />

Bovespa (BR) +0,80<br />

119593/89409 117347,48<br />

Nikkei (JP) +1,02<br />

24116/20111 23319,56<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 7· ·<br />

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Wirtschaft<br />

Gestörtes Klima bei Siemens<br />

Nicht nur Klimaaktivisten, auch einige Aktionäre beklagen Managementfehler bei der Hauptversammlung des Industriekonzerns<br />

VonThomas Magenheim, München<br />

An einer Stelle wird eseng<br />

für Siemens-Aktionäre.<br />

Klimaaktivisten liegen eng<br />

gedrängt am Boden. „Eure<br />

Erde, eure Zukunft“, skandieren sie.<br />

Andere halten Plakate hoch. „Stoppt<br />

die größte Kohlemine der Welt“,<br />

steht auf einem, „Australien brennt“<br />

auf anderen. Siemens geht das an,<br />

weil der Konzernfür die Mine in Australien<br />

Signaltechnik für den zugehörigen<br />

Kohlezug liefert.<br />

Die meisten Anteilseigner sind<br />

wenig beeindruckt. „Ihr solltet besser<br />

in die Schule gehen“, rät ein älterer<br />

Herr den rund 300 meist jugendlichen<br />

Demonstranten. Auf ein angebotenes<br />

Gespräch über den<br />

„Brandbeschleuniger Siemens“ lässt<br />

er sich nicht ein. Draußen vor der<br />

Olympiahalle als Veranstaltungsort<br />

Greenpeace-Protest an der Siemens-Zentrale in München.<br />

DPA/PETER KNEFFEL<br />

der Hauptversammlung bleiben die<br />

Welten getrennt. Drinnen sieht es<br />

zunächst kaum anders aus.<br />

Es sei grotesk, dass Siemens zur<br />

Zielscheibe von Klimaprotesten geworden<br />

ist, sagt Konzernchef JoeKaeser.<br />

Immerhin habe Siemens als erster<br />

Industriekonzern der Welt schon<br />

vorfünf Jahren verkündet, bis 2030 in<br />

den eigenen Werken weltweit klimaneutral<br />

fertigen zu wollen und die<br />

Emissionen des Klimakillers Kohlendioxid<br />

seit 2014 halbiert. Allerdings<br />

hat der KonzernEnde 2019 auch den<br />

Vertrag für die Kohlemine in Australien<br />

an Land gezogen. Das sehen<br />

nicht nur Klimaaktivisten kritisch.<br />

Nachhaltigkeit zu predigen und<br />

dann einen im negativen Sinn klimarelevanten<br />

Vertrag zu unterschreiben,<br />

passt nicht zusammen, findet<br />

eine Aktionärsschützerin gleich als<br />

erste Rednerin. „Das bringt einen erheblichen<br />

Reputationsschaden, Sie<br />

haben unnötig gepatzt“, bescheinigt<br />

sie Kaeser.Indiesem Stil geht es weiter.<br />

Eine Liste von mehr als 50 Rednern<br />

signalisiert einigen Gesprächsbedarf.<br />

„Klimawandel hat auch am<br />

Kapitalmarkt einen immer höheren<br />

Stellenwert“, redet ein Fondsmanager<br />

dem Siemens-Management ins<br />

Gewissen. DenVertrag für die Kohlemine<br />

zu unterzeichnen, sei ein Fehler<br />

gewesen. Nachdem der aber unseligerweise<br />

geschlossen worden ist,<br />

wäreesein weiterer Fehler gewesen,<br />

ihn wieder zu kündigen. Zumindest<br />

darin sind sich Management und<br />

das Gros der Aktionäre einig. Klimaaktivisten<br />

sehen das anders.<br />

„Siemens muss aus dem Vertrag<br />

aussteigen und notfalls auch eine<br />

Vertragsstrafe zahlen“, findet Lara<br />

Eckstein von der Bürgerbewegung<br />

Campact. Weil Siemens dabei einen<br />

Vertrag mit unlimitierter Haftung<br />

unterzeichnet hat, könnten sich<br />

diese Strafen auf Milliarden aufsummieren,<br />

hält Kaeser entgegen. Dann<br />

schlägt er versöhnliche Töne an.<br />

„Als eine der wahrscheinlich letzten<br />

Management-Generationen<br />

können wir noch rechtzeitig für eine<br />

Wende in der Klimafrage sorgen“,<br />

sagt Kaeser im Stil eines Klimaretters<br />

und kündigt Taten an. Eine Milliarde<br />

Euro werde Siemens bis 2025 in Klimaschutztechnik<br />

stecken.<br />

DieZahlen, die Kaeser vorBeginn<br />

der Hauptversammlung für das erste<br />

Geschäftsquartal vorgelegt hatte,<br />

glänzten nicht. Er selbst sagte, das<br />

Geschäftsjahr habe „etwas verhalten“<br />

begonnen. Dass der Gewinn mit<br />

rund 1,1 Milliarden Euro in etwa auf<br />

Vorjahresniveau blieb, hat der Konzern<br />

unter anderem einer deutlich<br />

niedrigeren Steuerlast zu verdanken.<br />

Rekordzahlen für<br />

Disneys Streamingdienst<br />

Schnelleres Wachstum als bei Netflix in der Startphase<br />

Disney hat mit seinem neuen Online-Videodienst<br />

einen Turbostart<br />

hingelegt. Der erst seit kurzem<br />

verfügbare Streaming-Service Disney+<br />

hatte zu Wochenbeginn bereits<br />

28,6 Millionen Kunden, wie der Unterhaltungsriese<br />

am Dienstag nach<br />

US-Börsenschluss mitteilte. Das<br />

Wachstum habe „sogar unsere<br />

höchsten Erwartungen übertroffen“,<br />

sagte Konzernchef Bob Iger in einer<br />

Konferenzschalte nach der Präsentation<br />

der jüngsten Geschäftsbilanz.<br />

Ab MärzinDeutschland<br />

Disney+ hatte in den USA am 12. November<br />

Premieregefeiertund ist bislang<br />

nur in fünf Ländern empfangbar.InDeutschland<br />

und anderen europäischen<br />

Ländern (Frankreich, Irland,<br />

Italien, Österreich, Schweiz,<br />

Spanien und Großbritannien) soll<br />

der neue Service am 24. Märzanden<br />

Start gehen. Mit dem Angebot will<br />

der Hollywood-Gigant Walt Disney<br />

dem Streaming-Marktführer Netflix<br />

Druck machen, der der klassischen<br />

Kabel-TV- und Entertainment-Industrie<br />

in den vergangenen Jahren<br />

sehr viele Kunden abgejagt hatte.Bis<br />

2025 erwartet der Konzern 100 Millionen<br />

Abonnenten. „In Anbetracht<br />

der fulminanten bisherigen Zahlen<br />

eine jetzt schon konservative Rechnung“,<br />

schreibt die Webseite DerAktionär.<br />

Zum Vergleich: Netflix<br />

knackte die 100-Millionen-Grenze<br />

im Jahr 2017 –sieben Jahrenach dem<br />

internationalen Start, bei Disney wäreneskaum<br />

mehr als fünf Jahre.<br />

Dass der Auftakt von Disney+ so<br />

erfolgreich verlief, liegt an beliebten<br />

Produktionen wie der „Star Wars“-<br />

Serie„The Mandalorian“, aber auch<br />

daran, dass der Streamingdienst das<br />

Angebot von Netflix preislich bislang<br />

erheblich unterbietet. In<br />

Deutschland soll Disney+ monatlich<br />

6,99 Euro kosten oder 69,99<br />

Euro im Jahr. Auch andere finanzstarke<br />

Konzerne wie der iPhone-<br />

Hersteller Apple greifen neuerdings<br />

Mitdem Film „The Mandalorian“ sorgte<br />

Disney+ bereits für Aufsehen. GETTY/E. RODRIGUEZ<br />

mit günstigeren Angeboten im<br />

Streaming-Markt an.<br />

Dass der neue Geschäftszweig bei<br />

Disney dermaßen boomt, hat allerdings<br />

seinen Preis.Sosorgten die hohen<br />

Kosten für den Ausbau des<br />

Streaming-Geschäfts im jüngsten<br />

Quartal für einen Gewinneinbruch<br />

bei Disney. Inden drei Monaten bis<br />

Ende Dezember fiel das Nettoergebnis<br />

aus dem fortgeführten Geschäft<br />

verglichen mit dem Vorjahreswert<br />

um 23 Prozent auf 2,1 Milliarden<br />

Dollar (1,9 Mrd Euro), wie der Konzern<br />

mitteilte. Der Umsatz stieg indes<br />

um gut ein Drittel auf 20,9 Milliarden<br />

Dollar.<br />

ZumVergleich: Netflix gewann im<br />

jüngsten Quartal weltweit 8,8 Millionen<br />

neue Kunden hinzu. Ende 2019<br />

brachte das Unternehmen es auf gut<br />

167 Millionen bezahlte Mitgliedschaften.<br />

Davon ist Disney zwar<br />

noch weit entfernt, doch Netflix ist<br />

auch schon seit mehr als zehn Jahren<br />

im Geschäft und in über 190 Ländern<br />

weltweit vertreten. Anders als<br />

Disney brauchte der Streaming-Pionier<br />

Jahre, um 28 Millionen Kunden<br />

zu erreichen. Die Konkurrenz hat es<br />

nun leichter, dadas Fernsehen im<br />

Internet inzwischen bei vielen Menschen<br />

zum Alltag gehört.<br />

Debatten um ARD und ZDF<br />

Und genau diese Entwicklung spüren<br />

auch die öffentlich-rechtlichen<br />

Sender in Deutschland. DieFamilien<br />

treffen sich nicht mehr ganz selbstverständlich<br />

nach dem Abendessen<br />

im Wohnzimmer zum Fernsehgucken.<br />

Das führt dazu, dass viele Beitragszahler<br />

immer seltener das Angebot<br />

vonARD und ZDF nutzen.<br />

Im Gespräch ist trotzdem eine<br />

moderate Erhöhung des Rundfunkbeitrags<br />

von bisher 17,50 Euro auf<br />

18,36 Euro, den Vorschlag hatte die<br />

Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs<br />

der Rundfunkanstalten<br />

(KEF) im Herbst berechnet. Zu der<br />

Zeit hatte der ARD-Vorsitzende Ulrich<br />

Wilhelm bereits angekündigt,<br />

dass bei den Sendern weiter gespart<br />

werden müsse.<br />

Der ARD-Programmdirektor Volker<br />

Herres ergänzte: „Die nächste<br />

Beitragsperiode wird – egal wie es<br />

ausgeht –janicht so sein, dass es<br />

Manna vom Himmel regnet, sondern<br />

so, dass wir alle unter sehr<br />

knappen Rahmenbedingungen<br />

trotzdem zukunftsfähig bleiben<br />

müssen.“ In dieser Woche kündigte<br />

Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin<br />

von Mecklenburg-Vorpommern,<br />

bei der Verabschiedung<br />

des NDR-Indentanten Lutz Marmor<br />

in Hamburg an: „Es wird indiesem<br />

Jahr eine Grundsatzdebatte über<br />

den Beitrag geben.“ (dpa/BLZ)<br />

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Meinung<br />

Mietendeckel<br />

ZITAT<br />

Rücksicht auf<br />

die Vermieter<br />

Ulrich Paul<br />

wundertsich über die Regelung zur<br />

Absenkung überhöhter Mieten.<br />

Nein, die Zahlen, die das Internetportal<br />

Immoscout 24 jetzt zu den Mietangeboten<br />

für Berlin vorgelegt hat, sind<br />

nicht wirklich überraschend. Viele Vermieter<br />

in Berlin verlangen noch vor dem<br />

Inkrafttreten des Mietendeckels bei der<br />

Neuvermietung einer Wohnung eine<br />

Miete, die deutlich über den künftigen<br />

Oberwerten liegt. DieVermieter verhalten<br />

sich damit so, wie sie sich schon immer<br />

verhalten haben. Sie nutzen die sich bietenden<br />

Spielräume,umihreForderungen<br />

durchzusetzen.<br />

Im Fall des Mietendeckels ist dies völlig<br />

legal. Denn mit dem Deckel werden zunächst<br />

nur die Mieten in laufenden Mietverträgen<br />

auf das am 18. Juni 2019 wirksam<br />

vereinbarte Preisniveau eingefroren.<br />

Für all jene Mietverträge, die erst zwischen<br />

dem 18. Juni 2019 und dem Inkrafttreten<br />

des Mietendeckels abgeschlossen<br />

werden, wird die dabei vereinbarte Miete<br />

eingefroren. Nur wenn diese die neuen<br />

Mietoberwerte ummehr als 20 Prozent<br />

überschreitet, besteht für Mieter die Möglichkeit,<br />

eine Absenkung zu verlangen.<br />

Nein, nicht auf die Oberwerte, sondern<br />

auf die Oberwerte plus 20 Prozent. Denn<br />

das ist die Grenze, die nicht überschritten<br />

werden darf. Wirksam wird die Absenkung<br />

allerdings erst neun Monate nach<br />

dem Inkrafttreten des Gesetzes. Solange<br />

kann der Vermieter eine überhöhte Miete<br />

kassieren. Dass es eine solche Frist gibt,<br />

mutet schon kurios an. Denn eigentlich<br />

sollte man annehmen, dass eine Miete,<br />

die absehbar als überhöht eingestuft wird,<br />

sofort reduziert werden kann. Dass der<br />

Mietendeckel dies –neben anderen Ausnahmen,<br />

die es noch ins Gesetz geschafft<br />

haben –nicht vorsieht, beweist vor allem<br />

eins: dass auf die Vermieter noch immer<br />

Rücksicht genommen wird.<br />

Siemens<br />

Der Umbau<br />

muss kommen<br />

Thomas Magenheim<br />

ist der Meinung,dass der Konzern<br />

die Klimaziele ernst nehmen sollte.<br />

Vor kurzem noch konnte Siemens sich<br />

ohne großen Widerspruch als grüner<br />

Vorzeigekonzern inszenieren. Massive<br />

Proteste vonKlimaaktivisten haben das in<br />

Rekordzeit geändert und den Konzern<br />

zum Klimakiller abgestempelt. Ausgerechnet<br />

Siemens mit seiner oft strom- und damit<br />

energiesparenden Technologie, mit<br />

dem grünen Windkraftgeschäft, mit einem<br />

Konzernchef Joe Kaeser, der versprochen<br />

hat, alle Fabriken bis 2030 klimaneutral zu<br />

machen. Aber es gibt auch ein anderes Siemens,<br />

eines, das Kohlekraftwerke ausrüstet,<br />

auf Gas als Brückentechnologie setzt<br />

und eines,das einer neuen riesigen Kohlemine<br />

in Australien Technik zuliefert. In der<br />

Finanzwelt dagegen haben sich einige zu<br />

echtenVorreiterngemacht.<br />

Die Assekuranzriesen Allianz und Munich<br />

Re versichern Kohleindustrien nicht<br />

mehr. Sie investieren als große Kapitalanleger<br />

auch nicht mehr in Kohle. 60Konzernehaben<br />

Geschäfte mit dem indischen<br />

Adani-Konzern, der die Kohlemine in Australien<br />

baut, im Gegensatz zu Siemens abgelehnt.<br />

Nun ist es für Finanzkonzerne<br />

und Investoren einfacher, sich radikalem<br />

Kampf gegen den Klimawandel zu verschreiben,<br />

als für einen Konzern wie Siemens,der<br />

traditionell in großem Stil Turbinen<br />

für Kohle- und Gaskraftwerke baut<br />

oder wartet und so Laufzeiten verlängert.<br />

Wahr ist aber auch, dass speziell das<br />

Geschäftsmodell der künftigen Siemens<br />

Energy teils klimaschädlich ist. Legitim ist<br />

es zudem, Kaeser beim Thema Nachhaltigkeit<br />

beim Wort zu nehmen und einen<br />

Zeitplan zum Umbau des Siemens-Portfolios<br />

zur Energieerzeugung zu verlangen.<br />

MitKlimaaktivisten ins Gespräch zu kommen,<br />

könnte wirklich helfen. Dazu müssen<br />

aber beide Seiten wollen.<br />

Erfurter Trümmerlandschaft und der einzige Gewinner<br />

Vor der Wahl in Erfurt gab es so ein<br />

Gefühl, wie man es in den vergangenen<br />

Jahren öfter hatte, vor dem<br />

Brexit-Referendum, vorder letzten<br />

USA-Wahl: dass etwas passieren könnte,was<br />

es so noch nicht gab und was laut allen Vorhersagen<br />

nicht passieren sollte.Nicht passieren<br />

dürfte. Und dann kam der Brexit, und<br />

dann Donald Trump als Präsident, und viele<br />

waren entsetzt. Jetzt kann sich Thüringen<br />

einreihen. Thüringen ist mit 2,2 Millionen<br />

Einwohnernkleiner als Berlin, und trotzdem<br />

erschüttertdiese Wahl jetzt das ganzeLand.<br />

DieBrandmauerngegenüber der AfD bleiben<br />

bestehen, das hat der neue Ministerpräsident<br />

Thomas Kemmerich (FDP) in seiner ersten<br />

Rede im Thüringer Landtag gesagt. Dasist<br />

der neue Ministerpräsident, der nur mit den<br />

Stimmen der völkischen, rechtsextremen AfD<br />

vonBjörnHöcke gewählt werden konnte.Das<br />

ist ein Tabubruch, etwas,was es so nach 1990<br />

noch nicht gab.Wenn das die Brandmauer ist,<br />

von der Kemmerich redet, dann ist sie ziemlich<br />

löcherig. Unddann darf man sich nicht<br />

wundern, wenn es demnächst dann doch Zusammenarbeit<br />

mit der AfD geben wird, allen<br />

Beteuerungen zum Trotz. Beteuerungen gab<br />

es ja auch vorder Wahl, vomThüringer CDU-<br />

Chef Mike Mohring und auch von Kemmerich,<br />

dass man jede Art der Zusammenarbeit<br />

mit der AfD ablehnt. Jetztweiß man, was diese<br />

Beteuerungen wert sind.<br />

Interessant ist eigentlich, dass jetzt alle<br />

entsetzt und schockiertsind. Denn es hatte ja<br />

genug Warnzeichen gegeben. DerCDU-Vize-<br />

Fraktionschef im Thüringer Landtag hatte<br />

nach der Wahl gleich eine Koalition mit der<br />

AfD ins Spiel gebracht. Wie inanderen ostdeutschen<br />

Landesverbänden gibt es viele,die<br />

eine Annäherung an die AfD wünschen. Die<br />

AfD ist gerade in ländlichen Gebieten stark,<br />

Es gibt Meldungen, die man mehrmals<br />

liest, weil man dem Inhalt der Nachricht<br />

misstraut. Oder weil man annimmt, man<br />

habe ein Adjektiv übersehen. Jedenfalls ging<br />

es mir so, als ich in gleich mehreren <strong>Zeitung</strong>en<br />

las, nun setze sich nach jahrzehntelangem<br />

Mauern auch der ADAC für Tempo 130<br />

auf deutschen Autobahnen ein.<br />

Schließlich ist meine persönliche Auseinandersetzung<br />

mit dem Dinosaurierclub für<br />

das Automobilwesen inzwischen dreißig<br />

Jahreher.Unter dem Motto „ADACade“ warendamals<br />

Günter Grass,René Böll, ich und<br />

eine Handvoll Mitglieder mit einer kleinen<br />

Anzeige in der Frankfurter Rundschau öffentlichkeitswirksam<br />

aus dem schier allmächtigen<br />

Autolobby-Verein ausgetreten.<br />

Hunderte weitere Mobilisten schlossen sich<br />

uns an –wir hatten um eine Kopie der Kündigung<br />

der Mitgliedschaft gebeten.<br />

Unmittelbarer Anlass für unsere Kampagne<br />

war ein Sturmder Entrüstung des ADAC,<br />

als Bürgermeister Walter Momper mit dem<br />

<strong>Berliner</strong> Senat für ein Teilstück der Avus eine<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo<br />

100 beschloss. Das heftige Pro und Contra<br />

der folgenden Debatte wurde in einem Taschenbuch<br />

des Göttinger Steidl-Verlages<br />

ausführlich dokumentiert. Im Klappentext<br />

des Bändchens heißt es: „Seit Jahrzehnten<br />

gebärdet sich der ADACals Lobbyder uneingeschränkten<br />

Autogesellschaft. Unter dem<br />

Motto ‚Freie Fahrt für freie Bürger‘ im Zweifelsfall<br />

für immer mehr Straßen, mehr Autos,<br />

mehr PS und gegen Tempolimit und alterna-<br />

Thüringen<br />

Alle waren<br />

gewarnt<br />

Sabine Rennefanz<br />

erinnertandie Wortevor der Wahl und die fatale Gleichsetzung<br />

vonAfD und Linker im Osten durch die bürgerlichen Parteien.<br />

KOLUMNE<br />

Neues<br />

aus dem<br />

Tempodrom<br />

Klaus Staeck<br />

Grafiker und Verleger<br />

tive Verkehrskonzepte. ADAC ade –das ist<br />

zum Abschiedsgruß geworden an einem<br />

umweltzerstörenden und überholten Autofetischismus.“<br />

Vor sechs Jahren berichtete<br />

die Süddeutsche <strong>Zeitung</strong>, dass derVerein das<br />

Steidl-Buch unmittelbar nach Erscheinen<br />

vomMarkt gekauft habe.Ineinem Abteil der<br />

Tiefgarage des damaligen Münchner ADAC-<br />

Hauses habe man einen Container mit Hunderten<br />

Exemplaren gefunden.<br />

BERLINER ZEITUNG/HEIKO SAKURAI<br />

viele CDU-Funktionäre fürchten um ihre<br />

Jobs. Und doch hatten offenbar viele geglaubt,<br />

dass sich am Ende in der CDU genügend<br />

Leute finden würden, die im dritten<br />

Wahlgang Ramelow unterstützen. Aus Verantwortungsbewusstsein<br />

in Zeiten des erstarkenden<br />

Rechtsextremismus. Oder Sorge um<br />

die Demokratie. Esgab ja Zeiten, da verband<br />

man diese Wertedurchaus mit Konservativen<br />

und Liberalen. Aber nein. Sie haben es nicht<br />

getan. Warum? Aus Karrieregeilheit?Weil der<br />

Wahlverlierer Mohring jetzt doch noch auf ein<br />

Pöstchen im Kabinett hoffen darf?<br />

Oder ist es einfach der alte Linkenhass,<br />

der durchkommt, der schon in den Neunzigerjahren<br />

im Ostendazu führte,dass rechtsextreme<br />

Tendenzen übersehen und verschwiegen<br />

wurden, der bei der Ost-CDU und<br />

Ost-FDP dann doch dazu führt, dass man<br />

sich der völkischen, rechtsextremen AfD eines<br />

Björn Höcke näher fühlt als der Linken<br />

des evangelischen, westdeutschen Gewerkschafters<br />

Ramelow.<br />

Die bundespolitisch befürwortete Gleichsetzung<br />

vonLinker und AfD hat dazu geführt,<br />

dass es keine Annäherung zur Linken gab,obwohl<br />

sich viele Wähler eine solche Koalition<br />

wünschten und auch der ehemalige Bundespräsident<br />

JoachimGaucksich dafür einsetzte.<br />

Ein Mann, der nun wahrlich kein PDS-Verharmloser<br />

ist. Der Linkenhass lebt, das hörte<br />

man beim Thüringer CDU-Bundestagsabgeordneten<br />

Tankred Schipanski, der im<br />

Deutschlandfunk von extremen, radikalen,<br />

dunklen, Stasi-verseuchten Verbindungen<br />

schwadronierte, die angeblich hinter Ramelow<br />

einen kommunistischen Umsturz planten.Wieblind<br />

muss mansein, um so zu reden<br />

unddie eigentliche Gefahr zu verkennen?<br />

DieKonservativen und Liberalen in Erfurt<br />

stellen sich damit jetzt auch ganz offen gegen<br />

die Beschlüsse ihrer Bundesparteien.<br />

Und damit brechen jetzt Konflikte auf, die<br />

Bundes-CDU und Bundes FDP-immer kleinhalten<br />

wollten. Weil sie nicht wissen wollten,<br />

was im Osten politisch los ist.<br />

Es gibt auf Bundesebene Beschlüsse, dass<br />

man zur Linken und zur AfD den gleichen Abstand<br />

hält –diese absurde Gleichsetzung hat<br />

nun dazu geführt, dass die Kräfte, die in der<br />

CDU für eine Öffnung zur Linken waren, sich<br />

nicht durchsetzen konnten. Annegret Kramp-<br />

Karrenbauer hat sich für ein Kooperationsverbot<br />

mit der AfD eingesetzt. Dass sich die CDU<br />

Thüringen nun darüber hinwegsetzt, setzt<br />

auch sie unter Zugzwang. Eigentlich müssten<br />

sie und Christian Lindner die Landesverbände<br />

vonCDU und FDP ausschließen.<br />

Der mehr als 100 Jahre alte ADAC ist bis<br />

heute nach dem Deutschen Olympischen<br />

Sportbund der mitgliederstärkste und damit<br />

auch politisch mächtigste Verein der Bundesrepublik.<br />

Noch immer glauben zu viele Bundesbürger,<br />

sie liefen Gefahr, imFalle einer<br />

Panne im weiten Land verhungern und verdursten<br />

zu müssen, wären da nicht die „Gelben<br />

Engel“ als Helfer in der Not. Auch deshalb<br />

verfolge ich die gegenwärtige Debatte um ein<br />

Tempolimit –obwohl inzwischen ohne eigenes<br />

Auto –mit besonderer Aufmerksamkeit.<br />

Verbunden mit der Freude,dasssich hin und<br />

wieder doch etwas bewegt in diesem unserem<br />

Lande. Selbst das Manager Magazin, linker<br />

Tendenzen unverdächtig, widmete sechs<br />

Jahre nach dem Erscheinen unserer Schrift<br />

dem Club eine Titelgeschichte mit der Überschrift<br />

„Moloch ADAC. Die zweifelhaften Geschäfte<br />

des Automobilclubs.“<br />

Dabei ist noch gar nichts entschieden.<br />

Immerhin besteht laut Umfrage inzwischen<br />

auch eine Mehrheit der Bevölkerung auf einem<br />

Limit. Aber ausgerechnet Verkehrsminister<br />

Andreas Scheuer –ohnehin nicht die<br />

hellste Zündkerze im Regierungsmotor –will<br />

per Fallrückzieher den Autoclub auf dem<br />

neuen Wegausbremsen. Es geht wieder einmal<br />

um die Freiheit zur Raserei, die er gefährdet<br />

sieht. Und seine CSU setzte mit der<br />

Internetkampagne im AfD-Design „Tempolimit?<br />

NEIN Danke! Mach mit –Gemeinsam<br />

gegenTempolimit“ letzten Sonntag noch einen<br />

drauf: Rückwärtsgang im Kreisverkehr.<br />

Gute Fahrt, Vati!<br />

„Wie macht man das,<br />

wenn man ein berufstätiger<br />

Mensch ist, der hin und<br />

wieder irgendwo hin<br />

muss?“<br />

Armin Rohde, Schauspieler, feiert die<br />

Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg als „Lichtgestalt“<br />

und überhaupt als Vorbild für uns alle, will aber auf<br />

Flugreisen zu Dreharbeiten nicht verzichten, um seinen<br />

engen Terminkalender einzuhalten.<br />

AUSLESE<br />

Donald Trump<br />

hat einmal recht<br />

Die glücklosen US-Demokraten sind<br />

das Thema vieler Kommentare am<br />

Mittwoch. „Eine größere Blamage hat die<br />

amerikanische Demokratie schon lange<br />

nicht mehr erlebt“, schreibt die liberale<br />

slowakische Tageszeitung Sme zum Vorwahlen-Desaster.<br />

„Die Unfähigkeit, nach<br />

einer vernünftigen Zeit das zuverlässige<br />

Ergebnis der Wahlen herauszubekommen,<br />

ist vielleicht noch in Äquatorialafrika<br />

verständlich, aber doch nicht im<br />

Bundesstaat Iowa.“ „Die Vorwahlen ...<br />

hätten für die Demokraten nicht schlechter<br />

beginnen können“, meint auch die<br />

spanische <strong>Zeitung</strong> El Mundo.„Man muss<br />

daran erinnern, dass die Stimmenauszählung<br />

in Iowa schon 2016 sehr umstritten<br />

war, als beim sehr knappen Sieg von Hillary<br />

Clinton über Bernie Sanders von Betrug<br />

die Rede war. Die Demokraten machen<br />

es (US-Präsident Donald) Trump<br />

derzeit sehr einfach. Dieser wirdnach den<br />

Umfragen ohne Probleme die Wiederwahl<br />

schaffen.“<br />

„Grund zur Freude hat nur einer: Donald<br />

Trump“, ist auch die Meinung der<br />

WienerTageszeitung DerStandard:„Seine<br />

Herausforderer haben sich vor aller Augen<br />

bis auf die Knochen blamiert, sie bleiben<br />

gespalten und reiben sich ... eher aneinander<br />

als an ihm. Wenn der Präsident<br />

nun poltert, die Demokraten könnten es<br />

einfach nicht, sie seien nicht einmal imstande,<br />

einen Herausforderer zu küren,<br />

muss man ihm wohl oder übel ganz einfach<br />

rechtgeben.“ Christine Dankbar<br />

PFLICHTBLATT DER BÖRSE BERLIN<br />

Herausgeber: Dr.Michael Maier.<br />

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Mitglieder der Chefredaktion: Elmar Jehn, Margit J. Mayer,<br />

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Tobias Miller,Michael Heun.<br />

Textchefin: Bettina Cosack.<br />

Newsroom-Manager: Jan Schmidt.<br />

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Investigativ: Kai Schlieter.<br />

Kultur: Harry Nutt.<br />

Regio: Arno Schupp, Karim Mahmoud.<br />

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Sport: Markus Lotter.<br />

Story: Christian Seidl.<br />

Meinungsseite: Christine Dankbar.<br />

Seite 3/Report:Bettina Cosack.<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> erscheint sechs Mal in der Woche. Bezugspreis monatlich<br />

45,90 €einschl. 7% Mehrwertsteuer,außerhalb vonBerlin und Brandenburg<br />

49,50 €; AboPlus, inklusiveStadtmagazin tip 54,19 €(nur in Berlin und<br />

Brandenburg). Bezugspreis des Studentenabonnements monatlich 27,60 €,<br />

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(Streik/Aussperrung) besteht kein Belieferungs- und<br />

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Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> ist die reichweitenstärkste Abonnementzeitung Berlins<br />

und erreicht laut Mediaanalyse 2019 in Berlin und<br />

Brandenburg täglich 267 000 Leser.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 9<br />

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Berlin<br />

Der Taxikonkurrenz<br />

Berlkönig droht<br />

offenbar das Aus<br />

Seite12<br />

Autofreie Innenstadt: Wäre das Fahrverbot überhaupt erlaubt? Seite 11<br />

Mietendeckel: Werden die Vorgaben des Gesetzes umgangen? Seite 12<br />

Döner statt Nudelsuppe<br />

Die <strong>Berliner</strong> meiden derzeit die Chinesen: In den Restaurants, aber auch in den Verkehrsmitteln. Viele Chinesen sorgen sich um ihre Verwandten in der Heimat<br />

VonMechthild Henneke<br />

HerrYang sitzt im hinteren<br />

Teil seines Geschäfts<br />

„Chinas Kultur“ in Schöneberg<br />

auf einem alten<br />

Stuhl und hofft, dass die Corona-<br />

Krise bald vorüber ist. „Anders als<br />

anderebin ich ein bisschen optimistisch“,<br />

sagt er.Der 65-Jährige hat vor<br />

allem einen Wunsch: dass seine Frau<br />

bald nach Berlin zurückkehrt. Sie<br />

flog zum chinesischen Neujahrsfest<br />

zu ihren Eltern nach Peking. Jeden<br />

TagtelefoniertJianming Yang mit ihr<br />

–und es geht allen gut. „Sie bleibt zu<br />

Hause.Das Essen bestellen sie bei einem<br />

Lieferdienst“, sagt er.AmSonntag<br />

in zehn Tagen will sie wieder ins<br />

Flugzeug steigen. Ob das klappt?<br />

Beleidigungen in der U-Bahn<br />

Warten auf Gäste, die nicht kommen: Ying Wong,Geschäftsführerin des Restaurants „Aroma“ in Charlottenburg.<br />

Etwa 12 500 Chinesen leben in Berlin<br />

und sorgen sich um ihre Familien in<br />

der Heimat, besonders, wenn die in<br />

Ballungszentren wohnen. In Peking<br />

kam das Leben –wie in der am meisten<br />

betroffenen Provinz Hubei –fast<br />

völlig zum Erliegen. „Wenn die Menschen<br />

sich draußen bewegen möchten,<br />

können sie das nur in den Grenzen<br />

ihren Wohnanlagen“, sagt Ladenbesitzer<br />

Jianfei Da aus Charlottenburg.<br />

Auch Da hält engen Kontakt<br />

zur Familie in Peking, meist über den<br />

in China beliebten Messengerdienst<br />

WeChat. Er sei mit seinem Geschäft<br />

vonder Krise nicht betroffen, sagt er,<br />

die Kunden kämen nach wie vor.<br />

Ganz anders ist es in den vielen<br />

asiatischen Restaurants an der Kant-<br />

Straße in Charlottenburg. Sie reihen<br />

sich dicht an dicht, und bei den Chinesen<br />

fällt auf: Dort, wo sonst kaum<br />

ein Tisch zu bekommen ist, herrscht<br />

nun wenig Betrieb. „Die Deutschen<br />

gehen jetzt lieber einen Döner essen“,<br />

sagtYingWong bitter.Sie ist Geschäftsführerin<br />

im „Aroma“. In dem<br />

großen Restaurant ist zur Mittagszeit<br />

gerade mal ein einziger Tisch besetzt.<br />

Wongs Geschäft lebt nicht nur<br />

von den <strong>Berliner</strong>n, sondern auch<br />

von Chinesen und chinesischen Besuchsgruppen.<br />

„Und die kommen<br />

jetzt nicht mehr rein nach Deutschland,<br />

weil es keine Flüge gibt.“ Auch<br />

eine Kellnerin im beliebten Lokal<br />

„Tian Fu“erzählt, dass seit einer Woche<br />

gähnende Leereherrsche.<br />

Der Umsatzausfall macht den<br />

Gastronomen zu schaffen. Wielange<br />

können sie ohne Gäste durchhalten?<br />

Eine Antwort auf die Frage gibt es<br />

nicht. Neben den Sorgen um die Einkünfte<br />

kommt es immer wieder zu<br />

unangenehmen und diskriminierenden<br />

Situationen beim Wegdurch<br />

die Stadt. Wong erzählt, dass eine<br />

Frau sie im Bus angeschaut habe<br />

und gesagt habe: „Alle Chinesen haben<br />

den Virus.“ Dann setzte sie sich<br />

vonihr weg. „Was soll das?“, sagt sie.<br />

„Ich bin in Deutschland zu Hause.“<br />

In der Mensa der Technischen<br />

Universität erzählen die indonesischen<br />

Studenten Liliana und Eric,<br />

dass sie an einem Imbiss ausgelacht<br />

wurden. „Drei Jungen riefen Corona<br />

und lachten laut.“ Der Elektronikstudent<br />

Luong aus Vietnam erzählt<br />

von einem Freund, von dem alle in<br />

der U-Bahn abrückten, weil er einen<br />

Mundschutz trug. „Ich würde auch<br />

gerneinen Mundschutz tragen, aber<br />

ich traue mich nicht“, sagt Luong.<br />

Tong, eine chinesische Studentin<br />

der visuellen Kommunikation ärgert<br />

sich über das aktuelle Titelblatt des<br />

Spiegel. „Mit ,Made in China’ wird<br />

THOMAS UHLEMANN<br />

suggeriert, dass der Virus inChina<br />

hergestellt wurde“, sagt sie. Die<br />

Nachricht, dass Unbekannte am vergangenen<br />

Freitag eine Chinesin in<br />

Berlin geschlagen und zu Boden gerissen<br />

haben, beschäftigt sie.„Dieser<br />

Rassismus gegen uns macht keinen<br />

Spaß“, sagt sie vorsichtig.<br />

Die Botschaft protestiert nun<br />

auch öffentlich.„Wir haben gesehen,<br />

dass es in Deutschland einzelne Medien<br />

und Medienvertreter gibt, die<br />

sich zwar Objektivität und Rationalität<br />

auf die Fahne geschrieben haben,<br />

dennoch aber nicht davor zurückschrecken,<br />

rassistische Äußerungen<br />

zu veröffentlichen, und ausländerfeindliche,<br />

insbesondere gegen<br />

China gerichtete diskriminatorische<br />

Tendenzen zu dulden oder sogar<br />

weiter anzufachen.“ Die Botschaft<br />

habe beim Auswärtigen Amt interveniert<br />

und fordert Maßnahmen, um<br />

die Rechte und die Würde der chinesischen<br />

Bürger zu gewährleisten.<br />

JuttaWollenweber vonder Gesellschaft<br />

für Deutsch-Chinesische<br />

Freundschaft sagt zur Angst der<br />

Deutschen vor Corona: „Es darf<br />

keine Paranoia ausbrechen.“<br />

Eine gute Nachricht erhielten am<br />

Mittwoch jene Chinesen, die mit Besuchsvisum<br />

in Berlin sind. Das Landesamt<br />

für Einwanderung hat beschlossen,<br />

dass das 90 Tage gültige<br />

Besuchervisum verlängert werden<br />

kann. Normalerweise ist dies ausgeschlossen.<br />

Nach Ansicht des Amtes<br />

handelt es sich bei der Corona„um<br />

höhere Gewalt“, sagte ein Sprecher<br />

der Innenverwaltung. Bei der Verzögerung<br />

der Rückkehr chinesischer<br />

Touristen erfolge eine gebührenfreie<br />

Verlängerung für maximal 90 Tage.<br />

Nachricht der Hoffnung aus China<br />

So lange soll die Krise aber nicht<br />

dauern, hofft Herr Yang. Der Ladenbesitzer<br />

sagt: „Es gibt ein chinesisches<br />

Sprichwort: Der Himmel hat<br />

manchmal dunkle Wolken.“ Er<br />

meint: Es kommen oft unerwartet<br />

schlechte Zeiten, die der Mensch<br />

überstehen muss. Plötzlich klingelt<br />

sein Telefon. Sein Bruder ruft an. Er<br />

liegt gemütlich in Peking im Sessel<br />

und gibt gähnend die neusten Corona-Zahlen<br />

durch: „10 000 Infizierte,<br />

mehr als 400 Tote und mehr<br />

als 600 Genesene.“ Herr Yang strahlt:<br />

„Zum ersten Malist die Zahl der Genesenen<br />

größer als die der Toten.“<br />

Freiheit leben.<br />

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10 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 10<br />

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·<br />

Berlin<br />

Förderung für Langhansstraße<br />

Das Gebiet Langhansstraße<br />

soll in die Städtebauförderung<br />

des Bundes<br />

aufgenommen werden. Das<br />

hat der Senat beschlossen.<br />

Die Auftaktveranstaltung für<br />

die gesetzlich vorgeschriebene<br />

Bürgerbeteiligung ist<br />

für Dienstag, 11.Februar, geplant.<br />

Siebeginnt um 17 Uhr<br />

in der Aula der Heinz-<br />

Brandt-Schule, Langhans-<br />

Weißensee<br />

straße 120. Dabei werden<br />

Vertreter des Stadtentwicklungsamtes,<br />

der Senatsverwaltung<br />

für Stadtentwicklung<br />

und Wohnen sowie des<br />

zuständigen Planungsbüros<br />

über die vorbereitenden Untersuchungen<br />

informieren<br />

sowie Anregungen der Anwohner,<br />

Gewerbetreibenden<br />

und lokalen Akteure aufnehmen.<br />

(mw.)<br />

Grundstein für Campus gelegt<br />

Mit der Grundsteinlegung<br />

für das Gebäude<br />

B6 nimmt das Projekt „Am<br />

Oktogon – Campus für Gewerbe<br />

und Technologie“ in<br />

der Hermann-Dorner-Allee<br />

weiter Gestalt an. Das fünfstöckige<br />

Gebäude mit einer<br />

Mietfläche von 1 900 Quadratmetern<br />

ist der achte Neubau<br />

auf dem hier entstehenden<br />

Technologie-Campus.<br />

Adlershof<br />

Rund 30 000 Quadratmeter<br />

sind nach Angaben des Bauhherren<br />

jetzt vermietet. Das<br />

Gebäude B6 entsteht auf der<br />

Westseite,auf der Büroräume<br />

mit 55 000 Quadratmetern<br />

Platz gebaut werden sollen.<br />

Insgesamt sind 17 Neubauten<br />

und ein Bestandsgebäude mit<br />

einer Bruttogrundfläche von<br />

85 000 Quadratmetern geplant.<br />

(ylla.)<br />

Seit zwei Jahren sichernSpanngurte<br />

den Pfeiler. STEFAN BARTYLLA<br />

Mitte<br />

Säule mit Gürtel<br />

Tagtäglich<br />

beobachten<br />

Tausende Autofahrer<br />

diese seltsame Konstruktion<br />

am Eckpfeiler des Geschäftshauses<br />

an der Leipziger-<br />

Ecke Wilhelmstraße. Ein<br />

BVG-Bus hatte die Säule im<br />

Herbst 2017 gerammt. Seither<br />

halten Spanngurte die<br />

Verkleidung zusammen. In<br />

Kürze soll der Pfeiler tatsächlich<br />

repariertwerden. (ylla.)<br />

Ein Stadtplatz als Treffpunkt<br />

Derzeit stehen im Auguste-Viktoria-Kiez<br />

zwei Bauvorhaben im Fokus,<br />

die mit Fördermitteln aus<br />

dem Senatsprogramm „Soziale<br />

Stadt“ unterstützt werden:<br />

In einer gemeinsamen<br />

Initiative der Segenskirchgemeinde<br />

und der Wohnungsbaugesellschaft<br />

soll der<br />

Stadtplatz Quäkersiedlung<br />

entstehen, um als Treffpunkt<br />

Reinickendorf<br />

den Nachbarschaftsgeist zu<br />

fördern. Noch in diesem Jahr<br />

soll der Bau–zusammen mit<br />

dem Neubau der Kirche –beginnen.<br />

Das Gesamtvolumen<br />

der Fördermaßnahme<br />

liegt bei rund 700 000 Euro.<br />

Außerdem werden die Klixarena<br />

mit dem Bolzplatz von<br />

Grundauf renoviertsowie im<br />

Umfeld altersgerechtes<br />

Spielgerät aufgestellt. (nm.)<br />

Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

Den Bezirk per Box entdecken<br />

Die Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

bietet zwei neue Medienboxen<br />

zum Thema „Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

–<br />

Bezirksgeschichte ins Klassenzimmer,Schulklassen<br />

ins<br />

Bezirksmuseum“ an. DieBoxen<br />

enthalten je 20 Bücher<br />

und Hefte sowie eine DVDzu<br />

Geschichte, Kunst und Kultur,<br />

zum Erkunden und Ent-<br />

decken im Bezirk, außerdem<br />

ein Puzzlespiel mit Motiven<br />

aus dem Museum Charlottenburg-Wilmersdorf<br />

inder<br />

Villa Oppenheim. Die Boxen<br />

stehen ab sofort inder Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek,<br />

Brandenburgische Straße 2,<br />

und in der Ingeborg-Bachmann-Bibliothek,<br />

Nehringstraße<br />

10, zum Ausleihen für<br />

Lehrer bereit. (kr.)<br />

Werbung unter falscher Flagge<br />

INDYMEDIA<br />

Eine linksradikale Gruppe, die sich<br />

„Bundesamt für Veralberung“ nennt,<br />

hat in der Innenstadt gefälschte Plakate<br />

des Bundesamts für Verfassungsschutz<br />

aufgehängt. Anlass war der internationale<br />

Polizeikongress, der am Dienstag und<br />

Mittwoch in Berlin stattfand. Auf den Plakaten<br />

wirdvorgeblich um Personal geworben,<br />

das „willkürliche Gewalt“ und „Rassimus“<br />

schützen möchte. Auf der Plattform<br />

Indymedia war von 35Postern die Rede,<br />

die an Werbeflächen der Firma WallDecaux<br />

gehängt wurden. Das Unternehmen<br />

entfernte die Plakate am Mittwoch.<br />

Ohne Rampe in den Bus<br />

Zwar ist das Einstiegsbord<br />

nur sechs Zentimeter höher<br />

als bislang üblich, doch<br />

genau dieser kleine Unterschied<br />

macht eine Staakener<br />

Bushaltestelle zu einer kleinen<br />

Revolution: In der vergangenen<br />

Woche ist an der<br />

Obstallee Berlins erster barrierefreier<br />

Busstopp eingeweiht<br />

worden. Klapprampen<br />

haben hier ausgedient. (nm.)<br />

Spandau<br />

Mit dem Rollstuhl barrierefrei in<br />

den Bus.<br />

BEZIRKSAMT SPANDAU<br />

Die „Waschküche“ an der<br />

Feldstraße 10 soll sich in<br />

den kommenden Monaten<br />

zu einem Kulturort imBrunnenviertel<br />

entwickeln. Noch<br />

steht sie dem Kiez aber nicht<br />

im vollen Umfang zur Verfügung.<br />

DerGrund: ein fehlender<br />

Notausgang. Kleinere<br />

Veranstaltungen und Ausstellungen<br />

sind aber schon<br />

jetzt möglich. Bis zum 9. Fe-<br />

Gesundbrunnen<br />

Neuer Kulturort<br />

bruar können Besucher täglich<br />

zwischen 16 und 20 Uhr<br />

die Ergebnisse eines Ideenwettbewerbs<br />

zum „Joanes<br />

Preis“ für soziale Stadtraumgestaltung<br />

in der Alten<br />

Waschküche einsehen. Gegenstand<br />

des Wettbewerbs<br />

waren Ackerstraße und<br />

Ackerplatz. Das Gewinnerkonzept<br />

soll in diesem Frühjahr<br />

umgesetzt werden. (kr.)<br />

Performance: Bridge Markland<br />

ist eine Künstlerin, die gerndie<br />

Grenzen zwischen Tanz, Cabaretund<br />

Puppentheater überschreitet.<br />

Dasbeweist sie wieder<br />

vom13. bis 15. Februar,jeweils<br />

um 20 Uhr, auf der Bühne<br />

der Brotfabrik, Caligariplatz 1.<br />

In ihrem Stück„ratten in the<br />

box“ übersetzt sie Hauptmanns<br />

Tragikomödie„Die Ratten“ für<br />

die Generation Popmusik.<br />

TERMINE<br />

Diskussion: Wasder Mietendeckel<br />

für Marzahn und Hellersdorfbedeutet<br />

und wie er vor<br />

Ortumgesetzt wird, können<br />

Interessierte mit der Senatorin<br />

für Stadtentwicklung und<br />

Wohnen, Katrin Lompscher<br />

(Die Linke), am 10. Februar,<br />

um 18.30 Uhr, diskutieren. Veranstaltungsortist<br />

die Geschäftsstelle<br />

der Linken an der<br />

Henny-Porten-Straße 10–12.<br />

Kneipenquiz:Die Hauptstadt<br />

vonItalien? DasLieblingsgetränk<br />

der Yetis? Solche und andereFragen<br />

erwarten alle Besucher<br />

beim interaktiven Kneipenquiz<br />

im Theater „Verlängertes<br />

Wohnzimmer“, Frankfurter<br />

Allee 91, am 12. Februar,<br />

ab 19.30 Uhr. DerEintritt kostet<br />

zwei Euro,die Gewinner bekommen<br />

den Pott. Eine Anmeldung<br />

ist nicht nötig.<br />

Die <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> berichtet aus den BezirkeninZusammenarbeit mit dem <strong>Berliner</strong> Abendblatt.<br />

Jelbi-Station eröffnet<br />

Die <strong>Berliner</strong> Verkehrsbetriebe<br />

(BVG) haben ihre<br />

fünfte Jelbi-Station eröffnet.<br />

Diesmal können sich<br />

Anwohner, Beschäftigte<br />

und Besucher der Ullsteinstraße<br />

über das neue Mobilitätsangebot<br />

freuen. Ab<br />

sofort können hier Fahrräder,<br />

Motorroller, Tretroller<br />

sowie flexible Carsharing-Autos<br />

via Jelbi-App<br />

Tempelhof<br />

gebucht und genutzt werden.<br />

Die neue Station befindet<br />

sich an der Ullsteinstraße<br />

138, direkt vor dem<br />

denkmalgeschützten Ullsteinhaus.<br />

Ein besonderer Clou an<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 11<br />

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Eine Stadt ohne Autos –das wünschen sich manche Grüne. Der Senat möchte in Zukunft nur noch Elektro-Pkw erlauben.<br />

DPA/RIEDL<br />

Streit um benzinfreie Zone<br />

Berlin will Pkw mit Verbrennungsmotoren aussperren. Aber wäre das erlaubt?<br />

03<br />

VonPeter Neumann<br />

Zehn Jahre noch, dann soll<br />

die <strong>Berliner</strong> Innenstadt für<br />

Autos mit Verbrennungsmotoren<br />

gesperrt werden.<br />

So sieht es das Konzept vor, mit dem<br />

Umweltsenatorin Regine Günther<br />

(Grüne) der Klimanotlage in Berlin<br />

begegnen will. Doch wäreeine „Zero<br />

Emission Zone“ angesichts der jetzigen<br />

Rechtslage überhaupt zulässig?<br />

Daran gibt es Zweifel –auch bei einem<br />

Verband, der sonst meist nichts<br />

gegen die Grünen-Politik einwendet.<br />

„Abdem Jahr 2030 sollen Pkw mit<br />

Verbrennungsmotoren auf fossiler<br />

Basis in der Umweltzone möglichst<br />

ausgeschlossen werden, 2035 soll die<br />

Ausweitung auf das Gebiet der Gesamtstadt<br />

erfolgen“, so steht es in<br />

Günthers Vorlage für den Senat.<br />

Doch beim Bund für Umwelt und<br />

Naturschutz Deutschland, kurz<br />

BUND, heißt es: „Aus unserem Arbeitskreis<br />

Recht habe ich die Antwortbekommen,<br />

dass es dafür keine<br />

Rechtsgrundlage gibt.“ Das teilte<br />

BUND-Sprecher Daniel Jahn mit.<br />

CDU-Politiker radikaler als Grüne<br />

Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club<br />

(ADAC), kein Freund des<br />

BUND,sieht es genauso.„Es gibt unserer<br />

Ansicht nach keine rechtliche<br />

Grundlage,die einen Ausschluss von<br />

Verbrennern rechtfertigen würde“,<br />

sagte SandraHass vomADACBerlin-<br />

Brandenburg. Derzeit dürften Fahrverbote<br />

nur in bestimmten Fällen<br />

festgesetzt werden, um bei der Luftreinhaltung<br />

konkrete Ziele zu erreichen.<br />

Dasergebe sich aus einem Urteil<br />

des Bundesverwaltungsgerichts<br />

vom27. Februar 2018.<br />

„Demnach sind Fahrverbote für<br />

Dieselfahrzeuge bis einschließlich<br />

Euro 5zulässig, wenn kein ‚milderes‘<br />

Mittel mehr zur Verfügung steht, um<br />

die Luftreinhalteziele einzuhalten“,<br />

so der ADAC. Unter Berufung auf das<br />

Urteil entschied das Verwaltungsgericht<br />

Berlin am 9. Oktober 2018, dass<br />

an acht Straßenabschnitten in Berlin<br />

ein solches Durchfahrverbot anzuordnen<br />

ist. Dort werde der zulässige<br />

Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm<br />

Stickstoffdioxid pro Kubikmeter<br />

Luft überschritten, alle sonstigen<br />

Maßnahmen reichten nicht aus.<br />

Stets sei ein Fahrverbot gründlich<br />

abzuwägen, und es dürfe nur als<br />

letztes Mittel angeordnet werden.<br />

Deshalb wies das <strong>Berliner</strong> Gericht<br />

den Wunsch der Umwelthilfe zurück,<br />

das Verbot auf das gesamte Gebiet<br />

innerhalb der Ringbahn auszuweiten.<br />

Nur 2,9 Kilometer Straße<br />

sind für Diesel bis Euro 5tabu. Dagegen<br />

sahen Konzepte der früheren Senatoren<br />

Volker Hassemer und Herwig<br />

Haase (CDU) vor, „schmutzige“<br />

Autos aus dem gesamten Zentrum<br />

auszusperren. Ihre Pläne von 1992<br />

und 1994 waren radikaler als das,<br />

was der rot-rot-grüne Senat umsetzt.<br />

Das Fazit des ADAC: Das angekündigte<br />

flächendeckende Verbot<br />

für alle Benziner und Diesel-Pkw<br />

wäre nach der jetzigen Rechtslage<br />

unzulässig, weil es „in keiner Weise<br />

als verhältnismäßig“ bewertet werden<br />

könne. „Ein Fahrverbot muss<br />

immer im direkten Zusammenhang<br />

mit den erhobenen Messdaten der<br />

Luftqualität stehen, und wir können<br />

im Moment nicht vorhersagen, wie<br />

sich die Luftqualität in den kommenden<br />

zehn Jahren entwickelt.“<br />

DasMinisterium hat eine Idee<br />

Ausgerechnet das Bundesverkehrsministerium,<br />

das vom CSU-Politiker<br />

Andreas Scheuer geleitet wird, bringt<br />

einen möglichen Ansatzpunkt für<br />

eine Änderung der Rechtslage in die<br />

Debatte ein. „Umweltzonen werden<br />

auf Grund eines Luftreinhalteplans<br />

angeordnet“, hieß es unter Verweis<br />

auf den Paragrafen 40 des Bundes-<br />

Immissionsschutzgesetzes.Wenn ein<br />

solcher Plan dies vorsehe,könnte die<br />

zuständige Behörde den Straßenverkehr<br />

„beschränken oder verbieten“.<br />

Stets gelte aber der Grundsatz der<br />

Verhältnismäßigkeit, so Experten.<br />

Die Senatsverwaltung kann noch<br />

nicht mitteilen, ob und wie die<br />

Rechtslage anzupassen wäre. „Die<br />

Angelegenheit wird derzeit noch geprüft“,<br />

sagte Günthers Sprecher Jan<br />

Thomsen. „Sie ist nicht nur per se<br />

komplex, sondern auch durch umfangreiche<br />

Rechtsprechung und europarechtliche<br />

Aspekte geprägt.<br />

Wann ein Ergebnis vorliegen wird,<br />

können wir derzeit nicht sagen.“<br />

Spanner filmt in Festival-Duschen<br />

Die Veranstalter der „Fusion“ raten den Opfern, Anzeige zu erstatten<br />

VonPhilippe Debionne<br />

Bei dem linksalternativen Musikfestival<br />

„Fusion“ auf einem ehemaligen<br />

Militärflugplatz im mecklenburgischen<br />

Lärz nahe der Müritz<br />

ist es zu sexuellen Übergriffen in<br />

noch unbekanntem Ausmaß gekommen.<br />

Wie die Veranstalter aus Berlin<br />

nun mitteilten, wurden „Menschen<br />

in den Duschen gefilmt und vier Videos<br />

(…) auf der pornografischen<br />

PlattformxHamster online gestellt“.<br />

Die Videos waren öffentlich einsehbar.<br />

Mittlerweile sind sie auf der<br />

betroffenen Seite zwar gelöscht. Ob<br />

sie dennoch weiterhin in den Weiten<br />

des Internets kursieren, ist unklar.<br />

„Die Kamerawar offenbar so platziert,<br />

dass die Körper der gefilmten<br />

Menschen vom Schulterbereich abwärts<br />

erkennbar waren, und es gab<br />

mehrereNahaufnahmen vonweiblichen<br />

Körperteilen“, teilen die Veranstalter<br />

mit. „Gesichter oder Köpfe<br />

waren vordergründig nicht zu erkennen.“<br />

DieAufnahmen seien vermutlich<br />

aus einer abgestellten Tasche<br />

heraus aufgenommen worden. Man<br />

Der Spanner filmte offenbar aus einer in<br />

den Duschen abgestellten Tasche. GETTY<br />

habe „umgehend Strafanzeige erstattet“.<br />

Daraufhin seien die Videos<br />

„innerhalb von 24 Stunden von<br />

xHamster aus diesem Profil gelöscht“<br />

worden.<br />

Man sei „erschüttert und fassungslos<br />

darüber, dass diese Form<br />

von sexualisierter Gewalt an Orten<br />

stattfindet, in denen wir Antisexismus<br />

und Gewaltfreiheit als Grundkonsens<br />

verstehen“, so die Veranstalter.<br />

Zur Fusion kommen jährlich<br />

bis zu 70 000 Besucher.<br />

In diesem Zusammenhang wird<br />

nun zu klären sein, ob das traditionell<br />

eher angespannte Verhältnis der<br />

linksgerichteten Macher und Besucher<br />

der Fusion zur Polizei neu überdacht<br />

werden muss. Das Festival<br />

2019 hätte fast nicht stattgefunden,<br />

weil die Polizei gefordert hatte, erstmals<br />

auf dem Festivalgelände eine<br />

Wache einzurichten und „anlasslose<br />

Streifen“ durchzuführen. Dashatten<br />

Politiker der Linken und der Grünen<br />

scharf kritisiert. Schließlich wurde<br />

das Festival doch erlaubt –ohne Polizeiauf<br />

dem Gelände.<br />

Beiden Festivalmachernheißt es,<br />

noch sei„unklar,welche Konsequenzenwir<br />

aus diesen Vorfällen ziehen“.<br />

Das würden erst die Diskussionen<br />

der kommenden Wochen ergeben.<br />

Allerdings sei klar: „Diese Form von<br />

psychischem Missbrauch sollte unbedingt<br />

zur Anzeige gebracht werden.“<br />

Man versuche nun, den Täter<br />

zu identifizieren und lasse prüfen,<br />

wie und ob gegen ihn strafrechtlich<br />

vorgegangen werden kann.<br />

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A Quelle: Kundenmonitor ® Deutschland 2019 (www.kundenmonitor.de:<br />

Rubrik „Serviceprofile“), ServiceBarometer AG,München. Stand: 12.09.2019<br />

ALDI Einkauf GmbH &Co. oHG, Eckenbergstr.16+16A, 45307 Essen. Firma und<br />

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06022020


12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

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Berlin/Brandenburg<br />

NACHRICHTEN<br />

Ikea eröffnet im Spätsommer<br />

zwei kleinere Läden<br />

DerMöbelhändler Ikea kommt<br />

schneller als bislang bekannt mit einem<br />

neuen Ladenkonzept nach Berlin.<br />

In Pankowund in Potsdam sollen<br />

bis zum Spätsommer zwei kleine Läden<br />

entstehen, vonIkea „Planungsstudio“<br />

genannt. Daskündigte das<br />

Unternehmen am Mittwoch in Hofheim<br />

bei Frankfurtan. DieGeschäfte<br />

sollen nur über eine Fläche vonje<br />

500 bis 1000 Quadratmeter verfügen<br />

und nicht das volle Sortiment zeigen,<br />

sonderndie Kunden bei der Planung<br />

etwa vonKüchen oder Wandschränken<br />

unterstützen. In beiden Läden<br />

zusammen will Ikea bis zu 40 Mitarbeiter<br />

beschäftigen. Bislang hatte<br />

der Händler als Umsetzungszeitpunkt<br />

für das neue Konzept das Jahr<br />

2021 genannt. DerMöbelhändler<br />

betreibt in Berlin bereits vier große<br />

Einrichtungshäuser. (dpa)<br />

Polizei fahndet nach<br />

mutmaßlichem Sextäter<br />

EinMann soll in<br />

Reinickendorf<br />

eine 16-Jährige<br />

verfolgt und sexuell<br />

motiviert<br />

angegriffen haben.<br />

DerVorfall,<br />

den die Polizei<br />

am Mittwoch<br />

publik machte,ereignete sich bereits<br />

am 1. September vergangenen<br />

Jahres.Mit Fotos sucht die Polizei<br />

nun nach dem mutmaßlichen Täter.<br />

DerMann soll den Teenager am U-<br />

Bahnhof Paracelsus-Bad angesprochen<br />

und anschließend verfolgt<br />

und angegriffen zu haben, teilte die<br />

Polizei mit. DieJugendliche wehrte<br />

sich gegen den Angreifer und schrie<br />

um Hilfe,daraufhin flüchtete der<br />

Täter. (dpa)<br />

POLIZEI<br />

GEWINNZAHLEN<br />

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Superzahl: 7<br />

Spiel 77: 9567030<br />

Landeslotterie Super 6: 761668<br />

Alle Angaben ohne Gewähr!<br />

Neue Verträge, teure Verträge<br />

Bevor der Mietendeckel kommt, fordern viele Eigentümer für freie Wohnungen mehr,als künftig erlaubt ist<br />

VonUlrich Paul<br />

Wenn der Mietendeckel<br />

kommt, gelten neue<br />

Mietobergrenzen für<br />

Wohnungen in Berlin.<br />

Doch noch vordem Inkrafttreten der<br />

neuen Regelung verlangen viele Vermieter<br />

für freie Wohnungen deutlich<br />

mehr Geld, als ihnen künftig zustehen<br />

soll. Dasgeht aus einer Untersuchung<br />

des Internetportals Immoscout<br />

24 hervor, die am Mittwoch<br />

veröffentlicht wurde. Der <strong>Berliner</strong><br />

Mieterverein rät zur Wachsamkeit.<br />

DieMieten vonknapp 95 Prozent<br />

aller in Berlin von Anfang 2019 bis<br />

Mitte Januar 2020 angebotenen<br />

Wohnungen lagen laut Immoscout<br />

über den zukünftig geltenden Oberwerten.<br />

Im Schnitt überschritten die<br />

Angebote der Vermieter die Mietobergrenzen<br />

um 5,92 Euro pro Quadratmeter.<br />

Im Ortsteil Mitte lagen<br />

laut Immoscout die Mieten von so<br />

gut wie allen angebotenen Wohnungen<br />

über den Oberwerten des Preisdeckels<br />

–zum Stichtag am 23. Januar<br />

2020 waren es laut dem Portal sogar<br />

100 Prozent.<br />

Mitte am teuersten<br />

Immobilienwelten<br />

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Bauen für Menschen – Gute Wohn-Architektur<br />

Kurz und gut – Neues rund um den Immobiliensektor<br />

Das geplante Gesetz: Mit<br />

dem Mietendeckel sollen die<br />

Mieten für fünf Jahre weitgehend<br />

eingefroren werden.<br />

Maßgeblich in laufenden<br />

Verträgen soll die Miete sein,<br />

die am 18. Juni 2019 wirksam<br />

vereinbartwar.<br />

Rechtsexperten antworten – Ihre Leserfragen zu Miete und Eigentum<br />

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Das Instrument: Eingeführt<br />

werden Mietobergrenzen, die<br />

je nach Ausstattung und<br />

Bezugsfertigkeit zwischen<br />

3,92 und 9,80 Euro je Quadratmeter<br />

liegen. Je nach<br />

Lageund Ausstattung sind<br />

Zu- und Abschlägemöglich.<br />

GETTY IMAGES<br />

Die Absenkung: Liegt eine<br />

Miete mehr als 20 Prozent<br />

über dem Oberwert, gilt sie<br />

als überhöht. Der Mieter<br />

kann die Absenkung verlangen.<br />

Diese Regelung tritt allerdings<br />

erst neun Monate<br />

nach dem Gesetz in Kraft.<br />

Die Mietobergrenzen bewegen sich<br />

im Mietendeckel zwischen 3,92 und<br />

9,80 Euro je Quadratmeter, wobei es<br />

noch verschiedene Zuschläge oder<br />

Abschläge geben kann. DieDifferenz<br />

zwischen künftigen Obergrenzen<br />

und Mietangeboten war laut Immoscout<br />

zum Stichtag 23. Januar mit<br />

durchschnittlich 11,61 Euro pro<br />

Quadratmeter bei den ausgewerteten<br />

Offerten in Mitte am größten.<br />

Kreuzberg folgt mit einer Differenz<br />

von 9,34 Euro je Quadratmeter, danach<br />

Prenzlauer Berg mit 8,79 Euro<br />

je Quadratmeter und der Ortsteil<br />

Grunewald mit 8,23 Euro je Quadratmeter.<br />

Die geringsten Differenzen<br />

zwischen der zukünftig zulässigen<br />

Miete und der verlangten Miete gibt<br />

es der Untersuchung zufolge in Buckow<br />

mit 1,83 Euro je Quadratmeter<br />

und in Marzahn mit 1,40 Euro je<br />

Quadratmeter.<br />

„Die massive Überschreitung der<br />

Mietobergrenzen des Mietendeckels<br />

in den Immoscout-Angeboten kurz<br />

vor Inkrafttreten des Mietendeckels<br />

überrascht uns nicht“, sagt Reiner<br />

Wild, Geschäftsführer des <strong>Berliner</strong><br />

Mietervereins (BMV). „Denn rechtlich<br />

können diese hohen Mietabschlüsse<br />

heute und bis zu neun Monaten<br />

nach Inkrafttreten des Gesetzes<br />

nur durch die Mietpreisbremse<br />

abgefangen werden.“ Der Grund:<br />

Zwar werden die Mieten in laufenden<br />

Mietverhältnissen durch den<br />

Mietendeckel auf dem Niveau vom<br />

18. Juni 2019 festgeschrieben. Anders<br />

verhält es sich jedoch bei Mietvertragsabschlüssen.<br />

Hier gilt: In allen<br />

Verträgen, die bis zum Inkrafttreten<br />

des Mietendeckels abgeschlossen<br />

werden, wird die dabei<br />

vereinbarte Miete eingefroren –<br />

selbst wenn diese über der künftigen<br />

Obergrenzeliegt. DerMieter hat erst<br />

neun Monate später,wenn die Regelung<br />

zur Absenkung überhöhter<br />

Mieten in Kraft tritt, die Möglichkeit,<br />

die überhöhte Miete zu verringern –<br />

wenn die Miete mehr als 20 Prozent<br />

über dem Oberwert liegt.<br />

Mietpreisbremse als Ausweg<br />

Einzige Möglichkeit, um vor Ablauf<br />

der neun Monate gegen überzogene<br />

Forderungen beim Abschluss neuer<br />

Verträge vorzugehen, ist die Mietpreisbremse.Hier<br />

gilt: DerVermieter<br />

darf die ortsübliche Miete um<br />

höchstens zehn Prozent überschreiten.<br />

Liegt die vereinbarte Miete darüber,muss<br />

der Mieter dies „rügen“.<br />

Möglicher Nebeneffekt: Auf diese<br />

Weise sichernsich Mieter zumindest<br />

die Ansprüche aus der Mietpreisbremse,<br />

falls der Mietendeckel vom<br />

Bundesverfassungsgericht verworfen<br />

wird, so BMV-Chef Reiner Wild.<br />

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

kommentierte die Immoscout-Zahlen<br />

mit den Worten:<br />

„Sie zeigen, wie angespannt der <strong>Berliner</strong><br />

Wohnungsmarkt ist und wie<br />

schwierig es für Menschen mit kleinen<br />

und mittleren Einkommen ist,<br />

eine leistbareWohnung zu finden.“<br />

WasImmoscout ebenfalls festgestellt<br />

hat: Das Angebot an Mietwohnungen<br />

hat sich innerhalb eines Jahres<br />

umzirka 18 Prozent verringert.<br />

Gleichzeitig gibt es bei Offerten für<br />

Eigentumswohnungen ein Plus –<br />

von 40 Prozent bei unvermieteten<br />

Eigentumswohnungen und von 25<br />

Prozent bei vermieteten. Mieter geraten<br />

dadurch unter Druck. Um das<br />

zu verhindern, fordertder Senat vom<br />

Bund, Umwandlungen von Miet- in<br />

Eigentumswohnungen<br />

stärker einzuschränken.<br />

gesetzlich<br />

Gegen gefälschte Noten<br />

Potsdamer Institut kooperiert mit elf Unis gegen Betrüger<br />

VonJens Blankennagel, Potsdam<br />

Die gefälschten Lebensläufe oder<br />

Zeugnisse von Betrügern stellen<br />

weltweit ein wachsendes Problem<br />

dar. Gerade bei Hochschulabschlüssen.<br />

Immer wieder werden<br />

Fälle öffentlich, bei denen sich zum<br />

Beispiel Krankenpfleger als Ärzte<br />

ausgeben und sogar operieren. Für<br />

Schlagzeilen sorgte 2014 auch der<br />

Fall eines Flughafenplaners am BER<br />

in Schönefeld (Dahme-Spreewald),<br />

der gar kein Ingenieur war, sondern<br />

nur Technischer Zeichner.<br />

Initiativeging mit vonPotsdam aus<br />

Das Hauptproblem ist: In Zeiten der<br />

digitalen Technologien sind Zeugnisse<br />

oder Lebensläufe noch viel<br />

leichter zu manipulieren als früher.<br />

Das haben einige Hochschulen erkannt<br />

und wollen nun international<br />

mit einer gemeinsamen Vereinigung<br />

namens Digital Credentials Consortium<br />

(DCC) dagegen vorgehen. Die<br />

Initiativedafür ging aus vomPotsdamer<br />

Hasso Plattner Institut (HPI),<br />

der TU München und dem MIT,also<br />

dem Massachusetts Institute of<br />

Technology in den USA.<br />

„Im Rahmen des Projekts gibt es<br />

zwei Arbeitsgruppen“, sagte HPI-<br />

Sprecherin Christiane Rosenbach<br />

der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>. Eine Gruppe<br />

kümmere sich um die technologische<br />

Seite,die andereumdie Sicherheit.<br />

„Wir sind in beiden Arbeitsgruppen<br />

vertreten, allerdings liegt<br />

unser Fokus auf dem technischen<br />

Bereich.“ Da können die Experten<br />

aus Potsdam ihre Expertise insbesondere<br />

imBereich dezentrale Systeme<br />

und Netzwerke einbringen.<br />

Im Digital Credentials Consortium<br />

haben sich zwölf international<br />

führende Unis zusammengeschlossen,<br />

um einen neuen Standard zu<br />

entwickeln, der einen sicheren und<br />

zuverlässigen Austausch sowie die<br />

Überprüfung akademischer Leistungsnachweise<br />

ermöglicht. Ziel ist<br />

es dabei, gemeinsam eine globale Infrastruktur<br />

für digitale akademische<br />

Leistungsnachweise aufzubauen.<br />

Das Ziel des Konsortiums ist es,<br />

dass es überprüfbare digitale akademische<br />

Zeugnisse gibt. Dafür soll<br />

eine „vertrauenswürdige, verteilte<br />

und gemeinsam genutzte Infrastruktur“<br />

aufgebaut werden. Diese soll<br />

dann zum allgemein anerkannten<br />

Standard werden für das Ausstellen,<br />

Speichern, Anzeigen und Überprüfen<br />

von digitalen akademischen<br />

Zeugnissen. Zuerst soll dieser Standard<br />

inder akademischen Welt genutzt<br />

werden, langfristig aber für<br />

sämtliche Bildungsnachweise und<br />

Zeugnisse.<br />

Berlkönig<br />

droht schon<br />

bald das Aus<br />

SPD will kein Steuergeld<br />

für Taxi-Konkurrenz<br />

VonPeter Neumann<br />

Seit September 2018 fährt der<br />

Berlkönig – ein Mittelding zwischen<br />

Sammeltaxi und Rufbus –<br />

durch die östliche Innenstadt. Doch<br />

Ende April 2020 droht dem Mobilitätsangebot<br />

das Aus, teilten die <strong>Berliner</strong><br />

Verkehrsbetriebe (BVG) mit. Der<br />

Vertrag mit ViaVan sei auf maximal<br />

zwei Jahrebefristet. Um das Angebot<br />

weiterführen zu können, müsste das<br />

Land Berlin das Angebot bestellen<br />

und bezahlen –ansonsten werde es<br />

„unwiderruflich“ enden, heißt es<br />

warnend in einem Schreiben an die<br />

Verkehrspolitiker der rot-rot-grünen<br />

Koalition. Spätestens Ende 2019<br />

hätte die BVGeine sogenannte „Vergabeabsichtsinformation“<br />

bekannt<br />

geben müssen. Doch die dafür erforderliche<br />

Absichtserklärung vom<br />

Land Berlin traf bis heute nicht ein.<br />

Dabei sei der Berlkönig ein Erfolg,<br />

so die BVG. Bislang wurden mehr als<br />

1,4 Millionen Fahrten absolviert, die<br />

mittlerweile 185 Limousinen werden<br />

in mehr als der Hälfte der Fälle von<br />

zwei oder mehr Fahrgästen genutzt.<br />

Die App wurde mehr als 333 000mal<br />

geladen, mehr als 200 000 Menschen<br />

haben sich als Kunden registriert.<br />

DerenBewertungen seien zu 97 Prozent<br />

gut oder sehr gut, hieß es.<br />

Gern würde die BVG den Berlkönig<br />

mit ihrem Partner ViaVan weiterführen<br />

und das Gebiet ausweiten.<br />

Zunächst nach Weißensee, Lichtenberg,<br />

Friedrichsfelde, Karlshorst,<br />

Schöneweide sowie Plänterwald,<br />

dann Richtung Westen –innerhalb<br />

des westlichen S-Bahn-Rings plus<br />

Wedding/Sprengelkiez, Eichkamp<br />

und Friedenau. Ziel sei es,den Fahrdienst<br />

in ganz Berlin anzubieten.<br />

1800 neue Arbeitsplätze<br />

Vonden 761 Fahrzeugen, die erforderlich<br />

wären, würden 74 barrierefrei<br />

sein. 1800 Vollzeit-Arbeitsplätze<br />

würden geschaffen –zuden attraktiven<br />

Bedingungen des Tarifvertrags<br />

Nahverkehr, der auch für Busfahrer<br />

gilt. DieZahl der Kilometer,die jährlich<br />

mit Autos in Berlin zurückgelegt<br />

werden, würde um mehr als 7,5 Millionen<br />

sinken, lautet ein weiteres Argument.<br />

11 000 Tonnen Kohlendioxid<br />

und 27 000 Kilo Stickoxide würden<br />

die Luft nicht belasten. EinBerlkönig<br />

legt im Schnitt zehnmal so viel<br />

Kilometer zurück wie ein Privatauto.<br />

Doch für ein flächendeckendes<br />

Angebot wären Zuschüsse des<br />

Landes erforderlich, die schrittweise<br />

steigen –auf 44 Millionen Euro im<br />

Jahr 2024. „Wir sind dagegen, dass<br />

das Taxigewerbe mit Steuergeldern<br />

kaputt gemacht wird“, sagte der<br />

SPD-Verkehrspolitiker Tino Schopf.<br />

Der Berlkönig trage nicht dazu bei,<br />

dass es in Berlin weniger Lärm und<br />

weniger Stau gibt, sagte der PankowerAbgeordnete.„Underkannibalisiertden<br />

Nahverkehr und das Taxi“ –<br />

indem er Fahrgäste abwirbt. Bestenfalls<br />

in den Außenbezirken gäbe es<br />

eine Daseinsberechtigung für ihn.<br />

Am 13. Februar kommen die rotrot-grünen<br />

Verkehrspolitiker mit<br />

Vertretern der BVG zusammen. „Wir<br />

wollen erst einmal weitere Informationen<br />

gewinnen“, so Schopf. „Wir<br />

werden keine Entscheidung treffen.“<br />

Werfährtsospät durch Nacht und Wind?<br />

Einer von 185 Berlkönigen. DAIMLER AG


Alle Angebote gültig bis Samstag, 08.02.2020<br />

Griechenland/Spanien<br />

Erdbeeren<br />

Kl. I, 100g =0,40<br />

250g Schale oder<br />

Chile<br />

Heidelbeeren<br />

Kl. I, 100g =0,79<br />

125g Schale<br />

Marokko<br />

Himbeeren<br />

Kl. I<br />

100g =0,89<br />

125g Schale<br />

0| 99<br />

1| 11<br />

unverpackt<br />

Italien/Spanien<br />

Rispentomaten<br />

Kl. I<br />

1kg<br />

Entrecôte<br />

gereifte Markenqualität<br />

vom deutschen Jungbullen,<br />

erhältlich im<br />

Stück oder in Scheiben<br />

100g<br />

Frische Kalbsleber<br />

in Scheiben geschnitten,<br />

für die <strong>Berliner</strong> Gourmetküche,<br />

ideal zum Kurzbraten<br />

100g<br />

1| 99 Landliebe Landkäse<br />

1| 49<br />

1| 29<br />

Ritter<br />

Sport* Nuss- oder Kakaoklasse<br />

Schokolade, versch. Sorten<br />

100g Tafel<br />

*ausgenommen<br />

Bunte Vielfalt<br />

EDEKA Frucht-, Gemüse- oder<br />

Saft-Liebe<br />

Fruchtsäfte oder Nektare,<br />

versch. Sorten, pfandfrei<br />

1l PET-Flasche<br />

Danone<br />

Alberto<br />

0| 89 0| 79<br />

Baguettes<br />

dtsch. Schnittkäse in Scheiben, Activia Joghurt oder Püree<br />

versch. Sorten<br />

versch. Sorten und Fettstufen<br />

versch. Sorten, 1kg =2,80/1,79<br />

100g =0,31<br />

100g =0,67<br />

4x115/6x120g<br />

250g Packung<br />

150g Packung<br />

Packung<br />

0| 77<br />

Storck Toffifee<br />

1| 00<br />

Exquisa oder Miree<br />

1| 29<br />

Haselnuss in Caramel Frischkäsezubereitung oder Körniger<br />

Söhnlein<br />

mit Nougatcreme und<br />

Frischkäse, versch. Sorten und<br />

versch. Sorten<br />

Schokolade<br />

Fettstufen<br />

1l =2,96<br />

100g =0,71<br />

100g =0,72/0,53/0,40<br />

0,75l Flasche<br />

15 Stück =125g<br />

110/150/200g Packung/<br />

0| 99 3| 49 7| 99 2| 22<br />

Packung<br />

Becher<br />

Langnese<br />

Cremissimo<br />

175/250g Packung<br />

900/1000ml<br />

Schale<br />

110/125g Beutel<br />

0| 99 0| 99 1| 88<br />

Mövenpick<br />

Smirnoff<br />

Edle Komposition, Eilles oder<br />

Idee Kaffee<br />

0,7l Flasche<br />

500g Packung<br />

Lorenz Saltletts<br />

Laugensticks, versch. Sorten<br />

100g =0,57/0,40<br />

oder Nic Nac‘s<br />

Double-Crunch-Peanuts,<br />

versch. Sorten<br />

100g =0,90/0,79<br />

gemahlen, versch. Sorten<br />

1kg =6,98<br />

Eiskompositionen,<br />

versch. Sorten<br />

1l =2,09/1,88<br />

Vodka, 37,5% Vol.<br />

1l =11,41<br />

=tiefgefroren<br />

Diese Artikel sind in den mit dieser Werbung gekennzeichneten Märkten erhältlich. Alle Angebote gültig bis Samstag 08.02.2020, KW 06. Wir haben uns für diesen Zeitraum ausreichend bevorratet. Bitte entschuldigen Sie<br />

wenn die Artikel auf Grund der großen Nachfrage dennoch im Einzelfall ausverkauft sein sollten. Abgabe in häuslichen Mengen. Für Druckfehler übernehmen wir keine Haftung. EDEKA Markt Minden-Hannover GmbH,<br />

Wittelsbacherallee 61, 32427 Minden. Alle weiteren Informationen der Firma und Anschrift Ihres EDEKA-Marktes finden Sie unter www.edeka.de/marktsuche oder unter der Telefonnummer 0800 7242 855 (kostenfrei aus<br />

dem dt. Fest- und Mobilfunknetz).<br />

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am Sonntag!<br />

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14 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Familie<br />

Ausbrechen wollen sie, ausbrechen<br />

aus ihrer wattierten<br />

Welt, ihre anhänglichen<br />

Eltern einmal abschütteln<br />

und sich ganz allein durchschlagen.<br />

Ja, auch sie träumen von<br />

einem anderen Leben; aber anders<br />

als die Hippies in den 70er-Jahren<br />

sind die Abiturienten, die man vielleicht<br />

die „Gappies“ nennen könnte,<br />

nur Aussteiger auf Zeit.<br />

Emil zum Beispiel. Er hat als<br />

Deutscher mit seinen Elternein paar<br />

JahreinBrasilien gewohnt. In einem<br />

Viertel von Rio de Janeiro, wo es<br />

Springbrunnen gab, die in gepflegten<br />

Gärten vor sich hinplätscherten.<br />

Dass Brasilien ein Land der eskalierenden<br />

Gewalt ist, das wusste er nur<br />

aus der <strong>Zeitung</strong>. Doch nach dem Abi<br />

wollte er das andere Brasilien kennenlernen.<br />

Deshalb bewarb er sich<br />

bei der Freiwilligenorganisation<br />

„weltwärts“ und zog für ein Jahr in<br />

eine der ärmsten Favelas von Sao<br />

Paulo. Dort hat er sich um Straßenkinder<br />

gekümmert. Er hat mit ihnen<br />

Fußball gespielt, Hausaufgaben gemacht<br />

und vonDeutschland erzählt.<br />

„Ich habe viel mehr vonden Kindern<br />

gelernt als die Kinder von mir“, sagt<br />

Emil. „Ich habe gesehen, wie wenig<br />

man braucht, um zu leben, aber<br />

auch, wie wichtig es ist, zu teilen.“<br />

Wenn Emil abends in sein Wohnheim<br />

kam, kochte er sich Nudeln<br />

und wusch seine Wäsche. Bisher<br />

hatte das seine Mama für ihn gemacht.<br />

Emil war glücklich, diese<br />

Dinge jetzt selbst zu übernehmen.<br />

Zu seinen Elternhat er ein gutes Verhältnis;<br />

gerade deshalb versuchte er,<br />

sich so selten wie möglich zu melden.<br />

Wenn er nicht zu müde war,<br />

lernte er bis Mitternacht Portugiesisch<br />

oder ging ins Internet, um sich<br />

die Webseiten von verschiedenen<br />

Universitäten anzusehen. Damals<br />

hatte Emil noch keine Ahnung, was<br />

er studieren sollte und brauchte Zeit,<br />

um nachzudenken.<br />

Wunsch nach Entschleunigung<br />

DenWunsch nach Entschleunigung<br />

der eigenen Bildungsbiografie teilt<br />

Emil mit vielen jungen Leuten.„Gap<br />

Year“ heißt das Zauberwort dieser<br />

Generation, denn es beschwörtund<br />

bändigt all ihre Nöte, Ambitionen<br />

und Sehnsüchte. Bei einer repräsentativen<br />

Umfrage des Trendence-<br />

Instituts unter 21 000 Schülern<br />

wollten nur 44 Prozent direkt nach<br />

dem Abitur ein Studium aufnehmen.<br />

56 Prozent planten zunächst<br />

ein Jahr Pause, die große Mehrheit<br />

vonihnen im Ausland.<br />

Zugegeben, dieWahl des Studienfachs<br />

ist von einer gewissen existenziellen<br />

Tragweite. Aber warum fällt<br />

sie den Abiturienten heute so ungeheuer<br />

schwer? Ein wichtiger Grund<br />

ist natürlich G8, die Verkürzung der<br />

Gymnasialzeit: DerStoff muss in weniger<br />

Zeit gebüffelt werden. Der Unterricht<br />

reicht bis tief hinein in die<br />

Nachmittage, für ein außerschulisches<br />

Leben bleibt kaum noch Atem.<br />

Außerdem sind die Schüler einfach<br />

jünger und fühlen sich mit ihren<br />

siebzehn Jahren oft nicht reif für den<br />

Schritt an die Universität.<br />

Früher haben die Eltern oft die<br />

Ausbildung ihrer Kinder bestimmt.<br />

Heute verfolgen sie lieber einen individualistischen<br />

Ansatz, und als Sohn<br />

oder Tochter ist man sozusagen dazu<br />

verurteilt, frei zu sein. Hinzu kommt<br />

die Vielfalt der Möglichkeiten, die oft<br />

eine lähmendeWirkung hat. Allein in<br />

Deutschland werden 10 000 grundständige<br />

Studiengänge angeboten.<br />

Die<br />

Generation<br />

Gap<br />

Immer mehr junge Erwachsene<br />

nehmen nach dem Abitur eine<br />

Auszeit. Wastreibt sie dazu und<br />

was fangen sie mit dem<br />

geschenkten Jahr an?<br />

VonEva Corino<br />

Aber welcher ist der richtige? DieExplosion<br />

der Optionen steigert die<br />

Angst, sich falsch zu entscheiden, die<br />

Gier, alles auf einmal zu wollen, und<br />

erschwert, sich mit einer einzigen<br />

Studienrichtung zufriedenzugeben.<br />

Mitdem Wohlstand wachsen die Ansprüche:<br />

Das Studium muss hinführen<br />

zueinem Job, in dem man gut<br />

verdient, sich selbst verwirklicht –<br />

und außerdem ganz nebenbei noch<br />

die Welt rettet. Hier zeigten sich der<br />

flammende Idealismus der Bewegung<br />

„Fridays for Future“, aber auch<br />

eine mächtige Prägung durch die<br />

Konsumgesellschaft.<br />

Viele Elternder deutschen Mittelschicht<br />

sind nach dem Pisa-Schock<br />

in eine Art Bildungspanik verfallen,<br />

ständig besorgt, dass die eigenen<br />

Kinder nicht gerüstet sein könnten<br />

für den internationalen Arbeitsmarkt.<br />

Die heutigen Abiturienten<br />

haben also ein überdeutliches Bewusstsein<br />

dafür,dass sie in eine gute<br />

Ausbildung investieren, Fremdsprachen<br />

beherrschen und über interkulturelle<br />

Erfahrungen verfügen<br />

sollten. Diesen Auftrag haben sie<br />

verinnerlicht und deshalb denken<br />

sie selbst bei den wildesten Gap-<br />

Year-Projekten daran, wie das hinterher<br />

wohl auf ihrem Lebenslauf<br />

aussieht.<br />

Die Idee eines Lückenjahres ist<br />

nicht neu. Schon seit der Renaissance<br />

existiert die Tradition der<br />

„Grand Tour“, einer Bildungsreise<br />

für die Söhne des europäischen<br />

Adels und des gehobenen Bürgertums<br />

durch Südeuropa oder ins Heilige<br />

Land. Sie sollte der Erziehung<br />

der Zöglinge den letzten Schliff geben,<br />

Wissen und Sprachkenntnis<br />

vertiefen, für neue Eindrücke und<br />

wohl auch für das Erlangen einer gewissen<br />

erotischen Erfahrung sorgen.<br />

Zugleich ahnen die jungen Menschen,<br />

dass es eine Befreiung sein könnte, selbst<br />

einmal zu dienen, sich im Dienst einer<br />

größeren Gemeinschaft als nützlich und<br />

kompetent zu erleben.<br />

BERLINER ZEITUNG/SABINE HECHER<br />

Nur wenige konnten sich so etwas<br />

leisten. Heute ist die Grand Tour für<br />

immer größere Teile der deutschen<br />

Mittelschicht in Reichweite. Eine erstaunliche<br />

Entwicklung, die unseren<br />

Wohlstand sichtbar macht und das<br />

bereits erreichte Ausmaß der Globalisierung.<br />

Neu ist, dass inzwischen<br />

auch junge Frauen die Chance haben,<br />

so ihren Horizont zu erweitern.<br />

Sie gehen als Au-pair nach Kanada,<br />

machen work &travel inAustralien,<br />

unternehmen eine Rucksackreise<br />

nach China.<br />

Während diese Varianten der<br />

Grand Tour vorwiegend der Selbstoptimierung<br />

dienen, hat das freiwillige<br />

soziale Jahr auch den Impuls des<br />

Helfenwollens. Ich kenne junge Erwachsene,die<br />

sich um Waisenkinder<br />

in Tansania kümmern, um Schwerbehinderte<br />

im Libanon und um<br />

Flüchtlinge auf Sizilien.<br />

Sogar der Staat engagiert sich,<br />

wenn das Gap Year mit sozialer Arbeit<br />

kombiniert wird. Der Freiwilligendienst<br />

„weltwärts“ wirdzum Beispiel<br />

vom Bundesministerium für<br />

Entwicklung finanziert. Seit Gründung<br />

im Jahr 2008 sind bald<br />

40 000 Freiwillige ausgeschwärmt,<br />

um anderen und natürlich auch sich<br />

selbst bei der Entwicklung zu helfen.<br />

Manche spotten, das sei doch nichts<br />

weiter als ein „Egotrip ins Elend“.<br />

Gutausgebildete Helfer könnten viel<br />

mehr ausrichten als Leute,die frisch<br />

von der Schule kommen. Aber eine<br />

groß angelegte Evaluierung von<br />

„weltwärts“ zeigt, dass die Abiturienten<br />

durchaus Sinnvolles leisten können<br />

und wertvolle Einsichten in ihre<br />

Heimatländer zurücktragen.<br />

Doch weder Grand Tour noch soziales<br />

Jahr garantieren eine Klärung<br />

in der anstehenden Studienfachund<br />

Berufsfrage. Man muss nicht<br />

wie die Tochter eines befreundeten<br />

Architekten-Paares auf einem Gipfel<br />

des Himalaja das Aha-Erlebnis<br />

haben: Ich werde Umwelttechnik<br />

studieren! Manchmal kommt die<br />

Erleuchtung, meistens nicht.<br />

Unddann stehen die Backpacker<br />

nach einem Jahr wieder am <strong>Berliner</strong><br />

Flughafen, vonden erleichterten Eltern<br />

in Empfang genommen, und<br />

wissen immer noch nicht, was sie<br />

studieren wollen. Oft reicht es nicht,<br />

irgendwo im Abseits über das richtige<br />

Studienfach zu grübeln. Man<br />

braucht Informationen, Gespräche<br />

mit Menschen, die sich auskennen.<br />

Wenn man nicht weiß, ob man<br />

nun Geschichte oder VWL studieren<br />

will, dann sollte man beides ausprobieren.<br />

Eine soziale Arbeit ist gut,<br />

hilft da aber nicht unbedingt weiter.<br />

Es sei denn, es gibt einen direkten<br />

Zusammenhang – zum Beispiel,<br />

wenn eine junge Frau durch Care-<br />

Arbeit in einem Kinderheim herausfindet,<br />

dass sie gerne Sonderpädagogik<br />

studieren würde.<br />

Nicht alle, die den Mut zur Lücke<br />

haben, gehen auf Reisen. Manche<br />

bleiben auch einfach zu Hause und<br />

genießen nach dem Turbo-Abi das<br />

Nichtstun. Doch Vorsicht! Das<br />

Couch-Potato-Dasein mit Zeit im<br />

Überfluss und Tagen ohne Plan,<br />

Struktur und sinnvolle Aufgaben hat<br />

seine Tücken. Daszeigt das Buch der<br />

19-jährigen Olga Rogler mit dem<br />

sprechenden Titel „Jetzt chill ich erst<br />

mal und dann mach ich NICHTS.“<br />

Dort beschreibt sie ihr Gap Year im<br />

Elternhaus, und wie sie ihre Planlosigkeit<br />

zunächst genießt, dann aber<br />

in eine kleine Depression verfällt<br />

spät aufsteht und nächtelang Netflix-Serien<br />

sieht.<br />

Glücklich als Couch-Potato?<br />

Für die Elternvon Olga ist dieser Zustand<br />

bisweilen schwer auszuhalten.<br />

Sollen sie ihreTochter in Ruhe lassen<br />

oder ihr helfen, etwas Vernünftiges<br />

zu organisieren? Sollen sie ihr gar einen<br />

Ausbildungsweg diktieren, damit<br />

sie die Chance hat zu rebellieren?<br />

DieGeneration Gapist eine behütete<br />

und ja, vielleicht auch etwas verwöhnte<br />

Generation. Sie darf seit<br />

frühster Kindheit mitdiskutieren, hat<br />

eine beeindruckende Selbstständigkeit<br />

des Denkens und Meinens ausgebildet,<br />

ist aber eher hilflos im praktischen<br />

Handeln. Selten haben die<br />

jungen Leute Weisungen empfangen,<br />

selten zu Hausemitgeholfen. Eigentlich<br />

fanden sie nichts dabei, sich<br />

vonihren Elternbis ins späte Teenie-<br />

Alter bedienen zu lassen.<br />

Zugleich ahnen sie, dass es eine<br />

Befreiung sein könnte,selbst einmal<br />

zu dienen, sich im Dienst einer größeren<br />

Gemeinschaft als nützlich und<br />

kompetent zu erleben. Denn im Gefolge<br />

vonG8kam nicht nur eine Verkürzung,<br />

sondern auch eine Verflachung<br />

von Schule. Die sorgt dafür,<br />

dass unsere Kinder es nach dem Abi<br />

erst einmal gründlich satthaben,<br />

Fertig-Wissen in sich hineinzustopfen.<br />

Sie hungern danach, als ganze<br />

Menschen gefordertzusein.<br />

Nichts wünschen sie sich sehnlicher,<br />

als sich einmal durchschlagen<br />

zu dürfen in einem entlegenen Winkel<br />

dieser Erde,wodie Tentakeln der<br />

elterlichen Zuwendung sie nicht erreichen.<br />

Lassen wir sie ziehen!<br />

EvaCorino<br />

muss ihren ältesten Sohn<br />

auch bald ziehen lassen.<br />

Von nun an wirdesinder <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> jeden Donnerstag eine<br />

Familienseite geben, Denn die moderne<br />

Familie ist ein Ortder Regeneration<br />

und der Revolution, der Verheißung<br />

und der Verhandlung. Das<br />

Verhältnis von Mann und Frau, Elternund<br />

Kindern, Familie und Beruf<br />

wird neu ausgelotet. Die traditionellen<br />

Muster lösen sich auf. Familie<br />

wird zur individuellen Erfindungsaufgabe.<br />

Ich sehe überall, wie die jungen<br />

Paare sich die Köpfe heißreden: Wie<br />

wollen wir leben? Und bei aller<br />

Liebe, wie können wir die Fürsorge-<br />

Arbeit gerechter aufteilen? Wieviel<br />

Zeit und Präsenz brauchen unsere<br />

Kinder? Kann ich als Mutter ein feministisches<br />

Selbstverständnis haben<br />

und trotzdem ein paar Jahre zu<br />

Hause bleiben? Und wie können Eltern<br />

und Großeltern einander helfen,<br />

obwohl sie in weit entfernten<br />

Städten wohnen?<br />

Ja,das Bedürfnis nach Diskussion<br />

ist groß, nach Austausch. Diese Seite<br />

ist der Versuch, darauf zu antworten.<br />

Modernes Familienleben hat viele<br />

Facetten. Hier soll es um Kindheit<br />

gehen, um Bildung, Partnerschaft,<br />

Vereinbarkeit, Altern und auch um<br />

Lebensfreude. Lang genug ging es<br />

immer nur um die Strapazen derVereinbarkeit,<br />

das Kind als Bremsklotz<br />

der Karriere. Höchste Zeit, hin und<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser,<br />

wieder mal an das Glück zu denken,<br />

das es bedeutet, Kinder aufwachsen<br />

zu sehen. Zu meiner Person: Mein<br />

Buch „Das Nacheinander-Prinzip“<br />

über die mutige Rückkehr in den Beruf<br />

nach Familienphasen hat eine<br />

lebhafte Debatte ausgelöst. Bei der<br />

Arbeit an diesem Buch und den Erfahrungen,<br />

die ich als Mutter von<br />

vier Kindern inDeutschland, Amerika<br />

und Belgien sammeln durfte,<br />

habe ich viel nachgedacht über das,<br />

was Familien heute umtreibt. Als<br />

junge Kulturjournalistin kam ich<br />

einst zur <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong>, in einer<br />

Zeit des Aufbruchs.Nach 211 Monaten„Elternzeit“<br />

kehreich nun zurück<br />

und freue mich über die neue Aufgabe,eine<br />

Familienseite für die <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> zu gestalten.<br />

Urbaner Familienjournalismus<br />

aus Berlin handelt von einem überaus<br />

lebendigen Mikrokosmos. Wir<br />

wollen die Vielfalt der Lebensformen<br />

einfangen. Wastut sich in den Kleinund<br />

Großfamilien, wie finden Alleinerziehende<br />

ihreWahlverwandtschaften?<br />

Wie fühlt es sich an, als Ex-Pat-<br />

Familie nach Berlin zu ziehen?<br />

In der Familienkolumne, die in<br />

Zukunft an dieser Stelle erscheint,<br />

werden auf humorvolle Weise Alltagserfahrungen<br />

geschildert: Feste,<br />

Gewohntheiten, Geschwisterstreit,<br />

Gespräche mit Kindern, der gemeinsame<br />

Gang durch die Jahreszeiten ...<br />

Außerdem wollen wir uns größerenThemen<br />

verschreiben, die in Artikelserien<br />

erforscht werden. Nach<br />

den Abenteuern derGeneration Gap<br />

beschäftigen wir uns mit der Zukunft<br />

der Schule. Welche der <strong>Berliner</strong><br />

Schulen sind gut und innovativ? Und<br />

wie können wir klug in die Bildung<br />

der jungen Generation investieren?<br />

Im Sommer widmen wir uns dem<br />

schönen Thema „Reisen, Lesen und<br />

Entdecken mit Kindern“, im Herbst<br />

den Tücken der Medienerziehung:<br />

Was tun, wenn der Sohn die halbe<br />

Nacht„Fortnite“ spielt und die Tochter<br />

auf „Germany’s next Topmodel“<br />

hinfiebert? Sie sehen, die Themen<br />

werden uns nicht ausgehen. Lesen<br />

Siemit!<br />

Herzlich, IhreEva Corino


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 15<br />

·························································································································································································································································································<br />

Feuilleton<br />

Die Filmseite:<br />

„Das freiwilligeJahr“<br />

und weitere Kinostarts<br />

Seite 18<br />

„Der Ostbär wirkt gemütlicher.“<br />

Michael Busch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der <strong>Berliner</strong> Wappentiere in der geteilten Stadt Seite 16<br />

Tellkamp<br />

Der Skandal<br />

vorm Skandal<br />

Cornelia Geißler<br />

wartet geduldig auf die<br />

„Turm“-Fortsetzung<br />

Bisher war es doch so: Etwas Unpassendes<br />

passiert, dann folgt<br />

der Skandal. Derzeit gerät die diese<br />

Aufregungsanordnung durcheinander.<br />

Esgeht um ein Buch, das noch<br />

nicht erschienen ist, um den neuen<br />

Roman vonUwe Tellkamp.<br />

Auch wir haben es in der <strong>Berliner</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> vergangene Woche für nötig<br />

gehalten, eine dpa-Meldung zu veröffentlichen,<br />

derzufolge das Buch im<br />

Frühjahr 2021 herauskommt. Eine so<br />

langfristige Vorankündigung ist eher<br />

unüblich; normalerweise befassen<br />

Journalisten sich mit bereits erhältlichen<br />

Titeln. Uwe Tellkamp erhielt<br />

2008 den Deutschen Buchpreis für<br />

den Roman „Der Turm“, seither erschienen<br />

kürzere Texte. Man wartet<br />

auf „Lava“, die seit langem annoncierte<br />

Fortsetzung der Dresdner Geschichte,<br />

aus deren Manuskript der<br />

Autor gelegentlich schon las.<br />

Uwe Tellkamp ist vor einiger Zeit<br />

mit einem anderen Thema öffentlich<br />

aufgetreten – mit rechtspopulistischen<br />

Thesen zur Asylpolitik. In<br />

mehreren Artikeln bringen die <strong>Zeitung</strong>en<br />

DieWelt und Welt am Sonntag<br />

Tellkamps politische Ansichten<br />

nun mit der Mutmaßung zusammen,<br />

das Erscheinen des Romans<br />

würde aus diesem Grund verzögert.<br />

Von einer „Tellkamp-Debatte“ ist<br />

dort die Rede. Doch aus dem Suhrkamp-Verlag<br />

heißt es, das Buch sei<br />

noch nicht fertig. Der Autor selbst,<br />

von der Süddeutschen <strong>Zeitung</strong> befragt,<br />

verweist an seinen Verlag.<br />

Gut möglich, dass die Aufregung<br />

von heute dem Verkauf des Buches<br />

im kommenden Jahr nutzt. Aber<br />

dem Schriftsteller Uwe Tellkamp<br />

schadet der „Debatten“-Vorlauf nur.<br />

Diejenigen, die seine Meinungen teilen,<br />

werden das Buch auf Stellen hin<br />

absuchen, die diese Haltung stützen.<br />

Diejenigen, die seine Position fragwürdig<br />

finden, werden überprüfen,<br />

in welcher literarischen Form sie in<br />

sein Schreiben Eingang gefunden<br />

hat. Die Frage, obTellkamps Roman<br />

als Roman etwas taugt, tritt hinter<br />

den politischen Beiklang zurück. Es<br />

geht dann nur noch um den Skandal.<br />

Das maximal Unvorstellbare<br />

In seinem Roman „Die Verwandelten“ lässt Thomas Brussig Jugendliche zu Tieren werden<br />

VonPetraKohse<br />

Thomas Brussig ist ein Geschichtenerzähler.<br />

Jeirrer,<br />

desto besser. Und dabei<br />

rechnet er eigentlich immer<br />

nur eins und eins zusammen<br />

und dann noch ein bisschen hoch.<br />

Bekannt wurde der 56-Jährige mit<br />

dem satirischen Entwicklungsroman<br />

„Helden wie wir“ (1995), in dem<br />

der Protagonist im November 1989<br />

den letzten Anstoß zur Grenzöffnung<br />

an der Bornholmer Straße gibt,<br />

indem er den Polizisten mit der Entblößung<br />

seines nach einer Operation<br />

übergroßen Gliedes schockiert.<br />

In dem Roman „Das gibts in keinem<br />

Russenfilm“, zwanzig Jahre später,<br />

macht Brussig sich selbst zum komischen<br />

Protagonisten und lässt dafür<br />

einfach die Mauer stehen.<br />

Dazwischen schrieb der diplomierte<br />

Film- und Fernsehdramaturg<br />

mindestens das Drehbuch zu Leander<br />

Haußmanns „Sonnenallee“<br />

(1999) und das Libretto zum Lindenberg-Musical<br />

„Hinterm Horizont“<br />

(2011). Er ist ein Fachmann für die<br />

Vermischung von Frechheit, Aberwitz<br />

und Sentiment, für die herzzerreißende<br />

Durchschaubarkeit und<br />

Lächerlichkeit der menschlichen Begierden.<br />

Insbesondere, wenn es um<br />

Deutsch-Deutsches geht.<br />

In naher Zukunft<br />

So könnten Brussigs Helden nach ihrer Verwandlung aussehen.<br />

In seinem neuen Roman wendet er<br />

sich dem Tierreich zu. Gewissermaßen.<br />

Aufdem Covervon„DieVerwandelten“<br />

ist ein Waschbärschwanz zu<br />

sehen, und tatsächlich geht es darum,<br />

dass sich zwei 16-jährige Jugendliche<br />

in Mecklenburg inWaschbären verwandelt<br />

haben. Die Geschichte darf<br />

hier natürlich nicht erzählt werden,<br />

aber sie spielt in naher Zukunft,<br />

bleibt immer erstaunlich und hat so<br />

viele Farben wie Beteiligte.<br />

Brussig ist ein stimmliches Multitalent,<br />

ein echter Puppenspieler,der<br />

mit der gleichen kriminellen Energie<br />

hinter die Larve des ehrgeizigen<br />

Mecklenburger Bürgermeisters<br />

springt wie hinter die der Intendantin<br />

eines westlichen Privatsenders<br />

und beider Gedankenwelten in wenigen<br />

Sätzen dreidimensional skizziert.<br />

Das Dreidimensionale scheint<br />

Brussigs Spezialität zu sein. Dass er<br />

hineinkriecht und voninnen erzählt,<br />

wo andere, vielleicht Juli Zehin„Unterleuten“,<br />

Ähnliches sehen, aber es<br />

nur vonaußen schraffieren.<br />

„Die Verwandelten“ ist ein wunderbar<br />

tänzelnder Gesellschaftsroman,<br />

der austeilt, ohne zu denunzieren;<br />

kaum eine Figur, vom schwäbischen<br />

Witzereißer bis zur mecklenburgischen<br />

Frickeljournalistin, bleibt<br />

dabei ohne Geschichte.Jeder reagiert<br />

auf das Unerhörte gemäß den eigenen<br />

Sehnsüchten und schreibt den<br />

GETTY<br />

anderen dabei nicht nur von einem<br />

Zimmer zum nächsten eine Whats-<br />

App-Nachricht, sondern auch über<br />

den Doppelschreibtisch hinweg.<br />

Etwas hemdsärmelig ist, wie ungerührt<br />

die Jugendlichen ihre Verwandlung<br />

hinnehmen und im Zentrum<br />

des brausenden Geschehens<br />

eine schwer vorstellbare Coolness<br />

performen. Aber vielleicht wäre das<br />

Gegenteil noch falscher gewesen –<br />

wer kriecht als Erwachsener literarisch<br />

schon ungestraft in eine jugendliche<br />

Psyche –, und in Zeiten<br />

des Virtuellen und des Rollenspiels<br />

ist die Verwandlung in einen Waschbären<br />

vielleicht tatsächlich nur ein<br />

weiterer Wunsch, der erfüllt werden<br />

konnte und jetzt stehen sie da, warten<br />

auf die eine Challenge,die sie auf<br />

das wiederum nächste Level hebt.<br />

Die Challenge kommt in Form<br />

der Medienwirklichkeit, aus dem<br />

Schnürboden schwebt sogar Ed<br />

Sheeran herab, ganz großes Geld<br />

wird verdient und wieder verloren,<br />

eine Jugendliebe zerbricht, eine Altersliebe<br />

bahnt sich an, und eine<br />

scheue Beobachterin schiebt sich<br />

erst ins Bild, wenn es, zumindest für<br />

einen der Beteiligten, zu spät ist.<br />

Haltung statt Halt<br />

„Die Verwandelten“ rechnet durch,<br />

wie wir auf das maximal Unvorstellbare<br />

reagieren könnten oder auch<br />

schon reagieren. Wie wir nach einer<br />

kurzen Schockstarre die Welle fixieren<br />

und unsere Badehosen festhalten,<br />

damit wir auch nach der nächsten<br />

Dusche nicht nackt dastehen,<br />

sondern gut aussehen: so als wüssten<br />

wir, was zu tun ist. Haltung statt<br />

Halt, Wirkung statt Wirksamkeit und<br />

immer ein Spruch statt eines Gesprächs.<br />

Wer bei diesem Buch als<br />

Letzter an den Klimawandel denkt,<br />

hat gewonnen.<br />

Schließlich gehören Waschbären,<br />

die zwar niedlich, aber eine Plage<br />

sind, zu einer Tierart, die nicht erfolgreich<br />

bejagt werden kann, weil<br />

sie auf Bestandsbedrohung mit der<br />

vermehrten Geburt von Weibchen<br />

reagiert. Wasalso tun, wenn die Natur<br />

sagt: Fuck you!? Aber die metaphorische<br />

Ebene forciert Brussig<br />

nicht, wenn er sie denn überhaupt<br />

intendiert hat. Das Wichtigste ist,<br />

dass diese Geschichte rollt, und sie<br />

rollt so gut in die Gegenwart hinein<br />

und wieder heraus, dass man zwischendurch<br />

sogar googelt, ob es<br />

diese oder jene Person vielleicht<br />

wirklich gibt. EinFamilienbuch übrigens.<br />

Ab zwölf würde ich sagen.<br />

Nach oben ohne Grenze.<br />

Thomas Brussig:Die Verwandelten. Wallstein,<br />

Göttingen 2020, 326 S.,20Euro<br />

Buchpremiere 27.2., 20 Uhr, Pfefferberg -Theater,Schönhauser<br />

Allee 176, Tel. 939358555<br />

NACHRICHTEN<br />

Spanischer Filmregisseur<br />

José Cuerda gestorben<br />

Derspanische Filmregisseur,Drehbuchautor<br />

und Produzent José Luis<br />

Cuerda ist tot. Cuerda starb am<br />

Dienstag im Alter von72Jahren in<br />

seiner Wohnung in Madrid, wie Angehörige<br />

nach ersten Medienberichten<br />

bestätigten. Zu den berühmtesten<br />

Filmen vonCuerda gehörten „La<br />

Lengua de las Mariposas“ (Die<br />

Zunge der Schmetterlinge,1999)<br />

und „Los Girasoles ciegos“ (Die blinden<br />

Sonnenblumen, 2008), der im<br />

In-und Auslandvielfach ausgezeichnet<br />

wurde und 2009 ins Rennen um<br />

den Oscarinder Kategorie „Bester<br />

nicht-englischsprachiger Film“ ging.<br />

DerMann aus Albacete galt in Spanien<br />

als Pionier und Meister der surrealistischen<br />

Komödie. (dpa)<br />

Regisseur und Produzent<br />

Gene Reynolds gestorben<br />

DerUS-Regisseur und Produzent<br />

Gene Reynolds ist im Alter von96<br />

Jahren gestorben, wie der Verband<br />

der Hollywood-RegisseureinLos<br />

Angeles mitteilte.Berühmtheit erlangte<br />

Reynolds durch die Serie<br />

„MASH“, die sich auf tragikomische<br />

Weise mit dem Korea-Krieg auseinandersetzte.Der<br />

1923 in Cleveland<br />

geborene Reynolds begann seine<br />

FilmkarriereimAlter vonzehn Jahrenals<br />

Kinderdarsteller.Später war<br />

Reynolds einer der Macher der Sitcom<br />

„MASH“, die von1972 bis 1983<br />

im US-Fernsehen ausgestrahlt<br />

wurde.Dreiseiner sechs Emmy-Auszeichnungen<br />

bekam Reynolds für<br />

„MASH“. Insgesamt war er für 24<br />

Emmys nominiert. (dpa)<br />

Dresdner Albertinum erhält<br />

Leihgabe aus den USA<br />

DasDresdner Albertinum erhält das<br />

Porträt „Adele im Hamsterpelz“ von<br />

Oskar Zwintscher (1870–1916) aus<br />

den USA. Im Zuge eines Forschungsprojekts<br />

zu dem Künstler konnte<br />

dessen Besitzer,der Sammler Jack<br />

Dalton, für eine längerfristige Leihgabe<br />

gewonnen werden, wie die<br />

Staatlichen Kunstsammlungen<br />

(SKD) am Mittwoch mitteilten. Das<br />

1914 entstandene Bild vonZwintschers<br />

Gattin ist ab Sonnabend im<br />

Klingersaal zu sehen. (dpa)<br />

UNTERM<br />

Strich<br />

Damenbesuch<br />

Du bist, was du<br />

riechst<br />

VonThilo Bock<br />

Das Telefon klingelt. Eigentlich schlafe<br />

ich noch. Würde nicht das Telefon klingeln.<br />

Es ist gerade mal neun und Jackson ist<br />

dran. Waswill der denn so früh? Im Gegensatz<br />

zu meinem ältesten Kumpel betrachte<br />

ich mich ja als gesellschaftlich gefestigt.<br />

Wenn der mich so mitten in der Nacht anruft,<br />

muss echt was Arges vorgefallen sein.<br />

„Kannst du mir Geschirr leihen?“, fragt er.<br />

„Seit wann brauchst du Geschirr?“, frage ich<br />

zurück. „Sind dir die Pizzakartons durchgeweicht?“<br />

Darauf geht Jackson nicht weiter<br />

ein. Ganz aufgeregt ist er. Ererwartet nämlich<br />

Damenbesuch. „Ich hab dir doch von<br />

Saskia erzählt.“<br />

In der Tat. Underwollte allen Ernstes mit<br />

ihr in eine Karaokebar.Wovon ich ihm abraten<br />

musste. Beim ersten Date schlimm singenden<br />

Leuten zuhören zu müssen, von denen<br />

einer noch was vonihr will und zu allen<br />

Überfluss einen Song wie „I am what Iam“<br />

zum Besten gibt …Keine vernünftige Frau<br />

steht auf so was.<br />

Während ich das denke, hat Jackson weitergeredet.<br />

Ich kriege gerade so mit, wie er<br />

sagt, das „Dirty Dancing“-Duett habe Saskia<br />

weichgemacht. Weshalb sie am Abend zum<br />

Candle-Light-Dinner zu ihm käme.Erhat sie<br />

tatsächlich zu sich eingeladen! Interessanter<br />

Plan. Jacksons kann vieles nicht, kochen<br />

kann er noch weniger. Und –sogibt er zu –<br />

das würde er wirklich lieber überspringen.<br />

ELISABETH BRINKMEIER<br />

Trotzdem sollte der Tisch gedeckt sein, damit<br />

Saskia zumindest glaubt, er hätte was vorbereitet.<br />

Und hat auch einen Trick parat: den<br />

wohldosierten Einsatz von Raumspray. Seit<br />

Jahren arbeiteten Backshops und andereLäden<br />

mit olfaktorischen Surrogaten. Potenzielle<br />

Kunden riechen vonWeitem bereits,was<br />

verkauft wird und wollen das unbedingt haben.<br />

Allerdings,soJackson, käme der Geruch<br />

gar nicht von den Waren, sondern aus dem<br />

Duftspender neben der Theke.<br />

„In deiner Bude mieft es jetzt wie beim<br />

Brezelaufbäcker am Hauptbahnhof?“, frage<br />

ich nach. „Unter anderem, ja“, sagt er.„Dazu<br />

eine mediterrane Kräuternote, unterstützt<br />

von dezentem Bratenduft und leichtem Karamellaroma.<br />

Zum Nachtisch gibt’s nämlich<br />

Crème brulée.“<br />

„Ach, Nachtischgibt es?“ Ichbin verwirrt.<br />

Doch nein, auch dieser Duft ist künstlich.<br />

Wasaber, wenn Saskia im Laufe der Nacht<br />

hungrig wird?„Soll vorkommen“, gebe ich zu<br />

bedenken. „Dann bestellen wir halt Pizza“,<br />

sagt Jackson. „Ist sowieso das Essen, was ich<br />

am besten kann. Also bestellen.“ Was nur,<br />

wenn sie lieber vom Braten und dem frisch<br />

gebackenen Brot kosten mag? Jackson gibt<br />

zu, dass ihm dieses Problem einiges Kopfweh<br />

bereitet habe. Und dann sei er auf das<br />

Geruchsset Wohnungsbrand gestoßen. Echt<br />

Wahnsinn, was es so alles gibt in diesem Internet!<br />

Er müsse lediglich auf die Fernbedienung<br />

des Duftspenders drücken und schnell<br />

in die Küche pesen, ein paar Malfluchen und<br />

mit irgendwas klappern.<br />

„Und wie kriegst du den Brandgeruch<br />

wieder aus dem Zimmer?“, frage ich skeptisch.<br />

„So richtig erotisch ist das ja nicht.“<br />

Jackson ist vorbereitet, dank dem Raumduft<br />

Blumenwiese.„Nur das Geschirr fehlt eben.<br />

Kann ich es nachher bei dir abholen?“<br />

„Klar“, sage ich. „Wenn’s dafür keinen<br />

künstlichen Duft gibt.“ –„Den gibt’s durchaus“,<br />

sagt Jackson. „Aber eher für Shops, die<br />

vorgeben, Keramik aus eigener Produktion<br />

zu verticken. Unddas wärekontraproduktiv.<br />

Am Ende will Saskia mit mir noch töpfern,<br />

statt in die Kiste!“


16 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

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Feuilleton<br />

Spaß<br />

an hybrider<br />

Unterhaltung<br />

Wühlmäuse: Bodo Wartke<br />

beweist „Wandelmut“<br />

Mit<br />

eiserner<br />

Hand<br />

Ein Klavierabend mit<br />

Beatrice Rana<br />

VonTorsten Wahl<br />

Er sehe zwar aus wie Edward<br />

Snowden oder der erwachsene<br />

Harry Potter, kokettiert erinseinem<br />

Startlied „Sind Sie nicht?“ Erkannt<br />

wird eraber längst als Bodo Wartke,<br />

der Klavierkabarettist. Der Mann,<br />

der mal im kleinen Scheinbar-<br />

Varieté begann, tritt inzwischen viermal<br />

hintereinander ausverkauft bei<br />

denWühlmäusen auf, demnächst im<br />

Admiralspalast. „Wandelmut“ heißt<br />

sein neues Programm –und neu ist<br />

erstmal, dass sich seine familiäre Situation<br />

geändert hat. Spätestens als<br />

er die Zeilen „Der sabbert, ja“ mit<br />

„Sabbatjahr“ kombiniert, ist allen<br />

klar,dass es um seinen Sohn geht.<br />

In einem Medley aus früheren<br />

Hits spielt er vor, wie sich Begriffe,<br />

wie sich der Duft oder Berührungen<br />

wandeln, wenn man sie nicht mehr<br />

auf eine Frau, sondernauf ein Kleinkind<br />

bezieht. Doch in der neuen<br />

Rolle als Vater wendet sich Bodo<br />

Wartke nicht etwa ins pur Private –<br />

ganz im Gegenteil. Statt neckische<br />

Beziehungsdramen wie „Ja, Schatz“,<br />

sein Millionenhit auf Youtube, singt<br />

er heute ein halbes Dutzend elegische<br />

Balladen über die bedrohte<br />

Welt, die zunächst pathetisch klingen<br />

mögen, aber einen doch seltsam<br />

aufrütteln –vielleicht gerade weil sie<br />

von einem kommen, der ansonsten<br />

mit Albernheiten und Schüttelreimen<br />

auffällt und „Sauna“ mit „sau<br />

nah“ kombiniert.<br />

Mal verteidigt er energisch den<br />

„Hambacher Wald“, dann rechnet er<br />

mit Fundamentalisten, Nationalisten<br />

und Gangster-Rappern ab. „Das<br />

Land, in dem ich leben will“ ist eine<br />

Nationalhymne ganz eigener Art,<br />

weil er ein Land besingt, das bei Unrecht<br />

laut wird –und bei Nationalstolz<br />

ganz still. Mitunter verbindet<br />

Der Klavier-Kabarettist Bodo Wartke ist<br />

jetzt auch Vater.<br />

SVEN A. HAGOLANI<br />

Bodo Wartke sogar das Kinderlied<br />

mit globalen Botschaften. So wie er<br />

in „Pusten! Aua! Weg!“ die Schmerzen<br />

des Kindes einfach wegblasen<br />

kann, sinniert erdarüber, auch die<br />

Probleme der Welt mit Pusten lösen<br />

zu können. An musikalischen und<br />

textlichen Hybriden hat Bodo<br />

Wartke überhaupt seinen Spaß.<br />

Mozarts „Kleine Nachtmusik“<br />

trägt er als Boogie vor, Beethovens<br />

„Für Elise“ bekommt einen Text. Aus<br />

Helene Fischers „Atemlos“ macht er<br />

einen „Gangsterschlager“ mit einem<br />

Text im Stile des Gangsta-Rap –eine<br />

Szene, ander sich der Wortakrobat<br />

und Schnellsinger Wartke ohnehin<br />

gern reibt. So parodiert erLeute wie<br />

Haftbefehl, Kollegah, Farid Bang<br />

oder Bushido, den er in eine „rosa<br />

Glitzerfee“ verwandelt, und führtderenBehauptung,<br />

sie würden nur Rollen<br />

spielen, ad absurdum – eine<br />

leichte Aufgabe voreinem Publikum,<br />

das die vorgeführten Interpreten ohnehin<br />

nicht kennt. Er selbst geht<br />

deutlich spielerischer und origineller<br />

mit der deutschen Sprache um.<br />

Aus dem „Helter Skelter“ der Beatles<br />

wird „Hält-das-Geld-da?“ und aus<br />

Michael Jacksons „Bad“ schließlich<br />

der Rausschmeißer „ZuBett“.<br />

Bodo Wartke:Wandelmut 6. und 7. 2., 20 Uhr,<br />

bei den Wühlmäusen<br />

Doppelt gemoppelt<br />

Teilungsbedingt gab es etliche <strong>Berliner</strong> Institutionen in zweifacher Ausführung –selbst die Wappentiere<br />

VonMichael Busch<br />

Der Ostbär hat auf jeden<br />

Fall die längere Zunge.<br />

Sie ist dünn und lang<br />

und sehr rot. Er züngelt,<br />

als wollte er wie ein Frosch Insekten<br />

fangen. Ist der Bär ein verkleideter<br />

Frosch? Wenn es um seine Größe,<br />

seine Bedeutung geht, ist Berlin besonders<br />

nah am Wasser gebaut.<br />

Flüsse, Seen, Kanäle und Gewässer<br />

machen einen großen Teil seiner<br />

Stadtfläche aus. Der Frosch wäre als<br />

Wappentier nicht unangebracht, er<br />

würde die Stadt vor Eintagsfliegen<br />

schützen. Biszur Wiedervereinigung<br />

gibt es einen Ostbären und einen<br />

Westbären auf den jeweiligen Stadtwappen.<br />

Der Ostbär hat, wie gesagt eine<br />

längere Zunge, wirkt insgesamt gedrungener,<br />

dafür wirken seine Tatzen<br />

zierlicher als die des Westkollegen.<br />

Der wiederum kommt im<br />

Rumpf schlanker daher, hat als Zitat<br />

des lebenden Tieres einen Schwanzstummel<br />

und dickere Arme. Die<br />

Krallen leuchten blutgefärbt, das<br />

aufgerissene Maul mit der kleineren<br />

Zunge ist von scharfen Zähnen gefasst.<br />

Wie er auf seinem silbernen<br />

oder weißen Schild steht, hat er was<br />

von einem Karatekämpfer, der Ostberliner<br />

Bär ist mehr ein Zirkusjongleur,<br />

erwirkt gemütlicher. „Probiers<br />

mal mit Gemütlichkeit“, singt Balu,<br />

der Über-Bär im Dschungelbuch.<br />

„Dit is Berlin“, schrie HenryHübchen<br />

immer in „Pension Schöller“,<br />

der ersten Berlin-Komödie der Castorf-Volksbühne.<br />

Dieses Berlin war<br />

eine kuschlige Blase,bis es mehr und<br />

VonHarry Nutt<br />

Bahnwärter Thiel“ – aufmerksame<br />

Teilnehmer am Deutschunterricht<br />

erinnern sich – ist eine<br />

Novelle vonGerhartHauptmann aus<br />

dem Jahr 1887, in der das Leben eines<br />

redlichen und arbeitsamen<br />

Mannes nach dem Todseiner Frau<br />

aus den Fugen gerät.<br />

Zum obligatorischen Schulstoff<br />

wurde Gerhart Hauptmanns Geschichte<br />

nicht zuletzt deshalb, weil<br />

er in dem kurzen Prosastück nicht<br />

gerade mit gesellschaftspolitischen<br />

Symbolen geizt. Das Wärterhäuschen<br />

steht gewissermaßen für gefestigte<br />

sozialeVerhältnisse,die vonden<br />

vorbeirasenden Eisenbahnen auf<br />

dramatische Weise erschüttert werden.<br />

Thiels Sohn findet schließlich<br />

den Tod, und der brave Bahnwärter<br />

gleitet hinüber in eine schwere psychische<br />

Erkrankung.<br />

mehr in internationale Fahrwasser<br />

geriet und massenhaft Touristen anlockte,armesexy<br />

Partystadt.<br />

Längst sind die Maskottchen-Bärenaus<br />

dem Zwinger am Märkischen<br />

Museum verschwunden, er behaust<br />

jetzt eine Kunstgalerie. Dabei ist der<br />

martialische Westbär mit seinen<br />

blutroten Krallen erst seit 1954 im<br />

Einsatz, der Ostbär dagegen stammt<br />

noch von 1934 und hat sich aus einem<br />

viel zotteligeren Bären von<br />

1924, der Babylon-Berlin-Zeit, herausstilisiert.<br />

Ihm<br />

wurden die Krallen<br />

gestutzt.<br />

Ost- und Westbär<br />

traten zum<br />

ersten Mal auf einer<br />

Postkarte gemeinsam<br />

in Erscheinung,<br />

die die<br />

Initiative „Weltkulturerbe<br />

Doppeltes<br />

Berlin“ bewarb.<br />

Dieses von<br />

Architekten um Arno Brandlhuber<br />

initiierte Kunstprojekt war Teil einer<br />

Ausstellung über Architektur und<br />

Ideologie mit dem Titel „Between<br />

Walls und Windows“, 2012 am Haus<br />

der Kulturen derWelt.„Das Doppelte<br />

Berlin“ versammelte unter der<br />

These,dass es,bedingt durch die Teilung,<br />

zwei Berlins gibt und damit<br />

viele Kultur und Verwaltungsbauten<br />

in zweifacher Ausfertigung, unfreiwillige<br />

Paarkonstruktionen.<br />

Ziel des augenzwinkernden Projektes<br />

war es,das Doppelte Berlin auf<br />

die Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten<br />

zu hieven. So wurde die<br />

Kongresshalle am Alexanderplatz,<br />

jener visionär Das-Runde-Muss-Ins-<br />

Eckige Bauder schwebenden Flügelarchitektur<br />

der Schwangeren Auster<br />

am Tiergarten gegenübergestellt, die<br />

Volksbühnen Ost und West, die großen<br />

Bibliotheken, Universitäten,<br />

Opernhäuser, Springer-Hochhaus<br />

und Hochhäuser der Fischerinsel,<br />

Funkturm, Fernsehturm, Hansaviertel<br />

und Stalinallee, ein verspieltes<br />

Berlin-Memory aus architektonischen<br />

Pärchenbildungen.<br />

Aber nicht nur.Inder Ausstellung<br />

konnte man per<br />

Video die Bim-<br />

Pelzträger müssen draußen bleiben<br />

Der Münchner Klub Bahnwärter Thiel setzt ein exklusionspolitisches Zeichen<br />

„Bahnwärter Thiel“ ist stets auch<br />

als Kritik an der zerstörerischen<br />

Kräften der alle Lebensbereiche erfassenden<br />

Industrialisierung des<br />

späten 19. Jahrhunderts aufgefasst<br />

worden. Der artige Bahnwärter<br />

vermag weder sich<br />

noch seinen Sohn vor seiner<br />

dominanten zweiten<br />

Frau zu schützen, und als<br />

diese auch noch in sein<br />

Der Ostbär (rechts) mit der<br />

etwas längeren Zunge geht<br />

auf das Jahr 1934 zurück. Er<br />

nahm die Formen eines zehn<br />

Jahre älteren Vorgängersauf.<br />

Der Westbär (links) mit den<br />

roten Krallen stammt von<br />

1954 und ist heute das<br />

Wappentier für ganz Berlin.<br />

tur miteinander verbindet und für<br />

jedermann erlebbar macht.“ Das<br />

Bahnwärter Thiel ist ein Club im Stil<br />

des „industrial chic“. Gondeln, ausrangierte<br />

U-Bahnen und kunstvoll<br />

bemalte Seecontainer –<br />

<strong>Berliner</strong> mögen sich, wenn<br />

sie dabei an das RAW-Gelände<br />

denken, eine Vorstellung<br />

davon machen.<br />

Gesteigerte medienöffentliche<br />

Aufmerksamkeit<br />

hat das Bahnwärter Thiel<br />

nun aber mit einer sym-<br />

Schön, im „Thiel“<br />

aber verboten<br />

ARCHIV<br />

CORBIS RF STILLS<br />

bolpolitischen Entscheidung<br />

erlangt, die weit hineinreicht<br />

in die Sphären<br />

von Mode, Lebenswelt und Politik<br />

und Schluss macht mit dem Prinzip<br />

sozialer Egalität.<br />

Pelzträger müssen ab sofortdraußen<br />

bleiben, die Betreiber verstehen<br />

ihrVerdikt ausdrücklich im Sinne des<br />

Tierwohls. Man wolle ein Zeichen<br />

melbahnen im<br />

Britzer Garten<br />

und in der Wuhlheide<br />

vergleichen,<br />

die sich in<br />

ihrer Gartenzwerghaftigkeit<br />

aufs Niedlichste<br />

ergänzten.<br />

Interessant<br />

war auch ein Video,<br />

das die Zebras in Zoo und Tierpark<br />

beobachtete, ein Hinweis darauf,<br />

dass es jenseits der Architektur<br />

auch lebendige,kulturelle Dopplungen<br />

in der Stadt gab. Und überraschende<br />

Unterschiede,wie die Farbe<br />

des Grases in Ost und West, einerseits<br />

leuchtend, andererseits eben<br />

nicht.<br />

Jenseits der Ideologie der Architekturen<br />

ist die Baugeschichte des<br />

geteilten Berlin weitaus komplexer,<br />

dialogisch mehr als dialektisch. Wie<br />

viel wurde vomZuckerbäckerstil der<br />

Karl-Marx-Allee geschrieben und die<br />

kühle Moderne der internationalen<br />

Stararchitekten im Hansaviertel dagegengestellt,<br />

Aufmarschgebiet gegen<br />

Schlafstadt. Tatsächlich widerlegte<br />

bereits der dritte Bauabschnitt<br />

der Karl-Marx-Allee die These mit eigenen<br />

Stil-Ikonen der kalten Moderne,<br />

den Kinos International und<br />

Kosmos, Café Moskau, Hotel Berolina,<br />

die ihrerseits stilistisch eine Art<br />

Ost-Hansaviertel bilden.<br />

Und auch die beiden Bärenburschen<br />

sind sich doch sehr ähnlich.<br />

Wasdie Wappen unterscheidet, sind<br />

eher die Aufsätze auf den Wappenschildern,<br />

die auf der erwähnten<br />

Postkarte fehlen. Im Westen ist das<br />

eine fünfblätterige Laubkrone deren<br />

Stirnreif als Mauerwerk mit einem<br />

geschlossenen Torinder Mitte ausgestattet<br />

ist. Der ältere Entwurf, der<br />

in der DDR verwendet wurde, trägt<br />

fünf stilisierte Wehrtürme als Krone,<br />

die den Bebauungsplan für den Alexanderplatz<br />

mit den Hochhäusern<br />

vorwegzunehmen scheint. Für das<br />

wiedervereinte Berlin wurde 1990<br />

der jüngereWestbär übernommen.<br />

Wappen repräsentieren das<br />

Selbstbild der Stadt. Lange Zeit hat<br />

sich der Bär das Wappen mit den<br />

flatternden Adlern Preußens und<br />

Brandenburgs teilen müssen, bis es<br />

sich ausgeflattert hatte, die Adler<br />

Federnließen und der Bär ihnen die<br />

Zunge rausstrecken konnte als Alleinstellungsmerkmal<br />

einer Stadt,<br />

die sich ihrer selbst immer wieder<br />

vergewissern muss. Klaus Wowereits<br />

bunte Buddy Bären geben davonein<br />

beredtes Bild.<br />

Michael Busch istExperimentalfilm-Regisseur<br />

und Musiker.Erverantwortetdie Bewegtbildspartedes<br />

Projektes Modell Berlin.<br />

Wärterhäuschen eindringt,<br />

driftet die Geschichte,<br />

deren Anlass für<br />

Hauptmann ein historisches<br />

Bahnunglück an der<br />

Strecke von Erkner nach<br />

Fürstenwalde war,langsam, aber bestimmt<br />

in die Katastrophe ab.<br />

In München dient der Titel von<br />

Hauptmanns Novelle seit einiger<br />

Zeit als Name für ein Kulturprojekt<br />

im örtlichen Schlachthofviertel, das<br />

laut Selbstauskunft „Kunst und Kulsetzen,<br />

sagt Betreiber Daniel Hahn,<br />

der sich insgesamt für mehr Nachhaltigkeit<br />

in der Gastronomie starkmacht.<br />

So bietet das Bahnwärter<br />

Thiel keine Plastikstrohhalme an,<br />

ferner befindet sich ein Urban-Gardening-Projekt<br />

auf dem Areal.<br />

Hinsichtlich der Durchsetzung<br />

des Pelzverbots gibt man sich kompromisslos.<br />

Weil Pelz-Imitate kaum<br />

von echten Pelzen zu unterscheiden<br />

sind, schon gar nicht im Einlassgedränge,<br />

wird die Spezies der Pelzträger<br />

ganz grundsätzlich abgewiesen.<br />

So nachvollziehbar diese kulturelle<br />

Exklusionspraxis in modischer<br />

Hinsicht sein mag, wirft sie doch die<br />

Frage auf, wie man einem inflationär<br />

gesteigerten Bedürfnis nach Ausschluss<br />

und Regeln künftig begegnen<br />

soll. Ganz wie sein literarisches<br />

Vorbild jedenfalls scheint das Bahnwärter<br />

Thiel symbolpolitisch stark<br />

übercodiert.<br />

VonClemens Haustein<br />

InItalien ist das Singen Sache der<br />

Sänger. Unter den Pianisten hingegen<br />

herrscht im Gegensatz dazu<br />

ein Kultus der ingenieurhaften Klarheit,<br />

der Leuchtstärke, die so grell<br />

sein kann, dass es schmerzt –und<br />

der technischen Perfektion. So<br />

spielte die kühle Maria Tipo ebenso<br />

wie der Klangfarbensucher Aldo Ciccolini<br />

oder –ins Aristokratische gewendet<br />

– Arturo Benedetti<br />

Michelangeli. Dass sich Maurizio<br />

Pollini davon als großer Beethoven-<br />

Interpret abhebt, scheint als Ausnahme<br />

die Regel zu bestätigen.<br />

Auch Beatrice Rana, 27 Jahre alt<br />

und in Apulien aufgewachsen,<br />

kommt aus dieser Pianistentradition,<br />

die dem örtlichen Klima einen<br />

zuweilen eisig kristallinen Musizierstil<br />

gegenüberstellt. Schon auf ihrer<br />

Debüt-CD von 2016 wurde allerdings<br />

deutlich, dass ihr ebenso die<br />

melodische Wärme liegt. VomDirigenten<br />

Antonio Pappano an die<br />

Hand genommen gelang mit dem<br />

Orchestra Santa Cecilia eine feine<br />

Aufnahme von Tschaikowskys b-<br />

Moll-Klavierkonzert, schlank und<br />

geschwind in der Anmutung und<br />

doch voll Gefühl.<br />

Hingabe an das Melodische zelebrierte<br />

Beatrice Rana auch am<br />

Dienstag im Kammermusiksaal der<br />

Philharmonie, ihr zweiter <strong>Berliner</strong><br />

Auftritt, nachdem sie vordreiJahren<br />

bereits beim <strong>Berliner</strong> Klavierfestival<br />

gastiert hatte. In romantischer Intensität<br />

gibt sie die verzierte Instrumentalarie<br />

im zweiten Satz des „Italienischen<br />

Konzertes“ vonBach wieder,großist<br />

der Ton, die Grenzezum<br />

Knalligen nicht weit. Ähnlich ist der<br />

Eindruck bei Robert Schumanns<br />

„Konzert ohne Orchester“ op. 14<br />

(später 3. Klaviersonate genannt),<br />

Temperament mit Anmut: die Pianistin<br />

Beatrice Rana.<br />

PARLOPHONE RECORDS LTD<br />

das die italienische Pianistin mit gewaltigem<br />

Temperament und eisiger<br />

Selbstbeherrschung zugleich spielt.<br />

Und doch bleibt man ratlos, welche<br />

Empfindung etwa dem Thema des 2.<br />

Satzes mit seinen nachfolgendenVariationen<br />

zugrunde liegen könnte:<br />

ein Trauermarsch zwar,der in seiner<br />

Schwere hier aber kaum nachempfunden<br />

ist.<br />

Rundherum wurde es ziemlich<br />

laut. Wasnicht bedeutet, dass Rana<br />

das Gegenteil des äußersten Pianissimo<br />

nicht kennen würde. Sie setzt<br />

es aber selten ein. Stattdessen: eiserner<br />

Zugriff schon gleich zu Beginn<br />

des „Italienischen Konzertes“, bei<br />

dem sich der Schwung bald in forciertem<br />

Staccato-Gehakele auflöst.<br />

Das dient nicht einmal der Klarheit,<br />

Nebenstimme um Nebenstimme<br />

geht im aufgepeitschten Tönemeer<br />

verloren. Noch perkussiver wird es<br />

im zweiten Teil mit dem dritten Heft<br />

der „Iberia“-Impressionen von Isaac<br />

Albéniz und Igor Strawinskys „Petruschka“-Bearbeitung<br />

für Klavier.<br />

Rana spielt das mit rhythmischer Sicherheit<br />

und enormem technischen<br />

Vermögen (selten hört man die Oktav-Ketten<br />

der rechten Hand bei<br />

„Petruschka“ geläufiger), die scharfe<br />

Lautstärke und die Farbarmut ermüden<br />

aber,der Auftritt droht ins Sportiveabzugleiten.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 17<br />

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Feuilleton<br />

Martialisch und vieldeutig –eine Szene aus dem Laibach-Musical „Wir sind das Volk“.<br />

LAIBACH &VALNOIR<br />

Lasst die Toten singen<br />

Die slowenische Gruppe Laibach vertont Heiner Müller im HAU: „Wir sind das Volk“. Eine spekulative Einführung<br />

VonTobi Müller<br />

Laibach tragen ihr frühstes<br />

künstlerisches Mittel seit<br />

ihrer Gründung vor 40Jahren<br />

imNamen, nämlich die<br />

Provokation. Denn zuletzt waren es<br />

die Nazis, die Ljubljana Laibach<br />

nannten. In Jugoslawien war der<br />

Name natürlich verpönt, im heutigen<br />

Slowenien hat sich daran nichts<br />

geändert. Laibach gelten vielleicht<br />

auch deshalb als wichtigster Einfluss<br />

auf die deutschen Feuerwerksrocker<br />

Rammstein. Doch Laibach waren oft<br />

die besten Deuter ihrer selbst: Sie<br />

seien „Rammstein für Erwachsene“,<br />

während Rammstein „Laibach für<br />

Kinder“ aufführten.<br />

Als Anja Quickertvon der Internationalen<br />

Heiner-Müller-Gesellschaft<br />

mir von ihrer Idee erzählt hatte, Laibach<br />

mit Heiner Müller in ein„Musical“<br />

zu zwingen, schaute ich verblüfft<br />

aus derWäsche.Wie immer bei<br />

sofort einleuchtenden Ideen fragt<br />

man sich, warum noch niemand davordarauf<br />

gekommen war.Denn die<br />

Liaison passt fast zu gut. Zu verwandt<br />

sind ihre Themen, ihr Drängen,<br />

das Gespräch mit den Toten<br />

nicht ruhen zu lassen. Immer wieder<br />

zu horchen, wo die Gespenster der<br />

Vergangenheit weiter spuken, wo<br />

das Verdrängte von unsauber beerdigten<br />

Nationen und zu schnell vergessenen<br />

Biografien sein Ärmchen<br />

aus der Erde streckt wie das eigensinnige<br />

Kind in der Sammlung der<br />

Gebrüder Grimm.<br />

Aber dieser Titel: „Wir sind das<br />

Volk –Ein Musical“. Der Schlachtruf<br />

der besoffenen Wende, der es hier<br />

bestimmt an den Kragen geht! Dem<br />

Osten wird inder Kunst Gerechtigkeit<br />

widerfahren! Oder nicht? Mit<br />

solchen Rachegelüsten, seien sie<br />

noch so halbherzig ironisiert, lässt<br />

sich bei Laibach kein Staat machen.<br />

Das Wort Volk kommt gar nicht vor<br />

an diesem Abend. Und wenn Laibach<br />

eines vermieden haben wie<br />

Heiner Müller rauchfreie Bars, dann<br />

sind es eindeutige Botschaften an<br />

das richtige Leben. Kunst im Vollzug<br />

des Guten: nicht ihr Ding. Schließlich<br />

wussten beide, was die Sehnsucht<br />

der Eindeutigkeit mit der<br />

Kunst anrichtet: Müller konnte in<br />

den 60er-Jahren nicht mehr in der<br />

DDR arbeiten, Laibach wurden im<br />

Jugoslawien der Achtziger verboten.<br />

Damals war es der Staat, der Mehrdeutigkeit<br />

nicht aushielt. Heute fordern<br />

gesellschaftliche Bewegungen<br />

in ihrem Sinn erbauende Kunst.<br />

Doch im Hebbel am Ufer wird<br />

man kaum einen gesinnungsgemütlichen<br />

Abend sehen. Zum einen war<br />

die Verbindung von Heiner Müller<br />

und Musik und Theater immer dann<br />

fruchtbar,wenn Text und Musik und<br />

Performance nicht miteinander kuschelten,<br />

sondern ihre Autonomie<br />

behielten.<br />

Nicht aus Desinteresse, im Gegenteil,<br />

aus Respekt vor dem Text.<br />

Zum Beispiel bei RobertWilson, der<br />

1986 in Hamburg Müllers „Hamletmaschine“<br />

eine eigene Partitur aus<br />

formalisierten Gesten und klassischer<br />

Musik zur Seite stellte.<br />

Im HAU vertonen Laibach zum<br />

einen Texte von Müller, und zwar<br />

nicht mit dem kleinen Besteck:<br />

Schlagzeug, zwei Perkussionisten<br />

Wenn die Band Laibach eines<br />

vermieden hat wie Heiner Müller<br />

rauchfreie Bars, dann sind es<br />

eindeutige Botschaften an das richtige Leben.<br />

Kunst im Vollzug des Guten:<br />

nicht ihr Ding.<br />

der Band The Stroj, Streicher vom<br />

slowenischen Symphonieorchester,<br />

Gitarre, Klavier, Laptop und mehr.<br />

Und die beiden Schauspielerinnen<br />

Agnes Mann und Susanne Sachsse<br />

werden andere Texte sprechen. Bei<br />

aller handwerklichen Kompetenz<br />

auf der Bühne: Der Horror wären<br />

schöne Lieder von Laibach mit Texten<br />

Heiner Müllers.<br />

Vonden Laibach-Gründern steht<br />

niemand mehr auf der Bühne, auch<br />

wenn Milan Fras und Ivan Novak<br />

schon lange zum Kern gehören. Aber<br />

wovon eigentlich? Laibach war stets<br />

mindestens so sehr eine Band wie<br />

ein Brand, eine Marke, wie man es<br />

kapitalistisch sagen könnte.Oder ein<br />

Kollektiv,wenn man es eher sozialistisch<br />

fassen möchte und das Konzept<br />

stärker gewichtet als die Namen.<br />

Band, Brand, Marke, Kollektiv:<br />

Dasbeschreibt nicht nur die Arbeitsform<br />

von Laibach, sondern führt direkt<br />

in die ideologische oder,jenach<br />

Position des Betrachters, ideologiekritische<br />

Ästhetik der Gruppe.<br />

Denn Laibach gibt keine Ruhe<br />

und forciertÄhnlichkeiten zwischen<br />

scheinbaren Gegensätzen wie Kapitalismus<br />

und Kommunismus, Demokratie<br />

und Diktatur, Freiheitsversprechen<br />

und struktureller Gewalt.<br />

Laibach spart nichts aus und verwirrt<br />

dabei die Fronten. Das Volk<br />

zum Beispiel, das sind nicht einfach<br />

die andern, Tumben, Grölenden.<br />

Um es mit einem Zwischenspiel aus<br />

Müllers „Zement“ zu deuten: Du<br />

blickst dich selbst an, wenn du deinen<br />

Feind suchst.„Der Hass des Ausländers<br />

auf die Gemeinschaft“,<br />

schrieb Müller und meinte sich<br />

selbst als Geflüchteter, sei „grenzenlos.<br />

Ermündet in den Wunsch, aufgenommen<br />

zu werden in die gehasste<br />

Gemeinschaft.“<br />

Heute übernimmt Popoft eine andere<br />

Funktion, er hinkt den gesellschaftlichen<br />

Diskussionen hinterher<br />

und versucht, die richtigen Knöpfe zu<br />

drücken. Laibach kommen aus andernZeiten.<br />

Siefingen an mit Systemvergleichen<br />

im Kalten Krieg. Nach<br />

dem Zusammenbruch des Ostens<br />

befragten sie die Scheinliberalität des<br />

Westens,oder nahmen solche Fragen<br />

sogar vorweg, als sieWestklassiker der<br />

Popmoderne wie die Beatles grimmig<br />

coverten. Undvielleicht sind sie nun<br />

in einer Phase,inder die Kunst selbst<br />

in den Vordergrund rückt: als Verfahren,<br />

ins Offene zu kommen und das<br />

Unvorgesehene zu kalkulieren. Ihre<br />

Konzerte in Nordkorea 2015 waren<br />

noch einmal ein Versuch, den Kontrollverlust<br />

zur Praxis zu erheben. Es<br />

ist ein Kontrollverlust über Erzählungen,<br />

die wir manchmal als zu Ende erzählt<br />

erachten, aber die immerzu ihre<br />

Hand aus dem Grab strecken.<br />

Tobi Müller hält eine Einführung zu Laibachund<br />

Theater am 9. und am 10. Februar,19Uhr,HAU.<br />

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18 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

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Film<br />

DVD-TIPP<br />

Untergang<br />

an der Elbe<br />

Jan Rybkowskis<br />

„Die unvergessene Nacht“<br />

über das Inferno von Dresden<br />

VonRalf Schenk<br />

Dresden, 13. Februar 1945. Ein<br />

polnischer KZ-Häftling flieht<br />

von einem Transport, irrt durch die<br />

Straßen, hungrig, erschöpft, einsam.<br />

Er erfährtkleine Gesten der Menschlichkeit:<br />

Eine Wirtin schiebt ihm Kuchen<br />

zu, eine Prostituierte gibt ihm<br />

Brot und Wurst. Kinder feiern Fasching.<br />

Damen in Pelzmänteln besuchen<br />

ein Barockkonzert. Bisdie Sirenen<br />

ertönen, feindliche Geschwader<br />

heranziehen und sich das Gesicht eines<br />

melancholischen Zirkusclowns<br />

im Dunkel verliert.<br />

„Die unvergessene Nacht“ beschreibt<br />

das Inferno der Zerstörung.<br />

Der Himmel voller Leuchtbomben.<br />

Das Pfeifen der Granaten. Todund<br />

Verderben. Die brennende deutsche<br />

Stadt, rekonstruiert ineinem polnischen<br />

Spielfilm. JanRybkowski, einst<br />

selbst als sogenannter Fremdarbeiter<br />

in Dresden, dreht ihn im Geist der<br />

SchwarzenSerie: eine Studie derVerlorenheit,<br />

das Individuum im Strudel<br />

des Untergangs.<br />

„Die unvergessene Nacht“ entsteht<br />

mit technischer Hilfe der Defa,<br />

Hunderte Dresdner wirken an den<br />

Massenszenen mit. Im DDR-Kino<br />

läuft der Film dann nicht, vermutlich<br />

stören sich die Zensoren an seinem<br />

Existenzialismus, den expressiven<br />

Schwarz-Weiß-Motiven, die als formalistisch<br />

abgestempelt werden.<br />

DasFernsehen zeigt ihn Jahrespäter<br />

unter seinem übersetzten Originaltitel<br />

„Heute Nacht stirbt eine Stadt“.<br />

Am Ende steht ein biblisches<br />

Bild: die Überfahrt über den<br />

Fluss, ins Leben,<br />

in den<br />

Tod. Die Zukunft<br />

liegt im<br />

Nirgendwo.<br />

NEU IM KINO<br />

Die unvergessene<br />

Nacht Polen 1961<br />

R: Jan Rybkowski, 75<br />

Min, 16,99 Euro<br />

ENKEL FÜR ANFÄNGER Deutschland<br />

2019. Regie: Wolfgang Groos. Die<br />

Rentner Karin, Gerhardund Philippa<br />

kennen sich von früher. Karin lebt<br />

mit ihrem Mann Harald zusammen.<br />

Der interessiert sich aber vorrangig<br />

für seine Eisenbahn und den Rasenmäher-Roboter.<br />

Gerhards Partner<br />

und sein Hund sind gerade verstorben.<br />

Philippa genießt das Rentnerdasein<br />

in ihrer befreiten Art ambesten.<br />

Sie bringt die anderen beiden<br />

auf die Idee, sich als ehrenamtliche<br />

Omas und Opas zu melden. In seiner<br />

Komödie „Enkel für Anfänger“<br />

nimmt sich der Regisseur Wolfgang<br />

Groos eines gesellschaftlichen Themas<br />

an, das gar nicht so lustig ist.<br />

Hinter den Gags und Dialogen verbirgt<br />

sich ein Film über Einsamkeit.<br />

In den Hauptrollen sind MarenKroymann,<br />

Barbara Sukowa und Heiner<br />

Lauterbach zu sehen.<br />

BUNTENLAND Deutchland 2019. Regie:<br />

Marc Pierschel. Als Milchbauer<br />

versorgt Jan Gerdes auf seinem Hof<br />

dreißig Kühe und verkauft Biomilch<br />

und Käse.Doch er hadertmit seinem<br />

Gewissen, als er seine Kühe bei sinkender<br />

Milchleistung an den<br />

Schlachthof verkaufen muss. Nach<br />

Burn-out und Scheidung trifft er den<br />

Entschluss, seinen Hof aufzugeben.<br />

An dem Tag als alle Kühe zum<br />

Schlachthof gebracht werden sollen,<br />

fehlt der Platz für die letzten zwölf<br />

Tiere. Es ist die Geburtsstunde von<br />

HofButenland. Dokumentarfilm.<br />

Hoffnungslos überfordert<br />

In ihrem Film „Das freiwillige Jahr“ beschäftigen sich Ulrich Köhler und Henner Winckler mit den<br />

komplizierten Freiheiten der Generation Maybe<br />

VonKarsten Munt<br />

Jette (Maj-Britt Klenke) kann sich nicht entscheiden.<br />

In der Falle<br />

GRANDFILM<br />

Jette (Maj-Britt Klenke) beginnt<br />

ein freiwilliges soziales Jahr in<br />

Costa Rica. Alles ist vorbereitet.<br />

Der Flug ist gebucht und sie,<br />

zusammen mit ihrem Vater Urs (Sebastian<br />

Rudolph), auf dem Wegzum<br />

Flughafen. Nurdie Entscheidung, ob<br />

sie dieses Jahr wirklich antreten<br />

möchte, hat Jette noch nicht getroffen.<br />

Genauer gesagt: noch nicht endgültig.<br />

Ihren Freund Mario (Thomas<br />

Schubert) –zudiesem Zeitpunkt vorübergehend<br />

ihr Ex-Freund –will sie<br />

nicht zurücklassen und die Heimat<br />

eigentlich auch nicht. So wird aus<br />

der Fahrt zum Flughafen innerhalb<br />

weniger Minuten ein kleines Familiendrama.<br />

Während sich Jette bei einem<br />

Zwischenstopp spontan mit<br />

Mario versöhnt, prügelt Urs auf die<br />

Wohnungstür seines Bruders ein,<br />

der Jettes Kamera rausgeben soll,<br />

aber einfach nicht aufwachen will.<br />

Nach dem langen Hinund Herist<br />

Urs schließlich der Einzige, der den<br />

Flughafen betritt. Jette und Mario<br />

nehmen, zunächst ausVersehen und<br />

dann in voller Absicht, die falsche<br />

Ausfahrt. Sie holen ihr Essen am<br />

Drive-in, haben SeximAuto und planen<br />

ihre Flucht nach Venedig. Das<br />

Abenteuer wird jedoch, genau wie<br />

das freiwillige Jahr und das Refugium<br />

von Papas Auto, amnächsten Morgen<br />

aufgegeben. Jette und ihr Vater<br />

stehen wieder am Anfang. Er zeigt<br />

Verständnis. Sie zeigt Reue. Beide<br />

bleiben hoffnungslos überfordert.<br />

„Das freiwillige Jahr“ ist zugleich<br />

Familiengeschichte und Generationenporträt.<br />

Wie bereits in Ulrich<br />

Köhlers Debütfilm „Bungalow“, der<br />

zeigt wie ein junger Mann dem liberalen<br />

Weltbild der Elternmit schlichter<br />

Untätigkeit begegnet, handelt<br />

auch seine neuester,gemeinsam mit<br />

Henner Winckler gedrehter Film von<br />

einem Generationenkonflikt, der<br />

nicht offen ausgetragen wird. Ursist<br />

als moderner, verständnisvoller Vater<br />

weder Feind- noch Vorbild für<br />

seine Tochter.Ihreabsolute Unfähigkeit<br />

sich zu entscheiden, sich festzulegen,<br />

ihrem Leben eine Richtung zu<br />

geben, scheint eben auch dadurch<br />

begünstigt, dass es keine Reibungsfläche<br />

im Elternhaus gibt. Ursist das<br />

Vorzeigeexemplar des gutbürgerlichen<br />

Deutschlands. Ein von der<br />

Stadt ins Dorf gezogener Arzt, der<br />

seiner Tochter ein soziales Jahr in<br />

Mittelamerika ermöglicht und<br />

gleichzeitig einen Flüchtling bei sich<br />

unterbringt. EinMann, der auf seine<br />

Worteauch Taten folgen lässt.<br />

Eine Tugend, die jedoch nicht<br />

übertragbar ist. Schon gar nicht auf<br />

die Generation Maybe, die befreit<br />

ist von den staatlich auferlegten<br />

Zwängen eines Wehr- oder Zivildienstes.<br />

Für Urs sind die Freiheit,<br />

die seine Tochter nun genießt, und<br />

ihre Unfähigkeit mit ihr umzugehen,<br />

eine Aufforderung, sie mit den<br />

eigenen Entscheidungen zu lenken.<br />

Langsam offenbart der Film, dass<br />

die Möglichkeiten, die der Vater seiner<br />

Tochter bieten möchte, primär<br />

Ausdruck seiner eigenen Unzufriedenheit<br />

sind. Sein Leben, das an einem<br />

Ortgestrandet ist, den er offensichtlich<br />

zu umschiffen gedacht<br />

hatte, soll nun durch die Tochter<br />

noch einmal abenteuerlich neu gelebt<br />

werden. Im Angesicht dieser<br />

Tatsache erscheint das freiwillige<br />

Jahr gar nicht mehr so freiwillig.<br />

Ein Umstand, den Köhler und<br />

Winckler in ihrem so schlicht inszenierten<br />

wie komplex angelegten<br />

Film zwischen dem privaten und<br />

dem gesellschaftlichen Raum, zwischen<br />

Tragik und Komik ansiedeln.<br />

Jette und Urswerden dabei zum Abbild<br />

einer gesamtdeutschen, bürgerlichen<br />

Realität, was dem Film mitunter<br />

etwas Schematisches gibt. Und<br />

doch integriert das Regieduo viele<br />

der symbolisch aufgeladenen Gesten<br />

geschickt in kleine, intime Alltagsmomente.<br />

Etwa wenn der Vater<br />

mit dem Laptop am Küchentisch die<br />

nächstbesten Reisemöglichkeiten<br />

vorliest, bis Jette ihn mit dem Dröhnen<br />

des Pürierstabs zum Schweigen<br />

bringt, ihm aber kurz darauf doch<br />

hilft, sich durch die Suchmaske der<br />

Webseite zu wühlen. Ob Jette wirklich<br />

fliegen möchte, weiß zu diesem<br />

Zeitpunkt keiner von den beiden.<br />

Aber vielleicht ist ihre Entscheidung<br />

diesmal tatsächlich freiwillig.<br />

DasfreiwilligeJahr Deutschland2019. Regie<br />

und Buch: Ulrich Köhler, Henner Winckler;Darsteller:Maj-BrittKlenke,<br />

Sebastian Rudolph,Thomas<br />

Schubert, Katrin Röver,u.a.; 86 Min.; Farbe.<br />

FSK:ohne Angabe<br />

Brian Kirks „21 Bridges“ folgt als ein Polizeifilm großen Vorbildern –bleibt aber insgesamt zu vage<br />

VonThomas Klein<br />

Nachspiel eines nächtlichen<br />

Überfalls: Vorund in einem italienischen<br />

Lokal in Brooklyn liegen<br />

tote Polizisten. Die beiden Schützen<br />

sind mit einigen Dutzend Kilo Kokain<br />

aus dem Restaurantkeller auf<br />

der Flucht. Derfür denTatortzuständige<br />

Polizei-Captain McKenna (J.K.<br />

Simmons) ist bestürzt vondem Blutbad,<br />

aber auch erleichtert, dass<br />

Kommissar Andre Davis (Chadwick<br />

Boseman) die Ermittlungen leitet.<br />

Davis kommt aus einer Familie von<br />

Polizisten, er gilt entgegen all seinen<br />

Beteuerungen als schießwütig; ganz<br />

unverblümt appelliert McKenna an<br />

den Kollegen, die beiden Täter nicht<br />

lebendig zu stellen. Das FBI, vertreten<br />

durch zwei unsympathische Anzugträger,<br />

ist auch schon vor Ort,<br />

jenseits der Stadtgrenzewäreder Fall<br />

ihreSache.<br />

Doch die Spur der Flüchtigen<br />

führt ins NewYorker Zentrum: Davis,imEinsatz<br />

mit der Drogenfahnderin<br />

Frankie Burns (Sienna Miller),<br />

lässt kurzerhand alle 21 Brücken,<br />

die Manhattan mit den Außenbezirken<br />

verbinden, sperren,<br />

ebenso Tunnel und Zugverbindungen.<br />

Die Täter sitzen in der Falle,<br />

ein Großaufgebot der Polizei soll<br />

sie aufspüren, die Jagd beginnt.<br />

Davis (Chadwick Boseman) und Burns (Sienna Miller)<br />

CONCORDE FILMVERLEIH<br />

tiven und der Ästhetik vergangener<br />

Zeiten: ein stetig komplizierter werdender<br />

Fall, ein einfallsreicher wie<br />

eiserner Ermittler, schmuddelige<br />

Seitenstraßen, Neonlicht, ein Sumpf<br />

aus Verbrechen und Korruption. Das<br />

erinnertandie Hochzeit der Polizeifilme<br />

in den Neunzigerjahren, an<br />

„L.A. Confidential“, „Im Vorhof der<br />

Hölle“ oder „Cop Land“, an Ferraras<br />

„Bad Lieutenant“, Lumets „Tödliche<br />

Fragen“ und immer wieder an Michael<br />

Manns düstern schillerndes<br />

Meisterwerk „Heat“.<br />

Doch den starken Vorbildern<br />

steht mit „21 Bridges“ ein doch nur<br />

Auf„21 Bridges“ war beachtliches<br />

Interesse gerichtet: Würde Hauptdarsteller<br />

Chadwik Boseman, als<br />

„Black Panther“ erster schwarzer<br />

Superhelden-Superstar,sich jenseits<br />

des Comic-Kinos beweisen können?<br />

Würde die erste,umfassend mit chinesischem<br />

Geld finanzierte Produktion<br />

der Brüder Anthony und Joe<br />

Russo, ihrerseits erfolgsverwöhnte<br />

Regisseure zweier „Captain America“-Filme<br />

und eines epischen<br />

„Avengers“-Zweiteilers, ein frischer,<br />

realistischer Thriller werden?<br />

Unerwartet altmodisch folgt nun<br />

„21 Bridges“ immer wieder den Moepigonaler<br />

Film mit wackliger Prämisse<br />

und sehr vagen Ambitionen<br />

gegenüber. Seltsam schwammig oszillierterzwischen<br />

kühlem, nüchternen<br />

Thrill und Actionshow, will mal<br />

ernst und nüchtern sein und dann<br />

doch auch mit choreografierten, blutigen<br />

Schauwerten auftrumpfen; nur<br />

eine mit Handkamera gefilmte Verfolgung<br />

durch eine leere Keller-Küche<br />

ist dabei wirklich spektakulär.<br />

Man erkennt hier zwar Chadwick<br />

Bosemans einnehmende Mischung<br />

aus grimmiger Entschlossenheit und<br />

lässigem Charme, aber er bleibt<br />

spürbar, fast schmerzhaft unterfordert,<br />

wie das ganze, eigentlich hervorragende<br />

Ensemble.<br />

Ein entgleister Einsatz. Am Ende<br />

bleiben nur zwei Dinge in Erinnerung:<br />

Einige wirklich originelle, gelungene<br />

Bilder von New York bei<br />

Nacht und Stephan James,der als einer<br />

der beiden Kriminellen auf der<br />

Flucht „21 Bridges“ immer wieder<br />

eine nervöse Energie und emotionale<br />

Haftung gibt, die dem Film<br />

sonst leider völlig fehlen.<br />

21 Bridges USA, China 2019. Regie: Brian Kirk,<br />

Drehbuch: Adam Mervis &MatthewMichael Carnahan,<br />

Kamera: Paul Cameron,Schnitt:Tim Murrell,<br />

Darsteller:ChadwickBoseman, Sienna Miller,Taylor<br />

Kitsch, Stephan James, J. K. Simmons<br />

u.a.; Farbe, 100 Minuten. FSK: ab 16 Jahren<br />

Horror<br />

in der<br />

Hütte<br />

Der etwas andere<br />

Familienfilm „The Lodge“<br />

VonMichael Kienzl<br />

Den GeschwisternAidan und Mia<br />

geht es wie vielen Trennungskindern:<br />

Weil sie nicht akzeptieren<br />

wollen, dass ihreFamilie zerbrochen<br />

ist, sperren sie sich gegen einen Neuanfang.<br />

Doch dasTrauma sitzt bei ihnen<br />

besonders tief. Nachdem derVater<br />

sich für ein Leben mit der jüngeren<br />

Grace entschieden hat, nahm<br />

sich die Mutter das Leben. Mit der<br />

neuen Freundin, der sie die Schuld an<br />

dieser Tragödie geben, müssen sie<br />

nun die Feiertage in einer abgelegenen<br />

Ferienhütte verbringen. DieVersöhnungsversuche<br />

vonGrace werden<br />

dabei so vehement abgeblockt, dass<br />

selbst vor loderndem Kaminfeuer<br />

noch eisige Stimmung herrscht.<br />

In ihrem englischsprachigen Debütfilm<br />

„The Lodge“ setzen die österreichischen<br />

Regisseure Veronika<br />

Franz und SeverinFiala auf ein ähnliches<br />

Horrorszenario wie in ihrem<br />

Überraschungserfolg „Ich seh, Ich<br />

seh“. Erneut wird eine Behausung<br />

zum lebensbedrohlichen Gefängnis<br />

und die Familie zur Keimzelle des<br />

Grauens. Wie die Kinder trägt auch<br />

Grace tiefe seelische Narben in sich.<br />

Ihr Vater war der Anführer eines fanatischen<br />

christlichen Kults, bei<br />

dem sich –bis auf Grace –alle Mitglieder<br />

das Leben genommen haben.<br />

Äußerlich scheint die junge<br />

Frau mittlerweile völlig normal zu<br />

sein, aber kaum fühlt sie sich unbeobachtet,<br />

schiebt sie sich mit zitternden<br />

Händen Tabletten in den Mund.<br />

„The Lodge“ schafft eine unheimliche<br />

und angespannte Situation, bei<br />

der sich nicht mehr genau sagen<br />

lässt, was Wirklichkeit und was Einbildung<br />

ist. Als Grace aufwacht, ist<br />

nicht nur der Strom ausgefallen,<br />

auch alle technischen Geräte sowie<br />

ihre Medikamente sind verschwunden.<br />

In dieser lebensgefährlichen<br />

Lage stellt sich die Frage,obdas Trio<br />

längst erfroren und in eine Art Fegefeuer<br />

geraten ist oder doch alles nur<br />

ein böser Streich der Kinder ist.<br />

Allerdings klingt dieses Szenario<br />

vielversprechender als es letztlich ist.<br />

Ein ganz normaler Horrorfilm will<br />

„The Lodge“ mit seinen kühlen Bildern<br />

und der trägen Erzählweise<br />

nicht sein. Aber auch sonst wissen<br />

Franz und Fiala mit ihrem Stoff für ein<br />

Kammerspiel nur wenig anzufangen.<br />

Weil man schon früh ahnt, was sich<br />

hinter dem Geheimnis verbirgt, muss<br />

man sich die meiste Zeit damit begnügen,<br />

der immer labileren Grace<br />

dabei zuzusehen, wie sie unter den<br />

extremen Bedingungen vonihrerVergangenheit<br />

eingeholt wird.<br />

Deren Darstellerin Riley Keough<br />

strahlt zwar eine angemessene Unruhe<br />

aus, aber ihre Figur ist so skizzenhaft<br />

gezeichnet, dass man ihrem<br />

psychischen Verfall nur distanziert<br />

zusieht. Da hilft es dann auch nicht<br />

mehr, dass der Film mit einem brutalen<br />

und nihilistischen Finale wieder<br />

an Intensität gewinnt. Die Frau,<br />

um dies es geht, ist einem zu diesem<br />

Zeitpunkt schon herzlich egal.<br />

TheLodge GB,USA, Kanada 2019. Regie: Severin<br />

Fiala,Veronika Franz. Darsteller: RileyKeough,<br />

Richard Armitage, AliciaSilverstone u.a.; 113 Minuten,<br />

Farbe. FSK: ab 16 Jahre<br />

Grace (RileyKeough) wird von ihrer Vergangenheit<br />

verfolgt.<br />

SQUAREONE


DieZukunbeginnthier<br />

Messe Ausbildung &Karriere<br />

14. &15. Februar 2020<br />

9–16 Uhr<br />

Cafe Moskau<br />

Karl-Marx-Allee 34<br />

10178 Berlin<br />

Eintritt<br />

kostenlos.<br />

BERLIN<br />

MESSEN


20 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Kinoprogramm<br />

KINOPROGRAMM VOM 6. FEBRUAR<br />

CHARLOTTENBURG<br />

Astor Film Lounge (✆ 883 85 51) Little Women 14.30,<br />

17.20, 20.15<br />

Cinema Paris (✆ 881 31 19) Intrige: An Officer and a<br />

Spy 14.30, 20.30; Intrige: AnOfficer and aSpy (OmU)<br />

17.30<br />

DelphiFilmpalast (✆ 3121026) Little Women 14.00,<br />

17.00, 20.00<br />

Delphi LUX (✆ 322 93 10 40) Ein verborgenes Leben<br />

14.00, 20.00; Sorry We Missed You (OmU) 17.40; 1917<br />

–Der Film (OmU) 21.00; Filmreihe #2030: 3Tage inQuiberon<br />

(OmenglU) 18.00; Das geheime Leben der Bäume<br />

15.20; Parasite 17.40; Jojo Rabbit (OmU) 15.30, 21.00;<br />

1917 –Der Film 13.40, 16.20,19.00, 21.40;Judy13.30,<br />

18.30; Judy (OmU) 16.00; Knives Out (OmU) 21.00; Knives<br />

Out (OF) 22.00; Les miserables 14.30, 19.30; Les<br />

miserables (OmU) 17.00; Einsam zweisam 16.30; The<br />

Peanut Butter Falcon (OmU) 19.00; Queen &Slim (OmU)<br />

21.15; Vom Gießen des Zitronenbaums 14.15<br />

Filmkunst 66 (✆ 882 1753) Congo Murder 22.15;<br />

Crescendo #makemusicnotwar 17.45; Das Vorspiel<br />

20.15; Kamikaze 1989 (OmenglU) 22.30; Parasite<br />

20.00; The Peanut Butter Falcon 18.00<br />

Kant Kino (✆ 319 98 66) Enkel für Anfänger 15.30,<br />

18.00, 20.30; Der kleine Rabe Socke 313.20; Die Heinzels<br />

14.00; Sorry We Missed You 15.50, 18.10, 20.30;<br />

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 15.15, 20.00; Der<br />

geheime Roman des Monsieur Pick 17.45; Lindenberg!<br />

17.00, 20.00; Spione Undercover 14.45; Knives Out<br />

15.15, 20.15; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

13.15; DasVorspiel 18.00<br />

Zoo Palast (✆ 018 05/22 29 66) Atmos: Birds of Prey<br />

17.00, 19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

14.30; 3D,Atmos: Star Wars IX 11.20; Bad Boys for<br />

Life 17.00, 20.00, 23.00; Jumanji 11.30, 14.15; Die Eiskönigin<br />

II 11.45; Enkel für Anfänger 14.20; Die Hochzeit<br />

20.10; Joker 23.00; 3D: Star Wars IX16.50; 21 Bridges<br />

23.00; Enkel für Anfänger 17.50, 20.20; Das perfekte<br />

Geheimnis 12.10, 15.00; 3D: Die fantastische Reise des<br />

Dr. Dolittle 14.00, 16.30, 19.00; Die fantastische Reise<br />

des Dr. Dolittle 11.30; Jojo Rabbit 21.30; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl 11.40; Die Eiskönigin II 14.15; Die<br />

Hochzeit 16.45; Lindenberg! 19.30; Parasite 22.40; 21<br />

Bridges 19.45; Enkel für Anfänger 11.20; Die Hochzeit<br />

14.00; Knives Out 16.45, 22.15<br />

FRIEDRICHSHAIN<br />

b-ware!Ladenkino (✆ 20 07 88 88) 2040 –Wir retten<br />

die Welt! (OmU) 13.00; Knives Out (OmU) 19.45; Die<br />

Kunst der Nächstenliebe (OmU) 14.30; Latte Igel und der<br />

magische Wasserstein 16.15; Miles Davis (OmU) 11.00;<br />

Once Upon aTime in...Hollywood (OmU)22.00; Varda par<br />

Agnes (OmU) 17.45; In Search (OmU) 12.45; Jeannette<br />

(OmU) 11.00; Joker (OmU) 22.45; Lindenberg! 14.30;<br />

Queen &Slim (OmU) 20.30; Systemsprenger(DFmenglU)<br />

16.45; Les miserables 18.45; ARainy Day In New York<br />

(OmU) 15.10; Einsam zweisam (OmU) 11.00; Die Eiskönigin<br />

II –Frozen 2(OmU) 16.45; The Farewell (OmenglU)<br />

18.30; The Lodge (OmU) 22.30; Motherless Brooklyn<br />

12.45; Parasite (OmenglU) 20.15<br />

Tilsiter-Lichtspiele (✆ 426 81 29) Als Hitler das rosa<br />

Kaninchen stahl 16.00; Das geheime Leben der Bäume<br />

14.00, 18.15; Intrige: An Officer and aSpy (OmU) 20.15;<br />

Lindenberg! 22.45; Der geheime Roman des Monsieur<br />

Pick (OmU) 14.00; Midsommar –Director‘s Cut (OmU)<br />

22.00; Systemsprenger 16.00; Das Vorspiel 20.00<br />

UCI Luxe Kino Mercedes-Platz 1917 – Der Film<br />

17.00, 20.00, 23.00; 21 Bridges 20.10, 23.15; Bad<br />

Boys for Life 14.00, 16.45, 19.30, 22.30; Birds of Prey<br />

17.15, 19.45, 22.30; Birds ofPrey (OF) 18.10; IMAX:<br />

Birds of Prey 14.00, 17.00, 20.00, 23.00; Countdown<br />

20.50; Midnight Movie: Dark Gods 23.00; Die Eiskönigin<br />

II 14.30; Enkel für Anfänger 14.10, 17.30, 20.10,22.45;<br />

3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 14.00, 16.40,<br />

19.30, 22.10; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

14.10, 16.50; Die fantastische Reise des Dr.Dolittle–The<br />

Voyage of Doctor Dolittle (OF) 17.10; The Grudge 23.10;<br />

Die Heinzels 13.50, 16.00; Die Hochzeit 14.30, 17.20,<br />

20.15; Jojo Rabbit 17.10, 19.50; Joker 22.40; Jumanji<br />

13.50, 16.15, 19.10; Kartoffelsalat 315.00; Knives Out<br />

14.10, 19.40; Knives Out (OF) 22.50; Lindenberg! 19.50;<br />

Little Women 14.20, 16.45, 20.00; The Lodge 22.10;<br />

SneakPreview22.30; Spione Undercover14.20; 3D: Star<br />

Wars IX 22.50; Star Wars IX 16.50; Die Wolf-Gäng 13.50<br />

Zukunft (✆ 01 76/57 86 10 79) Das geheime Leben<br />

der Bäume 18.00; Knives Out (OmU) 20.00; The Lodge<br />

(OmU) 22.30; Congo Murder (OmU) 20.20; Porträt einer<br />

jungen Frau inFlammen (OmU) 22.45; Systemsprenger<br />

(OmenglU) 18.00<br />

HELLERSDORF<br />

CineStar (✆ 04 51/703 02 00) Bad Boys for Life<br />

19.50, 22.55; Birds ofPrey 13.50, 17.15,20.15, 23.00;<br />

Die Eiskönigin II 14.10, 16.45; Enkel für Anfänger 14.15,<br />

17.00, 19.40; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

16.45, 22.55; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

14.00, 20.00; Die Heinzels 14.00; Die Hochzeit 17.00,<br />

20.00; Joker22.50; Jumanji 16.30, 19.45, 22.45;Knives<br />

Out 23.00; Lindenberg! 16.20; 3D: Star Wars IX 19.20;<br />

Star Wars IX 22.45; Vier zauberhafte Schwestern 13.50;<br />

Die Wolf-Gäng 14.10<br />

Kino Kiste (✆ 998 74 81) Als Hitlerdas rosa Kaninchen<br />

stahl 19.00; Cats 13.30; Judy 16.55; Latte Igel und der<br />

magischeWasserstein 15.25<br />

HOHENSCHÖNHAUSEN<br />

CineMotion (✆ 038 71/211 4109) 1917 –Der Film<br />

18.00; 21 Bridges 19.40, 22.50; Die Addams Family<br />

12.30; Bad Boys for Life 17.00, 20.00, 22.30;<br />

Birds of Prey 14.30, 17.20, 20.00, 22.45; Countdown<br />

20.20, 22.40; Die Eiskönigin II 10.20, 12.10, 14.20;<br />

Enkel für Anfänger 15.10, 17.10,19.50; 3D: Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 17.20; Die fantastische Reise<br />

des Dr.Dolittle 12.15, 14.50,20.30; Die Heinzels 10.30,<br />

12.15,14.40; Die Hochzeit 17.00, 19.50; Jumanji16.50,<br />

22.40; Der kleine Rabe Socke 10.30; Knives Out 22.15;<br />

Der König der Löwen 12.00; Latte Igel und der magische<br />

Wasserstein 12.50, 15.00; Lindenberg! 17.15; Das perfekteGeheimnis<br />

19.40; SpioneUndercover12.40, 14.45;<br />

3D: Star Wars IX 16.40; Star Wars IX 19.45, 22.20; Thomas<br />

und seine Freunde 10.20; Underwater 23.00; Vier<br />

zauberhafte Schwestern 12.20, 14.40; Die Wolf-Gäng<br />

12.30,15.00; Zombieland 223.00<br />

KREUZBERG<br />

Babylon (✆ 61 60 96 93) A SorryWeMissed You(OmU)<br />

16.20, 19.30, 21.50; B Jojo Rabbit(OmU)17.00, 21.30;<br />

Parasite (OmU) 18.40<br />

fsk amOranienplatz (✆ 614 24 64) Das freiwillige<br />

Jahr (OmenglU) 19.00; Sorry We Missed You (OmU)<br />

17.00,20.00,22.00; Varda par Agnes (OmU) 17.30; Les<br />

miserables (OmU) 20.45<br />

Moviemento (✆ 692 47 85) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 13.30, 16.00; Darkroom (OmenglU) 23.30;<br />

Systemsprenger 18.30; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />

(OmU) 21.15; Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 22.30;<br />

Jojo Rabbit (OmU) 10.00, 12.30, 15.00, 17.30, 20.00;<br />

Der Leuchtturm(OmU)21.30;Little Joe(OmU) 16.30;The<br />

Lodge (OmU) 14.00, 19.00; Quatsch und die Nasenbärenbande<br />

10.30<br />

Regenbogen Kino (✆ 69 57 95 17) Messer im Herz<br />

–Uncouteau dans le coeur (OmU) 19.30; The Wild Boys<br />

–Les garcons sauvages (OmU) 21.30<br />

Sputnik (✆ 694 11 47) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl (OmenglU) 18.30; PJ Harvey (OmU) 23.00; Shaun<br />

das Schaf 15.00; Das Vorspiel (OmenglU) 20.45; Les<br />

miserables (OmU) 16.30; 2020 Oscar Nominated Short<br />

Films (OF) 16.30; The Farewell (OmU) 19.45; Little Joe<br />

(OmU)21.45; Dermarktgerechte Mensch 15.00; Das Vorspiel<br />

(OmenglU) 18.00; Kinobar imSputnik Schönheit &<br />

Vergänglichkeit 18.30<br />

Yorck (✆ 78 91 32 40) Das geheime Leben der Bäume<br />

15.00; Little Women 17.20, 20.15; New Ein verborgenes<br />

Leben 19.40; Die Heinzels 15.00; Parasite 16.45,22.30<br />

KÖPENICK<br />

Kino Spreehöfe (✆ 538 95 90) Die Addams Family<br />

10.00; Bad Boys for Life 20.15; Birds of Prey 18.00,<br />

20.30; Die Eiskönigin II10.00, 12.45, 15.00; 3D: Die<br />

fantastische Reise des Dr.Dolittle 17.30, 20.00; Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 13.15, 15.30; Die Heinzels<br />

12.00, 14.00, 15.45; Die Hochzeit 17.45, 20.00;<br />

Kartoffelsalat 313.00; Knives Out 17.15, 20.15; Latte<br />

Igel und der magische Wasserstein 10.00; Lindenberg!<br />

17.00;Spione Undercover10.00, 12.30;Vier zauberhafte<br />

Schwestern 10.00, 15.15; Die Wolf-Gäng 14.45<br />

Union Filmtheater (✆ 65 01 31 41) 1917 –Der Film<br />

13.00,17.30; Congo Murder 20.30; Experiment Sozialismus<br />

13.00; Intrige: An Officer and aSpy 15.00, 20.00;<br />

Lindenberg! 17.45; Little Women 17.30, 20.15; Nur die<br />

Füße tun mir leid –900 Kilometer Jakobsweg 13.15; Romys<br />

Salon 15.30; Die Wolf-Gäng 15.30<br />

MARZAHN<br />

UCI Kinowelt amEastgate (✆ 93 03 02 60) (Not)<br />

Perfect Man (OF) 11.30; 1917 –Der Film 19.50, 22.50;<br />

Bad Boys for Life 16.45, 19.45, 22.50; Birds of Prey<br />

14.15, 17.15, 20.00, 23.00; Midnight Movie: Dark Gods<br />

23.00; Die Eiskönigin II 11.45, 14.20; Enkel fürAnfänger<br />

11.45, 14.30, 17.15, 20.30, 23.10; 3D: Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 20.00, 22.45; Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 12.10, 14.45, 17.30; Die Heinzels<br />

11.45,14.05, 16.30; Die Hochzeit 17.00, 19.55; Jumanji<br />

14.00; Kartoffelsalat 312.00; Knives Out 19.45; Latte<br />

Igel und der magische Wasserstein 11.50; Lindenberg!<br />

17.20; Little Women 16.45,19.50; Das perfekte Geheimnis<br />

23.00; 3D: Star Wars IX 22.50; Star Wars IX 14.10;<br />

Die Wolf-Gäng 11.40, 14.05<br />

MITTE<br />

Acud (✆ 44 35 94 98) Einsam zweisam 18.30; Der kleine<br />

RabeSocke 317.00; Parasite 20.45; In Search (OmU)<br />

18.00; Mystify (OmU) 21.45; Das Vorspiel 19.45<br />

Babylon (✆ 242 5969) Fellini 100!: Fellinis Amarcord<br />

(OmenglU) 19.30; Joker (OmU) 22.30; Judy (OmU)<br />

17.00; Kill MeToday, Tomorrow I‘m Sick! 20.00; Lubitschs<br />

Geliebte: Die lustigeWitwe (OF) 22.00; IndoGerman Film:<br />

Malang (OmenglU) 19.15; Miles Davis 17.45; Lubitschs<br />

Geliebte: Ninotschka (OF) 17.15; Parasite 22.00<br />

Central Hackescher Markt (✆ 28 59 99 73) Fritzi<br />

13.00; Der Leuchtturm (OmU) 22.15; Queen &Slim<br />

(OmU) 16.45, 19.30; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />

(OmU) 14.45; Joker (OmU) 12.00, 19.00; The Lodge<br />

(OmU) 16.30, 21.45; Thomas und seine Freunde 10.15;<br />

Yung (OmenglU) 14.30<br />

CineStar CUBIX (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der<br />

Film 19.15, 23.00; 1917 –Der Film (OF) 17.10, 19.30;<br />

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 11.50; Bad Boys for<br />

Life 16.30, 20.00, 22.40; Bad Boys for Life (OF) 22.10;<br />

Birds of Prey 13.50, 16.50, 20.15, 22.50; Birds of Prey<br />

(OF) 11.00, 17.20, 19.45, 23.10; Countdown 22.00;<br />

Die Eiskönigin II 11.30, 14.30; Die Eiskönigin II–Frozen<br />

2(OF) 14.00; Enkel für Anfänger 11.15, 14.00, 16.40,<br />

19.20; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 16.45,<br />

20.00; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 12.00,<br />

14.15; Die Heinzels 11.00, 13.00, 15.10; Die Hochzeit<br />

17.30, 20.20; Joker 23.15; 3D: Jumanji 17.10; Jumanji<br />

11.45; Knives Out (OF) 20.10; Lindenberg! 14.30;<br />

Auf der Flucht durch den Busch: Tjostolv Moland (Tobias Santelmann)<br />

Congo Murder<br />

Die beiden Norweger Joshua<br />

French und Tjostolv Moland<br />

überqueren die Grenze zum<br />

Ostkongo, um ein Abenteuer<br />

zu erleben. Bald sind sie auf<br />

der Flucht –ihr Fahrer wurde<br />

tot aufgefunden. Sie werden<br />

festgenommen und in Kisangani<br />

ins Gefägnis gesteckt. Der<br />

The Lodge 23.15; Das perfekte Geheimnis 17.15; Spione<br />

Undercover 11.40; StarWars IX 22.30; Star Wars IX –Star<br />

Wars: The Rise of Skywalker (OF) 14.10; Die Wolf-Gäng<br />

11.15, 14.40<br />

Hackesche Höfe (✆ 283 46 03) 1917 –Der Film<br />

(OmU) 19.00; Butenland 17.00; Ein verborgenes Leben<br />

(OmU) 21.15; Das Vorspiel (teilw.OmU) 14.45; Als Hitler<br />

das rosa Kaninchen stahl 14.00; Birds of Prey (OmU)<br />

19.15, 21.30; Lindenberg! 16.30; Ein verborgenes Leben<br />

(OmU) 14.00; Premiere: Das freiwillige Jahr (mit Gästen)<br />

20.00; Jojo Rabbit (OmU) 17.15; Das freiwillige Jahr<br />

14.45, 21.15; Sorry We Missed You (OmU) 19.00; Les<br />

miserables (OmU) 16.45; Jojo Rabbit (OmU) 22.15; Little<br />

Women (OmU) 14.00,16.45,19.30<br />

International (✆ 24 75 60 11) Jojo Rabbit (OmU)<br />

22.00; Little Women (OmU) 16.00,19.00<br />

Zeughauskino (✆ 20 30 47 70) Wiederentdeckt: Besondere<br />

Kennzeichen: keine 18.30; Karbid und Sauerampfer<br />

21.00<br />

NEUKÖLLN<br />

Cineplex Neukölln Arcaden (✆ 01 80/505 06 44)<br />

1917 –Der Film 16.50, 19.30; 21Bridges 22.30; Ask<br />

TesadüfleriSever2(OmU) 16.50, 19.45, 22.40;Baba Parasi<br />

(OmU)17.00; Bad Boys forLife16.30, 19.45, 22.20;<br />

Birds of Prey 17.05, 20.00, 22.50; Birds of Prey (OF)<br />

19.50, 22.45; Countdown 19.30, 22.55; Die Eiskönigin<br />

II 12.15, 14.20, 16.45; Eltilerin Savasi (OmU) 20.15,<br />

22.45; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 14.20,<br />

19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

12.00, 14.45,17.20; Die Heinzels 12.00,14.15,16.10;<br />

Jumanji 12.00, 14.00, 16.45; Der kleine Rabe Socke 3<br />

12.00; Rafadan Tayfa 2(OmU) 11.55, 14.00, 18.05; Spione<br />

Undercover 12.00, 14.15; Türkler Geliyor –Adelatin<br />

Kilici (OmU) 19.45, 22.30; Vier zauberhafte Schwestern<br />

12.00, 14.40; DieWolf-Gäng 12.00,14.00<br />

IL KINO (✆ 91 70 29 19) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl (DFmenglU) 15.00; Land des Honigs (OmenglU)<br />

23.30; Parasite (OmenglU) 10.30, 21.00; Das Vorspiel<br />

(DFmenglU) 17.10; Les miserables (OmU) 13.00,19.00<br />

Neues Off (✆ 62 70 95 50) Birds of Prey (OF) 22.30;<br />

Queen &Slim (OmU) 16.30,19.30<br />

Passage (✆ 68 23 70 18) Little Women (OmU) 15.00,<br />

18.00, 21.00; 1917 –Der Film (OmU) 14.45, 17.20,<br />

20.00,22.30; Intrige: An Officer and aSpy 14.50, 17.40,<br />

20.30; Joker (OmU) 16.15, 18.45, 21.20<br />

REAL FICTION<br />

Vorwurf lautet Spionage und<br />

Mord. Ausgangspunkt für eine<br />

diplomatische Krise.Auf Tatsachen<br />

basierendes Politdrama<br />

um zwei Norweger, die im<br />

Kongo zum Tode verurteilt<br />

werden. Mit dem norwegischen<br />

Filmpreis Amanda gekürt.<br />

(BLZ)<br />

Rollberg (✆ 62 70 46 45) Birds of Prey (OF) 16.00,<br />

18.30, 21.00; Little Women (OF) 17.30, 20.30;The Lodge<br />

22.50; Parasite (OmenglU) 17.10, 20.00; 1917 –Der<br />

Film (OF) 16.40, 19.00; Jojo Rabbit (OF) 16.30, 21.40;<br />

Les miserables (OmenglU) 19.30, 22.00<br />

UCI Luxe Gropius Passagen (✆ 66 68 12 34) 1917<br />

–Der Film 19.30; Bad Boys for Life 16.40, 20.30,22.30;<br />

Birds of Prey 16.50, 20.00, 23.00; Die Eiskönigin II<br />

11.45, 14.10; Enkel für Anfänger 14.30, 17.20, 20.10;<br />

3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 20.20,22.50;<br />

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 12.20, 15.00,<br />

17.30; Die Heinzels 12.35, 14.50; Die Hochzeit 17.00,<br />

19.50; Jumanji 17.10; Kartoffelsalat 312.10; Der kleine<br />

Rabe Socke 312.25; Knives Out 22.40; Das perfekte Geheimnis<br />

23.00; Vier zauberhafte Schwestern 14.40; Die<br />

Wolf-Gäng 12.00, 14.20<br />

Wolf (✆ 921 03 93 33) Flussfahrt mit Huhn 16.30; Das<br />

freiwillige Jahr (OmenglU) 19.00; Little Joe (OmU) 16.40;<br />

Sorry We Missed You (OmU) 21.10; Vom Gießen des Zitronenbaums<br />

(OmU) 19.00; Les miserables (OmU) 21.00<br />

PANKOW<br />

Blauer Stern Pankow (✆ 47 61 18 98) Das geheime<br />

Leben der Bäume 15.15; Die Heinzels 13.30; Little<br />

Women 17.30, 20.30; Enkel für Anfänger 15.50, 18.10,<br />

20.30; Spione Undercover 13.40<br />

PRENZLAUER BERG<br />

FT am Friedrichshain (✆ 42 84 51 88) Little Women<br />

14.30, 17.20, 20.15; Parasite 20.00; Spione Undercover<br />

14.45; Ein verborgenes Leben 14.30, 18.00; Little Women<br />

(OmU) 21.30; 1917 –Der Film (OmU) 20.40; Das<br />

geheime Leben der Bäume 16.00; Die Heinzels 14.15;<br />

Sorry We Missed You 18.20; Intrige: AnOfficer and aSpy<br />

14.30, 17.00,20.30; Intrige: An Officer and aSpy (OmU)<br />

17.30<br />

Kino in der Kulturbrauerei (✆ 04 51/703 02 00)<br />

1917 –Der Film (OmU) 17.15, 20.00, 22.50; Als Hitler<br />

das rosa Kaninchen stahl 15.00; Birds of Prey (OmU)<br />

20.15; Birds of Prey(OF)17.30, 23.00;Butenland 17.45;<br />

Ein verborgenes Leben 19.00;Die EisköniginII14.30; Enkelfür<br />

Anfänger14.15, 17.00, 19.00;Das geheimeLeben<br />

der Bäume 17.00; Die Heinzels 14.30; Intrige: AnOfficer<br />

and aSpy 19.30; Jojo Rabbit (OmU) 14.50, 20.00; Jojo<br />

Rabbit (OF) 16.30, 22.40; Knives Out 14.00; Knives Out<br />

(OmU) 22.40; Lindenberg! 19.30; Little Women 14.15;<br />

Little Women (OmU) 19.40; Little Women (OF) 16.40;<br />

Parasite 21.30; Queen &Slim (OmU) 22.30; Star Wars<br />

IX –Star Wars: The Rise of Skywalker (OmU) 22.30; Das<br />

Vorspiel 16.40; Die Wolf-Gäng 14.00<br />

Krokodil (✆ 44 04 92 98) FreiesLand 21.15; Gott existiert,<br />

ihr Name ist Petrunya –Gospod postoi, imeto i‘ e<br />

Petrunija (OmU) 19.30; Swimmingpool am Golan –Eine<br />

deutsche Familiengeschichte (teilw.OmU) 18.00<br />

UCI Kinowelt Colosseum (✆ 44 01 92 00) 1917 –<br />

Der Film 16.50, 19.50,22.40; 21 Bridges 19.50, 22.35;<br />

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl 14.20; Bad Boys for<br />

Life 17.00, 19.40, 22.35; Birds of Prey 14.20, 17.00,<br />

20.00, 22.45; Countdown 22.40; Midnight Movie: Dark<br />

Gods 22.45; Die Eiskönigin II 12.10, 14.35; Enkel für<br />

Anfänger 14.35, 17.05, 19.40, 22.30; 3D: Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 19.45; Die fantastische Reise<br />

des Dr.Dolittle 12.10,14.35,17.05; Das geheime Leben<br />

der Bäume 17.20; Die Heinzels 12.15,14.30, 17.10; Die<br />

Hochzeit 16.55, 19.40; Jumanji 14.25; Kartoffelsalat 3<br />

12.05; Knives Out 19.35, 22.40; Latte Igel und der magische<br />

Wasserstein 12.15; Little Women 16.45, 19.45;<br />

The Lodge 22.45; Mein Lotta-Leben –Alles Bingo mit<br />

Flamingo! 12.15; Sneak Preview 22.45; Spione Undercover<br />

12.10; Star Wars IX 14.15, 19.35; Systemsprenger<br />

16.50; Thomas und seine Freunde 12.15;Vier zauberhafte<br />

Schwestern 14.30; Die Wolf-Gäng 12.05, 14.25<br />

Zeiss-Großplanetarium (✆ 42 18 45 12) Into the<br />

Wild 20.30; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

14.00; The Peanut Butter Falcon 18.00; Shaun das Schaf<br />

16.00<br />

REINICKENDORF<br />

CineStar Tegel (✆ 04 51/703 02 00) 1917 –Der Film<br />

19.20, 22.20; 21 Bridges 19.50, 22.30; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl 11.00; Bad Boys for Life 16.10,<br />

19.40, 22.45; Birds of Prey 11.50, 14.40,17.30, 20.15,<br />

23.00; Countdown 18.10, 20.35, 23.15; Die Eiskönigin<br />

II 11.00, 13.30; Enkel für Anfänger 14.00,16.40,19.30,<br />

22.15; 3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 17.00,<br />

19.15; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.40,<br />

14.15; The Grudge 23.00; Die Heinzels 11.20, 13.30,<br />

15.50; Die Hochzeit 16.50, 20.00; Jojo Rabbit 17.10;<br />

Joker 22.50; Jumanji 16.20; Kartoffelsalat 3 11.50;<br />

Knives Out 19.35; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

11.25; Lindenberg! 13.40; Das perfekte Geheimnis<br />

16.30; SpioneUndercover13.50; 3D: Star Wars IX 22.00;<br />

Vier zauberhafte Schwestern11.20,14.30;Die Wolf-Gäng<br />

11.10, 13.45<br />

SCHÖNEBERG<br />

Cinema am Walther-Schreiber-Platz (✆ 852 3004) Als<br />

Hitler das rosa Kaninchen stahl 14.00; Jojo Rabbit 17.00;<br />

Lindenberg! 20.00<br />

Cosima (✆ 85 07 58 02)Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 20.15; Judy 18.00<br />

Odeon (✆ 78 70 40 19) Little Women (OmU) 14.30,<br />

17.30, 20.30<br />

Xenon (✆ 78 00 15 30) 2020 Oscar Nominated Short<br />

Films (OmU; LiveAction) 18.00; Judy (OmU) 20.15<br />

SPANDAU<br />

Cineplex Spandau (✆ 01 80/505 0211) 1917 –<br />

Der Film 19.40, 22.40; Bad Boys for Life 16.40, 19.45,<br />

22.45; Birds of Prey 17.20, 20.15, 23.00; Die Eiskönigin<br />

II 10.00, 12.00, 14.15; 3D: Die fantastische Reise des<br />

Dr. Dolittle 19.30; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

10.00, 12.30, 14.50,17.10; Die Heinzels 10.00, 12.20,<br />

14.30; Die Hochzeit 16.50, 19.45;Jumanji 16.35; Knives<br />

Out 22.35;SpioneUndercover10.00, 14.30;StarWarsIX<br />

22.10; Vier zauberhafteSchwestern12.15;Die Wolf-Gäng<br />

10.00, 12.10, 14.20<br />

Kino im Kulturhaus Spandau (✆ 333 60 81)Als Hitler<br />

das rosa Kaninchen stahl 13.45, 18.00; Der geheime<br />

Roman des Monsieur Pick 16.00; Judy 20.15<br />

STEGLITZ<br />

Adria (✆ 01 80/5050711) Little Women 14.00, 17.00,<br />

20.00<br />

Cineplex Titania Palast (✆ 01 80/505 05 20) 1917<br />

–Der Film 17.50, 19.45, 22.45; Bad Boys for Life 20.00,<br />

23.00; Birds of Prey 17.00, 20.00, 22.45; Birds of Prey<br />

(OF) 22.45; Die Eiskönigin II 10.00, 12.15, 14.25; Enkel<br />

für Anfänger 14.25, 17.00, 19.50; 3D: Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 20.00; Die fantastische Reise des<br />

Dr.Dolittle 10.00,12.20,14.45, 17.20; Das geheime Lebender<br />

Bäume 16.45; Die Heinzels 10.00,12.00,14.00,<br />

15.55; Die Hochzeit 19.45; Jumanji 16.50; Knives Out<br />

17.00, 20.45, 22.35; Latte Igel und der magische Wasserstein<br />

10.00, 12.15; Spione Undercover 10.00, 12.00,<br />

14.30; Star Wars IX 22.25; Vier zauberhafte Schwestern<br />

10.00,12.15, 14.30;Die Wolf-Gäng 10.00, 12.10,14.25<br />

Thalia Movie Magic (✆ 774 34 40) Birds of Prey<br />

18.00, 20.30; Die Eiskönigin II 12.00; 3D: Die fantastische<br />

Reise des Dr.Dolittle 12.00, 18.15;Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 10.00, 14.00, 16.00; Die Heinzels<br />

10.00, 14.00; Die Hochzeit 18.00, 20.30; Der kleine<br />

Rabe Socke 310.00, 14.00; Knives Out 20.30; Lindenberg!<br />

17.45; Sneak Preview 20.15; Spione Undercover<br />

12.00,15.45; Vier zauberhafte Schwestern12.00, 16.00;<br />

Die Wolf-Gäng 10.00, 14.00, 15.45<br />

TIERGARTEN<br />

Arsenal (✆ 26 95 51 00) Gaumont: Mein Vater, das<br />

Kind –Legarcu (OmU) 19.00; Gaumont: Die Qual vordem<br />

Ende –Lagueule ouverte (OmenglU) 21.00; Baskische<br />

Regisseurinnen: Irrintziaren Oihartzunak (u.a.; m.Gästen)<br />

19.30<br />

CinemaxX Potsdamer Platz (✆ 040/80 806969)<br />

1917 –Der Film 13.15, 16.30, 19.30, 19.50, 22.40,<br />

23.00; 21 Bridges 17.35, 19.40, 22.20; Als Hitler das<br />

rosa Kaninchen stahl 16.45; Bad Boys for Life 13.45,<br />

17.00, 19.20, 22.10, 22.20; Birds of Prey 13.40, 16.30,<br />

17.00, 19.00, 20.15, 22.30, 23.00; Countdown 17.10,<br />

19.40, 23.00; Die Eiskönigin II 14.00;<br />

Enkel für Anfänger 14.00, 16.50, 20.15, 23.00; 3D: Die<br />

fantastische Reise des Dr. Dolittle 16.00, 20.15, 23.00;<br />

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 13.00, 16.30; Das<br />

geheime Leben der Bäume 16.50; Die Heinzels 13.30;<br />

Die Hochzeit 13.40, 16.00, 19.10; Jojo Rabbit 19.15,<br />

20.00, 22.45;Joker 19.30;Jumanji 12.45,13.25, 16.15,<br />

23.00; Kartoffelsalat 314.00; Knives Out 16.45, 20.30,<br />

23.00; Lindenberg! 16.20; Little Women 13.30, 16.15,<br />

16.50, 19.20, 19.40, 22.40; The Lodge 20.00, 23.00;<br />

Parasite 19.45; Das perfekte Geheimnis 16.30; Queen &<br />

Slim 22.40; Spione Undercover 13.00; 3D: Star Wars IX<br />

15.50,19.40; Star Wars IX 13.45, 22.15; Vier zauberhafte<br />

Schwestern 14.00<br />

Filmrauschpalast (✆ 394 43 44) LittleWomen (OmU)<br />

19.00; Once Upon aTime in... Hollywood (OmU) 21.30<br />

TREPTOW<br />

Astra (✆ 636 16 50) Bad Boys for Life 20.00, 22.30;<br />

Birds of Prey 17.45, 20.15, 22.30; Die Eiskönigin II<br />

12.30; Enkel für Anfänger 16.00, 18.00, 20.15, 22.30;<br />

3D: Die fantastische Reise des Dr.Dolittle 20.00, 22.30;<br />

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 10.00, 12.30,<br />

15.00, 17.30; Das geheime Leben der Bäume 16.00,<br />

18.00; Die Heinzels 10.00, 12.00, 14.00, 16.00; Die<br />

Hochzeit 17.30, 20.00, 22.30; Jumanji 15.00; Spione<br />

Undercover 10.00; Vier zauberhafte Schwestern 10.00,<br />

12.00,14.00; Die Wolf-Gäng 10.00, 12.00, 14.00<br />

Casablanca (✆ 677 57 52) Als Hitler das rosa Kaninchen<br />

stahl 18.00; Once Upon aTime in... Hollywood<br />

20.30;The Peanut Butter Falcon 16.00<br />

CineStar –Treptower Park (✆ 04 51/703 02 00)<br />

1917 –Der Film 20.10, 22.50; 21Bridges 19.50, 23.00;<br />

Bad Boys for Life 17.00, 20.00, 22.45; Birds of Prey<br />

14.30, 17.20, 20.10, 23.00; Countdown 20.10, 22.55;<br />

Die Eiskönigin II 11.30, 14.20; Enkel fürAnfänger 14.10,<br />

16.55, 19.40; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

17.10; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.55,<br />

14.30, 20.15; The Grudge 23.05; Die Heinzels 11.50,<br />

14.15, 16.30; Die Hochzeit 17.00, 19.50; Joker 22.55;<br />

3D: Jumanji 22.40; Jumanji 14.05, 17.15; Der kleine<br />

Rabe Socke 312.00; Knives Out 19.30; Latte Igel und<br />

der magischeWasserstein 11.55; Lindenberg! 16.35; 3D:<br />

Spione Undercover 11.30; Spione Undercover 14.10; 3D:<br />

Star Wars IX 11.30; Star Wars IX 16.45; Thomas und seine<br />

Freunde 11.45; Underwater 23.00; Vier zauberhafte<br />

Schwestern 14.05; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.45<br />

WEDDING<br />

Cineplex Alhambra (✆ 01 80/505 0311) 1917 –Der<br />

Film 16.50, 19.45; Ask Tesadüfleri Sever 2–Liebe ist nur<br />

ein Zufall (OmU) 19.30, 22.20; Bad Boys for Life 16.50,<br />

19.50, 22.50; Birds of Prey16.50, 20.00, 22.45; Birdsof<br />

Prey (OF) 22.45; Die Eiskönigin II 12.00, 14.15; Eltilerin<br />

Savasi (OmU) 19.30; 3D: Die fantastische Reise des Dr.<br />

Dolittle 19.45, 22.30; Die fantastische Reise des Dr.Dolittle<br />

10.00, 12.30, 14.50, 17.10; Jumanji 14.20; Rafadan<br />

Tayfa 2:Göbeklitepe (OmU) 12.00, 14.00, 17.15;<br />

Spione Undercover 12.00; Star Wars IX16.00; Türkler<br />

Geliyor –Adelatin Kilici (OmU) 22.15; Vier zauberhafte<br />

Schwestern 12.00, 14.25; Die Wolf-Gäng 12.00, 14.15<br />

City Kino Wedding (✆ 01 77/270 19 76) Final Girls<br />

Film Fest: The DeeperYou Dig (OF) 20.00; Final Girls Film<br />

Fest: Kurzfilmprogramm (Social Ills) 18.00; Final Girls<br />

Film Fest: Kurzfilmprogramm (Graveyard Shift) 22.00<br />

WEISSENSEE<br />

BrotfabrikKino (✆ 471 40 01) Der Atem –The Breath<br />

(teilw.OmU) 22.00; Varda par Agnes (OmU) 20.00;Verrat<br />

–Förräderi (OmenglU; m. Vorfilm) 18.00<br />

Toni &Tonino (✆ 92 79 12 00) DieEiskönigin II 14.45;<br />

Der kleine Rabe Socke 3 13.00; Lindenberg! 17.00,<br />

19.45; Die fantastische Reise des Dr. Dolittle 11.00,<br />

13.15,15.30, 17.45, 20.00<br />

WILMERSDORF<br />

Bundesplatz-Kino (✆ 85 40 60 85) Miles Davis(OmU)<br />

15.30; Das Vorspiel 18.00; Les miserables (OmU) 20.30<br />

Eva-Lichtspiele (✆ 92 25 53 05) Das geheime Leben<br />

der Bäume 18.00; Little Women 15.15, 20.00; Die Wolf-<br />

Gäng 13.00<br />

ZEHLENDORF<br />

Bali (✆ 811 46 78) Becoming Animal 20.30; Dicktatorship<br />

–Macho Made in Italy 18.00; Dora und die goldene<br />

Stadt 16.00<br />

Capitol (✆ 831 64 17) Little Women 14.30, 17.30,<br />

20.30<br />

POTSDAM<br />

Filmmuseum Potsdam (✆ 03 31/271 81 12) Lemonade<br />

(OmU) 19.30; Workshop mit Filmbeispielen 16.00,<br />

17.30<br />

Thalia Potsdam (✆ 03 31/743 70 20) Butenland<br />

18.45; Ein verborgenes Leben 20.30; Enkel für Anfänger<br />

16.30,18.45; Das freiwillige Jahr 18.30; Das geheime Leben<br />

der Bäume 21.00; Die Heinzels14.15,16.15; Ich bin<br />

Anastasia 14.15; Jojo Rabbit 18.15, 20.45; Lindenberg!<br />

16.10, 20.45; Sorry We Missed You 14.00; Das Vorspiel<br />

16.15; Die Wolf-Gäng 14.00<br />

UCI Luxe Potsdam Center (✆ 03 31/233 70) 1917<br />

–Der Film 17.10,20.15, 23.00; Bad Boys for Life 17.00,<br />

20.00,23.00; Birds of Prey 13.50, 16.30, 20.00,23.00;<br />

Die Eiskönigin II 11.00,13.50; Enkel für Anfänger 14.00,<br />

17.30, 20.15; 3D: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle<br />

11.00, 14.15, 16.45, 19.30, 23.00; Die fantastische<br />

Reise des Dr. Dolittle 11.00, 14.00; Die Heinzels 11.00,<br />

13.30, 15.30; Die Hochzeit 17.00, 20.00; 3D: Jumanji<br />

23.00; Jumanji 16.40; Kartoffelsalat 311.15; Knives Out<br />

23.00; Lindenberg! 19.40; Little Women 16.50, 19.50;<br />

Das perfekte Geheimnis 23.00; Shaun das Schaf 11.15;<br />

Star Wars IX 13.40, 22.50; Vier zauberhafte Schwestern<br />

11.15; Die Wolf-Gäng 11.10, 14.10<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

C. Bosch/Istockphoto<br />

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<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 21<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

Kulturkalender<br />

AUSSTELLUNGEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />

LESUNGEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />

MUSEEN<br />

ALTE NATIONALGALERIE - Bodestr. 1-3, Mitte;<br />

✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />

Kunstdes 19. Jahrhunderts; KampfumSichtbarkeit.<br />

Künstlerinnen der Nationalgalerie vor 1919 (bis<br />

8.3.20)<br />

ALTES MUSEUM - Am Lustgarten, Mitte;<br />

✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18,Do10–20 Uhr:<br />

Starke Typen. Griechische Porträts der Antike (bis<br />

27.9.20); AntikeWelten. Griechen,Etrusker und Römer<br />

BERLINISCHE GALERIE - Alte Jakobstr. 124-128,<br />

Kreuzberg; ✆ 78 90 26 00; Mi–Mo 10–18 Uhr: Kunst<br />

in Berlin 1880–1980 Sammlungspräsentation (bis<br />

27.7.20); Bettina Pousttchi Fotografie, Skulptur und<br />

Architektur (bis 6.4.20); „LS“ und „S“ Beate Gütschow<br />

(bis 30.3.20); Gartenparade Atelierlebalto Gärten für<br />

die Berlinische Galerie<br />

BODE-MUSEUM - Am Kupfergraben 1, Mitte;<br />

✆ 266 42 42 42; Di–So/Feiert. 10–18,Do10–20Uhr:<br />

Bronzen wie Tiere Heide Dobberkau und ihre Tierwelten<br />

(bis 18.10.20); Perlentausch: Wissen,Welten,Werte<br />

temporäre Intervention (bis 19.4.20); Münzkabinett;<br />

Museum für Byzantinische Kunst; Skulpturensammlung<br />

BRÖHAN-MUSEUM - Schlossstr.1a, Charlottenburg;<br />

✆ 32 69 06 00; Di–So/Feiert. 10–18 Uhr: Nordic<br />

Design.DieAntwortaufs Bauhaus (bis 1.3.20); Blackbox<br />

#8: Abschied und Anfang.Ostdeutsche Porträts<br />

1989-1990 Stefan Moses Fotografie (bis 19.4.20)<br />

BRÜCKE-MUSEUM - Bussardsteig 9, Dahlem;<br />

✆ 831 20 29; Mi–Mo 11–17 Uhr: Unzertrennlich:<br />

Rahmen und Bilder der Brücke-Künstler (bis 15.3.20)<br />

DDR MUSEUM BERLIN - Karl-Liebknecht-Str.1,Mitte;<br />

✆ 847 12 37 31; tgl. 10–20, Sa10–22 Uhr;<br />

24./31.12.: 10–16 Uhr: Geschichte zum Anfassen<br />

originale Exponate,interaktive Multimediaanwendungen<br />

(bis 27.7.20); Letztes Jahr DDR –Aufbruch ins Ungewisse<br />

(bis 13.4.20)<br />

DEUTSCHE KINEMATHEK –MUSEUM FÜR FILM UND<br />

FERNSEHEN - Potsdamer Str. 2, Tiergarten;<br />

✆ 300 90 30; Mi–Mo/Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />

Fokus Fernsehen: Leben, sterben, Hochzeit feiern<br />

Die „Lindenstraße“ in der Mediathek Fernsehen (bis<br />

23.3.20); Brandspuren –Filmplakate aus dem Salzstock<br />

(bis 31.5.20); 120 Jahre Deutsche Filmgeschichte<br />

und Fernsehgeschichte in West und Ost (bis<br />

27.7.20); Du musst Caligari werden! Das virtuelle<br />

Kabinett historische Modelle, Zeichnungen u. a. (bis<br />

20.4.20)<br />

DEUTSCHES HISTORISCHES MUSEUM - Unter den<br />

Linden 2,Mitte; ✆ 20 30 40; tgl.10–18 Uhr: Deportiert<br />

nach Auschwitz –Sheindi Ehrenwalds Aufzeichnungen;<br />

Wilhelm und Alexander von Humboldt (bis<br />

19.4.20); Die Armbrust –Schrecken und Schönheit<br />

(bis 8.3.20)<br />

DEUTSCHES TECHNIKMUSEUM - Trebbiner Str. 9,<br />

Kreuzberg; ✆ 90 25 40; Di–Fr 9–17.30, Sa/So/Feiert.<br />

10–18 Uhr: Die Mathematik des Planeten Erde Multimediale<br />

+interaktiveExponate; Der erste Computer<br />

Konrad Zuse und der Beginn des Computerzeitalters;<br />

Elektropolis Berlin Nachrichtentechnik: Telegraphie,<br />

Telefon, Rundfunk und Fernsehen<br />

GEMÄLDEGALERIE KULTURFORUM - Matthäikirchplatz,<br />

Tiergarten; ✆ 266 42 42 42; Di–Fr 10–18, Do<br />

10–20, Sa/So/Feiert. 11–18 Uhr: Das Leben Raffaels<br />

–Zwölf Radierungen von Johannes Riepenhausen<br />

(bis 26.4.20); The Last Judgement Sculpture Anthony<br />

Caro (bis 12.7.20); Zu Mantegna und Bellini: Kunsttechnologie<br />

und Restaurierung; Raffael in Berlin. Die<br />

Madonnen der Gemäldegalerie (bis 26.4.20); Europäische<br />

Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert<br />

Bruegel, Dürer, Rembrandt u. a.; Virtuose Varianten<br />

aus der Werkstatt Gerard ter Borchs Sonderpräsentation<br />

in der Gemäldegalerie Berlin (bis 29.2.20)<br />

GEORG KOLBE MUSEUM - Sensburger Allee 25, Charlottenburg;<br />

✆ 304 21 44: herman de vries –How<br />

green is the grass? tgl. 10-18Uhr (bis 3.5.20)<br />

HAMBURGER BAHNHOF /MUSEUM FÜR GEGEN-<br />

WART BERLIN - Invalidenstr. 50-51, Tiergarten;<br />

✆ 39 78 34 11; Di–Fr 10–18, Do 10–20, Sa/So/<br />

Feiert. 11–18 Uhr: Preis der Nationalgalerie 2019<br />

Pauline Curnier Jardin, Simon Fujiwara, Flaka Haliti,<br />

Katja NovitskovaGruppenausstellung der Nominierten<br />

(bis 16.2.20); Bergama Stereo. Musikwerke bildender<br />

Künstler Cevdet Erek. Architektur- und Soundinstallation<br />

(bis 8.3.20); The Voice Before the Law Lawrence<br />

Abu Hamdan audiovisuelleund installative Arbeiten<br />

(bis 29.3.20); Zeit für Fragmente Werke aus der<br />

Sammlung Marx und der Sammlung der Nationalgalerie<br />

(bis 4.10.20); Die Sammlungen. The Collections.<br />

Les Collections<br />

JÜDISCHES MUSEUM - Lindenstr. 9-14, Kreuzberg;<br />

✆ 25 99 33 00; tgl. 10–20 Uhr: This Place Wendy<br />

Ewald, Martin Kollar,Josef Koudelka, Jungjin Lee, Gilles<br />

Peress u. a. Fotoausstellung (bis 19.4.20); Awie Jüdisch.<br />

In 22 Buchstaben durch die Gegenwart (bis<br />

19.4.20)<br />

KUNSTGEWERBEMUSEUM TIERGARTEN - Matthäikirchpl.<br />

4/6, Tiergarten; ✆ 266 29 02; Di–Fr 10–18,<br />

Sa/So/Feiert. 11–18 Uhr: Design Lab #5: Times of<br />

Waste –Was übrig bleibt (bis 22.3.20); Rokokowelten<br />

Neupräsentation der Porzellan- und Fayencesammlung<br />

KÄTHE-KOLLWITZ-MUSEUM - Fasanenstr. 24, Wilmersdorf;<br />

✆ 882 52 10; tgl.11–18 Uhr: Käthe Kollwitz<br />

und das Elend der Großstadt /Käthe KollwitzMutter<br />

und Kind (bis 3.5.20); Mehr als ein Leben. Dauerausstellung<br />

des Käthe-Kollwitz-Museums Berlin Käthe<br />

Kollwitz Grafik, Plastik<br />

MUSEUM BERGGRUEN - Schlossstr. 1,Charlottenburg;<br />

✆ 32 69 58 15; Di–Fr 10–18, Sa/So/Feiert.<br />

11–18 Uhr: Picasso/Scheibitz (bis 1.3.20); Picasso<br />

und seine Zeit Klassische Moderne –Picasso, Giacometti<br />

und Matisse<br />

MUSEUM EUROPÄISCHER KULTUREN - Arnimallee<br />

25, Dahlem; ✆ 266 42 42 42; Di–Fr 10–17, Sa/So/<br />

Feiert. 11–18 Uhr: Kulturkontakte. Leben in Europa;<br />

Fast Fashion –Slow Fashion (bis 2.8.20); comiXconnection<br />

Comic-Szene Südosteuropas (bis 29.3.20)<br />

MUSEUM FÜR FOTOGRAFIE /HELMUT NEWTON STIF-<br />

TUNG - Jebensstr.2,Charlottenburg; ✆ 266 42 42 42;<br />

Di–So/Feiert. 11–19, Do 11–20 Uhr: Blue Skies, Red<br />

Panic –Die 50er Jahre in Europa. Ein fotografischer<br />

Rückblick (bis 23.2.20); Helmut Newton’s Private<br />

Property; Ludwig Windstosser (bis 23.2.20); Body<br />

Performance Vanessa Beecroft, Yang Fudong, Inez &<br />

Vinoodh, Jürgen Klauke, Robert Longo u.a.(bis<br />

10.5.20)<br />

MUSEUM FÜR NATURKUNDE - Invalidenstr.43, Mitte;<br />

✆ 889 14 0- 85 91; Di–Fr 9.30–18, Sa/So/Feiert.<br />

10–18 Uhr: Humboldt-Intervention:„Ein langdauernder<br />

Werth“ –Alexander von Humboldts Mineral- und<br />

Gesteinssammlungen (bis 29.2.20); Evolution in Aktion<br />

Dauerausstellung<br />

NEUESMUSEUM - Bodestr.1-3, Mitte; ✆ 266 42 42 42;<br />

tgl./Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr: Die Krone von<br />

Kertsch. Schätze ausEuropasFrühzeit (bis 25.9.22);<br />

Berlins größteGrabung Forschungsareal Biesdorf (bis<br />

19.4.20)<br />

PERGAMONMUSEUM - Bodestr. 1-3, Mitte;<br />

✆ 266 42 42 42; tgl./Feiert. 10–18, Do 10–20 Uhr:<br />

Der Babel-Bibel-Streit (bis28.3.20); Traum und Trauma.<br />

Wiedereröffnung der Teppichsäle (bis 27.7.20);<br />

Kalligraph des Königs –Da’ud al-Hossaini (bis<br />

3.5.20)<br />

ANDERE ORTE<br />

AKADEMIE DER KÜNSTE HANSEATENWEG - Hanseatenweg<br />

10,Tiergarten; ✆ 200572000; Di–So11–19<br />

Uhr: Käthe-Kollwitz-Preis 2020: Weiter im Text Timm<br />

Ulrichs (bis 1.3.20); Di–So 11–19 Uhr: JungeAkademie<br />

(bis 23.2.20)<br />

C/O BERLIN - Hardenbergstr.22-24, Charlottenburg;<br />

✆ 284 44 16 62; tgl. 11–20 Uhr: Love, Ren Hang (bis<br />

29.2.20); Christopher Williams (bis 8.3.20); C/O<br />

Berlin Talent Award Sylvain Couzinet–Jacques (bis<br />

29.2.20)<br />

GROPIUS BAU - Niederkirchnerstr. 7,Kreuzberg; ✆<br />

25 48 60; Mi–Mo/Feiert. 10–19 Uhr: Six Songs, Swirling<br />

Gracefully in the Taut Air Akinbode Akinbiyi Fotografie<br />

(bis 17.5.20)<br />

HAUS DER KULTURENDERWELT - John-Foster-Dulles-<br />

Allee 10, Tiergarten; ✆ 39 78 71 75; Mi–Mo 12–19,<br />

Do 12–22 Uhr; 30.1.: 11–22 Uhr,31.1.–2.2.: 11–20<br />

Uhr: transmediale 2020 –End to End: The Eternal<br />

Network (bis 1.3.20)<br />

KUNSTRAUM KREUZBERG/BETHANIEN - Mariannenpl.<br />

2, Kreuzberg; ✆ 902 98 14 55; tgl. 10–22 Uhr;ab<br />

3.2.: So–Mi 10–20, Do–Sa 10–22 Uhr: CTM 2020:<br />

Interstitial Spaces (bis 15.3.20)<br />

„Brüder (Kain +Abel)“, 1983, Öl/Lw. CFA/W. BÜTTNER /VG BILDKUNST BONN 2010 (2)<br />

Ein politisch<br />

motivierter Realismus<br />

Die Galerie CFAzeigt Bilder des Hamburger<br />

Maler-Originals Werner Büttner<br />

VonIngeborg Ruthe<br />

Manche nennen Werner Büttner auch den Hamburger Kippenberger,<br />

wohl wegen der rabiaten, tabulosen Bildsprache,wegen<br />

der Drastik des Geschehens.Der früh gestorbene„Eulenspiegel“<br />

Martin Kippenberger war sein Freund. Undder Maler<br />

AlbertOehlen ist es bis heute,von Anfang an. Diebeiden gingen<br />

1979, nach der verrückten West-<strong>Berliner</strong> Zeit, zusammen nach<br />

Hamburg. Dortist Büttner inzwischen als Original vonder Alster<br />

bekannt und zudem Professor an der Hanseatischen Kunstakademie.<br />

Als Maler ist er Autodidakt. Er hat in den Siebzigern in<br />

West-Berlin zunächst Jura studiert, schmiss aber hin und gründete<br />

da zusammen mit Albert Oehlen die „Liga zur Bekämpfung<br />

des widersprüchlichen Verhaltens“ und 1980 die spektakuläre<br />

Vereinigung „Samenbank für DDR-Flüchtlinge“, zusammen mit<br />

GeorgHerold.<br />

Die Ateliergemeinschaft<br />

mit Oehlen war der Humus<br />

für rasch und heftig gemalte<br />

große, Bilder mit dickem<br />

Farbauftrag. Büttner<br />

wählte brauntoniges Kolor,<br />

anders als damals die „Jungen<br />

Wilden“, die „Boysvom<br />

Moritzplatz“ um Rainer<br />

Fetting mit ihren grellen<br />

Farben. Büttners Malerei<br />

und die Collagen von 1979<br />

bis 2019 füllen jetzt die Galeriewände<br />

vonCFA,und in<br />

den Arbeiten von damals<br />

wie heute liest man den<br />

programmatischen und exemplarischen<br />

Charakter,<br />

Werner Büttner:„Selbstbildnis im<br />

Kino“, 1981,Öl/Lw.<br />

die Lust am Provozieren,<br />

den Willen, mithilfe der<br />

Kunst die Welt ein wenig besser erklären zu können. Seine Bilder<br />

beziehen sich auf die gesellschaftliche Sphäre, damals auf die Situation<br />

in der Frontstadt Berlin, auf die deutsche Teilung, auf die<br />

unaufgearbeitete deutsche Geschichte und die neue Spießigkeit<br />

der BRD und heute auf die aus den Fugen geratene Welt. Büttner,<br />

Jahrgang 1954, war als Kind mit den Elternaus Jena in denWesten<br />

geflohen. Mit seinem politisch motivierten Realismus ärgerte er<br />

den der Abstraktion huldigenden Kunstbetrieb.Aber der war ihm<br />

schon immer ziemlich egal.<br />

ContemporaryFineArts(CFA),Grolmanstr.32/33. Bis 29. Februar,Di–Sa 10–18 Uhr<br />

DONNERSTAG, 6. FEBRUAR<br />

HANNE LIPPARD „Syzygy“ (2016),PerformativeLesung,<br />

Hamburger Bahnhof /Museum für Gegenwart Berlin,<br />

18.30, ✆ 39 78 34 11, Invalidenstr.50-51,Tiergarten<br />

SARAH BOSETTI, DANIEL HOTH, KARSTEN LAMPE, JAN<br />

VON IMICH, AIDIN HALIMI Couchpoetos –die lauschigste<br />

LesebühneBerlins!, Lovelite, 20.30, Haasestr.<br />

1, Friedrichshain<br />

CHRISTINAMOHR,ANNEOTTO, JULIANESTREICH UND<br />

LINUS VOLKMANN Grether-Salon: KRAWALLE &LIEBE,<br />

Lesung,Pop,Theorie und Gespräch, Mod.: Kerstin und<br />

Sandra Grether,LiteraturforumimBrecht-Haus,20.00,<br />

✆ 282 20 03, Chausseestr.125, Mitte<br />

MARIE-LUISE SCHWARZ-SCHILLING Kampfplatz Liebe<br />

–Wie viel Gleichberechtigung verträgt die Partnerschaft?,<br />

Lesung und Diskussion, Café Tasso, 20.00,<br />

✆ 48 62 47 08, Frankfurter Allee 11, Friedrichshain<br />

KONZEPT*FEUERPUDEL Anonyme Lesebühne mit Live-<br />

Illustrationen, Brotfabrik, 20.00, ✆ 471 40 01, Caligaripl.<br />

1, Weißensee<br />

SAHARA B.,GEIGERZÄHLER, DER PAPST &SEIN POR-<br />

SCHE &SPECIAL GUESTS Kopfstand Musikalische<br />

Lesung Nr. 45, Supamolly, 20.00, ✆ 29 00 72 94,<br />

Jessnerstr.41, Friedrichshain<br />

MARIANNE SUHR Schnee über Rossoschka. Eine Spurensuche,Buchhändlerkeller,20.30,<br />

✆ 55 14 93 58,<br />

Carmerstr.1,Charlottenburg<br />

WOLFGANG ULLRICH Selfies. Digitale Bildkulturen,<br />

Buchvorstellung, Haus am Waldsee, 19.30,<br />

✆ 801 89 35, Argentinische Allee 30, Zehlendorf<br />

FREITAG, 7.FEBRUAR<br />

FRANKIE HI-NRG MC „Ich mache mein Ding“–„Faccio<br />

la mia cosa“, Buchvorstellung (in italienischer Sprache),<br />

Italienisches Kulturinstitut, 18.00, ✆ 26 99 41 -0,<br />

Hildebrandstr.2,Tiergarten<br />

CREATIVE WRITING GROUP Lesen und Diskutieren<br />

eigener Texte (englisch/deutsch), Buchhändlerkeller,<br />

19.00, ✆ 55 14 93 58, Carmerstr.1,Charlottenburg<br />

BETTINA HITZER Krebs fühlen. Eine Emotionsgeschichte<br />

des 20. Jahrhunderts, Buchvorstellung und Gespräch<br />

,Urania, 20.00, ✆ 218 90 91,An der Urania 17, Schöneberg<br />

CHRISTIAN DIETERLE Romeo und Julia auf dem Dorfe,<br />

musikalische Lesung mit Gedichten vonGottfriedKeller,<br />

vertont von H.Wolf, J. Brahms, O. Schoeck, H. Pfitzner<br />

u. a., Vaganten Bühne, 20.00, ✆ 313 12 07, Kantstr.<br />

12a, Charlottenburg<br />

HANNES SONNTAG Solange esnoch geht, Autorenlesung<br />

& Klaviermusik, Schwartzsche Villa, 19.30,<br />

✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />

SAMSTAG, 8.FEBRUAR<br />

BERLINER STUDIERENDE <strong>Berliner</strong> Kaleidoskop –Eine<br />

Winterlesung,Z-Bar,20.00, ✆ 28 38 91 21, Bergstr.<br />

2, Mitte<br />

KATHRIN PASSIG, KAI WEYAND UND PHILIPP WEISS<br />

Geschichten vonder allgemeinen Undurchschaubarkeit,<br />

szenische Lesung mit Musik,Volksbühne Berlin, 20.00,<br />

✆ 24 06 57 77, Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte<br />

SONNTAG, 9.FEBRUAR<br />

HANS DUSCHKE, HORST EVERS, SUSANNE RIEDEL,<br />

HINARK HUSEN,ANDREAS SCHEFFLERUND JÜRGEN<br />

WITTE Der Frühschoppen: »Donald Duck Dich!», Schlot,<br />

13.00, ✆ 448 21 60, Invalidenstr.117, Mitte<br />

KALLESLAM –U20 Special, Mod.: Ortwin Bader-Iskraut,<br />

Kulturhaus Karlshorst, 19.00, ✆ 475 94 06 10, Treskowallee<br />

112, Karlshorst<br />

LAUSCHERLOUNGE Das tapfere Schneiderlein, Kinder-<br />

Livehörspiel, ufaFabrik, 15.00, ✆ 75 50 30,Viktoriastr.<br />

10-18, Tempelhof<br />

SARAH BOSETTI Ich habnichts gegenFrauen,du Schlampe!,<br />

Pfefferberg Theater,20.00, ✆ 939 35 85 55, Schönhauser<br />

Allee 176, Prenzlauer Berg<br />

MICHAEL LEESE Märchenfrühstück im Beduinenzelt,<br />

Restaurant eßkultur in den Museen Dahlem, 11.00,<br />

✆ 68 08 93 44,Takustr.38/40, Dahlem<br />

REFORMBÜHNE HEIM &WELT –ZuGast: Sarah<br />

Schmidt&Frollein,Volksbühne, 20.00, ✆ 24 06 57 77,<br />

Rosa-Luxemburg-Platz, Mitte<br />

MONTAG, 10. FEBRUAR<br />

AUTORENFORUM Lesen –Zuhören –Diskutieren, Vorlesen<br />

unveröffentlichterTexte,SchwartzscheVilla,20.00,<br />

✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />

MARGARITA TSOMOU UND MATTHIAS WARSTAT<br />

Brecht-Tage 2020. Brecht und das Theater der Intervention:<br />

Brechts Texte zur Intervention, Lesen und kommentieren.<br />

Mod.: Christian Rakow, Literaturforum im<br />

Brecht-Haus, 20.00, ✆ 282 20 03, Chausseestr.125,<br />

Mitte<br />

TRISTAN GARCIA Das Siebte, Buchvorstellung,Mod.:<br />

Odile Kennel,Literaturhaus Berlin,19.30,✆ 887 28 60,<br />

Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />

MARC-UWE KLING, JULIUS FISCHER, SEBASTIAN<br />

LEHMANN, MAIK MARTSCHINKOWSKY u.a.Lesedüne,<br />

mit Musik von Boris the Beast, SO36, 19.00,<br />

✆ 61 40 13 06, Oranienstr.190, Kreuzberg<br />

FRANCESCA MELANDRÍ Literaturrunde: „Alle, außer<br />

mir“, Lesung und Diskussion, Begine, 19.00,<br />

✆ 215 14 14, Potsdamer Str.139, Schöneberg<br />

SCHALL &RAUCH SLAM PoetrySlam Schattenwand,<br />

Kulturfabrik Moabit, 19.30, ✆ 397 50 56, Lehrter Str.<br />

35, Tiergarten<br />

RICHARD BURGER Wortservierungen: Else Lasker-<br />

Schüler zum Einhundertfünfzigsten,Literaturhaus Berlin,<br />

21.00, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />

DIENSTAG, 11. FEBRUAR<br />

GABRIEL BERGER Allein gegen die DDR-Diktatur,<br />

Autorenlesung, Schwartzsche Villa, 19.00,<br />

✆ 902 99 22 12, Grunewaldstr.55, Steglitz<br />

HANNELORE KLEMP Alt bin ich, aber weise? –vergnügliche<br />

Geschichten aus ihrem Leben., Königin-Luise-<br />

Kirche Waidmannslust, 19.00, ✆ 411 11 45,Bondickstr.76,<br />

Waidmannslust<br />

ALAN DOAN MINH Kinderbuchklassiker in der Jurte,<br />

Vorlesestunde, Amerika-Gedenkbibliothek, 17.00,<br />

✆ 90 22 60, Blücherpl. 1, Kreuzberg<br />

BOV BJERG Literatur: „Serpentinen“, Buchpremiere.<br />

Moderation: Insa Wilke, Palais in der Kulturbrauerei,<br />

20.00, ✆ 405 04 73 10, Schönhauser Allee 36-39,<br />

Prenzlauer Berg<br />

ROBERT RAUH Literaturlive: Wandern wie Fontane –<br />

Fontanes Ruppiner Land, Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek,<br />

19.00,✆ 5556719,FrankfurterAllee 149,Lichtenberg<br />

LSD –LIEBE STATTDROGEN Lesebühne, Schokoladen<br />

Mitte, 19.00, ✆ 282 65 27, Ackerstr.169-170, Mitte<br />

ANTJE RÁVIK STRUBEL, PIEKE BIERMAN,<br />

JOSEPHINEAPRAKU Lucia Berlin „Abend im Paradies“<br />

&Fran Ross „Oreo“, Buchvorstellung, Literaturhaus<br />

Berlin, 19.30, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />

PEACE, LOVE &POETRY –die Satire des modernen<br />

Dichterwettstreits!, frannz, 20.30, ✆ 726 27 93 33,<br />

Schönhauser Allee 36, Prenzlauer Berg<br />

KÜBRA GÜMÜSAY Sprache und Sein, Buchpräsentation,<br />

Maxim Gorki Theater,20.00, ✆ 20 22 11 15,Am<br />

Festungsgraben 2, Mitte<br />

REYHAN SAHIN Yalla, Feminismus!, Buchvorstellung,<br />

Fahimi, 19.00, Skalitzer Str.133, Kreuzberg<br />

MITTWOCH, 12. FEBRUAR<br />

ORTWIN BADER-ISKRAUT,SAMSON, JESKOHABERT,<br />

YO-PA Kiezpoeten Slam Show, lesebühne poetryslam,<br />

Mastul, 20.00, Liebenwalder Str.33, Wedding<br />

ARIS FIORETOS NellyB.s Herz, in Lesung und Gespräch,<br />

Moderation: WiebkePorombka, Literarisches Colloquium<br />

Berlin, 19.30, ✆ 816 99 60, Am Sandwerder 5,<br />

Wannsee<br />

PETERJAMIN Ohne jede Spur –wahre Geschichten von<br />

vermissten Menschen, Lesung &Gespräch, Nicolaische<br />

Buchhandlung,19.30, ✆ /8 52 40 05, Rheinstr.65,<br />

Friedenau<br />

ROLANDBORGARDS UND MICHAEL KLEEBERG Tiere,<br />

Buchvorstellung, Mod.: Asmus Trautsch, Literaturhaus<br />

Berlin, 19.30, ✆ 887 28 60, Fasanenstr.23, Charlottenburg<br />

LÜÜL Und ich folgemeiner Spur,Multimediale Lesung,<br />

ufaFabrik, 20.00, ✆ 75 50 30,Viktoriastr.10-18,Tempelhof<br />

KONZERTE 6. BIS 12. FEBRUAR<br />

DONNERSTAG,6.FEBRUAR<br />

HAUS DES RUNDFUNKS<br />

Kl. Sendesaal: 20 Uhr Liza Lim: The heart’s ear;<br />

Sarah Nemtsov: …beredtes Schweigen; John Cage:<br />

Living Room Music; HK Gruber:Frankenstein!! –Landesjugendensemble<br />

Neue Musik Berlin, Ltg.Jobst<br />

Liebrecht, HK Gruber (Chansonnier)<br />

PIERRE BOULEZ SAAL<br />

19.30 Uhr Johann Sebastian Bach: Das wohltemperierte<br />

Klavier,Band II –Sir András Schiff (Klavier)<br />

FREITAG,7.FEBRUAR<br />

ST.MARIENKIRCHE BERLIN<br />

19 Uhr Poulenc: „Quatre motets pour un temps de<br />

pénitence“; Sephardische Volkslieder;Fauré:Requiem<br />

d-Moll u.a. –Hochschulchor &Orchester der HfM<br />

Hanns Eisler Berlin, Consortium Musicum Berlin, Ltg.<br />

Ohad Stolarz, Prof. Justin Doyle u. a.<br />

GETHSEMANEKIRCHE<br />

20 Uhr Wagner:Vorspiel und „Isoldes Liebestod“ aus<br />

„Tristan und Isolde“; Brahms: „Ein deutsches Requiem“<br />

für Soli, Chor und Orchester op. 45 –Humboldts<br />

Philharmonischer Chor &Humboldts Studentische<br />

Philharmonie, Anne Bretschneider (Sopran), Günter<br />

Papendell (Bariton), Ltg.Constantin Alex<br />

PHILHARMONIE<br />

KMS: 20 Uhr „Ayres and Songs“ des englischen<br />

Barocks –Lucile Richardot (Mezzosopran), Sébastien<br />

Daucé (Orgel) und das Ensemble Correspondances<br />

SONNABEND,8.FEBRUAR<br />

KOMISCHE OPER<br />

Probebühne 1: 23 Uhr Nachtkonzert3Paris –Moskau!:<br />

Streichquartette vonRavel,Schostakowitsch<br />

und Strawinsky –Ansgard Dörsam, Stefan Adam<br />

(Violine), Anton Loginov(Viola) u. a.<br />

PIERRE BOULEZ SAAL<br />

19 Uhr Beethoven: Sonate G-Dur op. 31/1, Sonate<br />

d-Moll op. 31/2 „Der Sturm“, Sonate Es-Dur op.<br />

31/3, Sonate C-Dur op. 53 „Waldstein-Sonate“ –Daniel<br />

Barenboim (Klavier)<br />

SCHLOSS GLIENICKE<br />

16 Uhr Bach: Goldbergvariationen, Aria mit 30 Veränderungen<br />

in der Fassung für Streichtrio –Gideon-<br />

Klein-Trio des RSB<br />

PHILHARMONIE<br />

KMS: 20 Uhr Glinka: Ouvertüre zur Oper „Ruslan und<br />

Ljudmilla“; Arutjunjan: Konzertfür Trompete und<br />

Orchester;Rachmaninow: Vocalise op. 34 Nr.14;<br />

Glasunow: Rêverie Des-Dur op. 24; Peter Tschaikowsky:<br />

Symphonie Nr.6h-Moll op. 74 „Pathétique“ –<br />

Sinfonie Orchester Berlin, Ltg.StanleyDodds, Andre<br />

Schoch (Trompete), Stefan de LevalJezierski (Horn)<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

Kl. Saal: 20 Uhr Streichquartette vonLudwig van<br />

Beethoven–Vogler-Quartett<br />

SONNTAG,9.FEBRUAR<br />

KÜHLHAUS BERLIN<br />

18 Uhr Buxtehude: Sonata aus „Gott hilf mir“, Sinfonia<br />

aus „Fürwahr er trug unsere Krankheit“; Raskatov:<br />

„Paradise lost?“ für Bläsernonett; Adams: „Become<br />

River“; Schumann: Sinfonie Nr.3„Rheinische“ –<br />

Become River:ensemble reflektor,Ltg.Martjin Dendievel<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

Werner-Otto-Saal: 20 Uhr Fabián Panisello: „Les rois<br />

mages“, Musiktheater,dt. EA –ensemble unitedberlin<br />

SCHLOSS GLIENICKE<br />

16 Uhr Bach: Goldbergvariationen, Aria mit 30 Veränderungen<br />

in der Fassung für Streichtrio –Gideon-<br />

Klein-Trio<br />

PHILHARMONIE<br />

KMS: 16 Uhr Sonntagskonzert Nr. 2: Kontraste –musikalische<br />

Begegnungen zwischen gestern und heute:<br />

Kompositionen von FannyHensel, W. A. Mozart, B.<br />

Britten, Piotr Moss und K. Borsuk –Vokalensemble<br />

Acanto, Frauenchor Spandau, Studentenensemble<br />

der UdK<br />

KMS: 20 Uhr Sergej Prokofjew: Sinfonietta A-Dur op.<br />

5; Zoltán Kodály: Marosszéker Tänze; Jean Sibelius:<br />

Symphonie Nr.3C-Dur op. 52 –Junge Kammerphilharmonie<br />

Berlin, Ltg.Justin Doyle<br />

20 Uhr Mendelssohn Bartholdy: Die erste Walpurgisnacht<br />

op. 60; Poulenc: Gloria; Bruckner: Symphonie<br />

Nr.6A-Dur –Sinfonieorchester und Großer Chor des<br />

Collegium Musicum, Solist*innen, Ltg.Donka Miteva<br />

PIERRE BOULEZ SAAL<br />

18 Uhr Barber: „The Crucifixion“ aus „Hermit Songs“<br />

op. 29; Bacri: „All Through Eternity“ aus „Three Love<br />

Songs“ op. 96,„Alamar“ aus „Melodías de la<br />

melancolía“ op. 119a; Fauré: „Au bord de l’eau“ op.<br />

8/1 u. a. –Patricia Petibon (Sopran), Susan Manoff<br />

(Klavier)<br />

MONTAG,10. FEBRUAR<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

14 Uhr Espresso-Konzert<br />

STAATSOPER UNTER DEN LINDEN<br />

Apollosaal: 20 Uhr Werke von Duparc, Strauss,<br />

Sergej Rachmaninow –Liedrecital Elsa Dreisig<br />

PHILHARMONIE<br />

KMS: 20 Uhr Maki Ishii: Thirteen Drums; Kalevi Aho:<br />

Sieidi; John Psathas: One StudyOne Summary;<br />

Martin Grubinger sen.: Prismatic Final Suite –Martin<br />

Grubinger &Friends (Percussionensemble)<br />

DIENSTAG,11. FEBRUAR<br />

KONZERTHAUS BERLIN<br />

Werner-Otto-Saal: 20 Uhr Building Bridges: Beethoven:<br />

Zehn Variationen über das Duett „La stessa, la<br />

stessissima“ von Salieri B-Dur; Busoni: Sonatina<br />

seconda; C. P. E. Bach: Sonate A-Dur; Brahms: Vier<br />

Balladen op. 10 –Chiara Opalio (Klavier)<br />

DEUTSCHE OPER<br />

Foyer: 20Uhr Rossini: Kantate „Giovanna d’Arco“;<br />

Menotti: „Canti della Iontananza“ u. a. –Lieder und<br />

Dichter: Italia –Matthew Newlin, Jacqueline Stucker,<br />

Karis Tucker und John Parr,Lesung: Daniela Danz<br />

PHILHARMONIE<br />

Foyer: 13Uhr Lunchkonzert<br />

KMS: 17 Uhr Stipendiat*innen der Karajan-Akademie<br />

der <strong>Berliner</strong> Philharmoniker Carte blanche<br />

STAATSOPER UNTER DEN LINDEN<br />

Apollosaal: 20 Uhr KammerkonzertV:Werke von<br />

Strauss, Schubert, Schumann –Yunna Weber (Violine),<br />

Joost Keizer (Viola), Aleisha Verner (Violoncello),<br />

Alina Shalamova (Klavier)<br />

MITTWOCH, 12. FEBRUAR<br />

PHILHARMONIE<br />

20 Uhr Strawinsky: Symphonie in drei Sätzen; Zimmermann:<br />

„Alagoana. Caprichos Brasileiros“, Ballettsuite;<br />

Sergej Rachmaninow: Symphonische Tänze op.<br />

45 –<strong>Berliner</strong> Philharmoniker,Ltg.Kirill Petrenko<br />

PIERRE BOULEZ SAAL<br />

19.30 Uhr Boulez Ensemble XXIII, Ltg.Zubin Mehta,<br />

Mojca Erdmann (Sopran)


22 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Kulturkalender<br />

BÜHNEN 6. BIS 12. FEBRUAR<br />

THEATER<br />

VonDoris Meierhenrich<br />

Jung und<br />

divers<br />

Premieren im DT und HAU<br />

Wenn man mit der DT-Dramaturgin<br />

Birgit Lengers spricht,<br />

ist das immer so, als schicke sie mit<br />

jedem Satz ein Extrapaket Lebensfreude<br />

mit. Ist esein Wunder, wenn<br />

sich diese Energie auch in den Arbeiten<br />

des „Jungen DT“ spiegelt, das sie<br />

seit zehn Jahren leitet? In jedem Fall<br />

lieferndie jungen DTler mittlerweile<br />

Theaterabende, die zum Vitalsten,<br />

auch Erstaunlichsten gehören, was<br />

man in dem Traditionshaus sehen<br />

kann. Das Besondere daran ist, wie<br />

sehr man in den Projekten immer<br />

den charakterbildenden Kern des<br />

Theaters selbst zutage treten sieht.<br />

Wie man spürt, dass sich im Austausch<br />

zwischen den Regieteams<br />

und den Spielbegeisterten zwischen<br />

12 und 20 Jahren etwas alle Betreffendes,<br />

absolut Wichtiges ereignet<br />

und wie sehr die Jugendlichen in den<br />

selbst erarbeiteten Rollen und Spielweisen<br />

über sich hinaus wachsen.<br />

Zum 10. Geburtstag nun wollen<br />

gleich zwei Premieren diese schöne<br />

Selbsterneuerungskraft des Theaters<br />

zeigen. Bevor mit den „Räubern“<br />

eine „Schiller-Überschreibung“ die<br />

Kammerspiele unsicher macht,<br />

kommt am Sonntag das Erfolgsstück<br />

„ConcordFloral“ des 31-jährigen Kanadiers<br />

Jordan Tannahill in die Box.<br />

Im DT heißt die Strichfassung<br />

„Das Gewächshaus“, was aufs Gleiche<br />

hinaus kommt, denn beides<br />

meint ein schrottreifes Glashaus am<br />

Rande einer Vorstadtsiedlung, in<br />

dem eine Gruppe Jugendlicher nicht<br />

nur ihren Freiheitsort findet, sondern<br />

auch einen gespenstischen<br />

Schmelztiegel für eigene Machtspiele<br />

und pubertäreEifersuchtsdramen,<br />

die –wer hätte es gedacht –den<br />

Erwachsenen gar nicht so fern sind.<br />

Und noch eines könnten beide<br />

Abende zeigen, nämlich dass sich<br />

die jungen Ensembles schon viel diverser,<br />

gesellschaftsnäher zusammen<br />

setzen, als so manches Groß-<br />

Ensemble.<br />

Unddamit sind wir schon mitten<br />

im Sprung über die S-Bahntrasse<br />

hinaus Richtung Hallesches Ufer ins<br />

HAU2, wo mit Anta Helena Reckes<br />

Münchner Gastspiel „Die Kränkung<br />

der Menschheit“ ein weiterer heißer<br />

Tipp aufwartet. Der großspurige Titel<br />

stammt aus einer Schrift Sigmund<br />

Freuds, mit der er selbst seine zweifellos<br />

einschneidende Entdeckung<br />

des triebgesteuerten Unterbewussten<br />

historisch einsortiert. Recke nun<br />

lässt das Unterbewusste, woesist,<br />

und nimmt sich Freuds Begriff „der<br />

Menschheit“ vor und bevölkert sie<br />

mit sehr anderen Wesen, als den libidonösen,<br />

weißen Männern, die<br />

Freud damit meinte.Was das mit unseren<br />

freudianischen Blicken macht,<br />

kann man ab heute prüfen, bevor es<br />

zum Theatertreffen wiederkehrt.<br />

DieKränkung der Menschheit HAU26.2., 19<br />

Uhr,8.2. 17 und 20.30 Uhr,9.2., 17 Uhr,<br />

Tel: 25900427<br />

Das Gewächshaus DT Box, 9., 10.,14.2., 19 Uhr<br />

Die Räuber Kammerspiele, „11.2.,19Uhr,<br />

14.2., 18.30 Uhr,Tel:28441225<br />

DEUTSCHES THEATER<br />

THEATER<br />

ADMIRALSPALAST r(47 99 74 99),<br />

Friedrichstr.101-102<br />

ATZE –MUSIKTHEATER r<br />

(81 79 91 88), Luxemburger Str.20<br />

BALLHAUS NAUNYNSTRASSE<br />

(75 45 37 25), Naunynstr.27<br />

BALLHAUS OST (47 99 74 74),<br />

Pappelallee 15<br />

BERLINER ENSEMBLE r(28 40 81 55),<br />

Bertolt-Brecht-Platz 1<br />

BERLINER KRIMINAL THEATER r<br />

(47 99 74 88), Palisadenstr.48<br />

BROTFABRIK r(471 40 02),<br />

Caligariplatz 1<br />

DEUTSCHE OPER BERLIN r<br />

(34 38 43 43), Bismarckstr.35<br />

DEUTSCHES THEATER r(28 44 12 25),<br />

Schumannstr.13a<br />

DT-KAMMERSPIELE/BOX &BAR r<br />

(28 44 12 25), Schumannstr.13a<br />

DOCK 11 (448 12 22),<br />

Kastanienallee 79<br />

GRIPS THEATER r(39 74 74 77),<br />

Altonaer Str.22<br />

GRIPS MITTE IM PODEWIL r<br />

(39 74 74 77), Klosterstr.68<br />

HAU 1r(25 90 04 27),<br />

Stresemannstr.29<br />

HAU 2r(25 90 04 27),<br />

Hallesches Ufer 32<br />

HEIMATHAFEN NEUKÖLLN r<br />

(56 82 13 33), Karl-Marx-Str.141<br />

KLEINES THEATER (821 20 21),<br />

Südwestkorso 64<br />

KOMISCHE OPER BERLIN (47 99 74 00),<br />

Behrenstr.55-57<br />

KOMÖDIE AM KU-DAMM IM SCHILLER<br />

THEATER r(88 59 11 88), Bismarckstr.110<br />

MAXIM GORKI THEATER/STUDIO r<br />

(20 22 11 15), Am Festungsgraben 2<br />

NEUKÖLLNER OPER r(68 89 07 77),<br />

Karl-Marx-Str.131-133<br />

PFEFFERBERG THEATER (93 93 58 555),<br />

Schönhauser Allee 176<br />

RADIALSYSTEM (288 78 85 88),<br />

Holzmarktstr.33<br />

RATIBORTHEATER (618 61 99),<br />

Cuvrystr.20<br />

RENAISSANCE-THEATER<br />

(312 42 02), Hardenbergstr.6<br />

SCHAUBUDE r(423 43 14),<br />

Greifswalder Str.81-84<br />

SCHAUBÜHNE r(89 00 23),<br />

Kurfürstendamm 153<br />

SCHLOSSPARKTHEATER (78 95 66 71 00),<br />

Schloßstr.48<br />

SOPHIENSAELE (283 52 66),<br />

Sophienstr.18<br />

STAATSOPER UNTER DEN LINDEN r<br />

(20 35 45 55), Unter den Linden 7<br />

TEMPODROM (69 53 38 85),<br />

Möckernstr.10<br />

THEATERANDER PARKAUE r<br />

(55 77 52 52), Parkaue 29<br />

THEATER DER KLEINEN FORM<br />

(29 35 04 61), Gubener Str.45<br />

THEATERDISCOUNTER (28 09 30 62),<br />

Klosterstr.44<br />

THEATERTHIKWA (61 202620),<br />

Fidicinstr.40<br />

THEATER UNTERM DACH<br />

(902 95 38 17), Danziger Str.101<br />

VAGANTENBÜHNE r(312 45 29),<br />

Kantstr.12a<br />

VOLKSBÜHNE r(24 06 57 77),<br />

R.-Luxemburg-Platz<br />

MUSICAL/REVUE/KABARETT<br />

BAR JEDER VERNUNFT r(883 15 82),<br />

Schaperstr.24<br />

BKA-THEATER r(202 20 07),<br />

Mehringdamm 34<br />

BÜHNENRAUSCH (44 67 32 64),<br />

Erich-Weinert-Str.27<br />

CHAMÄLEON THEATER (4000 59 0),<br />

Rosenthaler Str.40/41<br />

DISTEL r(204 47 04),<br />

Friedrichstr.101<br />

ESTREL SHOWTHEATER r<br />

(68 31 68 31), Sonnenallee 225<br />

FRIEDRICHSTADT-PALAST r<br />

(23 26 23 26), Friedrichstr.107<br />

KOOKABURRA (48 62 31 86),<br />

Schönhauser Allee 184<br />

MEHRINGHOF-THEATER r(691 50 99),<br />

Gneisenaustr.2a<br />

QUATSCH COMEDY CLUB<br />

(47 99 74 13), Friedrichstr.107<br />

SCHEINBAR VARIETÉ (784 55 39),<br />

Monumentenstr.9<br />

STACHELSCHWEINE (261 47 95),<br />

Tauentzienstr.9-10<br />

STAGE BLUEMAX THEATER BERLIN<br />

(01805/44 44), Marlene-Dietrich-Pl. 4<br />

STAGETHEATER DES WESTENS r<br />

(01805/44 44), Kantstr.12<br />

STAGETHEATER AM POTSD.PLATZ r<br />

(01805/44 44), Marlene-Dietrich-Pl. 1<br />

TIPI AM KANZLERAMT r<br />

(39 06 65 50), Große Querallee<br />

UFA FABRIK r(75 50 30),<br />

Viktoriastr. 10-18<br />

Donnerstag,6.2. Freitag,7.2. Sonnabend, 8. 2. Sonntag,9.2. Montag,10. 2. Dienstag, 11. 2. Mittwoch, 12. 2.<br />

Stomp<br />

20.00<br />

Darüber spricht man nicht 10.00<br />

Ronja Räubertochter 10.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Einblicke 18.00, 19.30<br />

Die Blechtrommel 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Konzept*Feuerpudel. Anonyme Lesebühne<br />

mit Live-Illustrationen 20.00<br />

AMidsummer Night’s Dream<br />

19.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Laura war hier<br />

10.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Die Kränkungen der Menschheit<br />

19.00<br />

Daniel Norgren<br />

21.00<br />

keine Vorstellung<br />

Jim Knopf und Lukas der<br />

Lokomotivführer 11.00, 18.00<br />

Ab jetzt<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Wolfskinder<br />

20.00<br />

Gevatter Tod/Rapunzel<br />

(Hexenberg Ensemble) 19.00<br />

Narziss und Echo<br />

(David Marton /Road Opera) 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Extrawurst<br />

20.00<br />

¡Ver-rückt!<br />

10.00<br />

Der kaukasische Kreidekreis<br />

19.30<br />

Ich bin nicht Mercury<br />

20.00<br />

Flush (Sheena McGrandles)<br />

20.00<br />

Falstaff<br />

19.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Oz, Oz,Oz! (W)Rap The Wizard!<br />

20.00<br />

Verlorene Könige<br />

20.00<br />

Michael Kohlhaas<br />

20.00<br />

Technobodies 19.00 Don’t beevil<br />

19.30 Benvolio +Mercutio 20.00<br />

Irmgard Knef: Barrierefrei<br />

20.00<br />

Die Rockstars der Oper<br />

(The Cast –die Opernband) 20.00<br />

Impro-Überra(u)schungs-Show<br />

20.00<br />

Out of Chaos<br />

(Gravity &Other Myths) 20.00<br />

Eins auf die Presse 19.30<br />

Weltretten für Anfänger 20.00<br />

Thank you for the music –Die<br />

ABBA Story 20.00<br />

Vivid<br />

19.30<br />

Gnadenlos 2 (JohnnyArmstrong)<br />

20.00<br />

Die Live Show<br />

20.00<br />

Open StageVarieté<br />

(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

20.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

20.00<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits vonABBA 19.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Die Expertise war bedeutend höher<br />

(Fil) 20.00 Tante Polly 20.00<br />

Stomp<br />

20.00<br />

Darüber spricht man nicht 10.00<br />

Razzz for Kids 11.00<br />

Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />

20.00<br />

Ambient 1: Theatre for Airports<br />

(Hyperion) 20.00<br />

Die Dreigroschenoper 19.30<br />

Auf der Straße 20.00<br />

Die Mausefalle<br />

20.00<br />

Die Ratten (Amateurtheater Die<br />

Unverdrossenen) 20.00<br />

Die Entführung aus dem Serail<br />

19.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Petra<br />

19.00<br />

Laura war hier<br />

10.00<br />

Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />

18.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Beziehungskiste 19.00<br />

The Teskey Brothers, Wilsn 21.00<br />

keine Vorstellung<br />

Rigoletto<br />

19.30<br />

Ab jetzt<br />

20.00<br />

In My Room<br />

19.30<br />

Wolfskinder<br />

20.00<br />

Body Play<br />

(Chaim Gebber-Open Scene) 20.00<br />

Narziss und Echo<br />

(David Marton /Road Opera) 20.00<br />

Gute Wahl (Die Gorillas)<br />

20.30<br />

Extrawurst<br />

20.00<br />

Schlemihl (Max Howitz)<br />

20.00<br />

status quo 20.00<br />

Amphitryon 20.30<br />

Ich bin nicht Mercury<br />

20.00<br />

Flush (Sheena McGrandles)<br />

20.00<br />

Balanchine |Forsythe |Siegal<br />

(Staatsballett Berlin) 19.30<br />

Wer bremst, verliert! 20.00<br />

Night of the Dance 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />

20.00<br />

Verlorene Könige<br />

20.00<br />

Romeo und Julia auf dem Dorfe<br />

(Christian Dieterle) 20.00<br />

Eine Odyssee 19.00<br />

Hongkong-Proteste19.00<br />

Irmgard Knef: Barrierefrei<br />

20.00<br />

Die Rockstars der Oper<br />

(The Cast –die Opernband) 20.00<br />

Improvisiertes Theater 20.00<br />

Late Night Impro: Intimacy 23.00<br />

Out of Chaos<br />

(Gravity &Other Myths) 20.00<br />

Verdummungsverbot 19.30<br />

Weltretten für Anfänger 20.00<br />

Thank you for the music –Die<br />

ABBA Story 20.00<br />

Vivid<br />

19.30<br />

Ich kann alles erklären. Es ist<br />

nicht,wie es aussieht. 20.00<br />

Die Live Show 20.00<br />

Hot Shot (Mod.: Osan Yaran) 23.00<br />

Open Stage Varieté<br />

(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

20.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

20.00<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits vonABBA 19.30<br />

Elvis –Das Musical<br />

20.00<br />

Am achtenTag schuf Gott die<br />

Boygroup (Altar Boyz) 20.00<br />

Die Expertise war bedeutend höher<br />

20.00 Fauler Zauber 20.00<br />

Stomp<br />

16.00, 20.00<br />

Teddybär tanzt 15.00<br />

Ronja Räubertochter 16.00<br />

Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />

20.00<br />

Ambient 1: Theatre for Airports<br />

(Hyperion) 20.00<br />

Die Dreigroschenoper 19.30<br />

Auf der Straße 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Die Ratten (Amateurtheater Die<br />

Unverdrossenen) 20.00<br />

Die Zauberflöte<br />

19.30<br />

Cry Baby<br />

19.30<br />

Ode<br />

20.00<br />

Petra<br />

19.00<br />

Laura war hier<br />

16.00<br />

Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />

18.00<br />

Wir sind dasVolk –ein Musical<br />

20.00<br />

Die Kränkungen der Menschheit<br />

20.30<br />

Beziehungskiste<br />

19.00<br />

Jacke wie Hose<br />

20.00<br />

Frühlingsstürme 19.30<br />

Nachtkonzert 323.00<br />

Ab jetzt<br />

20.00<br />

Die Nacht von Lissabon 19.30<br />

Hamlet 20.00<br />

Wolfskinder<br />

20.00<br />

Aschenbrödel /Rapunzel 17.00,<br />

19.00 Open Stage 20.00<br />

Narziss und Echo<br />

(David Marton /Road Opera) 20.00<br />

Gurke oder Banane (Die Gorillas)<br />

16.30 Das große 7 20.30<br />

Halpern &Johnson 16.00<br />

Extrawurst 20.00<br />

Aschenputtel 15.00<br />

Schlemihl 20.00<br />

Amphitryon 20.00<br />

status quo 20.30<br />

<strong>Berliner</strong> Zeitensprünge 16.00<br />

Ich bin nicht Mercury 20.00<br />

Flush (Sheena McGrandles)<br />

20.00<br />

Führung 14.00, 16.00<br />

Medea 19.30<br />

Schneekönigin on Ice<br />

(Russian Circus On Ice) 19.00<br />

Haus der Zeit<br />

10.00<br />

Hans die Wanze<br />

11.00, 16.00<br />

Paradoxien. Denken. Üben. #2<br />

20.00<br />

Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />

20.00<br />

Dreck<br />

20.00<br />

Michael Kohlhaas<br />

20.00<br />

legende 19.30 Geschichten von<br />

der Undurchschaubarkeit 20.00<br />

Irmgard Knef: Barrierefrei<br />

20.00<br />

Die Rockstars der Oper 20.00<br />

Geisterstunde (Der Tod) 23.59<br />

Schnitzeljagd –ein Impro-Krimi<br />

(Tante EDMAs ImproLounge) 20.00<br />

Out of Chaos (Gravity &Other<br />

Myths) 18.00, 21.30<br />

Weltretten für Anfänger 17.00,<br />

20.00 Hauptquartier 19.30<br />

Thank you for the music –Die<br />

ABBA Story 20.00<br />

Vivid<br />

15.30, 19.30<br />

Ich kann alles erklären. Es ist<br />

nicht, wie es aussieht. 20.00<br />

Die Live Show<br />

19.00, 22.00<br />

Open StageVarieté<br />

(Andrea Baccomo, Mod.) 20.00<br />

Überall ist besser als nichts!<br />

16.00, 20.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

17.00, 20.30<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits vonABBA 15.00, 19.30<br />

Elvis –Das Musical<br />

20.00<br />

Am achtenTag schuf Gott die<br />

Boygroup (Altar Boyz) 20.00<br />

Fauler Zauber 20.00 Gwennyn<br />

20.00 TamTam 20.00<br />

Stomp<br />

15.00, 19.00<br />

Darüber spricht man nicht 15.00<br />

Steffi und der Schneemann 16.00<br />

Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />

19.00<br />

Irmgard Knef: Barrierefrei<br />

19.00<br />

Schatz your Maus!<br />

(Willy Nachdenklich) 20.00<br />

Improvisiertes Theater (Raketos)<br />

19.00<br />

Out of Chaos<br />

(Gravity &Other Myths) 18.00<br />

Erst mal durchatmen!<br />

(Gastspiel Frieda Braun) 18.00<br />

Thank you for the music –Die<br />

ABBA Story 17.00<br />

Vivid 15.30 Glauben an die Möglichkeit<br />

der Erneuerung derWelt 19.30<br />

Humor Erectus –Open Stage<br />

19.00<br />

Die Live Show<br />

17.00<br />

Wenn zwei sich einen teilen<br />

20.00<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

18.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

18.00<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits von ABBA 14.30, 19.00<br />

The Rocket Man –Die Elton John<br />

Story (Jimmy Love) 19.00<br />

keine Vorstellung<br />

Lauscherlounge: Tapfere Schneiderlein<br />

15.00 Fauler Zauber 19.00<br />

Where Are We Now (Sven Ratzke)<br />

20.00<br />

Theatersport Berlin: Das Match<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Skandal im Spreebezirk<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Where Are We Now (Sven Ratzke)<br />

20.00<br />

Out of Chaos<br />

(Gravity &Other Myths) 20.00<br />

Skandal im Spreebezirk<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Ab jetzt<br />

18.00<br />

Wolfskinder<br />

20.00<br />

Unrestricted Contact (Grupo Oito)<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Vivid<br />

19.30<br />

How to become a<strong>Berliner</strong> in one<br />

hour? (Karsten Kaie) 20.00<br />

Strictly Stand Up –The English<br />

Comedy Night 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

20.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

20.00<br />

Kaoshüter (Anna Mateur &The<br />

Beuys) 20.00 (P)<br />

Out of Chaos<br />

(Gravity &Other Myths) 20.00<br />

Die Ding-Show 19.30<br />

Skandal im Spreebezirk 20.00<br />

Stars inConcert: Special<br />

Moviestars 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Alice auf Anfang (Alice Köfer)<br />

20.00<br />

Strictly Stand Up–The English<br />

Comedy Night 20.00<br />

Open StageVarieté<br />

(Rick van Nöten, Mod.) 20.00<br />

Viel Tunnel am Ende des Lichts<br />

20.00<br />

Blue Man Group –The Show<br />

20.00<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Ab jetzt<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Die Unerhörte Musik<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits von ABBA 19.30<br />

Nornu –Die Show (Schwarzblond &<br />

Die Rossi Dance Company) 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Auf der Straße 18.00<br />

Die Dreigroschenoper 18.00<br />

Inspektor Campbells letzter Fall<br />

17.00<br />

Anna und die Wut<br />

11.00, 16.00<br />

Wer sagt dir was? 15.00<br />

Les Huguenots 16.00<br />

(Life on earth can be sweet)<br />

Donna 19.00<br />

Das Gewächshaus 19.00 (P)<br />

Hasta laWestler, Baby! 19.30<br />

Petra<br />

19.00<br />

keine Vorstellung<br />

Egotrip (Kinderklub Rakete Jetzt!)<br />

16.00<br />

Wir sind dasVolk –ein Musical<br />

20.00<br />

Die Kränkungen der Menschheit<br />

17.00<br />

keine Vorstellung<br />

Jacke wie Hose<br />

18.00<br />

Die Zauberflöte<br />

18.00<br />

Die Nacht von Lissabon<br />

18.00<br />

Der große Siegfried &Joy Familienzauber!<br />

15.00 Literatur Live 20.00<br />

Narziss und Echo<br />

(David Marton /Road Opera) 20.00<br />

Othello<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Die Ratten (Amateurtheater Die<br />

Unverdrossenen) 20.00<br />

(Life on earth can be sweet)<br />

Donna 19.30<br />

keine Vorstellung<br />

Der Mörder ist immer der Gärtner<br />

20.00<br />

Die Ratten (Amateurtheater Die<br />

Unverdrossenen) 20.00<br />

Don Quijote<br />

20.00<br />

Felix Krull –Stunde der<br />

Hochstapler 20.00<br />

Der Tatortreiniger<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Ausser sich 19.00<br />

4.48 Psychose 19.30<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Ab jetzt<br />

20.00<br />

Wolfskinder<br />

20.00<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Extrawurst<br />

16.00<br />

Aschenputtel (Kaufmann &Co.)<br />

15.00<br />

status quo 19.00 Der kaukasische<br />

Kreidekreis 19.30 Amphitryon 20.00<br />

Ich bin nicht Mercury 16.00<br />

Der letzte Raucher 20.00<br />

Flush (Sheena McGrandles)<br />

20.00<br />

Führung 12.00, 14.00<br />

Der Rosenkavalier 17.00 (P)<br />

Happy Chinese New Year –<br />

Gemeinsam nicht einsam 16.00<br />

keine Vorstellung<br />

Gordon und Tapir<br />

(Nicole Gospodarek) 11.00, 16.00<br />

Das Gewächshaus (Junges DT)<br />

19.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Wir sind das Volk –ein Musical<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

11 Freunde<br />

19.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

status quo<br />

19.00<br />

Die Räuber (Junges DT) (P)<br />

19.00<br />

Anton macht’s klar<br />

10.00<br />

Extrawurst<br />

20.00<br />

Das kleine Blau und das kleine<br />

Gelb (Theater KaroAcht) 10.00<br />

status quo 19.00<br />

März 19.30<br />

Persona 19.30<br />

Frei-Boxen 20.00<br />

Anton macht’s klar<br />

10.00<br />

Ick &Berlin (Die Gorillas)<br />

20.30<br />

Extrawurst<br />

20.00<br />

Das kleine Blau und das kleine<br />

Gelb (Theater Karo Acht) 10.00<br />

März 19.30<br />

Peer Gynt 20.30 (P)<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Liedrecital Elsa Dreisig<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Bubble Jam (Rimini Protokoll)<br />

9.00, 18.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Kammerkonzert V<br />

20.00<br />

Liam Gallagher<br />

20.00<br />

Zinnober in der grauen Stadt<br />

(United Puppets) 10.00<br />

Bubble Jam (Rimini Protokoll)<br />

9.00, 18.00<br />

keine Vorstellung<br />

Creation (Pictures for Dorian)<br />

(Gob Squad) 19.00<br />

13. Science Slam<br />

20.00<br />

Medea<br />

19.30<br />

Bibi &Tina<br />

17.00<br />

Zinnober in der grauen Stadt<br />

(United Puppets) 10.00<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Dreck<br />

20.00<br />

Menschen im Hotel<br />

18.00<br />

Unendlicher Spaß 18.00<br />

Reformbühne Heim &Welt 20.00<br />

Efterklang<br />

20.00<br />

Darüber spricht man nicht<br />

10.00<br />

Die Entführung aus dem Serail<br />

19.30<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Hamlet<br />

20.00<br />

Let's Swing (Gunther Emmerlich &<br />

die Dresden Bigband) 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

School ofDisobedience12.00,<br />

15.00 Ryley Walker solo 20.00<br />

The Comedian Harmonists<br />

20.00<br />

Lieder und Dichter<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

keine Vorstellung<br />

Ich bin nicht Mercury<br />

20.00<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Darüber spricht man nicht 10.00<br />

Steffi und der Schneemann 10.30<br />

Jugend ohne Gott 19.30<br />

Sprache und Sein 20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Hiob<br />

20.00<br />

Das Theater der Kinos<br />

18.00<br />

Oonagh<br />

20.00<br />

keine Vorstellung<br />

Miss Daisy und ihr Chauffeur<br />

20.00<br />

La traviata<br />

19.30<br />

keine Vorstellung keine Vorstellung keine Vorstellung<br />

Darüber spricht man nicht 10.00<br />

Ben liebt Anna 10.30<br />

Third Generation –Next<br />

Generation 19.30<br />

Ich bin nicht Mercury<br />

20.00<br />

Oz, Oz, Oz! (W)Rap The Wizard!<br />

20.00<br />

Die Ewigkeit im Dazwischen<br />

20.00<br />

Hiob<br />

20.00<br />

Lievalleen 20.00<br />

Tangonacht 20.30<br />

Dann isses halt so<br />

(Stefan Danziger) 20.00<br />

<strong>Berliner</strong> Impro-Stammtisch mit<br />

Podiumsdiskussion 19.30<br />

Neues aus QualityLand<br />

(Marc-Uwe Kling) 20.00<br />

Mamma Mia! –Das Musical mit<br />

den Hits von ABBA 18.30<br />

Nornu –Die Show (Schwarzblond &<br />

DieRossi Dance Company) 20.00<br />

Der kleine Drache Kokosnuss 16.30<br />

Und ich folge meiner Spur 20.00


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 23 *<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

DFB-Pokal<br />

Hertha rückt<br />

zusammen<br />

Michael Jahn<br />

sieht positiveSignale nach<br />

einem frustrierendenAbend.<br />

Als nach 120 Minuten das Pokal-<br />

Drama zwischen Schalke 04 und<br />

Hertha BSC nach einem 3:2-Sieg für<br />

Schalke abgepfiffen wurde, war den<br />

Protagonisten nicht nach Statements<br />

zur sportlichen Situation zumute.Esging<br />

zuvorderst um die rassistischen<br />

Beleidigungen gegenüber<br />

dem <strong>Berliner</strong> Abwehrhünen Jordan<br />

Torunarigha, wegen der der Kontrollausschuss<br />

des Deutsche Fußball-Bunds<br />

nun ermittelt. Vondenen<br />

Schiedsrichter Harm Osmers erst<br />

verspätet erfahren haben soll.<br />

Torunarigha, 22, war während des<br />

Spiels mit Affenlauten von den Tribünen<br />

bedacht worden. Eine Mischung<br />

aus Rassismus und Dummheit,<br />

sie erklärt die Emotionen, die<br />

Torunarigha zeigte, als er in der Verlängerung<br />

gefoult wurde, als er mit<br />

einer Getränkekiste warf, was eine<br />

Gelb-Rote Karte zur Folge hatte. Der<br />

Platzverweis war wahrscheinlich<br />

nicht spielentscheidend, schwächte<br />

aber Herthas Team sehr,das immerhin<br />

19 Minuten der Nachspielzeit<br />

mit zehn Profis auskommen musste.<br />

Diese Niederlage,die vermeidbar<br />

war, könnte aber Hertha durchaus<br />

emotional gestärkt haben, weil das<br />

Team um Torunarigha noch enger<br />

zusammenrückte.<br />

Die ewige Sehnsucht<br />

Trainer Jürgen Klinsmann bleibt in<br />

diesem Jahr nur die Rolle des Kiebitzes,<br />

wenn am 23. Mai im<strong>Berliner</strong><br />

Olympiastadion das Finale im DFB-<br />

Pokal über die Bühne geht. Vorallem<br />

sein Vor-Vorgänger als Cheftrainer<br />

von Hertha BSC, der Ungar Pal Dardai,<br />

hatte sich in seiner viereinhalb<br />

Jahrelangen Amtszeit das große Ziel<br />

gesetzt, im eigenen „Wohnzimmer“<br />

endlich einmal mit seiner Mannschaft<br />

im Endspiel auf dem Rasen zu<br />

stehen. Bekanntlich vergeblich.<br />

Fakt ist: Selten hat eine Mannschaft<br />

von Hertha BSC in den zurückliegenden<br />

Wochen so viel richtig<br />

gemacht wie beim Pokal-Krimi auf<br />

Schalke, allerdings, und das ist die<br />

Krux, nur 75 Minuten lang. Klinsmann<br />

brachte gegenüber dem 0:0<br />

gegen Schalke in der Liga vorfünf Tagen<br />

fünf neue Profis ins Spiel, ließ<br />

das kampfstarke Team im 3-5-2-System<br />

antreten. Einkompaktes Mittelfeld<br />

stoppte lange die Schalker Angriffe.<br />

Und vorn wirbelten zwei<br />

Sturmspitzen, die zuvor noch nie zusammenspielt<br />

hatten: Pascal Köpke<br />

und der 23-Millionen-Euro-Mann<br />

Krzysztof Piatek, der noch vor einer<br />

Woche für den AC Mailand am Ball<br />

war. Das Team stand kompakt,<br />

spielte giftig und endlich auch mutig<br />

nach vorn. Der Masterplan schien<br />

aufzugehen, denn beide Angreifer<br />

trafen und Hertha beherrschte das<br />

Duell –bis dann die Schlussviertelstunde<br />

anbrach. Individuelle Fehler<br />

(Rune Jarstein, Maximilian Mittelstädt)<br />

und nun äußerst kampfstarke<br />

Schalker Gastgeber brachten die<br />

Wende.<br />

Hertha muss sich jetzt kräftig<br />

schütteln, kann sich nach dem Pokal-Aus<br />

ganz darauf konzentrieren,<br />

endgültig dem Tabellenkeller in der<br />

Bundesliga zu entfliehen. Wenn die<br />

Mannschaft am Sonnabend im<br />

Olympiastadion gegen Mainz über<br />

90 Minuten die Leistung abruft, die<br />

sie im Pokal leider nur 75 Minuten<br />

zeigen konnte,sollten drei Punkte in<br />

Berlin bleiben und der Sprung ins<br />

Mittelfeld der Tabelle gelingen. Das<br />

ist −bei allem menschlichen Drama<br />

−imMoment aus sportlicher Sicht<br />

noch wichtiger als das Erreichen des<br />

Viertelfinals im Pokal. Seite 1<br />

TorwartRafał Gikiewicz greift ein: Der 1. FC Union hat gegen den SV Verl mehr Mühe als gedacht.<br />

Maloche zwischen Mondkratern<br />

Der 1. FC Union zieht mit einem mühsamenSieggegenVerl erstmals seit 19 Jahren ins Pokal-Viertelfinale ein<br />

VonMathias Bunkus<br />

Es gehört zum schlechten<br />

Stil im Profifußball, als Auswärtsmannschaft<br />

über den<br />

Rasen des Gastgebers zu<br />

meckern. Die Devise der Spieler des<br />

1. FC Union ist deshalb in der Vergangenheit<br />

stets gewesen: Nicht nörgeln,<br />

schließlich muss auch der jeweilige<br />

Gegner auf dem vermeintlichen<br />

Acker kicken. So beschwerte<br />

sich auch am Mittwochabend im<br />

Nachklang des DFB-Pokal-Achtelfinalspiels<br />

beim Viertligisten SC Verl<br />

keiner der Köpenicker Kicker über<br />

die vereinzelt mondkratergroßen<br />

Löcher im Geläuf, auch wenn die offensichtlich<br />

dazu beitrugen, dass es<br />

dem Bundesligisten erst in der 86.<br />

Minute gelang, in Person vonRobert<br />

Andrich das entscheidende Tor<br />

zum1:0 (0:0)-Erfolg zu erzielen. Für<br />

die Eisernen ist es der erste Einzug<br />

ins Pokal-Viertelfinale seit 19 Jahren.<br />

Unions Trainer Urs Fischer überraschte<br />

vor dem Spiel mit einer Aufstellung,<br />

die, anders als angenommen,<br />

keinerlei personelle Rotation<br />

aufwies.Keine Spur vonder„zweiten<br />

Garde“ − der Schweizer vertraute<br />

demTeam, auf das er sich auch in der<br />

Liga stets verlassen konnte. Michael<br />

Parensen rückte in der Dreierkette<br />

für Neven Subotic in die Partie, Anthony<br />

Ujah ersetzte den in Dortmund<br />

glücklosen Yunus Malli.<br />

Der DFB ermittelt<br />

Nach den rassistischen Beleidigungen gegen Herthas Jordan Torunarigha beginnt die Aufarbeitung<br />

Geschäftsführer Michael Preetz<br />

von Hertha BSC hat Schiedsrichter<br />

Harm Osmers aufgrund rassistischer<br />

Beleidigungen gegen Verteidiger<br />

Jordan Torunarigha um<br />

Schutz für den <strong>Berliner</strong> Spieler gebeten.<br />

Er habe vorder Verlängerung im<br />

DFB-Pokal-Achtelfinale beim FC<br />

Schalke 04 zunächst mitTorunarigha<br />

gesprochen und dann den Vierten<br />

Offiziellen Sven Waschitzki und Referee<br />

Osmers über diesen Vorfall informiert„mit<br />

der Bitte versehen, unseren<br />

Spieler zu schützen“, sagte<br />

Preetz am Mittwoch in einer Mitteilung<br />

auf der Internetseite des Vereins.<br />

„Wir verurteilen jegliche Form<br />

von Rassismus auf das Schärfste!<br />

Rassistische Beleidigungen sind in<br />

jedem Stadion ebenso wie in jeder<br />

anderen Situation des Lebens zu verurteilen“,<br />

sagte Preetz. „Uns alle hat<br />

dieser Vorfall sehr getroffen und wir<br />

stehen geschlossen hinter unserem<br />

Spieler.“<br />

Empfehlungen der Fifa<br />

Die Bedeutung des Fußballs müsse<br />

noch stärker genutzt werden, um<br />

Rassismus und Diskriminierung aus<br />

der Gesellschaft zu verbannen, betonte<br />

der Manager. Erbedankte sich<br />

bei den Verantwortlichen des Revier-<br />

„Wir haben<br />

’Karo einfach’<br />

gespielt.“<br />

Die Intention war offensichtlich:<br />

Den Unionern war die Schwere der<br />

Aufgabe beim Regionalligisten vollends<br />

bewusst. Keiner sollte behaupten,<br />

dass Trainer Urs Fischer und<br />

sein Team dieses Achtelfinalspiel<br />

nicht Ernst nehmen würden. Der<br />

Schweizer hatte deshalb schon unter<br />

der Woche klargestellt: „Ich habe immer<br />

gesagt, dass es einem Profifußballer<br />

möglich sein sollte, auch mal<br />

eine englische Woche mit drei Spielen<br />

in acht Tagen schadlos zu überstehen.“<br />

Doch wer obdes namhaften Personals<br />

ein Fußballfeuerwerk vonSeiten<br />

der Eisernen erwartete, wurde<br />

(selber Schuld!) auch diesmal enttäuscht.<br />

Denn die Unioner zeigten<br />

wenig Initiative, schon früh in der<br />

Partie für klare Verhältnisse zu sorgen<br />

und ließen stattdessen den Gastgebern<br />

überraschend viel Platz, um<br />

ins Spiel zu finden. Nach 16 Minuten<br />

prüfte Stürmer Zlatko Janjic erstmals<br />

Unions TorwartRafal Gikiewicz.<br />

Drei Minuten später machte sich<br />

dann erstmal sder vermaledeite Rasen<br />

in der Verler Sportclub Arena bemerkbar.<br />

Sebastian Andersson erar-<br />

Robert Andrich Siegtorschütze des 1. FC Union im Pokalspiel<br />

gegen den SC Verl<br />

über die taktische Herangehensweise des Bundesligisten<br />

gegen den Viertligisten<br />

beitete sich halbrechts den Ball und<br />

kam frei zu Schuss,der weil die Kugel<br />

mächtig holperte, donnerte der<br />

Schwedische Nationalspieler sie,<br />

statt aufs Tor, in den westfälischen<br />

Abendhimmel.<br />

Besser machte es da der auffällige<br />

Christian Gentner, der drei Minuten<br />

vor der Pause vom Strafraumrand<br />

knapp übers Torschoss. Von einem<br />

Dreiklassenunterschied war bis dahin<br />

herzlich wenig zu bemerken.<br />

klubs „für die besonnene Reaktion“<br />

nach der 2:3-Niederlage. „Nur gemeinsam<br />

werden wir diesem Problem<br />

Herr werden.“<br />

Der Kontrollausschuss des Deutschen<br />

Fußball-Bundes hat inzwischen<br />

Ermittlungen eingeleitet. Hertha<br />

BSC und Torunarigha wurden zu<br />

einer Stellungnahme aufgefordert,<br />

wie der DFB am Mittwoch bestätigte.<br />

Eine Empfehlung des Weltverbandes<br />

Fifa sieht unter anderem vor, die Zuschauer<br />

via Durchsageaufzufordern,<br />

diskriminierende Beleidigungen zu<br />

unterlassen. Osmers habe aber in<br />

der Verlängerung keine weiteren<br />

Vorfälle wahrgenommen, sagte Peter<br />

CITY PRESS<br />

Was natürlich vornehmlich an<br />

den schwierigen Platzverhältnissen<br />

lag, wohl aber auch an einer gewissen<br />

Planlosigkeit der Eisernen, denen<br />

kein rechtes Mittel einfallen<br />

wollte,offensiv echte Akzente zu setzen.<br />

Was wiederum, in Anbetracht<br />

der individuellen Qualität des Gegners,<br />

einigermaßen befremdlich<br />

war.<br />

Das einzige Erfolgsrezept blieben<br />

daher auch im zweiten Durchgang<br />

Schüsse aus der Distanz. Zwei Minuten<br />

nach der Pause prüfte erneut<br />

GentnerVerls TorwartRobin Brüseke<br />

mit einem Volleyschuss, inder 59.<br />

Minute versuchte es der Mittelfeldspieler<br />

erneut vom Strafraumrand,<br />

doch den flatternden Ball konnte<br />

Brüsekeauch diesmal parieren.<br />

Eine ähnliche Herangehensweise<br />

wählte der eingewechselte Marius<br />

Bülter,der zweimal knapp neben das<br />

Torschoss (64., 65.) und so erstmals<br />

in der Partie über mehrere Minuten<br />

für etwas Druck sorgte. Die Verler<br />

Spieler waren zu diesem Zeitpunkt<br />

schon merklich an der Grenzezur Erschöpfung<br />

angelangt, stemmten<br />

sich aber weiter tapfer gegen das<br />

drohende Gegentor.<br />

Das gelang Robert Andrich<br />

schließlich auch erst vier Minuten<br />

vor dem Schlusspfiff. Natürlich mit<br />

einem satten Schuss aus der Distanz.<br />

Mehr war andiesem Abend und auf<br />

diesem Rasennicht drin.<br />

Sippel, der beim DFB im Team Elite-<br />

Schiedsrichter arbeitet.<br />

Auch die umstrittene Rote Karte<br />

für Schalke-Trainer David Wagner<br />

beschäftigt den DFB weiter. „Wir<br />

werden die Verhängung der Roten<br />

Karte überprüfen und vor allem danach<br />

überprüfen, ob es sich um eine<br />

offensichtliche Fehlentscheidung<br />

des Schiedsrichters handelt“, sagte<br />

Anton Nachreiner, Vorsitzender des<br />

DFB-Kontrollausschusses, dem Onlineportal<br />

des Senders Sport1. Platzverweise<br />

werden nachträglich allerdings<br />

nur bei einem ganz offensichtlichen<br />

Irrtum des Referees zurückgenommen.<br />

(dpa)<br />

Löcher<br />

in der<br />

Deckung<br />

RB Leipzig ist vor dem Spiel<br />

gegen Bayern aus der Spur<br />

VonFrank Hellmann,Frankfurt<br />

Dayot Upamecano war nur noch<br />

frustriert. Kurz vor Schluss, als<br />

sich das Pokal-Aus für RB Leipzig im<br />

Achtelfinale bei Eintracht Frankfurt<br />

(1:3) längst andeutete,spielte der Innenverteidiger<br />

einen begleiteten<br />

Pass ins Seitenaus. Enttäuscht<br />

schwang er ohne Ball das Schussbein<br />

durch –wie es Kicker im American<br />

Football probeweise tun. Der21-<br />

Jährige wirkt überspielt. „Wir können<br />

ihm keine Pause geben“, sagte<br />

Trainer Julian Nagelsmann, „demnach<br />

muss er da durch.“<br />

Den32-Jährigen ärgertdie Schaffenskrise<br />

vor dem Topspiel beim FC<br />

Bayern am Sonntag (18 Uhr). Sein<br />

Team ist nach drei sieglosen Spielen<br />

aus der Spur geraten, hat in der Liga<br />

die Tabellenführung verloren und als<br />

Vorjahresfinalist den Pokal verspielt.<br />

Gegen Frankfurt hatte Nagelsmann<br />

für seine Mannschaft keinen Plan,<br />

der aufging. Zum sechsten Mal in<br />

Folge gerieten die Sachsen in einem<br />

Pflichtspiel in Rückstand. Strukturelle<br />

Probleme negierte Nagelsmann<br />

nicht, wollte die weitereAnalyse aber<br />

mit den Profis angehen.<br />

Bayern im Hütter-Stil?<br />

Er scheint froh zu sein, dass sich am<br />

Wochenende die Ausgangslage ändert.<br />

„München wird etwas anderes,<br />

weil die Bayern nicht so tief wie<br />

Frankfurtstehen werden. DieBayern<br />

spielen eher weniger auf Konter. Es<br />

sei denn, Hansi Flick überrascht<br />

mich so wie AdiHütter.“Der Kollege<br />

hatte mit einem flexibel interpretierten<br />

4-3-3-System die Ausrichtung<br />

geändert, um das Pressing zu umgehen.<br />

Letztlich profitierte die Eintracht<br />

aber davon, dass das Leipziger<br />

Deckungszentrum löchrig ist.<br />

Wegen der Langzeitausfälle von<br />

Willi Orban und Ibrahima Konaté<br />

verteidigt Upamecano derzeit entweder<br />

mit Lukas Klostermann oder<br />

Marcel Halstenberg –beide sind eigentlich<br />

auf der Außenbahn stärker.<br />

Halstenberg unterlief das Handspiel<br />

vordem vonAndré Silvaverwandelten<br />

Strafstoß zum 0:1 (17.), Upamecano<br />

spielte den Fehlpass vor dem<br />

0:2 vonFilip Kostic (51.).<br />

Leipzig wirkt hinten nicht stabil<br />

und vorne nicht konsequent. „Uns<br />

hat im letzten Drittel die Effektivität<br />

gefehlt“, gab StürmerYussuf Poulsen<br />

zu. Timo Werner kam zu spät, um in<br />

der Offensivenoch für die Wende zu<br />

sorgen. Dass Nagelsmann auf seine<br />

schnellste Waffe bei den Bayern<br />

nicht erneut verzichtet, steht fest.<br />

Immerhin: Neuerwerbung Dani<br />

Olmo erzielte nach seiner Einwechslung<br />

nicht zufällig das einzige Tor<br />

(68.). Der technisch hochbegabte<br />

Spanier, 21, im Winter für 20 Millionen<br />

Euro Basisablöse von Dinamo<br />

Zagreb geholt, legte einen sehr zielgerichteten<br />

Auftritt hin, der RB in<br />

diesem Jahr noch helfen könnte.<br />

Und das, obwohl das Getränk des Sponsorsjaangeblich<br />

Flügel verleiht: Leipzigs<br />

Christopher Nkunku.<br />

DPA/ARNE DEDERT


24 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

·························································································································································································································································································<br />

Sport<br />

Der Franzose<br />

im<br />

Dänen<br />

Fuchs Johan Koch sucht<br />

seine Life-Work-Balance<br />

VonCarolin Paul<br />

Johan Koch lag auf dem Boden und<br />

krümmte sich vor Schmerzen.<br />

Während das Publikum noch seinen<br />

Tor-Erfolg in der Bundesliga-Partie<br />

gegen die HBW Balingen-Weilstetten<br />

feierte, hatte der Füchse-Spieler<br />

zurücklaufend einen fiesen Schlag<br />

im Rippenbereich einstecken müssen<br />

und rang auf dem Parkett nach<br />

Luft.Wenngleich der Kreisläufer eine<br />

gewisse Härte durchaus gewohnt ist,<br />

dieser Kontakt kam selbst für ihn unerwartet.<br />

Dementsprechend argwöhnisch<br />

war sein Blick in Richtung<br />

der gegnerischen Bank, als er sich<br />

wieder aufgerappelt hatte.<br />

Die anwesenden Zuschauer<br />

durchzog ein kurzer Schock. Zu oft<br />

hatten die <strong>Berliner</strong> in letzter Zeit verletzungsbedingte<br />

Ausfälle kompensieren<br />

müssen und bei dem aktuellen<br />

Pensum wird jeder Mann gebraucht.<br />

Mitdem Spiel heute in Ludwigshafen<br />

und der EHF-Begegnung<br />

am Sonntag bei PAUC Aix en Provence<br />

(beide 19 Uhr) haben die<br />

Füchse drei Spiele in acht Tagen zu<br />

absolvieren, und wie schon gegen<br />

Balingen fehlen Kochs Pendant am<br />

Kreis Mijajlo Marsenic sowie Dejan<br />

Milosavljev, Simon Ernst, Mattias<br />

Zachrisson und Fabian Wiede.<br />

Auszeit mit Carlos<br />

Für den 29-Jährigen bedeutet das<br />

momentan eine höhere Verantwortung<br />

in der Abwehr und im Angriff<br />

sowie vor allem mehr Einsatzzeit.<br />

Eine Aufgabe, die Koch gerne annimmt.<br />

„Ich spiele ja Handball, um<br />

auf dem Feld zu sein und nicht nur,<br />

um zu trainieren“, erklärt der Däne,<br />

„es ist nicht das erste Mal, dass ich<br />

am Kreis allein bin und auch jetzt<br />

werde ich diese Rolle wieder versuchen<br />

zu erfüllen.“ Die körperliche<br />

Füchse-Profi Johan Koch ist nur schwer<br />

aufzuhalten.<br />

BERND KÖNIG<br />

Belastung kann er diesbezüglich natürlich<br />

nicht verneinen, viel mehr<br />

Wert misst der Däne allerdings den<br />

Reisestrapazen und der mentalen<br />

Anstrengung zu. Umso wichtiger sei<br />

es,zwischen den Spielen abzuschalten<br />

und sich mit mehr als nur Handball<br />

zu beschäftigen. Für Koch bietet<br />

sich dafür bei schönen Wetter beispielsweise<br />

eine Runde über den<br />

hiesigen Golfplatz an oder ein Spaziergang<br />

mit Hund Carlos.<br />

„Ich versuche so gut wie möglich<br />

Berlin zu erleben. Das geniale hier<br />

ist, dass es Kultur für alle Klassen und<br />

Typen gibt“, sagt der studierte Sportmanager<br />

und gelernte Bankkaufmann,„aber<br />

Kunst undWein –das ist<br />

meine Mischung.“ Aufden Besuch in<br />

der Galerie folgt im besten Fall ein<br />

französisches Essen gepaart mit einem<br />

Pinot Noir. Dalässt es sich der<br />

Handball-Profi, im Rahmen seiner<br />

sportlichen Tätigkeit versteht sich,<br />

gut gehen. Mittlerweile hat er sogar<br />

in ein dänisches Weingut investiert–<br />

weil man eben nie weiß, wie lange<br />

man wo als Athlet aktiv sein kann.<br />

Kochs Vertrag bei den Füchsen<br />

gilt bis 2021. Wenn er jedoch weiter<br />

mit seiner Durchsetzungskraft am<br />

Kreis und einer fast fehlerfreien<br />

Wurfquote überzeugt, sollte weiteren<br />

kulturellen und sportlichen<br />

Streifzügen nichts im Wege stehen.<br />

Aufmarsch der Kapitäne: Ludwig Müller betritt mit Bayern-Profi Franz Beckenbauer den Rasen des <strong>Berliner</strong> Olympiastadions. IMAGO IMAGES (2)<br />

Als Luggi den Medizinball schlug<br />

Hertha will ein Big-City-Club sein. Große Träume gab es schon früher –und klamme Kassen. Eine Chronik<br />

VonMichael Jahn<br />

Hertha BSC war im Januar<br />

2020 Weltspitze. Das ist<br />

kein Witz. 77 Millionen<br />

Euro investierte der Klub<br />

in der Winterpause für vier neue Profis,mehr<br />

als jeder andereVerein weltweit.<br />

Einer, der solche Großeinkäufe<br />

seiner Hertha gern erlebt hätte, war<br />

der 88-jährig im Dezember 2010 verstorbene<br />

Wolfgang Holst. Das Bundesliga-Urgestein,<br />

bei Hertha Obmann,<br />

Manager, Präsident und bis<br />

zuletzt die graue Eminenz desVereins<br />

lotste in den 60ern, 70ern und 80ern<br />

mehr als 100 Spieler nach Berlin. Das<br />

glich oft einem Kraftakt. Neben dem<br />

Gastronomen (Holst am Zoo) waren<br />

bisher nur die Manager Dieter Hoeneß<br />

und Michael Preetz so aktiv auf<br />

dem Spielermarkt wie Holst, dessen<br />

Überredungskünste in Verhandlungen<br />

legendär sind.<br />

Der ganz große Unterschied zwischen<br />

den Transferaktivitäten eines<br />

Michael Preetz und eines Wolfgang<br />

Holst: Holst hatte nie genügend Geld<br />

zur Verfügung, musste oft tricksen<br />

und ignorierte ab und anVerbote wie<br />

bei der Zahlung überhöhter Handgelder<br />

in den Gründerjahren der<br />

Liga. Dennoch gelangen ihm spektakuläre<br />

Verpflichtungen, Tops und<br />

auch Flops. Ehe ein Michael Preetz<br />

mit Millionen arbeiten konnte, ging<br />

es bei Herthas Spielerkäufen bescheidener<br />

aber auch spannend zu.<br />

Risikoreich, doch sehr erfolgreich<br />

war Holsts Deal mit dem beliebten<br />

Nationalspieler Ludwig„Luggi“ Müller,der<br />

Anfang der 70er in Mönchengladbach<br />

spielte. Holst suchte einen<br />

Abwehrchef und lockte Müller mit<br />

allerleiVersprechungen. Derwar wegen<br />

eines Schien- und Wadenbeinbruchs<br />

zehn Monate ausgefallen.<br />

Holst ließ Müller nach Berlin einfliegen.<br />

Trainer „Fiffi“ Kronsbein, der oft<br />

in Feldwebel-Manier regierte,unterzogden<br />

Spieler einem Leistungstest.<br />

Dermusste unter anderem 20 Medizinbälle<br />

in Serieschlagen.<br />

Holst zahlte 60 000 Mark Ablöse<br />

und ein Handgeld von 70000 Mark<br />

an Müller, der danach 97 Bundesligaspiele<br />

in Serie für Hertha bestritt<br />

und zehnmal per Elfmeter traf. Als<br />

Müller sein letztes Spiel für Hertha<br />

absolvierte, standen die Fans im<br />

Olympiastadion minutenlang auf<br />

den Tribünen, feierten ihn.<br />

Ein ähnlicher Coup schwebte<br />

Holst 1982/83 vor, als er Rainer Bonhof<br />

vom 1.FCKöln nach Berlin lotsen<br />

wollte. Der hatte in einem Europacup-Spiel<br />

der Kölner gegen den AS<br />

Rom eine leichte Verletzung erlitten,<br />

fühlte sich aber fit für einen Wechsel.<br />

Holst verhandelte, für 420 000 Mark<br />

Ablöse kam Bonhof zur Hertha.<br />

Doch in einem Auswärtsspiel in Düsseldorferlitt<br />

er auf eisigem Rasen einen<br />

Adduktorenabriss. Nach nur<br />

sechs Einsätzen wurde Bonhof<br />

Sportinvalide.Hertha stieg ab.<br />

Um zu illustrieren, um welche<br />

Summen es in den 1970er-Jahren<br />

ging, zwei Beispiele aus der Ära<br />

Holst: 1974 scheiterte ein Wechsel<br />

vonOttmar Hitzfeld, damals Spieler<br />

beim FC Basel, nach Berlin. Die Ablöse<br />

von 400 000 Mark war zu hoch,<br />

Hertha wieder mal klamm. 1975<br />

Real Madrid kann kommen<br />

Albas Basketballer sind mit Europas Elite auf Augenhöhe<br />

aber holte Holst den bulligen Torjäger<br />

Erwin Kostedde von den Offenbacher<br />

Kickers für 650 000 Mark zur<br />

Hertha.<br />

Oder nach dem Fall der Mauer<br />

im November 1989: Hertha war in<br />

die Erste Liga aufgestiegen und<br />

musste sich für die Saison 1990/91<br />

verstärken. Manager Horst Wolter<br />

ignorierte DDR-Nationalspieler, die<br />

wie die BFC-Spieler Andreas Thom,<br />

Thomas Doll oder Frank Rohde ab<br />

und an im Olympiastadion auf der<br />

Tribüne saßen.Wolter setzte auf den<br />

„Dieter Hoeneß und Aufsichtsratschef<br />

Robert Schwan hatten den Deal ohne das<br />

Wissen der anderen Aufsichtsräte eingefädelt,<br />

was später zu Krach führte.“<br />

Heinz Warneke erinnert sich an seine Zeit als Hertha-Aufsichtsrat, den Transfer von<br />

Bryan Roy und das Finanzgebaren der Klubführung Ende der Neunzigerjahre.<br />

Atio Garcia Reneses macht nach<br />

Spielen keine großen Worte,<br />

übertreibt es nicht mit Gesten. Nach<br />

dem 102:96-Sieg bei Armani Mailand<br />

sagte der Trainer der Basketballer von<br />

Alba Berlin: „Wir wussten, dass es<br />

sehr schwer werden würde, dajedes<br />

Spiel in der Euroleague schwer ist.“<br />

Und: In der Bundesliga, im BBL-Pokal<br />

und der Euroleague zu spielen, mit all<br />

den Reisen, sei sehr schwierig.„Daher<br />

freue ich mich sehr über die Fortschritte,<br />

die alle meine Spieler machen.“<br />

Nunist es nicht irgendein Sieg,<br />

irgendein Fortschritt, wenn ein deutschesTeam<br />

in Mailand gewinnt, beim<br />

Achten und Play-off-Kandidaten der<br />

Euroleague. Manager Marco Baldi<br />

war daher sehr stolz. „Wir waren in<br />

dieser Saison fast immer auf Augenhöhe,aber<br />

außer Lob blieb oft nichts<br />

hängen. Deshalb hat dem Team das<br />

richtig gut getan“, sagte der Geschäftsführer.Lange<br />

erfreuen können<br />

sich die <strong>Berliner</strong> aber nicht. Bereits an<br />

diesem Donnerstag wartet in der<br />

Arena am Ostbahnhof das Spitzenteam<br />

Real Madrid (20 Uhr). Für Baldi<br />

ist der spanische Meister„das Maßaller<br />

Dinge“, Alba Außenseiter. (BLZ)<br />

14-maligen Nationalspieler Uwe<br />

Rahn. Deutschlands Fußballer des<br />

Jahres 1987, Torschützenkönig mit<br />

24 Treffern, ließ Hertha in neue finanzielle<br />

Dimension vorstoßen.<br />

Zum ersten Mal wurde die Millionengrenzeüberschritten,<br />

Rahn kostete<br />

1,7 Millionen Mark, die an den<br />

1. FC Köln gingen. Doch er war über<br />

den Zenit seiner Karriere, oft verletzt<br />

und schoss in 21 Einsätzen lediglich<br />

fünf Tore. Hertha stieg mal<br />

wieder ab.<br />

Erst 1997 wurde Rahn als teuerster<br />

Hertha-Spieler vom Holländer<br />

Bryan Roy abgelöst. Manager Hoeneß<br />

zahlte 3,15 Millionen Mark an<br />

Nottingham Forest. Der brillante<br />

Techniker wurde in Berlin nie heimisch,<br />

zeigte selten sein großes Können.<br />

In neue Sphären drang Hertha<br />

dann im Dezember 1999 vor. Hoeneß<br />

holte den Brasilianer Alex Alves<br />

vonCruzeiroBelo Horizonte.Ablöse:<br />

15,2 Millionen Mark!Der langjährige<br />

Aufsichtsrat Heinz Warneke, von<br />

1972 bis 1974 auch Hertha-Präsident,<br />

erinnert sich: „Dieter Hoeneß<br />

und Aufsichtsratschef Robert<br />

Schwan hatten den Deal ohne das<br />

Wissen der anderen Aufsichtsräte<br />

eingefädelt, was später zu Krach<br />

führte. Das viele Geld auszugeben,<br />

war aber vertretbar, da wir in der<br />

Champions League spielten.“<br />

Alves beschäftigte gegnerische<br />

Abwehrreihen und die <strong>Berliner</strong> Medien,<br />

die viele verrückte Geschichten<br />

über den extrovertierten Mann bekamen.<br />

2000 schoss er das Tordes<br />

Jahres, einen Treffer aus 52 Metern<br />

Entfernung erzielt. Alves starb im<br />

November 2012 mit 37 Jahren an einer<br />

Knochenmarkserkrankung.<br />

2001 gelang Hoeneß ein Coup,als<br />

er den Brasilianer Marcelinho für 14<br />

Millionen Mark verpflichtete. Der<br />

gilt bis heute als einer der besten<br />

Hertha-Spieler überhaupt. Die Bilanz<br />

vonHoeneß: Er holte 106 Profis<br />

für insgesamt 75,3 Millionen Euro<br />

nach Berlin. Einmal schaffte es Hertha<br />

unter seiner Ägide in die Champions<br />

League, siebenmal gelang die<br />

Qualifikation für den Uefa-Cup.<br />

Beinahe eine Ewigkeit, bis 2017,<br />

blieb Alves an der Spitze der teuersten<br />

Hertha-Spieler, ehe Preetz den<br />

Stürmer Davie Selke für acht Millionen<br />

Euro von RBLeipzig kaufte. Es<br />

folgte die Transfer-Offensivevom Januar<br />

2020 mit Hilfe der Millionen<br />

von Investor Lars Windhorst. Am<br />

Dienstag im Pokalspiel in Gelsenkirchen<br />

kam der 23-Millionen-Euro-<br />

Mann Krzysztof Piatek, Herthas teuerster<br />

Angreifer aller Zeiten, erstmals<br />

von Beginn an zum Einsatz. Er<br />

schoss sein erstesTorfür Berlin –und<br />

schied mit den <strong>Berliner</strong>naus.<br />

Jetzt beginnt die Reiserei<br />

Den BR Volleys gelingt der 17. Sieg im 17. Ligaspiel<br />

Bundesliga-Volleyball ist in der<br />

<strong>Berliner</strong> Schmelinghalle erst wieder<br />

am 15. März zusehen. Zuvor reisen<br />

die BR Volleys durch Europa: von<br />

Lüneburg nach Ljubljana, zum DVV-<br />

Pokalfinale nach Mannheim, von<br />

dort direkt nach Kemerowo inSibirien.<br />

Auch wegen der langen Heimspielpause<br />

von 39 Tagen war der<br />

Mannschaft vonTrainer Cedric Enard<br />

am Mittwochabend daran gelegen,<br />

ihren Fans im Ligaspiel gegen Herrsching<br />

in bester Erinnerung zu bleiben<br />

–und nebenbei auch ungeschlagen.<br />

Beides gelang.Wobei die <strong>Berliner</strong><br />

beim 3:0 (25:20, 25:15, 25:23) vor<br />

3479 Zuschauern inden ersten zwei<br />

Sätzen elf, zwölf Punkte in Führung<br />

lagen, Herrsching glückte kein einziger<br />

Blockpunkt. <strong>Berliner</strong> Unkonzentriertheit<br />

sorgte für Ergebniskosmetik.<br />

Aber es ist nur ein kleiner Schritt von<br />

der Leichtigkeit zum Schlendrian. Im<br />

dritten Satz lag Berlin hinten, weshalb<br />

Enardseinen Stift verärgertzuBoden<br />

pfefferte.Ben Patch sorgte beim 23:22<br />

dann für die erste <strong>Berliner</strong> Führung,<br />

Cody Kessel verwandelte den Matchball.<br />

Sieg 17 in Spiel 17 war geschafft.<br />

Jetzt beginnt die Reiserei. (kah.)<br />

NACHRICHTEN<br />

Ab 2021 findet ein zweites<br />

Istaf Indoor statt<br />

LEICHTATHLETIK. Einen Tagnach<br />

dem Beinahe-Weltrekordvon Stabhochsprung-Europameister<br />

Armand<br />

Duplantis (Schweden) hat das<br />

Leichtathletik-Meeting in Düsseldorfeine<br />

Aufwertung erhalten. Am<br />

31. Januar 2021 wirddie Veranstaltung<br />

neben dem StammortBerlin (5.<br />

Februar) als zweites Istaf Indoor ausgetragen.<br />

Dies gaben die OrganisatorenamMittwoch<br />

bekannt.<br />

<strong>Berliner</strong> Segler sind wegen<br />

Coronavirus isoliert<br />

SEGELN. Zwei 470er-Segler aus Berlin<br />

sind bei einem Trainingsaufenthalt<br />

im Leistungszentrum der chinesischen<br />

Stadt Haikou vonden Folgen<br />

der schnellen Coronavirus-Ausbreitung<br />

betroffen. Der19Jahrealte<br />

Steuermann Daniel Göttlich und<br />

sein gleichaltriger Vorschoter Linus<br />

Klasen dürfen ihr Wohngebäude seit<br />

gut zwei Wochen nur mit Mundschutz<br />

und ausschließlich zum Segeln<br />

verlassen.<br />

Wasserfreunde Spandau<br />

überraschen bei Szolnoki<br />

WASSERBALL. Rekordmeister Spandau<br />

04 hat am Mittwochabend überraschend<br />

das Champions-League-<br />

Spiel bei Szolnoki VSK gewonnen.<br />

Die<strong>Berliner</strong> feierten am 8. Spieltag<br />

der Gruppe Adurch das 8:7 (2:3, 2:2,<br />

3:2, 1:0) bei Ungarns Spitzenteam einen<br />

wichtigen Sieg. BeiSpandau<br />

überragte Keeper Laszlo Baksa. Vier<br />

Minuten vorSchlus erzielte Maurice<br />

Jüngling in Überzahl das 8:7.<br />

CarlZeiss Jena trennt sich<br />

von Trainer Schmitt<br />

FUSSBALL. Drittligist FC Carl Zeiss<br />

Jena hat sich nach nur vier Monaten<br />

vonTrainer Rico Schmitt getrennt.<br />

Einen Grund nannte der Club in seiner<br />

Mitteilung nicht. Zuletzt hatte es<br />

jedoch Berichte über atmosphärische<br />

Störungen zwischen Schmitt<br />

und der Mannschaft gegeben. Der<br />

bisherige Assistenzcoach René<br />

Klingbeil übernimmt interimsweise.<br />

ZAHLEN<br />

Fußball<br />

DFB-Pokal, Achtelfinale<br />

BayerLeverkusen -VfB Stuttgart 2:1 (0:0)<br />

SC Verl -1.FCUnion 0:1 (0:0)<br />

FC Bayern -TSG Hoffenheim 4:3 (3:1)<br />

1. FC Saarbrücken -Karlsruher SC<br />

Eintracht Frankfurt-RBLeipzig 3:1<br />

1. FC K’lautern-Fort. Düsseldorf 2:5<br />

FC Schalke04-Hertha BSC<br />

3:2 n.V.<br />

Werder Bremen -Bor.Dortmund 3:2<br />

Handball<br />

BundesligaMänner<br />

RN Löwen−Melsungen Do., 19.00<br />

Magdeburg −Hannover Do., 19.00<br />

Bergischer HC −Flensburg Do., 19.00<br />

Balingen−Lemgo Do., 19.00<br />

Ludwigshafen-Fr.−Füchse Do., 19.00<br />

HSG Nordhorn−HSG Wetzlar So., 13.30<br />

THW Kiel −Erlangen So., 16.00<br />

Minden −Göppingen So., 16.00<br />

Stuttgart−Leipzig So., 16.00<br />

1 THW Kiel 21 630: 545 34: 8<br />

2 Flensburg 21 560: 488 32:10<br />

3 Hannover 21 611: 569 31:11<br />

4 Magdeburg 21 613: 557 30:12<br />

5 Füchse 21 609: 557 30:12<br />

6 RN Löwen 20 566: 524 28:12<br />

7 Melsungen 20 558: 538 25:15<br />

8 HSG Wetzlar 21 584: 581 22:20<br />

9 Leipzig 21 577: 580 22:20<br />

10 Bergischer HC 21 562: 570 17:25<br />

11 Erlangen 21 553: 576 16:26<br />

12 Lemgo 21 575: 603 16:26<br />

13 Göppingen 19 479: 499 15:23<br />

14 Balingen 21 581: 631 15:27<br />

15 Minden 20 527: 552 13:27<br />

16 Stuttgart 20 517: 573 12:28<br />

17 Ludwigsh.-Fr. 21 489: 534 12:30<br />

18 HSG Nordhorn 21 490: 604 2:40


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 25<br />

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(030) 63 33 11-457<br />

Wegen der großen Zahl der Zuschriften<br />

ist es uns leider nicht möglich, alle Briefe zu<br />

beantworten oder abzudrucken.<br />

Die Redaktion behält sich das Recht<br />

sinnwahrender Kürzungen vor.<br />

Mit gemeinschaftsstiftender<br />

Road Map Tesla anpacken<br />

Brandenburg: „Tesla lädt Anwohner zu<br />

Infonachmittag“ von SilkeNauschütz<br />

(5. Februar)<br />

Mit Geduld ist das ja schön und gut.<br />

Das ist aber kein zielführender Ansatz.<br />

Statt dem paternalistischen Appell<br />

wäreesangebracht, ein öffentliches<br />

Verständigungsformat aufzulegen<br />

„Wir entwickeln Brandenburg<br />

gemeinsam in Grünheide.“ So<br />

könnte man mit denen, die sich –<br />

hoffnungsfroh oder beunruhigt –betroffen<br />

fühlen, ausloten, was aus diesem<br />

Projekt möglichst Positives für<br />

die eigene Region werden kann. Gemeinsam<br />

ließe sich das mit einer gemeinschaftsstiftenden<br />

Road Map<br />

anpacken. Statt Regierungs- und Investoren-Audienzen<br />

für die BürgerInnen.<br />

Klaus Brake, Berlin-Wilmersdorf<br />

Wenn die Fördermittel des Landes<br />

Brandenburg erst mal verbraucht<br />

sind, wird Tesla genauso verschwinden<br />

wie Cargolifter und wie sie alle<br />

hießen. Macht euch doch nichts vor,<br />

ihr wisst doch alle, wie der Hase<br />

läuft. Denkt ihr,die machen den Unterschied?<br />

Ichglaube nicht.<br />

Bonnie Schwarzkatz, Facebook<br />

Bremsen, diskutieren, kritisieren<br />

und streiten, bis der Zug abgefahren<br />

ist und Deutschland zurückbleibt.<br />

Wie beim Bildungswesen, bei der E-<br />

Mobilität, bei der Digitalisierung in<br />

der Verwaltung und beim Ausbau<br />

der digitalen Infrastruktur (Internet<br />

und Funknetze).<br />

Torben Bonde Lauridsen, Facebook<br />

Erst sind alle gegen Atomkraft (zu gefährlich),<br />

dann gegen Kohlekraft (zu<br />

klimaschädlich), dann gegen Windkraftausbau<br />

(hässlich, Schattenwurf,<br />

Infraschall), dann gegen Verbrennungsmotoren<br />

(klimaschädlich)<br />

und jetzt auch noch gegen die Ansiedlung<br />

einer Fabrik für Elektroautos?<br />

Am besten klettern wir in<br />

Deutschland zurück auf die Bäume.<br />

Svenja Frerichs, Facebook<br />

Na klar, das hätte mich auch massiv<br />

gewundert, wenn man ein Werk,das<br />

Arbeit und Zukunft in den Bereich<br />

Berlin bringt, einfach so genehmigt.<br />

Das klappt doch hier niemals. In<br />

Deutschland stellt man sich gerne<br />

ein Bein. Und dann das Jammern<br />

nicht vergessen. Es ist ein Elend.<br />

Brigitte Meiners, Facebook<br />

Autos sind halt doch das Wichtigste<br />

in Deutschland, noch wichtiger als<br />

die eigene Existenz.<br />

Doreen Tietz, Facebook<br />

Gegen fünf Uhr mindestens<br />

14 bis 25 geparkte Autos<br />

Berlin: „BVGnimmt hundertAutos an<br />

den Haken“ von Peter Neumann<br />

(29. Januar)<br />

Daswirdauch Zeit. Alleine die Dreistigkeit:<br />

In Lankwitz zählt man schon<br />

gegen fünf Uhrmindestens 14 bis 25<br />

geparkte Autos. Sorichtig nach dem<br />

Motto „und jetzt erst recht!“ Es sollte<br />

auch nicht nur im Haltestellbereich<br />

abgeschleppt werden.<br />

AmyRothenburg,per E-Mail<br />

Das Fernsehballett der DDR 1982 in der Sonnabendabendshow „Ein Kessel Buntes“.<br />

Ein Stück Identität der Ostdeutschen<br />

Facebook: „DDR-Tanzensemble: Deutsches Fernsehballett wird Ende<br />

2021 aufgelöst“<br />

(2. Februar)<br />

Ich finde es wirklich großartig, dass sie sich so lange behaupten<br />

konnten und schade darum, dass wieder ein Stück Identität der<br />

Ostdeutschen verloren geht. Sirkka Neumann<br />

DasPublikum stirbt einfach weg. Meine Elternund mich interessiertes<br />

ebenso wenig wie andereinmeinem Alter oder dem meiner Kinder.Ich<br />

gucke eben gern„Criminal Minds“ und ähnlich gute Serien und Filme.<br />

Über 60 Jahre dasselbe zu bringen und vom Publikum denselben Geschmack<br />

zu erwarten, ist eh der baldige Tod. Shiva Braunschweig<br />

Kohleausstieg –die akute Krise ist da<br />

Politik: „Kampf gegen die Kohle“<br />

(3. Februar)<br />

Das Kohleausstiegsgesetz ist zum<br />

Verzweifeln. Acht Mitglieder der<br />

Kohlekommission haben resigniert,<br />

sehen den Kohlekompromiss als<br />

aufgekündigt an und vermissen bei<br />

der Bundesregierung einen Fahrplan<br />

für die Steigerung erneuerbarer<br />

Energien im Stromsektor. Warum<br />

verbrennen wir 20 weitere Jahre<br />

Kohle,wenn wir uns damit das Wasser<br />

abgraben und noch mehr die<br />

Erdüberhitzung ankurbeln? Weil die<br />

Kohle nicht schnell durch andere<br />

Energien ersetzt werden kann? Nun,<br />

in Krisen- und Kriegszeiten musste<br />

man immer mit weniger Energie<br />

auskommen. Viele wollen aber nicht<br />

wahrhaben, dass die akute Krise da<br />

ist, nachdem es schon lange einen<br />

Krieg gibt: den gegen die Natur, bei<br />

dem wir Menschen den Kürzeren<br />

ziehen. Noch wird bei uns so viel<br />

Energie für nicht Lebensnotwendiges<br />

aufgewendet, wird soviel Überflüssiges<br />

produziert.<br />

Verena Walter,Berlin-Schöneberg<br />

Ich bin sehr frustriert über die Entscheidung<br />

der Bundesregierung zu<br />

Kohlefrage, bzw. zur Frage nach unserer<br />

Zukunft angesichts der angespannten<br />

Umweltproblematik. Ich<br />

bin Bürgerin eines der reichsten,<br />

(und scheinbar) demokratischsten<br />

Länder der Erde und möchte es nicht<br />

hinnehmen, dass die meisten Kohlekraftwerke<br />

erst zwischen 2029 und<br />

2038 abgeschaltet werden.<br />

ElkeLehnst, per E-Mail<br />

Eigentlich müsste es „Kohleausstiegsbremsegesetz“<br />

heißen. Ich<br />

hatte gehofft, dass die Bundesregierung<br />

durch die Einsetzung der Kohlekommission<br />

das Engagement der<br />

Zivilgesellschaft in ihre Entscheidungsfindung<br />

mit einbezieht. Stattdessen<br />

wird der aufwendig erarbeitete<br />

Kompromiss der Kommission<br />

durch das Kohleausstiegsgesetz zugunsten<br />

der Interessen der ProfiteureamKohlegeschäft<br />

(RWE, LEAG,<br />

MIBRAG) über Bord geworfen.<br />

Insbesondere Herr Altmaier hat<br />

es im gleichen Zugunter der Richtlinienkompetenz<br />

der Kanzlerin über<br />

Jahre geschafft, den Fortschritt bei<br />

der Entwicklung der erneuerbaren<br />

Energien weitgehend abzuwürgen.<br />

Deutschland landet bei dieser Umweltpolitik<br />

aktuell auf den hinteren<br />

Rängen in Europa.<br />

Fazit: Die Anstrengungen der Zivilgesellschaft<br />

für eine Klimawende<br />

müssen wohl noch deutlich verstärkt<br />

werden, wenn die bisherigen Aktionen<br />

von Hunderttausenden Bürgerinnen<br />

und Bürgernbei der Bundesregierung<br />

bisher nur auf diese Resonanz<br />

gestoßen ist.<br />

Bodo Viebahn, Berlin-Zehlendorf<br />

Selbstverständlich wäreesbesser gewesen,<br />

man hätte das KraftwerkDatteln<br />

4nie gebaut. Aber nun steht es<br />

mal da. Ob es in Betrieb geht oder<br />

nicht, hat bei den weltweiten CO 2 -<br />

und HG-Emissionen keine Bedeutung.<br />

Wohl aber die investierte Arbeit,<br />

das verbrauchte Material und<br />

das investierte Geld in Deutschland.<br />

Es ist in diesem Einzelfall nicht vernünftig,<br />

den Abriss zu fordern, weil<br />

die BürgerInnen in NRW und darüber<br />

hinaus die Zeche dafür bezahlen<br />

müssten.<br />

Rolf Dombrowsky, Dortmund<br />

Ichbin sehr beeindruckt vonden Initiativen<br />

der Jugendlichen zum Kohleausstieg<br />

und für eine saubere Zukunft.<br />

Ichbin traurig über das Ergebnis<br />

der Kohleausstiegsverhandlungen.<br />

20 Jahre soll es dauern, bis das<br />

letzte Kohlekraftwerk abgeschaltet<br />

wird. Dasist wirklich sehr „weitsichtig“,<br />

aber für die Umwelt verantwortungslos.<br />

Eswär gut, auf die Jugend<br />

zu hören. Wasgibt es nun noch für<br />

Argumente, ein Elektroauto zu kaufen?<br />

Es ist schließlich egal, ob ich den<br />

fossilen Brennstoff direkt im Auto<br />

Die DDR hatte hervorragende Ballett-Ensembles und ebenso grandiose<br />

Choreografen. Es ist kaum noch was von übrig geblieben.<br />

Schade,alles unwiederbringlich weg.<br />

Elly VonHohenberg<br />

Sehr bedauerlich, ich habe sie immer gerne gesehen. Ebenso wie ich<br />

die großen Samstagabendshows vermisse.Gesine Bernotat<br />

Seien wir mal ehrlich, die Zeit großer Samstagabendfernsehshows, in<br />

denen solche Acts auftreten könnten –inder Form,wie sie es taten, als<br />

sie gegründet wurden –sind vorbei. Ramona Trenkler<br />

verbrenne oder mit Strom fahre, der<br />

aus fossilen Energieträgern erzeugt<br />

wird. Schade,dass es nicht mehr Engagement<br />

bei Politikern und Parteien<br />

für eine saubere Zukunft gibt.<br />

Es ist dies nur die Fortsetzung bekannter<br />

Mechanismen.<br />

Klaus Amberger,Berlin-Mahlsdorf<br />

Der Mensch an sich ist krank oder<br />

einfach nur dumm! Anders kann ich<br />

es mir nicht erklären.Warumwerden<br />

wegen einiger Tonnen Braunkohle<br />

funktionierende Ökosysteme und<br />

ganze Siedlungen plattgemacht?<br />

Warum wird inZeiten der Klimaerwärmung,<br />

dem Ausstieg aus der<br />

Atomenergie, der Verringerung des<br />

CO 2 -Ausstoßes auf diesen überaus<br />

dreckigen Brennstoff zurückgegriffen?<br />

Wir erleben gerade die Auswirkungen<br />

unseres jahrzehntelangen,<br />

hemmungslosen Energieverbrauchs!Wiralle<br />

stöhnen, wir alle erkennen<br />

die Folgen: Sommer werden<br />

immer wärmer, Pflanzen vertrocknen,<br />

Waldbrände wüten, Talsperren<br />

sind leer. Trotzdem ist es wichtiger,<br />

dass es Großkonzernen ein paar weitere<br />

Jahre gut geht. Natürlich muss<br />

auch unser aller Energieverbrauch<br />

sinken. So wie bisher kann es nicht<br />

weitergehen, denn letztlich bleibt<br />

die Umwelt auf der Strecke.<br />

Achim Bothmann, Nordstemmen<br />

Ich beziehe bereits seit 18 Jahren<br />

mein Warmwasser umweltfreundlich<br />

von der Solarthermie-Dachanlage,<br />

inden Monaten Mai bis September<br />

ausschließlich. Für Küche,<br />

Bad, Waschmaschine und Heizung.<br />

Nach wenigen Jahren hatte sich die<br />

Investition bereits durch Strom- und<br />

Heizöleinsparung amortisiert. Das<br />

hätte sich Vattenfall mal anschauen<br />

können. Aber man freut sich natürlich<br />

über jegliche Einsicht. Da besteht<br />

vielleicht auch für den baldigen<br />

Kohleausstieg noch Hoffnung?<br />

Günter Warnecke,<br />

Berlin-Zehlendorf<br />

DPA<br />

Nicht im Rahmen einer<br />

demokratischenDiskussion<br />

Berlin: „Wir müssen Schloss und Palast<br />

erklären“, von Maritta Tkalec<br />

(31. Januar)<br />

Herr Dorgerloh hält es für notwendig,<br />

etwas miteinander auszuhandeln<br />

und nach langen Diskussionen<br />

demokratisch zu entscheiden. Doch<br />

er stellt auch fest, dass die Verantwortlichen<br />

in seiner Stiftung festgestellt<br />

haben, dass es aus funktionalen,<br />

technischen und konzeptionellen<br />

Gründen nicht möglich ist, die<br />

Gläserne Blume im Schlossneubau<br />

wieder aufzustellen. Diese Entscheidung<br />

fand eben nicht im Rahmen einer<br />

demokratischen Diskussion<br />

statt, sondern wurde, öffentlich<br />

nicht nachvollziehbar, von wenigen<br />

Entscheidungsträgerngetroffen. Die<br />

öffentliche Diskussion fand erst<br />

nach Bekanntwerden dieser Entscheidung<br />

statt und ist, wie man aus<br />

der Fragestellung des Interviewers<br />

ersieht, nicht beendet. So wird daraus<br />

kein Ort für kulturelle Vielfalt<br />

und Demokratie.<br />

Klaus Ewert, per E-Mail<br />

Verbannung der Gläsernen<br />

Blume aus dem Schloss<br />

Der Abriss des Palastes der Republik<br />

erinnert mich in beschämender<br />

Weise an das hasserfüllte Kultur-Banausentum,<br />

das Walter Ulbricht mit<br />

dem Abriss des <strong>Berliner</strong> Schlosses an<br />

den Taglegte. Nur erscheint der Abriss<br />

des Palastes der Republik noch<br />

peinlicher, weil er in einem demokratischen<br />

Staat durchgeführt<br />

wurde. Dem schließt sich die Verbannung<br />

der originalen Gläsernen<br />

Blume aus dem neuen Schloss nahtlos<br />

an. Deshalb fordere ich nachdrücklich<br />

die Aufstellung der originalen<br />

Gläsernen Blume im <strong>Berliner</strong><br />

Schloss,umdieWürde des Ortes und<br />

seiner Geschichte zu bewahren.<br />

Joachim Bohm, per E-Mail<br />

Die EU, dieser alte, zahnlose<br />

und schwerfällige Tiger<br />

Seite 3: „Neue Zeitrechnung“ von Axel<br />

Veiel<br />

(3. Februar)<br />

UK hat die EU verlassen, diesen alten,<br />

zahnlosen und schwerfälligen<br />

Tiger,der nicht einmal diese unsägliche<br />

Zeitumstellerei beenden konnte.<br />

Boris Johnson kam, sah und siegte<br />

auf Etappen: „Get Brexit done, good<br />

luck UK!“<br />

Riggi Schwarz,<br />

Büchenbach<br />

Bedrohung geht von denen<br />

aus, die KI anwenden<br />

Netzwerk: „Der ewige Zweifel“ von Adrian<br />

Lobe<br />

(21. Januar)<br />

Bei Künstlicher Intelligenz (KI) wird<br />

immer das Bild des Emotionalen bemüht,<br />

jemand, der Angst vor Robotern<br />

hat. Aber bei allen Techniken<br />

geht die potenzielle Bedrohung von<br />

denen aus, die sie anwenden oder<br />

beherrschen. Nicht der Algorithmus<br />

ist böse, sondern sein Anwender,<br />

wenn mit ihm Ungleichheit und Ungerechtigkeit<br />

und soziale Gleichgültigkeit<br />

zugunsten von Gewinnmaximierung<br />

betrieben werden. Die<br />

Sorge–nicht die Angst –gilt einer digitalisierungshörigen<br />

Politik, die ihren<br />

Mangel an Sachkompetenz mit<br />

Willfährigkeit ausgleicht und auf ihre<br />

gut geschulten Berater hört. Demgilt<br />

die Verunsicherung, die Sie konstatieren,<br />

dass es keine Instanz gibt, die<br />

die technologischen Eigendynamiken<br />

marktbeherrschender Konzerne<br />

auf Augenhöhe begleitet und notfalls<br />

beschränkt zum Nutzen der Gesellschaft,<br />

der Individuen, der Schwachen.<br />

Bei der Elektrifizierung stellte<br />

sich die Frage nach dem Nutzen für<br />

den Einzelnen weniger als bei der<br />

Digitalisierung oder dem Einsatz<br />

von künstlicher Intelligenz. Es gab<br />

bei allen Stufen des „Fortschritts“<br />

auch Verlierer des Wandels, aber die<br />

Dimensionen haben sich derart verändert,<br />

wodurch Menschen ihr Auskommen<br />

erwirtschaften können,<br />

und wodurch die Gewinne erzielt<br />

werden, da kann eine Politik nicht<br />

zusehen und darauf hoffen, dass es<br />

der Marktschon richten wird.<br />

Petra Viek,<br />

per E-Mail<br />

Der Einsatz von Landminen<br />

ist einfach unmenschlich<br />

Politik: „US-Militär setzt künftig wieder<br />

Landminen ein“<br />

(3. Februar)<br />

Die Meldung über die Ankündigung<br />

der USA-Regierung, wieder Landminen<br />

einzusetzen, hat mich zutiefst<br />

erschüttert. Der Einsatz von Landminen<br />

ist verbrecherisch und unmenschlich.<br />

Bei meinen Besuchen<br />

in den FlüchtlingslagerninderWestsahara<br />

habe ich selbst die Folgen<br />

dieser furchtbaren Waffe gesehen.<br />

Noch immer lauern imSand der Saharaentlang<br />

des Sandwalles,der die<br />

befreiten vonden marokkanisch besetzten<br />

Gebieten der Westsahara<br />

trennt, die Überbleibsel des Westsaharakonfliktes,<br />

Artillerieblindgänger<br />

und vorallem Landminen.<br />

Hirten mit ihren Tierherden und<br />

Kinder sind heute die unschuldigen<br />

Opfer. Landminen gehören für immer<br />

aus den Arsenalen aller Armeen<br />

verbannt!<br />

Rolf Schneider,<br />

Berlin-Treptow<br />

Politiker,die aktiv handeln,<br />

sich nicht wegducken<br />

Titel: „FalkoLiecke–ein Politiker in<br />

Gefahr“ von Lutz Schnedelbach<br />

(3. Februar)<br />

So einen mutigen Politiker muss<br />

man unterstützen und schützen!<br />

Man findet sie nicht sehr oft: Politiker,<br />

die nicht nur verbal Flagge zeigen,<br />

sondern aktiv handeln, gegen<br />

Missstände vorgehen, sich nicht<br />

wegducken, offen und praktisch gegen<br />

Kriminelle vorgehen. Sie haben<br />

unsereSympathie verdient und sollten<br />

beispielgebend sein.<br />

Marion Tobias,<br />

per E-Mail


26 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020<br />

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Wissenschaft<br />

Viele Bären werden zum Winter müde und ziehen sich zur Ruhe zurück.<br />

IMAGO IMAGES/STRUSSFOTO<br />

Dauerliegen ohne Muskelschwund<br />

VieleBären halten Winterschlaf. Erstaunlich ist, wie fit siedanach sind. Erkenntnisse über ihre Körpervorgänge sollen künftigen Therapien bei Menschen dienen<br />

VonKerstin Viering<br />

Dieser braunhaarige Patient<br />

würde wohl jedem<br />

Hausarzt die Schweißperlen<br />

auf die Stirn treiben.<br />

Denn einen ungesünderen Lebensstil<br />

kann mansich kaum vorstellen.<br />

Nicht nur, dass der Kerl sich im<br />

Herbst ein massives Übergewicht angefressen<br />

hat. Nein, er hat auch noch<br />

alle sportlichen Aktivitäten eingestellt<br />

und sich monatelang auf die faule<br />

Haut gelegt. Herz-Kreislauf-Probleme,<br />

Muskel- und Knochenschwund,<br />

Diabetes, wund gelegene<br />

Stellen –die Liste der dadurch drohenden<br />

Leiden ist lang. Doch nichts<br />

dergleichen passiert. Nach ein paar<br />

Wochen wird der Patient wieder aufstehen,<br />

sich ein wenig strecken und<br />

problemlos wieder in die Gänge kommen.<br />

Deutlich schlanker und topfit.<br />

So wie es Generationen vonBraunbären<br />

vor ihm getan haben, wenn sie<br />

aus demWinterschlaf erwachten.<br />

„Der Winterschlaf der Bären ist<br />

medizinisch gesehen ein hochinteressantes<br />

Forschungsthema“, sagt<br />

Thomas Ruf, der sich an der Veterinärmedizinischen<br />

Universität Wien<br />

mit den Geheimnissen der saisonalen<br />

Auszeit beschäftigt. Allerdings<br />

sind die zottigen Raubtierenicht bereit,<br />

ihre Erfolgsrezepte so einfach<br />

preiszugeben. In ihrem Körper laufen<br />

sehr komplexe Vorgänge ab, die<br />

sie vorden negativen Folgen des Zunehmens<br />

und Faulenzens schützen.<br />

Erst allmählich kommen Forscher<br />

dahinter,wie das alles funktioniert.<br />

Ein Team um Michael Gotthardt<br />

vom Max-Delbrück-Centrum für<br />

MolekulareMedizin (MDC) in Berlin<br />

und Douaa Mugahid von der Harvard<br />

Medical School in Boston interessiert<br />

sich etwa dafür, wie Bären<br />

ihre Muskeln unbeschadet über den<br />

Winter bringen. Bei Menschen wäre<br />

daran gar nicht zu denken. Wer<br />

schon einmal ein paar Wochen im<br />

Krankenhaus liegen oder einen<br />

Gipsverband tragen musste, weiß,<br />

dass Muskeln rasch an Masse und<br />

Volumen verlieren. Nach drei Monaten<br />

Bettruhe kann schon die Hälfte<br />

ihrer Kraft verloren sein. Das lässt<br />

sich nur durch mühsames Aufbautraining<br />

wieder rückgängig machen.<br />

DenGenen auf der Spur<br />

LANGSAMER HERZSCHLAG UND GEWICHTSVERLUST<br />

Schläfer. Je weiter südlich<br />

ein Bär lebt, umso seltener<br />

hält er in der Regel echten<br />

Winterschlaf. Das hängt<br />

auch mit dem Nahrungsangebot<br />

zusammen. Manche<br />

Tiere im Norden Skandinaviens<br />

ziehen sich für bis zu sieben<br />

Monate in eine Höhle<br />

oder einen Bau zurück.<br />

Reserven. Wenn sie in den<br />

Winterschlafgehen,verzichtenBraunbären<br />

nicht nur auf<br />

Futter und Wasser,sie geben<br />

auch kaum Kot oderUrinab.<br />

Monatelang zehren sie ausschließlich<br />

vonihren Fettreserven.<br />

Die Männchenmagern<br />

dabei um mindestens<br />

20 Prozentab.<br />

Energiesparen. Bei denWeibchen,<br />

die imWinter ihre JungenzurWelt<br />

bringen, kann der<br />

Gewichtsverlust bis zu 40 Prozentbetragen.<br />

Um Energie zu<br />

sparen, schlägtdas Herz der<br />

schlafendenTiere nur noch<br />

zehn- statt 75-malpro Minute,<br />

dazwischen setzt es für bis zu<br />

20 Sekunden ganz aus.<br />

„Muskelschwund ist beim Menschen<br />

ein echtes Problem“, sagt<br />

Douaa Mugahid „Und wir sind noch<br />

immer nicht sonderlich gut darin,<br />

ihm vorzubeugen.“ Wie das besser<br />

geht, wollen sie und ihre Kollegen<br />

von Grizzlybären lernen. Sie haben<br />

die Aktivitäten der Muskelzellen der<br />

vierbeinigen Nordamerikaner zu<br />

verschiedenen Jahreszeiten untersucht.<br />

„Wir wollten ermitteln, welche<br />

Gene und Proteine während und<br />

außerhalb desWinterschlafs hochreguliert<br />

oder heruntergefahren werden“,<br />

sagt Michael Gotthardt.<br />

Bei diesen Untersuchungen sind<br />

die Forscher auf Proteine gestoßen,<br />

die den Aminosäurestoffwechsel<br />

stark beeinflussen. Sie sorgen dafür,<br />

dass die Muskelzellen während des<br />

Winterschlafs größere Mengen bestimmter<br />

nicht essentieller Aminosäuren<br />

enthalten. Tatsächlich können<br />

diese Substanzen im Labor auch<br />

isolierte Muskelzellen zum Wachsen<br />

bringen. Sie einfach als Pulver oder<br />

Tabletten einzunehmen, genügt allerdings<br />

nicht. In klinischen Studien<br />

konnten solche Präparate den Muskelschwund<br />

bei älteren oder bettlägerigen<br />

Patienten jedenfalls nicht<br />

verhindern. „Offenbar ist es wichtig,<br />

dass der Muskel diese Aminosäuren<br />

selbst produziert“, sagt Michael<br />

Gotthardt. „Ansonsten gelangen sie<br />

womöglich nicht an die Orte, andenen<br />

sie gebraucht werden.“<br />

Gesucht wird also ein Wirkstoff,<br />

der in den Muskeln gezielt die Herstellung<br />

dieser wichtigen Substanzen<br />

ankurbelt. Um den zu finden,<br />

muss man aber erst einmal die genauen<br />

Produktionswege der Aminosäuren<br />

kennen. Also haben die Forscher<br />

als Nächstes untersucht, welche<br />

Gene bei Grizzlys, bettlägerigen<br />

Menschen und Mäusen unterschiedlich<br />

reguliert werden. Einige<br />

davon hat das Team inzwischen als<br />

mögliche Kandidaten für eine Muskelschwundbehandlung<br />

im Visier.<br />

Dazu gehören Gene, die am Glucose-<br />

und Aminosäurestoffwechsel<br />

beteiligt sind, aber auch ein Gen, das<br />

mit der inneren Uhr zutun hat. An<br />

Mäusen will das Team nun testen,<br />

was passiert, wenn man diese Gene<br />

ausschaltet. „Als Angriffspunkte für<br />

eine Therapie eignen sie sich natürlich<br />

nur dann, wenn das keine oder<br />

nur wenige Nebenwirkungen hat“,<br />

sagt Michael Gotthardt.<br />

Doch auch andere Nebenwirkungen<br />

des untätigen Herumliegens haben<br />

die Bären offenbar bestens im<br />

Griff. So können sie ganz ohne Medikamente<br />

und Kompressionsstrümpfe<br />

verhindern, dass sich in ihren Adern<br />

tückische Blutgerinnsel bilden. Dazu<br />

verändernsie die Eigenschaften ihrer<br />

Blutplättchen, die im Winter längst<br />

nicht so klebrig sind wie zu anderen<br />

Jahreszeiten. Dadurch können sie<br />

zwar Wunden nicht mehr so rasch<br />

verschließen, aber eben auch keine<br />

Thrombosen bilden.<br />

Ein weiteres Erfolgsrezept hat mit<br />

dem Hormon Insulin zu tun, das in<br />

der Bauchspeicheldrüse gebildet<br />

wirdund den Blutzuckerspiegel reguliert.<br />

Bei Menschen mit Übergewicht<br />

besteht die Gefahr,dass ihreZellen irgendwann<br />

nicht mehr so empfindlich<br />

auf Insulin reagieren wie normalerweise.<br />

Solch eine Resistenz kann<br />

zu einer weit verbreiteten Zivilisationskrankheit<br />

führen. Werunter Diabetes<br />

vomTyp 2leidet, kann durch einen<br />

dauerhaft hohen Blutzuckerspiegel<br />

eine ganze Palette von gesundheitlichen<br />

Probleme bekommen.<br />

Reise zum Mars<br />

Bären dagegen haben offenbar einen<br />

raffinierten Weggefunden, um das zu<br />

umgehen. Bevorsie sich zum Winterschlaf<br />

zurückziehen, nehmen sie<br />

zwar massiv zu. Doch anders als bei<br />

Menschen mit Diabetes-Risiko zirkulieren<br />

in ihrem Blut dann weniger<br />

freie Fettsäuren. Ihre Zellen werden<br />

empfindlicher für Insulin. Im Winter<br />

entwickeln sie zwar auch eine Resistenz<br />

dagegen, zu Diabetikernwerden<br />

sie aber trotzdem nicht. Denn im<br />

nächsten Sommer fahren sie die<br />

Empfindlichkeit ihrer Zellen einfach<br />

wieder hoch. Auch diesen Trick würden<br />

Mediziner sehr gernnachahmen.<br />

Doch bisher weiß niemand so genau,<br />

wie das funktioniert. Das Gleiche gilt<br />

auch für die bärigen Rezepte gegen<br />

Osteoporose oder die Folgen einer<br />

gedrosselten Nierenfunktion.<br />

Auch Raumfahrtspezialisten interessieren<br />

sich für die Bären. „Die<br />

Europäische Weltraumagentur ESA<br />

sieht Bären als vielversprechende<br />

Modelltiere, an denen man denWinterschlaf<br />

und seine mögliche Übertragung<br />

auf den Menschen erforschen<br />

kann“, sagt Thomas Ruf. Die<br />

weite Reise zum Mars könnten die<br />

menschlichen Teilnehmer womöglich<br />

am besten überstehen, wenn sie<br />

sich unterwegs ebenfalls in eine Art<br />

Winterschlaf versetzen lassen. Wie<br />

man das in der Praxis bewerkstelligen<br />

könnte,ist allerdings unklar.<br />

Den Körper bis in die Nähe des<br />

Gefrierpunktes abzukühlen, wie es<br />

Igel und andere kleine Winterschläfer<br />

tun, hält der Wiener Forscher jedenfalls<br />

für keine gute Idee. Das sei<br />

sehr gefährlich und könne zum<br />

Herzstillstand führen. „Wie man an<br />

den Bären sieht, ist das aber auch<br />

nicht unbedingt nötig“, sagt Thomas<br />

Ruf. Denn die großen Raubtiere<br />

drosseln zwar ihren Stoffwechsel<br />

ebenso massiv wie andere Winterschläfer.IhreKörpertemperatur<br />

aber<br />

halten sie dabei auf mehr als 30<br />

Grad. Bis Astronauten auch nur<br />

daran denken können, sich das zum<br />

Vorbild zu nehmen, wird allerdings<br />

noch viel Zeit vergehen.<br />

Charité weist Coronavirus auch bei geringen Symptomen nach<br />

Erreger kann übertragen werden, wenn kaum Krankheitszeichen vorliegen. Mit einem Risikomonitor beobachten Forscher zugleich die weltweite Verbreitung<br />

Seit Wochen forschen Wissenschaftler<br />

intensiv nach den Ansteckungswegen<br />

des neuen Coronavirus<br />

2019-nCoV,das sich vonChina<br />

aus in derWelt verbreitet. Nunliefern<br />

Forscher der <strong>Berliner</strong> Charité mit<br />

Kollegen anderer Institute neue Erkenntnisse,<br />

was die Übertragbarkeit<br />

des Virusbetrifft. Beieinigen der Patienten<br />

wurden infektiöse Viren in<br />

Nasen- und Rachenraum gefunden,<br />

obwohl sie nur geringe Symptome<br />

aufwiesen. Dasberichtet die Charité<br />

in einer Mitteilung. Das Institut für<br />

Virologie der Charité und das Institut<br />

für Mikrobiologie der Bundeswehr<br />

unterstützen seit dem Auftreten des<br />

ersten deutschen Krankheitsfalls die<br />

Diagnostik der neuen Virusinfektion,<br />

wie es aus der Charité heißt.<br />

Beide Laboreüberprüften unabhängig<br />

voneinander die Virusausscheidungen<br />

bei den in der München-Klinik<br />

Schwabing betreuten Patienten.<br />

Die neuen Beobachtungen seien<br />

„deutliche Hinweise für eine Übertragbarkeit<br />

des Virus bereits bei milder<br />

oder beginnender Erkältungssymptomatik“,<br />

schreiben die Virologen.<br />

Die Patienten hatten lediglich<br />

Symptome wie Halsschmerzen, Nasennebenhöhlen-Beschwerden<br />

und<br />

ein leichtes Krankheitsgefühl ohne<br />

Fieber. Zugleich hätten die Labore<br />

Hinweise gefunden, dass sich das<br />

neuartige Virus bei den betroffenen<br />

Patienten unabhängig vonder Lunge<br />

auch im Nasen-Rachen-Raum und<br />

imVerdauungstrakt vermehre.<br />

Miteinem Risikomonitor verfolgt<br />

derweil der Physiker und Komplexitätsforscher<br />

Dirk Brockmann von<br />

der Humboldt-Universität (HU) Berlin,<br />

auf welchenWegen sich dasVirus<br />

ausbreitet und welches Risiko be-<br />

steht, dass das Coronavirus vonPassagieren<br />

nach Deutschland importiert<br />

wird. Der Ausgangspunkt dafür<br />

ist die Verbreitung des Virus über<br />

Flugverbindungen nach Wuhan in<br />

China, dem Ursprungsgebiet des Coronavirus.<br />

Anhand dieser lasse sich<br />

die relative Verteilung des Ansteckungsrisikos<br />

weltweit berechnen,<br />

heißt es in einer Mitteilung der HU.<br />

„Je direkter die Verbindung, desto<br />

größer die Wahrscheinlichkeit einer<br />

Ausbreitung der Infektion.“ Erfasst<br />

wurden 4000 Flughäfen mit mehr<br />

als 25 000 Verbindungen.<br />

Aus einer Übersicht geht hervor,<br />

dass das „relative Importrisiko“ für<br />

Thailand, Japan und Südkorea am<br />

höchsten ist. Deutschland steht an<br />

18. Stelle, zwischen Indien und den<br />

Arabischen Emiraten. „Für den speziellen<br />

Wuhan-Fall ist der Flughafen<br />

Charles De Gaulle in Frankreich ein<br />

wichtiges Drehkreuz“, sagt Dirk<br />

Brockmann, der als Professor am Institut<br />

für Biologie der HU komplexe<br />

Systeme erforscht. „Daher ist auch<br />

das Importrisiko des Virusfür Frankreich<br />

höher als beispielsweise für Indonesien<br />

oder die Philippinen, obwohl<br />

sie näher an China gelegen<br />

sind“, erklärt Brockmann. Er warnt<br />

zugleich davor, die Risiken außerhalb<br />

des Kontexts zu sehen. „Risiken<br />

werden oft verzerrt wahrgenommen“,<br />

sagt er.„Eine normale Grippe<br />

klingt nicht so schlimm, aber 2017<br />

gab es in Deutschland 25 000 Grippetote.“<br />

Geringe Risiken würden oft<br />

überschätzt, große Risiken unterschätzt.<br />

Es sei wichtig, rationale Entscheidungen<br />

zu treffen. (BLZ)<br />

DerRisikomonitor findetsich im Internet unter:<br />

rocs.hu-berlin.de/corona


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 27<br />

· ·<br />

·······················································································································································································································································································<br />

TV-Programm<br />

ARD<br />

5.30 (für HG) ARD-Morgenmagazin 9.00 (für HG)<br />

Tagesschau 9.05 (für HG) Livenach Neun 9.55<br />

(für HG) Sturmder Liebe 10.45 (für HG) Meister<br />

des Alltags 11.15 (für HG) Werweiß denn<br />

sowas? 12.00 (für HG) Tagesschau 12.15 (für<br />

HG) ARD-Buffet 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 (für HG) Tagesschau 14.10 (für HG)<br />

Rote Rosen 15.00 (für HG) Tagesschau 15.10<br />

(für HG) Sturmder Liebe 16.00 (für HG)<br />

Tagesschau 16.10 (für HG) Verrückt nach Meer<br />

17.00 (für HG) Tagesschau 17.15 (für HG)<br />

Brisant 18.00 (für HG) Werweiß denn sowas?<br />

18.50 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungen<br />

Ärzte 19.45 (für HG) Wissen voracht 19.50 (für<br />

HG) Wetter 19.55 Börse 20.00 Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Nord bei Nordwest –<br />

In eigener Sache<br />

Krimireihe, D2020. Mit HennyReents.<br />

Nachdem eine Frau leblos im Meer<br />

gefunden wurde, stößt Lona Vogt in der<br />

Wohnung der Toten auf den Mörder.<br />

21.45 (für HG) Kontraste<br />

22.15 (für HG) Tagesthemen<br />

22.45 (für HG) Nuhr im Ersten<br />

Zu Gast: Lisa Eckhart, Alfred Dorfer,<br />

Florian Schroeder,Torsten Sträter<br />

23.30 (für HG) Kroymann<br />

0.00 (für HG) Nachtmagazin<br />

RTL<br />

5.25 Exclusiv –Das Starmagazin 5.35 Explosiv<br />

–Das Magazin 6.00 Guten Morgen Deutschland<br />

8.30 (für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily<br />

Soap 9.00 Unter uns. Daily Soap 9.30 (für HG)<br />

Alles was zählt. Daily Soap 10.00 Der Blaulicht<br />

Report 11.00 Der Blaulicht Report 12.00 Punkt<br />

12 –Das RTL-Mittagsjournal 14.00 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 15.00 Die<br />

Superhändler –4Räume, 1Deal 16.00 Die<br />

Superhändler:Lieblingsdeals 17.00 Herz über<br />

Kopf. Telenovela 17.30 Unter uns 18.00 Explosiv<br />

–Das Magazin 18.30 Exclusiv –Das Starmagazin<br />

18.45 RTL Aktuell 19.03 RTL Aktuell –Das Wetter<br />

19.05 (für HG) Alles was zählt. Daily Soap 19.40<br />

(für HG) Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap<br />

20.15 (für HG) Der Lehrer<br />

Comedyserie. Washat mich verraten, der<br />

Rollstuhl? Rollstuhlfahrerin Marie möchte<br />

sein wie alle anderen auch, fernab von<br />

Sonderbehandlungen und Mitleid, das ihr<br />

permanent entgegenfliegt.<br />

21.15 (für HG) Sekretärinnen<br />

Sitcom. Toast für die Welt<br />

21.45 (für HG) Schwester,Schwester<br />

22.15 (für HG) Sekretärinnen<br />

23.10 (für HG) Schwester,Schwester<br />

23.35 (für HG) Beste Schwestern<br />

0.00 RTL Nachtjournal /Wetter<br />

MDR<br />

15.15 (für HG) Gefragt –Gejagt 16.00 (für HG)<br />

MDR um 4 17.45 (für HG) MDR aktuell 18.05<br />

(für HG) Wetter für 3 18.10 (für HG) Brisant<br />

18.54 (für HG) Unser Sandmännchen 19.00<br />

Regionales 19.30 (für HG) MDR aktuell 19.50<br />

(für HG) Die Waldklinik 20.15 (für HG)<br />

Lebensretter 21.00 (für HG) Hauptsache gesund<br />

21.45 (für HG) MDR aktuell 22.05 (für HG)<br />

artour 22.35 (für HG) Dement –aber noch da!<br />

23.03 MDR aktuell 23.05 (für HG) Claudia<br />

Michelsen –ein Theaterkind 23.35 Fröhlich lesen<br />

0.18 MDR aktuell 0.20 (für HG) Lebensretter<br />

Bayern<br />

12.40 (für HG) Alles Klara 13.30 Polizeiinspektion<br />

1 14.00 Polettos Kochschule 14.45 (für HG)<br />

Gefragt –Gejagt 15.30 (für HG) Schnittgut 16.00<br />

(für HG) Rundschau 16.15 (für HG) WirinBayern<br />

17.30 Regionales 18.00 (für HG) Abendschau<br />

18.30 (für HG) Rundschau 19.00 (für HG)<br />

mehr/wert 19.30 (für HG) Dahoam is Dahoam<br />

20.00 (für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) quer<br />

21.00 Schleichfernsehen 21.45 (für HG)<br />

Rundschau Magazin 22.00 Ringlstetter 22.45<br />

(für HG) Das Institut 23.15 (für HG) Babylon<br />

Berlin 0.45 Startrampe<br />

Vox<br />

5.15 CSI: NY 6.00 Bones –Die Knochenjägerin<br />

6.55 CSI: Vegas 8.50 Verklag mich doch!10.50<br />

VoxNachrichten 10.55 Mein Kind, dein Kind<br />

12.00 Shopping Queen 13.00 Zwischen Tüll und<br />

Tränen 14.00 Mein Kind, dein Kind 15.00<br />

Shopping Queen 16.00 Salonfähig –Wer macht<br />

schöner? 17.00 Zwischen Tüll und Tränen 18.00<br />

First Dates –Ein Tisch für zwei 19.00 Das<br />

perfekte Dinner 20.15 (für HG) Arrival.<br />

Science-Fiction-Film, USA 2016 22.35 (für HG)<br />

Safe –Todsicher.Actionfilm, USA 2012 0.15 Vox<br />

Nachrichten 0.35 (für HG) Medical Detectives<br />

Super RTL<br />

9.40 Thomas &seine Freunde 10.05 PawPatrol<br />

10.30 Sammy 11.00 Die Dschungelhelden<br />

11.25 Grizzy &die Lemminge 11.50 Go Wild!<br />

12.15 Trolls 12.45 Friends 13.05 Sally<br />

Bollywood 13.35 Angelo! 14.00 Die Tomund<br />

JerryShow 14.25 Voll zu spät! 14.45 Dragons<br />

15.15 Scooby-Doo! 15.40 Alvinnn!!! 16.15 Mr.<br />

Magoo 16.40 Dennis &Fletscher 17.10 Go<br />

Wild! 17.35 Voll zu spät! 18.00 Die Tomund<br />

JerryShow 18.30 Woozle Goozle 19.00<br />

Alvinnn!!! 19.30 Angelo! 20.15 (für HG) CSI:<br />

Miami 23.55 30 Rock 0.25 Infomercials<br />

Sport1<br />

5.45 SportClips 6.00 Teleshopping 15.30 Cajun<br />

Pawn Stars –Pfandhaus Louisiana 16.00 Cajun<br />

Pawn Stars –Pfandhaus Louisiana 16.30 Storage<br />

Wars –Die Geschäftemacher.Doku-Soap.<br />

Geldsegen 17.00 StorageWars –Die Geschäftemacher.Doku-Soap.<br />

VorGericht 17.30 Fußball.<br />

DFB-Pokal Pur.Achtelfinale 19.00 Fußball.<br />

DFB-Pokal Analyse. Achtelfinale, live 20.15 Darts.<br />

Unibet Premier League of Darts. 1. Abend,<br />

Aberdeen, live 0.00 SportClips 0.30 SportClips<br />

0.35 SportClips 0.45 Teleshopping Nacht<br />

ZDF<br />

5.15 (für HG) hallo deutschland 5.30 (für HG)<br />

ARD-Morgenmagazin 9.00 (für HG) heute Xpress<br />

9.05 (für HG) Volle Kanne –Service täglich<br />

10.30 (für HG) Notruf Hafenkante 11.15 (für<br />

HG) SokoWismar 12.00 heute 12.10<br />

drehscheibe 13.00 (für HG) ZDF-Mittagsmagazin<br />

14.00 heute –inDeutschland 14.15 Die<br />

Küchenschlacht 15.00 (für HG) heute Xpress<br />

15.05 (für HG) Bares für Rares 16.00 (für HG)<br />

heute –inEuropa 16.10 (für HG) Die Rosenheim-Cops<br />

17.00 (für HG) heute 17.10 (für HG)<br />

hallo deutschland 17.45 (für HG) Leute heute<br />

18.00 (für HG) SokoStuttgart 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 (für HG) Wetter 19.25 (für HG)<br />

Notruf Hafenkante. Krimiserie. Entgleisung<br />

20.15 (für HG) Der Bergdoktor: Zeit des<br />

Erwachens<br />

Arztreihe, A/D 2020. Mit Hans Sigl, Heiko<br />

Ruprecht. MaikeSchlüter,Pilotin des<br />

Ellmauer Bergretter-Teams, erleidet einen<br />

Schwächeanfall.<br />

21.45 (für HG) heute journal<br />

22.15 (für HG) Maybrit Illner<br />

Talkshow<br />

23.15 (für HG) Markus Lanz<br />

0.30 heute+<br />

0.45 (für HG) Line of Duty<br />

1.45 (für HG) Line of Duty<br />

Sat.1<br />

5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen 10.00 Im<br />

Namen der Gerechtigkeit –Wir kämpfenfür Sie!<br />

11.00 Im Namen der Gerechtigkeit –Wir<br />

kämpfen für Sie! 12.00 Anwälte im Einsatz<br />

13.00 Anwälte im Einsatz 14.00 AufStreife<br />

15.00 AufStreife –Die Spezialisten 16.00 Klinik<br />

am Südring.Doku-Soap. Ein Imbisstand steht in<br />

Flammen und muss vonden Spezialisten<br />

gelöscht werden. Hat der Besitzer einen Fehler<br />

gemacht? /Nach einer wilden Partyist einer<br />

jungen Frau tagelang schwindelig. 17.00 Klinik<br />

am Südring –Die Familienhelfer 17.30 Klinik am<br />

Südring /oder Sat.1 Regional-Magazine 18.00<br />

AufStreife –Die Spezialisten 19.00 Genial<br />

daneben –das Quiz 19.55 Sat.1 Nachrichten<br />

20.15 (für HG) Man lernt nie aus<br />

Komödie,USA 2015. MitAnne Hathaway,<br />

RobertDeNiro. Der Rentner Ben langweilt<br />

sich und beschließt, ein Praktikum im<br />

Online-Modeunternehmen der legendären<br />

Jules Ostin zu machen.<br />

22.50 (für HG) Das Schwergewicht<br />

Komödie,USA 2012. MitKevin James,<br />

Salma Hayek<br />

0.55 (für HG) Criminal Minds<br />

Krimiserie.Route 66<br />

1.35 (für HG) Criminal Minds<br />

Krimiserie.Hexenjagd<br />

WDR<br />

9.55 Westpol: Eins zu eins 10.25 Regionales<br />

10.55 Planet Wissen 11.55 Nashorn, Zebra &<br />

Co. 12.45 WDR aktuell 13.05 Elefant, Tiger&<br />

Co. 13.55 Aufgepasst, der Profi kommt! 14.25<br />

Um Himmels Willen 16.00 WDR aktuell 16.15<br />

Hier und heute 18.00 WDR aktuell /Lokalzeit<br />

18.15 Servicezeit 18.45 Aktuelle Stunde 19.30<br />

Regionales 20.00 Tagesschau 20.15 (für HG)<br />

Tatort: Schmale Schultern. Krimireihe, D2009<br />

21.45 WDR aktuell 22.10 Frau tv 22.40 Die<br />

Wunden der Ermittler 23.25 (für HG) Elle. Thriller,<br />

F/D/B 2016 1.35 Erlebnisreisen<br />

NDR<br />

13.10 (für HG) In aller Freundschaft –Die jungen<br />

Ärzte 14.00 (für HG) NDR Info 14.15 (für HG)<br />

die nordstory 15.15 (für HG) Gefragt –Gejagt<br />

16.00 (für HG) NDR Info 16.20 (für HG) Mein<br />

Nachmittag 17.10 (für HG) Leopard, Seebär &<br />

Co. 18.00 Regionales 18.15 (für HG) Typisch!<br />

18.45 (für HG) DAS! 19.30 Regionales 20.00<br />

(für HG) Tagesschau 20.15 (für HG) mareTV<br />

21.45 (für HG) NDR Info 22.00 (für HG) Donna<br />

Leon –Endlich mein. Krimireihe, D2018 23.30<br />

(für HG) Dampfnudelblues. Ein Eberhoferkrimi.<br />

Krimikomödie, D2013 1.00 (für HG) extra 3<br />

Kabel eins<br />

5.55 (für HG) Castle 6.45 (für HG) The Mentalist<br />

7.40 (für HG) Navy CIS: L.A. 8.35 Navy CIS 9.30<br />

Blue Bloods 11.15 Numb3rs –Die Logik des<br />

Verbrechens 12.10 (für HG) Castle 13.05 (für<br />

HG) Castle 14.00 (für HG) The Mentalist 14.55<br />

(für HG) Navy CIS: L.A. 15.50 Kabel Eins News<br />

16.00 Navy CIS 16.55 Abenteuer Leben täglich<br />

17.55 Mein Lokal, Dein Lokal –Der Profi kommt<br />

18.55 Achtung Kontrolle! Wirkümmernuns<br />

drum 20.15 Rosins Fettkampf –Lecker schlank<br />

mit Frank 22.30 K1 Magazin 23.30 Trucker<br />

Babes 1.25 Kabel Eins Late News<br />

RTLZWEI<br />

5.20 PrivatdetektiveimEinsatz 6.00 PrivatdetektiveimEinsatz<br />

7.00 Die Straßencops Süd –Jugend<br />

im Visier 8.00 Frauentausch 10.00<br />

Frauentausch 12.00 Frauentausch 14.00 Die<br />

Reimanns –Ein außergewöhnliches Leben 15.00<br />

Die Reimanns –Ein außergewöhnliches Leben<br />

16.00 Hartz und herzlich –Tag für TagRostock<br />

18.05 Köln 50667 19.05 Berlin –Tag &Nacht<br />

20.15 Hartes Deutschland –Leben im<br />

Brennpunkt 22.15 Sex Secrets –Das macht<br />

Deutschland an! 23.15 Hartes Deutschland –<br />

Leben im Brennpunkt 1.15 Teenager in Not<br />

Eurosport 1<br />

8.30 Shredding Monsters 9.30 Leichtathletik.<br />

PSD Bank Meeting 2020 in Düsseldorf 11.00<br />

Tennis. Australian Open: Das Finale der Frauen<br />

12.00 Tennis. Australian Open: Das Finale der<br />

Männer 13.00 Snooker 13.55 Snooker.World<br />

Grand Prix in Cheltenham: 2. Runde, live 18.00<br />

Skispringen. Einzelspringen (HS137) 19.00<br />

Nachrichten 19.05 Snooker 19.55 Snooker.<br />

WorldGrand Prix in Cheltenham: Viertelfinale, live<br />

23.00 Nachrichten 23.05 Ski Alpin 0.00<br />

Radsport. Tour de Langkawi 2020: 1. Etappe<br />

TV-Tipps<br />

ARTE, 22.45 UHR THRILLER<br />

Die Vierhändige<br />

Ich werdeimmer auf dich aufpassen.“ EinVersprechen, das Jessica als<br />

kleines Mädchen ihrer jüngeren Schwester Sophie (Frida-Lovisa Hamann)<br />

gibt, nachdem sie bei einem tragischen Gewaltverbrechen ihreEltern verloren<br />

haben. 20 Jahrespäter ist aus dem Versprechen eine Obsession geworden,<br />

und Jessica kontrolliertSophie auf Schritt und Tritt. Aber die will sich<br />

losreißen und mit der Vergangenheit abschließen. Als Jessica plötzlich bei<br />

einem Autounfall ums Leben kommt, hat Sophie endlich die Möglichkeit,<br />

ihren Traum zu verfolgen und Pianistin zu werden. Doch das Versprechen<br />

ihrer Schwester verfolgt Sophie über deren Todhinaus und wird für sie ein<br />

wahr gewordener Alptraum. Denn kann man sich von jemandem lösen, der<br />

ein Teil von einem geworden ist?<br />

(D/2016)<br />

Foto: SWR<br />

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AUFLÖSUNG<br />

vom VOM5.2.2020<br />

2020<br />

mittel MITTEL<br />

2 6 5 4 7 8 9 3 1<br />

9 4 7 3 6 1 8 2 5<br />

1 8 3 5 9 2 6 4 7<br />

5 1 9 7 4 3 2 8 6<br />

8 7 4 6 2 5 1 9 3<br />

3 2 6 1 8 9 5 7 4<br />

4 5 2 9 3 6 7 1 8<br />

7 9 1 8 5 4 3 6 2<br />

6 3 8 2 1 7 4 5 9<br />

AUFLÖSUNG<br />

Auflösung<br />

VOM XX. 2. 2020<br />

vom 5.2.2020<br />

schwer<br />

SCHWER<br />

6 4 3 5 1 2 7 8 9<br />

1 2 5 9 8 7 6 4 3<br />

9 8 7 6 3 4 1 5 2<br />

5 3 2 8 9 6 4 1 7<br />

7 1 9 4 5 3 2 6 8<br />

8 6 4 2 7 1 9 3 5<br />

4 5 8 7 6 9 3 2 1<br />

2 7 1 3 4 5 8 9 6<br />

3 9 6 1 2 8 5 7 4<br />

RBB<br />

5.05 (für HG) Berlin erwacht –Winter 5.30<br />

Eisbär,Affe &Co. 6.20 zibb 7.20 (für HG) Brisant<br />

8.00 (für HG) Brandenburg aktuell 8.30 (für HG)<br />

Abendschau 9.00 (für HG) In aller Freundschaft<br />

10.30 (für HG) Rote Rosen 11.20 (für HG) Sturm<br />

der Liebe 12.10 (für HG) Hauptstadtrevier 13.00<br />

rbb24 13.10 (für HG) Verrückt nach Meer 14.00<br />

(für HG) Tiere bis unters Dach 14.30 (für HG)<br />

Glück auf Brasilianisch. Komödie, D2011 16.00<br />

(für HG) rbb24 16.15 (für HG) Gefragt–Gejagt<br />

17.00 (für HG) rbb24 17.05 Eisbär,Affe &Co.<br />

17.55 (für HG) Unser Sandmännchen 18.00 rbb<br />

wetter 18.02 rbb UM6 18.27 zibb 19.27 rbb<br />

wetter 19.30 (für HG) Abendschau /Brandenburg<br />

aktuell 20.00 (für HG) Tagesschau<br />

20.15 (für HG) Abendshow<br />

Ingmar Stadelmann wirft in seiner<br />

wöchentlichenSendung ein satirischen<br />

Blick auf die Neuigkeiten aus der<br />

Hauptstadt. Das Satiremagazin deckt<br />

vielfältigeThemen ab.<br />

21.00 Das große Kleinkunstfestival 2019<br />

21.45 (für HG) rbb24<br />

22.00 (für HG) Polizeiruf 110: Fremde im<br />

Spiegel Krimireihe, D2010<br />

23.30 Talk aus Berlin<br />

0.00 (für HG) Foxcatcher<br />

Drama,USA 2014. Mit Steve Carell<br />

ProSieben<br />

5.15 Mom. Sitcom. BabyBlues 5.35 The Middle.<br />

Comedyserie 6.15 (für HG) Twoand aHalf Men.<br />

Sitcom 7.40 (für HG) The Big Bang Theory.<br />

Sitcom 9.00 (für HG) HowIMet Your Mother.<br />

Sitcom 10.50 Mike&Molly.Sitcom. Ursache und<br />

Wirkung 11.15 Fresh Off the Boat. Sitcom.<br />

Gruseliger als Stephen King 11.40 Last Man<br />

Standing.Comedyserie. Völkerball 12.10 2Broke<br />

Girls. Sitcom. Aufder Bowlingbahn 12.35 Mom.<br />

Sitcom 13.25 (für HG) Twoand aHalf Men.<br />

Sitcom 14.45 The Middle. Comedyserie. Der<br />

Stinkstiefel/DerLiebeskampf 15.40 (für HG)<br />

The Big Bang Theory. Sitcom 17.00 taff 18.00<br />

Newstime 18.10 (für HG) Die Simpsons. Kunst<br />

am Stiel /Beste Freunde 19.05 Galileo<br />

20.15 (für HG) Germany’s next Topmodel –<br />

by Heidi Klum<br />

Für die Kandidaten geht es in der zweiten<br />

Folgenach Costa Rica. An der Seite eines<br />

männlichen Models müssen sie als<br />

Dschungel-Schönheitenposieren.<br />

22.30 red.<br />

Infotainment<br />

23.30 Big Stories –Verrückte Jobs<br />

0.25 (für HG) Germany’s next Topmodel –<br />

by Heidi Klum<br />

2.10 Big Stories –Verrückte Jobs<br />

2.55 ProSieben Spätnachrichten<br />

Arte<br />

7.05 Arte Journal Junior 7.15 360° 8.00<br />

Geheimnis Teutoburger Wald 8.45 Stadt Land<br />

Kunst 9.35 Geheimbünde 12.15 Re: 12.50 Arte<br />

Journal 13.05 Stadt Land Kunst 13.45 Das<br />

letzte Problem. Kriminalfilm, A2019 15.30<br />

Medizin in fernen Ländern 16.00 Aufden Spuren<br />

der Cheops-Pyramide 16.55 (für HG) Xenius<br />

17.20 Rituale der Welt 17.50 Amur –Asiens<br />

Amazonas 19.20 Arte Journal 19.40 (für HG) Re:<br />

20.15 Bad Banks. Start der 2. Staffel mit drei<br />

Episoden 22.45 (für HG) Die Vierhändige. Thriller,<br />

D2016 0.15 (für HG) Bad Banks<br />

3Sat<br />

5.25 Namib –Zauber der Wüste 6.20 Kulturzeit<br />

7.00 nano 7.30 Alpenpanorama 9.00 (für HG)<br />

ZIB 9.05 Kulturzeit 9.45 nano 10.15 (für HG)<br />

Nachtcafé 11.45 Böhmen –Land der hundert<br />

Teiche 12.30 Eco 13.00 (für HG) ZIB 13.20 (für<br />

HG) Kielings wildes Afrika 14.05 (für HG) Eine<br />

Erde –viele Welten 18.30 nano 19.00 (für HG)<br />

heute 19.20 Kulturzeit 20.00 (für HG)<br />

Tagesschau 20.15 Alles außer gewöhnlich 21.00<br />

scobel 22.00 (für HG) ZIB 2 22.25 Der Vater<br />

meiner besten Freundin. Komödie, F2014 0.05<br />

10 vor100.35 #SRF global 1.05 Rundschau<br />

Phoenix<br />

12.00 phoenix vorort 12.45 Bundeswehr am<br />

Limit 13.30 Unsere Welt in Zukunft 14.00<br />

phoenix vorort 14.45 Unsere Welt in Zukunft<br />

16.00 Wo leben Familien am besten? 16.45<br />

Wohnen. Mieten. Abzocken. 17.30 phoenix der<br />

tag 18.00 RisikoLawinen 18.30 (für HG)<br />

Russlands versteckte Paradiese 19.15 (für HG)<br />

St. Petersburg 20.00 (für HG) Tagesschau 20.15<br />

(für HG) Die Müllers und das Hohe Haus 21.00<br />

(für HG) Die Grünen und die Macht 21.45 (für<br />

HG) heute journal 22.15 Phoenix Runde 23.00<br />

phoenix der tag 0.00 Phoenix Runde<br />

Kika<br />

12.55 Mirette ermittelt 13.15 (für HG) 41/2<br />

Freunde 13.40 (für HG) Die Pfefferkörner 14.10<br />

Schloss Einstein –Erfurt 15.00 Du bist Style!<br />

15.25 (für HG) Max &Maestro 15.50 Die<br />

Abenteuerdes jungenMarco Polo 16.40<br />

SimsalaGrimm 17.30 (für HG) Der kleine Prinz<br />

17.55 Shaun das Schaf 18.15 Marinette e<br />

18.40 Wolkenkinder 18.47 Baumhaus 18.50<br />

Unser Sandmännchen 19.00 (für HG) Wickie und<br />

die starken Männer 19.25 (für HG) Löwenzahn<br />

19.50 (für HG) logo! 20.00 (für HG) Kika Live<br />

20.10 Die Jungs-WG 20.35 Die Mädchen-WG<br />

Dmax<br />

6.50 Infomercial 8.50 Hardcore Pawn 9.20<br />

BaggageBattles 9.50 Infomercial 10.15 House<br />

Hunters 10.45 Haus gesucht in Alaska 11.15<br />

Deutschland 24/7 12.15 SteelBuddies 13.15<br />

Railroad Alaska 14.15 Die Schatzsucher –Goldrausch<br />

in Alaska 16.15 Border Control 17.15<br />

Steel Buddies 18.15 Asphalt-Cowboys 19.15 A2<br />

–AbenteuerAutobahn 20.15 Asphalt-Cowboys<br />

21.15 Outback Truckers 22.15 Helden der Lüfte<br />

23.10 DMAX News 23.15 Mysterienvon oben<br />

0.10 DMAX News 0.15 OutbackTruckers<br />

Tagesschau 24<br />

5.00 Tagesschau 5.02 Hessenschau 5.30<br />

ARD-Morgenmagazin 9.00 Tagesschau-Nachrich<br />

ten 9.15 Marktcheck 10.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

10.15 Das Geschäft mit kranken Pferden<br />

11.00 Tagesschau-Nachrichten 13.00<br />

ZDF-Mittagsmagazin 14.00 Tagesschau-Nachrichten<br />

19.15 AristotelesOnassis 20.00<br />

Tagesschau 20.15 Goldgrube Bauland –Das<br />

große Geschäft mit Grund und Boden 21.00<br />

Tagesschau 21.02 Sechs Tage Eiszeit –Der<br />

Katastrophenwinter 1978/79 22.30 Erst mal Ab<br />

–Und dann? 23.00 Tagesthemen 23.30<br />

Kontraste 0.00 Exakt 0.30 Weltbilder 1.00<br />

Nachtmagazin 1.20 Zapp 1.50 Extra<br />

ONE<br />

9.05 Brisant 9.45 Bezaubernde Jeannie 10.05<br />

Bezaubernde Jeannie 10.30 Lindenstraße 11.00<br />

Familie Dr.Kleist 11.50 Sturmder Liebe 12.35<br />

Sturmder Liebe 13.25 Um Himmels Willen<br />

14.10 Die Inselärztin –Die Mutprobe. Arztreihe, D<br />

2020 15.40 Familie Dr.Kleist 16.30 Bezaubern<br />

de Jeannie 16.55 Bezaubernde Jeannie 17.20<br />

Lindenstraße 17.50 Hartaber herzlich 18.40<br />

Sturmder Liebe 19.25 Sturmder Liebe 20.15<br />

extra 3 20.45 Die Florian Schroeder Satireshow<br />

21.30 Rebellcomedy 22.00 Little Britain 22.25<br />

Little Britain 22.55 Die Pierre M. Krause Show<br />

23.25 extra 3 23.55 Die Florian Schroeder<br />

Satireshow 0.40 Rebellcomedy<br />

ZDF NEO<br />

6.30 (für HG) Superbauten 7.15 (für HG)<br />

Superbauten 8.00 Topfgeldjäger 8.55 (für HG)<br />

Stadt, Land, Lecker 9.40 (für HG) Bares für Rare<br />

10.30 (für HG) Bares für Rares 11.25 Dinner<br />

Date 12.10 (für HG) Monk 12.50 (für HG) Monk<br />

13.35 Psych 14.15 Psych 14.55 (für HG) Monk<br />

15.35 (für HG) Monk 16.20 Psych 17.00 Psych<br />

17.45 (für HG) Bares für Rares 18.35 Dinner<br />

Date 19.20 (für HG) Bares für Rares 20.15 (für<br />

HG) Letzte Spur Berlin 21.00 (für HG) Letzte Spu<br />

Berlin 21.45 (für HG) Nachtschicht: Reise in den<br />

Tod. Krimireihe,D2012 23.15 (für HG)<br />

Kommissarin Heller:Schattenriss. Krimireihe,D<br />

2015 0.45 (für HG) Springflut<br />

ZDF INFO<br />

10.15 Mit Algorithmen zum Glück 11.00 Leschs<br />

Kosmos 11.30 Leschs Kosmos 12.05 Leschs<br />

Kosmos 12.35 Leschs Kosmos 13.00<br />

ZDF-History 13.30 Fernsehen in der DDR 14.15<br />

Die sieben Geheimnisse der NVA 15.00 Feind is<br />

weranders denkt 15.45 Feind ist, weranders<br />

denkt 16.30 Feind ist, weranders denkt 17.18<br />

(für HG) Deutschland ’61 18.05 (für HG)<br />

Deutschland ’89 18.50 Der Milliardencoup<br />

19.30 Abgezockt! 20.15 Abgezockt! 21.00 Der<br />

große Betrug 21.40 Macht und Machenschaften<br />

22.25 (für HG) Geheimakte Finanzkrise 23.10<br />

Der Milliardenbetrug des Bernie Madoff 23.55<br />

Kriminelle Karrieren 0.40 (für HG) heute journal<br />

Radio<br />

KLASSIK<br />

18.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Ernste Musik ErkennenSie die Melodie? Mit<br />

Stephan Holzapfel, ca. 56 Min.<br />

20.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6.4 MHz)<br />

Konzert Modest Mussorgsky: „Eine Nacht auf<br />

dem Kahlen Berge“ /DumitruCapoianu:<br />

Violinkonzert/Ralph Vaughan Williams: Sinfonie<br />

Nr.2(„A London Symphony“), ca. 117 Min.<br />

22.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

Ernste Musik Sternstunden, Bayerisches<br />

Staatsorchester:Richard Strauss „Ein Heldenleben“.<br />

Tondichtung für großes Orchester, op. 40.<br />

Aufnahme von1941, ca. 45 Min.<br />

HÖRSPIEL<br />

14.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Lesung Rohstoff (14/20). VonJörg Fauser /<br />

Gelesen vonLars Eidinger,ca. 30 Min.<br />

22.03 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Klangkunst Die Sins. Idee,Realisation, Stimmen<br />

Musik: Klank (ReinhartHammerschmidt,<br />

Christoph Ogiermann, Markus Markowski und Tim<br />

Schomacker). Chor:Vokalensemble Sinsheim,<br />

ca. 57 Min.<br />

22.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Perspektiven Meer wagen: Eine endlos weite<br />

Perspektive. VonMechthild Müser,ca. 56 Min.<br />

MAGAZIN<br />

18.30 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Weltzeit Mexikos populärer Reformer AMLO: Ein<br />

Superstar unter Druck. VonWolf-DieterVogel.<br />

Moderation: Ellen Häring,ca. 30 Min.<br />

19.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Kulturtermin Der Applaus und die Kränze:<br />

Totengespräche in der Dorotheenstadt. VonJürge<br />

Werth, ca. 26 Min.<br />

19.05 Deutschlandfunk Kultur (89.6 MHz)<br />

Zeitfragen. Forschung und Gesellschaft<br />

Adipositas: Wiesich Stigmatisierung auf medizin<br />

sche Behandlungen auswirkt, ca. 55 Min.<br />

20.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Talente und Karrieren Mit fremden Federn:<br />

Christoph Sietzen, Alexandra Luiceanu und Macie<br />

Frackiewicz. Mit Dirk Hühner,ca. 56 Min.<br />

JAZZ /BLUES<br />

19.30 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

The Voice Die britische Jazz-Sängerin Claire<br />

Martin. Mit Lothar Jänichen, ca. 30 Min.<br />

21.04 RBB KULTURRADIO (92.4 MHz)<br />

Musik der Kontinente TangoStories. Mit Peter<br />

Rixen, ca. 56 Min.<br />

21.05 Deutschlandfunk (97.7 MHz)<br />

JazzFacts Neuesvon derImprovisierten Musik.<br />

Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer, ca. 55 Min.


<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 31 · D onnerstag, 6. Februar 2020 – S eite 28<br />

·························································································································································································································································································<br />

Panorama<br />

LEUTE<br />

NACHRICHTEN<br />

Stormi Webster (2) bekommt als<br />

Tochter vonMilliardärin Kylie Jenner<br />

und Rap-Superstar Travis Scott (bürgerlich:<br />

JacquesWebster) alles erdenklich<br />

Teure: zum Geburtstag einen<br />

eigenenVergnügungspark, zu<br />

Weihnachten ein überdimensionales<br />

Spielhaus.Also alles in Butter? Oh,oh,<br />

Butter,böses Fettnäpfchen! Im Hause<br />

Jenner/Webster darfauf gar keinen<br />

Fall Erdnussbutter auf den Tisch<br />

kommen. Stormi ist nämlich gegen<br />

Erdnüsse allergisch, wie ihreMutter<br />

der Harper’s Bazaar verriet:„Wir sind<br />

ein erdnussfreier Haushalt.“ Ihre<br />

Tochter esse am liebsten Blaubeeren,<br />

Truthahnspeck und Bagels.Klingt<br />

doch ganz günstig.<br />

CathyHummels (32) plagt sichebenfalls<br />

mit Unverträglichkeiten herum.<br />

Da ihr Sohn Ludwig (2) unter Hundeallergie<br />

und Asthma leide,musste<br />

nun ihr geliebterVierbeiner ausziehen<br />

–erwohnt jetzt bei ihrer Schwester.„Es<br />

ist leider nicht schön, aber was<br />

soll ich machen“, so Hummels.Bereits<br />

im vergangenen Jahr hatte die<br />

Influencerin und Frau vonFußballer<br />

Mats Hummels erzählt, dass sie stets<br />

zwei verschiedene Sprays griffbereit<br />

habeund mit Ludwig schon oft im<br />

Krankenhaus gewesen sei. Siehabe<br />

als Kind ebenfalls Asthma gehabt.<br />

MarkHamill (68) ist ganz und gar unempfindlich,<br />

wenn’s um Dating geht.<br />

Der„StarWars“-Schauspieler hat an<br />

einem Online-Quiz teilgenommen,<br />

welche Figur aus der Sternensaga als<br />

Valentinstag-Date zu ihm<br />

passen würde.Die Antwort:<br />

Luke Skywalker.<br />

DerHeld also,den er<br />

selbst verkörperthatte.<br />

Hamill nahm’s mit<br />

Humor:„Es mag<br />

zuerst seltsam erscheinen.<br />

Aber<br />

wenn ich mich<br />

selbst daten würde,<br />

würde das vieles<br />

erklären“, schrieb<br />

er auf Twitter.Und<br />

es hätte ja tatsächlich<br />

schlimmer<br />

kommen können:<br />

EinDate mit Leia?<br />

Au weia. (avo.)<br />

Be my Valentine: Mark<br />

Hamill 1977 als Luke<br />

Skywalker. IMAGO IMAGES<br />

TIERE<br />

Indonesien: Motorradreifen =Menschenmüll<br />

=Tierquälerei. DPA<br />

Nun helft doch endlich diesem Tier! In<br />

Palu –das ist die Hauptstadt der indonesischen<br />

Provinz Zentralsulawesi –<br />

schwimmt in dem gleichnamigen<br />

Fluss,also dem Palu, seit etwa drei<br />

Jahren ein Salzwasserkrokodil, um<br />

dessen Hals sich ein Motorradreifen<br />

schlingt. Es droht dem mittlerweile<br />

vier Meter langen Reptil der Erstickungstod.<br />

AmWochenende hatte<br />

deswegen der Chef der regionalen<br />

Naturschutzbehörde demjenigen<br />

eine Belohnung versprochen, der<br />

mutig genug ist, das Reifen-Reptil von<br />

seiner Last zu befreien (immerhin ja<br />

eine menschliche Hinterlassenschaft,<br />

also Müll). Niemand meldete<br />

sich. Nunwill es die Behörde mit den<br />

eigenen Leuten versuchen. Nun<br />

macht mal hinne,ihr Luschen! (schl.)<br />

Im Japanischen steht der Familienname nun wieder vorn. Vondaher unterschreibt hier Premierminister Abe Shinzo.<br />

Shinzo Abe heißt jetzt Abe Shinzo<br />

Neue Schreibweise für japanische Namen: Wasfür Klarheit sorgen sollte, freut vor allem Nationalisten<br />

VonFelix Lill, Tokio<br />

Die Menschen in Japan<br />

heißen jetzt anders.Auch<br />

Shinzo Abe, der Premierminister<br />

des Landes,lässt<br />

seit Anfang 2020 darum bitten, mit<br />

Abe Shinzo adressiert zuwerden. So<br />

sage man es in Japan schließlich<br />

schon immer, warum also sollte es<br />

der Rest der Welt dann anders machen?<br />

Die neue Regel, die die Regierung<br />

schon im Frühjahr letzten Jahres<br />

veranlasste, jetzt aber erst Wirkung<br />

hat, lautet: Zuerst kommt der<br />

Familienname und erst dann das,<br />

was in deutscher Sprache Vorname<br />

genannt wird. Alles andere ist nun,<br />

laut japanischer Regel, falsch.<br />

Umständliche Korrespondenz<br />

Die Reform, die für eine neue Einheitlichkeit<br />

sorgen soll, war konservativen<br />

Kräften im Land schon länger<br />

ein Anliegen. In einer globalisierten<br />

Welt ist es schließlich umständlich<br />

für Japaner, ininternationalen<br />

Korrespondenzen immerzu ihre Namen<br />

umzudrehen, nur um für Menschen<br />

anderer Kulturen verständlicher<br />

zu werden. So befürworten<br />

nicht nur hartgesottene Nationalisten<br />

die Umstellung. Laut einer Umfrage<br />

unterstützen ganze 59Prozent<br />

diesen Schritt.<br />

DieSchreibweise,die ab jetzt gilt,<br />

ist in ostasiatischen Ländern ohnehin<br />

üblich. Auch in China und Korea<br />

erwähnt man zuvorderst den Familiennamen.<br />

Nordkoreas Regierungschef<br />

Kim Jong-un trägt nicht etwa<br />

den Vornamen, sondern den Familiennamen<br />

Kim. Chinas Staatsoberhaupt<br />

Xi Jinping entstammt einer<br />

Familie namens Xi .Hier hat sich die<br />

Welt also schon an der nationalen<br />

Gewohnheit der Länder orientiert.<br />

In Japan nahm man allerdings<br />

einst freiwillig die westliche Art der<br />

Namensschreibung an, als sich das<br />

Land in der zweiten Hälfte des 19.<br />

Jahrhunderts in rasanten Schritten<br />

modernisieren wollte. 250 Jahre der<br />

Abschottungspolitik, während derer<br />

kaum jemand ins oder aus dem Land<br />

gelangen konnte,hatten zwar die japanische<br />

Kultur aufblühen lassen,<br />

das Staatswesen aber in anderen Bereichen<br />

rückständig wirken lassen.<br />

Als die USA dem japanischen Kaiser<br />

1853 in Form von Kanonenschiffen<br />

mit Krieg drohten, sollte sich Japan<br />

nicht für Handel öffnen, war man in<br />

Tokio plötzlich beeindruckt und panisch<br />

zugleich.<br />

Um sich vor dieser fremden Militärmacht<br />

sicher zu fühlen, wollte<br />

man die vermeintlich fortschrittlicheren<br />

westlichen Länder so schnell<br />

und klug kopieren wie möglich. Man<br />

eignete sich das Erbrecht der Preußen<br />

an, das Bildungssystem der<br />

Franzosen, die parlamentarische<br />

Demokratie der Briten, das marktwirtschaftliche<br />

Denken der Amerikaner.<br />

Und auch die Schreibweise<br />

der Namen, die die Länder im Westen<br />

gemein hatten, wurde übernom-<br />

Man will es der Welt leicht machen,<br />

Japan zu verstehen. Mit der<br />

Namensschreibung geht es nun für<br />

die überwiegende Mehrheit der Welt<br />

in die andere Richtung.<br />

Vonden Niederlanden in den Nahen Osten<br />

men. Den Vornamen vorneweg zu<br />

nennen, schien modernund im Vergleich<br />

zum alten konfuzianischen<br />

Muster weniger hierarchisch.<br />

Die Umstellung war damals eine<br />

nationalistische Maßnahme: Japan<br />

sollte sich von den besten Dingen<br />

des Westens bedienen, damit das<br />

Land bereit sei, sich gegen den Kolonialismus<br />

aus Europa und Nordamerika<br />

zu wappnen. Ebenso ist der jetzigen<br />

Umstellung ein gewisser Nationalismus<br />

nicht abzuerkennen.<br />

Diejapanische <strong>Zeitung</strong> Nikkan Asian<br />

Review schrieb vor kurzem, dass die<br />

Namensumstellung auf eine längst<br />

stattgefundene kulturelle und geopolitische<br />

Gewichtsverschiebung<br />

vonWesten gen Osten folge.Dass ein<br />

japanischer Familienname fortan<br />

wieder zuerst genannt werde, und<br />

zwar überall auf der Welt, nicht nur<br />

in Japan, bedeute „Authentizität und<br />

Normalisierung“. Allerdings kommt<br />

der Schritt zu einer kuriosen Zeit.<br />

2020 ist auch das Jahr der Olympischen<br />

Spiele in Tokio, imZuge derer<br />

sich das Land eigentlich als besonders<br />

weltoffen präsentieren will.<br />

EinSchritt zurück?<br />

Japan sei ein Land der Diversität,<br />

heißt es auf derzeit oft auf Plakaten.<br />

Schulen legen sich ins Zeug, das Englischniveau<br />

des Nachwuchses zu verbessern.<br />

In Tokio sind die Namen der<br />

U-Bahnhaltestellen auch in latineinischen<br />

Buchstaben zu lesen. Manwill<br />

es der Welt leicht machen, Japan zu<br />

verstehen. Mit der Namensschreibung<br />

geht es nun für die überwiegende<br />

Mehrheit der Welt in die andereRichtung.<br />

Für sie wirdeine Umorientierung<br />

nötig sein. Einfacher<br />

wird esabjetzt dagegen für Japaner,<br />

die sich an das während der letzten<br />

150 Jahre gängige System nicht gewöhnen<br />

konnten oder wollten.<br />

Besonders glücklich darüber sind<br />

aber die Nationalisten, die stark in<br />

der Regierung vertreten sind. Im<br />

Wahlkampf vor gut sieben Jahren<br />

hieß es: „Nippon wo torimodosu“ –<br />

„Japan wieder zurückholen“. Darüber<br />

prangte das Konterfei vondem,<br />

der nun wieder einen Schritt in diese<br />

Richtung getan hat, ShinzoAbe.Aber<br />

ab jetzt AbeShinzo.<br />

Mit acht machte er Abitur,jetzt ist er zehn Jahre alt und Student: Das „Wunderkind“ Laurent Simons zieht es nach Israel<br />

Er wurde als „Wunderkind“ bekannt,<br />

dann überwarfen sich<br />

seine Elternmit der Universität: Nun<br />

zieht es den zehnjährigen Laurent<br />

Simons zum Studium nach Israel.<br />

„Das belgische junge Genie will an<br />

einer israelischen Universität lernen<br />

und die Welt verändern“, schrieb der<br />

israelische Botschafter in Brüssel,<br />

Emmanuel Nachschon, am Mittwoch<br />

auf Twitter. „Welche Universität<br />

wird gewinnen?“ Dazu postete er<br />

ein Bild von dem Zehnjährigen und<br />

sich am Schreibtisch.<br />

Laurent ist hochbegabt und hatte<br />

im Alter von acht Jahren sein Abitur<br />

gemacht. Ende 2019 stand er kurz<br />

vordem Bachelor-Abschluss in Elektrotechnik<br />

an der niederländischen<br />

Universität TU Eindhoven. Dann<br />

stoppte der belgisch-niederländische<br />

Junge mit einem IQ von 145<br />

sein Studium nach einem Streit mit<br />

der Einrichtung. Die Eltern hätten<br />

das entschieden, teilte seinVater Alexander<br />

Simons damals mit.<br />

Nach Angaben der Universitätsleitung<br />

wollten die Eltern, dass ihr<br />

Sohn vor seinem zehnten Geburtstag<br />

Ende Dezember Examen machte.<br />

Das sei aber nicht möglich, erklärte<br />

die Universität. Laurent hätte noch<br />

einige Prüfungen ablegen müssen.<br />

Nach dem Zeitplan der Universität<br />

hätte Laurent Mitte 2020 sein Diplom<br />

bekommen sollen.<br />

Schaltet den Ausbildungsturbo ein: Laurent<br />

Simons aus Amsterdam.<br />

DPA<br />

An welcher Uni der Junge nun<br />

studieren werde, sei noch nicht klar,<br />

schreibt die israelische Website ynet.<br />

Nachschon habe mit der Familie vereinbart,<br />

mit mehreren Hochschulen<br />

zu sprechen und die Antworten an<br />

die Familie weiterzuleiten. DerJunge<br />

sei vor allem an Biotechnologie,Medizin<br />

und Bioverfahrenstechnik interessiert.<br />

Er wolle die drei Bereiche parallel<br />

studieren, um später künstliche<br />

Organe züchten zu können. Laut ynet<br />

hatte er sich zunächst für ein Studium<br />

in den USA interessiert, sich dann<br />

aber wegen des hohen akademischen<br />

Niveaus und der„gemeinschaftlichen<br />

und warmen Atmosphäre“ für Israel<br />

entschieden. (dpa)<br />

AFP<br />

Mindestens 31 Tote bei<br />

Lawinen in Osttürkei<br />

BeizweiSchneelawinen in der osttürkischen<br />

Provinz Vansind mindestens<br />

31 Menschen ums Leben gekommen.<br />

Am Mittwoch starben der<br />

türkischen Katastrophenschutzbehörde<br />

Afad zufolge mindestens 26<br />

Menschen. Unter ihnen waren demnach<br />

Zivilisten und Retter,die bereits<br />

vorOrt gearbeitet hatten, um Verschüttete<br />

aus einem weiteren Lawinenunglück<br />

vomVorabend zu finden.<br />

Am Dienstagabend waren bereits<br />

mindestens fünf Menschen getötet<br />

worden. EinMinibus und ein<br />

Fahrzeug, möglicherweise eine Baumaschine,waren<br />

vonder Lawine<br />

überrollt worden. (dpa)<br />

Leibwächter von Ex-Premier<br />

Cameron vergisst Pistole<br />

EinBodyguarddes früheren britischen<br />

Premierministers David Cameron<br />

hat seine geladene Waffe in<br />

der Toilette eines Flugzeugs vergessen.<br />

EinPassagier fand die halbautomatische<br />

Pistole und informierte die<br />

Crew.Viele Fluggäste hätten panisch<br />

reagiert, berichteten Augenzeugen<br />

am Mittwoch in der <strong>Zeitung</strong>The Sun.<br />

DieMaschine konnte erst mit Verspätung<br />

nach London fliegen. Der<br />

Leibwächter hatte kurzvor dem Start<br />

der British-Airways-Maschine am<br />

Montag in NewYorknicht nur seine<br />

Waffe,sondernauch seinen und Camerons<br />

Reisepass liegengelassen.<br />

DiePolizei bestätigte die Berichte:<br />

„Wir nehmen diesen Vorfall sehr<br />

ernst, es findet eine interne Untersuchung<br />

statt.“ DerPersonenschützer<br />

sei vorläufig suspendiertworden.<br />

(dpa)<br />

7300 Jahre alter<br />

Holzbrunnen entdeckt<br />

Ausgegraben: Reste des Brunnens in der<br />

Nähe des Dorfes Ostrov.<br />

DPA<br />

Einrund 7300 Jahrealter Holzbrunnen<br />

ist bei Ausgrabungsarbeiten in<br />

Tschechien aufgetaucht. Es sei die<br />

älteste erhaltene,anhand der Jahresringe<br />

präzise datierte Holzkonstruktion,<br />

so Forscher im Journal of Archaeological<br />

Science.Der Schacht<br />

stamme aus dem Jahr 5256 oder 5255<br />

vorChristus.Die Forscher zeigten<br />

sich beeindruckt vonden „fortgeschrittenen<br />

Tischlerfähigkeiten“ unserer<br />

damaligen Vorfahren. DieEichenholzplatten<br />

waren in Nuten in<br />

den Eckpfählen eingeschoben. Natürlich<br />

gebe es einfache Konstruktionen<br />

wie Einbäume,die noch wesentlich<br />

älter seien, sagte Co-Autor Willy<br />

Tegel vonder UniFreiburg. (dpa)<br />

Zahl der Brutvögel ist<br />

deutlich zurückgegangen<br />

DieZahl der Brutvögel in Deutschland<br />

ist einem neuen Bericht zufolge<br />

in den vergangenen Jahren deutlich<br />

zurückgegangen. Daszeige die Auswertung<br />

Tausender Datensätze,<br />

teilte das Bundesamt für Naturschutz<br />

am Mittwoch in Bonn mit.<br />

Deutschland hat demnach im Zeitraum<br />

von1992 bis 2016 mehr als sieben<br />

Millionen Brutpaareverloren.<br />

Damit lebten etwa acht Prozent weniger<br />

Brutvögel in Deutschland als<br />

noch 24 Jahrezuvor. (dpa)

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