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Ausgabe 03-2009

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Anwenderberichte<br />

Voll im Bilde mit der CamFlex und dem „Profi 3“<br />

Grundleitungsuntersuchung in der Dr. Karl Kroiß-Schule,<br />

Würzburg<br />

Piloteinsatz an der Dr. Karl-Kroiß-Schule in Würzburg: Mit der navigationsfähigen<br />

Kamera CamFlex und der mobilen Erfassungseinheit „Profi 3“ wurden<br />

hier 1500 Meter Grundstücksentwässerung untersucht.<br />

Die gesetzliche Pflicht, bis 2015 alle privaten Grundstücksentwässerungsanlagen<br />

zu untersuchen und nötigenfalls<br />

zu sanieren, stellt Schulträger vor besondere<br />

Aufgaben – erst Recht, wenn die Schule in einer Wasserschutzzone<br />

liegt und deshalb mit noch kürzerer Frist zu<br />

inspizieren und samt aktuellem Lageplan zu dokumentieren<br />

ist. Zur korrekten und fristgerechten Erfüllung solcher<br />

Aufgaben kommt es sehr auf die verfügbare Technik<br />

an. Eine mögliche Lösung zeigt das Beispiel der Dr. Karl<br />

Kroiß-Schule, Förderzentrum Förderschwerpunkt Hören,<br />

in Würzburg-Heuchelhof. Hier inspizierte die Kanal-Türpe<br />

Gochsheim GmbH & Co. KG das 1500 Meter lange<br />

Grundleitungsnetz in den Sommerferien <strong>2009</strong> mit dem<br />

Kamerasystem „Profi 3“ der Kummert GmbH, Gerolzhofen.<br />

Für den Kamerahersteller hatte das Vorhaben Pilot-Charakter:<br />

Erstmals wurde hier das System „Profi 3“<br />

unter Praxisbedingungen eingesetzt, die neueste Anlage<br />

zur automatischen Erfassung und Aufzeichnung von Leitungsverläufen<br />

während der Inspektion.<br />

Die Dr. Karl Kroiß-Schule in Würzburg-Heuchelhof wurde<br />

1976/77 als Förderschule für Hörbehinderte und autistische<br />

Kinder errichtet. Träger ist der Bezirk Unterfranken. Inzwischen<br />

wies die Schule unter energetischen Aspekten Defizite auf, was<br />

zu einem ursprünglich auf mehrere Jahre angelegten Sanierungsprogramm<br />

führte. Das Konjunkturprogramm II der Bundesregierung<br />

führte zu einer Sonderzuweisung an die Schule<br />

von 2,2 Millionen Euro aus diesem Etat. Damit können die<br />

erforderlichen energietechnischen Erneuerungsmaßnahmen<br />

nun umgehend durchgeführt werden. Zügig angegangen werden<br />

kann nun auch die Inspektion der Abwasseranlagen des<br />

vier Hektar großen Schulgrundstücks. Die Zustandserfassung<br />

fordert das Wasserrecht bis spätestens 2015. An der Dr. Karl-<br />

Kroiß-Schule musste es in Teilbereichen noch schneller gehen.<br />

Das Grundstück liegt partiell in einer Wasserschutzzone III und<br />

das bedeutet: noch einmal deutlich verkürzte Inspektionsfristen.<br />

Zudem gab es in der Vergangenheit Probleme mit der<br />

Drainage des Baukomplexes, was punktuell zu durchfeuchteten<br />

Wänden führte. Auch diesem Phänomen galt es auf den<br />

Grund zu gehen.<br />

Insgesamt sind an der Schule rund 1500 Meter Abwasserleitungen<br />

in Nennweiten von DN 70 bis DN 150 von der Inspektionspflicht<br />

betroffen. Der Herausforderung stellte sich<br />

der Schulträger in einer zweistufigen Vorgehensweise. Im<br />

Dezember 2008 wurde deshalb die Kanal-Türpe Gochsheim<br />

GmbH nach einer Ausschreibung beauftragt, eine Kameravoruntersuchung<br />

des gesamten Systems durchzuführen. In<br />

einem ersten Durchgang sollte der Gesamtzustand des Netzes<br />

eingeschätzt und eventuelle Durchführungsprobleme für eine<br />

exakte Bestandsaufnahme identifiziert werden. Dabei zeigte<br />

sich, dass das in Gussrohr ausgeführte Netz während dreier<br />

Betriebsjahrzehnte erhebliche Inkrustationen angesetzt hatte,<br />

so dass der Inspektion in weiten Teilen eine Grundreinigung<br />

mit einer Kettenschleuder vorangehen musste.<br />

Bei der Untersuchung im Winter 2008 kam das Profi II, und<br />

ein halbes Jahr später bei dem eigentlichen Inspektionsdurchgang<br />

in den Sommerferien <strong>2009</strong> – das Inspektionssystem Profi<br />

3 der Kummert GmbH, Gerolzhofen, zum Einsatz.<br />

Entscheidendes Merkmal dieses Systems ist die Kamera Cam-<br />

Flex, die speziell für die Untersuchung von Grundleitungssystemen<br />

von DN100 bis DN200 entwickelt wurde und innerhalb<br />

des Leitungssystems in Seitenabzweige abbiegen kann<br />

– wenn nötig, auch mehrfach hintereinander. So können weit<br />

verzweigte Systeme prinzipiell komplett bis zu den Einleitungsstellen<br />

untersucht werden.<br />

Die navigierbare Kamera ist<br />

eine Weiterentwicklung der<br />

weit verbreiteten Kummert-<br />

Schiebekameras.<br />

Der Kamerakörper der Cam-<br />

Flex ist in drei Segmente geteilt,<br />

die durch Kugelgelenke<br />

verbunden und gegeneinander<br />

allseitig um bis zu 45°<br />

beweglich sind. Der Operator<br />

des Systems kann die Kamera<br />

auf dieser technischen<br />

Grundlage unter Bildschirmbeobachtung<br />

in Seitenzuläufe<br />

von bis zu 90° einsteuern.<br />

Nach dem Abbiegen werden<br />

die Kameragelenke wieder in<br />

0°-Stellung gestreckt und die<br />

Kamera, die über eine hochauflösende<br />

Farboptik verfügt,<br />

wird bis zum nächsten<br />

Abzweig geradeaus ins Rohr<br />

eingeschoben.<br />

Beginn der Inspektion: Einmessung des<br />

Startschachtes per GPS.<br />

Mit der CamFlex sind verzweigte Netze<br />

auch aus dem Gebäudeinneren heraus<br />

zu untersuchen.<br />

Eine wesentliche Komponente<br />

des Profi II-Systems ist die<br />

mobile Steuer- und Kontrolleinheit<br />

mit der Datenerfassungs-Software<br />

„can3D“. Die neue Version, das „Profi 3“,<br />

wurde an der Dr. Karl-Kroiß-Schule vom Kanal-Türpe-Team in<br />

einer Beta-Version auf Praxistauglichkeit getestet.<br />

40 | RO-KA-TECH Journal <strong>03</strong> / <strong>2009</strong>

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