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AJOURE´ Magazin März 2020

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AJOURE / FASHION<br />

dazuzählen wollen. Es gibt ein paar Erkennungsmuster,<br />

anhand derer wir leider<br />

eindeutig beweisen können, dass du doch<br />

auch irgendwo von diesem Konsumzwang<br />

betroffen bist:<br />

- Ich gönne mir doch sonst nichts, so nur<br />

für mich allein.<br />

- Man soll schon auch mal etwas kaufen,<br />

an dem man einfach eine Freude hat,<br />

wofür geht man schließlich arbeiten?<br />

- Das sah einfach wie für mich gemacht<br />

aus und neun Euro für ein Shirt tun mir<br />

auch nicht weh.<br />

- Ich habe noch gar nichts in dieser Farbe,<br />

wobei sie mir doch so gut stehen würde!<br />

- Ich kann doch nicht zu zwei Anlässen<br />

dasselbe Kleid tragen, wie das wirkt!<br />

Hast du dich in einem der vorangegangenen<br />

Sätze und Aussagen wiedererkannt?<br />

Ja, zugegebenermaßen: Wir uns auch, sogar<br />

in mehr als nur in einem. Deswegen<br />

musst du jetzt nicht gleich ein schlechtes<br />

Gewissen haben. Aber eines sollte dir klar<br />

sein: diese Denkmuster nutzt die Industrie<br />

schamlos aus! Mit Marketing-Tricks<br />

und geschickter Manipulation verliert<br />

man in Onlineshops oder Geschäften<br />

leicht den Überblick über das Kaufverhalten<br />

und verliert auch den logischen<br />

Ansatz. Sicher ist auch dir schon mal passiert,<br />

dass du ein geshopptes Teil zuhause<br />

ausgepackt, es anprobiert und dir beim<br />

Blick in deinen eigenen Spiegel gedacht<br />

hast: Was war mit mir im Shop bitte verkehrt?<br />

leckeren Getränk und feiere dich und deinen<br />

Kleiderschrank selbst. Ein Nachmittag<br />

voller Erleichterung, in dem du ganz<br />

rabiat alles raushaust und auf dem Boden<br />

verteilst. Welche Berge an Klamotten da<br />

zu Tage treten, wird bestimmt für den<br />

Wow-Effekt sorgen! Durch diese Berge<br />

darfst du dich nun schamlos wühlen<br />

und so viel ausmisten, wie möglich. Beim<br />

großzügigen Ausmisten solltest du nach<br />

einem simplen System vorgehen und dir<br />

folgende Fragen stellen:<br />

- Wie oft hast du das Teil im letzten Jahr<br />

getragen?<br />

- Wie oft wirst du es in nächster Zeit noch<br />

tragen, was könntest du von deinen vorhandenen<br />

Sachen dazu kombinieren?<br />

- Welchen Wert hat dieses Kleidungsstück?<br />

Die Antwort auf die erste Frage in unserem<br />

Entrümpelungs-Umlenken-System<br />

ist eigentlich die wichtigste. Immerhin<br />

definiert diese, ob das gegenständliche<br />

Kleidungsstück es wieder zurück<br />

in deinen Schrank schafft oder auf dem<br />

Ausmist-Haufen landet. Du solltest eine<br />

Faustregel aufstellen, die (bezogen auf<br />

Basic-Stücke für den Alltag) besagt, dass<br />

man ein Teil mindestens insgesamt einen<br />

Monat (also 31 Tage) im Jahr tragen<br />

muss.<br />

Die zweite Frage geht mit der ersten einher,<br />

denn du wirst mit höchster Wahrscheinlichkeit<br />

nicht plötzlich anfangen,<br />

ein längst vergessenes Stück wöchentlich<br />

zu tragen. Es hat einen Grund, weshalb<br />

manche Kleidungsstücke im Schrank<br />

verweilen. Liegen sie schon ungetragen<br />

und unbeachtet eine Weile in deinem<br />

Schrank, finden sie kaum den Weg zu einem<br />

deiner gern getragenen Looks.<br />

Die dritte Frage nach dem Wert der Kleidung<br />

ist etwas vielschichtiger. Natürlich<br />

soll niemand gezwungen sein, einen Pulli<br />

zu entsorgen, der einen sentimentalen<br />

Wert hat (beispielsweise vom verstorbenen<br />

Opi gekauft oder aus einem schönen<br />

Urlaub mitgebracht). Die Wertfrage bezieht<br />

sich eher darauf, ob die Qualität des<br />

jeweiligen Stücks sich rentiert, um dieses<br />

nach wie vor aufzubewahren.<br />

Nach dem Ausräumen deines Schrankes<br />

empfehlen wir für das gute Gewissen und<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit, die Klamotten<br />

zu waschen, ordentlich zusammenzulegen<br />

und an einen Wohltätigkeitsverein<br />

zu spenden oder sie auf dem Flohmarkt<br />

verkaufen. Die neuen Freiräume in deinem<br />

Schrank sollen aber nicht dazu dienen,<br />

sie gleich wieder mit neuen Dingen<br />

zu füllen! Die drei Fragen, nach deren<br />

System du ausgemistet hast, solltest du<br />

als Denkmuster verinnerlichen und auch<br />

beim Einkaufen in Zukunft anwenden.<br />

Auch Second-Hand-Mode oder hochwertige<br />

und dafür teurere Produkte sind<br />

ein Tipp, um gegen die Fast Fashion zu<br />

arbeiten.<br />

Schritt 2 lautet Umlenken<br />

Gute Vorsätze sollte man schnell in die<br />

Tat umsetzen, bevor sie wieder in der<br />

Versenkung unseres Denkens verschwinden.<br />

Deshalb raten wir dir, gleich in Aktion<br />

zu treten und dein neu gewonnenes<br />

Bewusstsein mit ein paar einfachen<br />

Schritten direkt anzuwenden. Als erstes<br />

wird mal nachhaltig ausgemistet! Schalte<br />

dir deine Lieblings-Gute-Laune-Musik<br />

ein, versorge dich mit Snacks und einem<br />

AJOURE MAGAZIN SEITE: 71 | MÄRZ <strong>2020</strong>

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