AJOURE´ Men Magazin März 2020
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AJOURE MEN / PEOPLE<br />
PHILIPP CHRISTOPHER<br />
SEINE PROJEKTE, SEIN LEBEN, SEINE HOFFNUNGEN<br />
Eigentlich spielt er in den Filmen immer den Bösewicht.<br />
Dass er auch ganz anders kann, hat er uns<br />
beim Interview bewiesen. Philipp studierte in den<br />
Vereinigten Staaten Film und stand dort hinter der<br />
Kamera, während er in Deutschland vor der Kamera<br />
sein Talent unter Beweis stellte. Seine Interessen<br />
gehen weit über die Schauspielerei hinaus, denn er<br />
ist in Sachen Politik, Umweltschutz, Kinderhilfsorganisationen<br />
und Nachhaltigkeit sowohl interessiert<br />
als auch engagiert. Seine Filmprojekte dieses<br />
Jahr werden seine Fans freuen, denn es wird ein<br />
gelungener Genre-Mix. Doch auch die gerade erst<br />
ausgestrahlte BBC/ZDF Produktion „Die Kinder<br />
von Windermere“ hat ihm nachhaltig zu denken<br />
gegeben. Worum es hierbei genau geht, was jeder<br />
einzelne von uns für eine bessere Welt tun kann und<br />
worin die Probleme dieser Welt in seinen Augen liegen,<br />
erfährst du hier.<br />
Am 27. Januar lief anlässlich des 75. „Internationalen<br />
Tages des Gedenkens für<br />
die Opfer des Nationalsozialismus“ und<br />
der Befreiung von Auschwitz die BBC/<br />
ZDF Produktion „Die Kinder von Windermere“.<br />
Hier spielst du die real existierende<br />
Person Georg Lauer, welcher<br />
im Arbeitslager Theresienstadt untergebracht<br />
war. In der ZDF-Mediathek ist<br />
der Film zu finden. Worum geht es bei<br />
dem Film und was ist deine Rolle?<br />
Der Film basiert auf dem Buch „The Boys“<br />
und erzählt die Geschichte von rund 800<br />
Kindern, die aus verschiedenen Konzentrationslagern,<br />
wie Theresienstadt,<br />
Buchenwald, Auschwitz und Dachau<br />
nach England gebracht wurden. Unsere<br />
Geschichte erzählt vorwiegend von den<br />
Kindern aus Theresienstadt und Buchenwald,<br />
hauptsächlich polnische Kinder.<br />
Meine Figur Georg Lauer ist deutsch-jüdischer<br />
Abstammung und ebenfalls in<br />
Theresienstadt mit seiner Frau untergebracht<br />
worden. Man muss dazu sagen,<br />
dass Theresienstadt keine Gaskammer<br />
hatte, aber natürlich dennoch <strong>Men</strong>schen<br />
starben, in dem sie erschossen oder zu<br />
Tode gequält wurden oder verhungerten.<br />
Lauer war dort als eine Art Ingenieur<br />
und im Prinzip dort angestellt, um<br />
Theresienstadt auszubauen, bevor klar<br />
wurde, was aus diesem Ort eigentlich<br />
werden sollte. Letztendlich lebte er dann<br />
in diesem Konzentrationslager und war<br />
natürlich dort auch Gefangener. Er und<br />
seine Frau hatten allerdings ein paar wenige<br />
„Privilegien“, so wie ich mitbekom-<br />
men habe. Irgendwann veranlasste die<br />
britische Regierung dann die Verlegung<br />
der Kinder nach England, mit Hilfe der<br />
dort ansässigen jüdischen Gemeinschaft,<br />
die das Ganze finanziert haben.<br />
Dieser Film erzählt die Geschichte von<br />
300 dieser Kinder, die nach Windermere<br />
gebracht werden. Meine Figur und<br />
seine Frau reisen mit den Kindern und<br />
nehmen währenddessen sozusagen eine<br />
Elternrolle ein. Der Film vermittelt unter<br />
all diesen schlimmen Erfahrungen<br />
natürlich auch Hoffnung, denn man erfährt,<br />
wie liebevoll sich um diese Kinder<br />
in England gekümmert wurde und wie<br />
diese später ihr Leben wieder in den<br />
Griff bekommen haben.<br />
AJOURE MEN MAGAZIN SEITE: 67 | MÄRZ <strong>2020</strong>