architektur Fachmagazin Ausgabe 1 2020
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
32<br />
Alt & Neu<br />
Das Bauen mit und im Bestand wirft verschiedene<br />
Fragen auf: Was verträgt der Ort? Womit kann man<br />
weiterarbeiten? Wovon muss man sich trennen? Architekt<br />
Thomas Pucher findet durch seine sensible<br />
und klare Vorgehensweise für die Grazer Universitätsbibliothek<br />
passende Antworten darauf. Die Entscheidungen<br />
dafür, wie diese in Zukunft funktionieren<br />
soll, sind schon im Zuge des Wettbewerbes 2015<br />
gefallen und führten zu einem siegreichen ersten<br />
Platz. Im September 2019 wurde die Bibliothek der<br />
Karl-Franzens-Universität nun fertiggestellt und dabei<br />
nicht nur restauriert und erweitert, sondern auch<br />
neu strukturiert.<br />
Die Universitätsbibliothek war ein Konglomerat von<br />
einem historischen Gebäude aus dem Ende des<br />
19. Jahrhunderts und einigen Erweiterungen. Ein Ergänzungsbau<br />
aus den 1970er Jahren verdeckte die<br />
klassizistische Fassade des Bestandsbaus und wurde<br />
deshalb entfernt.<br />
Der Architekt entschloss sich auch dazu, die alte<br />
Struktur mit einer neuen zu überlagern. Das nicht<br />
nur in dem Sinne, dass ein neuer kubischer und verglaster<br />
Baukörper auf den Bestandsbau aufgesetzt<br />
wurde. Auch die Gebäudefunktionen und den Zugang<br />
organisierte man generell neu. Das führte zur<br />
Entscheidung, ein zentrales Atrium und einen neuen<br />
Vorplatz zu gestalten.<br />
Ankommen, verteilen, aufhalten, kontrollieren, veranstalten<br />
– das alles passiert im neuen Atrium, das als<br />
Verbindungsraum zwischen Hauptgebäude und Bibliotheksgebäude<br />
entstand. Die historische Fassade wird<br />
hier zu einem Bestandteil des Innenraumes.