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Die Dacho-Fahne weht wieder Bereits am fünften Tag des neu- der Fastnachtsvereine symbolien Jahres waren Wiesbadens sierte zugleich den Start in die Fastnachter äußerst aktiv: Unter musikalischer Begleitung der „heiße Phase“ der Kampagne. Kostheimer Gecken versam- Im Anschluss an die Fahnenhismelten sich Mitglieder des sung lud Hoteldirektor Präsidiums der Dachor- Bertsch die zahlganisationWiesbadener Karneval (Dacho) sowie weiterer Fast- Die heiße Phase der reicherschienenen Gäste aus Politik, Wirtnachtsvereine vor dem Fastnachtskampagne schaft und Ver- Dorint-Hotel und hissten gemeinsam mit Ho- hat begonnen einen zu einem Empfang und teldirektor Peter Bertsch zum dringend er- das Dacho-Vierfarbbanner. forderlichenAufwär- Somit ist das Nobel-Hotel erneut men in sein Haus ein. Unter den die offi zielle närrische Residenz zahlreichen Gästen sah man der Dacho. Die Zeremonie bei unter anderem viel politische eisigen Temperaturen im Schein Prominenz, schließlich warf der von Fackelträger-Abordnungen Landtagswahlkampf – wie zu- Hissung des vierfarbbunten Banners an der „Dacho-Residenz“, dem Dorint-Hotel. Im Vordergrund Hoteldirektor Peter Bertsch zusammen mit dem Wiesbadener Prinzenpaar. 14 DER BIEBRICHER / JANUAR 2009 FRANK HENNIG Bernhard Knab (Mitte) wurde von Sitzungspräsident Ernst H. Bodden (2.v.r.) in das „Närrische Diplomatische Corps“ der Dacho aufgenommen. Darüber freuten sich auch Knabs Frau Barbara (3.v.l.) sowie Dacho-Chef Werner Mühling (links), das Wiesbadener Prinzenpaar und Goldschmiedemeister Norbert Schwartz (rechts). letzt erst vor einem Jahr – seine Schatten voraus. Den Rahmen des Hotel-Empfangs nutzte Dacho-Sitzungspräsident Ernst H. Bodden, um eine besondere Ehrung auszusprechen: Bernhard Knab aus Gau-Bischofsheim wurde in das „Närrische Diplomatische Corps“ der Dacho zu berufen und erhielt dazu eine handgefertigte Anstecknadel des Biebricher Goldschmiedemeisters Norbert Schwartz. Die Dacho würdigt mit dieser Ehrung Menschen, die zwar nicht der Dacho angehören, sich jedoch auf andere Weise um das Brauchtum Fastnacht in Wiesbaden verdient gemacht haben. Als „Deitscher Michel“ steht Knab in der aktuellen Kampagne bereits im neunten Jahr auf den Fastnachtsbühnen der Region. Bei der Dacho-Eröffnungssitzung brillierte Knab zudem als Protokoller mit einem top-aktuellen und scharfzüngigen Vortrag. Auch nach Aschermittwoch werden sich die Wiesbadener Karnevalisten am gleichen Ort versammeln: Am 29. März fi ndet im Dorint- Hotel der Dacho-Galaabend mit dem Star-Tenor Stefan Lex und seinem Damen-Ensemble „Pomp-A-Dur“ statt. Karten können telefonisch unter der Rufnummer (0611) 24216 vorbestellt werden. (fhg) FRANK HENNIG
Akademische Feier für 150 Jahre organisierte Wiesbadener Fastnacht Wiesbaden – die Fastnachtshochburg unter den Nicht-Hochburgen – kann auf eine lange närrische Tradition zurückblicken. Daher steht die diesjährige Kampagne der DachorganisationWiesbadener Carneval unter dem Motto „150 Jahre närrisches Mattiaca“. Am 9. Januar fand aus diesem Grund im Festsaal des Wiesbadener Rathauses eine akademische Feier mit rund 100 geladenen Gästen statt. Gleich zu Beginn betonte der Dacho-Vorsitzende Werner Mühling den Stellenwert des närrischen Treibens, als festen Bestandteil der hiesigen Brauchtumspfl ege: „Das größte Volksfest ist und bleibt unsere Fastnacht!“ Zugleich mahnte er jedoch, dass Brauchtumspfl ege immer auch zeitgemäß sein müsse: Tradition Fastnächtliches Treiben schon seit 650 Jahren sei nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme. Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller machte deutlich, dass man in diesem Jahr „lediglich“ 150 Jahre organisierte Fastnacht in Wiesbaden feiern würde, womit die nachweislich erste Saalfastnacht eines Wiesbadener Karnevalvereins – die Hallodria-Sitzung am 29. Januar 1859 – gemeint war. Tatsächlich seien Fastnachtsbräuche jedoch auch in Wiesbaden viel älter: Schon der Theologe Heinrich von Langenstein (1325-1397) habe anlässlich seines Aufenthalts im Kloster Eberbach vor 650 Jahren von seinen Beobachtungen des närrischen Treibens auf den Straßen Wiesbadens berichtet. Mit diesen Beiträgen war der „ernste Teil“ des Abends auch Stadtrat Arno Goßmann war von den Sängerinnen der Musical- Company so begeistert, dass er mit ihnen durch den Rathaus- Festsaal tanzte. FRANK HENNIG Der Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde, Johannes Gerster, begeisterte die Dacho-Festgesellschaft mit seinem unterhaltsamen Grußwort. schon beendet. Was danach bei der akademischen Feier folgte, war glücklicherweise nicht die Aneinanderreihung von Geschichtsvorträgen verschiedener Redner, sondern eher eine unterhaltsame Fastnachtssitzung in gediegener Atmosphäre. Nicht fehlen durfte natürlich ein Beitrag des fastnachtserprobten Stadtrats Professor Dr. Joachim Pös, der mit seinem Kokolores-Vortrag einen Gruppenkurs in fastnachtssitzungsgerechtem Verhalten mit allen Anwesenden abhielt. Auch die andere Rheinseite überbrachte mit dem Generalfeldmarschall der Mainzer Ranzengarde und früheren Bundestagsabgeordneten Dr. h.c. Johannes Gerster ihre Jubiläums-Glückwünsche. Mit einem Zitat von Martin Luther rief er unter anderem zu generell mehr Fröhlichkeit und weniger Griesgrämigkeit in Deutschland auf: „Aus einem verzagten Arsch kann kein fröhlicher Furz entweichen!“ – die Festgesellschaft jubelte! Neben weiteren Wort-Beiträgen, unter anderem vom Dacho-Sitzungspräsidenten Ernst H. Bodden sowie Rüdiger Schlesinger als „Advokat des Volkes“, wird die Feier vielen Gästen auch wegen des erstklassigen Musikprogramms von den Akteuren der Musical-Company sowie des vorzüglichen Sechs-Gänge-Menüs in Erinnerung bleiben. Das Personal von „Theos Gastro“ versorgte die Gästeschar mit exquisiten Speisen, die das Küchen-Team der Metro aus Mainz-Kastel zubereitet hatte. Bis weit nach Mitternacht wurde im Festsaal gefeiert. Und so mancher abendliche Spaziergänger auf dem Schlossplatz wird sich wegen der zeitweiligen Geräuschkulisse aus dem Festsaal gewundert haben, wie lustig und ausgelassen es offensichtlich im Wiesbadener Rathaus zugeht. (fhg) DER BIEBRICHER / JANUAR 2009 15 FRANK HENNIG
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