AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2020
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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2020</strong><br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
AUTO<br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Im Fokus<br />
Technologien und Antriebe <strong>–</strong> wie<br />
fahren wir in die Zukunft?<br />
Seiten 9 <strong>–</strong> 24<br />
Coronavirus<br />
So reagieren die<br />
Garagisten auf die<br />
Pandemie.<br />
Seiten 5 <strong>–</strong> 7<br />
Auto-Salon<br />
Präsident Maurice<br />
Turrettini weiss, wie es mit<br />
der GIMS weitergeht.<br />
Seiten 26 <strong>–</strong> 27<br />
Handel & Aftersales<br />
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Eine Übersicht zu<br />
Online-Buchungstools.<br />
Seiten 66 <strong>–</strong> 69
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INHALT<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
3 Editorial<br />
5 Garagisten und das Coronavirus<br />
Technologien & Antriebe<br />
9 So funktioniert<br />
die Brennstoffzellentechnologie<br />
12 Die Wasserstoff-Trucks kommen<br />
16 AGVS-Experte Markus Peter im Gespräch<br />
18 Hochvolt braucht neue Kenntnisse<br />
20 Reto Zehnder<br />
von der Amag über Antriebsvielfalt<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 4<br />
Bildung<br />
34 Bernhard Gerster führte 25 Jahre lang<br />
das DTC in Vauffelin<br />
36 So wird der Smart Roadster zum E-Mobil<br />
37 Jetzt anmelden für die SwissSkills <strong>2020</strong><br />
40 Autef-Ferndiagnose im Irak<br />
42 Business Academy<br />
44 Regionale Aus- und Weiterbildungen<br />
46 Die ersten Schlussprüfungen<br />
für Automobil-Assistenten<br />
47 Jokertage für Lernende<br />
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22 So begleitet die SAG die Garagisten<br />
beim technischen Wandel<br />
Auto-Salon<br />
26 Maurice Turrettini<br />
spricht über die Zukunft des Auto-Salons<br />
28 Das bedeutet die Absage für die Zulieferer<br />
31 So geht es weiter mit dem AGVS-Stand<br />
32 Technikschmankerl vom Auto-Salon<br />
Verband & Sektionen<br />
48 Neue Kompetenzen<br />
für Automobil-Fachleute<br />
49 EcoDrive: Spielend sparsam fahren<br />
50 Die Rechtsberatung des AGVS<br />
51 GV Sektion Solothurn<br />
Produkte & Dienstleistungen<br />
52 «Auto Mobility Live Event»<br />
AUTO<br />
AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2020</strong><br />
INSIDE<br />
Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
53 «Autotechnik Days»: Gelungene Premiere<br />
58 Marcel Stocker<br />
über die «Autotechnik Days»<br />
60 Rennfahrer unter sich<br />
62 Neue ISO-Zertifizierung<br />
64 Bezugsquellenregister<br />
Handel & Aftersales<br />
Im Fokus<br />
Technologien und Antriebe <strong>–</strong> wie<br />
fahren wir in die Zukunft?<br />
Seiten 9 <strong>–</strong> 24<br />
66 Online-Buchungstools<br />
Garagenwelt<br />
Coronavirus<br />
So reagieren die<br />
Garagisten auf die<br />
Pandemie.<br />
Auto-Salon<br />
Präsident Maurice<br />
Turrettini weiss, wie es mit<br />
der GIMS weitergeht.<br />
Handel & Aftersales<br />
Mit einem Klick zum Termin:<br />
Eine Übersicht zu<br />
Online-Buchungstools.<br />
Umfrage, Vorschau und Impressum<br />
Seiten 5 <strong>–</strong> 7<br />
Seiten 26 <strong>–</strong> 27<br />
Seiten 66 <strong>–</strong> 69<br />
Titelseite: Der Toyota Mirai<br />
fährt dank Wasserstoff. (Bild Toyota)<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
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CORONAVIRUS<br />
Umfrage unter Garagenbetriebe<br />
Gemeinsam die schwierige<br />
Situation meistern<br />
Die Garagisten sind in dieser schwierigen<br />
Zeit extrem gefordert. Die Garagen<br />
tragen durch die Ausführung der Wartungsarbeiten<br />
an den Motorfahrzeugen<br />
wesentlich dazu bei, dass die Schweiz ihre<br />
Bevölkerung versorgen kann. Die Gesundheit<br />
der Mitarbeitenden und Kundinnen<br />
sowie Kunden steht über allem. Ich bin<br />
beeindruckt zu hören, wie engagiert und<br />
professionell die Mitarbeitenden in den<br />
Betrieben unter den strengen Auflagen des<br />
Bundesrates ihre Aufgaben wahrnehmen.<br />
Um den Geschäftsgang respektive den<br />
Betrieb nachhaltig aufrecht zu halten,<br />
unternehmen der AGVS Schweiz und<br />
seine Sektionen alles, was möglich ist,<br />
um die Mitglieder und die betroffenen<br />
Organisationen mit Anweisungen und<br />
Auskünften zu bedienen. Auf www.agvsupsa.ch<br />
werden regelmässig Online-<br />
Meldungen zu relevanten Massnahmen<br />
verfasst beziehungsweise aktualisiert.<br />
Die nächsten Tage und Wochen<br />
werden unseren Mitgliedern und ihren<br />
Mitarbeitenden viel abverlangen.<br />
Ich wünsche allen Betrieben und ihren<br />
Mitarbeitenden in dieser ausserordentlichen<br />
Lage viel Kraft und bin überzeugt,<br />
dass wir diese schwierige Situation<br />
gemeinsam meistern werden. Vielen<br />
Dank für Ihr grosses Engagement.<br />
Mit herzlichen Grüssen, Urs Wernli,<br />
Zentralpräsident AGVS<br />
So reagieren<br />
Garagisten<br />
Der Bundesrat hat wegen des Coronavirus die «ausserordentliche Lage»<br />
beschlossen. Eine Bestandesaufnahme von <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, wie<br />
kleine und grosse Garagenbetriebe auf die Situation reagieren und wie sie<br />
ihre Dienstleistungen aufrechterhalten. Carla Stampfli<br />
Ob Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung oder Kultur:<br />
Das Coronavirus und seine Auswirkungen<br />
sind in allen Lebensbereichen spürbar. Auch<br />
für die Garagisten sind die Massnahmen gegen<br />
die Ausbreitung einschneidend. Nachdem der<br />
Bundesrat am 16. März die «ausserordentliche<br />
Lage» ausgerufen hatte, mussten die Betriebe<br />
ihre Showsrooms vorderhand schliessen <strong>–</strong> nur<br />
die Werkstätten durften offenbleiben. Garagisten<br />
sehen sich nun mit verschiedenen Herausforderungen<br />
konfrontiert. Der AGVS liefert<br />
über seine Website agvs-upsa.ch laufend Informationen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel Factsheets<br />
zu Kurzarbeit und Arbeitsrecht, Informationen<br />
zu Regelungen betreffend Werkstätten<br />
und Showrooms oder einordnende<br />
Stimmen von Branchenkennern.<br />
Wie Garagisten mit dem Coronavirus umgehen,<br />
wie es ihnen gelingt, ihre Dienstleistungen aufrecht<br />
zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit<br />
ihrer Mitarbeitenden sowie ihrer Kundschaft<br />
zu gewähren, zeigt die Umfrage von AUTO-<br />
INSIDE bei verschiedenen Betrieben.<br />
Hauptsitz der AHG-Cars Holding in Villars-sur-Glâne.<br />
Die AHG-Cars Holding, die an elf Standorten<br />
in der Region Biel, Lyss, Murten, Freiburg,<br />
Tafers, Bulle und Laupen präsent ist,<br />
hat die Entwicklungen rund um das Coronavirus<br />
seit Anfang an intensiv verfolgt. In<br />
einem ersten Schritt wurden in den Garagenbetrieben<br />
Plakate mit den Hygiene- und<br />
Verhaltensregeln der Kampagne «So schützen<br />
wir uns» des Bundesamts für Gesundheit<br />
BAG aufgehängt. «Handtücher wurden<br />
Fortsetzung auf Seite 6<br />
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CORONAVIRUS<br />
durch Papiertücher ersetzt, Desinfektionsmittel<br />
aufgestellt und die Mitarbeitenden<br />
instruiert, Abstand zu halten. Am Empfang<br />
wurden Markierungen angebracht, so dass<br />
der Sicherheitsabstand zwischen Mitarbeitenden<br />
und Kundschaft gewährleistet ist», erläutert<br />
Hubert Waeber, CEO der AHG-Cars<br />
Holding. In einem zweiten Schritt wurde die<br />
Produktivität der vergangenen Wochen in<br />
den Werkstätten analysiert und eine Prognose<br />
für die kommenden Wochen erstellt.<br />
«Anhand dessen haben wir entschieden,<br />
den Betrieb an den Standorten der Nachfrage<br />
anzupassen und Kurzarbeit einzuführen.»<br />
Prioritär sei, die Mitarbeitenden zu<br />
schützen, die besonders gefährdet seien wie<br />
zum Beispiel Asthmatiker. Zu Hause würden<br />
aber auch Mitarbeitende bleiben, die Mühe<br />
hätten, eine Kinderbetreuung zu organisieren,<br />
so Hubert Waeber. «Die restlichen der<br />
rund 150 Mitarbeitenden wechseln sich im<br />
Turnus ab, so dass der notwendige Abstand<br />
eingehalten werden kann», betont der CEO.<br />
«So können wir Mitarbeitende und Kunden<br />
schützen und den Werkstattbetrieb aufrechterhalten.»<br />
Denn trotz Lockdown gebe es<br />
zahlreiche Kundinnen und Kunden, die auf<br />
das Fahrzeug angewiesen seien. Nachdem<br />
der Bundesrat die «ausserordentliche Lage»<br />
entschieden hat, hat die AHG-Cars Holding,<br />
die neben der Hauptmarke Opel auch deren<br />
Nutzfahrzeuge sowie Mazda, Citroën, Cadillac<br />
und Corvette verkauft und repariert, ihre<br />
Showrooms geschlossen. «Allerdings stehen<br />
wir für den Notfalldienst zur Verfügung.<br />
Über den Empfang können sich Kundinnen<br />
und Kunden von unseren Teams beraten lassen.<br />
Darüber hinaus können sich Interessierte<br />
weiterhin auf unserer Website über unsere<br />
Fahrzeuge informieren.»<br />
Aufgrund des Bunderatsbeschluss hat die<br />
Auto Erni AG aus Oberkulm AG verschiedene<br />
Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Die<br />
jährliche Frühlingsausstellung wurde abgesagt<br />
und im Werkstattbetrieb wurden diverse<br />
Massnahmen ergriffen. «Dazu gehört<br />
unter anderem, dass wir den Hol- und Bringservice<br />
für Wartungsarbeiten ab sofort allen<br />
Kundinnen und Kunden anbieten, die aufgrund<br />
der ‹ausserordentlichen Lage› ihr Fahrzeug<br />
nicht persönlich bringen oder abholen<br />
können», erklärt Claude Erni, Geschäftsführer<br />
des 1978 gegründeten Familienunternehmens,<br />
einer offiziellen Renault- und Daciavertretung.<br />
Nach den Wartungsarbeiten<br />
werden an den Kundenfahrzeugen sämtliche<br />
Auto Erni AG in Oberkulm.<br />
Claude Erni.<br />
Kontaktflächen wie zum Beispiel Schlüssel,<br />
Schalthebel, Türgriffe oder Lenkrad desinfiziert.<br />
«Zusätzlich können Kundinnen und<br />
Kunden jederzeit von unserem Schlüsselsafe<br />
Gebrauch machen und somit das Fahrzeug<br />
ausserhalb unserer Öffnungszeiten holen<br />
und bringen.» Darüber hinaus hält sich die<br />
Auto Erni AG, wie die anderen Garagenbetriebe<br />
auch, an die Regeln des BAG und hält<br />
ihre Kundinnen und Kunden auf ihrer Website<br />
auf dem Laufenden.<br />
In den knapp 50 Jahren, in denen die Familie<br />
Burkhardt im Besitz der Garage Schönegg AG<br />
in Spiez BE ist, war das Team noch nie mit einer<br />
solchen Situation konfrontiert. «Mit dieser Lage<br />
umzugehen, ist nicht einfach. Für uns steht nun<br />
an erster Stelle, dass wir unsere Kundschaft,<br />
unsere Mitarbeitenden sowie unsere Lieferanten<br />
bestmöglich schützen können», sagt<br />
Garage Schönegg AG in Spiez.<br />
Geschäftsführer Patrik Burkhardt. Gleichzeitig<br />
gelte es, den Betrieb im Einklang mit<br />
den Massnahmen des BAG, soweit es geht,<br />
fortzuführen. «Um diesen schwierigen<br />
Spagat zu meistern, haben wir verschiedene<br />
Vorkehrungen getroffen.» So legt der<br />
offizielle Fordhändler den Kundinnen und<br />
Kunden ans Herz, den persönlichen Kontakt<br />
zu meiden und stattdessen die Telefonnummer<br />
des Kundendienstes zu wählen.<br />
Auf Wunsch wird das Kundenfahrzeug<br />
zu Hause abgeholt, wobei dieses nach den<br />
Wartungsarbeiten dank der Schlüsselbox<br />
jederzeit wieder zur Verfügung steht. «Da<br />
Patrik Burkhardt.<br />
Unternehmerische Freiheit<br />
... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!
CORONAVIRUS<br />
der Showroom geschlossen bleibt, ist das<br />
Verkaufsteam bemüht, Kundinnen und Kunden<br />
über elektronische Wege zu beraten und<br />
zu betreuen. Informationen zu den Neu- und<br />
Occasionswagen sind auf der Website ersichtlich»,<br />
erklärt Patrik Burkhardt. «Zudem<br />
haben wir unsere Manpower an die Auslastung<br />
angepasst und Kurzarbeit eingeführt.<br />
Das heisst, es werden nur die Mitarbeitenden<br />
aufgeboten, für die es in der Werkstatt<br />
auch tatsächlich Arbeit gibt. Wir entscheiden<br />
Tag für Tag und informieren per Whatsapp-Gruppe.»<br />
Der Familienbetrieb hält ihre<br />
Kundinnen und Kunden auf ihrer Website<br />
auf dem Laufenden. «Eine proaktive Kommunikation<br />
ist in einer solchen Situation unerlässlich»,<br />
betont der Geschäftsführer.<br />
Um die Mobilität ihrer Kundinnen und Kunden<br />
in dieser schwierigen Phase zu gewährleisten,<br />
bleibt die Werkstatt der Garage Montani<br />
SA in Salgesch VS zu den gewohnten<br />
Zeiten offen. «Unsere absolute Priorität ist<br />
natürlich die Gewährleistung der Sicherheit<br />
Garage Montani SA in Salgesch.<br />
unserer Kundschaft und unserer Mitarbeitenden.<br />
Daher werden bei uns zusätzliche Vorsichtsmassnahmen<br />
ergriffen», sagt Patric<br />
Montani, Geschäftsführer des offiziellen<br />
Toyota-, Lexus- und Hyundaipartners. Die<br />
Kundenfahrzeuge werden mit entsprechendem<br />
Schutzmaterial geschützt, insbesondere<br />
Lenkrad, Sitz und Schalthebel. Die Fahrzeugschlüssel<br />
und der Türgriff werden vor<br />
der Rückgabe desinfiziert. «Kundinnen und<br />
Kunden können ihren Fahrzeugschlüssel<br />
direkt in unserem Schlüsseltresor einwerfen<br />
beziehungsweise abholen, ohne persönlich<br />
Kontakt mit einem unserer Mitarbeitenden<br />
haben zu müssen», erklärt Patric Montani.<br />
Im Falle eines persönlichen Kontakts hält das<br />
Team der 1967 gegründeten Garage Abstand.<br />
Auch auf das Händeschütteln wird verzichtet.<br />
«Soweit möglich bieten wir auch an, das<br />
Kundefahrzeug zuhause abzuholen und nach<br />
dem Service wieder zu bringen.» Die Garage<br />
Montani SA informiert ihre Kundinnen und<br />
Kunden auf der eigenen Website über die Entwicklungen<br />
und hält sie auf dem Laufenden.<br />
Die Geschäftsleitung (v.l.): Mario Widmer, Esmé Rockmann<br />
und Andreas Grossmann.<br />
Die Autocenter Baschnagel AG in Wettingen<br />
AG bleibt bis auf den Verkauf für ihre<br />
Kundinnen und Kunden geöffnet. «Sie können<br />
ihr Fahrzeug also jederzeit zu uns in die<br />
Werkstatt bringen», sagt die gesamte Geschäftsleitung<br />
(Esmé Rockmann, Andreas<br />
Grossmann und Mario Widmer), die gemeinsam<br />
das über 102-jährige Unternehmen<br />
führen. Um die Kundschaft im Einklang mit<br />
den ausserordentlichen Massnahmen des<br />
BAG zu empfangen, hat die offizielle VW-,<br />
VW-Nutzfahrzeug- und Campervertretung<br />
verschiedene Massnahmen getroffen. So<br />
werden die Kundenfahrzeuge sowohl vor, als<br />
auch nach dem Garagenbesuch desinfiziert.<br />
«Die Serviceannahme findet, getrennt durch<br />
eine Glasscheibe, im Windfang des einzig<br />
verbleibenden Zugangs statt», erläutert Mario<br />
Widmer. So sei sichergestellt, dass keine<br />
externen Personen direkten Kontakt zu den<br />
Mitarbeitenden haben können. «Im Weiteren<br />
steht unserer Kundschaft der DigiSafe jederzeit<br />
zur Verfügung für eine Fahrzeugübergabe.»<br />
Zudem wurde auf der eigenen Website<br />
eine Carrosserie-Online-Schadenmeldung<br />
aufgeschaltet, die dem Kunden ermöglicht,<br />
gemäss Fotoprotokoll den Schaden online<br />
anzumelden. «Innerhalb des Betriebs wird<br />
auf den Sicherheitsabstand unter Mitarbeitenden<br />
von mindestens zwei Metern geachtet»,<br />
erklärt Mario Widmer. Probefahrten<br />
werden keine durchgeführt. Fahrzeugablieferungen<br />
nach Reparaturen finden nur mit<br />
Schlüsselübergabe ausserhalb des Gebäudes<br />
statt. Nicht zuletzt weist das Unternehmen<br />
ihre Kundinnen und Kunden unübersehbar<br />
darauf hin, sich an die Regeln des BAG zu<br />
halten. Auf das Händeschütteln wird schon<br />
seit geraumer Zeit strikt verzichtet. Die drei<br />
Geschäftsführer informieren die Kundschaft<br />
proaktiv und aktuell auf der Website baschnagel.auto<br />
bezüglich den geschäftsspezifischen<br />
Massnahmen. <<br />
CORONAVIRUS<br />
Unter www.agvs-upsa.ch<br />
berichten die AGVS-Medien<br />
laufend über die neuesten<br />
Entwicklungen in der Corona-<br />
Krise. Dort finden sich auch<br />
wichtige Informationen wie<br />
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Kurzarbeit und zum Arbeitsrecht.<br />
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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Die Brennstof fzelenmodule für Fahrzeuge sind dank intensiver Forschung und Ent wicklung leistungsfähiger, kostengünstiger und kleiner geworden. Den Durchbruch in der<br />
P w-Welt er war ten E xper ten alerdings erst in zehn Jahren. Bei den Nutz fahrzeugen nimmt die Schweiz eine Pionierrole ein und sorgt für einen FC-Boom. Bild Hyundai<br />
Brennstoffzellentechnik<br />
E-Antrieb mit<br />
nur fünf Minuten Ladezeit<br />
Die Brennstoffzellentechnologie ist uralt: Von der Energieversorgung im Weltall bis zum U-Boot reicht die<br />
Anwendungspalette. Auch im Fahrzeug wird seit über 25 Jahren an Fuel Cells (FC) geforscht und entwickelt.<br />
Der Durchbruch will aus verschiedenen Gründen noch nicht gelingen. Dabei ist die Brennstoffzellentechnik eine<br />
ernst zu nehmende Alternative zu den BEV. Wir decken Vor- und Nachteile der FC-Technologie auf. Andreas Senger<br />
Eine Brennstoffzelle lässt Wasserstoff H 2<br />
und Sauerstoff O 2<br />
zu Wasser H 2<br />
O reagieren.<br />
Dabei wandern Protonen von der Wasserstoffseite<br />
durch eine dünne Membran zur Luftsauerstoffseite.<br />
Diese Protonenwanderung erzeugt<br />
Elektrizität. Bei Prozesstemperaturen<br />
von 400 bis 1000°C in keramischen FC ist der<br />
Wirkungsgrad sehr hoch. Im Fahrzeug lassen<br />
sich diese Art von FC nicht einsetzen.<br />
In Fahrzeugen kommen PEMs zum Einsatz<br />
(Protonen Exchange Membran), welche<br />
bei Arbeitstemperaturen um 60°C betrieben<br />
werden. Dieses Verfahren wird auch<br />
als «kalte» Verbrennung bezeichnet. Pro<br />
Quadratzentimeter Membranfläche wird eine<br />
elektrische Leistung von rund einem Watt erzeugt.<br />
Das Edelmetall Platin unterstützt die<br />
chemischen Vorgänge als Katalysator. Der<br />
Anteil des teuren Edelmetalls konnte dank<br />
intensiver Forschung markant verringert<br />
werden (Reduktion um Faktor 10).<br />
Um eine fürs Fahrzeug benötigte hohe<br />
Spannung zu realisieren, werden die einzelnen<br />
FC-Zellen in Reihe zu einem Stack geschaltet.<br />
Im aktuellen Toyota Mirai sind<br />
beispielsweise 370 Zellen seriell verbunden.<br />
Eine Zelle weist eine Spannung von 0,85 V<br />
auf, was insgesamt bei maximaler Leistung<br />
eine FC-Spannung von 315 V ergibt. Die<br />
Dauerleistung beträgt 75 kW. Bei maximaler<br />
Energieumwandlung sind kurzzeitig 110 kW<br />
elektrische Leistung realisierbar.<br />
Der Wirkungsgrad ist bei geringer Abrufleistung<br />
am höchsten: Mehr als 65% Umwandlungseffizienz<br />
wird bei rund einem<br />
Drittel Belastung/Leistung erreicht. Bei<br />
maximaler Energieumwandlung sinkt der<br />
Wirkungsgrad erheblich ab (auf rund 40%).<br />
Als Speicher verwendet Toyota im Gegensatz<br />
zu den Mitbewerbern einen Nickel-Metallhydrid-Akku<br />
mit 1,6 kWh Energiespeichervermögen<br />
(245 V). Das Fahrzeug wiegt leer<br />
knapp 1,9 Tonnen und weist einen Normverbrauch<br />
von 0,76 kg H 2<br />
/100 km auf.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>9
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Aus Wasserstoff wird Strom und Wasser<br />
Die Brennstoffzellentechnik ist von der Grundfunktion<br />
her simpel: Durch Zuführen von Wasserstoff<br />
H 2<br />
an die PEM (Protonendurchlässige<br />
Membrane) werden die Elektronen an der Anode<br />
vom Atomrumpf getrennt. Es entsteht eine Ionenwanderung<br />
durch die PEM. Am Katalysator mit<br />
Platinanteil reagieren die Wasserstoffionen mit<br />
dem zugeführten Luftsauerstoff O 2<br />
zu Wasserdampf<br />
H 2<br />
O, der kondensiert zu Wassertropfen. Die<br />
technischen Herausforderungen sind die exakte<br />
Zuführung des mit 700 bar mitgeführten Wasserstoffs<br />
durch Begasung der PEM (Druck vor PEM<br />
zwischen rund 1 bis 2 bar) und die proportionale<br />
Luftmenge (mittels Verdichter und Luftbefeuchter),<br />
um die kalte Verbrennung stattfinden zu lassen.<br />
Insbesondere das transiente Verhalten in Fahrzeugen<br />
(Beschleunigen) stellt eine regelungstechnische<br />
Herausforderung dar. Die Leistungselektronik<br />
lässt deshalb die Energie der FC und<br />
des eingebauten Akkus zusammenfliessen, um bei<br />
hoher Leistungsanforderung die E-Antriebsmotoren<br />
zu versorgen. Weitere technische Knackpunkte<br />
sind zudem die Temperaturregelung: Optimal<br />
arbeiten PEM-FC in einem Temperaturfenster von<br />
60 bis 80 °C. Deshalb muss die PEM mittels PTC-<br />
Zuheizer elektrisch beheizt und via Fahrzeugkühlsystem<br />
gekühlt werden. Insbesondere bei tiefen<br />
Aussentemperaturen verschlingt die Beheizung<br />
des FC-Aggregats wie beim BEV viel Energie, da<br />
auch die Akkus beheizt werden müssen.<br />
ENERGIE<br />
SAUERSTOFF<br />
WASSERSTOFF<br />
WASSER<br />
Anode<br />
gasdurchlässige<br />
Elektrode<br />
Kathode<br />
gasdurchlässige<br />
Elektrode<br />
Proton Exchange<br />
Membrane (PEM)<br />
Katalysator<br />
Die Produktion der FC ist nach wie vor sehr<br />
aufwendig und geschieht von Hand in Reinräumen.<br />
Entsprechend sind die Stacks, also die kompletten<br />
FC-Aggregate inkl. Dosierung, Kühlung, Beheizung<br />
und Regelungstechnik, aktuell sehr teuer.<br />
Das Grundprinzip ist bestechend: Wasserstoff auf der linken Seite diffundiert durch die Protonenmembrane und<br />
spaltet dabei Elektronen ab. Es entsteht eine Spannung und damit elektrische Energie. Auf der rechten Seite des<br />
FC-Stacks entsteht durch eine kalte Oxidation aus dem zugeführten Luftsauerstoff Wasser. Bilder Mercedes-Benz<br />
Die FC versorgen die Antriebselektromotoren<br />
nicht direkt, sondern wegen diesem Wirkungsgradabfall<br />
über einen Pufferakkumulator. Damit<br />
kann die FC wenn immer möglich im Bereich<br />
des maximalen Wirkungsgrads betrieben werden.<br />
Die Ausgangsspannung wird dann teilweise<br />
noch via DC/DC-Wandler auf die Spannung<br />
der Hochvoltbatterie transferiert. Beim Fahren<br />
können die E-Motoren die elektrische Leistung<br />
via Leistungselektronik parallel aus der Batterie<br />
und der FC beziehen. Die FC ist in ihrer Funktionalität<br />
ein Range-Extender und damit vom<br />
Grundprinzip her ein serieller Hybrid.<br />
Bei Mercedes-Benz weist der GLC F-Cell,<br />
der aktuell nur an ausgewählte Kunden in<br />
Deutschland verleast wird, eine Brutto-Akkukapazität<br />
von 13,5 kWh auf, was eine Reichweite<br />
ohne FC von rund 40 km im praxisnahen<br />
WLTP-Zyklus entspricht. Das Fahrzeug verfügt<br />
über ein On-Board-Ladegerät mit 7,4 kW, um<br />
via Stecker den Akku an der Steckdose aufzuladen.<br />
Er verfügt über 160 kW Antriebsleistung,<br />
hat einen Verbrauch von 1 kg H 2<br />
auf<br />
100 km Distanz und wiegt leer 2,13 Tonnen.<br />
Wie der Toyota Mirai (ab 89 900 Franken) kann<br />
auch der Hyundai Nexo in der Schweiz (ab<br />
ENERGIEEFFIZIENZ <strong>–</strong> ANTRIEBE IM VERGLEICH<br />
Batteriebetriebenes<br />
Elektroauto (BEV)<br />
Erneuerbarer Strom 100 %<br />
Übertragung (95%)<br />
Batterie Laden / Entladen (90%)<br />
Elektormotor (85%)<br />
Mechanik (95%)<br />
Gesamtwirkungsgrad<br />
69%<br />
Brennstoffzellen-<br />
Elektroauto (FCEV)<br />
Die Wirkungsgradbetrachtung von der Quelle bis zum Rad: Wenn es gelingt, den Wirkungsgrad der Elektrolyse<br />
(Produktion H 2<br />
) und der Brennstoffzelle zu optimieren, steigt der Gesamtwirkungsgrad. Nicht in der Betrachtung: die<br />
CO 2<br />
-Thematik. Bild Nationale Plattform Zukunft der Mobilität.<br />
89 000 Franken) erworben werden. Beide Fahrzeuge<br />
sind keine Steckerfahrzeuge und können<br />
somit nicht via Steckdose aufgeladen werden.<br />
Der Nexo weist eine FC mit 95 kW Leistung auf,<br />
besitzt einen 1,56 kWh-Akku (40 kW), einen E-<br />
Antrieb mit 120 kW maximaler Leistung und<br />
eine Reichweite von 666 km gemäss WLTP<br />
(bei knapp 2 Tonnen Leergewicht). Sein H 2<br />
-<br />
Einsatz strombasierter<br />
Kraftstoffe (e-fuels)<br />
Erneuerbarer Strom 100 % Erneuerbarer Strom 100 %<br />
Übertragung (95%)<br />
Elektrolyse (70%)<br />
Wasserstoff (H 2<br />
) 67% Wasserstoff (H 2 ) 67%<br />
Kompression / Transport (80%)<br />
Brennstoffzelle (60%)<br />
Strom 32 % Flüssigkraftstoff 44%<br />
Elektromotor (85%)<br />
Mechanik (95%)<br />
Gesamtwirkungsgrad<br />
26%<br />
Übertragung (95%)<br />
Elektrolyse (70%)<br />
Power to Liquid (70%)<br />
Ferntransport (95%)<br />
Verbrennungsmotor (30%)<br />
Mechanik (95%)<br />
Gesamtwirkungsgrad<br />
13%<br />
Verbrauch beträgt 0,8 kg/100 km. Dieses Jahr<br />
wird bereits die zweite Generation des Mirai in<br />
den Verkauf gelangen.<br />
Eine weitere Herausforderung ist das sichere<br />
Mitführen des Treibstoffes H 2<br />
. Auch diese<br />
Hürde wurde von den Forschern, Zulieferern<br />
und OEM genommen. Die drei Tanks des<br />
10<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Nexo mit 156,6 l Gesamtvolumen (6,33 kg H 2<br />
),<br />
der GLC F-Cell von Mercedes mit 4,4 kg H 2<br />
(zwei Tanks) an Bord und der Toyota Mirai mit<br />
maximal 5 kg H 2<br />
in zwei Tanks sind crashsicher<br />
im Fahrzeug untergebracht und aufgrund<br />
der Konstruktion zerstörungsfrei.<br />
Die Betankung ist weltweit einheitlich geregelt<br />
(siehe Interview mit Christian Bach).<br />
Die Elektrolyse vor Ort, wie in Deutschland<br />
an den bisherigen rund 70 Tankstellen<br />
oft praktiziert, ist aufgrund der dezentralen,<br />
kleinen Elektrolyseure energetisch nicht sinnvoll<br />
und aufgrund der Netzgebühren auch<br />
teuer. Die zentrale Wasserstofferzeugung<br />
direkt bei einem regenerativen Stromlieferanten<br />
(beispielsweise Flusskraftwerk)<br />
ist effizienter, dafür ist der Transport des gasförmigen<br />
H 2<br />
zu den Tankstellen aber aufwendig.<br />
Dass aktuell nur zwei Tankstellen<br />
öffentlich zugänglich sind, wird sich dieses<br />
Jahr dank H 2<br />
Energy rasch ändern: Im Jahr<br />
<strong>2020</strong> kommen sechs weitere dazu und rund<br />
70 weitere sind in Planung.<br />
Wird zudem die Gesamtwirkungsgradkette<br />
betrachtet, schneidet H 2<br />
wie auch<br />
synthetischer Treibstoff nicht wesentlich<br />
besser als verbrennungsmotorische Fahrzeuge<br />
ab. Der Wirkungsgrad der Elektrolyse beträgt<br />
aktuell 70%. Verdichtung, Transport und Vorkühlung<br />
des H 2<br />
mit 80% und FC-Wirkungsgrad<br />
mit 50 bis 60% sorgen aufgrund der<br />
Multiplikation der Einzelwirkungsgrade für<br />
eine Systemkette mit niedrigem Wirkungsgrad.<br />
Trotzdem kann der Gesamtenergiesystem-Wirkungsgrad<br />
dank Wasserstoffnutzung<br />
steigen, weil damit Überschüssige<br />
Elektrizität genutzt werden kann, die ansonsten<br />
hätte abgeregelt werden müssen.<br />
Die CO 2<br />
-Bilanz bei Verwendung von regenerativem<br />
Strom ist für die FC-Technologie ähnlich<br />
gut wie bei BEV. Dies könnte dem FC-Antrieb<br />
in Zukunft zum Durchbruch verhelfen. <<br />
Die Betankung von FC-Fahrzeugen ist für Kunden<br />
einfach: Der gasförmige Wasserstoff strömt innert fünf<br />
Minuten in die 700-bar-Tanks. Bild Hyundai<br />
Interview mit Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme Empa<br />
Herausforderung H 2<br />
-Tankstelleninfrastruktur<br />
Die FC-Technologie wird erst erfolgreich sein, wenn die Tankstelleninfrastruktur flächendeckend vorhanden ist<br />
und die elektrische Energie aus regenerativer Quelle stammt. Christian Bach beschäftigt sich auch mit Fragen<br />
rund um die Betankung mit Wasserstoff.<br />
Herr Bach, welche technischen Herausforderungen<br />
sehen Sie für die Feinverteilung<br />
des Wasserstoffes für eine flächendeckende<br />
Fahrzeugmobilität?<br />
Christian Bach: Wasserstofftankstellen weisen<br />
hohe Investitionskosten auf. Deshalb<br />
brauchen Tankstellen von Anfang an einen<br />
hohen Umsatz. Die in der Schweiz von H 2<br />
Energy und dem H 2<br />
-Förderverein gewählte<br />
Fokussierung auf LKW-Anwendungen bei<br />
gleichzeitiger Auslegung der Tankstellen auch<br />
für Personenwagen ist ein sehr gut durchdachter<br />
Ansatz. Die Anlagen für beide Personenwagen<br />
und LKW-Anwendungen kostenoptimal<br />
auszulegen, ist allerdings nicht einfach.<br />
Die Betankungszeit ist ein grosser Vorteil<br />
gegenüber BEV-Ladezeiten. Welche<br />
Herausforderungen stellen sich für Tankstellenbetreiber,<br />
um den gasförmigen<br />
Wasserstoff rasch in die Fahrzeugtanks<br />
pumpen zu können?<br />
Die Betankung eines H 2<br />
-Tanks in einem Fahrzeug<br />
von zum Beispiel 100 auf 700 bar erhöht<br />
die Temperatur im Tank aufgrund der Verdichtung<br />
des Wasserstoffs um circa 100°C. Die<br />
kohlefaserumwickelten Tanks sollten aber aus<br />
Alterungsgründen keinen Temperaturen über<br />
85°C ausgesetzt werden. Deshalb wird der<br />
Wasserstoff vor der Betankung auf -40°C vorgekühlt.<br />
Die ganze Betankungskette von Anlieferung,<br />
Zwischenspeicherung, Verdichtung,<br />
Vorkühlung bis Betankung ist technisch relativ<br />
aufwendig und braucht einiges an Platz.<br />
Die Wirkungsgradthematik spricht gegen<br />
die Wasserstofftechnologie und FC-Systeme.<br />
Kommt diese Technologie trotzdem?<br />
Ein grosser Vorteil von Wasserstoff ist die Entkopplung<br />
des Elektrizitätsbezugs für die Herstellung<br />
von Wasserstoff von der Betankung. Das bedeutet,<br />
dass der Wasserstoff nicht dann, wenn<br />
ein Fahrzeug betankt wird, hergestellt werden<br />
muss, sondern dann, wenn Stromüberschüsse<br />
vorhanden sind. Fachleute sprechen diesbezüglich<br />
oft von «Flexibilität». Ohne Wasserstoffherstellung<br />
müssten Stromüberschüsse abgeregelt<br />
werden. Wasserstoff kann deshalb <strong>–</strong> trotz niedrigem<br />
Teilsystem-Wirkungsgraden <strong>–</strong> den Wirkungsgrad<br />
des Gesamtenergiesystems erhöhen.<br />
In welchen Mobilitätsbereichen ist der<br />
FC-Antrieb sinnvoll und wie viel Potenzial<br />
steckt in der Technik?<br />
Wir gehen davon aus, dass Brennstoffzellenfahrzeuge<br />
im Personenwagenbereich vorwiegend<br />
in grösseren Fahrzeugen für den<br />
Langstreckeneinsatz, bei Nutzfahrzeugen im<br />
Regionalverkehr und in Bussen eingesetzt<br />
werden. Denkbar ist aber auch der Einsatz in<br />
Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge. Die<br />
Technologie ist noch nicht ausgereizt. Am PSI<br />
beispielsweise wird an einer innovativen Verdampfungskühlung<br />
für Brennstoffzellen gearbeitet,<br />
die die Komplexität von FC-Systemen<br />
deutlich verringern könnte. <<br />
Christian Bach,<br />
Abteilungsleiter<br />
Antriebssysteme,<br />
Empa.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>11
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Service- und Reparatur-Dienstleistungen an Brennstoffzellen-LKW<br />
Die Wasserstoffwelle rollt an<br />
Bis zu 1600 Hyundai-Brennstoffzellen-LKW Xcient Fuel Cell sollen in den nächsten fünf Jahren auf den<br />
Schweizer Strassen für nachhaltige Transportlösungen sorgen. Die zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck<br />
ist der offizielle Schweizer Partner der Koreaner und somit für die Service- und Reparatur-Dienstleistungen<br />
der Brennstoffzellen-Trucks zuständig. Jürg A. Stettler<br />
Bis 2025 sollen bis zu 1600 Stück des Hyundai Brennstoffzellen-Trucks Xcient Fuel Cell auf den Schweizer Strassen unterwegs sein.<br />
Ein Elektroantrieb lohnt sich vor allem für den Einsatz im städtischen<br />
Bereich. Für Langdistanzen und hohe Nutzlasten eignen sich Fahrzeuge<br />
mit einem Verbrennungsmotor besser. Diese Fahrzeuge sollten<br />
aber künftig nicht mehr mit fossilen Treibstoffen betrieben werden.<br />
Synthetische Treibstoffe, Biogas oder auch grün hergestellter Wasserstoff<br />
sind diesbezüglich valable Optionen, um den CO 2<br />
-Ausstoss auf<br />
Schweizer Strassen zu senken. Der koreanische Hersteller Hyundai will<br />
dies nun zusammen mit dem H 2<br />
-Förderverein realisieren und bis 2025<br />
insgesamt 1600 seiner Brennstoffzellen-Trucks Xcient Fuel Cell in Betrieb<br />
nehmen. Dadurch soll der Wasserstoffmobilität in der Schweiz ein<br />
massiver Schub verliehen werden. Betreut werden diese Lastwagen von<br />
der zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck. Die neue Technologie<br />
stellt die Verantwortlichen aber auch vor einige Herausforderungen. So<br />
mussten beispielsweise nur schon am Standort des Demo-Trucks, der<br />
seit Februar für erste Tests in der Schweiz weilt, erste bauliche Massnahmen<br />
ergriffen werden. In der grossen Werkhalle der Auto AG Group im<br />
luzernischen Rothenburg etwa wurden zwei Bahnen für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />
reserviert. Von der Idee, die Bahnen durch eine Wand<br />
vom Rest der Halle abzutrennen, ist man abgekommen, wird nun aber eine<br />
neue Belüftung für die ganze Halle installieren müssen. Denn wegen des<br />
extrem flüchtigen und hochexplosiven Wasserstoffs muss sichergestellt<br />
werden, dass die gesamte Luft der Werkhalle innerhalb einer Stunde<br />
dreimal umgewälzt wird. Zusätzlich müssen auch Gasdetektoren<br />
installiert werden. In einer ersten Phase wurde mit mobilen Detektoren<br />
und natürlich Hand in Hand mit der Feuerpolizei gearbeitet, um<br />
höchste Sicherheit zu garantieren und die Massnahmen stetig zu optimieren.<br />
Was die Service- und Reparatur-Dienstleistungen an den Hyundai-Brennstoffzellen-LKWs<br />
sonst noch für Auswirkungen und Herausforderungen<br />
mit sich bringen, erläutert Marc Ziegler, CEO der Auto<br />
AG Group, <strong>AUTOINSIDE</strong> in einem exklusiven Interview.<br />
Wieso wurde ausgerechnet die Auto AG Truck mit diesen Service- und<br />
Reparatur-Dienstleistungen der Brennstoffzellen-Trucks beauftragt?<br />
Marc Ziegler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />
Auto AG Group: (lacht) Die Frage müsste man Hyundai stellen. Sie<br />
haben sich ja für uns entschieden, aber wir haben natürlich auch<br />
nachgefragt. Ein ausschlaggebendes Kriterium war das Filialnetz.<br />
Die Koreaner legten Wert darauf, dass sie für die ganze Schweiz nur<br />
einen Partner haben. Daher war eine möglichst grosse Abdeckung<br />
eine wichtige Grundvoraussetzung. Wir haben zwar auch ein paar<br />
Lücken im Netz, aber mit unseren acht Filialen sind wir gut aufgestellt.<br />
Uns fehlt vielleicht noch etwas in der Region Basel oder auch<br />
in der Westschweiz. Teil der Abmachung ist es aber auch, dass wir<br />
uns in diesen Regionen um Subpartner bemühen, die den Service<br />
bieten, den wir mangels eigener Abdeckung nicht bieten können.<br />
12<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Ein Ausbau des eigenen Netzes ist für das Projekt<br />
demnach nicht angedacht.<br />
Interessante Möglichkeiten, die unser eigenes Netz komplettieren, sind<br />
nicht auszuschliessen. Aber allein wegen des Hyundai-Auftrags werden<br />
wir keinen Betrieb akquirieren. Dazu braucht es dann schon noch einige<br />
andere Faktoren, um das Netz der Auto AG Truck zu erweitern.<br />
verkaufen wir seit letztem Jahr den Maxus, ein leichtes, reinelektrisches<br />
Nutzfahrzeug mit knapp 200 Kilometern Reichweite und bis 950 kg Nutzlast.<br />
Und auch mit dem von uns ebenfalls angebotenen MAN eTGE, einem<br />
Elektro-Van, konnten wir auf diesem Gebiet schon Know-how aufbauen.<br />
Fortsetzung auf Seite 14<br />
Zurück zu den Kriterien, welche gab es noch?<br />
Neben dem Filialnetz war entscheidend, dass Hyundai nach einem Unternehmen<br />
suchte, das nicht ausschliesslich auf eine Marke fokussiert ist.<br />
Das könnte Probleme verursachen, wenn man sich plötzlich im Aftersales<br />
um eine weitere Marke kümmert. Wir sind schon mit mehreren Marken<br />
unterwegs, auch wenn Iveco und Fiat sicherlich zu unseren wichtigsten<br />
Partnern gehören. Aber beispielsweise in Weiningen haben wir<br />
auch MAN-Fahrzeuge oder in Staad sind wir noch DAF-Servicestelle. Der<br />
dritte Punkt, der für die Koreaner entscheidend war, ist die Tatsache,<br />
dass der Nutzfahrzeugbetrieb nicht nur nach Diesel riecht. Klar, auch<br />
bei uns werden aktuell noch etwa 98 Prozent Diesel-Trucks sein, wir haben<br />
aber schon vor einem Jahr angefangen, unsere Betriebe fit für andere<br />
Antriebsarten zu machen. Wir wollen bei der Auto AG Truck Fahrzeuge<br />
aller Antriebsarten betreuen können: CNG-, LNG-, LPG-, Elektro- oder<br />
auch Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Trucks. Diese Idee und Strategie hatten<br />
wir schon vor der Kooperation mit Hyundai. Wir haben ausserdem bereits<br />
sehr viele hochvoltzertifizierte Leute bei uns im Betrieb. Schliesslich<br />
Details zum Truck<br />
Der Hyundai Xcient Fuel Cell wird als 4×2-Variante und mit einem Zug-<br />
Gesamtgewicht von 34 Tonnen an Schweizer Kunden ausgeliefert. Er<br />
verfügt dabei anfangs über einen Trockenfrachtkoffer. Der Xcient Fuel<br />
Cell bezieht den für den Antrieb benötigten Strom von zwei 95-kW-<br />
Brennstoffzellen, ähnlich derjenigen, die im Brennstoffzellen-SUV<br />
Nexo der Koreaner zum Einsatz kommt. Dort verhilft sie dem Nexo<br />
zu einer WLTP-Reichweite von 666 Kilometern. Auch beim Hyundai-<br />
Truck werden in den Brennstoffzellen Wasserstoff und Sauerstoff<br />
aus der Umgebungsluft in elektrische Energie für die Fortbewegung<br />
umgewandelt. Der Brennstoffzellenbetrieb ist dabei emissionsfrei <strong>–</strong> es<br />
wird lediglich reiner Wasserdampf ausgestossen. Ergänzt wird das<br />
System beim Xcient Fuel Cell von einer 73,2-kW-Batterie. Die 34,5 kg<br />
Wasserstoff an Bord des LKW ermöglichen ihm eine Reichweite <strong>–</strong> je<br />
nach Einsatz <strong>–</strong> von rund 400 Kilometern. Die Nutzlast ist dabei<br />
vergleichbar mit einem Diesel-Truck gleicher Grösse.<br />
«Die KLARA Terminbuchung bietet meinen Kunden<br />
die Möglichkeit, Servicetermine direkt online zu buchen.<br />
Für mich bedeutet dies, weniger Administration<br />
und damit weniger Aufwand.<br />
Dank KLARA kann ich mich voll und ganz auf<br />
mein Hauptgeschäft fokussieren!»<br />
Philipp Höhn, Mitinhaber Zimmerberg Garage<br />
Nah am Kunden <strong>–</strong> dank der KLARA Terminbuchung.<br />
klara.ch/garagen
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Sie bauen aktuell Rothenburg zu einem Pilotbetrieb um und auch<br />
aus, um das gewonnene Wissen dann später auf die anderen<br />
Betriebe zu adaptieren?<br />
Die ersten Fahrzeuge werden sicher in Rothenburg aufbereitet, von hier<br />
aus abgeliefert und auch grösstenteils von Rothenburg aus betreut. Das<br />
Einsatzgebiet ist momentan noch etwas beschränkt, da man die Fahrzeuge<br />
natürlich auch in den Regionen einsetzen muss, in denen bereits<br />
Wasserstofftankstellen vorhanden sind. Durch die Tankstelleneröffnungen<br />
in den nächsten Monaten wird sich das rasch erweitern.<br />
Was ist der primäre Verwendungs- und Einsatzzweck der<br />
Wasserstoff-LKW?<br />
Die ersten zehn Xcient-Modelle werden einen Trockenfrachtkoffer-Aufbau<br />
haben. Darauf haben wir uns mit dem H 2<br />
-Förderverein geeinigt. Ab<br />
Fahrzeug Nummer 11 werden nur noch Chassis und Kabine angeliefert.<br />
Welchen Aufbau man dann im Endeffekt installiert, ist absolut offen.<br />
Je nach Anwendungszweck wird situativ entschieden.<br />
Marc Ziegler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Auto AG Group.<br />
Welche Herausforderung birgt die neue Brennstoffzellentechnologie<br />
des Xcient?<br />
Hyundai legte Wert darauf, dass der LKW auch aus vielen Standardkomponenten<br />
besteht. Generell anders ist: Nichts kann über die Hydraulik<br />
geregelt werden, sondern alles muss über die Elektronik und<br />
die Batterie geschehen. Für die Werkstatt bringt es einige Herausforderungen,<br />
falls man dann doch einmal einen Eingriff an der Brennstoffzelle<br />
oder am Wasserstoffkreislauf machen muss. Dann gilt es, ganz<br />
andere Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Daher muss die Werkstatteinrichtung<br />
angepasst werden. Wir brauchen Explosionsschutz für die<br />
Elektroanlagen, aber auch Gasdetektoren. Wir benötigen spezielle Belüftungsinstallationen,<br />
mit denen man die Luft im Raum mindestens<br />
dreimal in der Stunde komplett umwälzen kann. Brandschutztechnisch<br />
ist ein ganzes Sicherheitskonzept notwendig, da kommt also auch noch<br />
einiges auf uns zu.<br />
Sie arbeiten dabei eng mit den Behörden zusammen…<br />
Klar, aber auch mit der Suva oder dem TÜV. Aber es ist eben nicht einfach<br />
alles so klar geregelt bezüglich Wasserstoffantrieb. Es gibt einige<br />
fragmentierte Vorschriften, aber keiner kann einfach ein Merkblatt aus<br />
der Schublade ziehen und sagen: Das müsst ihr machen und erfüllen,<br />
dann seid ihr bereit für die Brennstoffzellentechnologie. Da gibt es jeweils<br />
schon ein paar Diskussionen. Auch mit der Feuerpolizei sind wir<br />
ständig im Kontakt. Wir haben nun in etwa herausgefunden, was es<br />
für einen Betrieb und in einer Werkstatt genau bedeutet. Das ist aber<br />
auch mit Investitionen von einer Grössenordnung von 100 000 Franken<br />
oder mehr verbunden, die wir pro Betrieb aufbringen müssen, um ihn<br />
für die Wasserstoffzukunft zu rüsten.<br />
Könnten sich interessierte Fuhrhalter auch bei Ihnen melden?<br />
Eigentlich nicht bei uns, wir sind ja der Aftersales-Partner. Das Fahrzeug<br />
selbst müsste man bei der Hyundai Hydrogen Mobility beziehen,<br />
respektive mieten. Denn der Xcient Fuell Cell bleibt im Eigentum von<br />
Hyundai, wird aber zum Kilometer-Mietpreis vergeben. Im Rahmen<br />
dieses Kilometer-Mietpreises ist auch ein Teil für den Aftersales angedacht.<br />
Vieles läuft in der ersten Phase auch über den H 2<br />
-Förderverein.<br />
Dessen Mitglieder werden diese Fahrzeuge zum Einsatz bringen. Man<br />
spricht von 1600 Wasserstoff-Trucks bis 2025, das ist eine gewaltige<br />
Nummer. Um diese Anzahl zu erreichen, braucht es einen Marktanteil<br />
von 6 bis 9 Prozent bei den Immatrikulationen der Neufahrzeuge. Folglich<br />
werden irgendwann nicht mehr nur ausschliesslich Mitglieder des<br />
H 2<br />
-Fördervereins die Wasserstoff-LKW einsetzen müssen.<br />
Wie ist der Anlauf geplant, bis die grossen Massen der Brennstoffzellen-LKWs<br />
auf die Schweizer Strassen rollen?<br />
Für <strong>2020</strong> sind 50 Stück angedacht. Seit dem 18. Februar ist der Demo-<br />
Truck in der Schweiz. Er war zuerst hier in Rothenburg. Wir haben einige<br />
Software-Updates und andere Anpassungen vorgenommen. Auch<br />
die ersten 200 Kilometer hat der Truck schon abgespult. Und wir sind<br />
bereits einmal über den Brünigpass gefahren, damit wir auch wissen,<br />
wie er sich am Berg verhält und nicht nur auf der Autobahn im Mittelland.<br />
Im Moment ist er beim Aufbauer. Am 17. <strong>April</strong> hätte er den Medien<br />
und der Öffentlichkeit erstmals präsentiert werden sollen. Dies<br />
im Rahmen der Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle in der Ostschweiz<br />
am Hauptsitz der Firma Osterwalder in St. Gallen.<br />
Wie viele Leute sind in die Testphase involviert und wie viel Einfluss<br />
hat das Feedback auch auf die Weiterentwicklung in Korea?<br />
Wir haben einen gewissen Einfluss und führen die Testphase komplett<br />
durch. Wir haben aktuell zehn Xcient-Chauffeure und vier Me-<br />
Der H 2<br />
-Förderverein<br />
Der Förderverein H 2<br />
Mobilität Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, in<br />
der Schweiz ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen<br />
aufzubauen. Der Verein wurde im Mai 2018 als gemeinsame Plattform<br />
von Agrola AG, Avia Vereinigung, Coop, Coop Mineralöl AG, Fenaco<br />
Genossenschaft, Migrol AG und des Migros-Genossenschafts-Bundes<br />
gegründet. Durch die Unterstützung einer nachhaltigen Form der<br />
Elektromobilität leistet der Förderverein einen wichtigen Beitrag zur<br />
Erreichung der CO 2<br />
-Ziele im Strassenverkehr. Inzwischen schlossen<br />
sich auch Socar Energy Switzerland GmbH, Shell, Tamoil, die Emil Frey<br />
Group aber auch mehrere Transportunternehmen wie Galliker Transport<br />
& Logistics, Camion Transport, G. Leclerc Transport, F. Murpf,<br />
Chr. Cavegn AG, Schöni Transport AG sowie Gebrüder Weiss AG und<br />
Emmi Schweiz AG dem Verbund für eine Förderung der Wasserstoffmobilität<br />
in der Schweiz an.<br />
14<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Bald werden vor dem Hauptsitz der Auto AG Group im luzernischen Rothenburg auch die ersten Brennstoffzellen-Trucks parken.<br />
chatroniker im Betrieb. Und die letzteren vier sind alles Diagnostiker<br />
mit einem Hochvoltzertifikat. Sie waren für zwei Wochen in Korea und<br />
hatten dort eine Basisschulung für den Truck und die Brennstoffzelle.<br />
Sie werden den Xcient Fuell Cell während der zweimal zwölf Wochen<br />
Testphase primär begleiten. Parallel dazu werden oder sollten etwa 40<br />
Ingenieure aus Korea hier sein. Aber momentan sind sie wegen der Reisebeschränkungen<br />
aufgrund des Coronavirus nicht vor Ort. Wir hoffen,<br />
dass wir ab <strong>April</strong> wieder normal arbeiten können. Denn sollte es<br />
mit dem Truck Probleme geben, wollten wir diese zusammen mit den<br />
Koreanern in der Werkstatt in Rothenburg lösen. Auch jemand vom<br />
europäischen Technik- und Entwicklungszentrum von Hyundai wird<br />
vor Ort sein.<br />
Sie sind als Auto AG Truck nationaler Partner für dieses Projekt, ist<br />
auch eine Ausweitung über die Schweizer Grenzen denkbar?<br />
Für uns als Auto AG Truck im Moment nicht. Aber die Hyundai Hydrogen<br />
Mobility AG und der H 2<br />
-Förderverein schauen sich auch andere<br />
Länder als Einsatzgebiet an. Ich denke, man muss das Ganze länderspezifisch<br />
betrachten, denn ein grosser Faktor für den Erfolg sind auch die<br />
TCO-Kosten. Und diese Gesamtbetriebskosten sollen gemäss Hyundai<br />
beim Brennstoffzellen-Truck auf dem Niveau eines Diesels liegen, immer<br />
unter der Annahme, dass beim Xcient Fuell Cell wegen des umweltschonenden<br />
Wasserstoffantriebs die LSVA-Abgaben wegfallen. So<br />
kann man diese LSVA-Kosten für die Zusatzfinanzierung des Trucks<br />
brauchen. Aber dieser Business Case geht natürlich nicht in jedem Land<br />
auf, da es unterschiedliche Wasserstoffpreise und Steuersysteme gibt.<br />
Daher muss man die TCO von Land zu Land separat beurteilen.<br />
Aus welchen Quellen kommt eigentlich der eingesetzte Wasserstoff?<br />
Aktuell wird er im Alpiq-Laufwasserkraftwerk in Gösgen produziert. Es<br />
handelt sich also um 100 Prozent grünen Wasserstoff. Das ist für mich<br />
entscheidend: Der Wasserstoff muss mit Überschuss- oder Ökostrom<br />
produziert werden, sonst ist die Ökobilanz des ganzen Projekts in Frage<br />
gestellt. Mit einer 2-MW-Elektrolyseanlage in Gösgen werden jährlich<br />
bis zu 300 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt, was für rund 50<br />
LKW oder 1700 Autos reicht. Das macht auch klar, dass eine Kapazitätserweiterung<br />
bei der Wasserstoffproduktion erfolgen muss.<br />
Ist das Ganze nun einfach ein Testprojekt oder ein wichtiges<br />
neues Standbein für die Auto AG Group?<br />
Ein wichtiges neues Standbein. Hyundai ist die erste Marke in der<br />
Schweiz, die hierzulande mit serienmässigen Wasserstofffahrzeugen<br />
startet. Aber auch Iveco, unsere Hauptmarke, forscht mit dem Nikola<br />
Tre, der sowohl als Elektro- oder Wasserstoff-LKW auf die Strassen<br />
kommen soll, intensiv auf diesem Gebiet. Daher sehe ich unser Wasserstoff-Know-how<br />
auch als Kapital für unsere anderen Marken. Wenn<br />
wir später als einziger Iveco-Betrieb sagen können, dass wir schon einige<br />
Jahre Wasserstoff-Wissen aufgebaut haben, dass unsere Werkstätten<br />
dafür ausgerüstet sind und sich unser Team damit auskennt, dann<br />
sind wir natürlich in einer super Position.<br />
Wie werden die weiteren Mitarbeitenden geschult?<br />
Eine Voraussetzung war, dass sie eine Hochvoltzertifizierung haben<br />
müssen, was ja nun zu einem Teil der Grundausbildung werden wird.<br />
Was wir sehr begrüssen. Wir haben Mitarbeitende gewählt, die eine<br />
Diagnostiker-Zusatzausbildung absolvierten. Das dritte Kriterium, das<br />
unabdingbar ist, waren Englischkenntnisse, damit sie der Brennstoffzellenschulung<br />
folgen konnten. Wenn man diese drei Kriterien auf Mechatroniker<br />
anwendet, dann bleiben häufig nicht mehr allzu viele übrig.<br />
Unsere vier Mitarbeitenden, die nach Korea gehen durften, sind<br />
nun topmotiviert zurückgekommen. Sie werden noch nicht alles wissen<br />
können, aber genau dafür ist die zweimal zwölfwöchige Testphase<br />
mit dem Demo-Truck gedacht, damit die koreanischen Ingenieure ihr<br />
Wissen weitergeben können. Wir möchten danach eine interne Schulung<br />
über diese vier Experten aufbauen. Diese vier Diagnostiker sind<br />
zudem aus unterschiedlichen Betrieben von uns und werden so ihr<br />
Wissen auch dort weitergeben können. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoag.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>15
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE FOKUS<br />
Antriebsvielfalt<br />
«Der Verbrenner ist nicht tot»<br />
Automobilisten können heute aus einer so breiten Antriebspalette auswählen wie noch nie. Markus Peter,<br />
Leiter Technik und Umwelt beim AGVS, nimmt im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> eine Einschätzung der Antriebe<br />
und der Lage vor. André Bissegger<br />
Herr Peter, bis 2050 möchte der Bundesrat eine klimaneutrale<br />
Schweiz. Einen wichtigen Beitrag dazu muss der Verkehr leisten.<br />
Wie realistisch ist eine beinahe CO 2<br />
-neutrale Mobilität in den<br />
kommenden 30 Jahren?<br />
Markus Peter: Das wird sehr schwierig. Wenn es geht, dann nur<br />
mit Einbussen beim Komfort oder Preis. Eine komplett CO 2<br />
-neutrale<br />
Mobilität wird aber nicht möglich sein. Wir müssen bedenken: Die<br />
Energie, die wir für die Mobilität benötigen, wird oft im Ausland produziert<br />
und dann in die Schweiz importiert. Gerade wenn die Schweiz die<br />
Produktion von Atomstrom einstellt, werden diese Importe noch wichtiger<br />
<strong>–</strong> ausser wir können die erneuerbaren Energien in genügendem<br />
Mass hochfahren. Und bei der Nutzung dieser erneuerbaren Energien<br />
stehen die Bereiche Mobilität, Haushalt und Industrie in Konkurrenz<br />
zueinander. Eine Chance könnten dabei mit überschüssiger erneuerbarer<br />
Energie hergestellte synthetische Kraftstoffe sein, die ergänzend<br />
zur direkten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen eingesetzt<br />
werden.<br />
Verschiedene Automobil-Hersteller wie beispielsweise VW setzen<br />
in Zukunft nur noch auf Elektromobilität und verkünden das Ende des<br />
Verbrennungsmotors. Sind die Verbrenner dem Tode geweiht?<br />
Nein, ganz und gar nicht! Diese Aussagen beziehen sich auf die Entwicklung.<br />
Wenn Hersteller heute sagen, dass sie nur noch auf Elektromobilität<br />
setzen, dann heisst das, dass sie keine weiteren «Verbrennertypen» mehr<br />
entwickeln <strong>–</strong> produziert werden die Motoren vorerst aber weiter. Die Hersteller<br />
haben einen weiten Zeithorizont. Ich spreche hier von Jahrzehnten.<br />
Ausserdem gibt es nicht nur Autos und Lastwagen. Gerade Schiffe oder<br />
Flugzeuge sind weiter auf diese Technologie angewiesen. Der Grund: Die<br />
Energie, die zum Betreiben der Motoren benötigt wird, lässt sich einfach<br />
mittransportieren. Die Technik stirbt also nicht <strong>–</strong> im Gegenteil: Es wird<br />
auch noch immer viel geforscht.<br />
Wo sehen Sie allenfalls noch Potenzial für Verbrenner?<br />
Neben Schiffen und Flugzeugen ganz klar im Strassenverkehr bei der<br />
Langstreckenmobilität. Brennstoffzellen werden zwar zu einem wichtigen<br />
Substitut, sie werden sich aber nicht so schnell in der Breite<br />
durchsetzen. Vielversprechend ist auch der häufigere Einsatz alternativer<br />
Treibstoffe wie Biogas oder Biodiesel in den dafür vorbereiteten<br />
Verbrennungsmotoren.<br />
16<br />
Ist die Fokussierung auf nur eine Technologie sinnvoll? Wie<br />
beurteilen Sie das aus Sicht des Herstellers und aus Sicht der<br />
Klimaziele?<br />
Ich vergleiche das gerne mit dem Wertpapierhandel, bei dem es auch<br />
heisst, man solle diversifiziert investieren. VW wählt eine risikoreiche<br />
Strategie und wettet auf eine Technologie. Sollte sich der Wind<br />
drehen, hat sich der Hersteller viel verbaut. Natürlich ist es kostenaufwendiger,<br />
wenn ein Hersteller mehrere Technologien unterhalten<br />
muss. Dafür hat er verschiedene Standbeine, kann unterschiedliche<br />
Märkte bedienen und schneller reagieren, wenn sich eine Antriebsart<br />
auf einmal weniger gut verkaufen lässt. Und auch bezüglich Klimaziele<br />
halte ich eine Diversifikation für sinnvoller. Denn so können lokale<br />
Begebenheiten berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Die überschüssige<br />
Solarenergie aus der Wüste mit ihren Sonnenstunden bietet sich für die<br />
Produktion von synthetischen Treibstoffen an. Auch ist man nicht nur<br />
von einigen wenigen Ländern abhängig, die über bestimmte Rohstoffe<br />
verfügen. Ich denke da beispielsweise an Cobalt, das für die Batterieproduktion<br />
benötigt wird.<br />
Diesel wurde einst als Retter angepriesen, danach folgte der<br />
tiefe Fall. Wie geht es dem Diesel heute?<br />
Bei den Personenwagen hat sich der Diesel-Anteil inzwischen auf einem<br />
Niveau von 25 Prozent Marktanteil<br />
der Neuzulassungen<br />
stabilisiert. In<br />
anderen Segmenten<br />
ist er hingegen<br />
nach wie<br />
vor sehr wichtig<br />
<strong>–</strong> und bleibt es<br />
in den kommenden<br />
Jahrzehnten<br />
auch.<br />
Welches<br />
Potenzial attestieren<br />
Sie<br />
dem Wasserstoff?<br />
Ich sehe Was serstoff<br />
vor a l l e m i m Langstreckenverkehr<br />
und bei<br />
Lastwagen als künftigen<br />
Ersatz für den Diesel.<br />
Momentan steht<br />
Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS.<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
die Tankstellen-Infrastruktur noch nicht, es<br />
tut sich aber etwas. Die Herstellung des Wasserstoffs<br />
benötigt viel Energie, was ihn isoliert<br />
betrachtet ineffizient macht. Zudem sind<br />
die Fahrzeugkosten (noch) hoch. Bei LKW mit<br />
planbaren Routen entlang der vorhandenen<br />
H2-Tankstellen und anderen Kostenstrukturen<br />
sind diese Nachteile weniger gravierend<br />
als bei Personenwagen. Denn gerade die momentan<br />
noch sehr teuren PW-Modelle haben<br />
starke Konkurrenz durch reinelektrische Fahrzeuge,<br />
also BEV, die inzwischen zu interessanten<br />
Konditionen zu kaufen und laden sind. Ich<br />
war daher schon optimistischer, was Wasserstoff-Autos<br />
betrifft. Mit der breiten und günstigen<br />
BEV-Modellpalette wird sich Wasserstoff<br />
nur schwer durchsetzen <strong>–</strong> ausser vielleicht bei<br />
Aussendienstmitarbeitern, die viele Kilometer<br />
fahren und beim Tanken keine Zeit verlieren<br />
können. Für normale Automobilisten sind BEV<br />
derzeit im Vorteil. Hingegen bei LKW im Langstreckeneinsatz<br />
sind aufgrund der Reichweite<br />
und der Ladezeiten Batterien keine Option.<br />
Ist die Hybrid-Technologie nur eine Übergangslösung<br />
oder wird sie sich langfristig<br />
durchsetzen?<br />
Hybridfahrzeuge <strong>–</strong> egal, ob mit Stecker oder<br />
ohne <strong>–</strong> und Elektroautos legen parallel zu.<br />
Später wird sich dies wohl zugunsten der BEV<br />
verlagern. Eine langfristige Prognose ist aber<br />
schwierig: Es kommt auf die Kosten an und<br />
darauf, wie sich die anderen Technologien entwickeln.<br />
Momentan haben Hybridfahrzeuge<br />
den Vorteil, dass sie lange Distanzen fahren<br />
können, ohne Strom nachladen zu müssen.<br />
Dadurch sind sie vielseitiger einsetzbar. Meine<br />
Einschätzung: Hybridfahrzeuge bleiben in den<br />
kommenden fünf bis zehn Jahren wichtig und<br />
gewinnen sogar noch an Bedeutung.<br />
Im Fokus der öffentlichen Diskussion steht<br />
hauptsächlich die Antriebstechnologie,<br />
nicht aber die Energie, die dann tatsächlich<br />
verwendet wird, um die Fahrzeuge anzutreiben.<br />
Ist das gerechtfertigt oder muss der<br />
Fokus korrigiert werden?<br />
Dieser Fokus muss unbedingt auf die Energie<br />
respektive auf den energetischen Kreislauf<br />
korrigiert werden! Benzin- und Diesel-Autos<br />
haben beispielsweise ein bestens verfügbares<br />
Energiespeichersystem. E-Autos verfügen<br />
zwar über den besten Motor, haben aber den<br />
schlechtesten Speicher. Eine Kombination<br />
bietet sich an. Auch Brennstoffzellenautos<br />
haben<br />
Batterie und Elektromotor,<br />
aber ihre<br />
Umweltbilanz ist aufgrund der deutlich kleineren<br />
Batterie besser <strong>–</strong> vorausgesetzt, der<br />
Wasserstoff wird mit überschüssiger Energie<br />
aus erneuerbaren Quellen produziert. Auch E-<br />
Autos, die mit sauberem Strom fahren, sind<br />
gut. Es macht aber logischerweise wenig Sinn,<br />
die E-Mobilität zu fördern und dafür Kohlestrom<br />
zu verwenden. Die in beschränkter<br />
Menge verfügbaren synthetischen Treibstoffe<br />
sollten hingegen dort eingesetzt werden,<br />
wo es nicht anders geht <strong>–</strong> beispielsweise bei<br />
Flugzeugen und Schiffen. Das ist besser als bei<br />
Autos.<br />
Wie geht es den Garagisten bei diesen<br />
Diskussionen?<br />
Die Garagisten sind die Schnittstelle zwischen<br />
den Kunden und den Importeuren bzw. Herstellern.<br />
Sie müssen dazwischen überleben<br />
können. Ihr Anspruch muss sein, dem Kunden<br />
das aus Kundensicht optimale Fahrzeug<br />
zu verkaufen. Gleichzeitig nehmen die Fahrzeuglieferanten<br />
Einfluss darauf, welche Fahrzeuge<br />
das sein sollen. Die Garagisten sind im<br />
Clinch zwischen Kunde, Hersteller, Importeur<br />
und Politik. Es ist für sie nicht einfach, unabhängig<br />
zu sein. Genau das erwarten die Kunden<br />
aber. Eigentlich sollten die Kunden von<br />
den CO 2<br />
-Zielen beeinflusst werden; sie sollten<br />
die Sanktionen sehen und sich für eine<br />
entsprechende Antriebsart entscheiden. Das<br />
passiert momentan noch viel zu wenig. Ich<br />
gehe aber davon aus, dass sich die Sanktionen<br />
schon bald in den Fahrzeugpreisen zeigen<br />
werden.<br />
Wie kann der AGVS die Garagisten bei<br />
diesen Diskussionen unterstützen?<br />
Beispielsweise, in dem wir in der Markenkommission<br />
Lösungen erarbeiten, wie man<br />
mit den ambitionierten CO 2<br />
-Zielen umgehen<br />
soll. Auch versuchen wir über politische<br />
Arbeit und über die Kommissionen Gegensteuer<br />
zu geben und die Garagisten so sachlich<br />
wie möglich über die verschiedenen Antriebe<br />
zu informieren. Die Kunden sind heute bereits<br />
sehr gut vorinformiert. Daher ist es für Garagisten<br />
unabdingbar, dass sie sich in der Antriebsvielfalt<br />
auskennen. Ergänzend werden<br />
Themen wie Energiebereitstellung, Umweltbilanz,<br />
Kreislaufwirtschaft und Recycling immer<br />
wichtiger. Das fliesst beispielsweise laufend in<br />
unsere Berufsbilder ein <strong>–</strong> auch nichttechnische<br />
Berufe nehmen diese Themen auf.<br />
Politische Massnahmen konzentrieren sich<br />
oft auf Massnahmen beim Neuwagenkauf.<br />
Greift dieser Ansatz nicht etwas zu kurz?<br />
Doch, ganz klar. Viele Massnahmen enden<br />
mit dem Verkauf des Fahrzeugs. Die Politik<br />
argumentiert damit, dass man dort den<br />
grössten Einfluss hat. Allerdings fährt das<br />
Auto je nach bezogener Energie danach 15<br />
Jahre entweder emissionsarm oder eben<br />
nicht auf unseren Strassen. So wird beispielsweise<br />
als Antriebstechnologie der Elektromotor<br />
gefördert, gleichzeitig ist aber egal, mit<br />
welchem Strom das Fahrzeug geladen wird.<br />
CNG-Autos können mit Biogas betankt praktisch<br />
CO 2<br />
-neutral fahren, was gleichzeitig zu<br />
wenig honoriert wird, indem nur 20 Prozent<br />
angerechnet werden. Ein Ziel wäre doch,<br />
dass der Schweizer Fahrzeugbestand möglichst<br />
energieeffizient und gleichzeitig auch<br />
möglichst klima- und ressourcenschonend<br />
betrieben wird. Ich denke da an den Auto-<br />
EnergieCheck (AEC), EcoDrive oder die regelmässige<br />
Wartung. Diese Massnahmen sind<br />
aber im Sinne des Gesetzgebers alle freiwillig.<br />
Für mich ist klar: Wir sollten uns loslösen<br />
von der reinen Betrachtung der CO 2<br />
-Emissionen<br />
im Fahrbetrieb. Denn das ist sehr elektromotorlastig<br />
und es werden Äpfel mit Birnen<br />
verglichen. Ich weiss aber auch, dass<br />
eine Änderung der Betrachtungsweise und<br />
Besteuerung bzw. Sanktionierung schwierig<br />
ist in der Umsetzung. <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>17
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Hochvolt-Technologie<br />
«Hochvolt stellt<br />
Werkstätten vor neue<br />
Herausforderungen»<br />
Autos mit Elektro- und Hybridantrieb sind stark im Kommen. Um an Hochvolt-Systemen<br />
arbeiten zu können, sind Spezialkenntnisse erforderlich.<br />
Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS, erklärt, weshalb es<br />
für Garagisten unumgänglich ist, sich in dieser Thematik weiterzubilden.<br />
Carla Stampfli<br />
12,7 Prozent Marktanteil hielten die Elektro-,<br />
Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Autos im letzten<br />
Jahr in der Schweiz und in Liechtenstein. Das<br />
ist zwar im Vergleich zum Gesamtmarkt erst<br />
etwas mehr als jedes achte Auto. In Zukunft<br />
wird die Zahl dieser Fahrzeuge weiter zunehmen.<br />
Dies auch angesichts der CO 2<br />
-Vorschriften,<br />
die seit diesem Jahr deutlich restriktiver<br />
sind und neu auch für leichte Nutzfahrzeuge<br />
gelten. Das Wachstum der oben genannten<br />
Antriebssysteme hat auch Auswirkungen auf<br />
die Garagisten: Immer mehr Kundinnen und<br />
Kunden werden mit ihren teils oder komplett<br />
batteriebetriebenen Fahrzeugen die Werkstätten<br />
aufsuchen.<br />
Im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen gilt Vorsicht:<br />
Denn mangelnde Kenntnisse stellen für<br />
die Betriebe und deren Personal ein erhöhtes<br />
Risiko dar. Für Arbeiten an solchen Fahrzeu-<br />
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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
gen sind Spezialkenntnisse erforderlich. In der<br />
Schweiz müssen Werkstattmitarbeitende<br />
«instruiert und sachverständig» sein, damit<br />
sie Arbeiten an den Hochvolt-Systemen durchführen<br />
können. «Es liegt in erster Linie am Betrieb<br />
selbst, zu beurteilen, ob die Sachverständigkeit<br />
gegeben ist oder nicht», erläutert<br />
Markus Peter. Wer an Hochvolt-Fahrzeugen<br />
konventionelle Arbeiten wie zum Beispiel den<br />
Radwechsel durchführt, der muss zumindest<br />
instruiert sein. «Eine solche Instruktion kann<br />
gut auch betriebsintern durch eine sachverständige<br />
Person erfolgen.» Um jemanden als<br />
sachverständig einzustufen, gilt es, die berufliche<br />
Ausbildung, Produktekenntnisse und Erfahrung<br />
zu berücksichtigen. «Unbedingt zu<br />
empfehlen ist die Teilnahme an einer entsprechenden<br />
Schulung zum sicheren Arbeiten an<br />
Hochvolt-Systemen», betont Markus Peter.<br />
Diese Empfehlung ist bei praktisch allen offiziellen<br />
Markenvertretern inzwischen längst<br />
zur Pflicht geworden.<br />
Damit die Werkstätten die Kompetenzen der<br />
Mitarbeitenden besser beurteilen können, hat<br />
der AGVS gemeinsam mit Electrosuisse ein<br />
Grundlagenmodul sowie einen Online-Test<br />
entwickelt. An dieser Kooperation sind auch<br />
zahlreiche Bildungspartner und Importeure<br />
beteiligt. Diese enge Zusammenarbeit garantiert,<br />
dass die Hochvolt-Grundlagen-Ausbildungen<br />
einen einheitlichen Standard haben.<br />
Der AGVS-Kompetenzausweis «Sicheres<br />
Arbeiten an Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik»<br />
dient als Nachweis der Grundlagen-Kenntnisse.<br />
Während es sich Markengaragen nicht mehr<br />
leisten können, Elektro-Fahrzeuge und Co.<br />
aussen vor zu lassen, kommen auch freie Garagisten<br />
je länger je mehr in Kontakt mit<br />
Hochvolt-Fahrzeugen. «Im Hinblick auf die rasante<br />
Zunahme der alternativen Antriebe ist<br />
eine Weiterbildung für die meisten Werkstätten<br />
unumgänglich», unterstreicht Markus Peter.<br />
Es sei wichtig, dass auch Mitarbeitende,<br />
die heute vielleicht gerade noch nicht mit batteriebetriebenen<br />
Fahrzeugen arbeiten, die nötigen<br />
Grundlagen erwerben.<br />
Hochvolt-Fahrzeuge sind auf einer Technologie<br />
aufgebaut, die im Vergleich zum Verbrenner<br />
neue Gefahren mit sich bringt. «Obwohl<br />
der Motor bei einem Elektroauto<br />
einfacher konstruiert ist und weniger Wartungsarbeiten<br />
benötigt, sind beim Arbeiten an<br />
Hochvolt-Fahrzeugen zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen<br />
zu beachten», erklärt Markus<br />
Peter. Ist zum Beispiel die Batterie nach einem<br />
Unfall beschädigt, stellen sich Fragen wie:<br />
Macht es Sinn, das Fahrzeug in die Werkstatt<br />
zu stellen oder sollte es besser draussen an<br />
einem geschützten Ort abgestellt werden? Gelange<br />
ich gefahrlos an die schadhafte Batterie<br />
beziehungsweise den Trennstecker, um das<br />
Fahrzeug spannungsfrei zu schalten? «Die<br />
Hochvolt-Technologie stellt Werkstattmitarbeitende<br />
sowie Unfall- und Pannenhelfer<br />
vor neue Herausforderungen. Der AGVS-Kompetenzausweis<br />
für die Grundlagenkenntnisse<br />
schafft in Kombination mit den marken- und<br />
fahrzeugspezifischen Anforderungen ideale<br />
Voraussetzungen für einen sicheren und professionellen<br />
Umgang mit Hochvolt-Systemen<br />
in der Fahrzeugtechnik», sagt Markus Peter.<br />
Im zweitägigen Kurs, der in der AGVS-Business-Academy<br />
regelmässig angeboten wird,<br />
erhalten Teilnehmende elektrotechnische<br />
Grundkenntnisse vermittelt und üben an<br />
praktischen Beispielen. Sie lernen auch die<br />
wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen und<br />
deren Auswirkung auf die Praxis kennen. Die<br />
Teilnehmenden wissen über die Gefahren des<br />
elektrischen Stroms Bescheid, können erforderliche<br />
Schutzmassnahmen anwenden und<br />
wissen, wie bei Unfällen vorzugehen ist. Sie<br />
können die Spannungsfreiheit des Hochvolt-<br />
Systems erstellen, Messungen durchführen<br />
und es wieder sicher in Betrieb nehmen.<br />
Die Kurse seien sehr gut besucht, wie Markus<br />
Peter sagt. «Das Angebot richtet sich insbesondere<br />
an markenfreie Garagisten. Markenvertreter<br />
werden meistens direkt durch die<br />
Importeure geschult.» Aber auch technische<br />
Trainer aus der Fahrzeugbranche, Sicherheitssowie<br />
Elektromobilitäts-Verantwortliche bei<br />
Fahrzeuganbietern, Mobilitätsprovidern und<br />
Elektrizitätswerken wolle man ansprechen.<br />
Hervorzuheben ist, dass sich die Kurse auch<br />
an Garagen richten, die nicht Mitglied beim<br />
AGVS sind. «Unser Ziel ist, dass sich möglichst<br />
viele Verantwortliche Grundlagenkenntnisse<br />
über Hochvolt-Systeme aneignen»,<br />
betont der Leiter Technik und Umwelt. Da die<br />
Nachfrage hoch ist, bieten inzwischen auch<br />
zahlreiche AGVS-Bildungspartner die Weiterbildung<br />
an. «Das hat den Vorteil, dass sich Interessierte<br />
auch regional und in allen drei<br />
Sprachen weiterbilden können.» Zudem wird<br />
das Thema Hochvolt zukünftig in der Grundbildung<br />
Automobil-Mechatroniker in der Berufsfachschule<br />
und den üK integriert. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
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Informationsmaterial<br />
Die Sicherheitsregel «Wir führen<br />
Arbeiten an Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />
nur mit geschultem und<br />
berechtigtem Personal aus» finden<br />
Interessierte bei der BAZ. Die Branchenlösung<br />
für Arbeitssicherheit und<br />
Gesundheitsschutz im Auto- und Zweiradgewerbe<br />
unterstützt Betriebe bei<br />
der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-<br />
Richtlinie 6508 zum Thema Arbeitssicherheit<br />
und Gesundheitsschutz. Sie<br />
stellt im Onlinetool asa-control aktuelle<br />
und notwendige Hilfsmittel für die<br />
Umsetzung zur Verfügung, darunter<br />
branchenspezifische Checklisten,<br />
Merkblätter und vieles mehr. Wertvolle<br />
Hinweise zum Thema liefert auch<br />
die EKAS-Informationsbroschüre 6281<br />
«Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
im Umgang mit Hochvoltsystemen<br />
von Hybrid- und Elektrofahrzeugen».<br />
Alle Informationen zu den Kursen gibt es<br />
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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE FOKUS<br />
Antriebsvielfalt<br />
«Für mich ist<br />
klar: Die Zukunft<br />
ist elektrisch»<br />
Reto Zehnder spricht im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> über<br />
die Antriebsvielfalt, wie Kunden davon profitieren<br />
können und was sie für die Garagisten bedeutet.<br />
Der Head of Aftersales der Marke Volkswagen<br />
richtet dabei einen konkreten Wunsch an den<br />
AGVS. André Bissegger<br />
Reto Zehnder ist Head of Aftersales der Marke Volkswagen.<br />
Benzin, Diesel, Hybrid, BEV, CNG: Die Antriebsvielfalt auf den<br />
Schweizer Strassen nimmt zu. Wie unterstützt die Marke Volkswagen<br />
ihre Garagisten im Umgang mit der immer grösseren<br />
Vielfalt?<br />
Reto Zehnder, Head of Aftersales der Marke Volkswagen: Volkswagen<br />
Schweiz unterstützt ihre Vertragspartner mit einem umfassenden<br />
Angebot an Trainings, die mehrheitlich in der Amag eigenen Academy<br />
durch professionelle Trainer durchgeführt werden. Zudem steht den<br />
Marken-Werkstätten mit dem technischen Product Support ein Team<br />
von Spezialisten zur Verfügung, das bei anspruchsvollen Aufgaben<br />
unsere Partner sowohl auf digitalem Weg als auch telefonisch unterstützt.<br />
Im Weiteren bietet die Amag Import bei kostenintensiveren<br />
Ausrüstungen und Spezialwerkzeugen ein Pooling an, sodass nicht<br />
jeder Partner die gesamten Anschaffungskosten selbst tragen muss.<br />
All diese Unterstützungsmassnahmen werden durch regelmässige, spezifische<br />
Informationen ergänzt, damit die Arbeiten an allen Fahrzeugen<br />
<strong>–</strong> unabhängig von der Antriebsart <strong>–</strong> effizient ausgeführt werden können.<br />
Was sind die grössten Herausforderungen?<br />
Die grösste Herausforderung sehe ich künftig beim Personal in den<br />
Betrieben. Trotz verschiedener Massnahmen bleibt es für die Partner<br />
schwierig, für die Werkstätten genügend Nachwuchskräfte zu rekrutieren<br />
und diese längerfristig zu halten.<br />
Wie ist die Stimmung unter den Garagisten? Was überwiegt:<br />
Zuversicht oder Skepsis?<br />
Die Stimmung würde ich als zuversichtlich bezeichnen, wenn auch<br />
teilweise eine gewisse Skepsis vor den anstehenden, grösseren Veränderungen<br />
in der Branche spürbar ist. Positiv aufgenommen wird,<br />
dass die Marke Volkswagen eine klare Strategie hat: Die Zukunft beim<br />
weltweit grössten Autobauer wird elektrisch sein. Im Gegenzug bedeutet<br />
dies, dass das Aftersales-Geschäft aufgrund des geringeren<br />
Wartungsaufwands bei Fahrzeugen mit Elektromotor längerfristig<br />
unter Druck kommen wird. Bis jedoch dieser Effekt eintreten wird,<br />
dauert es noch einige Jahre. Bei Volkswagen schauen wir dieser Entwicklung<br />
aber nicht tatenlos zu: Wir unterstützen unsere Partner bereits<br />
heute aktiv, einerseits das Potenzial des aktuellen Car-Parks mit<br />
individuellen Angeboten noch besser auszuschöpfen und andererseits<br />
neue Wege bei der Loyalisierung der Kunden mit wartungsarmen Antriebsarten<br />
zu gehen. Ebenfalls zuversichtlich stimmt, dass mit<br />
der neuen Technologie auch entsprechende Kostenreduzierungen<br />
zu erwarten sind.<br />
20<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Die Aus- und Weiterbildung ist einerseits<br />
Aufgabe der Hersteller und Importeure,<br />
andererseits des Verbands. Wie sehen<br />
Sie diese Rollenteilung? Haben Sie allenfalls<br />
Wünsche an die Adresse des AGVS?<br />
Die Grundausbildung und die Schulung von<br />
markenübergreifenden Systemen sehe ich primär<br />
beim AGVS, die Durchführung der verschiedenen<br />
markenspezifischen Trainings<br />
hauptsächlich beim Hersteller beziehungsweise<br />
Importeur. Ich bin überzeugt, dass sich diese<br />
beiden Rollen optimal ergänzen. Mein Wunsch<br />
an die Adresse des AGVS ist, die Grundausbildung<br />
so interessant zu gestalten, dass die jungen<br />
Berufsleute vom Job begeistert sind und so<br />
möglichst lange in der Automobilbranche bleiben<br />
wollen. Für diejenigen, die sich weiterentwickeln<br />
möchten, gibt es verschiedene, spannende<br />
Karrieremöglichkeiten. Dies müssen wir<br />
gemeinsam noch besser bekannt machen. Leider<br />
wechseln viele gut ausgebildete, junge Berufsleute<br />
nach der Ausbildung in eine andere<br />
Branche. Hier wünschen wir uns, dass der<br />
AGVS weiterhin eine aktive Rolle einnimmt.<br />
VW hat entschieden, in Zukunft nur noch<br />
auf Elektromobilität zu setzen. Wie kam diese<br />
Nachricht bei den Garagisten an?<br />
Diese Nachricht kam grundsätzlich gut an. Es<br />
gibt eine klare Strategie, die konsequent umgesetzt<br />
werden wird. Der Volkswagen-Konzern<br />
und mit ihm die Marke VW ist sich der Verantwortung<br />
als weltgrösster Automobil-Hersteller<br />
im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewusst<br />
und leistet mit dieser grundlegenden<br />
Entscheidung seinen wichtigen Beitrag für eine<br />
positive Entwicklung.<br />
Hand aufs Herz, welchem Antrieb gehört<br />
die Zukunft? Und wer wird als Erstes<br />
verschwinden? Weshalb?<br />
Das ist für mich klar: Die Zukunft ist elektrisch!<br />
Bis 2025 bringt die Marke Volkswagen<br />
mehr als 20 reine E-Modelle auf den Markt.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt soll der CO 2<br />
-Ausstoss<br />
der Volkswagen-Flotte um einen Drittel<br />
gesenkt werden. Aktuell investiert Volkswagen<br />
eine Milliarde Euro, um das bestehende<br />
Modellprogramm zu elektrifizieren und immer<br />
mehr Fahrzeuge zu hybridisieren. Wie<br />
die E-Antriebe werden künftig ebenso neue<br />
Mild- und Plug-in-Hybridantriebe in Volumen-<br />
Baureihen wie dem erfolgreichen Golf massiv<br />
dazu beitragen, die Flottenemissionen zu senken.<br />
Man geht bei VW davon aus, dass die reinen<br />
Verbrennungsmotoren bis 2050 von den<br />
Strassen Europas verschwunden sind.<br />
Was raten Sie einem kleineren Garagenbetrieb,<br />
der nicht die Unterstützung einer<br />
Marke wie Volkswagen im Rücken hat,<br />
bezüglich Umgang mit der Antriebsvielfalt?<br />
Kleineren Garagenbetrieben rate ich, sich zu<br />
spezialisieren oder sinnvolle Kooperationen<br />
einzugehen. Eine ständige Weiterbildung ist<br />
auch für diese Betriebe unerlässlich. <<br />
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Wie schätzen Sie die Antriebsvielfalt ein?<br />
Ist sie nur positiv zu bewerten oder gibt es<br />
auch negative Punkte?<br />
Für den Kunden ist dies natürlich positiv: Bei<br />
einer grossen Antriebsvielfalt kann er sich im<br />
ersten Schritt für sein Wunschmodell, zum<br />
Beispiel den Golf, entscheiden und dann aus<br />
dem breiten Angebot die von ihm bevorzugte<br />
Antriebsart auswählen. Dies ist ein grosser<br />
Vorteil und kann für den Kauf entscheidend<br />
sein. Dies bedeutet natürlich, dass die<br />
Mitarbeitenden in den Betrieben über ein breites<br />
Fachwissen verfügen müssen, um die Kunden<br />
mit ihren individuellen Bedürfnissen professionell<br />
beraten zu können.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>
TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
«Bei der SAG sind wir überzeugt, dass in Zukunft verschiedene Antriebsarten nebeneinander existieren werden», sagt Joël Souchon.<br />
Antriebsvielfalt<br />
Garagisten beim technischen<br />
Wandel begleiten<br />
Ob Elektro, Hybrid, Gas- oder Brennstoffzelle: Die Vielfalt der Antriebssysteme trägt dazu bei, dass Verbrauch<br />
und Emissionen gesenkt werden. Die SAG als eine der grössten Autoersatzteile- und Nutzfahrzeugteile- Anbieterin<br />
in Europa verfolgt die Entwicklungen im Autobau sehr genau und kann dadurch rasch auf Veränderungen<br />
reagieren. Joël Souchon, COO der SAG Schweiz AG, und Technomag-Markenchef Kurt Wyssbrod erklären, wie<br />
sie die Entwicklungen einschätzen. Carla Stampfli<br />
Es ist ein Spagat, der die Automobilindustrie<br />
herausfordert: Auf der einen Seite steht<br />
der ungebremste Wunsch nach individueller<br />
Mobilität, auf der anderen Seite besteht das<br />
globale Bekenntnis zum Klimaschutz, das<br />
strengere Flottenverbrauchs- und Emissionsgrenzwerte<br />
mit sich bringt. Die Automobilindustrie<br />
arbeitet mit Hochdruck daran, diesen<br />
Spagat zu vollbringen. Dabei führt nicht<br />
eine Technologie zum Ziel, sondern alle Alternativen,<br />
die dazu beitragen, dass der Verbrauch<br />
und die Emissionen sinken <strong>–</strong> dazu<br />
gehören unter anderem Elektro-, Hybrid-,<br />
Gas- oder Brennstoffzellenantriebe.<br />
Die grossen Zulieferer verfolgen die technologische<br />
Entwicklung sehr genau, weil sie<br />
möglichst früh auf Veränderungen reagieren<br />
müssen. Die SAG als eine der grössten Autoersatzteil-<br />
und Nutzfahrzeugteile-Anbieterin<br />
in Europa steht in engem Kontakt mit Zulieferern<br />
und erfährt früh, in welche Richtung es<br />
geht. Wie schätzt Joël Souchon, COO der SAG<br />
Schweiz AG, die Entwicklungen ein? Und wie<br />
schafft es Kurt Wyssbrod, Markenchef der<br />
Technomag AG, dass der Garagist als Kunde<br />
hierbei nicht den Anschluss verliert? AUTO-<br />
INSIDE hat nachgefragt.<br />
Herr Souchon, wie verfolgt die SAG Schweiz AG<br />
die Veränderungen in der Automobilindustrie?<br />
Joël Souchon, COO SAG Schweiz AG: Die<br />
Automobilindustrie ist seit Jahrzehnten sehr<br />
22<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
innovativ und ebenso lange verfolgen wir<br />
die Veränderungen auf dem Reparaturmarkt.<br />
Da die überwiegende Mehrheit der technologischen<br />
Innovationen von den führenden<br />
Automobilzulieferern wie Bosch, DRiV, Hella,<br />
Schaeffler, Valeo und ZF hervorgebracht<br />
wird und wir eng mit diesen Ausrüstern zusammenarbeiten,<br />
sind wir über aktuelle und<br />
künftige Entwicklungen sehr gut informiert.<br />
Wie schätzt die SAG diese Entwicklung für<br />
die nächsten Jahre ein?<br />
Das Besondere an dieser Entwicklung ist,<br />
dass sie vielfältig ist. Niemand kann heute<br />
mit Sicherheit sagen, welches Antriebskonzept<br />
sich mit der Zeit durchsetzen wird. Deshalb<br />
arbeiten die meisten Automobilhersteller<br />
gleichzeitig an verschiedenen Konzepten.<br />
Bei der SAG sind wir davon überzeugt, dass in<br />
Zukunft verschiedene Antriebsarten nebeneinander<br />
existieren werden. Jene mit geringerer<br />
Reichweite werden in Kleinwagen weit verbreitet<br />
sein und komplexere und teurere werden<br />
die Fahrzeuge der Oberklasse ausstatten.<br />
Wie stellt sie sicher, dass ihre Marken und<br />
auch der Garagist als Kunde à jour bleiben?<br />
Unsere Mitarbeiter im Category Management<br />
und im «TechPool» sind dank des regen Austauschs<br />
mit unseren Lieferanten über die<br />
technologischen Entwicklungen und Trends<br />
auf dem Laufenden. Auf der Grundlage dieser<br />
Kenntnisse passen wir unser Weiterbildungsprogramm<br />
für die Mechaniker und Carrossiers<br />
jedes Jahr an. So bieten wir zum Beispiel<br />
seit einigen Jahren mehrere Kurse zu alternativen<br />
Antriebskonzepten wie CNG/LNG oder<br />
Hochvoltbatterie an. Im Bereich Hochvoltantrieb<br />
bieten wir sogar mehrere Kompetenzstufen<br />
an (HV-Techniker oder HV-Experte).<br />
Wie eng arbeitet die SAG mit Zulieferern<br />
zusammen?<br />
Wir arbeiten seit immer sehr eng mit unseren<br />
Hauptlieferanten zusammen. Angesichts<br />
der raschen technologischen Entwicklungen<br />
in unserer Branche ist diese Zusammenarbeit<br />
sehr wichtig und wird weiter an Bedeutung<br />
gewinnen. Dies ist auch einer der Gründe,<br />
weshalb wir die Swiss Automotive Show ins<br />
Leben gerufen haben, denn diese Fachmesse<br />
vereint die bedeutendsten Automobilzulieferer<br />
und Reparaturfachleute der Schweiz.<br />
Welches sind die Herausforderungen, die<br />
auf die Zulieferbranche zukommen?<br />
Alle Akteure der Branche stehen vor grossen<br />
Herausforderungen. Die Garagen müssen ihre<br />
Mitarbeiter schulen und neue Werkzeuge und<br />
Ausrüstungen erwerben, um auf dem Markt<br />
erfolgreich zu bleiben. Was uns betrifft, so<br />
müssen wir unsere Produktpalette und unseren<br />
technischen Support laufend an die technologischen<br />
Entwicklungen anpassen, damit<br />
wir unsere Kunden beim technologischen<br />
Wandel begleiten können. Die Lieferanten<br />
müssen uns bei diesem Wissens- und Kompetenztransfer<br />
im After-Sales-Geschäft aktiv<br />
unterstützen.<br />
Wie schafft es die SAG, diese Herausforderungen<br />
zu meistern?<br />
Dank ihrer Präsenz in mehreren europäischen<br />
Ländern verfügt die SAG über die kritische<br />
Grösse sowie die personellen und finanziellen<br />
Ressourcen, um die Herausforderungen<br />
zu meistern. Wir sind bestrebt, immer mehr<br />
Arbeitsschritte mit geringer Wertschöpfung<br />
zu digitalisieren, um unsere Bemühungen<br />
und Ressourcen auf den technischen Support<br />
zu konzentrieren, der für Reparaturprofis unentbehrlich<br />
ist.<br />
Welches Antriebssystem wird sich Ihrer<br />
Meinung nach durchsetzen?<br />
Fragen Sie zehn Experten und Sie werden vermutlich<br />
zehn verschiedene Antworten erhalten.<br />
Auch die Automobilhersteller verfolgen<br />
unterschiedliche Strategien. Einige haben den<br />
Verbrennungsmotor fast aufgegeben, um sich<br />
ausschliesslich auf die Elektromobilität zu<br />
konzentrieren. Andere ziehen es vor, mehrgleisig<br />
zu fahren: Benzin, Diesel, Hybrid,<br />
Elektro, Wasserstoff, usw.<br />
Was glauben Sie, wie sind wir in zehn<br />
Jahren unterwegs?<br />
Ich denke, dass die individuelle Mobilität<br />
auch weiterhin sehr wichtig bleiben wird und<br />
dass die Garagen deshalb auch in Zukunft<br />
eine zentrale Rolle spielen werden. Der Markt<br />
wird mit einem breiten Spektrum an Antriebssystemen<br />
und einer Vielzahl an aktiven<br />
Fahrerassistenzsystemen konfrontiert sein.<br />
Diese Vielfalt wird uns und unseren Kunden<br />
neue Möglichkeiten eröffnen. <<br />
Fortsetzung auf Seite 24<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />
Technomag<br />
«Der Garagist muss<br />
seine Kunden kennen»<br />
Markenchef Kurt Wyssbrod sagt, wie die Technomag AG die Garagisten im Bereich Antriebsvielfalt<br />
unterstützt, auf dem Laufenden zu bleiben, welche Rolle die Werkstätten in der Entwicklung spielen<br />
und wie wichtig die Weiterbildung ist. Carla Stampfli<br />
Herr Wyssbrod, die Palette der Antriebssysteme<br />
ist gewachsen. Diese Vielfalt<br />
wird auch die Automotivebranche prägen.<br />
Wie unterstützt Technomag den Garagisten,<br />
damit er in dieser Hinsicht nicht den<br />
Anschluss verliert?<br />
Kurt Wyssbrod: Wir beobachten die Situation<br />
sehr genau. Dies ist aber aus unserer Sicht<br />
nichts Neues und hat mit den vielfältigeren<br />
Antriebssystemen nichts zu tun. Wir beobachten<br />
die technologische Entwicklung in der<br />
Branche schon länger und haben eigentlich<br />
immer mit unserem angepassten Sortiment,<br />
unseren Dienstleistungen und den Diagnosemöglichkeiten,<br />
den Prüfeinrichtungen und<br />
Software-Lösungen auf die neuen Entwicklungen<br />
reagiert. Im Weiteren sind die Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
die wir seit Jahren<br />
mit «TechPool» anbieten, Spitzenklasse.<br />
Welche Rolle spielt der Garagist als letztes<br />
Glied der Kette in dieser Entwicklung und<br />
wie kann er dieser gerecht werden?<br />
Der Garagist spielt am Schluss dieser Kette<br />
die wichtigste Rolle! Die meisten Kontakte<br />
haben unsere Kunden, sie sollten die Verunsicherung<br />
der Automobilisten eigentlich<br />
direkt spüren. Nun ist es halt wie überall,<br />
wenn etwas Neues kommt. Die Frage ist,<br />
interessiert sich die entsprechende Person für<br />
dieses Thema oder nicht? Für Interessierte<br />
werden sich verschiedene Szenarien darstellen,<br />
die natürlich rein theoretischer<br />
Natur sind. Der Garagist wird probieren,<br />
das Kundenbedürfnis, also die Fragen, die<br />
gestellt werden, mit den neuen Lösungen<br />
in Verbindung zu bringen und die Vor- und<br />
Nachteile abzuwägen. Eine Bedingung bleibt<br />
selbstverständlich, dass der Garagist seine<br />
Kunden kennen muss. Dazu gehören unter<br />
anderem Gepflogenheiten, Hobbys, Tagesabläufe.<br />
Nur so kann er auch entsprechende<br />
Empfehlungen, die zur Kundensituation<br />
passen, abgeben und als Fachmann wahrgenommen<br />
werden.<br />
Wie wichtig ist die Weiterbildung, zum<br />
Beispiel über die Kurse der «TechPool»-<br />
Academy?<br />
Wir sehen dies als unsere Mission an. Wir<br />
wollen, dass sich im freien Aftermarket<br />
durch gut ausgebildete Fachleute und ihrem<br />
Wissen, gekoppelt mit den Kundenbedürfnissen<br />
und Fragen, Synergien ergeben, die<br />
für alle Beteiligten als «Dienstleistung»<br />
wahrgenommen und auch bezahlt werden.<br />
Dies ist dann unser Lohn. Unser Weiterbildungsangebot<br />
sucht sicher in der Gesamtheit<br />
seinesgleichen. Der Kursbesuch ist der<br />
erste Schritt. Das Gelernte dann anwenden,<br />
der zweite. Viel «mühsamer» ist, mit einer<br />
Konstanz und Nachhaltigkeit das Wissen<br />
anzuwenden und die entsprechenden erklärenden<br />
Gespräche mit den Mitarbeitenden<br />
und Kunden zu führen.<br />
Welche Veränderungen kommen aus Ihrer<br />
Sicht in den kommenden Jahren auf die<br />
Garagisten zu? Und wie bietet Technomag<br />
dabei Hand?<br />
Die Veränderungen kommen nicht, sie sind<br />
schon da! Die Themen, die schon seit einiger<br />
Zeit im Raum stehen, betreffen die Bereiche,<br />
Radarjustierung, LED-Matrix-Beleuchtung, Zugang<br />
zu den Daten der Fahrzeughersteller,<br />
die immer mehr probieren, diesen Bereich<br />
abzuschotten. Zu den zwei ersten Themen<br />
haben wir technische Lösungen zusammen<br />
mit Hella Gutmann Solutions (HGS) auf<br />
den Markt gebracht. Die entsprechenden<br />
«TechPool»-Kurse haben wir parallel dazu entwickelt.<br />
Das dritte Thema muss mit allen Betroffenen<br />
aus dem Aftermarket mit unserem<br />
Verband, dem SAA, angegangen werden oder<br />
Kurt Wyssbrod, Markenchef Technomag AG.<br />
wurde schon. Matchentscheidend ist für die<br />
freie Garage, auch morgen noch direkten Zugang<br />
zu den Fahrzeugdaten zu haben. Zu den<br />
Elektro-, Hybrid-, Gas- oder Brennstoffzellenantriebe<br />
gibt es kein «einzigartiges Mittel»,<br />
um diese Themen mit einem Aufwisch zu<br />
erledigen. Kein Mensch weiss, in welcher<br />
Ausprägung welche Antriebsart auf dem<br />
Markt Fuss fassen wird. Ich kann Garagisten<br />
diesbezüglich nur einen Rat geben: Neugierig<br />
sein und bleiben, sich mit den neuen Technologien<br />
befassen. Ein «TechPool»-Kurs kann<br />
Akzente setzen und Garagisten auf neue Ideen<br />
bringen. Vor allem aber sollen Garagisten mit<br />
ihren Kunden sprechen, deren Wünsche oder<br />
Absichten erfragen und sich somit als Mitentscheider<br />
in die Lösungsfindung bei den<br />
Kunden einbringen. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
technomag.ch<br />
24<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
| SPIRIT PRO<br />
STARK UND<br />
BISSIG
AUTO-SALON<br />
GIMS-Präsident Maurice Turrettini<br />
«Wir werden ein sehr<br />
grosses Opfer bringen müssen»<br />
Die 90. <strong>Ausgabe</strong> der Geneva International Motor Show musste kurz vor ihrem Start abgesagt werden.<br />
Die Verantwortlichen um GIMS-Präsident Maurice Turrettini schauen aber bereits wieder nach vorn und<br />
auch ein Nachfolger für den abtretenden GIMS-Direktor Olivier Rihs ist schon gefunden. Jürg A. Stettler<br />
GIMS-Präsident<br />
Maurice Turrettini.<br />
Nicht einmal eine Woche vor dem Start der 90. Geneva International<br />
Motor Show (GIMS) verbot Bundesrat Alain Berset alle<br />
Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Leuten in der Schweiz<br />
wegen des Coronavirus. Er zwang damit die GIMS-Veranstalter zur<br />
definitiven Absage. GIMS-Präsident Maurice Turrettini und GIMS-<br />
Direktor Olivier Rihs hatten bis zum Schluss gehofft und daran gearbeitet,<br />
den Salon wie geplant vom 5. bis 15. März stattfinden zu<br />
lassen. Die kurzfristige Absage verärgerte diverse Aussteller, da der<br />
Aufbau der Messestände praktisch abgeschlossen war und viele Ausstellungsfahrzeuge<br />
bereits nach Genf geliefert waren. Wie hoch der<br />
Schaden ist, lässt sich auch Wochen nach der Absage noch nicht beziffern.<br />
Klar ist: Er geht in die Millionen. Da war es für viele ein kleiner<br />
Trost, dass bereits gekaufte Salontickets zurückerstattet werden.<br />
Nach der Absage erklärten viele Medien die GIMS bereits für tot,<br />
doch Präsident Maurice Turrettini hält dagegen: «Wir haben entschieden,<br />
dass es 2021 eine Geneva International Motor Show geben<br />
wird, damit die 90. <strong>Ausgabe</strong> des Salons auch wirklich über die Bühne<br />
gehen kann. Dieser Entscheid steht also schon.» Dazu brauche es aber<br />
alle und jeden, mahnt der 59-Jährige. Es brauche dazu viel Energie,<br />
die finanziellen Mittel und alle müssten am gleichen Strick ziehen.<br />
Der Stiftungsratspräsident erklärt: «Und wir müssen natürlich unbedingt<br />
Geld finden, denn, wie Sie sich vorstellen können, hat der<br />
ausgefallene Salon ein grosses Loch in die Kasse gerissen. Zusätzlich<br />
hatten wir mit der GIMS Tech, dem GIMS VIP Day und natürlich<br />
der GIMS Discovery, für die wir ja extra in Halle 7 eine eigene<br />
Teststrecke angelegt haben, für die <strong>Ausgabe</strong> <strong>2020</strong> schon im Vorfeld<br />
sehr viel Geld investiert. Wir wussten daher auch schon vor der geplanten<br />
Eröffnung, dass diese <strong>Ausgabe</strong> defizitär sein würde.» Die 90.<br />
<strong>Ausgabe</strong> hätte aber auch richtungsweisend für die GIMS sein sollen<br />
und der Messe neuen Schub für die Zukunft geben können. Turrettini<br />
ergänzt: «Wir haben einen guten Salon vorbereitet, hatten aber leider<br />
nicht die Chance, dies zu zeigen und ihn durchzuführen.»<br />
Um diese ganzen Transformationen und Neuerungen auch 2021 umsetzen<br />
zu können, müssen die Veranstalter nun schlicht und einfach<br />
Geld finden, viel Geld. Turrettini erläutert: «Wir benötigen einen<br />
Fonds, einen Aktionär oder den Staat, der uns die nötige Summe zur<br />
Verfügung stellt. Damit wir diese finanziellen Mittel erhalten, müssen<br />
wir aber gleichzeitig sicherstellen, dass die Hersteller das nächste Jahr<br />
auch nach Genf kommen wollen. Das heisst gleichzeitig: Die nächste<br />
<strong>Ausgabe</strong> darf für Hersteller und Marken nicht zu teuer sein. Denn<br />
wenn der Salon finanziell zu aufwendig ist, werden sie ihm 2021<br />
26<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
fernbleiben. Und die Hersteller werden in der aktuellen Situation<br />
mit dem Coronavirus, mit den geschlossenen Showrooms und mit<br />
dem Produktionsstopp ganz genau rechnen, ob sich die Investition<br />
für sie lohnt.»<br />
Maurice Turrettini und sein Team sind daher an zwei Fronten am<br />
Arbeiten: Sie haben zum einen mit der Organisation des nächsten<br />
Salons begonnen, betreiben aber zum anderen bei Marken und<br />
Herstellern sehr viel Überzeugungsarbeit, damit sie wieder nach Genf<br />
kommen. Die Sympathie für Genf sei vorhanden, viele Aussteller<br />
würden Genf als neutralen, kompakten und sehr gut organisierten<br />
Salon loben, erläutert der GIMS-Präsident. «Doch Sympathie allein<br />
reicht nicht. Wir werden ein sehr grosses Opfer bringen und nochmals<br />
tief in unsere Taschen greifen müssen. Wenn wir den Ausstellern<br />
keinen Rabatt oder ausgezeichnete Konditionen für den Messeauftritt<br />
im Jahr 2021 anbieten können, dann können wir nicht garantieren,<br />
dass die Marken wieder so zahlreich nach Genf kommen.»<br />
Daher haben die GIMS-Verantwortlichen vor wenigen Tagen den<br />
Herstellern und Marken ein spezielles Angebot für die Messe 2021<br />
unterbreitet. Für Maurice Turrettini ist aber auch klar, dass neben<br />
dem Stiftungsrat als Veranstalter und der Palexpo beispielsweise auch<br />
die Hotellerie in und um Genf einen Sondereffort leisten muss. «Wir<br />
alle müssen Opfer bringen und wir dürfen die grosse Ausstrahlung<br />
des Salons und die enorme Gratiswerbung, welche die Messe Jahr für<br />
Jahr für Genf und die Region macht, nicht unterschätzen», mahnt der<br />
GIMS-Präsident. «Ein Genfer Regierungsmitglied hat mir zugesichert,<br />
dass man alles tun wolle, um die GIMS zu retten. Aber alles tun,<br />
heisst nicht alles um jeden Preis tun. Wir sprechen dabei von der<br />
Bereitstellung der finanziellen Mittel, um die 90. <strong>Ausgabe</strong> der Messe<br />
2021 realisieren zu können, aber keinen Geschenken.»<br />
nicht nur sei, dass sie Hersteller und Marken verlieren, sondern dass<br />
auch die Stände kleiner würden. Längst benötigten auch grössere<br />
Aussteller nicht mehr so viel Fläche wie früher. «Vielleicht müssen<br />
wir die GIMS Tech oder auch die GIMS Discovery daher anpassen.<br />
Statt in der Halle 7 wäre eine solche Teststrecke vielleicht in einem<br />
kleineren Rahmen auch in Halle 4 oder 5 denkbar. Aber dies werden<br />
wir nach und nach sehen», blickt er in die Zukunft.<br />
Und auf die Nachfolge von Olivier Rihs angesprochen, der in die<br />
Geschichte eingeht als Direktor, der nie einen Salon eröffnen durfte,<br />
verrät Turrettini: «Ja, wir haben bereits einen Nachfolger gefunden.<br />
Wir können seinen Namen aber erst kommunizieren, wenn er alles<br />
mit seinem jetzigen Arbeitgeber geregelt hat. Er wird entweder am<br />
1. Mai oder am 1. Juni sein Amt als neuer Direktor der Geneva International<br />
Motor Show antreten. Ich kann nur verraten, dass es jemand<br />
aus der Romandie ist, der aber mehrheitlich international unterwegs<br />
war.» Die Entscheidung für die Nachfolge von Olivier Rihs sei dem<br />
Komitee leichtgefallen. «Wir hatten alles sehr gute, qualifizierte<br />
Kandidaten. Wir hoffen, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.<br />
Denn seine Aufgabe wird nicht leicht sein. Es wird eine echte Herausforderung<br />
werden. Aber er hat sicher auch noch die eine oder<br />
andere Idee, um uns zu helfen», erklärt Turrettini abschliessend. Und<br />
diese Ideen wird der neue GIMS-Direktor genauso dringend brauchen<br />
wie die Unterstützung der Region, der ganzen Branche und natürlich<br />
die erheblichen finanziellen Mittel, damit im März 2021 wirklich die<br />
90. <strong>Ausgabe</strong> der Geneva International Motor Show ihre Tore öffnen<br />
kann. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
gims.swiss<br />
In der Not hatte die GIMS dieses Jahr einen virtuellen Salon veranstaltet,<br />
da die meisten Stände ja bereits fertig gebaut waren und die<br />
Fahrzeuge sich vor Ort befanden. So wollte man den Marken bei der<br />
Enthüllung ihrer Weltpremieren helfen. Rund zwölf Marken nutzten<br />
das Angebot. «Es war sicherlich nicht schlecht. Aber das Ganze hatte<br />
absolut nichts mit einem Salon zu tun. Es war praktisch, aber kein<br />
Ersatz für eine Messe mit ihrer Atmosphäre», verrät der 59-jährige<br />
Anwalt dazu. «Diesen Event- und Festivalcharakter wollten und wollen<br />
wir an der GIMS weiter herausstreichen. Für die Besucherinnen und<br />
Besucher soll der Salon eine einmalige Erfahrung werden. Sie sollen<br />
die Fahrzeuge nicht nur bestaunen, sondern auch testen und feiern<br />
können.» Die nötigen Formate habe man mit der GIMS Discovery<br />
mit ihrer 450 Meter langen Teststrecke, der GIMS Tech mit den<br />
Experten-Referaten sowie den GIMS VIP Days schon geschaffen.<br />
«Letztere stiessen auf grossen Anklang und die spannenden Podien<br />
mit hochkarätigen Gästen zum autonomen Fahren, künftiger Mobilität<br />
oder auch Motorsport wären, meiner Meinung nach, alles gute<br />
Innovationen für die Messe gewesen. Sie hätten auch ein breiteres<br />
Publikum nach Genf bringen können», so Turrettini.<br />
Der GIMS-Präsident möchte diese Innovationen für 2021 daher beibehalten,<br />
macht dies aber von den finanziellen Mitteln abhängig. Er<br />
gibt zu bedenken, dass der weltweite Trend bei grossen Messen ja<br />
Diverse Messen und Ausstellungen abgesagt<br />
Die Coronavirus-Pandemie betraf nicht nur die Geneva International<br />
Motor Show <strong>2020</strong>, sondern auch eine Vielzahl anderer Events. Eine<br />
Vollbremsung gab es beispielsweise für die Tuning World Bodensee,<br />
die jährlich mehr als 100 000 Besucherinnen und Besucher<br />
nach Friedrichshafen lockt. Die grösste Tuningmesse Europas von<br />
Ende <strong>April</strong> musste genauso abgesagt werden, wie die Passion Auto<br />
Show im Wallis, die 45. <strong>Ausgabe</strong> des Oldtimer & Teilemarkt Schweiz<br />
in Freiburg, die grösste und älteste Oldtimerbörse der Schweiz,<br />
oder mit dem ACS Bergrennen in Reitnau auch eine der grössten<br />
Schweizer Motorsportveranstaltungen. Diese Liste mit Absagen<br />
von Frühlingsausstellungen von Garagenbetrieben, kleinen und<br />
grösseren Messen, aber auch Motorsportevents liesse sich leider<br />
fast unendlich fortführen. Alle Details zu aktuellen Terminverschiebungen<br />
sowie Massnahmen fürs Autogewerbe im Rahmen des<br />
Kampfs gegen die Ausbreitung des Coronavirus finden Sie online<br />
im Corona-Newsticker der AGVS-Medien.<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>27
AUTO-SALON<br />
Bonjour Tristesse: Schon unmittelbar nach der Absage räumten die Aussteller die Hallen des Palexpo. (Foto: Mario Borri/A&W-Verlag)<br />
Zulieferbranche<br />
«Der Salon ist durch nichts<br />
zu ersetzen»<br />
Die Absage der Geneva International Motor Show (GIMS) belastet das Schweizer Autogewerbe. Es fehlte<br />
nicht nur ein Ort des Austauschs und der Begegnung, sondern auch das traditionelle Schaufenster auf den<br />
Auto-Frühling. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte bei verschiedenen Zulieferbetrieben nach, wie sie den Ausfall der GIMS<br />
kompensieren wollen. Sandro Compagno<br />
Zugegeben, mit dem Ende der Fachmesse in Halle 7 hatten nur noch<br />
wenige Zulieferer eine Präsenz in Genf geplant: verschiedene Reifenhersteller,<br />
die traditionell nicht in Halle 7, sondern in den Hallen 1<br />
bis 6 ausstellen dürfen sowie die ESA als Schwergewicht und die Südo<br />
AG. Letztere wollte Ladestationen der schwedischen Marke CTEK<br />
präsentieren und zielte damit sowohl auf die Garagisten wie auch<br />
auf die Endverbraucher, die sich mit der E-Mobilität beschäftigen.<br />
Wie in den vergangenen Jahren hatte Südo-Geschäftsführer Georg<br />
Huber einen Messerabatt vorgesehen. Stattdessen führte Südo bis<br />
am 18. März eine Aktion für bestimmte professionelle Werkstattprodukte<br />
durch.<br />
«Wir hätten den Salon gerne als Plattform genutzt, um unsere<br />
Produkte bekannter zu machen», bedauert Georg Huber die Salon-<br />
Absage. Nach dem Wegfall dieser Plattform will er seine Ladestationen<br />
im Juni an der Swiss Public in Bern, im August an der<br />
Swiss Automotive Show in Freiburg und im November an der Auto<br />
Zürich Car Show zeigen.<br />
Besonders bedauerlich war die Salon-Absage für die ESA. Die Genossenschaft<br />
durfte mit einem neuen Standkonzept von Halle 7<br />
in Halle 1 umziehen und plante, ihre Mitinhaber auf der neu gestalteten<br />
«ESA-Piazzalpina» zu empfangen und zu bewirten. Immerhin:<br />
Die traditionellen Salon-Aktionen führte die ESA auch nach der<br />
GIMS-Absage durch. Auf die Genossenschafter warteten bis Ende<br />
März attraktive Angebote in den Bereichen Hebetechnik, Reifenservice-,<br />
Diagnose- und Peripheriegeräte in der Autowaschtechnik<br />
sowie der Carrosserie. Versüsst wurden Bestellungen mit Käse- und<br />
28<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
Fleischspezialitäten aus dem Kanton Graubünden. «Unsere Kunden<br />
schätzen diese Aktionen sehr. Da war es nur naheliegend, dass wir sie<br />
trotz GIMS-Absage durchführen», erklärt Matthias Krummen, Leiter<br />
Management Services & Kommunikation bei der ESA. Die Reaktionen<br />
der Kunden und Mitinhaber seien durchwegs positiv gewesen.<br />
Ob die ESA auch 2021 mit der sogenannten «ESA-Piazzalpina» an<br />
der GIMS dabei sein wird, kann Matthias Krummen nicht sagen:<br />
«Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen. An unserer grundsätzlichen<br />
Haltung zum Auto-Salon ändert sich nichts. Als interessierter<br />
Aussteller müssen wir aber zuerst von der GIMS erfahren, wie es<br />
weiter geht.»<br />
Nach dem Ende der Fachmesse in Halle 7 hatten die ESA und die<br />
Südo AG der GIMS als einzige Player aus dem Bereich Zulieferer die<br />
Treue gehalten. Dazu kommen Hersteller aus den Bereichen Reifen<br />
und Räder, Fahrwerk sowie die Online-Plattform Autoscout24. Dessen<br />
Direktor Pierre-Alain Regali wollte den Salon eigentlich dafür<br />
nutzen, die neue Applikation «Direktverkauf» vorzustellen. Das<br />
Tool für Autos ab Jahrgang 2015 und mit weniger als 100 000 Kilometern<br />
auf dem Zähler soll Privatverkäufern ermöglichen, ihr Auto<br />
unkompliziert und ohne Risiko an professionelle Händler zu verkaufen.<br />
«Wir glauben, dass unsere Lösung ‹Direktverkauf› für viele<br />
Garagisten ein willkommenes Werkzeug wird, um seriöse Fahrzeuge<br />
für den Wiederverkauf zu finden», sagt Pierre-Alain Regali.<br />
Kein Thema sind Salon-Aktionen bei den Reifenherstellern. «Vor vielen<br />
Jahren gab es bei uns noch Salon-Rabatte», erinnert sich Reto<br />
Wandfluh, CEO von Yokohama Suisse. «Heute wird am Auto-<br />
Salon nicht mehr über Mengen und Konditionen diskutiert. Im<br />
Zentrum steht die Kontaktpflege.» Dasselbe gilt auch für Pirelli,<br />
wie Marketingmanagerin Claudia Schwarzer bestätigt: «Der Salon<br />
fällt zeitlich jeweils mit dem Ende der Initialbestellungsphase zusammen.<br />
Zusätzliche Messe-Rabatte würden unsere Kunden nur<br />
verärgern.» Der Auto-Salon als Plattform zur Kontaktpflege sei für<br />
Pirelli unersetzlich, so Claudia Schwarzer. «Als Folge der Absage<br />
werden wir am Markt noch präsenter sein.»<br />
Präsenz am Markt ist auch für Peter Banz, Geschäftsführer von<br />
KW Automotive Schweiz, ein grosses Thema. Er stellt sein Fahrwerk-<br />
und Gewindefahrwerksprogramm für Motorsport, Industrie<br />
und Aftermarket jeweils in Halle 1 aus. Neben dem Salon setzt<br />
Peter Banz auch auf die Hausmessen der grossen Zulieferer: Ende<br />
Februar war er mit KW Automotive an den «Autotechnik Days» von<br />
Hostettler präsent, auch die Swiss Automotive Show Ende August<br />
und die Rhiag-Hausmesse Ende September sind in seiner Agenda<br />
rot eingetragen: «Durch das Aufkommen dieser Hausmessen hat der<br />
Salon für uns in den letzten Jahren an Bedeutung verloren», gibt<br />
Peter Banz zu. Wie die Reifenhersteller hatte auch KW Automotive<br />
keine Salon-Aktionen geplant: «Vorgesehen sind Cashback-Aktionen<br />
im Frühjahr und eventuell ein Sommer-Sale. Aber das stand schon<br />
vor der Salon-Absage auf dem Programm.» Diese Aktionen werden<br />
gezielt mit Aktivitäten auf Social Media begleitet und unterstützt.<br />
Fortsetzung Seite 30<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>
AUTO-SALON<br />
So wäre es eigentlich gedacht: Hunderte Zuschauer an der Präsentation einer Neuheit an der Geneva International Motor Show 2019.<br />
Fakt ist, dass keine noch so gut gemeinte Promotion, keine Social-Media-Kampagne<br />
und keine Rabatt-Aktion die Kontakte und die Begegnungen<br />
an der Geneva International Motor Show nur annähernd<br />
ersetzen können. Und doch: Viele Aussteller werden die Geschäftszahlen<br />
des Jahres <strong>2020</strong> ganz genau studieren und mit den Zahlen aus<br />
den Vorjahren vergleichen. Und danach entscheiden, ob sie die Kosten<br />
für eine Teilnahme an der GIMS 2021 noch tragen wollen.<br />
Dass die Absage in Anbetracht der Situation mit der Ausbreitung des<br />
Coronavirus richtig war, stellte keiner der Befragten aus der Zulieferbranche<br />
in Frage. Drastische Worte fand Markus Brunner, Country<br />
Manager von Apollo Vredestein, «Genf wäre ein ‹Geister-Salon› geworden.»<br />
Er habe in den Wochen vor dem Salon viele Gespräche geführt<br />
und dabei festgestellt: «Die Leute wären nicht nach Genf gekommen. Sie<br />
wollten sich angesichts des Coronavirus keinem unnötigen Risiko aussetzen.»<br />
Ähnliche Erfahrungen machte auch Reto Wandfluh: «Von der<br />
Besucherzahl wäre das ganz brutal geworden.» Der CEO von Yokohama<br />
Schweiz hatte wie jedes Jahr seine Kunden nach Genf eingeladen und<br />
dazu viele Tickets versandt: «Verschiedene Kunden haben sich für die<br />
Tickets bedankt und uns mitgeteilt, dass sie nicht nach Genf kommen<br />
würden.» Er habe zudem Anrufe und E-Mails von besorgten Mitarbeitern<br />
und Standpersonal erhalten, so Wandfluh.<br />
Ein Problem bleiben die Kosten. Die Aussteller investieren teilweise<br />
siebenstellige Summen in ihre Stände. «Dieses Geld hätte man auch<br />
zum Fenster hinauswerfen können», sagt Marus Brunner. Inwieweit<br />
die Organisatoren hier helfen können, ist ungeklärt. «Ich kann nur<br />
soviel versprechen: Wir lassen die Aussteller nicht hängen und<br />
wollen den Schaden möglichst minimieren», sagte der scheidende<br />
GIMS-Direktor Olivier Rihs Anfang März gegenüber dem «Blick».<br />
Doch auch die Stiftung, die den Salon organisiert, fährt Verluste ein.<br />
Für die 90. GIMS wurde massiv in neue Formate und Infrastrukturen<br />
investiert, beispielsweise in die Teststrecke in Halle 7, wo die Besucher<br />
Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien (Elektro,<br />
Wasserstoff, CNG) hätten testen können. Olivier Rihs beziffert<br />
die Verluste vage auf «mehrere Millionen Franken». Eine Summe,<br />
die auch die Stiftung in Bedrängnis bringt, wie Maurice Turettini,<br />
Präsident des Stiftungsrats, zugibt. Klar ist nur eines: Genf soll<br />
weiterhin eine Automesse mit internationaler Strahlkraft haben.<br />
Die 90. GIMS soll vom 4. bis 14. März 2021 in den Palexpo-Hallen<br />
stattfinden. <<br />
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Was geschieht<br />
mit dem AGVS-Stand?<br />
Die Absage des Auto-Salons traf die Aussteller: Ohne den Besucherinnen und Besuchern ihre Neuigkeiten<br />
präsentieren zu können, mussten sie ihre aufwendig gestalteten Stände wieder abbauen. Auch der AGVS wäre<br />
vor Ort gewesen und hätte dem Publikum Wissenswertes über die Branche vermittelt. Das neue Standkonzept<br />
bleibt aber nicht bis zur nächsten <strong>Ausgabe</strong> der GIMS ungenutzt. Carla Stampfli<br />
Die Aufbauarbeiten<br />
waren bereits weit fortgeschritten,<br />
als der Auto-<br />
Salon abgesagt wurde.<br />
Anina Zimmerli, verantwortlich für Kommunikation und<br />
digitale Projekte beim AGVS.<br />
Für die 90. <strong>Ausgabe</strong> der GIMS hat der AGVS<br />
ein neues Standkonzept mit vier Themenbereichen<br />
entwickelt.<br />
Wochenlang hatten die Aussteller ihre Stände im Genfer Messezentrum<br />
Palexpo aufgebaut, Leidenschaft und Engagement an den<br />
Tag gelegt, Überstunden gebolzt. Kurz vor Eröffnung dann die Hiobsbotschaft:<br />
Der Auto-Salon muss aufgrund des Coronavirus abgesagt<br />
werden. Notgedrungen mussten die Aussteller ihre Stände wieder<br />
abbauen <strong>–</strong> ohne dass das Publikum sie zu Gesicht bekam. Der AGVS<br />
hatte für die Besucherinnen und Besucher für dieses Jahr sogar ein<br />
neues Standkonzept mit spannenden Themen rund um das Autogewerbe<br />
entwickelt. In die vier Themenbereiche «Autoberufe», «Energie»,<br />
«Sicherheit» und «Mobilität» gegliedert, hätte sich das Publikum<br />
auf interaktive und spielerische Weise Wissen aneignen sowie über<br />
die Vielfalt der Branche informieren können. Eine gemütliche Lounge,<br />
ein AGVS-Stand-Bier und ein kleiner Apéro hätte zum geselligen Austausch,<br />
Verweilen und Geniessen eingeladen.<br />
Was bedeutet die Absage der GIMS für den AGVS-Stand? «Das neue<br />
Konzept bleibt für nächstes Jahr sicher noch aktuell», sagt Anina<br />
Zimmerli, verantwortlich für Kommunikation und digitale Projekte<br />
beim Verband. «Dabei kann es gut sein, dass wir den Stand für die<br />
91. <strong>Ausgabe</strong> der GIMS aufgrund von Aktualitäten weiterentwickeln<br />
oder das eine oder andere Thema in den Vordergrund stellen werden.»<br />
Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie zum Beispiel<br />
mit dem Bundesamt für Energie soll aufrecht erhalten bleiben.<br />
«Die verschiedenen Kooperationen sind für den AGVS sehr wertvoll.<br />
Gemeinsam kann man viel erreichen.»<br />
Der Stand ist zwar eingelagert, das heisst aber nicht, dass das Material<br />
erst wieder 2021 für den Auto-Salon hervorgeholt wird. «Das neue<br />
Konzept basiert auf verschiedenen Elementen, die auch getrennt voneinander<br />
nutzbar sind», erklärt Anina Zimmerli. Das biete dem AGVS<br />
die Gelegenheit, einzelne Themen wie zum Beispiel den Bereich Autoberufe<br />
bei anderen Veranstaltungen einzusetzen. «Die Idee, wonach<br />
die Elemente unabhängig voneinander verwendet werden können,<br />
stand an der Basis, als wir das Standkonzept entwickelten.»<br />
Wann die verschiedenen Elemente zum Einsatz kommen, sei noch<br />
nicht abschliessend entschieden, wie Anina Zimmerli sagt. «Es stehen<br />
verschiedene Veranstaltungen auf dem Programm, bei denen sich die<br />
Themen optimal anbieten. Wir freuen uns jetzt schon, das Interesse<br />
für das Autogewerbe zu wecken.» <<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>31
AUTO-SALON<br />
Fahrzeugtechnik<br />
Die Megatrends<br />
in der Fahrzeugtechnik<br />
Die abgesagte Geneva International Motor Show motivierte viele OEM und Zulieferer dazu, die Neuheiten statt in<br />
Form von Hardware auf dem Stand in Genf alternativ digital und virtuell im Internet zu präsentieren. Wir haben die<br />
Megatrends über Digitalisierung, Diversifikation beim Antrieb, Adaption von Fahrzeugsystemen für BEV aber auch<br />
Superlativen und Bodenständiges aufgespürt und zeigen auf, welche Technik bald in der Werkstatt anzutreffen ist.<br />
Andreas Senger<br />
Für das Garagengewerbe fällt eine wichtige Leitmesse dieses Jahr weg:<br />
Viele Betriebsinhaber und Branchenkenner orientieren sich jedes Jahr<br />
auf neutralem Boden in Genf. Und dies nicht nur bei den Fahrzeugen,<br />
sondern bisher auch im Bereich Werkstattausrüstung und Zubehör.<br />
Die Diversifikation der Antriebe und der Druck auf batterieelektrische<br />
Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride umzusteigen, ist der Technikschwerpunkt<br />
im Jahr <strong>2020</strong> schlechthin. Die CO 2<br />
-Gesetzgebung und<br />
die drohenden Bussen zwingen die Branche zum radikalen Wandel. Ob<br />
auch die Kundinnen und Kunden mitziehen und signifikant mehr BEV<br />
bestellen, wird sich weisen.<br />
Dass aber auch die Verbrennungsmotoren immer sauberer und sparsamer<br />
werden, potente Dreizylinder-Downsizing-Motoren wie im<br />
Toyota GR Yaris für Fahrspass sorgen oder auch CNG- oder Brennstoffzellen-Antriebe<br />
als umweltfreundliche Alternative angesehen<br />
werden, scheint in den Hintergrund zu rücken. Für die Kunden sind<br />
die Verbrenner mit fossilen oder erneuerbaren Energien insbesondere<br />
als Hybridantrieb je nach Einsatzzweck nach wie vor eine valable<br />
Alternative zu den BEV.<br />
Die OEM kommen aber nicht umhin, rasch und in hoher Stückzahl<br />
BEV anzubieten. Endlich kommt der rein elektrische Antrieb bei vielen<br />
Anbietern in der Fahrzeugklasse an, wo er technisch am meisten<br />
Sinn macht: bei Kleinwagen. Fiat 500 electric, Honda e, Mini Cooper<br />
SE, Opel Corsa e, Peugeot e-208 und e-2008, Renault Zoe, Seat Mii<br />
electric, Skoda Citigo e IV, VW ID.3 und VW e-up! sowie einige Modelle<br />
chinesischer Hersteller werden dieses Jahr den BEV-Markt auch im<br />
unteren Preissegment ankurbeln. Endlich sind auch «bodenständige»<br />
Modelle im Angebot.<br />
Der Wechsel des Energiewandlers stellt diverse Fahrzeugsysteme auf<br />
den Prüfstand: Werden noch aufwendige Getriebe oder leistungsfähige<br />
Bremsanlagen benötigt, wenn die E-Maschinen in einen breiten Drehzahlbereich<br />
eingesetzt und dank Rekuperation das Fahrzeug verzögern<br />
können? Die Antwort ist klar: Kosteneinsparungen bei BEV lassen<br />
insbesondere die Getriebe zu. Bei den Radbremsen gelten dieselben<br />
gesetzlichen Vorgaben wie bei anderen Antriebsarten. Entsprechend<br />
können hier keine Vereinfachungen oder Kosteneinsparungen aufgrund<br />
der Technik realisiert werden.<br />
Die meisten «Stromer» weisen ein Eingang-Getriebe sowie<br />
ein konventionelles Achsgetriebe mit Differenzial auf. Bislang<br />
verfügt nur der Porsche Taycan je nach Ausführung für die<br />
Hinterachsmotorisierung über ein Zweigang-Getriebe, um die Beschleunigungswerte<br />
zu optimieren. Auch im Hybridantrieb tut sich<br />
Digitalisierung und Infotainment sind eine der Technik-Megatrends. Selbst im Honda e,<br />
dem neuen BEV-Kleinwagen, nehmen die Bildschirme fürs Infotainment die ganze Fahrzeugbreite<br />
ein. Bild Honda<br />
Neuer Antrieb, neue Ideen: Um den Energieverbrauch von BEV zu drücken, wird der iX3<br />
luftwiderstandsoptimierte Leichtmetallräder erhalten. Bild BMW<br />
32<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
AUTO-SALON<br />
Für die BEV-Modellfamilie verbaut der VW-Konzern ein einheitliches Eingang-Getriebe (links). Das DQ400e (rechts im Bild) wird als Hybridgetriebe eingesetzt. Die bis zu 400 Nm<br />
Eingangsdrehmoment aufnehmenden Doppelkupplungsgetriebe beherbergen den E-Motor im Gehäuse. Bild Volkswagen<br />
einiges: Der VW-Konzern bietet in diversen Modellen den E-Antrieb<br />
gekoppelt mit einem Doppelkupplungsgetriebe an. Der E-<br />
Motor sitzt dabei wie bei den Hybriden mit Getriebeautomaten auf<br />
der Getriebeeingangsseite.<br />
Auch einzelne Komponenten werden BEV-tauglich getrimmt. BMW<br />
präsentiert beispielsweise ein luftwiderstandsoptimiertes Rad, das<br />
nicht mehr primär viel Kühlluft von der Bremse nach aussen zirkulieren<br />
lassen soll, sondern möglichst wenig Luftverwirbelung erzeugt. Damit<br />
werden im BEV iX3 (Debüt noch im <strong>2020</strong>) wie auch im i4 und iNext<br />
(Lancierung 2021) gemäss WLTP-Zyklus rund 2% weniger Verbrauch<br />
realisiert und die Reichweite mit dieser Massnahme um 10 km erhöht.<br />
Der Honda e ist nicht nur antriebsseitig topmodern, sondern glänzt<br />
auch bei der Digitalisierung und beim Infotainment. Seitenspiegel<br />
werden durch windschlüpfrige Kameras ersetzt. Die Displays des Infotainments<br />
erstrecken sich über die komplette Fahrzeugbreite inkl.<br />
zwei zusätzlichen Bildschirmen für die Bilder der Seitenkameras.<br />
Das Infotainment ist für das aktuelle Jahr ein weiterer Megatrend.<br />
Vermehrt werden grosse Displays eingesetzt, um die Passagiere mit<br />
den dargestellten Inhalten zu informieren und zu unterhalten. Die<br />
Hersteller, welche bis anhin auf grossflächige Monitore gesetzt haben,<br />
mussten in der Vergangenheit und aktuell zum Teil Lehrgeld zahlen.<br />
Die thermische Belastung durch die Abwärme der Grafikkarte und der<br />
Stromverbrauch des Displays sowie die noch ungenügende Adaption<br />
der Consumer Electronic ins Fahrzeug hat zu einer hohen Anzahl von<br />
Garantiefällen geführt. Die Technologie haben Zulieferer und OEM<br />
aber immer besser im Griff. Die Ablenkung im Fahrzeug durch riesige<br />
Screens dient nicht primär der Verkehrssicherheit. Optimal, dass die<br />
Weiterentwicklung der Level-2-Fahrerassistenzsysteme parallel dazu<br />
voranschreitet, um Unfälle zu vermeiden.<br />
Ausserdem muss es der Industrie gelingen, die Softwarekosten zu<br />
senken. Während bisher jeder OEM oder Zulieferer auf zum Teil selbst<br />
geschriebene oder adaptierte Betriebssysteme setzte, wird in Zukunft<br />
das Android-System von Google Fuss fassen. Aktuell verwendet beispielsweise<br />
Polestar, die elektrifizierte Schwestermarke von Volvo,<br />
gezielt die Google-Software. Der Nutzer spürt also keinen Unterschied<br />
mehr, ob er sein Android-Smartphone oder sein Auto bedient.<br />
Und auch die Navigationssoftware muss zwingend auf die elektrische<br />
Fortbewegung adaptiert werden: Der Kunde erwartet die Angabe<br />
der elektrischen Reichweite und die Ladeempfehlung und möglichst<br />
eine Reservation der Ladesäule, um grössere Distanzen mit möglichst<br />
kurzem Zwischenstopp zurücklegen zu können. Das Jahr <strong>2020</strong> bringt<br />
der Automobilbranche und den Garagisten wiederum viel Neues, auch<br />
ohne GIMS. <<br />
Zuerst im Nutzfahrzeug bei Mercedes-Benz, dann im Audi e-tron und jetzt im<br />
innovativen Honda e: Rückspiegel werden zur Senkung des Luftwiderstandes durch<br />
kleine Kameras und Displays im Innenraum ersetzt. Bild Honda<br />
Renault und viele andere OEM weiten das Angebot von BEV aus. Statt über 2 Tonnen<br />
schwere SUV damit auszurüsten kommt die E-Mobilität im Fahrzeugsegment an, wo sie<br />
technisch und ökologisch Sinn macht: bei den Kleinwagen. Bild Renault<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>33
BILDUNG<br />
Rückblick mit Bernhard Gerster<br />
«Ich habe mich<br />
nie als Chef gefühlt»<br />
In 25 Jahren hat sich das Dynamic Test Center in Vauffelin zu dem Kompetenzzentrum für Mobilitätssicherheit in<br />
der Schweiz entwickelt. Grossen Anteil am heutigen Erfolg hat Geschäftsführer Bernhard Gerster. Nun geht er in<br />
Pension. Ein Porträt über den Gründer, der sich auch für «Schüfeli» und «Bäseli» nicht zu schade war. Carla Stampfli<br />
Die treuen Begleiter von Bernhard Gerster: Crashtest-Dummies, die unter anderem für statische und dynamische Prüfungen im Bereich Flugzeugsicherheit eingesetzt werden.<br />
Vorwärts. Als Diplom-Ingenieur kennt Bernhard<br />
Gerster nur diese Richtung. «So war<br />
ich schon immer», sagt der Geschäftsführer<br />
des Dynamic Test Center DTC und lacht.<br />
«Habe ich ein Ziel vor Augen, analysiere ich<br />
das Umfeld und überlege mir, welche Wege<br />
dorthin führen», fügt er an. «Ich kann nicht<br />
leben, ohne technische Probleme zu lösen.»<br />
Diese Mentalität des Vorwärtsschauens ist<br />
es, die auch das DTC seit der Gründung 1994<br />
auszeichnet <strong>–</strong> und zu dem gemacht hat, was<br />
es heute ist: das schweizweit grösste Kompetenzzentrum<br />
für Fahrzeugsicherheit und Fahrdynamik.<br />
Nun, nach 25 Jahren, geht Gründer<br />
Bernhard Gerster in Pension. Ab August übernimmt<br />
Nachfolger Marcel Strub das Zepter.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> trifft Bernhard Gerster an<br />
einem verregneten Tag im März im bernischen<br />
Vauffelin. Wo sonst Ausflugsfreudige<br />
in malerischer Natur wandern gehen, hängen<br />
nun dicke Wolken. Im Dynamic Test Center<br />
herrscht trotzdem reger Betrieb. Während<br />
sich in einem Gebäudeteil Studenten der Berner<br />
Fachhochschule BFH Wissen im Bereich<br />
Automobiltechnik aneignen, führen in einem<br />
anderen Sektor DTC-Mitarbeitende dynamische<br />
Prüfungen von Flugzeugkomponenten<br />
durch. Auf der bekannten Prüf- und Teststrecke<br />
hinter dem Firmengelände finden heute<br />
keine Tests statt. «Dazu spielt das Wetter<br />
nicht mit», so Bernhard Gerster.<br />
Ob als offizielle Prüfstelle für Flugzeugsitze,<br />
für Änderungen an Strassenfahrzeugen oder<br />
als akkreditierte Prüf- und Zertifizierungsstelle<br />
für verschiedenste Normprüfungen:<br />
In 25 Jahren hat sich das DTC von einem<br />
Spin-Off der BFH mit vier Mitarbeitenden zu<br />
einem europaweit anerkannten Kompetenzzentrum<br />
für Mobilitätssicherheit mit über 40<br />
Mitarbeitenden entwickelt. «Das DTC hatte<br />
nie Ambitionen, in diese Sphären aufzusteigen.<br />
Diese Entwicklung hat sich einfach so<br />
ergeben», erklärt Gerster bescheiden. Zum<br />
Erfolg haben mehrere Faktoren beigesteuert.<br />
Dazu gehören neben dem visionären Denken<br />
des Gründers die Verbindung zur Berner<br />
Fachhochschule. Dank der Zusammenarbeit<br />
34<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
und auf ihre Berufszukunft im Mobilitätsbereich»,<br />
so Manfred Wellauer. Der AGVS<br />
danke Bernhard Gerster für die gute Zusammenarbeit<br />
und wünsche ihm alles Gute<br />
für die Zukunft.<br />
Bernhard Gerster führte 25 Jahre lang die Geschicke des Dynamic Test Center in Vauffelin.<br />
können beide Institutionen technische und<br />
personelle Synergien nutzen, was zu einer<br />
hohen Flexibilität führt. «Gerade weil das<br />
DTC flexibel agieren kann, sind wir in der<br />
Lage, sich ergebende Chancen sogleich anzupacken»,<br />
erzählt Bernhard Gerster, der an<br />
der BFH selbst als Dozent tätig ist und die<br />
Leitung der Abteilung Automobiltechnik innehat.<br />
Die überschaubare Grösse des Betriebs<br />
verschafft dem DTC einen entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil. «Anders als Unternehmen<br />
mit vielen Mitarbeitenden zeichnen wir<br />
uns durch kurze Wege und flache Hierarchien<br />
aus. Zudem sind wir betriebswirtschaftlich so<br />
organisiert, dass wir das Geld, das wir verdienen,<br />
immer wieder investieren können. Das<br />
ermöglicht uns, Forschungsprojekte laufend<br />
voranzutreiben.» Nicht zuletzt war Gerster<br />
immer darauf bedacht, dass das Know-how<br />
nicht nur bei einigen wenigen Personen liegt,<br />
sondern beim ganzen Team. «Ich habe mich<br />
nie als Chef eines Unternehmens gefühlt,<br />
sondern als gleichwertiger Mitarbeiter. Wenn<br />
es nötig ist, dann laufe ich genauso mit ‹Schüfeli›<br />
und ‹Bäseli› herum.»<br />
Bereits als Kind war Bernhard Gerster von<br />
der Technik fasziniert, suchte nach Wegen<br />
und Lösungen für verschiedene Herausforderungen.<br />
Auch während der Lehre als<br />
Automechaniker (heute: Automobil-Mechatroniker)<br />
und anschliessend bei der Ausbildung<br />
zum Diplom-Ingenieur liess seine Neugier<br />
nicht nach. «Sogar zuhause werkelte ich<br />
jeweils weiter», erinnert er sich. Gerster verlegte<br />
Leitungen, reparierte Elektroanschlüsse<br />
oder baute Mauern. «Das eingekapselte<br />
Denken liegt mir nicht.» Die Leidenschaft für<br />
Problemlösungen ist Bernhard Gerster auch<br />
im Gespräch anzumerken. Er erklärt nicht<br />
nur komplexe Zusammenhänge mit einer<br />
Leichtigkeit, sondern weckt auch im Nu das<br />
Interesse des Gegenübers. Nach Jahren des<br />
Engagements für das DTC: Schafft es der Geschäftsführer<br />
überhaupt, einen Schlussstrich<br />
zu ziehen? «Ja!», sagt Bernhard Gerster ohne<br />
Wenn und Aber. Ein Grund sei, dass die administrativen<br />
Aufgaben in den letzten Jahren<br />
stark zugenommen hätten. «Ich hätte diese<br />
Aufgaben auch einfach immer delegieren<br />
und mich nur dem Technischen widmen<br />
können, also dem, was ich am meisten mag.<br />
Doch dann hätte jemand anderes vom Team<br />
das ‹Unschöne› erledigen müssen. Und das<br />
wollte ich nicht.» Nun sei es Zeit, neue Ideen<br />
einfliessen zu lassen. «Marcel Strub ist seit 20<br />
Jahren im Team. Er ist die richtige Person, um<br />
das DTC zu führen. Entscheidend ist nicht,<br />
welchen Weg man nimmt. Was zählt ist,<br />
authentisch zu bleiben.»<br />
Einer von Bernhard Gersters Anliegen für<br />
die Zukunft ist, dass dabei dem Nachwuchs<br />
weiterhin Sorge getragen wird. «Die Ausbildung<br />
ist für den Werkplatz Schweiz das A<br />
und O.» Für Manfred Wellauer, Vizepräsident<br />
und Mitglied Präsidialausschuss des AGVS,<br />
hat sich Bernhard Gerster stets vorbildlich für<br />
die Berufsbildung eingesetzt: «Sei es mit inspirierenden<br />
Referaten auf diversen Bildungsstufen,<br />
seinen Kontakten zu Behörden und<br />
Politik oder mit den ‹FutureDay›. Wir<br />
schätzen sein Engagement sehr.» Bei den<br />
‹FutureDay› in Vauffelin, welche die Abteilung<br />
Automobil- und Fahrzeugtechnik der<br />
BFH gemeinsam mit dem AGVS, Agrotec<br />
Suisse, Carrosserie Suisse, SVBA, 2rad<br />
Schweiz und SLMBV organisieren, waren in<br />
den letzten Jahren alleine rund 500 Automobil-Mechatronikerinnen<br />
und -Mechatroniker<br />
aus der ganzen Schweiz mit ihren<br />
Fachlehrpersonen zu Gast. «Die ‹FutureDay›<br />
sind ein Erfolg und motivieren unsere<br />
Lernenden. Sie erhalten Ein- und Ausblick in<br />
Bernhard Gerster freut sich, bald Herr über die<br />
eigene Agenda zu werden, endlich mehr Zeit<br />
für sich und seine Familie zu haben. Einige<br />
Pläne hat er auch schon. «Im Herbst möchten<br />
meine Frau und ich mit dem Tourenvelo an<br />
der Küste Italiens entlang zu fahren», verrät<br />
der 64-Jährige. Seine Leidenschaft wird<br />
er trotzdem nicht ganz aufgeben. «Ich werde<br />
als Berater zur Verfügung stehen <strong>–</strong> aber unentgeltlich.»<br />
Das ist Bernhard Gerster, bescheiden<br />
bis zum Schluss. <<br />
Das unabhängige Prüfzentrum<br />
Die Dynamic Test Center AG (DTC) ist<br />
eine Aktiengesellschaft mit Beteiligung<br />
der Privatwirtschaft und der Berner<br />
Fachhochschule. Seit 1995 führt sie in<br />
Vauffelin Entwicklungen, Prüfungen,<br />
Untersuchungen und Schulungen in den<br />
Bereichen Fahrzeug- und Flugzeugsicherheit,<br />
im Fahrzeug-Engineering und in der<br />
Unfallanalyse durch. Ein Teil davon wird<br />
auf der DTC-Prüfstrecke durchgeführt, die<br />
2014 eingeweiht wurde. Die Geschäftsleitung<br />
mit Bernhard Gerster bildet die<br />
strategische Ebene des DTC, während<br />
die operative Ebene aus den Bereichen<br />
Aktive Sicherheit, Passive Sicherheit,<br />
Engineering-Services und DTC-Unfallanalyse<br />
sowie der Administration als<br />
Stabsstelle gebildet wird. Der AGVS ist<br />
einer der insgesamt acht Aktionäre des<br />
DTC. Alle Aktionäre haben ein Interesse<br />
an einem unabhängigen Prüfzentrum und<br />
stehen selbst in Verbindung mit Fahr- oder<br />
Flugzeugen sowie deren Sicherheit.<br />
Weitere Infos unter:<br />
dtc-ag.ch<br />
Bachelor of Science: Automobil-<br />
und Fahrzeugtechnik<br />
Die Berner Fachhochschule BFH bietet<br />
als einzige in der Schweiz den Studiengang<br />
«Bachelor of Science in Automobil- und<br />
Fahrzeugtechnik» an. Absolventinnen und<br />
Absolventen verfügen über umfassendes<br />
Know-how für die Entwicklung einer<br />
effizienten, sicheren und nachhaltigen<br />
Mobilität.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bfh.ch/de/studium/bachelor/automobiltechnik/<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>35
BILDUNG<br />
Elektromobilität<br />
Wenn ein Smart Roadster<br />
zum E-Mobil wird<br />
Um die jungen Berufsleute für die Elektromobilität zu begeistern und sie mit der Technologie vertraut zu<br />
machen, haben über 300 Lernende der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal anhand eines<br />
eigenen Projekts einen Verbrenner in ein Fahrzeug mit Batterie umgerüstet. Carla Stampfli<br />
One», zu bauen. «Ein sportliches, attraktives<br />
Auto umzubauen ist ein ideales Projekt, um<br />
Lernende für die Elektromobilität zu begeistern,<br />
sie zu motivieren und mit der neuen<br />
Technologie vertraut zu machen.» Mit dem<br />
Smart Roadster haben Benno Stöcklin und<br />
die jungen Berufsleute das ideale Modell<br />
für das GiBL-Projekt und das Umsetzen von<br />
handlungskompetenzorientiertem Unterricht<br />
gefunden: leicht, sportlich und bezahlbar.<br />
Während vier Jahren haben Lernende der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal am Smart Roadster<br />
gebaut. Im Dezember 2019 hat er die Strassenzulassung erhalten.<br />
Er bietet Platz für zwei Personen, wiegt<br />
weniger als 900 Kilogramm und ist mit der<br />
typischen Zweifarboptik ausgerüstet: der<br />
Smart Roadster. Das Modell, von dem aber<br />
hier die Rede ist, unterscheidet sich vom<br />
Original in einem Punkt: Statt eines Verbrennungsmotors<br />
sorgt ein Elektroantrieb für<br />
den nötigen Schub.<br />
Der Umbau geht auf das Projekt «E-GiBL One»<br />
der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule<br />
Liestal (Gibl) zurück. Das fächerübergreifende<br />
Vorhaben hat inklusive Sponsoring,<br />
Eventmanagement und Administration über<br />
20 Klassen beschäftigt, wie die GiBL mitteilt.<br />
Somit waren in den letzten vier Jahren über<br />
300 Lernende in elf verschiedenen Berufen<br />
mit total über 2000 Lernstunden am Umbau<br />
beteiligt. Dies gab den jungen Berufsleuten<br />
unterschiedlichster Fachrichtungen die einzigartige<br />
Möglichkeit, ihre Fähigkeiten an<br />
einem konkreten Objekt zu erlernen und zu<br />
erproben. Die Elektra Baselland (EBL) unterstützte<br />
mit ihrem Schwerpunktprogramm<br />
Elektromobilität und ihrem Know-how das<br />
Projekt. Im Dezember 2019 erhielt das umgerüstete<br />
E-Fahrzeug die Strassenzulassung<br />
vom zuständigen Amt.<br />
Die Idee für die Umrüstung stammt von Fachlehrer<br />
Benno Stöcklin. «Für den Unterricht<br />
gibt es diverse Anschauungsmodelle zum<br />
Thema Elektromobilität. Mit diesen können<br />
die Lernenden aber nur wenige Handlungskompetenzen<br />
erwerben. Ausserdem<br />
sind sie teuer», erzählt er. Serienfahrzeuge<br />
würden sich nicht für den Unterricht eignen,<br />
weil sie mit hohen Spannungen betrieben<br />
werden und nur von speziell ausgebildeten<br />
Fachkräften repariert werden dürfen. So<br />
kam Benno Stöcklin auf die Idee, mit den<br />
Lernenden ein eigenes E-Mobil, das «E-GiBL<br />
Die Umrüstung war intensiv und forderte<br />
die jungen Berufsleute heraus: Als erstes<br />
in das Projekt einbezogen wurden sieben<br />
Lernende von «Junior Car Cracks», dem Förderprogramm<br />
für leistungsstarke Lernende des<br />
AGVS beider Basel. Zu Beginn haben sie den<br />
Elektro-Umbau in allen Einzelheiten diskutiert<br />
und geplant sowie die nötige Leistung<br />
des Motors und der Akkus berechnet. Mit<br />
einer Technischen Berufsmaturitätsklasse<br />
wurden die errechneten Daten verifiziert und<br />
für gut befunden. So wurden laufend neue<br />
Klassen involviert: Automobilmechatroniker/-<br />
innen, Automobil-Fachleute, Konstrukteure/-<br />
innen, Polymechaniker/-innen, Carrossiers<br />
Fachrichtung Spenglerei, Maler/-innen und<br />
Lernende Grundschule Metall.<br />
Der Jugend die Elektromobilität schmackhaft<br />
machen, leistungsstärkere Lernende fördern<br />
und handlungskompetenzenorientierter<br />
Unterricht umsetzen <strong>–</strong> so das Ziel des Projekts<br />
«E-GiBL One». Mit der erfolgreichen Umrüstung<br />
des Smart Roadster in ein E-Mobil<br />
wurde dieses erfolgreich umgesetzt. <<br />
36<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
SwissSkills <strong>2020</strong><br />
Jetzt die besten<br />
Lernenden anmelden<br />
Wer sind die besten Automobil-Mechatroniker der Schweiz? Das Autogewerbe sucht die Nachfolger von<br />
Florent Lacilla, Steve Rolle und Damian Schmid. Die Garagisten sind dazu aufgerufen, ihre besten Lernenden<br />
für die Vorausscheidungen zu den SwissSkills <strong>2020</strong> anzumelden. André Bissegger<br />
Auch das grösste Abenteuer beginnt mit dem<br />
ersten Schritt <strong>–</strong> genau wie der Weg an die<br />
WorldSkills 2021 in Shanghai. In diesem Fall<br />
ist der erste Schritt die Anmeldung zur Vorausscheidung<br />
für die SwissSkills, die am 4. Juli<br />
in der Mobilcity in Bern stattfindet. Gesucht<br />
werden die besten Automobil-Mechatroniker/-innen,<br />
die sich für die Schweizer Berufsmeisterschaften<br />
vom 9. bis 13. September<br />
in der Bernexpo qualifizieren können. Wer<br />
dort zu den Medaillengewinnern gehört, hat<br />
anschliessend die Chance, sich via EuroCup<br />
einen Platz an den WorldSkills zu sichern<br />
<strong>–</strong> und als Nachfolger von Damian<br />
Schmid (Bild) das Schweizer Autogewerbe<br />
an den Berufsweltmeisterschaften<br />
zu vertreten!<br />
«Die WorldSkills sind<br />
eine einmalige Sache»,<br />
schwärmte<br />
der Toggen burger<br />
nach seiner Teilnahme im russischen Kazan.<br />
Er nahm neben seinem starken fünften Platz<br />
und einem Diplom bleibende Eindrücke und<br />
Erinnerungen mit nach Hause <strong>–</strong> wie beispielsweise<br />
die pompöse Eröffnungsfeier mit dem<br />
Einzug in die mit 40 000 Zuschauern gefüllte<br />
Arena, den grossen Support, den er vor Ort<br />
und in der Schweiz erhielt, oder die Freundschaften,<br />
die im Team entstanden sind. «Die<br />
Stimmung war sehr gut und wir hatten es<br />
immer lustig.»<br />
Aber auch sein Arbeitgeber profitierte von<br />
Schmids Erfahrungen und intensiven Vorbereitungen.<br />
«Ich konnte im Training und im<br />
Wettkampf viel lernen und will das nun in<br />
meinen Arbeitsalltag integrieren», erklärte<br />
Schmid nach seiner Rückkehr aus Russland.<br />
Eine Teilnahme an den SwissSkills verändert<br />
also nicht nur das Leben der Teilnehmer <strong>–</strong> die<br />
Ausbildungsbetriebe erhalten neben Ruhm<br />
und Ehre einen topmotivierten und hervorragend<br />
ausgebildeten Mitarbeiter zurück.<br />
Alle Informationen zu den Teilnahmebedingungen<br />
und zur Anmeldung gibt es auf<br />
Seite 38 und 39. <<br />
Weniger Sorgen<br />
für Selbstständige.<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>37
BILDUNG<br />
Nach 2014 und 2018 werden die SwissSkills zum dritten Mal in der Geschichte zentral in Bern<br />
ausgetragen. Junge Männer und Frauen messen sich in der BERNEXPO in mehr als 70 Berufen.<br />
Die SwissSkills <strong>2020</strong> werden nicht nur zu einer Berufsmeisterschaft der Superlative, sondern<br />
auch zu einem unvergesslichen Erlebnis für Tausende von motivierten jungen Fachkräften.<br />
Wir suchen die besten Automobil-<br />
Mechatroniker/-innen der Schweiz!<br />
Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />
(AGVS) sucht die besten Nachwuchskräfte<br />
aus dem Beruf Automobil<br />
Mechatroniker/-in EFZ. Die drei Erstklassierten<br />
an den SwissSkills nehmen<br />
am EuroCup teil, wo sich einer (oder<br />
eine) aus dem Trio für die WorldSkills<br />
2021 in Shanghai qualifizieren kann.<br />
Arbeitgeber, Berufsbildner, Berufsschullehrer<br />
und Werkstattlehrer sind herzlich<br />
eingeladen, den Berufsverband bei<br />
dieser Suche zu unterstützen.<br />
In den letzten Jahren haben die<br />
Schweizer Automobil-Mechatroniker<br />
an den Berufsweltmeisterschaften<br />
stets Spitzenplätze belegt und damit<br />
den Nachweis für das hohe Niveau der<br />
Ausbildung in den Schweizer Garagenbetrieben<br />
und Berufsschulen erbracht.<br />
Wer ist dabei?<br />
Die Ausschreibung richtet sich an<br />
Automobil-Mechatronikerinnen und<br />
-Mechatroniker mit Jahrgang 1999<br />
und jünger. Die Teilnehmenden müssen<br />
das Qualifikationsverfahren (QV,<br />
Lehrabschlussprüfung) spätestens im<br />
Sommer <strong>2020</strong> abge schlossen und dabei<br />
in den Berufskenntnissen (BK) und den<br />
praktischen Arbeiten (PA) mindestens<br />
die Note 4,8 erreicht haben.<br />
Für Lernende, die das QV im Sommer<br />
<strong>2020</strong> abschliessen werden, müssen<br />
für die Bewerbung ebenfalls im<br />
Durch schnitt die Noten 4,8 in den<br />
Erfah rungs noten der überbetrieblichen<br />
Kurse und in den Berufskenntnissen<br />
nach gewiesen werden.<br />
Der Weg an die WorldSkills 2021 in Shanghai:<br />
So läuft es:<br />
1. Anmelden bis spätestens am 15. Mai <strong>2020</strong><br />
Den Bewerbungsbogen gibt es online unter<br />
www.autoberufe.ch/de/events/berufsmeisterschaft.<br />
2. Vorausscheidungen: Samstag, 4. Juli <strong>2020</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />
Voraussichtlich 16 Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich für die<br />
Schweizer Meisterschaft.<br />
3. SwissSkills: 9. bis 13. September <strong>2020</strong> in der BERNEXPO in Bern<br />
Die ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten nehmen an der Schweizer<br />
Berufsmeisterschaft im Rahmen der SwissSkills teil.<br />
4. EuroCup: Ort und Zeit noch offen<br />
Die drei Medaillengewinner der Schweizer Meisterschaft messen sich mit<br />
Kandidaten aus Deutschland, Österreich, Italien und Luxemburg.<br />
5. WorldSkills: 22. bis 27. September 2021 in Shanghai<br />
Einer der drei Schweizer EuroCup-Kandidaten reist an die WorldSkills nach China<br />
und kämpft um den Weltmeistertitel in «Automobile Technology».<br />
AGVS | UPSA<br />
Wölflistrasse 5<br />
Postfach 64<br />
3000 Bern 22<br />
Telefon: 031 307 15 15<br />
Arjeta Sulejmani<br />
arjeta.sulejmani@agvs-upsa.ch<br />
www.autoberufe.ch<br />
38<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
viva.ch<br />
Vorausscheidungen: Samstag, 4. Juli <strong>2020</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />
SwissSkills: 9. bis 13. September <strong>2020</strong> in der BERNEXPO in Bern<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>39
BILDUNG<br />
Autef-Ferndiagnose im Irak<br />
Wie ein Schweizer Automechaniker<br />
in Kirkuk über die Runden kommt<br />
Vor 20 Jahren kam Mohammed Najim als Flüchtling in die Schweiz. Vor einigen Monaten kehrte er zurück in sein<br />
«erstes Heimatland» und gründete in Kirkuk im Norden des Iraks seine eigene Garage. Das ist nicht ganz einfach<br />
in diesem vom Krieg gebeutelten Land. Sandro Compagno<br />
«Die Sicherheitslage ist bis heute schwierig»,<br />
sagt Mohammed Najim. Der 40-Jährige<br />
lebt mit seiner Frau, den vier Kindern<br />
und seinen Eltern im Zentrum der Stadt.<br />
Die Eltern waren auch der Hauptgrund,<br />
warum Mohammed Najim im Herbst<br />
2019 nach 20 Jahren in seine alte Heimat<br />
zurückgekehrt ist. «Ich fühle mich heute<br />
mehr als Schweizer denn als Iraker. Wir<br />
haben alle das Schweizer Bürgerrecht.»<br />
Schon im Irak hatte Mohammed Najim<br />
den Beruf des Automechanikers erlernt.<br />
Als er vor 20 Jahren in die Schweiz<br />
floh, ging es zuerst darum, Deutsch zu<br />
lernen. Mohammed Najim besuchte hier<br />
die Berufsschule und arbeitete während<br />
acht Jahren bei der Klaus AG in Gossau<br />
und später in verschiedenen Garagen als<br />
Automobil-Fachmann, wo er vor allem mit<br />
Dieselaggregaten von LKW zu tun hatte.<br />
Fahrzeugdiagnose als Herausforderung: Mohammed Najim in seiner Werkstatt in der nordirakischen Stadt Kirkuk.<br />
Die Verbindung zur Schweiz nutzt Mohammed<br />
Najim heute in seinem beruflichen Alltag<br />
im Irak. «Wenn ich mit einer Fahrzeugdiagnose<br />
nicht weiterkomme, unterstützt<br />
mich die Firma Autef in Reiden», erzählt der<br />
Garagist. Denn die Arbeit im Irak ist komplex<br />
<strong>–</strong> nur schon aufgrund der vielen unterschiedlichen<br />
Fahrzeugtypen, mit denen er es in<br />
seiner Werkstatt zu tun bekommt: «Toyota,<br />
Jeep, Chrysler, Dodge, Chevrolet, Hyundai,<br />
Kia, Nissan, Mazda, VW, Peugeot… Dazu<br />
kommen verschiedene chinesische Marken.»<br />
Kirkuk kennt man hierzulande vor allem aus<br />
den Nachrichten. Denn die Stadt hat eine bewegte<br />
jüngere Geschichte: Die Ölquellen,<br />
die in den 1920er-Jahren entdeckt wurden,<br />
weckten Begehrlichkeiten. Kirkuk wurde zum<br />
Zankapfel verschiedener Ethnien. Unter dem<br />
irakischen Diktator Saddam Hussein wurden<br />
rund 250 000 Kurden aus Kirkuk vertrieben.<br />
Auch das Terrorkalifat des sogenannten<br />
«Islamischen Staats» hatte es auf die Millionenstadt<br />
im Norden des Iraks abgesehen. Doch die<br />
kurdischen Peschmerga konnten die Angriffe<br />
mithilfe von bewaffneten Bewohnern und der<br />
US-Luftwaffe abwehren.<br />
Die Beratungstätigkeit in den Irak sei zufällig<br />
zustande gekommen, sagt Autef-Partner<br />
Markus Roth. Mohammed Najim hatte sich<br />
für Fahrzeugdiagnosen noch in der Schweiz<br />
ein Multimarkendiagnosegerät von Mahle-<br />
Brain Bee gekauft. Geliefert und aufgesetzt<br />
haben es Bernward Limacher und Markus<br />
Roth von Autef. Die beiden unterstützen<br />
40<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
den Automechaniker bis heute, wenn er<br />
bei einem Problem einmal nicht weiterkommt.<br />
«Mohammed ist ein hervorragender<br />
Schrauber. Die Fahrzeugdiagnose hat er nie<br />
fundiert gelernt <strong>–</strong> er muss sich also alles selbst<br />
aneignen», sagt Markus Roth. Die Hilfe aus<br />
der Schweiz ist kostenlos, Mohammed Najim<br />
dankbar für die Unterstützung: «Mit ihrem<br />
Wissen konnten mir Bernward und Markus<br />
schon oft weiterhelfen.» Die Ferndiagnose<br />
vom unteren Wiggertal in den nördlichen Irak<br />
läuft unkompliziert via WhatsApp. Markus<br />
Roth: «Wenn es möglich ist, beantworte ich<br />
die Fragen sofort. Wenn ich mit einem Kurs<br />
besetzt bin, kann es halt schon einmal ein<br />
paar Stunden dauern.»<br />
Denn die Zeit ist ein wichtiger Faktor:<br />
Der irakische Werkstattkunde hat es<br />
in aller Regel eilig, wie Mohammed Najim<br />
schmunzelnd erzählt: «Der Kunde bringt sein<br />
Auto in meine Garage und erwartet, dass ich<br />
alles stehen und liegen lasse und es im Nu<br />
repariere…» Oft sind es Pannen des Kraftstoff-Systems,<br />
die den Automechaniker beschäftigen:<br />
«In der Schweiz ist das eigentlich<br />
nie ein Problem.» Ironie der Geschichte: Der<br />
kurdische Teil des Iraks sitzt auf gewaltigen<br />
Ölvorkommen, doch die Qualität des Benzins<br />
und des Diesels ist minderwertig <strong>–</strong> gerade<br />
moderne Motoren ertragen das nur schlecht.<br />
Eine weitere Schwierigkeit ist die Verfügbarkeit<br />
von Ersatzteilen. «Nicht immer<br />
finde ich Original-Ersatzteile. Statt minderwertige<br />
Ware einzubauen, helfe ich mir oft<br />
auch mit gebrauchten Ersatzteilen», erzählt<br />
der 40-Jährige.<br />
Mohammed Najim hat mit seiner Werkstatt<br />
ein Auskommen in der alten Heimat gefunden.<br />
Temporär beschäftigt er sogar einen<br />
Mitarbeiter: «Natürlich kann man das nicht<br />
mit den Löhnen in der Schweiz vergleichen.<br />
Aber ich komme über die Runden.» Ob der<br />
Doppelbürger seine Zukunft und die seiner<br />
Familie auch in Zukunft im Irak sieht, lässt<br />
er offen: «Die Sicherheitslage ist immer noch<br />
problematisch.» Erschwerend kommt die<br />
Ausbreitung des Coronavirus hinzu; Anfang<br />
März meldete der Irak als erstes Land der<br />
arabischen Welt einen Toten. Das öffentliche<br />
Leben in Kirkuk sei nahezu zum Erliegen gekommen,<br />
meldete Mohammed Najim Mitte<br />
des Monats. Wie und wo es weitergeht, weiss<br />
er derzeit nicht. Klar sei nur eines: Egal ob in<br />
der Schweiz oder im mittleren Osten <strong>–</strong> seine<br />
Zukunft liege im Autogewerbe. <<br />
«Mohammed ist ein hervorragender Schrauber»: Die Autef-Partner Bernward Limacher (links) und Markus Roth.<br />
Uns bewegt<br />
MOBILITÄT<br />
Wenn es um die Zukunft von<br />
Garagen geht, ist Bosch der<br />
richtige Partner.<br />
boschcarservice.ch<br />
Uns bewegt, was Sie bewegt.
BILDUNG<br />
AGVS Business Academy<br />
APRIL<br />
Elektro-Instruktion für<br />
Hochvolt-Systeme in Elektro- und<br />
Hybridfahrzeugen<br />
> > 23./24. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, AGVS St. Gallen<br />
> > 13./14. Mai <strong>2020</strong>, Bildungszentrum<br />
Autogewerbe Kanton Bern<br />
> > 27./28. Mai <strong>2020</strong>, Bildungszentrum<br />
Autogewerbe Kanton Bern<br />
> > 23./24. Oktober <strong>2020</strong>, TBZ Zürich<br />
> > 6./7. November <strong>2020</strong>, ibW Chur<br />
Weitere Ausbildungspartner online: www.agvsupsa.ch/de/berufsbildung/hochvolt-zertifizierung<br />
Das Google Basics Training für<br />
den Autohandel<br />
Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen optimal<br />
präsentieren und mögliche Marketingangebote<br />
wie Google Adwords selbst steuern können.<br />
> > 27. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />
> > 22. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />
MAI<br />
Social Media im Autohaus.<br />
Facebook, Instagram und Youtube.<br />
Keine Likes, sondern Leads.<br />
Von den Grundregeln der Kommunikation über<br />
Ihre Rolle als Führungsperson. Aktuelle Führungssituationen<br />
werden im Seminar besprochen<br />
und Sie erhalten so die Gelegenheit, gemeinsam<br />
Lösungen zu erarbeiten.<br />
> > 8. Mai <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 28. September <strong>2020</strong>, Horw<br />
Lehrgang DAB+<br />
In Zusammenarbeit mit der Schweizer-Radiobranche,<br />
DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />
Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />
mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />
> > 27. Mai <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> > 20. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />
Bildungsangebot von SANU: Fit für<br />
Elektromobilität <strong>–</strong> Wie begegne ich<br />
E-Fahrzeug-Kunden auf Augenhöhe?<br />
> > 15. Mai <strong>2020</strong> oder 26. Juni <strong>2020</strong>, Biel<br />
sanu.ch/20SMEM<br />
Bildungsangebot von GIBB:<br />
Basiskurs E-Mobilität<br />
> > 16. Mai <strong>2020</strong>, GIBB Bern<br />
gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik<br />
MwSt-Grundkurs<br />
Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />
mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />
beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />
Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />
haben.<br />
> > 26. Mai <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 23. September <strong>2020</strong>, Horw<br />
JUNI<br />
MwSt-Fortsetzungs- und<br />
Vertiefungskurs<br />
> > 3. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 29. September <strong>2020</strong>, Horw<br />
Occasionsmanagement<br />
Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />
richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />
unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />
und die dynamische Preisstrategie.<br />
> > 3. Juni <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> > 9. September <strong>2020</strong>, Bern<br />
Grundlagen Flottenverkauf<br />
> > 12. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 16. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
JULI<br />
Facebook, Xing, Twitter et<br />
WhatsApp dans la vente automobile<br />
L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />
pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />
de vendre encore plus efficacement.<br />
> > 6 juillet <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
AUGUST<br />
Basisseminar für<br />
Automobil-Verkaufsberater<br />
Automobil-Verkaufsberater/-innen sind umfassend<br />
informierte, flexible Ansprechpartner für<br />
eine immer anspruchsvoller werdende Kundschaft.<br />
Durch ihr freundliches, kompetentes<br />
Auftreten schafft diese Fachperson Vertrauen<br />
und zufriedene Kunden. Dauer: 10 Tage.<br />
> > Start Seminar: 17. August <strong>2020</strong>, Bern<br />
Automobil-Verkaufsberater/in mit<br />
eidg. Fachausweis<br />
Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />
abgeschlossen werden. Sind alle erfolgreich<br />
bestanden, steht der Weg zum eidgenössischen<br />
Fachausweis offen. Dauer: drei Semester,<br />
berufsbegleitend.<br />
> > Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong> in<br />
Winterthur oder 26. August <strong>2020</strong> in Bern<br />
42<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
SEPTEMBER<br />
Cours d’introduction « Orfo 2012<br />
employé-es de commerce »<br />
> > 8. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
> > 18. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
Séminaire de gestion des occasions<br />
Les participants apprennent comment bien gérer<br />
leurs véhicules d’occasion. La présentation, le<br />
processus de reprise et la stratégie dynamique<br />
de prix en font partie.<br />
> > 10 septembre <strong>2020</strong>, Paudex<br />
OKTOBER<br />
Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />
Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />
Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />
der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012)<br />
> > 22. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
> > 27. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />
AGVS DIDAKTIK-<br />
MODULE<br />
«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />
einsetzen»<br />
> > 20. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 21. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />
> > 7. Mai <strong>2020</strong>, Visp<br />
> > 5. Juni <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
> > 13. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />
«Lernende selektieren»<br />
> > 15. Mai <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />
> > 10. Juni <strong>2020</strong>, Chur<br />
> > 19. August <strong>2020</strong>, Weinfelden<br />
> > 4. November <strong>2020</strong>, Sissach<br />
> > 8. Dezember <strong>2020</strong>, Mülenen<br />
«Junge Erwachsene führen und<br />
Krisen überwinden»<br />
> > 2. Juni <strong>2020</strong>, Winterthur<br />
> > 11. August <strong>2020</strong>, Bern<br />
> > 11. September <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />
> > 2. Dezember <strong>2020</strong>, Sissach<br />
Weitere Daten und Orte werden laufend<br />
online ergänzt.<br />
UPSA MODULES<br />
DIDACTIQUES<br />
« Sélectionner les personnes en<br />
formation »<br />
> > 24 avril <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
« Utiliser avec compétence les<br />
instruments des nouvelles<br />
ordonnances de formation »<br />
> > 25 juin <strong>2020</strong>, Yverdon<br />
Diese und weitere interessante Themen<br />
finden Sie online in der Business Academy.<br />
Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />
Andere Kurse werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />
finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />
Rubrik: AGVS Business Academy<br />
Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />
dans la Business Academy en ligne.<br />
Les cours sont proposés dans la langue<br />
correspondante. D’autres cours seront proposés<br />
ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />
Rubrique: UPSA Business Academy<br />
TBZ<br />
HF<br />
Technische Berufsschule Zürich<br />
Höhere Fachschule HF<br />
Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />
Tel. 044 446 95 11<br />
admin.hf@tbz.zh.ch<br />
www.tbz.ch/weiterbildung<br />
Weiterbildung = Weiterkommen<br />
-Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />
-Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS*<br />
-Werkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis*<br />
(*auch als Abendkurs möglich)<br />
Anruf genügt: 044 446 95 11<br />
und Ihr kostenloser Platz am<br />
Infoabend ist reserviert.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Infoabend:<br />
6. Mai ´20<br />
18.00h<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>43
BILDUNG<br />
Wegen der Coronavirus-<br />
Krise kann es zu Terminverschiebungen<br />
kommen.<br />
Sämtliche Angebote werden<br />
daher laufend online aktualisiert.<br />
Bitte vergewissern Sie<br />
sich dort, ob das von Ihnen<br />
gewünschte Angebot zum im<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> aufgeführten<br />
Zeitpunkt durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />
AARGAU<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 6. Mai <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
Dienstag, 16. Juni <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
(letzter Infoabend vor Lehrgangsstart)<br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 9. September <strong>2020</strong><br />
Ort: Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />
> > wbzlenzburg.ch<br />
BERN<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 7. Mai <strong>2020</strong><br />
Mittwoch, 24. Juni <strong>2020</strong><br />
Start Lehrgang: Mittwoch, 26. August <strong>2020</strong><br />
Ort: Mobilcity, Bern<br />
> > agvs-upsa.ch<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Anmeldeschluss: 29. Mai <strong>2020</strong><br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Mittwoch, 12. August <strong>2020</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />
Anmeldeschluss: 28. Mai 2021<br />
Nächster Studienbeginn: August 2021<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Werkstattkoordinator/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Freitag, 14. August <strong>2020</strong><br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
Kundendienstberater/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Nächster Studienbeginn:<br />
Mittwoch, 3. Februar 2021<br />
Ort: GIBB<br />
> > gibb.ch<br />
CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />
Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />
> > ibw.ch<br />
ST. GALLEN<br />
Automobildiagnostiker/-in BP<br />
Neu mit Einführungstagen<br />
Informationsabend: Mittwoch, 20. Mai <strong>2020</strong>,<br />
19 Uhr im Ausbildungszentrum<br />
Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />
Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />
> > agvs-abz.ch<br />
WINTERTHUR<br />
Kundendienstberater/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Dienstag, 27. Oktober <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Start Lehrgang: 8. Januar 2021<br />
Ort: STF Winterthur<br />
> > stfw.ch/akb<br />
Automobil-Verkaufsberater/-in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong><br />
Ort: STF Winterthur<br />
> > stfw.ch/aavb<br />
Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
Lehrgangsstart: 25. August 2021<br />
Ort: STF Winterthur<br />
> > stfw.ch/abwa<br />
Automobildiagnostiker/-in<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
Informationsabend:<br />
Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />
Nächster Studienbeginn: 2./3. September <strong>2020</strong><br />
Ort: STF Winterthur<br />
> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />
44<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
ZÜRICH<br />
Weiterbildungen im<br />
Automobilgewerbe<br />
Informationsabend:<br />
Mittwoch, 6. Mai <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />
> > tbz.ch<br />
Betriebswirt/-in<br />
im Automobilgewerbe<br />
jeweils freitags<br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> > tbz.ch<br />
Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />
mit Zertifikat AGVS<br />
Donnerstagabend<br />
Ort: TBZ Zürich<br />
> > tbz.ch<br />
PAUDEX<br />
Diplôme fédéral de gestionnaire<br />
d’entreprise de la branche<br />
automobile<br />
Séance d’information<br />
Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
Coordinateur d’atelier automobile<br />
Lieu: Centre Patronal de Paudex<br />
> > romandieformation.ch<br />
YVERDON<br />
Diagnosticien d’automobiles<br />
Prochaine session : janvier 2021<br />
Jour du cours, les mardi, jeudi et samedi matin<br />
Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />
Yverdon-les-Bains<br />
> > formation.upsa-vd.ch<br />
Aus den Sektionen<br />
Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />
melden Sie uns bitte jeweils Ihre Daten<br />
zu den aktuellen Infoveranstaltungen und<br />
Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />
myfuture@agvs-upsa.ch.<br />
Informationen zu allen Weiter bildungen<br />
erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />
ERFA «ASA-CONTROL <strong>2020</strong>»<br />
IN IHRER GEGEND<br />
Das neue, benutzerfreundliche asa-control <strong>2020</strong> ist da<br />
Auf Wunsch organisieren wir für die KOPAS eine praxisorientierte<br />
asa-control Schulung in verschiedenen Regionen.<br />
Der Besuch dieser Weiterbildung zählt als ERFA Tagung und<br />
ist im BAZ-Mitgliederbeitrag inbegriffen, Sie erhalten einen<br />
schriftlichen Nachweis. Der Kurs wird nur bei Erreichen<br />
der minimalen Teilnehmerzahl durchgeführt.<br />
Zielpublikum: KOPAS, Diese Personen haben den Grundkurs<br />
für Arbeitssicherheit bereits absolviert.<br />
Lernziel: Die Teilnehmer können die Branchenlösung BAZ<br />
mittels « asa-control » im Betrieb anwenden.<br />
Dauer: ½ Tag, Vormittag 8.30 <strong>–</strong> 12.00 Uhr /<br />
Nachmittag 13.30 <strong>–</strong> 17.00Uhr<br />
Anmeldung: www.safetyweb.ch / Kurse / asa-control<br />
Montag Dienstag Sprache Ort<br />
24.3.<strong>2020</strong> D BL: Sissach, AGVS üK,<br />
abgesagt 07.4.<strong>2020</strong> D BE: Bern, Mobilcity AGVS Zi. SR5<br />
14.4.<strong>2020</strong> D SG: St. Gallen, AGVS üK<br />
21.4.<strong>2020</strong> D ZH: Schlieren, Emil Frey<br />
09.6.<strong>2020</strong> D SO: Egerkingen, ALFAG<br />
22.6.<strong>2020</strong> D SG: St. Gallen, AGVS üK<br />
07.7.<strong>2020</strong> D ZH: Schlieren, Emil Frey<br />
11.8.<strong>2020</strong> D BE: Bern, Mobilcity AGVS, Zi. SR8<br />
18.8.<strong>2020</strong> D SO: Egerkingen, ALFAG<br />
24.8.<strong>2020</strong> D LU: Horw üK AGVS<br />
24.8.<strong>2020</strong> D UR: Altdorf, Gewerbeschule Zi 311<br />
Freundliche Grüsse<br />
Karl Baumann, Geschäftsleiter<br />
Arjeta Sulejmani, Geschäftsstelle<br />
Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />
des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />
Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />
Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />
E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />
be safe!<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>45
BILDUNG<br />
Qualifikationsverfahren für Automobil-Assistenten EBA nach BiVo 2018<br />
Das erwartet die Automobil-<br />
Assistenten an der Schlussprüfung<br />
Nach der neuen Bildungsverordnung (BiVo) werden die ersten Automobil-Assistenten im Mai/Juni <strong>2020</strong> die erste<br />
Schlussprüfung absolvieren. Rund 350 Jugendliche haben in den letzten zwei Jahren ihre Ausbildung durchlaufen<br />
und sind jetzt mit den letzten Vorbereitungen für die Schlussprüfung beschäftigt.<br />
Arnold Schöpfer, Grundbildung & höhere Berufsbildung beim AGVS<br />
Mit der Einführung der neuen BiVo wurde auch die Schlussprüfung<br />
beim Automobil-Assistenten angepasst: Sie wurde ebenfalls handlungskompetenzorientiert<br />
aufgebaut. Zudem werden die Lernenden<br />
neu ihre Ausbildungsunterlagen <strong>–</strong> das elektronische Lehrmittel von<br />
der Berufsfachschule und das elektronische Praxishandbuch von den<br />
überbetrieblichen Kursen <strong>–</strong> offline oder in Papierform an den Prüfungen<br />
benutzen dürfen.<br />
Die Qualifikationsbereiche werden im Qualifikationsverfahren noch<br />
immer gleich bezeichnet: «Praktische Arbeiten» (PA), «Berufskenntnisse»<br />
(BK), «Allgemeinbildung» und «Erfahrungsnote».<br />
Die «Praktischen Arbeiten» werden doppelt gewichtet und die restlichen<br />
einfach. Es wird weiterhin sieben praktische Posten bei den<br />
PA geben. Die Dauer pro Posten wurde neu auf 50 Minuten festgelegt.<br />
So dauert die praktische Prüfung insgesamt 350 Minuten.<br />
«Praktische Arbeiten» Bei den PA werden die verschiedenen Leistungsziele<br />
den einzelnen Posten zugeteilt: Neu wird es drei Positionsnoten<br />
geben. Diese entsprechen den Handlungskompetenzbereichen<br />
«Prüfen und Warten von Fahrzeugen», «Austauschen von<br />
Verschleissteilen» und «Unterstützen von betrieblichen Abläufen».<br />
Sie sind jeweils auf eine ganze oder halbe Note gerundet.<br />
«Berufskenntnisse» Bei den «Berufskenntnissen» gibt es vier Positionsnoten.<br />
Die ersten drei entsprechen ebenfalls den Handlungskompetenzbereichen.<br />
Die Position 4 ist neu das Fachgespräch (mündliche<br />
Prüfung). Dieses wird in zwei Arbeitssituationen vernetzt mit<br />
den drei Kompetenzbereichen stattfinden. Von diesen zwei Arbeitssituationen,<br />
welche in 30 Minuten Prüfungszeit erfolgen werden,<br />
können die Lernenden im Vorfeld eine Arbeitssituation selber auswählen.<br />
Die Zweite wird ihnen von den Experten zugeteilt. In diesem<br />
Fachgespräch werden die Berufskenntnisse in Verbindung mit<br />
der Praxis überprüft.<br />
«Allgemeinbildung» Die «Allgemeinbildung» findet im gleichen<br />
Rahmen wie bisher statt.<br />
Postenarbeiten zu<br />
den Handlungskompetenzen<br />
7 Posten zu 50<br />
Minuten und 20<br />
Punkten<br />
Praktische Arbeiten (PA) (Bestehensnorm: Note ≥ 4,0)<br />
Prüfungszeit 5 h 50 min 40 %<br />
Position 1<br />
(HKB1) Prüfen<br />
und Warten<br />
von Fahrzeugen<br />
50 P 33 1 / 3 %<br />
Posten 1 (1.3) 20<br />
Position 2<br />
(HKB2)<br />
Austauschen von<br />
Verschleissteilen<br />
60 P 33 1 / 3 %<br />
Posten 1 (2.1) 20<br />
Posten 3 (2.2) 20<br />
Posten 4 (2.4) 20<br />
Position 3<br />
(HKB3) Unterstützen<br />
von<br />
betrieblichen<br />
Abläufen<br />
30 P 33 1 / 3 %<br />
Posten 5 (1.1 + 3.x) 10 10<br />
Posten 6 (1.4 + 3.x) 10 10<br />
Posten 7 (1.2 + 3.x) 10 10<br />
• Die Postenarbeiten prüfen eine Auswahl aus den aufgeführten Handlungskompetenzen<br />
(Ziffern in Klammern)<br />
• Bei mehreren Handlungskompetenzen pro Posten muss jeweils mindestens eine<br />
Handlungskompetenz pro HK-Bereich bewertet werden (z.B. Posten 5: 1.1 plus 3.x)<br />
• 3.x bedeutet freie Auswahl aus den entsprechenden Leistungszielen der<br />
Handlungskompetenzen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5<br />
• Pro Postenarbeit 2 Punkte für MSSK- Bewertung<br />
«Erfahrungsnote» Bei der Erfahrungsnote wird der Durchschnitt<br />
der vier Semesternoten vom Unterricht in den Berufskenntnissen in<br />
der Berufsfachschule und der Durchschnitt der vier Noten von den<br />
überbetrieblichen Kursen berechnet. Somit gibt es eine Note (gerundet<br />
auf eine halbe oder ganze Note) aus der Berufsfachschule und<br />
eine Note (gerundet auf eine halbe oder ganze Note) aus dem üK,<br />
welche dann auf eine Zehntelnote gerundet wird.<br />
Die Prüfung hat bestanden, wer bei den praktischen Arbeiten und<br />
bei der Schlussnote mindestens die Note 4,0 erreicht. <<br />
Bei Redaktionsschluss<br />
war noch nicht entschieden,<br />
ob das Qualifikationsverfahren<br />
<strong>2020</strong><br />
aufgrund der aktuellen<br />
Situation in der geplanten<br />
Form durchgeführt<br />
werden kann.<br />
Weitere Infos unter:<br />
autoberufe.ch<br />
46<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
BILDUNG<br />
Jokertage<br />
Volvo Trucks fördert<br />
Eigenverantwortung<br />
Bei der Volvo Group Schweiz können Lernende ab August <strong>2020</strong> zwei Jokertage pro Jahr einziehen. Damit will<br />
das Unternehmen die Ehrlichkeit und Eigenverantwortung seiner Lernenden fördern. André Bissegger<br />
Gemäss einem Bericht von «20 Minuten» ist<br />
die Volvo Group die erste Schweizer Firma, die<br />
Lernenden Jokertage gewährt. Denn Jokertage<br />
kannte man in der Schweiz bisher nur<br />
in der Schule. «Wir haben uns gefragt, wieso<br />
sie in der Schule eingeführt worden sind und<br />
was der Unterschied ist, wenn wir sie auch<br />
einführen würden», sagt Remo Motta. Er ist<br />
Marketing- und Kommunikationschef bei<br />
der Volvo Group Schweiz, die den Vertrieb<br />
und die Serviceleistungen für Volvo Trucks<br />
und Renault Trucks organisiert.<br />
Das Unternehmen verspricht sich unter<br />
anderem, dass es mit dieser Massnahme<br />
seine Attraktivität als Ausbildungsbetrieb<br />
steigern kann. «Wir können den Lernenden<br />
mit den zusätzlichen Freitagen einen Mehrwert<br />
bieten», ist Motta überzeugt.<br />
Denn der grosse Vorteil von Jokertagen:<br />
Man kann der Arbeit unkompliziert fernbleiben<br />
<strong>–</strong> ohne Diskussionen oder ohne eine<br />
Begründung liefern zu müssen. Das heisst,<br />
man muss auch keine Ausreden erfinden,<br />
wenn man vielleicht an einer Party am<br />
Vorabend über die Stränge geschlagen hat<br />
oder spontan Blau machen will. «Vielleicht<br />
braucht man auch einfach einmal eine<br />
Pause, ohne dabei ein schlechtes Gewissen<br />
haben zu müssen», sagt Motta. Gerade der<br />
Übergang von der Schule ins Berufsleben sei<br />
nicht einfach und anstrengend.<br />
Möglich ist auch, dass mit Jokertagen die Anzahl<br />
verlorener Arbeitsstunden sinkt: Wer<br />
heute nur einen Tag zuhause bleibt, macht<br />
sich rasch verdächtig, einfach Blau machen<br />
zu wollen. Deshalb bleiben einige der Arbeit<br />
gleich zwei oder drei Tage fern <strong>–</strong> eventuell<br />
auch mit erschwindeltem Arztzeugnis, wie<br />
es im «20 Minuten»-Bericht heisst.<br />
Für Motta ist daher klar: «Die Jokertage<br />
sollen Ehrlichkeit und Eigenverantwortung<br />
unserer Lernenden fördern.» Bei der Volvo<br />
Group Schweiz lebe man eine offene<br />
Kommunikationskultur. Ganz frei können<br />
die Jokertage bei der Volvo Group aber nicht<br />
eingesetzt werden: An Schultagen oder am<br />
jährlichen Lernendentag ist der Einsatz<br />
verboten. <<br />
Lernende der Volvo Group Schweiz können ab Sommer<br />
Jokertage beziehen.<br />
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VERBAND & SEKTIONEN<br />
Grundbildung<br />
Automobil-Fachmann/-frau:<br />
Die Kompetenzen werden erweitert<br />
Der AGVS verstärkt sein Engagement für die Umwelt und hat die Fachbewilligung für den Umgang mit<br />
Kältemitteln auch in die Grundbildung Automobil-Fachmann/-frau integriert. Zusätzlich zum EFZ muss neu<br />
auch ein Kompetenzausweis erworben werden. Carla Stampfli<br />
Was beim/bei der Automobil-Mechatroniker/-<br />
-in seit 2006 der Fall ist, trifft nun auch für<br />
den/die Automobil-Fachmann/-frau zu: Die Integration<br />
der Fachbewilligung für den Umgang<br />
mit Kältemitteln in die Ausbildung. Damit<br />
verstärkt der AGVS sein Engagement für<br />
die Umwelt und kann noch mehr Lernende<br />
für das Thema sensibilisieren. Denn Kältemittel<br />
(R134a und 123yf) sind Treibhausgase und<br />
schädlich, wenn sie in die Umwelt gelangen.<br />
Der Weg zur Fachbewilligung sieht wie folgt<br />
aus: Neu absolvieren die Lernenden der beiden<br />
oben genannten Grundbildungen im<br />
4. Semester in der Berufsfachschule eine theoretische<br />
Prüfung (KN-Umwelt). Diese dauert<br />
60 Minuten und setzt sich aus 60 Fragen zusammen,<br />
die auf einer elektronischen Plattform<br />
beantwortet werden müssen. Die Lernenden<br />
dürfen dafür elektronische Lehrmittel<br />
zur Unterstützung beiziehen. Die theoretische<br />
Prüfung ist bestanden, wenn mindestens 33<br />
Punkte (Note 4.0) erzielt werden. Nach erfolgreicher<br />
Prüfung erhalten die jungen Berufsleute<br />
einen Kompetenzausweis <strong>–</strong> der jedoch seine<br />
Gültigkeit als Fachbewilligung Kältemittel<br />
nur hat, wenn auch die Schlussprüfung bestanden<br />
wird. Das heisst: Während bei den<br />
Automobil-Mechatronikern früher das EFZ als<br />
Fachbewilligung ausreichte, müssen nun die<br />
erwähnten Lernenden zusätzlich einen Kompetenzausweis<br />
erwerben.<br />
Wie der/die Automobil-Mechatroniker/-in absolvieren neu auch die Lernenden der Grundbildung<br />
Automobil-Fachmann/-frau die Fachbewllligung für den Umgang mit Kältemitteln.<br />
Eine Neuerung gibt es auch in Bezug auf die<br />
Verordnung über die Fachbewilligung für den<br />
Umgang mit Kältemitteln (VFB-K) des Eidgenössischen<br />
Departements für Umwelt, Verkehr,<br />
Energie und Kommunikation (UVEK).<br />
Ab dem 1. März <strong>2020</strong> tritt die überarbeitete<br />
Version in Kraft, die neu zwei Anwendungsbereiche<br />
vorsieht: «Klimaanlagen, die in Strassenfahrzeugen,<br />
Land- oder Baumaschinen»<br />
verwendet werden, sowie «andere Geräte und<br />
Anlagen, die der Kühlung, Klimatisierung<br />
oder Wärmegewinnung» dienen. Der AGVS<br />
als Träger der Fachbewilligung für den Umgang<br />
mit Kältemittel ist verantwortlich für<br />
den Bereich Klimaanlagen (Fachbewilligung<br />
Kältemittel «Klimaanlagen in Fahrzeugen»),<br />
während der Schweizerische Verband für Kältetechnik<br />
für andere Geräte und Anlagen zuständig<br />
ist (Fachbewilligung Kältemittel «stationäre<br />
Kälteanlagen»).<br />
In seiner Funktion zeichnet sich der AGVS verantwortlich<br />
für die Prüfungsstellen sowie die<br />
Koordination und Überwachung der Fachprüfungen.<br />
In einem Prüfungsreglement werden<br />
die Modalitäten der theoretischen und praktischen<br />
Prüfung geregelt. Erarbeitet wurde dieses<br />
gemeinsam mit dem Dachverband AM<br />
Suisse, der die Fachbewilligung jedoch nicht<br />
in den Grundbildungen der Land- und Baumaschinemechaniker<br />
integriert hat.<br />
Der Dachverband AM Suisse wird die meisten<br />
Absolventen haben, welche nach dem Abschluss<br />
einer Grundbildung die Fachbewilligung<br />
für den Umgang mit Kältemittel nach der<br />
überarbeiteten Verordnung und dem neuen<br />
Prüfungsreglement abschliessen werden; der<br />
VSCI sowie der AGVS hingegen nur wenige. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />
fachbewilligung-kaeltemittel<br />
48<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong>-Redaktor<br />
Jürg A. Stettler konnte den<br />
Virtual-Reality-Fahrsimulator<br />
bereits testen.<br />
EcoDrive<br />
Spielend sparsamer fahren<br />
Mit einem Virtual-Reality-Game und Fahrsimulator vermittelt EcoDrive auf spielerische Art und Weise ökologisches<br />
und ökonomisches Fahren. Die AGVS-Garagisten können die Sprit-Spar-Hilfen beispielsweise für ihre Frühlingsausstellungen<br />
mieten <strong>–</strong> dank der Unterstützung von AGVS und EnergieSchweiz kostenlos. André Bissegger<br />
Der Virtual-Reality-Fahrsimulator vermittelt die effiziente Fahrweise.<br />
Die Teilnehmer drehen eine erste Runde, die im Anschluss ausgewertet<br />
wird. Danach fahren sie die gleiche Runde noch einmal <strong>–</strong> diesmal mit<br />
Verbesserungsvorschlägen, die auf den persönlichen Fahrstil ausgelegt<br />
sind. Es folgt die Endauswertung, die zeigt, wie viel Treibstoff und Geld<br />
der oder die Fahrer/-in dank des effizienteren Fahrstils eingespart hat.<br />
Beim Virtual-Reality-Game geht es darum, unnötige Energieverbraucher<br />
zu eliminieren. Die Spieler befinden sich mitten auf einer Kreuzung<br />
und lassen mit einem Klick verschiedene Faktoren, die den<br />
Treibstoffverbrauch negativ beeinflussen, verschwinden. Es geht dabei<br />
unter anderem um die Klimaanlage, Reifendruck, hochtouriges Fahren,<br />
Dachträger oder Ballast. Sowohl im Simulator als auch im Spiel haben<br />
die Teilnehmer dank einer Virtual-Reality-Brille das Gefühl, mitten in<br />
der Situation zu sein.<br />
«Das Spiel und der Fahrsimulator eignen sich für Garagisten gut für ihre<br />
Frühlingsausstellung oder ihren Auftritt an Gewerbeausstellungen»,<br />
erklärt Cornelia Erni von EcoDrive. «Sie werden aber auch an Aufklärungswochen<br />
von Gemeinden oder an Mobilitätstagen eingesetzt,<br />
um Mitarbeiter zu schulen.» Die Sprit-Spar-Hilfen sind eine zusätzliche<br />
Attraktion <strong>–</strong> die naturgemäss vor allem auch die Kinder begeistert.<br />
«Aber wenn die Kinder spielen und der Vater zuschaut, dann lernt auch<br />
er etwas», betont Erni.<br />
EcoDrive ist besorgt für den Transport sowie den Auf- und Abbau<br />
des Games und Simulators. «Beim Aufbauen schulen wir die Mitarbeiter,<br />
die den Stand dann betreuen. Ausserdem legen wir Prospekte mit<br />
allen Informationen und Tipps für den effizienten EcoDrive-Fahrstil<br />
auf.» Die Betreuung vor Ort erfolgt dann durch die Aussteller selbst.<br />
Ein Betrieb, der bereits beides eingesetzt hat, ist die Auto Heinzer AG<br />
aus Seewen SZ. «Wir haben beide Tools an unserer Ausstellung im<br />
vergangenen Herbst ausprobiert», erklärt Geschäftsführer und Inhaber<br />
Remo Heinzer. «Wir wollten den Leuten zeigen, dass auch wir<br />
uns Gedanken zu Themen wie ökonomisches und ökologisches Fahren<br />
sowie der CO 2<br />
-Problematik machen.»<br />
Er hat festgestellt, dass vor allem die Erwachsenen aktiv animiert<br />
werden müssen, damit sie sich die VR-Brille aufsetzen. «Die Kinder<br />
machen gerne freiwillig mit.» Heinzer empfiehlt daher, dass jemand<br />
den Posten betreut, «der das ökologische Fahren selbst vorlebt». Und<br />
man müsse sich bewusst sein, dass es Platz brauche: Sie hätten ein<br />
Auto weniger ausgestellt. Ein Erlebnis war es aber auf jeden Fall <strong>–</strong> vor<br />
allem für diejenigen, die noch nie eine 3D-Brille trugen und vom Gefühl<br />
und der Wahrnehmung beeindruckt waren. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
ecodrive.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>49
VERBAND & SEKTIONEN<br />
AGVS-Dienstleistungen<br />
Rechtsfall? So können<br />
sich Garagisten beraten lassen<br />
Im Arbeitsalltag werden Werkstätten nicht selten mit rechtlichen Belangen konfrontiert. Doch wie sollen Garagisten<br />
darauf reagieren? Die Antwort führt über die Rechtsberatung des AGVS. Nun wurde die Partnerschaft mit externen<br />
Anwältinnen und Anwälten ausgebaut <strong>–</strong> alle Mitglieder und Sektionen kommen in den Genuss. Carla Stampfli<br />
Beim Umparkieren eines reparierten Kundenfahrzeugs<br />
hinterlässt ein Mitarbeitender an<br />
der Seitentür eine Schleifspur. Ein Kunde ist<br />
mit einem Auto auf Probefahrt und kassiert<br />
eine Busse. Ein Mitarbeitender ist krank<br />
während der Kündigungsfrist. Die Beispiele<br />
stellen nur drei von vielen rechtlichen Belangen<br />
dar, wie sie im Betriebsalltag auftreten<br />
können. Wie soll der Garagist in einer solchen<br />
Situation reagieren?<br />
AGVS-Mitglieder können sich an den Rechtsdienst<br />
des Verbands wenden. «Ob mit<br />
telefonischen oder schriftlichen Stellungnahmen:<br />
Wir analysieren die Rechtslage,<br />
führen eine Ersteinschätzung durch und<br />
beraten die Mitglieder für das weitere Vorgehen»,<br />
sagt AGVS-Juristin Olivia Solari. Auf<br />
diesem Weg könnten bereits sehr viele rechtliche<br />
Probleme gelöst und Unsicherheiten<br />
unkompliziert, vertrauensvoll und schnell<br />
beseitigt werden können. Hierdurch würden<br />
Werkstätten erheblich an Kosten und<br />
Zeitaufwand sparen. Diese erste Rechtsberatung<br />
ist für Mitglieder kostenlos.<br />
«Es gibt aber Fälle, in denen die Konsultation<br />
eines externen Anwalts unumgänglich sind»,<br />
führt Olivia Solari weiter aus. Für genau solche<br />
Zwecke hat der AGVS neu ein Team von<br />
ausgezeichneten Anwälten für seine Mitglieder<br />
zusammengestellt. «Damit all unsere Mitglieder<br />
und auch unsere Sektionen profitieren<br />
können, haben wir Partnerschaften zu Anwältinnen<br />
und Anwälten in der Deutschschweiz,<br />
in der Westschweiz und im Tessin gesucht und<br />
auch gefunden.» Neben einem breiten Netz<br />
von Juristinnen und Juristen kommen die Mitglieder<br />
auch in den Genuss eines vergünstigten<br />
Stundenansatzes.<br />
«Die Vermittlung an die erwähnten Anwälte<br />
erfolgt dabei durch den AGVS-Rechtsdienst»,<br />
Der Verband hat sein Netzwerk von externen Anwältinnen und Anwälten erweitert.<br />
AGVS-Juristin Olivia Solari.<br />
erklärt Olivia Solari. So könne ein optimaler<br />
Ablauf garantiert werden und erst, wenn<br />
unabdingbar, werde der externe Anwalt<br />
beigezogen. Die AGVS-Juristin legt den Mitgliedern<br />
ans Herz, von der Rechtsberatung<br />
Gebrauch zu machen: «Wir rufen unsere<br />
Mitglieder dazu auf, sich bei uns zu melden,<br />
falls sie unsicher sind und Fragen haben. Wir<br />
nehmen uns gerne Zeit. Mit der Erweiterung<br />
unseres Netzwerks können wir nun auch die<br />
Mitglieder aus den Sektionen in der Westschweiz<br />
und im Tessin umfassend unterstützen<br />
und beraten.» <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch/de/dienstleistungen/<br />
recht-und-steuern<br />
50<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
VERBAND & SEKTIONEN<br />
Ein herausforderndes Jahr steht an<br />
Auto Gewerbe Verband Solothurn Generalversammlung <strong>2020</strong><br />
Der Auto Gewerbe Verband Solothurn und seine Mitglieder sind<br />
Mobilitätsprofis. Heute und auch zukünftig werden die Garagisten<br />
als Mobilitätspartner tätig sein. Das ist das Fazit aus der Generalversammlung<br />
<strong>2020</strong>, die Ende Februar stattfand. Eindrücklich stehen sie<br />
für die Zukunft ein: In der Verantwortung als Ausbildner wie aber<br />
auch mit den nötigen Investitionen für die Elektromobilität. Darin<br />
waren sich die Betriebe einig.<br />
Präsident René Bobnar begrüsste die zahlreich anwesenden Mitglieder<br />
und eine grosse Zahl an Gästen zur 89. Generalversammlung<br />
im Campus Attisholz. Unter den Gästen waren auch Nationalrat<br />
Walter Wobmann und AGVS-Präsident Urs Wernli.<br />
Die individuelle Mobilität wird auch zukünftig die Schweizer Landschaft<br />
prägen. Welcher Antrieb dabei vorherrschen wird, ist unter<br />
anderem eine politische Angelegenheit. Jede Antriebsform wird die<br />
Garagisten bewegen. Mobilitätsprofi sein, heisst, mit der neusten<br />
Technik vertraut sein, die Betriebe müssen für die neuen Techniken<br />
aufrüsten. Der Wandel im Gewerbe wird spürbar sein. Ist ein<br />
Betrieb in der Lage, die nötigen Investitionen für die Zukunft zu tätigen?<br />
Hat der Betrieb die Nachfolgeregelung zeitig getroffen? Wird<br />
entsprechend in die Ausbildung investiert?<br />
Die Ausbildung der angehenden Mobilitätsprofis verläuft sehr gut.<br />
Geschäftsführer Thomas Jenni stellte das Jahresprogramm vor. Vielseitig,<br />
spannend, herausfordernd sei das vergangene Verbandsjahr<br />
gewesen, ebenso herausfordernd werde das bereits begonnene<br />
Jahr. Als Schwerpunkte wird der Verband am EBA-Tag, an der BIM<br />
Aareland und auch an der tunSolothurn teilnehmen. Daneben wird<br />
er am Projekt «Rent a Boss» mitmachen. Bereits zum zweiten Mal<br />
konnte eine Invol-Klasse geführt werden. Der Verband ist sehr aktiv<br />
in der Öffentlichkeit vertreten.<br />
Das Ausbildungscenter in Olten steht vor grossen Investitionen. Mit<br />
der neuen Bildungsverordnung sind einige Investitionen vorgesehen.<br />
Der Verband hat deshalb einen Mehrjahresinvestitionsplan erstellt.<br />
Die Mitglieder stimmten den Investitionen einstimmig zu. Sie<br />
unterstrichen damit den Willen, die Grundbildung zu fördern.<br />
Damit die Zukunft des Auto Gewerbe Verband Solothurn optimal<br />
vorbereitet werden kann, benötigt es gute Vorstandsmitglieder. Die<br />
Versammlung durfte gleich zwei neue Vorstandsmitglieder wählen.<br />
Christian Wyssmann, Geschäftsführer von Emil Frey AG, Zuchwil,<br />
und Rolf Saner, Geschäftsführer der Garage R. Saner AG, Mümliswil.<br />
Der Vorstand sieht nun wie folgt aus: René Bobnar, Präsident,<br />
Philippe Arnet, Vize-Präsident, die Mitglieder Oliver Frei, Roger<br />
Widmer, Christian Wyssmann und Rolf Saner. Als Geschäftsführer<br />
ist Thomas Jenni tätig.<br />
Die Versammlung endete beim Apéro Riche in den Räumlichkeiten<br />
der Kantine Attisholz. Das Team der Kantine verwöhnte Mitglieder<br />
und Gäste hervorragend mit allerlei Leckereien. <<br />
Die 89. GV der AGVS-Sektion Solothurn war gut besucht.<br />
eine Idee<br />
besser<br />
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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>51<br />
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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Einblicke in die Zukunft der Mobilität<br />
Autovista Group lädt zum<br />
«Auto Mobility Live Event»<br />
Aktuelle Informationen und Einblicke in die Zukunft der Mobilität verspricht der «Auto Mobility Live Event»<br />
der Autovista Group (Autovista, Schwacke, Eurotax und Glass’s) am 9. Juni in Berlin.<br />
Das Hotel «Adlon Kempinski» ist Schauplatz des «Auto Mobility Live Event» und der «TCO Awards <strong>2020</strong>» der Autovista Group. (Bild: Kempinski).<br />
sco/pd. Die Location ist geschichtsträchtig: Das Hotel «Adlon<br />
Kempinski» ist eines der luxuriösesten und bekanntesten Hotels in<br />
ganz Deutschland. In diesem Ambiente, nur einen Steinwurf vom<br />
Brandenburger Tor entfernt, führt die Autovista Group am selben<br />
Tag gleich zwei Events durch: Nach der Branchenkonferenz, an der<br />
mehr als 250 Führungskräfte aus ganz Europa teilnehmen werden,<br />
folgt am Abend die Verleihung des «TCO Awards <strong>2020</strong>».<br />
Experten aus der Automobilindustrie, Datenspezialisten und Entscheidungsträger<br />
werden in Berlin über die grossen Fragen der<br />
künftigen Mobilität debattieren. Ist der Markt bereit für batterieelektrische<br />
Fahrzeuge? Wie können Hemmnisse bei der Nachfrage<br />
ausgeräumt werden? Wie müssen die Infrastruktur und die<br />
regulatorischen Vorgaben neugestaltet werden? Wie stehen die<br />
Marktchancen für die verschiedenen Mobilitätskonzepte? Welchen<br />
Einfluss haben neue Businessmodelle auf die Restwerte? Gastgeber<br />
ist Christof Engelskirchen, Chefökonom der Autovista Group.<br />
Wohin die Reise gehen wird, verrät die Autovista Group schon auf<br />
der Website der Veranstaltung. «Die Zukunft ist elektrisch, geteilt<br />
und autonom. Sei Teil davon», steht in grossen Lettern. Auf die Teilnehmer<br />
des «Auto Mobility Live Events» warten spannende Einblicke<br />
auf aktuelle Herausforderungen und neue Technologien. «Der<br />
Event verspricht Inspiration zu neuen Geschäftschancen in einer Zeit<br />
des radikalen Wandels unserer Mobilität, aber auch Zeit, das persönliche<br />
Netzwerk aufzubauen und zu pflegen», sagt Olivier Lourdin,<br />
Head of Marketing & Communications bei Eurotax. Der Event richtet<br />
sich an Entscheidungsträger aus der Industrie, von Flottenbetreibern,<br />
Mobilitätsanbietern, Versicherungen und grösseren Händlergruppen.<br />
Sprechen werden unter anderen Emilio Herrera, COO von Kia Motors<br />
Europe, Georg Bauer, Ex-BMW- und Tesla-Manager und Gründer des<br />
Leasinganbieters Fair.com, sowie Franck Louis-Victor, Direktor<br />
für neue Medien und Service bei Renault.<br />
Im Anschluss an die Tagung findet im «Adlon» im Rahmen eines<br />
Gala-Abends die feierliche Verleihung des «TCO Awards <strong>2020</strong>» statt.<br />
In insgesamt 15 Kategorien werden die Champions des Jahres gekürt<br />
<strong>–</strong> vom Fahrzeug mit besonders vorteilhaftem Restwert über<br />
den besten Hersteller bis zum cleversten Flottenmanager des Jahres.<br />
Moderiert wird der Abend von der Rennfahrerin Sabine Schmitz. <<br />
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52<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
«Autotechnik Days»<br />
Eine absolut<br />
gelungene Premiere<br />
Rund 1700 Fachleute aus dem Autogewerbe fanden Ende Februar den Weg in die Messe Luzern an die<br />
«Autotechnik Days» der Hostettler Autotechnik AG. Sie bereuten die Reise nicht und lobten die Premiere<br />
des Events durchgehend. Sandro Compagno, Jürg A. Stettler und Carla Stampfli<br />
Die «Autotechnik Days» in der Messe Luzern zogen an den zwei Tagen rund 1700 Fachleute aus dem Autogewerbe an.<br />
Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie: Eine<br />
Stunde nach der Eröffnung der «Autotechnik<br />
Days» wurde bekannt, dass der Auto-Salon<br />
<strong>2020</strong> nicht stattfinden wird. Während Jahren<br />
war die Hostettler Autotechnik AG ein fixer<br />
Bestandteil der Halle 7 an der Geneva International<br />
Motor Show (GIMS). Die Fachmesse<br />
der Zulieferer in besagter Halle 7 fiel der inhaltlichen<br />
Neuausrichtung der GIMS zum Opfer. Wo<br />
während Jahrzehnten die Anbieter von Werkstatteinrichtungen,<br />
Werkzeugen, Schmierstoffen,<br />
Verbrauchsmaterialien und Chemikalien<br />
ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
angeboten hatten, sollten vom 5. bis 15. März<br />
die verschiedenen alternativen Antriebstechnologien<br />
im Fokus stehen <strong>–</strong> inklusive Testfahren<br />
mit Elektro-, Hybrid- und CNG-Fahrzeugen. Für<br />
die Zulieferer war kein Platz mehr.<br />
Sie suchten nach Alternativen, um den Dialog<br />
mit ihren Kunden, den Garagisten und Fachleuten<br />
des Schweizer Autogewerbes aufrechtzuerhalten.<br />
Die Ansätze der grossen Player der<br />
Branche hätten unterschiedlicher nicht sein<br />
können: Die ESA zog mit neuem Konzept in<br />
Halle 1 und wurde zum Opfer der Absage der<br />
GIMS. Die Swiss Automotive Group mit ihren<br />
Marken Derendinger, Technomag oder Matik<br />
hatte bereits 2016 mit Erfolg die Swiss Automotive<br />
Show (SAS) ins Leben gerufen. Und die<br />
Hostettler Autotechnik AG organisierte mit<br />
den «Autotechnik Days» erstmals ihre eigene<br />
Fachveranstaltung.<br />
Nicht der Verkauf solle im Zentrum stehen,<br />
sondern die Vermittlung von Know-how. Entsprechend<br />
viel Gewicht legten die Veranstalter<br />
um Marcel Stocker, Leiter Automotive bei<br />
der Hostettler Autotechnik AG, auf die insgesamt<br />
17 Workshops. Das Themenspektrum<br />
der in aller Regel sehr gut besuchten, rund<br />
30-minütigen Workshops war breit gefächert:<br />
Von Garagenkonzepten, über Tuning,<br />
Batterietechnologie und Turboladertechnik<br />
bis zu Marketing und digitalen Tools reichte<br />
die Palette.<br />
Natürlich gab es auch Verkaufsaktionen für die<br />
insgesamt 1700 Besucherinnen und Besucher.<br />
Diese wurden rege genutzt, wie verschiedene<br />
Aussteller gegenüber den AGVS-Medien<br />
konstatierten. Nach zwei Messetagen durften<br />
die Verantwortlichen ein sehr positives Fazit<br />
ziehen: «Wir erhielten durchwegs gute Rückmeldungen,<br />
sowohl von den Kundinnen<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>53
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
und Kunden als auch von den Lieferanten»,<br />
sagt Marcel Stocker, verantwortlich für<br />
die «Autotechnik Days». Er ergänzt: «Wir<br />
waren sehr froh, dass der Event durchgeführt<br />
werden konnten.» Denn nach dem Entscheid<br />
des Bundesrats am Freitagvormittag, alle<br />
Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern<br />
zu verbieten, war während ein paar<br />
Stunden unklar, ob das Forum, wie geplant,<br />
fortgeführt werden konnte.<br />
«Zum Glück verfügten wir über ein gutes Besuchermanagement»,<br />
so Marcel Stocker. Um<br />
sicherzustellen, dass kein Eintritt mehrfach<br />
gezählt wird, wurde jeder, der das Messegelände<br />
kurz verliess <strong>–</strong> sei es, weil er etwas im<br />
Wagen vergessen hatte, oder um eine Zigarette<br />
zu rauchen <strong>–</strong> per Scan der Akkreditierung<br />
erfasst… Man wollte auf keinen Fall die<br />
1000er-Marke übertreffen. Mit 900 Besucherinnen<br />
und Besucher am Freitag erreichte<br />
man eine sehr gute Auslastung. Und selbst<br />
wenn nicht alle Cars <strong>–</strong> eine gewisse Angst vor<br />
dem Coronavirus blieb wohl doch <strong>–</strong> am Samstag<br />
gut besetzt in Luzern eintrafen, konnten<br />
auch am zweiten Tag nochmals 800 Besucherinnen<br />
und Besucher gezählt werden.<br />
Doch nicht nur Gäste in der Messe Luzern<br />
profitierten, sondern auch die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter von Hostettler selbst, die<br />
durch die Organisation des Events als Team<br />
und während der Einsätze vor Ort enger zusammenrückten.<br />
«Die ‹Autotechnik Days›<br />
waren eine gute Plattform, um sich mit Kunden<br />
auszutauschen und Gespräche zu führen»,<br />
erklärt Marcel Stocker. «Ob an der Bar,<br />
die von uns betrieben wurde oder beim Feierabendbier:<br />
Es gab zahlreiche Gelegenheiten,<br />
Kontakte zu pflegen. Das ist sehr wertvoll.<br />
Genauso wie die Organisation, welche wohl<br />
die beste Teambildungsmassnahme war.»<br />
Voll des Lobes ist auch Peter Hostettler von<br />
der Hostettler Group, der selbst etliche Workshops<br />
besuchte. «Ich habe riesige Freude. Es<br />
macht richtig Spass und auch alle Lieferanten<br />
und Kunden, mit denen ich bislang gesprochen<br />
haben, fanden den Anlass toll.»<br />
Auf die Problematik betreffend Coronavirus<br />
und die Gefahr angesprochen, dass der Event<br />
nicht hätte durchgeführt werden können,<br />
meint er: «Wir haben am Freitag einen Antrag<br />
gestellt beim Kanton und ich bin sehr<br />
froh, dass wir das OK und die Freigabe samt<br />
Stempel vom Kanton bekamen. So waren wir<br />
abgesichert.»<br />
Mitvertreten an den «Autotechnik Days»<br />
war auch der AGVS der Sektion Zentralschweiz.<br />
Kundenberater Robert Mühlheim<br />
erklärt: «Viele hätten uns vielleicht nicht unbedingt<br />
hier erwartet. Aber es ist immer gut,<br />
Präsenz zu zeigen. Und wir haben mit dem<br />
Stand gleich hinter dem Haupteingang eine<br />
perfekte Lage.» Die AGVS-Verantwortlichen<br />
machten die Besucherinnen und Besucher auf<br />
das breite Aus- und Weiterbildungsangebot<br />
des AGVS aufmerksam, zeigte aber auch auf,<br />
welchen Nutzen ein Garagist aus der Mitgliedschaft<br />
im Auto Gewerbe Verband Schweiz ziehen<br />
kann. «Wir hatten heute viel qualitativ<br />
hochwertige, vor allem sehr interessierte<br />
Kontakte», bilanzierte Mühlheim zufrieden.<br />
Für Action an den «Autotechnik Days» sorgte<br />
der BMX-Athlet und -Freestyler Chris Böhm.<br />
Er hält den Rekord für die meisten BMX-<br />
Gyrator-Umdrehungen in 30 Sekunden. Mit<br />
dem linken Fuss musste der Deutsche dabei<br />
auf der rechten Pedale seines BMX-Rades<br />
stehen und mit dem rechten Fuss das Rad in<br />
Auch die drei Co-Hosts und langjährigen Partner der Hostettler Autotechnik AG<br />
ziehen nach den «Autotechnik Days» eine durchwegs positive Bilanz:<br />
Carlos Deza, Geschäftsführer Abt AG<br />
«Wir sind sehr zufrieden mit dieser Veranstaltung.<br />
Die Kunden, die wir an den zwei<br />
Tagen in Luzern treffen durften, sind wirkliche<br />
Fachleute. Dazu kommt, dass rund<br />
90 Prozent der Hostetter-Kunden auch unsere<br />
Kunden sind. Das Format der ‹Autotechnik<br />
Days› ist ideal für die Kundenpflege. Wir<br />
konnten auch einige Verkäufe abschliessen<br />
und Offerten erstellen. Viele Besucher interessieren<br />
sich für die Proadas von Corghi. Das<br />
System kombiniert die Kalibrierung mit der<br />
Einstellung der Lenkgeometrie, spart viel Zeit<br />
und dadurch auch Kosten.»<br />
Markus Ernst, VR-Präsident Karl<br />
Ernst AG<br />
«Ich bin sehr zufrieden mit den ‹Autotechnik<br />
Days›. Die Besucher waren nicht<br />
nur sehr zahlreich, sondern auch von<br />
grosser Fachkenntnis. Was uns in Luzern<br />
entgegenkommt: Wir konnten hier auch<br />
verkaufen, da wir nicht direkt an den<br />
Garagisten liefern, sondern über unsere<br />
exklusive Partnerschaft mit Hostettler. In<br />
Genf konnten wir unsere Produkte zwar<br />
präsentieren, aber nicht verkaufen. Wir<br />
wussten also nie, was uns die zweiwöchige<br />
Präsenz in Genf wirklich brachte.»<br />
Louis Huwyler, Geschäftsleiter Safia<br />
«Es ist ein sensationeller Event und ausserdem<br />
eine ganz andere Stimmung als in Genf. Die<br />
‹Autotechnik Days› sind ein Zusammenkommen<br />
von Fachleuten und nur schon das sorgt<br />
für eine ganz andere Atmosphäre als bei<br />
einer Publikumsmesse wie der GIMS. Wir<br />
haben hier sehr gute Kontakte schliessen<br />
können, werden nun neue Projekte angehen<br />
und es sind sogar einige Aufträge reingekommen.<br />
Und falls die Hostettler Group<br />
uns bei der nächsten Austragung wieder<br />
dabeihaben möchte, sind wir von Safia sofort<br />
wieder mit von der Partie!»<br />
Carlos Deza, Geschäftsführer Abt AG. Markus Ernst, VR-Präsident Karl Ernst AG. Louis Huwyler, Geschäftsleiter Safia.<br />
54<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Der BMX-Athlet und -Freestyler Chris Böhm zeigte<br />
Drehungen und Figuren auf seinem BMX-Rad.<br />
Peter Hostettler von der Hostettler Group ist zufrieden<br />
mit der Premiere.<br />
Der AGVS der Sektion Zentralschweiz war auch mitvertreten.<br />
Bewegung setzen und so einen Kreis fahren.<br />
Beim Weltrekord durfte sich der 36-Jährige<br />
zudem nur mit der rechten Hand am Lenker<br />
festhalten. Zu coolen Musikbeats zeigte der<br />
Deutsche in der Messe Luzern einige unglaubliche<br />
Drehungen und Figuren auf seinem<br />
BMX-Rad und machte klar, wieso er zu den<br />
besten seines Faches gehört.<br />
Inspiration bot der Schweizer Autovisionär<br />
und Gründer von Rinspeed, Frank M. Rinderknecht.<br />
In seinem Referat zeigte er auf, welche<br />
Herausforderungen auf den Garagisten und<br />
die Autobranche zukommen. «Fragt man<br />
Kunden nach dem Motor ihres Wagens,<br />
wissen sie es. Doch was ist mit dem Prozessor<br />
des Smartphones?», machte der Zürcher auf<br />
das neue Verhältnis der Leute zu Technik aufmerksam.<br />
«Nur Funktionalität, Design und<br />
Image der Marke ist entscheidend für den<br />
Kauf des Smartphones. Das gleiche Verhalten<br />
wird sich auch auf die Autos übertragen.»<br />
Die Masse werde auf dem Mobilitätsmarkt<br />
zu einer immer wichtigeren Komponente.<br />
Daher würden auch Player wie Amazon,<br />
Alibaba oder Zalando auf den Mobilitätsmarkt<br />
drängen. «Die haben schon so viele<br />
Kunden, denen bieten sie nun einfach auch<br />
noch Mobilität an. Päckchen verschicken,<br />
die Logistik und das Wissen dahinter ist das<br />
Gleiche», erläuterte Frank M. Rinderknecht.<br />
Er machte den Anwesenden aber auch klar,<br />
dass sie offen sein sollten und dass die<br />
Elektromobilität kommen wird. «Die Veränderung<br />
kommt, wann, wo und wie ist nicht<br />
bekannt. Und es ist nicht der Autohersteller,<br />
sondern viel mehr die Politik, die diese Veränderungen<br />
vorantreiben wird: über Verbote<br />
und Reduzierung des Individualverkehrs.»<br />
Der Autovisionär sieht aber auch Chancen:<br />
«Ich kann Veränderungen ablehnen, oder<br />
ich kann Veränderungen annehmen und<br />
mich möglichst früh damit beschäftigen<br />
und so Wissen und Reputation aufbauen.<br />
Abschliessenden machte Rinderknecht den<br />
Garagisten und Zulieferern nochmals Mut:<br />
«Die Veränderungen kommen nicht von<br />
heute auf morgen. 2030 werden wohl die<br />
ersten autonomen Fahrzeuge anrollen. Man<br />
hat also Zeit, sich darauf vorzubereiten.» Als<br />
grösstes Kapital sieht der Autovisionär, der<br />
selbst einmal Garagist war, immer noch gute<br />
Mitarbeiter: «Leute, die weiterdenken, die<br />
Ideen haben. Und nicht einfach das Handbuch<br />
wälzen. Leute, die sagen, ich flick das<br />
schon irgendwie, die sind wichtig für die<br />
Garage und die Branche.» <<br />
Diese Workshops zogen das Interesse besonders auf sich<br />
Digitales Serviceheft: Noch heute liegen<br />
zahlreiche Service-Büchlein aus Papier in den<br />
Handschuhfächern von Millionen von Autos.<br />
Dabei gibt es viele Gründe, die für deren Ende<br />
sprechen: Ein digitales Serviceheft kann<br />
nicht verloren gehen. Der Kilometerstand ist<br />
für den Verkauf dokumentiert, ebenso alle<br />
Reparaturen. «Und das digitale Serviceheft<br />
ist ein kleiner Schritt zu Original-Wartungsplänen<br />
sowie zu Kampagnen und Servicemitteilungen»,<br />
zählte Tobias Stephan, Leiter<br />
des Trainingscenters bei Continental, auf,<br />
um dann gleich auf die Lösungen der verschiedenen<br />
Hersteller einzugehen. «Eines<br />
vorneweg. Sie können sich nicht schnell<br />
beim Herstellerportal registrieren. Das<br />
scheitert schon am Wort ‹schnell›.» Aber es<br />
sei auch kein Hexenwerk. Stephan erläuterte<br />
die Portale der Volkswagen-Gruppe, von<br />
Mercedes, BMW, Ford, Mazda und Fiat,<br />
zeigte die Wege auf den einzelnen Websites<br />
auf und auch die preislichen Unterschiede.<br />
Denn die sind goss: Während einzelne<br />
Hersteller sämtliche technischen Aktionen<br />
kostenlos zur Verfügung stellen, bezahle man<br />
bei anderen praktisch für jeden Klick. Nichtsdestotrotz<br />
legte Tobias Stephan den freien<br />
Garagisten das digitale Serviceheft ans Herz:<br />
«Machen Sie es wie Profis und nutzen Sie das<br />
digitale Serviceheft. Es bedeutet Kompetenz<br />
für den Garagisten und einen Mehrwert für<br />
die Kunden!»<br />
Werkstattkonzept E-Garage: Wie stark die<br />
Elektromobilität die Schweizer Garagisten<br />
bewegt, mussten jene Teilnehmer an den<br />
«Autotechnik Days» erfahren, die eine Minute<br />
zu spät zum Workshop im «Show-Truck»<br />
kamen. Sie fanden schlicht keinen Platz mehr<br />
im Raum. Mit E-Garage geht Hostettler in<br />
diesem Thema als Anbieter von Konzeptgaragen<br />
voran. Ziel ist es, den unabhängigen<br />
Garagisten als innovativen und kompetenten<br />
Partner für Fahrer von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
zu positionieren. Die Hostettler<br />
Autotechnik AG realisiert das Projekt<br />
zusammen mit Partnern wie Autef, dem Kurszentrum<br />
für Autotechnik in Reiden. Bernward<br />
Limacher, Gründer von Autef, rief die<br />
anwesenden Garagisten dringend dazu auf,<br />
sich jetzt mit dem Thema zu befassen <strong>–</strong> und<br />
jenen Punkt nicht zu verpassen, wenn aus<br />
der Elektromobilität eine Breitenbewegung<br />
werde, denn jetzt «geht es richtig los».<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>55
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
«Mir haben die ‹Autotechnik<br />
Days› sehr gut<br />
gefallen, vor allem das<br />
Konzept mit den Vorträgen,<br />
Workshops, aber<br />
auch den Vorführungen<br />
in Halle 4. Ich kann viele<br />
praktische Ansätze für den Alltag<br />
nach Hause nehmen, habe zugleich Infos zu<br />
Neuheiten bekommen. Elektromobilität ist für<br />
mich und meine Kunden ein grosses Thema.<br />
Immer öfters wollen Kunden Infos dazu. Daher<br />
ist es gut, dass ich mir hier Infos aus erster<br />
Hand holen konnte. Ich wäre 2021 bei der<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> der ‹Autotechnik Days› auf<br />
alle Fälle sofort wieder dabei.»<br />
Beat Ruckstuhl<br />
Hubgarage AG, Richenthal LU<br />
«Für mich sind die<br />
‹Autotechnik Days› eine<br />
sehr gute Sache. Es ist<br />
alles vorhanden, was<br />
ein Garagist für seinen<br />
Alltag benötigt. Ich habe<br />
mehrere Workshops besucht,<br />
etwa denjenigen zu den wirtschaftlichen<br />
Kennzahlen oder den zu den Werkstattkonzepten<br />
wie etwa Autofit. Man merkt<br />
höchstens an Details, das dies eine Premiere<br />
ist. Für mich ist klar, ich bin ganz sicher auch<br />
das nächste Mal wieder mit von der Partie.»<br />
Giachen Riedi<br />
Riedi Garage, Trun GR<br />
«Die Stimmung an<br />
den ‹Autotechnik Days›<br />
ist sehr familiär. Der<br />
Fachevent eignet sich gut,<br />
um Kontakte zu knüpfen,<br />
sich von neuen Konzepten<br />
inspirieren zu lassen und<br />
Know-how anzueignen. Wir<br />
haben zum Beispiel am Workshop von ZF teilgenommen,<br />
den wir spannend fanden.»<br />
Tino Solèr<br />
Garage Solèr, Lumbrein GR<br />
«Ich fand die Workshops<br />
äusserst spannend. Beispielsweise<br />
denjenigen<br />
zu den Hybrid-Antriebskonzepten<br />
von ZF fand<br />
ich sehr informativ und gut<br />
erklärt. Das war eine sehr gute<br />
Repetition, um das Wissen später im Alltag<br />
nutzen zu können. Auch die Vorführungen<br />
in Halle 4 sind sehr gut gemacht und vor allem<br />
viel kompakter und angenehmer als in Genf. Ich<br />
würde auf alle Fälle auch beim nächsten Mal<br />
wieder kommen.»<br />
«Die ‹Autotechnik Days›<br />
haben mir einen sehr<br />
guten Eindruck gemacht.<br />
Auch das Format gefiel<br />
mir: übersichtlich und<br />
familiär. Die Workshops<br />
waren spannend und lehrreich.<br />
Ich nehme verschiedene Learnings<br />
und Themen mit nach Hause. Eines davon ist<br />
das neue Werkstattkonzept E-Garage.»<br />
Ivo Steiner<br />
Garage Hüebli Urs Steiner AG, Kaltbrunn SG<br />
Markus Meier<br />
Hubgarage AG, Richenthal LU<br />
56<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
«Wir sind Kunden von<br />
Autofit und finden die<br />
‹Autotechnik Days› gut<br />
gelungen. Man kennt sich,<br />
tauscht sich aus und knüpft<br />
neue Kontakte. Eindrücklich<br />
ist auch, dass man hier das umfassende<br />
Angebot von Hostettler live zu Gesicht<br />
bekommt und sich vor Ort informieren kann.»<br />
Patrick Kempf (l.) und Simon Gwerder<br />
Garage Luzzani GmbH, Schattdorf UR<br />
«Das Konzept mit den<br />
Workshops, Podien<br />
und Vorführungen ist<br />
spannend und sehr<br />
gut gelungen. Einziger<br />
Wermutstropfen ist, dass<br />
viele Broschüren nur auf<br />
Deutsch erhältlich sind.»<br />
Carlos Pinto<br />
Carlos Atelier Satigny GE<br />
«Das war ein super Anlass,<br />
fast wie ein kleiner Auto-<br />
Salon. Die Workshops sind<br />
äusserst interessant. Es<br />
bleibt fast etwas zu wenig<br />
Zeit zwischen den einzelnen<br />
Formaten. Für mich ging der Tag<br />
auf jeden Fall extrem schnell vorbei. Mich haben<br />
neben den alternativen Antrieben vor allem die<br />
Punkte zu den Kosten interessiert. Ich bin erst seit<br />
kurzem selbstständig, kenne aber die Hostettler<br />
Group noch von der vorherigen Garage seit über<br />
20 Jahren. Für mich hat sich die lange Reise von<br />
Genf nach Luzern definitiv gelohnt. Ich komme<br />
auch nächstes Jahr gerne wieder.»<br />
Sébastien Barman<br />
Champs-Fréchets SA Garage, Meyrin GE<br />
«Die Fachveranstaltung ist<br />
liebevoll und übersichtlich<br />
gestaltet. Die persönliche<br />
Atmosphäre gefiel uns<br />
sehr gut. Zudem haben<br />
wir mit diversen Ausstellern<br />
Kontakte knüpfen können.»<br />
«Mich haben vor allem<br />
die Workshops betreffend<br />
Homepage, aber auch<br />
Social Media interessiert.<br />
Ich konnte viele neue<br />
Ideen und Trends aufschnappen<br />
und auch den Vortrag<br />
von Frank M. Rinderknecht zur<br />
Zukunft der Mobilität fand ich sehr spannend.<br />
Doch nicht nur zur Technik, sondern auch<br />
bezüglich Wertschöpfungskette kann ich<br />
vieles für den Garagenalltag mitnehmen. Das<br />
hilft, um zu verstehen, wo es den Fokus zu<br />
setzen gilt. Es war ein sehr interessanter Event<br />
weit über das Dienstleistungsangebot und<br />
den Aftersales hinaus.»<br />
Roland und Petra Schnellmann<br />
Garage Schnellmann GmbH, Sumiswald BE<br />
Reto Rosenast<br />
Imholz Autohaus, Cham ZG<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>57
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
«Autotechnik Days»<br />
«2021 wird das Forum neu<br />
drei Tage dauern»<br />
Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler und verantwortlich für die «Autotechnik Days», blickt auf eine<br />
Premiere zurück, die rund 1700 Besucherinnen und Besucher in die Messe Luzern lockte. Im Interview mit<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> erzählt er, wie das Format aufgenommen wurde, welche Workshops besonders interessierten, wo<br />
es Verbesserungspotenzial gibt und wie die Geschäfte liefen. Carla Stampfli<br />
Marcel Stocker, Leiter Automotive und verantwortlich für die «Autotechnik Days», blickt auf eine gelungene Premiere zurück.<br />
Herr Stocker, die erste <strong>Ausgabe</strong> der «Autotechnik Days» ist<br />
Geschichte. Ihr Eindruck?<br />
Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler: Wir ziehen<br />
ein positives Fazit. Die Rückmeldungen sowohl der Kunden als<br />
auch der Aussteller und Referenten waren sehr gut. Das freut uns<br />
ausserordentlich. Wir waren zudem sehr froh, dass wir das Forum<br />
am zweiten Tag wie geplant durchführen konnten. Nach dem Entscheid<br />
des Bundesrats am Tag zuvor, Veranstaltungen mit mehr als<br />
1000 Teilnehmern zu verbieten, wurde es etwas hektisch. Zum Glück<br />
verfügten wir über ein gutes Besuchermanagement. Das hat uns erlaubt,<br />
die genaue Anzahl der Personen offenzulegen. Am ersten Tag<br />
verzeichneten wir rund 900 Besucher, am zweiten circa 800 Besucher.<br />
Somit blieben wir jeweils unter der vom Bundesrat beschlossenen<br />
Marke und erhielten die Sonderbewilligung.<br />
Apropos Coronavirus: Hatte dies Einfluss auf die Besucherzahlen?<br />
Am ersten Tag verzeichneten wir keine Absagen, am zweiten gab es<br />
einige. Nichtsdestotrotz: Mit rund 1700 Besucherinnen und Besucher<br />
sind wir zufrieden. Das hat unsere Erwartungen übertroffen.<br />
Welcher Programmpunkt stiess auf besonderes Interesse?<br />
Grundsätzlich wurden alle Angebote gut besucht <strong>–</strong> es gab keine,<br />
die abgefallen wären. In den technischen sowie kommerziellen<br />
Workshops wurde es mit der Bestuhlung gar eng. Dass die Workshops<br />
wie zum Beispiel zum Werkstattkonzept E-Garage, zum digitalen<br />
Serviceheft oder zum Automatik-Getriebe im Hybrid-Zeitalter von ZF<br />
ausserordentlich gut besucht wurden, hat auch damit zu tun, dass das<br />
Publikum von hoher Qualität war. Es kamen Fachleute, die sich für die<br />
Themen interessierten und dazulernen wollten.<br />
Das heisst, das Konzept der «Autotechnik Days» als Forum für<br />
Wissensvermittlung kam bei den Besuchern an?<br />
Ja! Denn indem wir uns bewusst für ein Forum und nicht für eine<br />
Hausmesse entschieden haben, wurde dem Publikum eine schöne<br />
Abwechslung geboten. Die Besucherinnen und Besucher konnten an<br />
Podien, Workshops und Vorführungen teilnehmen. Sich aber genauso<br />
an den Ständen über Produkte und Dienstleistungen informieren<br />
oder sich verpflegen. Das bestätigt eine Umfrage, die wir im Nachgang<br />
beim Publikum durchgeführt haben. 99,3 Prozent aller Antwortenden<br />
würden den Event wieder besuchen und über 80 Prozent wünschten<br />
einen Jahresrhythmus. Zu Beginn war das Konzept aber tatsächlich<br />
eine grosse Unbekannte.<br />
Wie meinen Sie das?<br />
Wir konnten nicht wissen, ob die Besucher das Angebot auch wirklich<br />
interessiert. Nun hat sich gezeigt: Die Vermittlung von Know-how<br />
58<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
wie Öl und Reifen, bei denen es um die Menge und um einen guten Preis<br />
geht. Gemeinsam mit unseren Partnerfirmen haben wir aber auch einige<br />
Bestellungen im Bereich Maschinen und Werkzeuge verzeichnet.<br />
Das heisst, das Forum hat sich auch in Bezug<br />
auf die Geschäfte gelohnt?<br />
Auch wenn das Geschäft nicht im Mittelpunkt der «Autotechnik<br />
Days» stand, sind wir mit dem erzielten Umsatz zufrieden. In dem<br />
Sinne, ja.<br />
Sprechen wir über die «Autotechnik Days» 2021. Haben Sie<br />
bereits Verbesserungspotenzial verortet?<br />
Am ersten Tag haben wir schnell festgestellt, dass die Akustik suboptimal<br />
ist. Da die Workshopräume teilweise nur mit einem Vorhang<br />
abgetrennt waren, nahmen die Teilnehmenden auch die Umgebungsgeräusche<br />
wahr, die etwa vom Podium oder von der Bar kamen. Die<br />
Geräuschkulisse hatten wir unterschätzt. Das gilt es zu ändern. Aufgrund<br />
des positiven Feedbacks wird die Fachveranstaltung im Jahr<br />
2021 neu 3 Tage dauern. Der Grund: 2 Tage, 1700 Besucher, das ist das<br />
obere Limit. Würden es 2021 mehr werden, was nach den positiven<br />
Rückmeldungen durchaus der Fall sein könnte, wären die Hersteller<br />
nicht mehr in der Lage, auf den einzelnen Besucher einzugehen, seine<br />
Bedürfnisse abzuholen und ihn zu beraten. Genauso gäbe es bei<br />
den Workshops kaum mehr Sitzplätze. Dieses Risiko möchten wir<br />
nicht eingehen. Die nächsten «Autotechnik Days» werden vom 18. bis<br />
20. März 2021 in der Messe Luzern stattfinden. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
autotechnik.ch<br />
stiess auf grosse Nachfrage und wurde sehr geschätzt. Das stimmt uns<br />
positiv für die zweite <strong>Ausgabe</strong>.<br />
2021 werden die «Autotechnik Days» also wieder durchgeführt?<br />
Genau. Die «Autotechnik Days» sollen zu einer wiederkehrenden Serie<br />
werden. Sie sollen auch noch mehr Stände und Know-how bieten. Nach<br />
Absage der Halle 7 am Genfer Auto-Salon haben wir die «Autotechnik<br />
Days» innerhalb eines halben Jahres konzipiert und aus dem Boden gestampft.<br />
Die Schwierigkeit dabei war, den Lieferanten das Konzept zu<br />
erklären und sie zu überzeugen. Jetzt, da die Premiere erfolgreich war,<br />
ist das Interesse vorhanden. Nun wird es sicherlich einfacher, weitere<br />
Firmen von unserer Idee zu überzeugen. Tatsächlich haben wir bereits<br />
Anfragen von weiteren Schweizer Unternehmen aus der Autobranche.<br />
Das motiviert und freut uns sehr.<br />
NEU<br />
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MIT VIEL ZUBEHÖR<br />
ZUM ATTRAKTIVEN PREIS<br />
Fachveranstaltungen bieten sich auch an, um Sonderangebote zu<br />
unterbreiten. Wie kamen die Hostettler Autotechnik AG und ihre<br />
Partnerfirmen diesem Bedürfnis nach?<br />
Indem wir die Halle 4 in der Messe Luzern zu einem Ort gemacht<br />
haben, an dem die Besucherinnen und Besucher sich direkt am Stand<br />
der Hersteller über deren Produkte und Dienstleistungen informieren<br />
konnten und diese dabei auch vorgeführt erhielten. Das ist wichtig, denn<br />
Investitionsgüter, zum Beispiel Diagnosegeräte, kauft ein Garagist nicht<br />
einfach ab Katalog. Getätigt wurden insbesondere saisonale Bestellungen<br />
gyso.ch<br />
HIER<br />
ZUM<br />
ANGEBOT<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>59
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Nach der Podiumsdiskussion blieb für Flavio Helfenstein (l.) und Marcel Fässler (r.) noch genügend Zeit, Neuheiten der «Autotechnik Days» unter die Lupe zu nehmen.<br />
Rennfahrer Marcel Fässler und Helftec-Geschäftsführer Flavio Helfenstein im Gespräch<br />
Wandel als einzige Konstante<br />
An einem spannenden Podium gaben Marcel Fässler, Schweizer Rennfahrer und Motorsport-«Hall of Fame»-<br />
Mitglied, und Berufsweltmeister Flavio Helfenstein Einblicke in die Welt des Rennsports, aber auch in die Herstellung<br />
von hochwertigen Produkten für den Rennsport in der Schweiz. Jürg A. Stettler<br />
Mit Marcel Fässler war einer der erfolgreichsten<br />
Schweizer Motorsport-Cracks aller Zeiten<br />
an den «Autotechnik Days» zu Gast. Der<br />
Einsiedler gewann als erster Schweizer den<br />
Langstreckenklassiker, die 24-Stunden von Le<br />
Mans, und 2012 die Langstreckenweltmeisterschaften.<br />
Im Moment ist er für Corvette<br />
in Amerika unterwegs. Mit der brandneuen<br />
Corvette C8.R ist Fässler für den nächsten Le-<br />
Mans-Einsatz zuversichtlich: «Dieses Jahr wollen<br />
wir in der GT-Klasse den Sieg einfahren.<br />
Das Team hat schon 20 Jahre Erfahrung. Von<br />
daher sehe ich durchaus Chancen für uns.»<br />
Auf den Wandel im Rennsport und die unzähligen<br />
Tasten auf heutigen Lenkrädern<br />
angesprochen, erklärte Fässler: «Rennen zu<br />
fahren, ist immer mehr zum Multitasking<br />
geworden. Man jagt, wird gejagt und muss<br />
trotzdem noch Sachen am Lenkrad einstellen».<br />
Er ergänzte: «Nicht nur die Autobranche,<br />
sondern auch der Rennsport wandelt<br />
sich. Wenn du den Wandel nicht mitmachst,<br />
dann bist du nicht mehr schnell und somit<br />
nicht mehr gefragt.»<br />
Flavio Helfenstein, der mit seiner Firma<br />
Helftec Engineering erfolgreich Produkte und<br />
Fahrzeuge für den Motorsport entwickelt,<br />
verriet im Podium, dass er lieber Mechaniker<br />
im Hintergrund sei als Fahrer: «Es sind<br />
zwei Welten. Ich musste mich für eine entscheiden:<br />
Will ich Fahrer sein oder derjenige,<br />
der den Boliden so baut, dass er Siege einfahren<br />
kann.» Der Berufsweltmeister von<br />
2011 entwickelt mit seinem Bruder eigene<br />
Steuergeräte und andere Produkte für den<br />
Motorsport. Über die Jahre eignete er sich<br />
ein immer grösseres Know-how an. Beleg<br />
dafür, wie erfolgreich die Helftec Engineering<br />
inzwischen unterwegs ist: Sie waren am<br />
Wiederaufbau eines Sauber C9 beteiligt.<br />
Flavio Helfenstein, der in Hildisrieden auch<br />
eine Toyota-Vertretung betreibt, sieht ebenfalls<br />
den Wandel als einzige Konstante in<br />
seiner Branche.<br />
Herr Helfenstein, wie wichtig sind die<br />
«Autotechnik Days» für Sie als Garagist<br />
und Unternehmer?<br />
Flavio Helfenstein, Berufsweltmeister, Toyota-Garagist<br />
und Geschäftsführer Helftec<br />
Engineering: Ich finde diesen Anlass sehr<br />
wichtig. Es ist wieder eine neue Plattform, auf<br />
der man Leute trifft und auf der man sich Produkte<br />
anschauen kann. Man fühlt den Puls<br />
der Branche und kann die aktuelle Stimmung<br />
abholen. Ich finde es als Garagist und Unternehmer<br />
sehr wichtig, zu wissen, was läuft und<br />
welche Trends vorhanden sind. An einem solchen<br />
Event kann ich mir selbst ein Bild davon<br />
machen. Auch Networking ist immer ein Thema<br />
<strong>–</strong> vor allem in einer anderen Atmosphäre<br />
als im hektischen Alltag.<br />
Wie wichtig war Ihnen der Know-how-<br />
Austausch in diesen zwei Tagen?<br />
Der ist sehr wichtig. Ich konnte mich beispielsweise<br />
über verschiedene Mobilitätsformen<br />
informieren und habe Details erhal-<br />
60<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
ten, was die Hersteller planen. So kann ich<br />
schlussendlich den besten Mix für meine<br />
Kundschaft raussuchen. Als Garagist muss<br />
man heute spüren, wer seine Kundschaft ist<br />
und dann in einem weiteren Schritt, was diese<br />
Kundschaft genau will. Daraus ergeben sich<br />
Erkenntnisse, was ich meiner Kundschaft bieten<br />
muss, damit ich sie halten kann. Genau<br />
um diese Informationen und dieses Wissen<br />
zu erhalten, ist ein Event wie die «Autotechnik<br />
Days» top. Hinzu kommt die angenehme<br />
Atmosphäre. Es hat nicht riesige Publikumsmassen,<br />
sondern fast nur Fachpublikum. Man<br />
kommt als Besucher sehr nahe an die Aussteller<br />
ran. Toll für Aussteller: Hier ist jeder ein<br />
potenzieller Kunde. Das ist ein riesiger Vorteil.<br />
Wie fanden Sie die erste <strong>Ausgabe</strong> der<br />
«Autotechnik Days» in Luzern?<br />
Es war ein sehr guter Mix. Auch ausserhalb<br />
des Hostettler-Universums waren Firmen oder<br />
Verbände vertreten, wie beispielsweise der<br />
AGVS oder auch Werkzeughersteller. Das hat<br />
eine sehr gute neue Plattform geschaffen mit<br />
einer offenen, recht familiären Atmosphäre.<br />
Mit Workshops zum Werkstattkonzept E-Garage,<br />
Batterietechnologie oder dem Umgang<br />
mit dem 48V-Bordnetz waren auch viele<br />
Themen zur Elektrifizierung und E-Mobilität<br />
vertreten. Muss man als Garagist jetzt nur<br />
noch auf diese Karte setzen?<br />
Nein, nicht alles auf Elektro setzen! Elektro<br />
ist einer der vielen Antriebsformen, die es in<br />
Zukunft geben wird. Im Moment findet gerade<br />
ein riesiger Wandel in der Branche statt.<br />
Es ist immer noch nicht klar, welche Technologie<br />
sich durchsetzen wird. Ich denke, es<br />
wird nicht nur eine sein. Es wird einen Mix<br />
aus unterschiedlichen Technologien geben.<br />
Denn die Anforderungen an die Mobilität von<br />
Leuten, die in einer Stadt leben, und solchen,<br />
die auf dem Land leben, oder auch denen, die<br />
täglich zur Arbeit pendeln, sind einfach viel<br />
zu unterschiedlich, um sie mit der gleichen<br />
Technologie sinnvoll abdecken zu können. Es<br />
braucht verschiedene Lösungsansätze.<br />
Das heisst konkret?<br />
Es werden sich neue Geschäftsfelder öffnen.<br />
Es wird mehr massgeschneiderte Mobilitätslösungen<br />
geben. Welche das sein werden, wird<br />
erst die Zukunft weisen. Wenn ich die grossen<br />
Autohersteller wie VW oder Toyota betrachte,<br />
dann sehe ich komplett unterschiedliche<br />
Strategien, die aber beide sehr konsequent<br />
in eine Richtung gehen. In den letzten Jahren<br />
war klar: Man produziert Benzin- und Dieselmotoren.<br />
Es war schlussendlich auch ein bisschen<br />
eine Glaubensfrage, für welche Variante<br />
man sich entschied. Heute ist es vielmehr eine<br />
Technologiefrage. Wenn eine dieser Technologien<br />
nicht reüssiert, kann es durchaus bedrohlich<br />
für eine Marke werden. Ich denke daher<br />
auch, dass wir in 10 bis 15 Jahren nicht mehr<br />
die gleichen Automarken auf dem Markt vorfinden<br />
werden wie heute.<br />
Und wie sehen Sie die Aussichten für Ihren<br />
Berufsstand in diesen 10 bis 15 Jahren?<br />
Ich habe keine Bedenken für die Garagisten.<br />
Mit 30 Jahren bin ich selbst ja ein recht junger<br />
Unternehmer. Wenn ich das Ganze einmal<br />
ganz realistisch analysiere und durchrechne,<br />
bin ich aber nicht betroffen.<br />
Warum nicht?<br />
Bis wir die Technologien am Markt haben und<br />
erkennen, in welche Richtung es künftig gehen<br />
soll, dauert es mindestens fünf bis 10 Jahre<br />
<strong>–</strong> nur schon von der Infrastruktur her. Gehen<br />
wir mal von 10 Jahren aus, dann haben<br />
wir aber mindestens nochmals 10 Jahre bis<br />
sich der Fahrzeugpark überhaupt zu ändern<br />
beginnt. Es kauft sich ja nicht jeder gleich ein<br />
neues Auto, sobald die neue Technologie auf<br />
den Markt kommt. Dann haben wir nochmals<br />
etwa 10 Jahre, in denen diese Fahrzeuge<br />
genutzt und gefahren werden. Das heisst:<br />
Für mich als Unternehmer bin ich also insgesamt<br />
bei einem Zeithorizont von 30 Jahren,<br />
in denen ich noch mit der jetzigen auf dem<br />
Markt vorhandenen Technologie arbeiten und<br />
leben kann. Das bedeutet: Ich wäre dann 60<br />
Jahre alt. Wenn ich das so auf einen Zeitraster<br />
auslege, dann sehe ich den Wandel hin zu<br />
Elektro oder einer anderen Technologie nicht<br />
so dramatisch.<br />
Sehen Sie den Wandel auch als Chance<br />
für den Garagisten?<br />
Klar, denn es ergeben sich aus Veränderungen<br />
auch immer Chancen. Man kann sich neu<br />
positionieren. Von heute auf morgen ändert<br />
sich die Situation zudem nicht. Auch der Benziner<br />
oder Diesel verschwindet nicht von heute<br />
auf morgen. Die Kunden können sich das nicht<br />
leisten. Darum wird es Verzögerungen am<br />
Markt geben. Und diese Verzögerung ist genügend<br />
lang, sodass man sich darauf einstellen<br />
kann und folglich keine Angst haben muss. <<br />
Weitere Infos unter:<br />
agvs-upsa.ch<br />
Garagist und Helftec-Geschäftsführer Flavio Helfenstein erklärt seiner Frau Details am Le-Mans-Racer von Audi, mit<br />
dem Marcel Fässler diverse Erfolge feierte.<br />
Der Berufsweltmeister von 2011 belieferte mit seiner<br />
Helftec Engineering auch schon Sauber.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>61
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
Nachhaltigkeit<br />
KSU unterstreicht Qualität<br />
mit ISO-Zertifizierung<br />
KSU A-Technik richtet seinen Fokus vermehrt auf Nachhaltigkeit. Der Gesamtanbieter von Werkstatteinrichtungen,<br />
Waschanlagen und Werkzeugen unterstreicht seinen Qualitätsanspruch mit der ISO 9001.2015-Zertifizierung.<br />
pd. Nachhaltigkeit beginnt für die KSU A-Technik<br />
AG bei der Wertschöpfungskette. So wird<br />
bereits bei der Wahl von Produkten, Partnern<br />
und Herstellern auf hohe Qualität und echte<br />
Innovation geachtet. Auch wird der Aspekt<br />
der Investitions- und Anwendersicherheit<br />
gross geschrieben. «Der Mehrwert für den<br />
Kunden steht bei uns an oberster Stelle. Eine<br />
gezielte Beratung und Betreuung der Kundschaft<br />
durch kontinuierlich geschultes Fachpersonal<br />
zählt denn auch zu den Stärken der<br />
KSU», betont CEO Ferdinand Smolders. Das<br />
in Wohlen domizilierte und schweizweit tätige<br />
Unternehmen strebt eine Vorreiterrolle als<br />
Ausrüster von Werkstätten an. «Als Familienunternehmen<br />
verfügen wir zwar über eine<br />
historisch gewachsene Tradition, sind aber<br />
<strong>–</strong> oder gerade deswegen <strong>–</strong> in jedem unserer<br />
Geschäftsbereiche auf Innovation ausgerichtet.<br />
Wir handeln stets mit langfristigem Blick.<br />
Die Zertifizierung ist ein Team-Ergebnis und<br />
zeigt, dass Qualität und Nachhaltigkeit aus<br />
einer Kette von Prozessen und Entwicklungen<br />
bestehen», so Ferdinand Smolders.<br />
Die QMS-Norm ISO 9001 ist die weltweit<br />
führende QMS-Zertifizierung. Sie ist Basis für<br />
den Aufbau eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems.<br />
ISO 9001 nennt sieben<br />
Grundsätze des QMS:<br />
• Kundenorientierung<br />
• Verantwortlichkeit der Führung<br />
• Einbeziehung der beteiligten Personen<br />
• Prozessorientierter Ansatz<br />
• Kontinuierliche Verbesserung<br />
• Sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz<br />
• Lieferantenbeziehungen zum<br />
gegen seitigen Nutzen<br />
Effizienz und schnelle Reaktionswege zeichnen<br />
die KSU A-Technik AG seit jeher aus. Diese<br />
Werte widerspiegeln sich in den auf die<br />
Umwelt angepassten Prozessen sowie in einer<br />
seriösen Produktion und Vorgehensweise<br />
im Alltag. Frühzeitige Nachfolgeregelungen<br />
in personeller und technischer Hinsicht,<br />
interne Schulungen und Förderungen bilden<br />
nur einige der vielfältigen und gezielten<br />
Massnahmen. Mit der im vergangenen Jahr<br />
erlangten ISO-Zertifizierung nach der Qualitätsmanagementnorm<br />
ISO 9001.2015 festigt<br />
die KSU A-Technik AG ihre Position als umfassendes<br />
Kompetenzzentrum und verifiziert<br />
ihren hohen Qualitätsanspruch.<br />
Dieses Jahr erleben ausgewählte Kunden<br />
und Interessenten mit der Roadshow «KSU<br />
on Tour» aktuelle Trends und Angebote vor<br />
ihrer Haustür. Die Roadshow verfolgt das<br />
Ziel, mit dem Kunden gemeinsam am Puls der<br />
Zeit zu sein, um dessen Bedürfnisse weiterhin<br />
bestmöglich befriedigen zu können. Dazu<br />
CEO Smolders: «Wir begegnen dem Wandel<br />
in der Branche und gestalten ihn aktiv mit». <<br />
Weitere Infos unter:<br />
ksu.ch<br />
Im Frühjahr besonders gefragt: Reifenmontage-<br />
Lösungen von KSU A-Technik.<br />
KSU A-Technik ist nach ISO 9001.2015 zertifiziert.<br />
seit<br />
1964<br />
CORTELLINI &<br />
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62<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />
AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />
Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />
für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />
Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />
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Schweisstechnik, Klimawartungsgeräte,<br />
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3. Autozubehör & Tuning<br />
2. Werkzeuge & Geräte<br />
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<strong>–</strong> mit dem meistbeachteten Newsletter des Schweizer Autogewerbes.<br />
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Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />
Telefon +41 (0)43 499 19 81 | www.agvs-upsa.ch<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>65
HANDEL & AFTERSALES<br />
Online-Buchungstools<br />
Mit einem Klick zum Termin<br />
Online-Buchungstools werden für Garagisten immer wichtiger. Kunden schätzen es, mit nur wenigen Klicks<br />
den gewünschten Termin beim Garagisten ihres Vertrauens zu bekommen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich auf dem Markt<br />
umgesehen und präsentiert <strong>–</strong> ohne Anspruch auf Vollständigkeit <strong>–</strong> einige Lösungen. André Bissegger<br />
Das ist das Produkt:<br />
GCS Schweiz AG<br />
Das GCS Online Terminbuchungssystem ist eine<br />
Weblösung, die für jede Garage oder Carrosserie<br />
anwendbar ist. Sie kann unabhängig vom DMS/<br />
BMS betrieben werden. Den grössten Nutzen hat<br />
man, wenn es zusammen mit dem GCS DMS/BMS<br />
betrieben wird. Dann werden Termine direkt<br />
in den Werkstattkalender übernommen und die<br />
Aufträge werden ohne weiteres Zutun angelegt<br />
und eröffnet. Ob Reifenservice, Service,<br />
Probefahrten oder Carrosserie-Schaden-<br />
Besichtigungstermine: Die Anwender haben für<br />
jeden Vorgang die optimale Funktion und können<br />
das Buchungssystem für jeden Fall optimal<br />
konfigurieren.<br />
Das zeichnet das Produkt aus:<br />
Wird dem Kunden ein Erinnerungsmail zugestellt?<br />
Ist es im Responsive Design aufgebaut?<br />
Gibt es eine App?<br />
Die Buchung folgt einem einfachen Ablauf<br />
und ist für jeden verständlich. Das System ist<br />
offen für jeden Garagisten oder Carrossier.<br />
Offene Schnittstellen zum Datenaustausch sind<br />
vorhanden. Das System kann auch für Flottenbesitzer,<br />
Netzwerke und Verbände einfach an<br />
seine Partner/Mitglieder adaptiert werden,<br />
mit einer Schweizer Karte als Übersicht. Es ist<br />
plattform- und geräteunabhängig (Android, iOS,<br />
Windows, etc.) und individuell konfigurierbare<br />
Zusatzarbeiten sowie Mietwagen-Buchungen<br />
sind auch möglich. Je nach Anzahl gebuchter<br />
Arbeiten gibt es dynamische Termin-Slots. Das<br />
Tool verfügt über eine Anbindung an Audatex<br />
QapterGo für die Schadensfotoübermittlung.<br />
Ausserdem gibt es einen Feiertag- und Abwesenheitskalender,<br />
damit keine Buchungen stattfinden<br />
an Tagen, an denen der Betrieb geschlossen ist.<br />
Ja, auch SMS<br />
Ja, Html 5<br />
Nein, nicht notwendig. Muss nichts installiert werden.<br />
Kann der Kunde Dokumente oder Fotos hochladen?<br />
Ja<br />
Ist die Integration des Tools auf die eigene Website möglich?<br />
Ja<br />
Weitere Infos unter:<br />
booking.gcsag.ch<br />
66<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Motiondata Vector Gruppe<br />
Werkstatt- und Servicetermine, MFK-Prüfungstermine,<br />
Fahrzeugaufbereitung oder Reifenwechsel:<br />
Das Web-Tool OSB, Online Service<br />
Booking, für Terminanfragen der Endkunden<br />
macht den Garagenbetrieb noch effizienter. Die<br />
Anfrage gelangt automatisch in den Serviceterminmanager,<br />
wo sie dann per SMS, E-Mail<br />
oder Telefon bestätigt wird. Mit dem OSB bieten<br />
Garagenbetriebe ihren Endkunden einen<br />
innovativen Service, der deren Erwartungshaltung<br />
erfüllt: Mit nur wenigen Klicks einen<br />
Termin im Garagenbetrieb buchen. Dadurch<br />
steigt die Kundenzufriedenheit auf lange Sicht.<br />
Das OSB kann in die Website integriert werden<br />
und funktioniert durch Responsive-Design auf<br />
allen mobilen Devices (Handy, Tablet, usw.) sowie<br />
auf allen Betriebssystemen.<br />
Vorteile für den Garagenbetrieb: Rund um die Uhr<br />
für die Kunden verfügbar; Erhöhung der Werkstattauslastung;<br />
Möglichkeit, Zusatzgeschäft zu<br />
generieren über weitere, frei wählbare Angebote;<br />
spart Zeit und Geld; entlastet von Routinearbeiten<br />
am Telefon und erhöht die Kundenzufriedenheit;<br />
einfache Integration in die Website; Anbindung an<br />
das Modul «Motiondata Serviceterminmanager»;<br />
ansprechendes Design, das individuell auf die<br />
Betriebe anpassbar ist; Termine können rund<br />
um die Uhr gebucht werden <strong>–</strong> unabhängig von<br />
Öffnungszeiten; keine lästigen Wartezeiten beim<br />
Buchen; spielend einfach zu bedienen: übersichtlicher<br />
Aufbau und Ablauf des Buchungsprozesses;<br />
Responsive Design: für alle internetfähigen Endgeräte<br />
(Handy, Tablet, …) optimiert. Das Alleinstellungsmerkmal<br />
ist die einfache Terminbuchung<br />
in wenigen Schritten!<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Nein<br />
Localsearch<br />
Die Online-Buchungssoftware MyCockpit eignet<br />
sich sehr gut für die Bedürfnisse von Garagenbetrieben.<br />
Das Tool vereint eine Vielzahl nützlicher<br />
Anwendungen wie Online-Buchungssoftware,<br />
Kundendatenbank, elektronischer Schichtplan<br />
und Newslettertool. In dem Buchungstool<br />
kann der Automobilist einen von der Garage<br />
vor definierten Servicevorgang wählen und selbständig<br />
einen verfügbaren Termin reservieren.<br />
Damit ein abgemachter Termin nicht vergessen<br />
geht, erhält der Kunde eine automatisierte<br />
SMS-Erinnerung.<br />
MyCockpit bietet eine Fülle von Funktionen in<br />
einem einzigen Produkt. Das Tool ist einfach in<br />
der Anwendung, kann mühelos in die eigene<br />
Webseite integriert werden und benötigt keine<br />
besonderen Vorkenntnisse. Garagenbetriebe<br />
mit MyCockpit können ihr Google-MyBusiness-<br />
Profil mit einem Buchungsbutton ergänzen und<br />
sind so direkt über Google buchbar. Dank der<br />
praktischen SMS-Terminerinnerung für Kunden<br />
lassen sich No-Shows reduzieren, was sich<br />
positiv auf den Umsatz auswirkt. Für MyCockpit<br />
steht auch eine praktische Mitarbeiter-App zur<br />
Verfügung. Ein integriertes Statistiktool erlaubt<br />
es, diverse Auswertungen vorzunehmen. Die<br />
Online-Buchungssoftware ist in zwei Ausführungsstärken<br />
verfügbar: einer vollwertigen<br />
«Basic»-Variante und einer umfassenden<br />
«Standard»-Komplettversion.<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Soft-Nrg<br />
Die Steuerung und Koordination der Servicetermine,<br />
sowie ein durchgängiges Informationsmanagement<br />
sind zentrale Faktoren, wenn es um<br />
die Auslastung der Werkstatt, den effizienten Einsatz<br />
des produktiven Personals sowie die Nutzung<br />
der Arbeitsplatzkapazitäten geht. Der Kunde verlangt<br />
Qualität, beginnend vom ersten freundlichen,<br />
kompetenten Kontakt bei der Terminvereinbarung<br />
über eine zuverlässige, kostengerechte Auftragsbearbeitung<br />
bis hin zur professionellen Betreuung<br />
in allen Servicebelangen. Um diesen Qualitätsansprüchen<br />
gerecht zu werden, steht Soft-Net<br />
als Zusatzmodul für die Termin- und Kapazitätsplanung<br />
von Soft-Nrg (Schweiz) AG im Einsatz.<br />
Soft-Net ist eine Online-Terminvereinbarung, die<br />
die Kundenterminwünsche mit den Servicekapazitäten<br />
der Werkstatt online abgleicht und<br />
vereinbart. Der Kunde ist damit jederzeit und<br />
überall flexibel. Die Rezeption wird online ausgelagert<br />
<strong>–</strong> das schafft optimale Planung, strafft<br />
interne Abläufe und spart jede Menge Zeit.<br />
Ja, per E-Mail oder SMS<br />
Ja<br />
Nein, meistens Anbindung an App der Hersteller<br />
oder Importeure<br />
Ja<br />
Ja<br />
Weitere Infos unter:<br />
motiondata-vector.com/ch<br />
Ja<br />
Weitere Infos unter:<br />
localsearch.ch/de/mycockpit<br />
Ja<br />
Weitere Infos unter:<br />
soft-nrg.com<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>67
HANDEL & AFTERSALES<br />
Das ist das Produkt:<br />
Das zeichnet das Produkt aus:<br />
Welante GmbH<br />
«MrBooker» <strong>–</strong> Termine wie von selbst geplant:<br />
Die Kunden werden es danken! Mit der Terminbuchungslösung<br />
«MrBooker» finden die Kunden<br />
ihren Wunschtermin im Handumdrehen <strong>–</strong> von<br />
überall und rund um die Uhr. Dank der automatischen<br />
Terminbestätigung und Terminerinnerung<br />
per E-Mail und/oder SMS sind die<br />
Kunden über bevorstehende Termine bestens<br />
informiert. Durch diesen Service wird die<br />
Kundenbindung noch besser und die Zahl der<br />
Terminausfälle reduziert. Gleichzeitig sparen<br />
die Garagisten wertvolle Zeit, da sie weniger<br />
Terminanfragen persönlich per Telefon und<br />
E-Mail beantworten müssen.<br />
Das Online-Buchungstool «MrBooker» überzeugt<br />
durch ein modernes Design und eine einfache<br />
Bedienung. Sämtliche Informationen zum<br />
Unternehmen wie Angebote, Mitarbeiter und<br />
Öffnungszeiten sind übersichtlich abgelegt und<br />
können direkt bearbeitet werden. In der digitalen<br />
Kundenkartei sind die Kontaktdaten, Buchungen<br />
und internen Notizen von jedem Kunden abrufbar.<br />
Im Kalender können die Termine für Kunden und<br />
interne Zwecke ganz einfach gebucht werden.<br />
Dank Einsatzplänen können die Garagisten auch<br />
die Verfügbarkeiten der einzelnen Mitarbeiter<br />
individuell definieren.<br />
Wird dem Kunden ein Erinnerungsmail zugestellt?<br />
Ist es im Responsive Design aufgebaut?<br />
Gibt es eine App?<br />
Kann der Kunde Dokumente oder Fotos hochladen?<br />
Ist die Integration des Tools auf die eigene Website möglich?<br />
Ja<br />
Ja<br />
Nein<br />
Kann umgesetzt werden<br />
Ja<br />
Weitere Infos unter:<br />
mrbrooker.ch<br />
68<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
HANDEL & AFTERSALES<br />
Populaer AG<br />
Rad-Termin.ch ermöglicht es Kunden von<br />
Autogaragen, den Radwechseltermin vollkommen<br />
selbständig via Internet zu buchen.<br />
Mittels Newsletter erhalten Autobesitzer eine<br />
Einladung und buchen sich in vier einfachen<br />
Schritten ihren Termin online. Zusätzliche<br />
Dienstleistungen oder Produkte können zum<br />
Radwechseltermin angeboten werden. In der<br />
Administration der Software verwaltet der<br />
Garagist danach bequem und in sehr verständlicher<br />
Form die gebuchten Termine.<br />
CalSy<br />
Mit CalSy ersetzen Garagisten den klassischen<br />
Wand- oder Taschenkalender durch einen<br />
modernen und in Echtzeit synchronisierten<br />
Kalender für Desktops, Tablets und Smartphones.<br />
Das ermöglicht es den Kunden, jederzeit<br />
Termine mit den Garagisten auszumachen. Es<br />
ermöglicht aber auch den Garagisten, jederzeit<br />
und von jedem Ort einen Überblick zu haben<br />
und sich organisieren zu können.<br />
Terminland<br />
Mit der DSGVO-konformen Online-Terminbuchung<br />
können Kunden rund um die Uhr einen<br />
Termin in Autohäusern und Garagen buchen.<br />
Terminland ist mit 9000 eingesetzten Terminplänen<br />
und über 35 Mio. gebuchten Terminen der<br />
führende Anbieter von Terminbuchungslösungen<br />
in Deutschland und kann individuell an die Anforderung<br />
des Autohauses beziehungsweise der<br />
Garage angepasst werden. Aufgrund einer kurzen<br />
Vertragslaufzeit von einem Monat ist Terminland<br />
für den saisonalen Einsatz zur Reifenwechselsaison<br />
optimal geeignet.<br />
Rad-termin.ch ist seit über zehn Jahren auf<br />
dem Markt und wurde in dieser Zeit ständig<br />
weiterentwickelt. So ist es heute möglich, jede<br />
andere Software mit einem standardisierten<br />
Kunden- und Fahrzeugexport an das System an<br />
zu binden. Garagisten minimieren den Aufwand<br />
für telefonische Terminbuchungen während der<br />
hektischen Radwechselsaison und haben so<br />
mehr Zeit für die wichtigen Dinge. Möglich sind<br />
Quoten von bis zu 70 % Online-Buchungen. Rad-<br />
Termin.ch ist mehr-filialen-tauglich, 4-sprachig<br />
und erfolgreich in der ganzen Schweiz vertreten.<br />
Die Flexibilität und die Integrationsmöglichkeiten<br />
von CalSy sind ein absolutes Plus. Modular<br />
aufgebaut lassen sich Module hinzufügen oder<br />
ergänzen, so wie beispielsweise ein Chat-<br />
Modul zur internen Kollaboration oder externen<br />
Kommunikation mit dem Kunden. Ebenso wurde<br />
CalSy auch schon als «Betriebskalender»<br />
eingesetzt, um Geschäftsprozesse zu steuern.<br />
Zuletzt wurde noch eine Umfrage-Modul (ähnlich<br />
Doodle) hinzugefügt, um die Teilnahme an<br />
Veranstaltungen abzufragen.<br />
Die Termindauer und Preise je Service werden<br />
dem Kunden in der Online-Terminbuchung<br />
angezeigt. Die Integration in die bestehende<br />
Webseite des Autohauses / der Garage ist möglich,<br />
ebenso wie die Abfrage von Informationen<br />
wie Kennzeichen und Kilometerstand durch<br />
individuell konfigurierbare Eingabefelder. Es<br />
erfolgt ein automatischer Versand von Terminbestätigungen-<br />
und -erinnerungen per E-Mail<br />
und SMS. Das Layout ist individuell konfigurierbar<br />
und die Terminsynchronisation funktioniert<br />
mit Microsoft Exchange, Outlook, Apple iCal,<br />
iPhone und Android.<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Via Verknüpfung<br />
Nein<br />
Nein, ist aber in der nächsten Version geplant<br />
Ja<br />
Nein<br />
Nein<br />
Ja<br />
mehr über<br />
Terminland<br />
erfahren Sie<br />
im AI 05<br />
Weitere Infos unter:<br />
rad-termin.ch<br />
Weitere Infos unter:<br />
calsy.eu<br />
Weitere Infos unter:<br />
terminland.de<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>69
DESINEX <strong>–</strong> Hygiene für die Hände.<br />
Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis (70%)<br />
DESINEX <strong>–</strong> Hygiène pour les mains.<br />
Désinfectant à base d’alcool (70%)<br />
Erhältlich im 200 ml, 500 ml oder 5 Liter Gebinde<br />
Disponible en contenants de 200 ml, 500 ml ou 5 litres<br />
RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3052 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com
GARAGENWELT<br />
Mewa AG<br />
mewa.ch<br />
Schutz vor Hitze, Strahlung und Funkenflug<br />
pd. Schweisser benötigen eine<br />
spezielle Schutzkleidung. Wer<br />
gelegentlich schweisst, braucht<br />
eine andere Ausstattung als jemand,<br />
der permanent schweisst.<br />
Um diese unterschiedlichen<br />
Anforderungen zu erfüllen, hat<br />
Textil-Dienstleister Mewa eine<br />
neue Schweisserschutzkleidung<br />
in drei Varianten entwickelt.<br />
«Mewa Dynamic Flame» eignet<br />
sich für gelegentliches Schweissen.<br />
Die Kleidung schützt bei<br />
kleinen Metallspritzern, bei<br />
kurzzeitigem Kontakt mit Flammen<br />
und bei Strahlungswärme.<br />
Elektriker, Mechatroniker und<br />
Instandhalter, die nur gelegentlich<br />
schweissen, sind damit<br />
gut ausgerüstet. Wer hingegen<br />
permanent schweisst, schützt<br />
sich besser mit «Mewa Dynamic<br />
Flame Extreme». Das robuste<br />
Gewebe bietet extremen<br />
Hitzeschutz in der thermischen<br />
Metallbearbeitung. Typische<br />
Einsatzgebiete sind Maschinenbau,<br />
Fahrzeugbau, Stahl- und<br />
Anlagenbau. Für häufiges<br />
Schweissen entwickelt Mewa<br />
derzeit die dritte Variante<br />
«Flame Advanced», die Mitte<br />
<strong>2020</strong> auf den Markt kommt.<br />
Diese Einteilung ist eine grobe<br />
Richtschnur, denn die Auswahl<br />
der geeigneten Schutzkleidung<br />
richtet sich immer nach der Gefährdungsanalyse<br />
des Arbeitsplatzes<br />
und des Einsatzbereichs.<br />
Die neue Schutzkleidung ist eine<br />
Weiterentwicklung der Dynamic-Reihe<br />
von Mewa, die sich<br />
durch maximale Bewegungsfreiheit,<br />
grossen Tragekomfort und<br />
eine coole Optik auszeichnet.<br />
So passt die Schutzkleidung zur<br />
normalen Arbeitskleidung und<br />
alle Mitarbeiter eines Unternehmens<br />
tragen den gleichen Look.<br />
Mewa bietet die Kleidung im<br />
Sharingverfahren an: So kann<br />
der Betrieb ein ganzes Paket<br />
von Aufgaben abgeben, wie die<br />
Beratung, Beschaffung, Instandhaltung<br />
und Pflege der Textilien.<br />
Hinzu kommt die kontinuierliche<br />
Bedarfsanpassung, beispielsweise<br />
wenn jemand im Team<br />
eine weitere Hose benötigt oder<br />
neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
eingestellt werden. <<br />
Mewa hat eine neue Schweisserschutzkleidung<br />
in drei Varianten entwickelt.<br />
CitNow<br />
citnow.com<br />
Video-Relationship-Marketing mit CitNow<br />
pd. Weil CitNow personalisierte<br />
Kfz-Kundenvideos geschaffen<br />
hat, sind sie Experten auf dem<br />
Gebiet. Ihre App-basierten<br />
intelligenten Video- und Image-<br />
Lösungen bieten den Kunden ein<br />
verbessertes digitales Erlebnis,<br />
welches das Autokauf- und<br />
Autobesitzerlebnis transparenter<br />
und einfacher macht.<br />
Ein intelligentes Video für den<br />
intelligenteren Kundenverkauf.<br />
Die innovative Videoplattform<br />
von CitNow bietet Autohändlern<br />
sowohl im Verkauf als auch in<br />
der Werkstatt eine effiziente,<br />
einfach zu bedienende und<br />
äusserst wirkungsvolle Lösung,<br />
die nach dem internationalen<br />
Datenschutzstandard ISO 27001<br />
zertifiziert ist.<br />
Dank der «CitNow Sales App»<br />
kann der Verkäufer bei der<br />
Vorstellung eines Wagens ganz<br />
auf die spezifische Suchanfrage<br />
seines Kunden eingehen.<br />
In Autowerkstätten sorgt die<br />
«CitNow Workshop App» für<br />
eine effizientere Kommunikation<br />
zwischen Händler und Kunden.<br />
Dank der «CitNow Videotechnologie»<br />
können Service-Berater<br />
dem Kunden vor Auftragserteilung<br />
per Video die schadhaften<br />
Teile zeigen und die notwendigen<br />
Reparaturen erklären.<br />
Mithilfe des «CitNow Systems»<br />
wird zeitgleich ein Kostenvoranschlag<br />
verschickt, den der Autobesitzer<br />
mit einem einfachen<br />
Klick annehmen kann. Transparend.<br />
Sicher. Überzeugend.<br />
Interessierte kontaktieren<br />
CitNow jetzt für ein individuelles<br />
Angebot. Ausschlaggebend<br />
für CitNow sind die Bedürfnisse,<br />
Herausforderungen und Ambitionen<br />
der Kunden. <<br />
CitNow unterstützt die Garagisten mit intelligenten Video- und Image-Lösungen.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>71
GARAGENWELT<br />
Südo AG<br />
suedo.ch<br />
Südo AG <strong>–</strong> mit E-Mobility in die Zukunft<br />
pd. Die Südo AG ist Generalimporteurin<br />
der weltweit bekannten<br />
Batterieladegeräte von<br />
CTEK. Seit Mai 2018 gehört nun<br />
auch Chargestorm zum CTEK-<br />
Unternehmen. Chargestorm ist<br />
skandinavienweit der grösste<br />
Hersteller und Entwickler von<br />
Lademöglichkeiten für elektrisch<br />
angetriebene Fahrzeuge.<br />
Ziel von Chargestorm ist die<br />
Entwicklung und Zurverfügungstellung<br />
der sichersten<br />
Möglichkeiten zur Ladung<br />
elektrischer Fahrzeuge auf<br />
dem Markt aufgrund standardisierter<br />
Lösungen.<br />
Die Ladestationen für elektrische<br />
Fahrzeuge und Plug-in-<br />
Hybride charakterisieren sich<br />
durch Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />
und eine einfache Handhabung.<br />
Die Ladestationen bieten<br />
ein modernes Design, Cuttingedge-Technologie<br />
und verständliche<br />
Sicherheitsspezifikationen.<br />
Die Ladestationen gibt es<br />
sowohl für die kommerzielle als<br />
auch die private Anwendung.<br />
Sie eignen sich für verschiedene<br />
Industriebereiche, von Gemeinden<br />
über Energieunternehmen,<br />
Wohnbaugenossenschaften,<br />
Immobilieneigentümer, Unternehmen,<br />
Parkhäuser und Privatpersonen.<br />
Der Eintritt in den Elektrofahrzeugbereich<br />
wird es der Südo<br />
AG ermöglichen, weiter auf<br />
seiner bisherigen soliden Basis<br />
zu agieren und diese weiter auszubauen.<br />
Die Kunden verlangen<br />
immer mehr nach ökologischen<br />
Die Südo AG ist Generalimporteurin der CTEK-Batterieladegeräte.<br />
Lösungen und Alternativen,<br />
welche nun mit Chargestorm<br />
angeboten werden können.<br />
Chargestorm hat bis heute<br />
bereits über 40 000 häuslich und<br />
kommerziell genutzte Ladestationen<br />
produziert und wird der<br />
Südo AG, immer in Zusammenarbeit<br />
mit CTEK, als kompetenter<br />
und verlässlicher Partner für<br />
diese neue zukünftige Herausforderung<br />
zur Seite stehen. <<br />
Cromax<br />
cromax.com<br />
Die neue ChromaWeb-App von Cromax steigert die Produktivität von Carrosserie- und Lackierfachbetrieben<br />
pd. Die neue ChromaWeb-App<br />
von Cromax für Smartphones<br />
und Tablets ist jetzt im App Store<br />
und auf Google Play erhältlich.<br />
Die kostenlose ChromaWeb-<br />
App bietet die gleiche Funktionalität<br />
wie ChromaWeb, die<br />
umfangreiche, cloudbasierte<br />
Die neue ChromaWeb App ist jetzt erhältlich.<br />
Farbtonmanagement Software<br />
von Cromax. Die App weist aber<br />
noch einige Zusatzfunktionen<br />
auf, wie beispielsweise<br />
den Barcode-Scanner <strong>–</strong> eine<br />
Mehrwertlösung für die digitale<br />
Farbtonfindung.<br />
Mithilfe der ChromaWeb-App<br />
können Reparaturlackierer<br />
schneller und präziser arbeiten.<br />
Sie haben mobil von überall aus<br />
Zugriff auf Farbformeln und<br />
können diese zum Ausmischen<br />
an eine IP-Waage senden, mit<br />
anderen Geräten im Betrieb oder<br />
im ganzen Carrosseriebetrieb-<br />
Netzwerk teilen. Zusammen<br />
mit dem Farbtonmessgerät<br />
ChromaVision Pro Mini komplettiert<br />
die ChromaWeb-App<br />
das fortschrittlichste digitale<br />
Farbtonmanagementsystem auf<br />
dem Markt, «ChromaConnect»<br />
von Cromax.<br />
Die ChromaWeb-App ist ein wichtiger<br />
Bestandteil von «Chroma-<br />
Connect» und bietet Lackierern<br />
direkten Zugriff auf die globale<br />
Farbformel- und Produktdatenbank.<br />
«Die App lässt sich nahtlos<br />
in die digitale Infrastruktur des<br />
Lackierfachbetriebs integrieren.<br />
Dabei ist sie besonders für<br />
Werkstattnetze von grossem<br />
Vorteil, da Farbformeln schnell<br />
und einfach mit unterschiedlichen<br />
Standorten geteilt werden<br />
können», sagt Céline Tambour,<br />
Marketing- und Kommunikationsleiterin<br />
Cromax Schweiz.<br />
Alle selbst erstellten Formeln<br />
werden automatisch in der<br />
Cloud gesichert und können so<br />
im Bedarfsfall von überall aus<br />
abgerufen werden. Die App hilft<br />
den Benutzern sogar dabei, die<br />
benötigte Lackmenge für eine<br />
bestimmte Reparatur zu bestimmen.<br />
<<br />
72<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>
GARAGENWELT<br />
Motiondata Vector Schweiz GmbH<br />
motiondata-vector.ch<br />
Motiondata Vector Gruppe <strong>–</strong> ein starker IT-Partner an der Seite der Garagisten<br />
pd. Die Motiondata Vector<br />
Gruppe verbessert als IT-Softwarekomplettlösungsanbieter<br />
die täglichen Arbeitsprozesse<br />
der Garagen-Betriebe und deckt<br />
mit zahlreichen Produkten und<br />
Services alle Bedürfnisse eines<br />
modernen Garagen-Betriebes<br />
ab. Dabei ist eine langjährige<br />
Kooperation mit Herstellern und<br />
Importeuren die Basis für ihre<br />
mehrmarkenfähigen DMS-Systeme<br />
(«Motiondata DMS» und<br />
«CDP <strong>–</strong> Car Dealer Package»).<br />
Hinzu kommt eine grosse Auswahl<br />
an Schnittstellen zu Drittsystemen,<br />
welche den Kunden<br />
der Motiondata Vector Gruppe<br />
die Kommunikation und den<br />
Datenaustausch ermöglicht.<br />
Um ihren Kunden die effizienteste<br />
und wirtschaftlich sinnvollste<br />
Lösung bieten zu können,<br />
übernimmt Motiondata Vector<br />
Gruppe nicht nur die Kommunikation,<br />
sondern auch die<br />
Abwicklung und Integration von<br />
Daten zu Fremdsystemen <strong>–</strong> der<br />
Garagist muss sich um nichts<br />
kümmern. Die daraus gewonnene<br />
direkte Anbindung bereichsspezifischer<br />
Anwendungen wie<br />
zum Beispiel elektronische Teilekataloge,<br />
Schadenskalkulationen<br />
oder Fahrzeugbewertungen<br />
und -gutachten erleichtert den<br />
Workflow und Arbeitsalltag im<br />
Garagenbetrieb über verschiedene<br />
Programme hinweg.<br />
Für dieses Zusammenspiel vom<br />
«Motiondata DMS» oder «CDP»<br />
zu Fremdsystemen sucht sich<br />
Motiondata Vector starke<br />
Partner vor Ort aus. Auch in der<br />
Schweiz arbeitet die Motiondata<br />
Vector Schweiz bereits<br />
mit zahlreichen qualifizierten<br />
Branchenlösungsanbietern und<br />
Technologiepartnern zusammen,<br />
um der Garagenbranche den<br />
bestmöglichen Service bieten<br />
zu können. <<br />
Motiondata bietet eine grosse Auswahl an Schnittstellen zu Drittsystemen.<br />
KW Automotive<br />
kwsuspensions.ch<br />
Mit oder ohne Allradantrieb: KW-Gewindefahrwerke für alle Alfa Romeo Giulia (952) erhältlich<br />
pd. Der Hersteller KW Automotive<br />
hat ab sofort aus Edelstahl<br />
gefertigte Gewindefahrwerke<br />
für alle Modelle der aktuellen<br />
Alfa Romeo Giulia (952) inklusive<br />
des allradangetriebenen<br />
«Alfa Q4» im Sortiment. Je nach<br />
Achsgeometrie ermöglichen<br />
die Fahrwerke eine stufenlose<br />
Tieferlegung von bis zu<br />
55 Millimeter.<br />
Alfisti profitieren auf der einen<br />
Seite von einem gesteigerten<br />
Handling und erlangen auf der<br />
anderen Seite mehr Sicherheitsreserven<br />
selbst im fahrdynamischen<br />
Grenzbereich. Mit ihrer<br />
gelungenen Balance aus mehr<br />
Sportlichkeit und Fahrkomfort<br />
überzeugen die KW-Gewindefahrwerke<br />
auch im Alltag. Auf<br />
welligen Strassen dämpfen<br />
die Fahrwerke selbst bei<br />
einer maximalen Tieferlegung<br />
harmonisch und verhindern ein<br />
unruhiges Fahrverhalten.<br />
«Die Giulia fährt sich mit dem<br />
DDC grandios. Wenn man im<br />
Race-Mode über eine schlechte<br />
Strasse fährt, stellt man die<br />
Dämpfer auf Mid und schon<br />
ist es gemütlich», so Andreas<br />
Distel von Garage 55. Auftretende<br />
Nick- und Wankbewegungen<br />
des Chassis sind spürbar verringert.<br />
Das KW-Gewindefahrwerk<br />
Variante 1 wird für Modelle mit<br />
Heckantrieb zum Preis ab 1485<br />
Franken angeboten. Die separat<br />
in der Druck- und Zugstufe<br />
abstimmbare Variante 3 ist ab<br />
2425 Franken für Modelle mit<br />
Heck- und Allradantrieb erhältlich.<br />
Für die 510 PS starke Giulia<br />
Quadrifoglio ist das adaptive<br />
KW DDC Plug & Play zum<br />
Katalogpreis von 3360 Franken<br />
im Sortiment. <<br />
KW bietet neu für alle Modelle der aktuellen Alfa Romeo Giulia Gewindefahrwerke an.<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>73
UMFRAGE DES MONATS<br />
WAS BEDEUTET DER VOM BUNDESRAT ANGEORDNETE<br />
LOCKDOWN FÜR IHREN BETRIEB?<br />
Der Bundesrat hat am 16. März in der Schweiz<br />
einen Lockdown verfügt. Zahlreiche Läden<br />
und Geschäfte wurden geschlossen <strong>–</strong> die<br />
Unsicherheit war gross. Die Schweizer<br />
Werkstätten durften zwar geöffnet bleiben,<br />
die Showrooms hingegen nicht. 24 Prozent<br />
der Umfrageteilnehmer erklärten daraufhin,<br />
dass sie ihren Betrieb vorübergehend<br />
schliessen werden, da keine Kunden kommen<br />
würden. 26 Prozent sagten, der angeordnete<br />
Lockdown habe für sie keine Bedeutung, es<br />
müsse weiter gehen. 50 Prozent wollten von<br />
Tag zu Tag schauen, was der Lockdown für<br />
ihren Betrieb bedeutet.<br />
(Stand: 17. März <strong>2020</strong>)<br />
24%<br />
Wir werden<br />
vorübergehend<br />
schliessen, da<br />
keine Kunden<br />
kommen.<br />
50%<br />
Ich nehme<br />
es Tag für<br />
Tag.<br />
26%<br />
Nichts, es<br />
muss weiter<br />
gehen!<br />
VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2020</strong><br />
Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Mai <strong>2020</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />
Social Media im Autohaus<br />
Instagram, Snapchat, Facebook und Co.<br />
sind beliebt und werden immer häufiger als<br />
Informationsquelle genutzt. <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt,<br />
wie Garagisten die neuen Medien für sich<br />
einsetzen können.<br />
So entwickeln sich die Schäden<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> hört sich bei den grossen Garantieversicherern<br />
um und zeigt, wie sich die Fahrzeugschäden<br />
entwickeln und wie Garagisten von<br />
Garantieversicherungen profitieren können.<br />
Neue Herausforderungen für Garagen<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, welche Herausforderungen<br />
die neue Schwingungsdämpfer- und Federungstechnik<br />
für die Werkstätten bringt <strong>–</strong> ein<br />
Überblick.<br />
Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />
92. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />
WEMF-beglaubigte Auflage per September 2019: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />
Herausgeber<br />
Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />
www.agvs-upsa.ch<br />
Verlag<br />
<strong>AUTOINSIDE</strong><br />
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