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AUTOINSIDE Ausgabe 4 – April 2020

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AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2020</strong><br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

AUTO<br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Im Fokus<br />

Technologien und Antriebe <strong>–</strong> wie<br />

fahren wir in die Zukunft?<br />

Seiten 9 <strong>–</strong> 24<br />

Coronavirus<br />

So reagieren die<br />

Garagisten auf die<br />

Pandemie.<br />

Seiten 5 <strong>–</strong> 7<br />

Auto-Salon<br />

Präsident Maurice<br />

Turrettini weiss, wie es mit<br />

der GIMS weitergeht.<br />

Seiten 26 <strong>–</strong> 27<br />

Handel & Aftersales<br />

Mit einem Klick zum Termin:<br />

Eine Übersicht zu<br />

Online-Buchungstools.<br />

Seiten 66 <strong>–</strong> 69


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INHALT<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

3 Editorial<br />

5 Garagisten und das Coronavirus<br />

Technologien & Antriebe<br />

9 So funktioniert<br />

die Brennstoffzellentechnologie<br />

12 Die Wasserstoff-Trucks kommen<br />

16 AGVS-Experte Markus Peter im Gespräch<br />

18 Hochvolt braucht neue Kenntnisse<br />

20 Reto Zehnder<br />

von der Amag über Antriebsvielfalt<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>Ausgabe</strong> 4<br />

Bildung<br />

34 Bernhard Gerster führte 25 Jahre lang<br />

das DTC in Vauffelin<br />

36 So wird der Smart Roadster zum E-Mobil<br />

37 Jetzt anmelden für die SwissSkills <strong>2020</strong><br />

40 Autef-Ferndiagnose im Irak<br />

42 Business Academy<br />

44 Regionale Aus- und Weiterbildungen<br />

46 Die ersten Schlussprüfungen<br />

für Automobil-Assistenten<br />

47 Jokertage für Lernende<br />

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Beratungsgespräch zur Verfügung.<br />

22 So begleitet die SAG die Garagisten<br />

beim technischen Wandel<br />

Auto-Salon<br />

26 Maurice Turrettini<br />

spricht über die Zukunft des Auto-Salons<br />

28 Das bedeutet die Absage für die Zulieferer<br />

31 So geht es weiter mit dem AGVS-Stand<br />

32 Technikschmankerl vom Auto-Salon<br />

Verband & Sektionen<br />

48 Neue Kompetenzen<br />

für Automobil-Fachleute<br />

49 EcoDrive: Spielend sparsam fahren<br />

50 Die Rechtsberatung des AGVS<br />

51 GV Sektion Solothurn<br />

Produkte & Dienstleistungen<br />

52 «Auto Mobility Live Event»<br />

AUTO<br />

AUSGABE 4 <strong>–</strong> APRIL <strong>2020</strong><br />

INSIDE<br />

Das Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

53 «Autotechnik Days»: Gelungene Premiere<br />

58 Marcel Stocker<br />

über die «Autotechnik Days»<br />

60 Rennfahrer unter sich<br />

62 Neue ISO-Zertifizierung<br />

64 Bezugsquellenregister<br />

Handel & Aftersales<br />

Im Fokus<br />

Technologien und Antriebe <strong>–</strong> wie<br />

fahren wir in die Zukunft?<br />

Seiten 9 <strong>–</strong> 24<br />

66 Online-Buchungstools<br />

Garagenwelt<br />

Coronavirus<br />

So reagieren die<br />

Garagisten auf die<br />

Pandemie.<br />

Auto-Salon<br />

Präsident Maurice<br />

Turrettini weiss, wie es mit<br />

der GIMS weitergeht.<br />

Handel & Aftersales<br />

Mit einem Klick zum Termin:<br />

Eine Übersicht zu<br />

Online-Buchungstools.<br />

Umfrage, Vorschau und Impressum<br />

Seiten 5 <strong>–</strong> 7<br />

Seiten 26 <strong>–</strong> 27<br />

Seiten 66 <strong>–</strong> 69<br />

Titelseite: Der Toyota Mirai<br />

fährt dank Wasserstoff. (Bild Toyota)<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />

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CORONAVIRUS<br />

Umfrage unter Garagenbetriebe<br />

Gemeinsam die schwierige<br />

Situation meistern<br />

Die Garagisten sind in dieser schwierigen<br />

Zeit extrem gefordert. Die Garagen<br />

tragen durch die Ausführung der Wartungsarbeiten<br />

an den Motorfahrzeugen<br />

wesentlich dazu bei, dass die Schweiz ihre<br />

Bevölkerung versorgen kann. Die Gesundheit<br />

der Mitarbeitenden und Kundinnen<br />

sowie Kunden steht über allem. Ich bin<br />

beeindruckt zu hören, wie engagiert und<br />

professionell die Mitarbeitenden in den<br />

Betrieben unter den strengen Auflagen des<br />

Bundesrates ihre Aufgaben wahrnehmen.<br />

Um den Geschäftsgang respektive den<br />

Betrieb nachhaltig aufrecht zu halten,<br />

unternehmen der AGVS Schweiz und<br />

seine Sektionen alles, was möglich ist,<br />

um die Mitglieder und die betroffenen<br />

Organisationen mit Anweisungen und<br />

Auskünften zu bedienen. Auf www.agvsupsa.ch<br />

werden regelmässig Online-<br />

Meldungen zu relevanten Massnahmen<br />

verfasst beziehungsweise aktualisiert.<br />

Die nächsten Tage und Wochen<br />

werden unseren Mitgliedern und ihren<br />

Mitarbeitenden viel abverlangen.<br />

Ich wünsche allen Betrieben und ihren<br />

Mitarbeitenden in dieser ausserordentlichen<br />

Lage viel Kraft und bin überzeugt,<br />

dass wir diese schwierige Situation<br />

gemeinsam meistern werden. Vielen<br />

Dank für Ihr grosses Engagement.<br />

Mit herzlichen Grüssen, Urs Wernli,<br />

Zentralpräsident AGVS<br />

So reagieren<br />

Garagisten<br />

Der Bundesrat hat wegen des Coronavirus die «ausserordentliche Lage»<br />

beschlossen. Eine Bestandesaufnahme von <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, wie<br />

kleine und grosse Garagenbetriebe auf die Situation reagieren und wie sie<br />

ihre Dienstleistungen aufrechterhalten. Carla Stampfli<br />

Ob Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung oder Kultur:<br />

Das Coronavirus und seine Auswirkungen<br />

sind in allen Lebensbereichen spürbar. Auch<br />

für die Garagisten sind die Massnahmen gegen<br />

die Ausbreitung einschneidend. Nachdem der<br />

Bundesrat am 16. März die «ausserordentliche<br />

Lage» ausgerufen hatte, mussten die Betriebe<br />

ihre Showsrooms vorderhand schliessen <strong>–</strong> nur<br />

die Werkstätten durften offenbleiben. Garagisten<br />

sehen sich nun mit verschiedenen Herausforderungen<br />

konfrontiert. Der AGVS liefert<br />

über seine Website agvs-upsa.ch laufend Informationen.<br />

Dazu gehören zum Beispiel Factsheets<br />

zu Kurzarbeit und Arbeitsrecht, Informationen<br />

zu Regelungen betreffend Werkstätten<br />

und Showrooms oder einordnende<br />

Stimmen von Branchenkennern.<br />

Wie Garagisten mit dem Coronavirus umgehen,<br />

wie es ihnen gelingt, ihre Dienstleistungen aufrecht<br />

zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit<br />

ihrer Mitarbeitenden sowie ihrer Kundschaft<br />

zu gewähren, zeigt die Umfrage von AUTO-<br />

INSIDE bei verschiedenen Betrieben.<br />

Hauptsitz der AHG-Cars Holding in Villars-sur-Glâne.<br />

Die AHG-Cars Holding, die an elf Standorten<br />

in der Region Biel, Lyss, Murten, Freiburg,<br />

Tafers, Bulle und Laupen präsent ist,<br />

hat die Entwicklungen rund um das Coronavirus<br />

seit Anfang an intensiv verfolgt. In<br />

einem ersten Schritt wurden in den Garagenbetrieben<br />

Plakate mit den Hygiene- und<br />

Verhaltensregeln der Kampagne «So schützen<br />

wir uns» des Bundesamts für Gesundheit<br />

BAG aufgehängt. «Handtücher wurden<br />

Fortsetzung auf Seite 6<br />

Dieseltechnik | Turbolader | Bremshydraulik | Klima<br />

Fahrzeugelektrik | Standheizungen | Motorenteile<br />

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CORONAVIRUS<br />

durch Papiertücher ersetzt, Desinfektionsmittel<br />

aufgestellt und die Mitarbeitenden<br />

instruiert, Abstand zu halten. Am Empfang<br />

wurden Markierungen angebracht, so dass<br />

der Sicherheitsabstand zwischen Mitarbeitenden<br />

und Kundschaft gewährleistet ist», erläutert<br />

Hubert Waeber, CEO der AHG-Cars<br />

Holding. In einem zweiten Schritt wurde die<br />

Produktivität der vergangenen Wochen in<br />

den Werkstätten analysiert und eine Prognose<br />

für die kommenden Wochen erstellt.<br />

«Anhand dessen haben wir entschieden,<br />

den Betrieb an den Standorten der Nachfrage<br />

anzupassen und Kurzarbeit einzuführen.»<br />

Prioritär sei, die Mitarbeitenden zu<br />

schützen, die besonders gefährdet seien wie<br />

zum Beispiel Asthmatiker. Zu Hause würden<br />

aber auch Mitarbeitende bleiben, die Mühe<br />

hätten, eine Kinderbetreuung zu organisieren,<br />

so Hubert Waeber. «Die restlichen der<br />

rund 150 Mitarbeitenden wechseln sich im<br />

Turnus ab, so dass der notwendige Abstand<br />

eingehalten werden kann», betont der CEO.<br />

«So können wir Mitarbeitende und Kunden<br />

schützen und den Werkstattbetrieb aufrechterhalten.»<br />

Denn trotz Lockdown gebe es<br />

zahlreiche Kundinnen und Kunden, die auf<br />

das Fahrzeug angewiesen seien. Nachdem<br />

der Bundesrat die «ausserordentliche Lage»<br />

entschieden hat, hat die AHG-Cars Holding,<br />

die neben der Hauptmarke Opel auch deren<br />

Nutzfahrzeuge sowie Mazda, Citroën, Cadillac<br />

und Corvette verkauft und repariert, ihre<br />

Showrooms geschlossen. «Allerdings stehen<br />

wir für den Notfalldienst zur Verfügung.<br />

Über den Empfang können sich Kundinnen<br />

und Kunden von unseren Teams beraten lassen.<br />

Darüber hinaus können sich Interessierte<br />

weiterhin auf unserer Website über unsere<br />

Fahrzeuge informieren.»<br />

Aufgrund des Bunderatsbeschluss hat die<br />

Auto Erni AG aus Oberkulm AG verschiedene<br />

Sicherheitsvorkehrungen getroffen: Die<br />

jährliche Frühlingsausstellung wurde abgesagt<br />

und im Werkstattbetrieb wurden diverse<br />

Massnahmen ergriffen. «Dazu gehört<br />

unter anderem, dass wir den Hol- und Bringservice<br />

für Wartungsarbeiten ab sofort allen<br />

Kundinnen und Kunden anbieten, die aufgrund<br />

der ‹ausserordentlichen Lage› ihr Fahrzeug<br />

nicht persönlich bringen oder abholen<br />

können», erklärt Claude Erni, Geschäftsführer<br />

des 1978 gegründeten Familienunternehmens,<br />

einer offiziellen Renault- und Daciavertretung.<br />

Nach den Wartungsarbeiten<br />

werden an den Kundenfahrzeugen sämtliche<br />

Auto Erni AG in Oberkulm.<br />

Claude Erni.<br />

Kontaktflächen wie zum Beispiel Schlüssel,<br />

Schalthebel, Türgriffe oder Lenkrad desinfiziert.<br />

«Zusätzlich können Kundinnen und<br />

Kunden jederzeit von unserem Schlüsselsafe<br />

Gebrauch machen und somit das Fahrzeug<br />

ausserhalb unserer Öffnungszeiten holen<br />

und bringen.» Darüber hinaus hält sich die<br />

Auto Erni AG, wie die anderen Garagenbetriebe<br />

auch, an die Regeln des BAG und hält<br />

ihre Kundinnen und Kunden auf ihrer Website<br />

auf dem Laufenden.<br />

In den knapp 50 Jahren, in denen die Familie<br />

Burkhardt im Besitz der Garage Schönegg AG<br />

in Spiez BE ist, war das Team noch nie mit einer<br />

solchen Situation konfrontiert. «Mit dieser Lage<br />

umzugehen, ist nicht einfach. Für uns steht nun<br />

an erster Stelle, dass wir unsere Kundschaft,<br />

unsere Mitarbeitenden sowie unsere Lieferanten<br />

bestmöglich schützen können», sagt<br />

Garage Schönegg AG in Spiez.<br />

Geschäftsführer Patrik Burkhardt. Gleichzeitig<br />

gelte es, den Betrieb im Einklang mit<br />

den Massnahmen des BAG, soweit es geht,<br />

fortzuführen. «Um diesen schwierigen<br />

Spagat zu meistern, haben wir verschiedene<br />

Vorkehrungen getroffen.» So legt der<br />

offizielle Fordhändler den Kundinnen und<br />

Kunden ans Herz, den persönlichen Kontakt<br />

zu meiden und stattdessen die Telefonnummer<br />

des Kundendienstes zu wählen.<br />

Auf Wunsch wird das Kundenfahrzeug<br />

zu Hause abgeholt, wobei dieses nach den<br />

Wartungsarbeiten dank der Schlüsselbox<br />

jederzeit wieder zur Verfügung steht. «Da<br />

Patrik Burkhardt.<br />

Unternehmerische Freiheit<br />

... einer von vielen Vorteilen als le GARAGE-Partner!


CORONAVIRUS<br />

der Showroom geschlossen bleibt, ist das<br />

Verkaufsteam bemüht, Kundinnen und Kunden<br />

über elektronische Wege zu beraten und<br />

zu betreuen. Informationen zu den Neu- und<br />

Occasionswagen sind auf der Website ersichtlich»,<br />

erklärt Patrik Burkhardt. «Zudem<br />

haben wir unsere Manpower an die Auslastung<br />

angepasst und Kurzarbeit eingeführt.<br />

Das heisst, es werden nur die Mitarbeitenden<br />

aufgeboten, für die es in der Werkstatt<br />

auch tatsächlich Arbeit gibt. Wir entscheiden<br />

Tag für Tag und informieren per Whatsapp-Gruppe.»<br />

Der Familienbetrieb hält ihre<br />

Kundinnen und Kunden auf ihrer Website<br />

auf dem Laufenden. «Eine proaktive Kommunikation<br />

ist in einer solchen Situation unerlässlich»,<br />

betont der Geschäftsführer.<br />

Um die Mobilität ihrer Kundinnen und Kunden<br />

in dieser schwierigen Phase zu gewährleisten,<br />

bleibt die Werkstatt der Garage Montani<br />

SA in Salgesch VS zu den gewohnten<br />

Zeiten offen. «Unsere absolute Priorität ist<br />

natürlich die Gewährleistung der Sicherheit<br />

Garage Montani SA in Salgesch.<br />

unserer Kundschaft und unserer Mitarbeitenden.<br />

Daher werden bei uns zusätzliche Vorsichtsmassnahmen<br />

ergriffen», sagt Patric<br />

Montani, Geschäftsführer des offiziellen<br />

Toyota-, Lexus- und Hyundaipartners. Die<br />

Kundenfahrzeuge werden mit entsprechendem<br />

Schutzmaterial geschützt, insbesondere<br />

Lenkrad, Sitz und Schalthebel. Die Fahrzeugschlüssel<br />

und der Türgriff werden vor<br />

der Rückgabe desinfiziert. «Kundinnen und<br />

Kunden können ihren Fahrzeugschlüssel<br />

direkt in unserem Schlüsseltresor einwerfen<br />

beziehungsweise abholen, ohne persönlich<br />

Kontakt mit einem unserer Mitarbeitenden<br />

haben zu müssen», erklärt Patric Montani.<br />

Im Falle eines persönlichen Kontakts hält das<br />

Team der 1967 gegründeten Garage Abstand.<br />

Auch auf das Händeschütteln wird verzichtet.<br />

«Soweit möglich bieten wir auch an, das<br />

Kundefahrzeug zuhause abzuholen und nach<br />

dem Service wieder zu bringen.» Die Garage<br />

Montani SA informiert ihre Kundinnen und<br />

Kunden auf der eigenen Website über die Entwicklungen<br />

und hält sie auf dem Laufenden.<br />

Die Geschäftsleitung (v.l.): Mario Widmer, Esmé Rockmann<br />

und Andreas Grossmann.<br />

Die Autocenter Baschnagel AG in Wettingen<br />

AG bleibt bis auf den Verkauf für ihre<br />

Kundinnen und Kunden geöffnet. «Sie können<br />

ihr Fahrzeug also jederzeit zu uns in die<br />

Werkstatt bringen», sagt die gesamte Geschäftsleitung<br />

(Esmé Rockmann, Andreas<br />

Grossmann und Mario Widmer), die gemeinsam<br />

das über 102-jährige Unternehmen<br />

führen. Um die Kundschaft im Einklang mit<br />

den ausserordentlichen Massnahmen des<br />

BAG zu empfangen, hat die offizielle VW-,<br />

VW-Nutzfahrzeug- und Campervertretung<br />

verschiedene Massnahmen getroffen. So<br />

werden die Kundenfahrzeuge sowohl vor, als<br />

auch nach dem Garagenbesuch desinfiziert.<br />

«Die Serviceannahme findet, getrennt durch<br />

eine Glasscheibe, im Windfang des einzig<br />

verbleibenden Zugangs statt», erläutert Mario<br />

Widmer. So sei sichergestellt, dass keine<br />

externen Personen direkten Kontakt zu den<br />

Mitarbeitenden haben können. «Im Weiteren<br />

steht unserer Kundschaft der DigiSafe jederzeit<br />

zur Verfügung für eine Fahrzeugübergabe.»<br />

Zudem wurde auf der eigenen Website<br />

eine Carrosserie-Online-Schadenmeldung<br />

aufgeschaltet, die dem Kunden ermöglicht,<br />

gemäss Fotoprotokoll den Schaden online<br />

anzumelden. «Innerhalb des Betriebs wird<br />

auf den Sicherheitsabstand unter Mitarbeitenden<br />

von mindestens zwei Metern geachtet»,<br />

erklärt Mario Widmer. Probefahrten<br />

werden keine durchgeführt. Fahrzeugablieferungen<br />

nach Reparaturen finden nur mit<br />

Schlüsselübergabe ausserhalb des Gebäudes<br />

statt. Nicht zuletzt weist das Unternehmen<br />

ihre Kundinnen und Kunden unübersehbar<br />

darauf hin, sich an die Regeln des BAG zu<br />

halten. Auf das Händeschütteln wird schon<br />

seit geraumer Zeit strikt verzichtet. Die drei<br />

Geschäftsführer informieren die Kundschaft<br />

proaktiv und aktuell auf der Website baschnagel.auto<br />

bezüglich den geschäftsspezifischen<br />

Massnahmen. <<br />

CORONAVIRUS<br />

Unter www.agvs-upsa.ch<br />

berichten die AGVS-Medien<br />

laufend über die neuesten<br />

Entwicklungen in der Corona-<br />

Krise. Dort finden sich auch<br />

wichtige Informationen wie<br />

zum Beispiel Factsheets zu<br />

Kurzarbeit und zum Arbeitsrecht.<br />

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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Die Brennstof fzelenmodule für Fahrzeuge sind dank intensiver Forschung und Ent wicklung leistungsfähiger, kostengünstiger und kleiner geworden. Den Durchbruch in der<br />

P w-Welt er war ten E xper ten alerdings erst in zehn Jahren. Bei den Nutz fahrzeugen nimmt die Schweiz eine Pionierrole ein und sorgt für einen FC-Boom. Bild Hyundai<br />

Brennstoffzellentechnik<br />

E-Antrieb mit<br />

nur fünf Minuten Ladezeit<br />

Die Brennstoffzellentechnologie ist uralt: Von der Energieversorgung im Weltall bis zum U-Boot reicht die<br />

Anwendungspalette. Auch im Fahrzeug wird seit über 25 Jahren an Fuel Cells (FC) geforscht und entwickelt.<br />

Der Durchbruch will aus verschiedenen Gründen noch nicht gelingen. Dabei ist die Brennstoffzellentechnik eine<br />

ernst zu nehmende Alternative zu den BEV. Wir decken Vor- und Nachteile der FC-Technologie auf. Andreas Senger<br />

Eine Brennstoffzelle lässt Wasserstoff H 2<br />

und Sauerstoff O 2<br />

zu Wasser H 2<br />

O reagieren.<br />

Dabei wandern Protonen von der Wasserstoffseite<br />

durch eine dünne Membran zur Luftsauerstoffseite.<br />

Diese Protonenwanderung erzeugt<br />

Elektrizität. Bei Prozesstemperaturen<br />

von 400 bis 1000°C in keramischen FC ist der<br />

Wirkungsgrad sehr hoch. Im Fahrzeug lassen<br />

sich diese Art von FC nicht einsetzen.<br />

In Fahrzeugen kommen PEMs zum Einsatz<br />

(Protonen Exchange Membran), welche<br />

bei Arbeitstemperaturen um 60°C betrieben<br />

werden. Dieses Verfahren wird auch<br />

als «kalte» Verbrennung bezeichnet. Pro<br />

Quadratzentimeter Membranfläche wird eine<br />

elektrische Leistung von rund einem Watt erzeugt.<br />

Das Edelmetall Platin unterstützt die<br />

chemischen Vorgänge als Katalysator. Der<br />

Anteil des teuren Edelmetalls konnte dank<br />

intensiver Forschung markant verringert<br />

werden (Reduktion um Faktor 10).<br />

Um eine fürs Fahrzeug benötigte hohe<br />

Spannung zu realisieren, werden die einzelnen<br />

FC-Zellen in Reihe zu einem Stack geschaltet.<br />

Im aktuellen Toyota Mirai sind<br />

beispielsweise 370 Zellen seriell verbunden.<br />

Eine Zelle weist eine Spannung von 0,85 V<br />

auf, was insgesamt bei maximaler Leistung<br />

eine FC-Spannung von 315 V ergibt. Die<br />

Dauerleistung beträgt 75 kW. Bei maximaler<br />

Energieumwandlung sind kurzzeitig 110 kW<br />

elektrische Leistung realisierbar.<br />

Der Wirkungsgrad ist bei geringer Abrufleistung<br />

am höchsten: Mehr als 65% Umwandlungseffizienz<br />

wird bei rund einem<br />

Drittel Belastung/Leistung erreicht. Bei<br />

maximaler Energieumwandlung sinkt der<br />

Wirkungsgrad erheblich ab (auf rund 40%).<br />

Als Speicher verwendet Toyota im Gegensatz<br />

zu den Mitbewerbern einen Nickel-Metallhydrid-Akku<br />

mit 1,6 kWh Energiespeichervermögen<br />

(245 V). Das Fahrzeug wiegt leer<br />

knapp 1,9 Tonnen und weist einen Normverbrauch<br />

von 0,76 kg H 2<br />

/100 km auf.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>9


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Aus Wasserstoff wird Strom und Wasser<br />

Die Brennstoffzellentechnik ist von der Grundfunktion<br />

her simpel: Durch Zuführen von Wasserstoff<br />

H 2<br />

an die PEM (Protonendurchlässige<br />

Membrane) werden die Elektronen an der Anode<br />

vom Atomrumpf getrennt. Es entsteht eine Ionenwanderung<br />

durch die PEM. Am Katalysator mit<br />

Platinanteil reagieren die Wasserstoffionen mit<br />

dem zugeführten Luftsauerstoff O 2<br />

zu Wasserdampf<br />

H 2<br />

O, der kondensiert zu Wassertropfen. Die<br />

technischen Herausforderungen sind die exakte<br />

Zuführung des mit 700 bar mitgeführten Wasserstoffs<br />

durch Begasung der PEM (Druck vor PEM<br />

zwischen rund 1 bis 2 bar) und die proportionale<br />

Luftmenge (mittels Verdichter und Luftbefeuchter),<br />

um die kalte Verbrennung stattfinden zu lassen.<br />

Insbesondere das transiente Verhalten in Fahrzeugen<br />

(Beschleunigen) stellt eine regelungstechnische<br />

Herausforderung dar. Die Leistungselektronik<br />

lässt deshalb die Energie der FC und<br />

des eingebauten Akkus zusammenfliessen, um bei<br />

hoher Leistungsanforderung die E-Antriebsmotoren<br />

zu versorgen. Weitere technische Knackpunkte<br />

sind zudem die Temperaturregelung: Optimal<br />

arbeiten PEM-FC in einem Temperaturfenster von<br />

60 bis 80 °C. Deshalb muss die PEM mittels PTC-<br />

Zuheizer elektrisch beheizt und via Fahrzeugkühlsystem<br />

gekühlt werden. Insbesondere bei tiefen<br />

Aussentemperaturen verschlingt die Beheizung<br />

des FC-Aggregats wie beim BEV viel Energie, da<br />

auch die Akkus beheizt werden müssen.<br />

ENERGIE<br />

SAUERSTOFF<br />

WASSERSTOFF<br />

WASSER<br />

Anode<br />

gasdurchlässige<br />

Elektrode<br />

Kathode<br />

gasdurchlässige<br />

Elektrode<br />

Proton Exchange<br />

Membrane (PEM)<br />

Katalysator<br />

Die Produktion der FC ist nach wie vor sehr<br />

aufwendig und geschieht von Hand in Reinräumen.<br />

Entsprechend sind die Stacks, also die kompletten<br />

FC-Aggregate inkl. Dosierung, Kühlung, Beheizung<br />

und Regelungstechnik, aktuell sehr teuer.<br />

Das Grundprinzip ist bestechend: Wasserstoff auf der linken Seite diffundiert durch die Protonenmembrane und<br />

spaltet dabei Elektronen ab. Es entsteht eine Spannung und damit elektrische Energie. Auf der rechten Seite des<br />

FC-Stacks entsteht durch eine kalte Oxidation aus dem zugeführten Luftsauerstoff Wasser. Bilder Mercedes-Benz<br />

Die FC versorgen die Antriebselektromotoren<br />

nicht direkt, sondern wegen diesem Wirkungsgradabfall<br />

über einen Pufferakkumulator. Damit<br />

kann die FC wenn immer möglich im Bereich<br />

des maximalen Wirkungsgrads betrieben werden.<br />

Die Ausgangsspannung wird dann teilweise<br />

noch via DC/DC-Wandler auf die Spannung<br />

der Hochvoltbatterie transferiert. Beim Fahren<br />

können die E-Motoren die elektrische Leistung<br />

via Leistungselektronik parallel aus der Batterie<br />

und der FC beziehen. Die FC ist in ihrer Funktionalität<br />

ein Range-Extender und damit vom<br />

Grundprinzip her ein serieller Hybrid.<br />

Bei Mercedes-Benz weist der GLC F-Cell,<br />

der aktuell nur an ausgewählte Kunden in<br />

Deutschland verleast wird, eine Brutto-Akkukapazität<br />

von 13,5 kWh auf, was eine Reichweite<br />

ohne FC von rund 40 km im praxisnahen<br />

WLTP-Zyklus entspricht. Das Fahrzeug verfügt<br />

über ein On-Board-Ladegerät mit 7,4 kW, um<br />

via Stecker den Akku an der Steckdose aufzuladen.<br />

Er verfügt über 160 kW Antriebsleistung,<br />

hat einen Verbrauch von 1 kg H 2<br />

auf<br />

100 km Distanz und wiegt leer 2,13 Tonnen.<br />

Wie der Toyota Mirai (ab 89 900 Franken) kann<br />

auch der Hyundai Nexo in der Schweiz (ab<br />

ENERGIEEFFIZIENZ <strong>–</strong> ANTRIEBE IM VERGLEICH<br />

Batteriebetriebenes<br />

Elektroauto (BEV)<br />

Erneuerbarer Strom 100 %<br />

Übertragung (95%)<br />

Batterie Laden / Entladen (90%)<br />

Elektormotor (85%)<br />

Mechanik (95%)<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

69%<br />

Brennstoffzellen-<br />

Elektroauto (FCEV)<br />

Die Wirkungsgradbetrachtung von der Quelle bis zum Rad: Wenn es gelingt, den Wirkungsgrad der Elektrolyse<br />

(Produktion H 2<br />

) und der Brennstoffzelle zu optimieren, steigt der Gesamtwirkungsgrad. Nicht in der Betrachtung: die<br />

CO 2<br />

-Thematik. Bild Nationale Plattform Zukunft der Mobilität.<br />

89 000 Franken) erworben werden. Beide Fahrzeuge<br />

sind keine Steckerfahrzeuge und können<br />

somit nicht via Steckdose aufgeladen werden.<br />

Der Nexo weist eine FC mit 95 kW Leistung auf,<br />

besitzt einen 1,56 kWh-Akku (40 kW), einen E-<br />

Antrieb mit 120 kW maximaler Leistung und<br />

eine Reichweite von 666 km gemäss WLTP<br />

(bei knapp 2 Tonnen Leergewicht). Sein H 2<br />

-<br />

Einsatz strombasierter<br />

Kraftstoffe (e-fuels)<br />

Erneuerbarer Strom 100 % Erneuerbarer Strom 100 %<br />

Übertragung (95%)<br />

Elektrolyse (70%)<br />

Wasserstoff (H 2<br />

) 67% Wasserstoff (H 2 ) 67%<br />

Kompression / Transport (80%)<br />

Brennstoffzelle (60%)<br />

Strom 32 % Flüssigkraftstoff 44%<br />

Elektromotor (85%)<br />

Mechanik (95%)<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

26%<br />

Übertragung (95%)<br />

Elektrolyse (70%)<br />

Power to Liquid (70%)<br />

Ferntransport (95%)<br />

Verbrennungsmotor (30%)<br />

Mechanik (95%)<br />

Gesamtwirkungsgrad<br />

13%<br />

Verbrauch beträgt 0,8 kg/100 km. Dieses Jahr<br />

wird bereits die zweite Generation des Mirai in<br />

den Verkauf gelangen.<br />

Eine weitere Herausforderung ist das sichere<br />

Mitführen des Treibstoffes H 2<br />

. Auch diese<br />

Hürde wurde von den Forschern, Zulieferern<br />

und OEM genommen. Die drei Tanks des<br />

10<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Nexo mit 156,6 l Gesamtvolumen (6,33 kg H 2<br />

),<br />

der GLC F-Cell von Mercedes mit 4,4 kg H 2<br />

(zwei Tanks) an Bord und der Toyota Mirai mit<br />

maximal 5 kg H 2<br />

in zwei Tanks sind crashsicher<br />

im Fahrzeug untergebracht und aufgrund<br />

der Konstruktion zerstörungsfrei.<br />

Die Betankung ist weltweit einheitlich geregelt<br />

(siehe Interview mit Christian Bach).<br />

Die Elektrolyse vor Ort, wie in Deutschland<br />

an den bisherigen rund 70 Tankstellen<br />

oft praktiziert, ist aufgrund der dezentralen,<br />

kleinen Elektrolyseure energetisch nicht sinnvoll<br />

und aufgrund der Netzgebühren auch<br />

teuer. Die zentrale Wasserstofferzeugung<br />

direkt bei einem regenerativen Stromlieferanten<br />

(beispielsweise Flusskraftwerk)<br />

ist effizienter, dafür ist der Transport des gasförmigen<br />

H 2<br />

zu den Tankstellen aber aufwendig.<br />

Dass aktuell nur zwei Tankstellen<br />

öffentlich zugänglich sind, wird sich dieses<br />

Jahr dank H 2<br />

Energy rasch ändern: Im Jahr<br />

<strong>2020</strong> kommen sechs weitere dazu und rund<br />

70 weitere sind in Planung.<br />

Wird zudem die Gesamtwirkungsgradkette<br />

betrachtet, schneidet H 2<br />

wie auch<br />

synthetischer Treibstoff nicht wesentlich<br />

besser als verbrennungsmotorische Fahrzeuge<br />

ab. Der Wirkungsgrad der Elektrolyse beträgt<br />

aktuell 70%. Verdichtung, Transport und Vorkühlung<br />

des H 2<br />

mit 80% und FC-Wirkungsgrad<br />

mit 50 bis 60% sorgen aufgrund der<br />

Multiplikation der Einzelwirkungsgrade für<br />

eine Systemkette mit niedrigem Wirkungsgrad.<br />

Trotzdem kann der Gesamtenergiesystem-Wirkungsgrad<br />

dank Wasserstoffnutzung<br />

steigen, weil damit Überschüssige<br />

Elektrizität genutzt werden kann, die ansonsten<br />

hätte abgeregelt werden müssen.<br />

Die CO 2<br />

-Bilanz bei Verwendung von regenerativem<br />

Strom ist für die FC-Technologie ähnlich<br />

gut wie bei BEV. Dies könnte dem FC-Antrieb<br />

in Zukunft zum Durchbruch verhelfen. <<br />

Die Betankung von FC-Fahrzeugen ist für Kunden<br />

einfach: Der gasförmige Wasserstoff strömt innert fünf<br />

Minuten in die 700-bar-Tanks. Bild Hyundai<br />

Interview mit Christian Bach, Abteilungsleiter Fahrzeugantriebssysteme Empa<br />

Herausforderung H 2<br />

-Tankstelleninfrastruktur<br />

Die FC-Technologie wird erst erfolgreich sein, wenn die Tankstelleninfrastruktur flächendeckend vorhanden ist<br />

und die elektrische Energie aus regenerativer Quelle stammt. Christian Bach beschäftigt sich auch mit Fragen<br />

rund um die Betankung mit Wasserstoff.<br />

Herr Bach, welche technischen Herausforderungen<br />

sehen Sie für die Feinverteilung<br />

des Wasserstoffes für eine flächendeckende<br />

Fahrzeugmobilität?<br />

Christian Bach: Wasserstofftankstellen weisen<br />

hohe Investitionskosten auf. Deshalb<br />

brauchen Tankstellen von Anfang an einen<br />

hohen Umsatz. Die in der Schweiz von H 2<br />

Energy und dem H 2<br />

-Förderverein gewählte<br />

Fokussierung auf LKW-Anwendungen bei<br />

gleichzeitiger Auslegung der Tankstellen auch<br />

für Personenwagen ist ein sehr gut durchdachter<br />

Ansatz. Die Anlagen für beide Personenwagen<br />

und LKW-Anwendungen kostenoptimal<br />

auszulegen, ist allerdings nicht einfach.<br />

Die Betankungszeit ist ein grosser Vorteil<br />

gegenüber BEV-Ladezeiten. Welche<br />

Herausforderungen stellen sich für Tankstellenbetreiber,<br />

um den gasförmigen<br />

Wasserstoff rasch in die Fahrzeugtanks<br />

pumpen zu können?<br />

Die Betankung eines H 2<br />

-Tanks in einem Fahrzeug<br />

von zum Beispiel 100 auf 700 bar erhöht<br />

die Temperatur im Tank aufgrund der Verdichtung<br />

des Wasserstoffs um circa 100°C. Die<br />

kohlefaserumwickelten Tanks sollten aber aus<br />

Alterungsgründen keinen Temperaturen über<br />

85°C ausgesetzt werden. Deshalb wird der<br />

Wasserstoff vor der Betankung auf -40°C vorgekühlt.<br />

Die ganze Betankungskette von Anlieferung,<br />

Zwischenspeicherung, Verdichtung,<br />

Vorkühlung bis Betankung ist technisch relativ<br />

aufwendig und braucht einiges an Platz.<br />

Die Wirkungsgradthematik spricht gegen<br />

die Wasserstofftechnologie und FC-Systeme.<br />

Kommt diese Technologie trotzdem?<br />

Ein grosser Vorteil von Wasserstoff ist die Entkopplung<br />

des Elektrizitätsbezugs für die Herstellung<br />

von Wasserstoff von der Betankung. Das bedeutet,<br />

dass der Wasserstoff nicht dann, wenn<br />

ein Fahrzeug betankt wird, hergestellt werden<br />

muss, sondern dann, wenn Stromüberschüsse<br />

vorhanden sind. Fachleute sprechen diesbezüglich<br />

oft von «Flexibilität». Ohne Wasserstoffherstellung<br />

müssten Stromüberschüsse abgeregelt<br />

werden. Wasserstoff kann deshalb <strong>–</strong> trotz niedrigem<br />

Teilsystem-Wirkungsgraden <strong>–</strong> den Wirkungsgrad<br />

des Gesamtenergiesystems erhöhen.<br />

In welchen Mobilitätsbereichen ist der<br />

FC-Antrieb sinnvoll und wie viel Potenzial<br />

steckt in der Technik?<br />

Wir gehen davon aus, dass Brennstoffzellenfahrzeuge<br />

im Personenwagenbereich vorwiegend<br />

in grösseren Fahrzeugen für den<br />

Langstreckeneinsatz, bei Nutzfahrzeugen im<br />

Regionalverkehr und in Bussen eingesetzt<br />

werden. Denkbar ist aber auch der Einsatz in<br />

Schnellladesäulen für Elektrofahrzeuge. Die<br />

Technologie ist noch nicht ausgereizt. Am PSI<br />

beispielsweise wird an einer innovativen Verdampfungskühlung<br />

für Brennstoffzellen gearbeitet,<br />

die die Komplexität von FC-Systemen<br />

deutlich verringern könnte. <<br />

Christian Bach,<br />

Abteilungsleiter<br />

Antriebssysteme,<br />

Empa.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>11


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Service- und Reparatur-Dienstleistungen an Brennstoffzellen-LKW<br />

Die Wasserstoffwelle rollt an<br />

Bis zu 1600 Hyundai-Brennstoffzellen-LKW Xcient Fuel Cell sollen in den nächsten fünf Jahren auf den<br />

Schweizer Strassen für nachhaltige Transportlösungen sorgen. Die zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck<br />

ist der offizielle Schweizer Partner der Koreaner und somit für die Service- und Reparatur-Dienstleistungen<br />

der Brennstoffzellen-Trucks zuständig. Jürg A. Stettler<br />

Bis 2025 sollen bis zu 1600 Stück des Hyundai Brennstoffzellen-Trucks Xcient Fuel Cell auf den Schweizer Strassen unterwegs sein.<br />

Ein Elektroantrieb lohnt sich vor allem für den Einsatz im städtischen<br />

Bereich. Für Langdistanzen und hohe Nutzlasten eignen sich Fahrzeuge<br />

mit einem Verbrennungsmotor besser. Diese Fahrzeuge sollten<br />

aber künftig nicht mehr mit fossilen Treibstoffen betrieben werden.<br />

Synthetische Treibstoffe, Biogas oder auch grün hergestellter Wasserstoff<br />

sind diesbezüglich valable Optionen, um den CO 2<br />

-Ausstoss auf<br />

Schweizer Strassen zu senken. Der koreanische Hersteller Hyundai will<br />

dies nun zusammen mit dem H 2<br />

-Förderverein realisieren und bis 2025<br />

insgesamt 1600 seiner Brennstoffzellen-Trucks Xcient Fuel Cell in Betrieb<br />

nehmen. Dadurch soll der Wasserstoffmobilität in der Schweiz ein<br />

massiver Schub verliehen werden. Betreut werden diese Lastwagen von<br />

der zur Auto AG Group gehörende Auto AG Truck. Die neue Technologie<br />

stellt die Verantwortlichen aber auch vor einige Herausforderungen. So<br />

mussten beispielsweise nur schon am Standort des Demo-Trucks, der<br />

seit Februar für erste Tests in der Schweiz weilt, erste bauliche Massnahmen<br />

ergriffen werden. In der grossen Werkhalle der Auto AG Group im<br />

luzernischen Rothenburg etwa wurden zwei Bahnen für die Brennstoffzellen-Fahrzeuge<br />

reserviert. Von der Idee, die Bahnen durch eine Wand<br />

vom Rest der Halle abzutrennen, ist man abgekommen, wird nun aber eine<br />

neue Belüftung für die ganze Halle installieren müssen. Denn wegen des<br />

extrem flüchtigen und hochexplosiven Wasserstoffs muss sichergestellt<br />

werden, dass die gesamte Luft der Werkhalle innerhalb einer Stunde<br />

dreimal umgewälzt wird. Zusätzlich müssen auch Gasdetektoren<br />

installiert werden. In einer ersten Phase wurde mit mobilen Detektoren<br />

und natürlich Hand in Hand mit der Feuerpolizei gearbeitet, um<br />

höchste Sicherheit zu garantieren und die Massnahmen stetig zu optimieren.<br />

Was die Service- und Reparatur-Dienstleistungen an den Hyundai-Brennstoffzellen-LKWs<br />

sonst noch für Auswirkungen und Herausforderungen<br />

mit sich bringen, erläutert Marc Ziegler, CEO der Auto<br />

AG Group, <strong>AUTOINSIDE</strong> in einem exklusiven Interview.<br />

Wieso wurde ausgerechnet die Auto AG Truck mit diesen Service- und<br />

Reparatur-Dienstleistungen der Brennstoffzellen-Trucks beauftragt?<br />

Marc Ziegler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der<br />

Auto AG Group: (lacht) Die Frage müsste man Hyundai stellen. Sie<br />

haben sich ja für uns entschieden, aber wir haben natürlich auch<br />

nachgefragt. Ein ausschlaggebendes Kriterium war das Filialnetz.<br />

Die Koreaner legten Wert darauf, dass sie für die ganze Schweiz nur<br />

einen Partner haben. Daher war eine möglichst grosse Abdeckung<br />

eine wichtige Grundvoraussetzung. Wir haben zwar auch ein paar<br />

Lücken im Netz, aber mit unseren acht Filialen sind wir gut aufgestellt.<br />

Uns fehlt vielleicht noch etwas in der Region Basel oder auch<br />

in der Westschweiz. Teil der Abmachung ist es aber auch, dass wir<br />

uns in diesen Regionen um Subpartner bemühen, die den Service<br />

bieten, den wir mangels eigener Abdeckung nicht bieten können.<br />

12<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Ein Ausbau des eigenen Netzes ist für das Projekt<br />

demnach nicht angedacht.<br />

Interessante Möglichkeiten, die unser eigenes Netz komplettieren, sind<br />

nicht auszuschliessen. Aber allein wegen des Hyundai-Auftrags werden<br />

wir keinen Betrieb akquirieren. Dazu braucht es dann schon noch einige<br />

andere Faktoren, um das Netz der Auto AG Truck zu erweitern.<br />

verkaufen wir seit letztem Jahr den Maxus, ein leichtes, reinelektrisches<br />

Nutzfahrzeug mit knapp 200 Kilometern Reichweite und bis 950 kg Nutzlast.<br />

Und auch mit dem von uns ebenfalls angebotenen MAN eTGE, einem<br />

Elektro-Van, konnten wir auf diesem Gebiet schon Know-how aufbauen.<br />

Fortsetzung auf Seite 14<br />

Zurück zu den Kriterien, welche gab es noch?<br />

Neben dem Filialnetz war entscheidend, dass Hyundai nach einem Unternehmen<br />

suchte, das nicht ausschliesslich auf eine Marke fokussiert ist.<br />

Das könnte Probleme verursachen, wenn man sich plötzlich im Aftersales<br />

um eine weitere Marke kümmert. Wir sind schon mit mehreren Marken<br />

unterwegs, auch wenn Iveco und Fiat sicherlich zu unseren wichtigsten<br />

Partnern gehören. Aber beispielsweise in Weiningen haben wir<br />

auch MAN-Fahrzeuge oder in Staad sind wir noch DAF-Servicestelle. Der<br />

dritte Punkt, der für die Koreaner entscheidend war, ist die Tatsache,<br />

dass der Nutzfahrzeugbetrieb nicht nur nach Diesel riecht. Klar, auch<br />

bei uns werden aktuell noch etwa 98 Prozent Diesel-Trucks sein, wir haben<br />

aber schon vor einem Jahr angefangen, unsere Betriebe fit für andere<br />

Antriebsarten zu machen. Wir wollen bei der Auto AG Truck Fahrzeuge<br />

aller Antriebsarten betreuen können: CNG-, LNG-, LPG-, Elektro- oder<br />

auch Wasserstoff-/Brennstoffzellen-Trucks. Diese Idee und Strategie hatten<br />

wir schon vor der Kooperation mit Hyundai. Wir haben ausserdem bereits<br />

sehr viele hochvoltzertifizierte Leute bei uns im Betrieb. Schliesslich<br />

Details zum Truck<br />

Der Hyundai Xcient Fuel Cell wird als 4×2-Variante und mit einem Zug-<br />

Gesamtgewicht von 34 Tonnen an Schweizer Kunden ausgeliefert. Er<br />

verfügt dabei anfangs über einen Trockenfrachtkoffer. Der Xcient Fuel<br />

Cell bezieht den für den Antrieb benötigten Strom von zwei 95-kW-<br />

Brennstoffzellen, ähnlich derjenigen, die im Brennstoffzellen-SUV<br />

Nexo der Koreaner zum Einsatz kommt. Dort verhilft sie dem Nexo<br />

zu einer WLTP-Reichweite von 666 Kilometern. Auch beim Hyundai-<br />

Truck werden in den Brennstoffzellen Wasserstoff und Sauerstoff<br />

aus der Umgebungsluft in elektrische Energie für die Fortbewegung<br />

umgewandelt. Der Brennstoffzellenbetrieb ist dabei emissionsfrei <strong>–</strong> es<br />

wird lediglich reiner Wasserdampf ausgestossen. Ergänzt wird das<br />

System beim Xcient Fuel Cell von einer 73,2-kW-Batterie. Die 34,5 kg<br />

Wasserstoff an Bord des LKW ermöglichen ihm eine Reichweite <strong>–</strong> je<br />

nach Einsatz <strong>–</strong> von rund 400 Kilometern. Die Nutzlast ist dabei<br />

vergleichbar mit einem Diesel-Truck gleicher Grösse.<br />

«Die KLARA Terminbuchung bietet meinen Kunden<br />

die Möglichkeit, Servicetermine direkt online zu buchen.<br />

Für mich bedeutet dies, weniger Administration<br />

und damit weniger Aufwand.<br />

Dank KLARA kann ich mich voll und ganz auf<br />

mein Hauptgeschäft fokussieren!»<br />

Philipp Höhn, Mitinhaber Zimmerberg Garage<br />

Nah am Kunden <strong>–</strong> dank der KLARA Terminbuchung.<br />

klara.ch/garagen


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Sie bauen aktuell Rothenburg zu einem Pilotbetrieb um und auch<br />

aus, um das gewonnene Wissen dann später auf die anderen<br />

Betriebe zu adaptieren?<br />

Die ersten Fahrzeuge werden sicher in Rothenburg aufbereitet, von hier<br />

aus abgeliefert und auch grösstenteils von Rothenburg aus betreut. Das<br />

Einsatzgebiet ist momentan noch etwas beschränkt, da man die Fahrzeuge<br />

natürlich auch in den Regionen einsetzen muss, in denen bereits<br />

Wasserstofftankstellen vorhanden sind. Durch die Tankstelleneröffnungen<br />

in den nächsten Monaten wird sich das rasch erweitern.<br />

Was ist der primäre Verwendungs- und Einsatzzweck der<br />

Wasserstoff-LKW?<br />

Die ersten zehn Xcient-Modelle werden einen Trockenfrachtkoffer-Aufbau<br />

haben. Darauf haben wir uns mit dem H 2<br />

-Förderverein geeinigt. Ab<br />

Fahrzeug Nummer 11 werden nur noch Chassis und Kabine angeliefert.<br />

Welchen Aufbau man dann im Endeffekt installiert, ist absolut offen.<br />

Je nach Anwendungszweck wird situativ entschieden.<br />

Marc Ziegler, CEO und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Auto AG Group.<br />

Welche Herausforderung birgt die neue Brennstoffzellentechnologie<br />

des Xcient?<br />

Hyundai legte Wert darauf, dass der LKW auch aus vielen Standardkomponenten<br />

besteht. Generell anders ist: Nichts kann über die Hydraulik<br />

geregelt werden, sondern alles muss über die Elektronik und<br />

die Batterie geschehen. Für die Werkstatt bringt es einige Herausforderungen,<br />

falls man dann doch einmal einen Eingriff an der Brennstoffzelle<br />

oder am Wasserstoffkreislauf machen muss. Dann gilt es, ganz<br />

andere Sicherheitsvorschriften zu erfüllen. Daher muss die Werkstatteinrichtung<br />

angepasst werden. Wir brauchen Explosionsschutz für die<br />

Elektroanlagen, aber auch Gasdetektoren. Wir benötigen spezielle Belüftungsinstallationen,<br />

mit denen man die Luft im Raum mindestens<br />

dreimal in der Stunde komplett umwälzen kann. Brandschutztechnisch<br />

ist ein ganzes Sicherheitskonzept notwendig, da kommt also auch noch<br />

einiges auf uns zu.<br />

Sie arbeiten dabei eng mit den Behörden zusammen…<br />

Klar, aber auch mit der Suva oder dem TÜV. Aber es ist eben nicht einfach<br />

alles so klar geregelt bezüglich Wasserstoffantrieb. Es gibt einige<br />

fragmentierte Vorschriften, aber keiner kann einfach ein Merkblatt aus<br />

der Schublade ziehen und sagen: Das müsst ihr machen und erfüllen,<br />

dann seid ihr bereit für die Brennstoffzellentechnologie. Da gibt es jeweils<br />

schon ein paar Diskussionen. Auch mit der Feuerpolizei sind wir<br />

ständig im Kontakt. Wir haben nun in etwa herausgefunden, was es<br />

für einen Betrieb und in einer Werkstatt genau bedeutet. Das ist aber<br />

auch mit Investitionen von einer Grössenordnung von 100 000 Franken<br />

oder mehr verbunden, die wir pro Betrieb aufbringen müssen, um ihn<br />

für die Wasserstoffzukunft zu rüsten.<br />

Könnten sich interessierte Fuhrhalter auch bei Ihnen melden?<br />

Eigentlich nicht bei uns, wir sind ja der Aftersales-Partner. Das Fahrzeug<br />

selbst müsste man bei der Hyundai Hydrogen Mobility beziehen,<br />

respektive mieten. Denn der Xcient Fuell Cell bleibt im Eigentum von<br />

Hyundai, wird aber zum Kilometer-Mietpreis vergeben. Im Rahmen<br />

dieses Kilometer-Mietpreises ist auch ein Teil für den Aftersales angedacht.<br />

Vieles läuft in der ersten Phase auch über den H 2<br />

-Förderverein.<br />

Dessen Mitglieder werden diese Fahrzeuge zum Einsatz bringen. Man<br />

spricht von 1600 Wasserstoff-Trucks bis 2025, das ist eine gewaltige<br />

Nummer. Um diese Anzahl zu erreichen, braucht es einen Marktanteil<br />

von 6 bis 9 Prozent bei den Immatrikulationen der Neufahrzeuge. Folglich<br />

werden irgendwann nicht mehr nur ausschliesslich Mitglieder des<br />

H 2<br />

-Fördervereins die Wasserstoff-LKW einsetzen müssen.<br />

Wie ist der Anlauf geplant, bis die grossen Massen der Brennstoffzellen-LKWs<br />

auf die Schweizer Strassen rollen?<br />

Für <strong>2020</strong> sind 50 Stück angedacht. Seit dem 18. Februar ist der Demo-<br />

Truck in der Schweiz. Er war zuerst hier in Rothenburg. Wir haben einige<br />

Software-Updates und andere Anpassungen vorgenommen. Auch<br />

die ersten 200 Kilometer hat der Truck schon abgespult. Und wir sind<br />

bereits einmal über den Brünigpass gefahren, damit wir auch wissen,<br />

wie er sich am Berg verhält und nicht nur auf der Autobahn im Mittelland.<br />

Im Moment ist er beim Aufbauer. Am 17. <strong>April</strong> hätte er den Medien<br />

und der Öffentlichkeit erstmals präsentiert werden sollen. Dies<br />

im Rahmen der Eröffnung der ersten Wasserstofftankstelle in der Ostschweiz<br />

am Hauptsitz der Firma Osterwalder in St. Gallen.<br />

Wie viele Leute sind in die Testphase involviert und wie viel Einfluss<br />

hat das Feedback auch auf die Weiterentwicklung in Korea?<br />

Wir haben einen gewissen Einfluss und führen die Testphase komplett<br />

durch. Wir haben aktuell zehn Xcient-Chauffeure und vier Me-<br />

Der H 2<br />

-Förderverein<br />

Der Förderverein H 2<br />

Mobilität Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, in<br />

der Schweiz ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen<br />

aufzubauen. Der Verein wurde im Mai 2018 als gemeinsame Plattform<br />

von Agrola AG, Avia Vereinigung, Coop, Coop Mineralöl AG, Fenaco<br />

Genossenschaft, Migrol AG und des Migros-Genossenschafts-Bundes<br />

gegründet. Durch die Unterstützung einer nachhaltigen Form der<br />

Elektromobilität leistet der Förderverein einen wichtigen Beitrag zur<br />

Erreichung der CO 2<br />

-Ziele im Strassenverkehr. Inzwischen schlossen<br />

sich auch Socar Energy Switzerland GmbH, Shell, Tamoil, die Emil Frey<br />

Group aber auch mehrere Transportunternehmen wie Galliker Transport<br />

& Logistics, Camion Transport, G. Leclerc Transport, F. Murpf,<br />

Chr. Cavegn AG, Schöni Transport AG sowie Gebrüder Weiss AG und<br />

Emmi Schweiz AG dem Verbund für eine Förderung der Wasserstoffmobilität<br />

in der Schweiz an.<br />

14<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Bald werden vor dem Hauptsitz der Auto AG Group im luzernischen Rothenburg auch die ersten Brennstoffzellen-Trucks parken.<br />

chatroniker im Betrieb. Und die letzteren vier sind alles Diagnostiker<br />

mit einem Hochvoltzertifikat. Sie waren für zwei Wochen in Korea und<br />

hatten dort eine Basisschulung für den Truck und die Brennstoffzelle.<br />

Sie werden den Xcient Fuell Cell während der zweimal zwölf Wochen<br />

Testphase primär begleiten. Parallel dazu werden oder sollten etwa 40<br />

Ingenieure aus Korea hier sein. Aber momentan sind sie wegen der Reisebeschränkungen<br />

aufgrund des Coronavirus nicht vor Ort. Wir hoffen,<br />

dass wir ab <strong>April</strong> wieder normal arbeiten können. Denn sollte es<br />

mit dem Truck Probleme geben, wollten wir diese zusammen mit den<br />

Koreanern in der Werkstatt in Rothenburg lösen. Auch jemand vom<br />

europäischen Technik- und Entwicklungszentrum von Hyundai wird<br />

vor Ort sein.<br />

Sie sind als Auto AG Truck nationaler Partner für dieses Projekt, ist<br />

auch eine Ausweitung über die Schweizer Grenzen denkbar?<br />

Für uns als Auto AG Truck im Moment nicht. Aber die Hyundai Hydrogen<br />

Mobility AG und der H 2<br />

-Förderverein schauen sich auch andere<br />

Länder als Einsatzgebiet an. Ich denke, man muss das Ganze länderspezifisch<br />

betrachten, denn ein grosser Faktor für den Erfolg sind auch die<br />

TCO-Kosten. Und diese Gesamtbetriebskosten sollen gemäss Hyundai<br />

beim Brennstoffzellen-Truck auf dem Niveau eines Diesels liegen, immer<br />

unter der Annahme, dass beim Xcient Fuell Cell wegen des umweltschonenden<br />

Wasserstoffantriebs die LSVA-Abgaben wegfallen. So<br />

kann man diese LSVA-Kosten für die Zusatzfinanzierung des Trucks<br />

brauchen. Aber dieser Business Case geht natürlich nicht in jedem Land<br />

auf, da es unterschiedliche Wasserstoffpreise und Steuersysteme gibt.<br />

Daher muss man die TCO von Land zu Land separat beurteilen.<br />

Aus welchen Quellen kommt eigentlich der eingesetzte Wasserstoff?<br />

Aktuell wird er im Alpiq-Laufwasserkraftwerk in Gösgen produziert. Es<br />

handelt sich also um 100 Prozent grünen Wasserstoff. Das ist für mich<br />

entscheidend: Der Wasserstoff muss mit Überschuss- oder Ökostrom<br />

produziert werden, sonst ist die Ökobilanz des ganzen Projekts in Frage<br />

gestellt. Mit einer 2-MW-Elektrolyseanlage in Gösgen werden jährlich<br />

bis zu 300 Tonnen grüner Wasserstoff hergestellt, was für rund 50<br />

LKW oder 1700 Autos reicht. Das macht auch klar, dass eine Kapazitätserweiterung<br />

bei der Wasserstoffproduktion erfolgen muss.<br />

Ist das Ganze nun einfach ein Testprojekt oder ein wichtiges<br />

neues Standbein für die Auto AG Group?<br />

Ein wichtiges neues Standbein. Hyundai ist die erste Marke in der<br />

Schweiz, die hierzulande mit serienmässigen Wasserstofffahrzeugen<br />

startet. Aber auch Iveco, unsere Hauptmarke, forscht mit dem Nikola<br />

Tre, der sowohl als Elektro- oder Wasserstoff-LKW auf die Strassen<br />

kommen soll, intensiv auf diesem Gebiet. Daher sehe ich unser Wasserstoff-Know-how<br />

auch als Kapital für unsere anderen Marken. Wenn<br />

wir später als einziger Iveco-Betrieb sagen können, dass wir schon einige<br />

Jahre Wasserstoff-Wissen aufgebaut haben, dass unsere Werkstätten<br />

dafür ausgerüstet sind und sich unser Team damit auskennt, dann<br />

sind wir natürlich in einer super Position.<br />

Wie werden die weiteren Mitarbeitenden geschult?<br />

Eine Voraussetzung war, dass sie eine Hochvoltzertifizierung haben<br />

müssen, was ja nun zu einem Teil der Grundausbildung werden wird.<br />

Was wir sehr begrüssen. Wir haben Mitarbeitende gewählt, die eine<br />

Diagnostiker-Zusatzausbildung absolvierten. Das dritte Kriterium, das<br />

unabdingbar ist, waren Englischkenntnisse, damit sie der Brennstoffzellenschulung<br />

folgen konnten. Wenn man diese drei Kriterien auf Mechatroniker<br />

anwendet, dann bleiben häufig nicht mehr allzu viele übrig.<br />

Unsere vier Mitarbeitenden, die nach Korea gehen durften, sind<br />

nun topmotiviert zurückgekommen. Sie werden noch nicht alles wissen<br />

können, aber genau dafür ist die zweimal zwölfwöchige Testphase<br />

mit dem Demo-Truck gedacht, damit die koreanischen Ingenieure ihr<br />

Wissen weitergeben können. Wir möchten danach eine interne Schulung<br />

über diese vier Experten aufbauen. Diese vier Diagnostiker sind<br />

zudem aus unterschiedlichen Betrieben von uns und werden so ihr<br />

Wissen auch dort weitergeben können. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoag.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>15


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE FOKUS<br />

Antriebsvielfalt<br />

«Der Verbrenner ist nicht tot»<br />

Automobilisten können heute aus einer so breiten Antriebspalette auswählen wie noch nie. Markus Peter,<br />

Leiter Technik und Umwelt beim AGVS, nimmt im Gespräch mit <strong>AUTOINSIDE</strong> eine Einschätzung der Antriebe<br />

und der Lage vor. André Bissegger<br />

Herr Peter, bis 2050 möchte der Bundesrat eine klimaneutrale<br />

Schweiz. Einen wichtigen Beitrag dazu muss der Verkehr leisten.<br />

Wie realistisch ist eine beinahe CO 2<br />

-neutrale Mobilität in den<br />

kommenden 30 Jahren?<br />

Markus Peter: Das wird sehr schwierig. Wenn es geht, dann nur<br />

mit Einbussen beim Komfort oder Preis. Eine komplett CO 2<br />

-neutrale<br />

Mobilität wird aber nicht möglich sein. Wir müssen bedenken: Die<br />

Energie, die wir für die Mobilität benötigen, wird oft im Ausland produziert<br />

und dann in die Schweiz importiert. Gerade wenn die Schweiz die<br />

Produktion von Atomstrom einstellt, werden diese Importe noch wichtiger<br />

<strong>–</strong> ausser wir können die erneuerbaren Energien in genügendem<br />

Mass hochfahren. Und bei der Nutzung dieser erneuerbaren Energien<br />

stehen die Bereiche Mobilität, Haushalt und Industrie in Konkurrenz<br />

zueinander. Eine Chance könnten dabei mit überschüssiger erneuerbarer<br />

Energie hergestellte synthetische Kraftstoffe sein, die ergänzend<br />

zur direkten Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen eingesetzt<br />

werden.<br />

Verschiedene Automobil-Hersteller wie beispielsweise VW setzen<br />

in Zukunft nur noch auf Elektromobilität und verkünden das Ende des<br />

Verbrennungsmotors. Sind die Verbrenner dem Tode geweiht?<br />

Nein, ganz und gar nicht! Diese Aussagen beziehen sich auf die Entwicklung.<br />

Wenn Hersteller heute sagen, dass sie nur noch auf Elektromobilität<br />

setzen, dann heisst das, dass sie keine weiteren «Verbrennertypen» mehr<br />

entwickeln <strong>–</strong> produziert werden die Motoren vorerst aber weiter. Die Hersteller<br />

haben einen weiten Zeithorizont. Ich spreche hier von Jahrzehnten.<br />

Ausserdem gibt es nicht nur Autos und Lastwagen. Gerade Schiffe oder<br />

Flugzeuge sind weiter auf diese Technologie angewiesen. Der Grund: Die<br />

Energie, die zum Betreiben der Motoren benötigt wird, lässt sich einfach<br />

mittransportieren. Die Technik stirbt also nicht <strong>–</strong> im Gegenteil: Es wird<br />

auch noch immer viel geforscht.<br />

Wo sehen Sie allenfalls noch Potenzial für Verbrenner?<br />

Neben Schiffen und Flugzeugen ganz klar im Strassenverkehr bei der<br />

Langstreckenmobilität. Brennstoffzellen werden zwar zu einem wichtigen<br />

Substitut, sie werden sich aber nicht so schnell in der Breite<br />

durchsetzen. Vielversprechend ist auch der häufigere Einsatz alternativer<br />

Treibstoffe wie Biogas oder Biodiesel in den dafür vorbereiteten<br />

Verbrennungsmotoren.<br />

16<br />

Ist die Fokussierung auf nur eine Technologie sinnvoll? Wie<br />

beurteilen Sie das aus Sicht des Herstellers und aus Sicht der<br />

Klimaziele?<br />

Ich vergleiche das gerne mit dem Wertpapierhandel, bei dem es auch<br />

heisst, man solle diversifiziert investieren. VW wählt eine risikoreiche<br />

Strategie und wettet auf eine Technologie. Sollte sich der Wind<br />

drehen, hat sich der Hersteller viel verbaut. Natürlich ist es kostenaufwendiger,<br />

wenn ein Hersteller mehrere Technologien unterhalten<br />

muss. Dafür hat er verschiedene Standbeine, kann unterschiedliche<br />

Märkte bedienen und schneller reagieren, wenn sich eine Antriebsart<br />

auf einmal weniger gut verkaufen lässt. Und auch bezüglich Klimaziele<br />

halte ich eine Diversifikation für sinnvoller. Denn so können lokale<br />

Begebenheiten berücksichtigt werden. Ein Beispiel: Die überschüssige<br />

Solarenergie aus der Wüste mit ihren Sonnenstunden bietet sich für die<br />

Produktion von synthetischen Treibstoffen an. Auch ist man nicht nur<br />

von einigen wenigen Ländern abhängig, die über bestimmte Rohstoffe<br />

verfügen. Ich denke da beispielsweise an Cobalt, das für die Batterieproduktion<br />

benötigt wird.<br />

Diesel wurde einst als Retter angepriesen, danach folgte der<br />

tiefe Fall. Wie geht es dem Diesel heute?<br />

Bei den Personenwagen hat sich der Diesel-Anteil inzwischen auf einem<br />

Niveau von 25 Prozent Marktanteil<br />

der Neuzulassungen<br />

stabilisiert. In<br />

anderen Segmenten<br />

ist er hingegen<br />

nach wie<br />

vor sehr wichtig<br />

<strong>–</strong> und bleibt es<br />

in den kommenden<br />

Jahrzehnten<br />

auch.<br />

Welches<br />

Potenzial attestieren<br />

Sie<br />

dem Wasserstoff?<br />

Ich sehe Was serstoff<br />

vor a l l e m i m Langstreckenverkehr<br />

und bei<br />

Lastwagen als künftigen<br />

Ersatz für den Diesel.<br />

Momentan steht<br />

Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS.<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

die Tankstellen-Infrastruktur noch nicht, es<br />

tut sich aber etwas. Die Herstellung des Wasserstoffs<br />

benötigt viel Energie, was ihn isoliert<br />

betrachtet ineffizient macht. Zudem sind<br />

die Fahrzeugkosten (noch) hoch. Bei LKW mit<br />

planbaren Routen entlang der vorhandenen<br />

H2-Tankstellen und anderen Kostenstrukturen<br />

sind diese Nachteile weniger gravierend<br />

als bei Personenwagen. Denn gerade die momentan<br />

noch sehr teuren PW-Modelle haben<br />

starke Konkurrenz durch reinelektrische Fahrzeuge,<br />

also BEV, die inzwischen zu interessanten<br />

Konditionen zu kaufen und laden sind. Ich<br />

war daher schon optimistischer, was Wasserstoff-Autos<br />

betrifft. Mit der breiten und günstigen<br />

BEV-Modellpalette wird sich Wasserstoff<br />

nur schwer durchsetzen <strong>–</strong> ausser vielleicht bei<br />

Aussendienstmitarbeitern, die viele Kilometer<br />

fahren und beim Tanken keine Zeit verlieren<br />

können. Für normale Automobilisten sind BEV<br />

derzeit im Vorteil. Hingegen bei LKW im Langstreckeneinsatz<br />

sind aufgrund der Reichweite<br />

und der Ladezeiten Batterien keine Option.<br />

Ist die Hybrid-Technologie nur eine Übergangslösung<br />

oder wird sie sich langfristig<br />

durchsetzen?<br />

Hybridfahrzeuge <strong>–</strong> egal, ob mit Stecker oder<br />

ohne <strong>–</strong> und Elektroautos legen parallel zu.<br />

Später wird sich dies wohl zugunsten der BEV<br />

verlagern. Eine langfristige Prognose ist aber<br />

schwierig: Es kommt auf die Kosten an und<br />

darauf, wie sich die anderen Technologien entwickeln.<br />

Momentan haben Hybridfahrzeuge<br />

den Vorteil, dass sie lange Distanzen fahren<br />

können, ohne Strom nachladen zu müssen.<br />

Dadurch sind sie vielseitiger einsetzbar. Meine<br />

Einschätzung: Hybridfahrzeuge bleiben in den<br />

kommenden fünf bis zehn Jahren wichtig und<br />

gewinnen sogar noch an Bedeutung.<br />

Im Fokus der öffentlichen Diskussion steht<br />

hauptsächlich die Antriebstechnologie,<br />

nicht aber die Energie, die dann tatsächlich<br />

verwendet wird, um die Fahrzeuge anzutreiben.<br />

Ist das gerechtfertigt oder muss der<br />

Fokus korrigiert werden?<br />

Dieser Fokus muss unbedingt auf die Energie<br />

respektive auf den energetischen Kreislauf<br />

korrigiert werden! Benzin- und Diesel-Autos<br />

haben beispielsweise ein bestens verfügbares<br />

Energiespeichersystem. E-Autos verfügen<br />

zwar über den besten Motor, haben aber den<br />

schlechtesten Speicher. Eine Kombination<br />

bietet sich an. Auch Brennstoffzellenautos<br />

haben<br />

Batterie und Elektromotor,<br />

aber ihre<br />

Umweltbilanz ist aufgrund der deutlich kleineren<br />

Batterie besser <strong>–</strong> vorausgesetzt, der<br />

Wasserstoff wird mit überschüssiger Energie<br />

aus erneuerbaren Quellen produziert. Auch E-<br />

Autos, die mit sauberem Strom fahren, sind<br />

gut. Es macht aber logischerweise wenig Sinn,<br />

die E-Mobilität zu fördern und dafür Kohlestrom<br />

zu verwenden. Die in beschränkter<br />

Menge verfügbaren synthetischen Treibstoffe<br />

sollten hingegen dort eingesetzt werden,<br />

wo es nicht anders geht <strong>–</strong> beispielsweise bei<br />

Flugzeugen und Schiffen. Das ist besser als bei<br />

Autos.<br />

Wie geht es den Garagisten bei diesen<br />

Diskussionen?<br />

Die Garagisten sind die Schnittstelle zwischen<br />

den Kunden und den Importeuren bzw. Herstellern.<br />

Sie müssen dazwischen überleben<br />

können. Ihr Anspruch muss sein, dem Kunden<br />

das aus Kundensicht optimale Fahrzeug<br />

zu verkaufen. Gleichzeitig nehmen die Fahrzeuglieferanten<br />

Einfluss darauf, welche Fahrzeuge<br />

das sein sollen. Die Garagisten sind im<br />

Clinch zwischen Kunde, Hersteller, Importeur<br />

und Politik. Es ist für sie nicht einfach, unabhängig<br />

zu sein. Genau das erwarten die Kunden<br />

aber. Eigentlich sollten die Kunden von<br />

den CO 2<br />

-Zielen beeinflusst werden; sie sollten<br />

die Sanktionen sehen und sich für eine<br />

entsprechende Antriebsart entscheiden. Das<br />

passiert momentan noch viel zu wenig. Ich<br />

gehe aber davon aus, dass sich die Sanktionen<br />

schon bald in den Fahrzeugpreisen zeigen<br />

werden.<br />

Wie kann der AGVS die Garagisten bei<br />

diesen Diskussionen unterstützen?<br />

Beispielsweise, in dem wir in der Markenkommission<br />

Lösungen erarbeiten, wie man<br />

mit den ambitionierten CO 2<br />

-Zielen umgehen<br />

soll. Auch versuchen wir über politische<br />

Arbeit und über die Kommissionen Gegensteuer<br />

zu geben und die Garagisten so sachlich<br />

wie möglich über die verschiedenen Antriebe<br />

zu informieren. Die Kunden sind heute bereits<br />

sehr gut vorinformiert. Daher ist es für Garagisten<br />

unabdingbar, dass sie sich in der Antriebsvielfalt<br />

auskennen. Ergänzend werden<br />

Themen wie Energiebereitstellung, Umweltbilanz,<br />

Kreislaufwirtschaft und Recycling immer<br />

wichtiger. Das fliesst beispielsweise laufend in<br />

unsere Berufsbilder ein <strong>–</strong> auch nichttechnische<br />

Berufe nehmen diese Themen auf.<br />

Politische Massnahmen konzentrieren sich<br />

oft auf Massnahmen beim Neuwagenkauf.<br />

Greift dieser Ansatz nicht etwas zu kurz?<br />

Doch, ganz klar. Viele Massnahmen enden<br />

mit dem Verkauf des Fahrzeugs. Die Politik<br />

argumentiert damit, dass man dort den<br />

grössten Einfluss hat. Allerdings fährt das<br />

Auto je nach bezogener Energie danach 15<br />

Jahre entweder emissionsarm oder eben<br />

nicht auf unseren Strassen. So wird beispielsweise<br />

als Antriebstechnologie der Elektromotor<br />

gefördert, gleichzeitig ist aber egal, mit<br />

welchem Strom das Fahrzeug geladen wird.<br />

CNG-Autos können mit Biogas betankt praktisch<br />

CO 2<br />

-neutral fahren, was gleichzeitig zu<br />

wenig honoriert wird, indem nur 20 Prozent<br />

angerechnet werden. Ein Ziel wäre doch,<br />

dass der Schweizer Fahrzeugbestand möglichst<br />

energieeffizient und gleichzeitig auch<br />

möglichst klima- und ressourcenschonend<br />

betrieben wird. Ich denke da an den Auto-<br />

EnergieCheck (AEC), EcoDrive oder die regelmässige<br />

Wartung. Diese Massnahmen sind<br />

aber im Sinne des Gesetzgebers alle freiwillig.<br />

Für mich ist klar: Wir sollten uns loslösen<br />

von der reinen Betrachtung der CO 2<br />

-Emissionen<br />

im Fahrbetrieb. Denn das ist sehr elektromotorlastig<br />

und es werden Äpfel mit Birnen<br />

verglichen. Ich weiss aber auch, dass<br />

eine Änderung der Betrachtungsweise und<br />

Besteuerung bzw. Sanktionierung schwierig<br />

ist in der Umsetzung. <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>17


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Hochvolt-Technologie<br />

«Hochvolt stellt<br />

Werkstätten vor neue<br />

Herausforderungen»<br />

Autos mit Elektro- und Hybridantrieb sind stark im Kommen. Um an Hochvolt-Systemen<br />

arbeiten zu können, sind Spezialkenntnisse erforderlich.<br />

Markus Peter, Leiter Technik und Umwelt beim AGVS, erklärt, weshalb es<br />

für Garagisten unumgänglich ist, sich in dieser Thematik weiterzubilden.<br />

Carla Stampfli<br />

12,7 Prozent Marktanteil hielten die Elektro-,<br />

Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Autos im letzten<br />

Jahr in der Schweiz und in Liechtenstein. Das<br />

ist zwar im Vergleich zum Gesamtmarkt erst<br />

etwas mehr als jedes achte Auto. In Zukunft<br />

wird die Zahl dieser Fahrzeuge weiter zunehmen.<br />

Dies auch angesichts der CO 2<br />

-Vorschriften,<br />

die seit diesem Jahr deutlich restriktiver<br />

sind und neu auch für leichte Nutzfahrzeuge<br />

gelten. Das Wachstum der oben genannten<br />

Antriebssysteme hat auch Auswirkungen auf<br />

die Garagisten: Immer mehr Kundinnen und<br />

Kunden werden mit ihren teils oder komplett<br />

batteriebetriebenen Fahrzeugen die Werkstätten<br />

aufsuchen.<br />

Im Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen gilt Vorsicht:<br />

Denn mangelnde Kenntnisse stellen für<br />

die Betriebe und deren Personal ein erhöhtes<br />

Risiko dar. Für Arbeiten an solchen Fahrzeu-<br />

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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

gen sind Spezialkenntnisse erforderlich. In der<br />

Schweiz müssen Werkstattmitarbeitende<br />

«instruiert und sachverständig» sein, damit<br />

sie Arbeiten an den Hochvolt-Systemen durchführen<br />

können. «Es liegt in erster Linie am Betrieb<br />

selbst, zu beurteilen, ob die Sachverständigkeit<br />

gegeben ist oder nicht», erläutert<br />

Markus Peter. Wer an Hochvolt-Fahrzeugen<br />

konventionelle Arbeiten wie zum Beispiel den<br />

Radwechsel durchführt, der muss zumindest<br />

instruiert sein. «Eine solche Instruktion kann<br />

gut auch betriebsintern durch eine sachverständige<br />

Person erfolgen.» Um jemanden als<br />

sachverständig einzustufen, gilt es, die berufliche<br />

Ausbildung, Produktekenntnisse und Erfahrung<br />

zu berücksichtigen. «Unbedingt zu<br />

empfehlen ist die Teilnahme an einer entsprechenden<br />

Schulung zum sicheren Arbeiten an<br />

Hochvolt-Systemen», betont Markus Peter.<br />

Diese Empfehlung ist bei praktisch allen offiziellen<br />

Markenvertretern inzwischen längst<br />

zur Pflicht geworden.<br />

Damit die Werkstätten die Kompetenzen der<br />

Mitarbeitenden besser beurteilen können, hat<br />

der AGVS gemeinsam mit Electrosuisse ein<br />

Grundlagenmodul sowie einen Online-Test<br />

entwickelt. An dieser Kooperation sind auch<br />

zahlreiche Bildungspartner und Importeure<br />

beteiligt. Diese enge Zusammenarbeit garantiert,<br />

dass die Hochvolt-Grundlagen-Ausbildungen<br />

einen einheitlichen Standard haben.<br />

Der AGVS-Kompetenzausweis «Sicheres<br />

Arbeiten an Hochvolt-Systemen in der Fahrzeugtechnik»<br />

dient als Nachweis der Grundlagen-Kenntnisse.<br />

Während es sich Markengaragen nicht mehr<br />

leisten können, Elektro-Fahrzeuge und Co.<br />

aussen vor zu lassen, kommen auch freie Garagisten<br />

je länger je mehr in Kontakt mit<br />

Hochvolt-Fahrzeugen. «Im Hinblick auf die rasante<br />

Zunahme der alternativen Antriebe ist<br />

eine Weiterbildung für die meisten Werkstätten<br />

unumgänglich», unterstreicht Markus Peter.<br />

Es sei wichtig, dass auch Mitarbeitende,<br />

die heute vielleicht gerade noch nicht mit batteriebetriebenen<br />

Fahrzeugen arbeiten, die nötigen<br />

Grundlagen erwerben.<br />

Hochvolt-Fahrzeuge sind auf einer Technologie<br />

aufgebaut, die im Vergleich zum Verbrenner<br />

neue Gefahren mit sich bringt. «Obwohl<br />

der Motor bei einem Elektroauto<br />

einfacher konstruiert ist und weniger Wartungsarbeiten<br />

benötigt, sind beim Arbeiten an<br />

Hochvolt-Fahrzeugen zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen<br />

zu beachten», erklärt Markus<br />

Peter. Ist zum Beispiel die Batterie nach einem<br />

Unfall beschädigt, stellen sich Fragen wie:<br />

Macht es Sinn, das Fahrzeug in die Werkstatt<br />

zu stellen oder sollte es besser draussen an<br />

einem geschützten Ort abgestellt werden? Gelange<br />

ich gefahrlos an die schadhafte Batterie<br />

beziehungsweise den Trennstecker, um das<br />

Fahrzeug spannungsfrei zu schalten? «Die<br />

Hochvolt-Technologie stellt Werkstattmitarbeitende<br />

sowie Unfall- und Pannenhelfer<br />

vor neue Herausforderungen. Der AGVS-Kompetenzausweis<br />

für die Grundlagenkenntnisse<br />

schafft in Kombination mit den marken- und<br />

fahrzeugspezifischen Anforderungen ideale<br />

Voraussetzungen für einen sicheren und professionellen<br />

Umgang mit Hochvolt-Systemen<br />

in der Fahrzeugtechnik», sagt Markus Peter.<br />

Im zweitägigen Kurs, der in der AGVS-Business-Academy<br />

regelmässig angeboten wird,<br />

erhalten Teilnehmende elektrotechnische<br />

Grundkenntnisse vermittelt und üben an<br />

praktischen Beispielen. Sie lernen auch die<br />

wichtigsten gesetzlichen Bestimmungen und<br />

deren Auswirkung auf die Praxis kennen. Die<br />

Teilnehmenden wissen über die Gefahren des<br />

elektrischen Stroms Bescheid, können erforderliche<br />

Schutzmassnahmen anwenden und<br />

wissen, wie bei Unfällen vorzugehen ist. Sie<br />

können die Spannungsfreiheit des Hochvolt-<br />

Systems erstellen, Messungen durchführen<br />

und es wieder sicher in Betrieb nehmen.<br />

Die Kurse seien sehr gut besucht, wie Markus<br />

Peter sagt. «Das Angebot richtet sich insbesondere<br />

an markenfreie Garagisten. Markenvertreter<br />

werden meistens direkt durch die<br />

Importeure geschult.» Aber auch technische<br />

Trainer aus der Fahrzeugbranche, Sicherheitssowie<br />

Elektromobilitäts-Verantwortliche bei<br />

Fahrzeuganbietern, Mobilitätsprovidern und<br />

Elektrizitätswerken wolle man ansprechen.<br />

Hervorzuheben ist, dass sich die Kurse auch<br />

an Garagen richten, die nicht Mitglied beim<br />

AGVS sind. «Unser Ziel ist, dass sich möglichst<br />

viele Verantwortliche Grundlagenkenntnisse<br />

über Hochvolt-Systeme aneignen»,<br />

betont der Leiter Technik und Umwelt. Da die<br />

Nachfrage hoch ist, bieten inzwischen auch<br />

zahlreiche AGVS-Bildungspartner die Weiterbildung<br />

an. «Das hat den Vorteil, dass sich Interessierte<br />

auch regional und in allen drei<br />

Sprachen weiterbilden können.» Zudem wird<br />

das Thema Hochvolt zukünftig in der Grundbildung<br />

Automobil-Mechatroniker in der Berufsfachschule<br />

und den üK integriert. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

hochvolt-zertifizierung<br />

Informationsmaterial<br />

Die Sicherheitsregel «Wir führen<br />

Arbeiten an Hybrid- und Elektrofahrzeugen<br />

nur mit geschultem und<br />

berechtigtem Personal aus» finden<br />

Interessierte bei der BAZ. Die Branchenlösung<br />

für Arbeitssicherheit und<br />

Gesundheitsschutz im Auto- und Zweiradgewerbe<br />

unterstützt Betriebe bei<br />

der Umsetzung der gesetzlichen EKAS-<br />

Richtlinie 6508 zum Thema Arbeitssicherheit<br />

und Gesundheitsschutz. Sie<br />

stellt im Onlinetool asa-control aktuelle<br />

und notwendige Hilfsmittel für die<br />

Umsetzung zur Verfügung, darunter<br />

branchenspezifische Checklisten,<br />

Merkblätter und vieles mehr. Wertvolle<br />

Hinweise zum Thema liefert auch<br />

die EKAS-Informationsbroschüre 6281<br />

«Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

im Umgang mit Hochvoltsystemen<br />

von Hybrid- und Elektrofahrzeugen».<br />

Alle Informationen zu den Kursen gibt es<br />

in der Business Academy.<br />

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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE FOKUS<br />

Antriebsvielfalt<br />

«Für mich ist<br />

klar: Die Zukunft<br />

ist elektrisch»<br />

Reto Zehnder spricht im Interview mit <strong>AUTOINSIDE</strong> über<br />

die Antriebsvielfalt, wie Kunden davon profitieren<br />

können und was sie für die Garagisten bedeutet.<br />

Der Head of Aftersales der Marke Volkswagen<br />

richtet dabei einen konkreten Wunsch an den<br />

AGVS. André Bissegger<br />

Reto Zehnder ist Head of Aftersales der Marke Volkswagen.<br />

Benzin, Diesel, Hybrid, BEV, CNG: Die Antriebsvielfalt auf den<br />

Schweizer Strassen nimmt zu. Wie unterstützt die Marke Volkswagen<br />

ihre Garagisten im Umgang mit der immer grösseren<br />

Vielfalt?<br />

Reto Zehnder, Head of Aftersales der Marke Volkswagen: Volkswagen<br />

Schweiz unterstützt ihre Vertragspartner mit einem umfassenden<br />

Angebot an Trainings, die mehrheitlich in der Amag eigenen Academy<br />

durch professionelle Trainer durchgeführt werden. Zudem steht den<br />

Marken-Werkstätten mit dem technischen Product Support ein Team<br />

von Spezialisten zur Verfügung, das bei anspruchsvollen Aufgaben<br />

unsere Partner sowohl auf digitalem Weg als auch telefonisch unterstützt.<br />

Im Weiteren bietet die Amag Import bei kostenintensiveren<br />

Ausrüstungen und Spezialwerkzeugen ein Pooling an, sodass nicht<br />

jeder Partner die gesamten Anschaffungskosten selbst tragen muss.<br />

All diese Unterstützungsmassnahmen werden durch regelmässige, spezifische<br />

Informationen ergänzt, damit die Arbeiten an allen Fahrzeugen<br />

<strong>–</strong> unabhängig von der Antriebsart <strong>–</strong> effizient ausgeführt werden können.<br />

Was sind die grössten Herausforderungen?<br />

Die grösste Herausforderung sehe ich künftig beim Personal in den<br />

Betrieben. Trotz verschiedener Massnahmen bleibt es für die Partner<br />

schwierig, für die Werkstätten genügend Nachwuchskräfte zu rekrutieren<br />

und diese längerfristig zu halten.<br />

Wie ist die Stimmung unter den Garagisten? Was überwiegt:<br />

Zuversicht oder Skepsis?<br />

Die Stimmung würde ich als zuversichtlich bezeichnen, wenn auch<br />

teilweise eine gewisse Skepsis vor den anstehenden, grösseren Veränderungen<br />

in der Branche spürbar ist. Positiv aufgenommen wird,<br />

dass die Marke Volkswagen eine klare Strategie hat: Die Zukunft beim<br />

weltweit grössten Autobauer wird elektrisch sein. Im Gegenzug bedeutet<br />

dies, dass das Aftersales-Geschäft aufgrund des geringeren<br />

Wartungsaufwands bei Fahrzeugen mit Elektromotor längerfristig<br />

unter Druck kommen wird. Bis jedoch dieser Effekt eintreten wird,<br />

dauert es noch einige Jahre. Bei Volkswagen schauen wir dieser Entwicklung<br />

aber nicht tatenlos zu: Wir unterstützen unsere Partner bereits<br />

heute aktiv, einerseits das Potenzial des aktuellen Car-Parks mit<br />

individuellen Angeboten noch besser auszuschöpfen und andererseits<br />

neue Wege bei der Loyalisierung der Kunden mit wartungsarmen Antriebsarten<br />

zu gehen. Ebenfalls zuversichtlich stimmt, dass mit<br />

der neuen Technologie auch entsprechende Kostenreduzierungen<br />

zu erwarten sind.<br />

20<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Die Aus- und Weiterbildung ist einerseits<br />

Aufgabe der Hersteller und Importeure,<br />

andererseits des Verbands. Wie sehen<br />

Sie diese Rollenteilung? Haben Sie allenfalls<br />

Wünsche an die Adresse des AGVS?<br />

Die Grundausbildung und die Schulung von<br />

markenübergreifenden Systemen sehe ich primär<br />

beim AGVS, die Durchführung der verschiedenen<br />

markenspezifischen Trainings<br />

hauptsächlich beim Hersteller beziehungsweise<br />

Importeur. Ich bin überzeugt, dass sich diese<br />

beiden Rollen optimal ergänzen. Mein Wunsch<br />

an die Adresse des AGVS ist, die Grundausbildung<br />

so interessant zu gestalten, dass die jungen<br />

Berufsleute vom Job begeistert sind und so<br />

möglichst lange in der Automobilbranche bleiben<br />

wollen. Für diejenigen, die sich weiterentwickeln<br />

möchten, gibt es verschiedene, spannende<br />

Karrieremöglichkeiten. Dies müssen wir<br />

gemeinsam noch besser bekannt machen. Leider<br />

wechseln viele gut ausgebildete, junge Berufsleute<br />

nach der Ausbildung in eine andere<br />

Branche. Hier wünschen wir uns, dass der<br />

AGVS weiterhin eine aktive Rolle einnimmt.<br />

VW hat entschieden, in Zukunft nur noch<br />

auf Elektromobilität zu setzen. Wie kam diese<br />

Nachricht bei den Garagisten an?<br />

Diese Nachricht kam grundsätzlich gut an. Es<br />

gibt eine klare Strategie, die konsequent umgesetzt<br />

werden wird. Der Volkswagen-Konzern<br />

und mit ihm die Marke VW ist sich der Verantwortung<br />

als weltgrösster Automobil-Hersteller<br />

im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewusst<br />

und leistet mit dieser grundlegenden<br />

Entscheidung seinen wichtigen Beitrag für eine<br />

positive Entwicklung.<br />

Hand aufs Herz, welchem Antrieb gehört<br />

die Zukunft? Und wer wird als Erstes<br />

verschwinden? Weshalb?<br />

Das ist für mich klar: Die Zukunft ist elektrisch!<br />

Bis 2025 bringt die Marke Volkswagen<br />

mehr als 20 reine E-Modelle auf den Markt.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt soll der CO 2<br />

-Ausstoss<br />

der Volkswagen-Flotte um einen Drittel<br />

gesenkt werden. Aktuell investiert Volkswagen<br />

eine Milliarde Euro, um das bestehende<br />

Modellprogramm zu elektrifizieren und immer<br />

mehr Fahrzeuge zu hybridisieren. Wie<br />

die E-Antriebe werden künftig ebenso neue<br />

Mild- und Plug-in-Hybridantriebe in Volumen-<br />

Baureihen wie dem erfolgreichen Golf massiv<br />

dazu beitragen, die Flottenemissionen zu senken.<br />

Man geht bei VW davon aus, dass die reinen<br />

Verbrennungsmotoren bis 2050 von den<br />

Strassen Europas verschwunden sind.<br />

Was raten Sie einem kleineren Garagenbetrieb,<br />

der nicht die Unterstützung einer<br />

Marke wie Volkswagen im Rücken hat,<br />

bezüglich Umgang mit der Antriebsvielfalt?<br />

Kleineren Garagenbetrieben rate ich, sich zu<br />

spezialisieren oder sinnvolle Kooperationen<br />

einzugehen. Eine ständige Weiterbildung ist<br />

auch für diese Betriebe unerlässlich. <<br />

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Wie schätzen Sie die Antriebsvielfalt ein?<br />

Ist sie nur positiv zu bewerten oder gibt es<br />

auch negative Punkte?<br />

Für den Kunden ist dies natürlich positiv: Bei<br />

einer grossen Antriebsvielfalt kann er sich im<br />

ersten Schritt für sein Wunschmodell, zum<br />

Beispiel den Golf, entscheiden und dann aus<br />

dem breiten Angebot die von ihm bevorzugte<br />

Antriebsart auswählen. Dies ist ein grosser<br />

Vorteil und kann für den Kauf entscheidend<br />

sein. Dies bedeutet natürlich, dass die<br />

Mitarbeitenden in den Betrieben über ein breites<br />

Fachwissen verfügen müssen, um die Kunden<br />

mit ihren individuellen Bedürfnissen professionell<br />

beraten zu können.<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>


TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

«Bei der SAG sind wir überzeugt, dass in Zukunft verschiedene Antriebsarten nebeneinander existieren werden», sagt Joël Souchon.<br />

Antriebsvielfalt<br />

Garagisten beim technischen<br />

Wandel begleiten<br />

Ob Elektro, Hybrid, Gas- oder Brennstoffzelle: Die Vielfalt der Antriebssysteme trägt dazu bei, dass Verbrauch<br />

und Emissionen gesenkt werden. Die SAG als eine der grössten Autoersatzteile- und Nutzfahrzeugteile- Anbieterin<br />

in Europa verfolgt die Entwicklungen im Autobau sehr genau und kann dadurch rasch auf Veränderungen<br />

reagieren. Joël Souchon, COO der SAG Schweiz AG, und Technomag-Markenchef Kurt Wyssbrod erklären, wie<br />

sie die Entwicklungen einschätzen. Carla Stampfli<br />

Es ist ein Spagat, der die Automobilindustrie<br />

herausfordert: Auf der einen Seite steht<br />

der ungebremste Wunsch nach individueller<br />

Mobilität, auf der anderen Seite besteht das<br />

globale Bekenntnis zum Klimaschutz, das<br />

strengere Flottenverbrauchs- und Emissionsgrenzwerte<br />

mit sich bringt. Die Automobilindustrie<br />

arbeitet mit Hochdruck daran, diesen<br />

Spagat zu vollbringen. Dabei führt nicht<br />

eine Technologie zum Ziel, sondern alle Alternativen,<br />

die dazu beitragen, dass der Verbrauch<br />

und die Emissionen sinken <strong>–</strong> dazu<br />

gehören unter anderem Elektro-, Hybrid-,<br />

Gas- oder Brennstoffzellenantriebe.<br />

Die grossen Zulieferer verfolgen die technologische<br />

Entwicklung sehr genau, weil sie<br />

möglichst früh auf Veränderungen reagieren<br />

müssen. Die SAG als eine der grössten Autoersatzteil-<br />

und Nutzfahrzeugteile-Anbieterin<br />

in Europa steht in engem Kontakt mit Zulieferern<br />

und erfährt früh, in welche Richtung es<br />

geht. Wie schätzt Joël Souchon, COO der SAG<br />

Schweiz AG, die Entwicklungen ein? Und wie<br />

schafft es Kurt Wyssbrod, Markenchef der<br />

Technomag AG, dass der Garagist als Kunde<br />

hierbei nicht den Anschluss verliert? AUTO-<br />

INSIDE hat nachgefragt.<br />

Herr Souchon, wie verfolgt die SAG Schweiz AG<br />

die Veränderungen in der Automobilindustrie?<br />

Joël Souchon, COO SAG Schweiz AG: Die<br />

Automobilindustrie ist seit Jahrzehnten sehr<br />

22<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


innovativ und ebenso lange verfolgen wir<br />

die Veränderungen auf dem Reparaturmarkt.<br />

Da die überwiegende Mehrheit der technologischen<br />

Innovationen von den führenden<br />

Automobilzulieferern wie Bosch, DRiV, Hella,<br />

Schaeffler, Valeo und ZF hervorgebracht<br />

wird und wir eng mit diesen Ausrüstern zusammenarbeiten,<br />

sind wir über aktuelle und<br />

künftige Entwicklungen sehr gut informiert.<br />

Wie schätzt die SAG diese Entwicklung für<br />

die nächsten Jahre ein?<br />

Das Besondere an dieser Entwicklung ist,<br />

dass sie vielfältig ist. Niemand kann heute<br />

mit Sicherheit sagen, welches Antriebskonzept<br />

sich mit der Zeit durchsetzen wird. Deshalb<br />

arbeiten die meisten Automobilhersteller<br />

gleichzeitig an verschiedenen Konzepten.<br />

Bei der SAG sind wir davon überzeugt, dass in<br />

Zukunft verschiedene Antriebsarten nebeneinander<br />

existieren werden. Jene mit geringerer<br />

Reichweite werden in Kleinwagen weit verbreitet<br />

sein und komplexere und teurere werden<br />

die Fahrzeuge der Oberklasse ausstatten.<br />

Wie stellt sie sicher, dass ihre Marken und<br />

auch der Garagist als Kunde à jour bleiben?<br />

Unsere Mitarbeiter im Category Management<br />

und im «TechPool» sind dank des regen Austauschs<br />

mit unseren Lieferanten über die<br />

technologischen Entwicklungen und Trends<br />

auf dem Laufenden. Auf der Grundlage dieser<br />

Kenntnisse passen wir unser Weiterbildungsprogramm<br />

für die Mechaniker und Carrossiers<br />

jedes Jahr an. So bieten wir zum Beispiel<br />

seit einigen Jahren mehrere Kurse zu alternativen<br />

Antriebskonzepten wie CNG/LNG oder<br />

Hochvoltbatterie an. Im Bereich Hochvoltantrieb<br />

bieten wir sogar mehrere Kompetenzstufen<br />

an (HV-Techniker oder HV-Experte).<br />

Wie eng arbeitet die SAG mit Zulieferern<br />

zusammen?<br />

Wir arbeiten seit immer sehr eng mit unseren<br />

Hauptlieferanten zusammen. Angesichts<br />

der raschen technologischen Entwicklungen<br />

in unserer Branche ist diese Zusammenarbeit<br />

sehr wichtig und wird weiter an Bedeutung<br />

gewinnen. Dies ist auch einer der Gründe,<br />

weshalb wir die Swiss Automotive Show ins<br />

Leben gerufen haben, denn diese Fachmesse<br />

vereint die bedeutendsten Automobilzulieferer<br />

und Reparaturfachleute der Schweiz.<br />

Welches sind die Herausforderungen, die<br />

auf die Zulieferbranche zukommen?<br />

Alle Akteure der Branche stehen vor grossen<br />

Herausforderungen. Die Garagen müssen ihre<br />

Mitarbeiter schulen und neue Werkzeuge und<br />

Ausrüstungen erwerben, um auf dem Markt<br />

erfolgreich zu bleiben. Was uns betrifft, so<br />

müssen wir unsere Produktpalette und unseren<br />

technischen Support laufend an die technologischen<br />

Entwicklungen anpassen, damit<br />

wir unsere Kunden beim technologischen<br />

Wandel begleiten können. Die Lieferanten<br />

müssen uns bei diesem Wissens- und Kompetenztransfer<br />

im After-Sales-Geschäft aktiv<br />

unterstützen.<br />

Wie schafft es die SAG, diese Herausforderungen<br />

zu meistern?<br />

Dank ihrer Präsenz in mehreren europäischen<br />

Ländern verfügt die SAG über die kritische<br />

Grösse sowie die personellen und finanziellen<br />

Ressourcen, um die Herausforderungen<br />

zu meistern. Wir sind bestrebt, immer mehr<br />

Arbeitsschritte mit geringer Wertschöpfung<br />

zu digitalisieren, um unsere Bemühungen<br />

und Ressourcen auf den technischen Support<br />

zu konzentrieren, der für Reparaturprofis unentbehrlich<br />

ist.<br />

Welches Antriebssystem wird sich Ihrer<br />

Meinung nach durchsetzen?<br />

Fragen Sie zehn Experten und Sie werden vermutlich<br />

zehn verschiedene Antworten erhalten.<br />

Auch die Automobilhersteller verfolgen<br />

unterschiedliche Strategien. Einige haben den<br />

Verbrennungsmotor fast aufgegeben, um sich<br />

ausschliesslich auf die Elektromobilität zu<br />

konzentrieren. Andere ziehen es vor, mehrgleisig<br />

zu fahren: Benzin, Diesel, Hybrid,<br />

Elektro, Wasserstoff, usw.<br />

Was glauben Sie, wie sind wir in zehn<br />

Jahren unterwegs?<br />

Ich denke, dass die individuelle Mobilität<br />

auch weiterhin sehr wichtig bleiben wird und<br />

dass die Garagen deshalb auch in Zukunft<br />

eine zentrale Rolle spielen werden. Der Markt<br />

wird mit einem breiten Spektrum an Antriebssystemen<br />

und einer Vielzahl an aktiven<br />

Fahrerassistenzsystemen konfrontiert sein.<br />

Diese Vielfalt wird uns und unseren Kunden<br />

neue Möglichkeiten eröffnen. <<br />

Fortsetzung auf Seite 24<br />

Das komplette Marderabwehrprogramm<br />

aus einer Hand!<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />

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TECHNOLOGIEN & ANTRIEBE<br />

Technomag<br />

«Der Garagist muss<br />

seine Kunden kennen»<br />

Markenchef Kurt Wyssbrod sagt, wie die Technomag AG die Garagisten im Bereich Antriebsvielfalt<br />

unterstützt, auf dem Laufenden zu bleiben, welche Rolle die Werkstätten in der Entwicklung spielen<br />

und wie wichtig die Weiterbildung ist. Carla Stampfli<br />

Herr Wyssbrod, die Palette der Antriebssysteme<br />

ist gewachsen. Diese Vielfalt<br />

wird auch die Automotivebranche prägen.<br />

Wie unterstützt Technomag den Garagisten,<br />

damit er in dieser Hinsicht nicht den<br />

Anschluss verliert?<br />

Kurt Wyssbrod: Wir beobachten die Situation<br />

sehr genau. Dies ist aber aus unserer Sicht<br />

nichts Neues und hat mit den vielfältigeren<br />

Antriebssystemen nichts zu tun. Wir beobachten<br />

die technologische Entwicklung in der<br />

Branche schon länger und haben eigentlich<br />

immer mit unserem angepassten Sortiment,<br />

unseren Dienstleistungen und den Diagnosemöglichkeiten,<br />

den Prüfeinrichtungen und<br />

Software-Lösungen auf die neuen Entwicklungen<br />

reagiert. Im Weiteren sind die Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />

die wir seit Jahren<br />

mit «TechPool» anbieten, Spitzenklasse.<br />

Welche Rolle spielt der Garagist als letztes<br />

Glied der Kette in dieser Entwicklung und<br />

wie kann er dieser gerecht werden?<br />

Der Garagist spielt am Schluss dieser Kette<br />

die wichtigste Rolle! Die meisten Kontakte<br />

haben unsere Kunden, sie sollten die Verunsicherung<br />

der Automobilisten eigentlich<br />

direkt spüren. Nun ist es halt wie überall,<br />

wenn etwas Neues kommt. Die Frage ist,<br />

interessiert sich die entsprechende Person für<br />

dieses Thema oder nicht? Für Interessierte<br />

werden sich verschiedene Szenarien darstellen,<br />

die natürlich rein theoretischer<br />

Natur sind. Der Garagist wird probieren,<br />

das Kundenbedürfnis, also die Fragen, die<br />

gestellt werden, mit den neuen Lösungen<br />

in Verbindung zu bringen und die Vor- und<br />

Nachteile abzuwägen. Eine Bedingung bleibt<br />

selbstverständlich, dass der Garagist seine<br />

Kunden kennen muss. Dazu gehören unter<br />

anderem Gepflogenheiten, Hobbys, Tagesabläufe.<br />

Nur so kann er auch entsprechende<br />

Empfehlungen, die zur Kundensituation<br />

passen, abgeben und als Fachmann wahrgenommen<br />

werden.<br />

Wie wichtig ist die Weiterbildung, zum<br />

Beispiel über die Kurse der «TechPool»-<br />

Academy?<br />

Wir sehen dies als unsere Mission an. Wir<br />

wollen, dass sich im freien Aftermarket<br />

durch gut ausgebildete Fachleute und ihrem<br />

Wissen, gekoppelt mit den Kundenbedürfnissen<br />

und Fragen, Synergien ergeben, die<br />

für alle Beteiligten als «Dienstleistung»<br />

wahrgenommen und auch bezahlt werden.<br />

Dies ist dann unser Lohn. Unser Weiterbildungsangebot<br />

sucht sicher in der Gesamtheit<br />

seinesgleichen. Der Kursbesuch ist der<br />

erste Schritt. Das Gelernte dann anwenden,<br />

der zweite. Viel «mühsamer» ist, mit einer<br />

Konstanz und Nachhaltigkeit das Wissen<br />

anzuwenden und die entsprechenden erklärenden<br />

Gespräche mit den Mitarbeitenden<br />

und Kunden zu führen.<br />

Welche Veränderungen kommen aus Ihrer<br />

Sicht in den kommenden Jahren auf die<br />

Garagisten zu? Und wie bietet Technomag<br />

dabei Hand?<br />

Die Veränderungen kommen nicht, sie sind<br />

schon da! Die Themen, die schon seit einiger<br />

Zeit im Raum stehen, betreffen die Bereiche,<br />

Radarjustierung, LED-Matrix-Beleuchtung, Zugang<br />

zu den Daten der Fahrzeughersteller,<br />

die immer mehr probieren, diesen Bereich<br />

abzuschotten. Zu den zwei ersten Themen<br />

haben wir technische Lösungen zusammen<br />

mit Hella Gutmann Solutions (HGS) auf<br />

den Markt gebracht. Die entsprechenden<br />

«TechPool»-Kurse haben wir parallel dazu entwickelt.<br />

Das dritte Thema muss mit allen Betroffenen<br />

aus dem Aftermarket mit unserem<br />

Verband, dem SAA, angegangen werden oder<br />

Kurt Wyssbrod, Markenchef Technomag AG.<br />

wurde schon. Matchentscheidend ist für die<br />

freie Garage, auch morgen noch direkten Zugang<br />

zu den Fahrzeugdaten zu haben. Zu den<br />

Elektro-, Hybrid-, Gas- oder Brennstoffzellenantriebe<br />

gibt es kein «einzigartiges Mittel»,<br />

um diese Themen mit einem Aufwisch zu<br />

erledigen. Kein Mensch weiss, in welcher<br />

Ausprägung welche Antriebsart auf dem<br />

Markt Fuss fassen wird. Ich kann Garagisten<br />

diesbezüglich nur einen Rat geben: Neugierig<br />

sein und bleiben, sich mit den neuen Technologien<br />

befassen. Ein «TechPool»-Kurs kann<br />

Akzente setzen und Garagisten auf neue Ideen<br />

bringen. Vor allem aber sollen Garagisten mit<br />

ihren Kunden sprechen, deren Wünsche oder<br />

Absichten erfragen und sich somit als Mitentscheider<br />

in die Lösungsfindung bei den<br />

Kunden einbringen. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

technomag.ch<br />

24<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


| SPIRIT PRO<br />

STARK UND<br />

BISSIG


AUTO-SALON<br />

GIMS-Präsident Maurice Turrettini<br />

«Wir werden ein sehr<br />

grosses Opfer bringen müssen»<br />

Die 90. <strong>Ausgabe</strong> der Geneva International Motor Show musste kurz vor ihrem Start abgesagt werden.<br />

Die Verantwortlichen um GIMS-Präsident Maurice Turrettini schauen aber bereits wieder nach vorn und<br />

auch ein Nachfolger für den abtretenden GIMS-Direktor Olivier Rihs ist schon gefunden. Jürg A. Stettler<br />

GIMS-Präsident<br />

Maurice Turrettini.<br />

Nicht einmal eine Woche vor dem Start der 90. Geneva International<br />

Motor Show (GIMS) verbot Bundesrat Alain Berset alle<br />

Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Leuten in der Schweiz<br />

wegen des Coronavirus. Er zwang damit die GIMS-Veranstalter zur<br />

definitiven Absage. GIMS-Präsident Maurice Turrettini und GIMS-<br />

Direktor Olivier Rihs hatten bis zum Schluss gehofft und daran gearbeitet,<br />

den Salon wie geplant vom 5. bis 15. März stattfinden zu<br />

lassen. Die kurzfristige Absage verärgerte diverse Aussteller, da der<br />

Aufbau der Messestände praktisch abgeschlossen war und viele Ausstellungsfahrzeuge<br />

bereits nach Genf geliefert waren. Wie hoch der<br />

Schaden ist, lässt sich auch Wochen nach der Absage noch nicht beziffern.<br />

Klar ist: Er geht in die Millionen. Da war es für viele ein kleiner<br />

Trost, dass bereits gekaufte Salontickets zurückerstattet werden.<br />

Nach der Absage erklärten viele Medien die GIMS bereits für tot,<br />

doch Präsident Maurice Turrettini hält dagegen: «Wir haben entschieden,<br />

dass es 2021 eine Geneva International Motor Show geben<br />

wird, damit die 90. <strong>Ausgabe</strong> des Salons auch wirklich über die Bühne<br />

gehen kann. Dieser Entscheid steht also schon.» Dazu brauche es aber<br />

alle und jeden, mahnt der 59-Jährige. Es brauche dazu viel Energie,<br />

die finanziellen Mittel und alle müssten am gleichen Strick ziehen.<br />

Der Stiftungsratspräsident erklärt: «Und wir müssen natürlich unbedingt<br />

Geld finden, denn, wie Sie sich vorstellen können, hat der<br />

ausgefallene Salon ein grosses Loch in die Kasse gerissen. Zusätzlich<br />

hatten wir mit der GIMS Tech, dem GIMS VIP Day und natürlich<br />

der GIMS Discovery, für die wir ja extra in Halle 7 eine eigene<br />

Teststrecke angelegt haben, für die <strong>Ausgabe</strong> <strong>2020</strong> schon im Vorfeld<br />

sehr viel Geld investiert. Wir wussten daher auch schon vor der geplanten<br />

Eröffnung, dass diese <strong>Ausgabe</strong> defizitär sein würde.» Die 90.<br />

<strong>Ausgabe</strong> hätte aber auch richtungsweisend für die GIMS sein sollen<br />

und der Messe neuen Schub für die Zukunft geben können. Turrettini<br />

ergänzt: «Wir haben einen guten Salon vorbereitet, hatten aber leider<br />

nicht die Chance, dies zu zeigen und ihn durchzuführen.»<br />

Um diese ganzen Transformationen und Neuerungen auch 2021 umsetzen<br />

zu können, müssen die Veranstalter nun schlicht und einfach<br />

Geld finden, viel Geld. Turrettini erläutert: «Wir benötigen einen<br />

Fonds, einen Aktionär oder den Staat, der uns die nötige Summe zur<br />

Verfügung stellt. Damit wir diese finanziellen Mittel erhalten, müssen<br />

wir aber gleichzeitig sicherstellen, dass die Hersteller das nächste Jahr<br />

auch nach Genf kommen wollen. Das heisst gleichzeitig: Die nächste<br />

<strong>Ausgabe</strong> darf für Hersteller und Marken nicht zu teuer sein. Denn<br />

wenn der Salon finanziell zu aufwendig ist, werden sie ihm 2021<br />

26<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

fernbleiben. Und die Hersteller werden in der aktuellen Situation<br />

mit dem Coronavirus, mit den geschlossenen Showrooms und mit<br />

dem Produktionsstopp ganz genau rechnen, ob sich die Investition<br />

für sie lohnt.»<br />

Maurice Turrettini und sein Team sind daher an zwei Fronten am<br />

Arbeiten: Sie haben zum einen mit der Organisation des nächsten<br />

Salons begonnen, betreiben aber zum anderen bei Marken und<br />

Herstellern sehr viel Überzeugungsarbeit, damit sie wieder nach Genf<br />

kommen. Die Sympathie für Genf sei vorhanden, viele Aussteller<br />

würden Genf als neutralen, kompakten und sehr gut organisierten<br />

Salon loben, erläutert der GIMS-Präsident. «Doch Sympathie allein<br />

reicht nicht. Wir werden ein sehr grosses Opfer bringen und nochmals<br />

tief in unsere Taschen greifen müssen. Wenn wir den Ausstellern<br />

keinen Rabatt oder ausgezeichnete Konditionen für den Messeauftritt<br />

im Jahr 2021 anbieten können, dann können wir nicht garantieren,<br />

dass die Marken wieder so zahlreich nach Genf kommen.»<br />

Daher haben die GIMS-Verantwortlichen vor wenigen Tagen den<br />

Herstellern und Marken ein spezielles Angebot für die Messe 2021<br />

unterbreitet. Für Maurice Turrettini ist aber auch klar, dass neben<br />

dem Stiftungsrat als Veranstalter und der Palexpo beispielsweise auch<br />

die Hotellerie in und um Genf einen Sondereffort leisten muss. «Wir<br />

alle müssen Opfer bringen und wir dürfen die grosse Ausstrahlung<br />

des Salons und die enorme Gratiswerbung, welche die Messe Jahr für<br />

Jahr für Genf und die Region macht, nicht unterschätzen», mahnt der<br />

GIMS-Präsident. «Ein Genfer Regierungsmitglied hat mir zugesichert,<br />

dass man alles tun wolle, um die GIMS zu retten. Aber alles tun,<br />

heisst nicht alles um jeden Preis tun. Wir sprechen dabei von der<br />

Bereitstellung der finanziellen Mittel, um die 90. <strong>Ausgabe</strong> der Messe<br />

2021 realisieren zu können, aber keinen Geschenken.»<br />

nicht nur sei, dass sie Hersteller und Marken verlieren, sondern dass<br />

auch die Stände kleiner würden. Längst benötigten auch grössere<br />

Aussteller nicht mehr so viel Fläche wie früher. «Vielleicht müssen<br />

wir die GIMS Tech oder auch die GIMS Discovery daher anpassen.<br />

Statt in der Halle 7 wäre eine solche Teststrecke vielleicht in einem<br />

kleineren Rahmen auch in Halle 4 oder 5 denkbar. Aber dies werden<br />

wir nach und nach sehen», blickt er in die Zukunft.<br />

Und auf die Nachfolge von Olivier Rihs angesprochen, der in die<br />

Geschichte eingeht als Direktor, der nie einen Salon eröffnen durfte,<br />

verrät Turrettini: «Ja, wir haben bereits einen Nachfolger gefunden.<br />

Wir können seinen Namen aber erst kommunizieren, wenn er alles<br />

mit seinem jetzigen Arbeitgeber geregelt hat. Er wird entweder am<br />

1. Mai oder am 1. Juni sein Amt als neuer Direktor der Geneva International<br />

Motor Show antreten. Ich kann nur verraten, dass es jemand<br />

aus der Romandie ist, der aber mehrheitlich international unterwegs<br />

war.» Die Entscheidung für die Nachfolge von Olivier Rihs sei dem<br />

Komitee leichtgefallen. «Wir hatten alles sehr gute, qualifizierte<br />

Kandidaten. Wir hoffen, dass wir die richtige Wahl getroffen haben.<br />

Denn seine Aufgabe wird nicht leicht sein. Es wird eine echte Herausforderung<br />

werden. Aber er hat sicher auch noch die eine oder<br />

andere Idee, um uns zu helfen», erklärt Turrettini abschliessend. Und<br />

diese Ideen wird der neue GIMS-Direktor genauso dringend brauchen<br />

wie die Unterstützung der Region, der ganzen Branche und natürlich<br />

die erheblichen finanziellen Mittel, damit im März 2021 wirklich die<br />

90. <strong>Ausgabe</strong> der Geneva International Motor Show ihre Tore öffnen<br />

kann. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

gims.swiss<br />

In der Not hatte die GIMS dieses Jahr einen virtuellen Salon veranstaltet,<br />

da die meisten Stände ja bereits fertig gebaut waren und die<br />

Fahrzeuge sich vor Ort befanden. So wollte man den Marken bei der<br />

Enthüllung ihrer Weltpremieren helfen. Rund zwölf Marken nutzten<br />

das Angebot. «Es war sicherlich nicht schlecht. Aber das Ganze hatte<br />

absolut nichts mit einem Salon zu tun. Es war praktisch, aber kein<br />

Ersatz für eine Messe mit ihrer Atmosphäre», verrät der 59-jährige<br />

Anwalt dazu. «Diesen Event- und Festivalcharakter wollten und wollen<br />

wir an der GIMS weiter herausstreichen. Für die Besucherinnen und<br />

Besucher soll der Salon eine einmalige Erfahrung werden. Sie sollen<br />

die Fahrzeuge nicht nur bestaunen, sondern auch testen und feiern<br />

können.» Die nötigen Formate habe man mit der GIMS Discovery<br />

mit ihrer 450 Meter langen Teststrecke, der GIMS Tech mit den<br />

Experten-Referaten sowie den GIMS VIP Days schon geschaffen.<br />

«Letztere stiessen auf grossen Anklang und die spannenden Podien<br />

mit hochkarätigen Gästen zum autonomen Fahren, künftiger Mobilität<br />

oder auch Motorsport wären, meiner Meinung nach, alles gute<br />

Innovationen für die Messe gewesen. Sie hätten auch ein breiteres<br />

Publikum nach Genf bringen können», so Turrettini.<br />

Der GIMS-Präsident möchte diese Innovationen für 2021 daher beibehalten,<br />

macht dies aber von den finanziellen Mitteln abhängig. Er<br />

gibt zu bedenken, dass der weltweite Trend bei grossen Messen ja<br />

Diverse Messen und Ausstellungen abgesagt<br />

Die Coronavirus-Pandemie betraf nicht nur die Geneva International<br />

Motor Show <strong>2020</strong>, sondern auch eine Vielzahl anderer Events. Eine<br />

Vollbremsung gab es beispielsweise für die Tuning World Bodensee,<br />

die jährlich mehr als 100 000 Besucherinnen und Besucher<br />

nach Friedrichshafen lockt. Die grösste Tuningmesse Europas von<br />

Ende <strong>April</strong> musste genauso abgesagt werden, wie die Passion Auto<br />

Show im Wallis, die 45. <strong>Ausgabe</strong> des Oldtimer & Teilemarkt Schweiz<br />

in Freiburg, die grösste und älteste Oldtimerbörse der Schweiz,<br />

oder mit dem ACS Bergrennen in Reitnau auch eine der grössten<br />

Schweizer Motorsportveranstaltungen. Diese Liste mit Absagen<br />

von Frühlingsausstellungen von Garagenbetrieben, kleinen und<br />

grösseren Messen, aber auch Motorsportevents liesse sich leider<br />

fast unendlich fortführen. Alle Details zu aktuellen Terminverschiebungen<br />

sowie Massnahmen fürs Autogewerbe im Rahmen des<br />

Kampfs gegen die Ausbreitung des Coronavirus finden Sie online<br />

im Corona-Newsticker der AGVS-Medien.<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>27


AUTO-SALON<br />

Bonjour Tristesse: Schon unmittelbar nach der Absage räumten die Aussteller die Hallen des Palexpo. (Foto: Mario Borri/A&W-Verlag)<br />

Zulieferbranche<br />

«Der Salon ist durch nichts<br />

zu ersetzen»<br />

Die Absage der Geneva International Motor Show (GIMS) belastet das Schweizer Autogewerbe. Es fehlte<br />

nicht nur ein Ort des Austauschs und der Begegnung, sondern auch das traditionelle Schaufenster auf den<br />

Auto-Frühling. <strong>AUTOINSIDE</strong> fragte bei verschiedenen Zulieferbetrieben nach, wie sie den Ausfall der GIMS<br />

kompensieren wollen. Sandro Compagno<br />

Zugegeben, mit dem Ende der Fachmesse in Halle 7 hatten nur noch<br />

wenige Zulieferer eine Präsenz in Genf geplant: verschiedene Reifenhersteller,<br />

die traditionell nicht in Halle 7, sondern in den Hallen 1<br />

bis 6 ausstellen dürfen sowie die ESA als Schwergewicht und die Südo<br />

AG. Letztere wollte Ladestationen der schwedischen Marke CTEK<br />

präsentieren und zielte damit sowohl auf die Garagisten wie auch<br />

auf die Endverbraucher, die sich mit der E-Mobilität beschäftigen.<br />

Wie in den vergangenen Jahren hatte Südo-Geschäftsführer Georg<br />

Huber einen Messerabatt vorgesehen. Stattdessen führte Südo bis<br />

am 18. März eine Aktion für bestimmte professionelle Werkstattprodukte<br />

durch.<br />

«Wir hätten den Salon gerne als Plattform genutzt, um unsere<br />

Produkte bekannter zu machen», bedauert Georg Huber die Salon-<br />

Absage. Nach dem Wegfall dieser Plattform will er seine Ladestationen<br />

im Juni an der Swiss Public in Bern, im August an der<br />

Swiss Automotive Show in Freiburg und im November an der Auto<br />

Zürich Car Show zeigen.<br />

Besonders bedauerlich war die Salon-Absage für die ESA. Die Genossenschaft<br />

durfte mit einem neuen Standkonzept von Halle 7<br />

in Halle 1 umziehen und plante, ihre Mitinhaber auf der neu gestalteten<br />

«ESA-Piazzalpina» zu empfangen und zu bewirten. Immerhin:<br />

Die traditionellen Salon-Aktionen führte die ESA auch nach der<br />

GIMS-Absage durch. Auf die Genossenschafter warteten bis Ende<br />

März attraktive Angebote in den Bereichen Hebetechnik, Reifenservice-,<br />

Diagnose- und Peripheriegeräte in der Autowaschtechnik<br />

sowie der Carrosserie. Versüsst wurden Bestellungen mit Käse- und<br />

28<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


Fleischspezialitäten aus dem Kanton Graubünden. «Unsere Kunden<br />

schätzen diese Aktionen sehr. Da war es nur naheliegend, dass wir sie<br />

trotz GIMS-Absage durchführen», erklärt Matthias Krummen, Leiter<br />

Management Services & Kommunikation bei der ESA. Die Reaktionen<br />

der Kunden und Mitinhaber seien durchwegs positiv gewesen.<br />

Ob die ESA auch 2021 mit der sogenannten «ESA-Piazzalpina» an<br />

der GIMS dabei sein wird, kann Matthias Krummen nicht sagen:<br />

«Es ist noch zu früh, darüber zu sprechen. An unserer grundsätzlichen<br />

Haltung zum Auto-Salon ändert sich nichts. Als interessierter<br />

Aussteller müssen wir aber zuerst von der GIMS erfahren, wie es<br />

weiter geht.»<br />

Nach dem Ende der Fachmesse in Halle 7 hatten die ESA und die<br />

Südo AG der GIMS als einzige Player aus dem Bereich Zulieferer die<br />

Treue gehalten. Dazu kommen Hersteller aus den Bereichen Reifen<br />

und Räder, Fahrwerk sowie die Online-Plattform Autoscout24. Dessen<br />

Direktor Pierre-Alain Regali wollte den Salon eigentlich dafür<br />

nutzen, die neue Applikation «Direktverkauf» vorzustellen. Das<br />

Tool für Autos ab Jahrgang 2015 und mit weniger als 100 000 Kilometern<br />

auf dem Zähler soll Privatverkäufern ermöglichen, ihr Auto<br />

unkompliziert und ohne Risiko an professionelle Händler zu verkaufen.<br />

«Wir glauben, dass unsere Lösung ‹Direktverkauf› für viele<br />

Garagisten ein willkommenes Werkzeug wird, um seriöse Fahrzeuge<br />

für den Wiederverkauf zu finden», sagt Pierre-Alain Regali.<br />

Kein Thema sind Salon-Aktionen bei den Reifenherstellern. «Vor vielen<br />

Jahren gab es bei uns noch Salon-Rabatte», erinnert sich Reto<br />

Wandfluh, CEO von Yokohama Suisse. «Heute wird am Auto-<br />

Salon nicht mehr über Mengen und Konditionen diskutiert. Im<br />

Zentrum steht die Kontaktpflege.» Dasselbe gilt auch für Pirelli,<br />

wie Marketingmanagerin Claudia Schwarzer bestätigt: «Der Salon<br />

fällt zeitlich jeweils mit dem Ende der Initialbestellungsphase zusammen.<br />

Zusätzliche Messe-Rabatte würden unsere Kunden nur<br />

verärgern.» Der Auto-Salon als Plattform zur Kontaktpflege sei für<br />

Pirelli unersetzlich, so Claudia Schwarzer. «Als Folge der Absage<br />

werden wir am Markt noch präsenter sein.»<br />

Präsenz am Markt ist auch für Peter Banz, Geschäftsführer von<br />

KW Automotive Schweiz, ein grosses Thema. Er stellt sein Fahrwerk-<br />

und Gewindefahrwerksprogramm für Motorsport, Industrie<br />

und Aftermarket jeweils in Halle 1 aus. Neben dem Salon setzt<br />

Peter Banz auch auf die Hausmessen der grossen Zulieferer: Ende<br />

Februar war er mit KW Automotive an den «Autotechnik Days» von<br />

Hostettler präsent, auch die Swiss Automotive Show Ende August<br />

und die Rhiag-Hausmesse Ende September sind in seiner Agenda<br />

rot eingetragen: «Durch das Aufkommen dieser Hausmessen hat der<br />

Salon für uns in den letzten Jahren an Bedeutung verloren», gibt<br />

Peter Banz zu. Wie die Reifenhersteller hatte auch KW Automotive<br />

keine Salon-Aktionen geplant: «Vorgesehen sind Cashback-Aktionen<br />

im Frühjahr und eventuell ein Sommer-Sale. Aber das stand schon<br />

vor der Salon-Absage auf dem Programm.» Diese Aktionen werden<br />

gezielt mit Aktivitäten auf Social Media begleitet und unterstützt.<br />

Fortsetzung Seite 30<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>


AUTO-SALON<br />

So wäre es eigentlich gedacht: Hunderte Zuschauer an der Präsentation einer Neuheit an der Geneva International Motor Show 2019.<br />

Fakt ist, dass keine noch so gut gemeinte Promotion, keine Social-Media-Kampagne<br />

und keine Rabatt-Aktion die Kontakte und die Begegnungen<br />

an der Geneva International Motor Show nur annähernd<br />

ersetzen können. Und doch: Viele Aussteller werden die Geschäftszahlen<br />

des Jahres <strong>2020</strong> ganz genau studieren und mit den Zahlen aus<br />

den Vorjahren vergleichen. Und danach entscheiden, ob sie die Kosten<br />

für eine Teilnahme an der GIMS 2021 noch tragen wollen.<br />

Dass die Absage in Anbetracht der Situation mit der Ausbreitung des<br />

Coronavirus richtig war, stellte keiner der Befragten aus der Zulieferbranche<br />

in Frage. Drastische Worte fand Markus Brunner, Country<br />

Manager von Apollo Vredestein, «Genf wäre ein ‹Geister-Salon› geworden.»<br />

Er habe in den Wochen vor dem Salon viele Gespräche geführt<br />

und dabei festgestellt: «Die Leute wären nicht nach Genf gekommen. Sie<br />

wollten sich angesichts des Coronavirus keinem unnötigen Risiko aussetzen.»<br />

Ähnliche Erfahrungen machte auch Reto Wandfluh: «Von der<br />

Besucherzahl wäre das ganz brutal geworden.» Der CEO von Yokohama<br />

Schweiz hatte wie jedes Jahr seine Kunden nach Genf eingeladen und<br />

dazu viele Tickets versandt: «Verschiedene Kunden haben sich für die<br />

Tickets bedankt und uns mitgeteilt, dass sie nicht nach Genf kommen<br />

würden.» Er habe zudem Anrufe und E-Mails von besorgten Mitarbeitern<br />

und Standpersonal erhalten, so Wandfluh.<br />

Ein Problem bleiben die Kosten. Die Aussteller investieren teilweise<br />

siebenstellige Summen in ihre Stände. «Dieses Geld hätte man auch<br />

zum Fenster hinauswerfen können», sagt Marus Brunner. Inwieweit<br />

die Organisatoren hier helfen können, ist ungeklärt. «Ich kann nur<br />

soviel versprechen: Wir lassen die Aussteller nicht hängen und<br />

wollen den Schaden möglichst minimieren», sagte der scheidende<br />

GIMS-Direktor Olivier Rihs Anfang März gegenüber dem «Blick».<br />

Doch auch die Stiftung, die den Salon organisiert, fährt Verluste ein.<br />

Für die 90. GIMS wurde massiv in neue Formate und Infrastrukturen<br />

investiert, beispielsweise in die Teststrecke in Halle 7, wo die Besucher<br />

Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien (Elektro,<br />

Wasserstoff, CNG) hätten testen können. Olivier Rihs beziffert<br />

die Verluste vage auf «mehrere Millionen Franken». Eine Summe,<br />

die auch die Stiftung in Bedrängnis bringt, wie Maurice Turettini,<br />

Präsident des Stiftungsrats, zugibt. Klar ist nur eines: Genf soll<br />

weiterhin eine Automesse mit internationaler Strahlkraft haben.<br />

Die 90. GIMS soll vom 4. bis 14. März 2021 in den Palexpo-Hallen<br />

stattfinden. <<br />

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AUTO-SALON<br />

AGVS-Lounge<br />

Was geschieht<br />

mit dem AGVS-Stand?<br />

Die Absage des Auto-Salons traf die Aussteller: Ohne den Besucherinnen und Besuchern ihre Neuigkeiten<br />

präsentieren zu können, mussten sie ihre aufwendig gestalteten Stände wieder abbauen. Auch der AGVS wäre<br />

vor Ort gewesen und hätte dem Publikum Wissenswertes über die Branche vermittelt. Das neue Standkonzept<br />

bleibt aber nicht bis zur nächsten <strong>Ausgabe</strong> der GIMS ungenutzt. Carla Stampfli<br />

Die Aufbauarbeiten<br />

waren bereits weit fortgeschritten,<br />

als der Auto-<br />

Salon abgesagt wurde.<br />

Anina Zimmerli, verantwortlich für Kommunikation und<br />

digitale Projekte beim AGVS.<br />

Für die 90. <strong>Ausgabe</strong> der GIMS hat der AGVS<br />

ein neues Standkonzept mit vier Themenbereichen<br />

entwickelt.<br />

Wochenlang hatten die Aussteller ihre Stände im Genfer Messezentrum<br />

Palexpo aufgebaut, Leidenschaft und Engagement an den<br />

Tag gelegt, Überstunden gebolzt. Kurz vor Eröffnung dann die Hiobsbotschaft:<br />

Der Auto-Salon muss aufgrund des Coronavirus abgesagt<br />

werden. Notgedrungen mussten die Aussteller ihre Stände wieder<br />

abbauen <strong>–</strong> ohne dass das Publikum sie zu Gesicht bekam. Der AGVS<br />

hatte für die Besucherinnen und Besucher für dieses Jahr sogar ein<br />

neues Standkonzept mit spannenden Themen rund um das Autogewerbe<br />

entwickelt. In die vier Themenbereiche «Autoberufe», «Energie»,<br />

«Sicherheit» und «Mobilität» gegliedert, hätte sich das Publikum<br />

auf interaktive und spielerische Weise Wissen aneignen sowie über<br />

die Vielfalt der Branche informieren können. Eine gemütliche Lounge,<br />

ein AGVS-Stand-Bier und ein kleiner Apéro hätte zum geselligen Austausch,<br />

Verweilen und Geniessen eingeladen.<br />

Was bedeutet die Absage der GIMS für den AGVS-Stand? «Das neue<br />

Konzept bleibt für nächstes Jahr sicher noch aktuell», sagt Anina<br />

Zimmerli, verantwortlich für Kommunikation und digitale Projekte<br />

beim Verband. «Dabei kann es gut sein, dass wir den Stand für die<br />

91. <strong>Ausgabe</strong> der GIMS aufgrund von Aktualitäten weiterentwickeln<br />

oder das eine oder andere Thema in den Vordergrund stellen werden.»<br />

Auch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie zum Beispiel<br />

mit dem Bundesamt für Energie soll aufrecht erhalten bleiben.<br />

«Die verschiedenen Kooperationen sind für den AGVS sehr wertvoll.<br />

Gemeinsam kann man viel erreichen.»<br />

Der Stand ist zwar eingelagert, das heisst aber nicht, dass das Material<br />

erst wieder 2021 für den Auto-Salon hervorgeholt wird. «Das neue<br />

Konzept basiert auf verschiedenen Elementen, die auch getrennt voneinander<br />

nutzbar sind», erklärt Anina Zimmerli. Das biete dem AGVS<br />

die Gelegenheit, einzelne Themen wie zum Beispiel den Bereich Autoberufe<br />

bei anderen Veranstaltungen einzusetzen. «Die Idee, wonach<br />

die Elemente unabhängig voneinander verwendet werden können,<br />

stand an der Basis, als wir das Standkonzept entwickelten.»<br />

Wann die verschiedenen Elemente zum Einsatz kommen, sei noch<br />

nicht abschliessend entschieden, wie Anina Zimmerli sagt. «Es stehen<br />

verschiedene Veranstaltungen auf dem Programm, bei denen sich die<br />

Themen optimal anbieten. Wir freuen uns jetzt schon, das Interesse<br />

für das Autogewerbe zu wecken.» <<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>31


AUTO-SALON<br />

Fahrzeugtechnik<br />

Die Megatrends<br />

in der Fahrzeugtechnik<br />

Die abgesagte Geneva International Motor Show motivierte viele OEM und Zulieferer dazu, die Neuheiten statt in<br />

Form von Hardware auf dem Stand in Genf alternativ digital und virtuell im Internet zu präsentieren. Wir haben die<br />

Megatrends über Digitalisierung, Diversifikation beim Antrieb, Adaption von Fahrzeugsystemen für BEV aber auch<br />

Superlativen und Bodenständiges aufgespürt und zeigen auf, welche Technik bald in der Werkstatt anzutreffen ist.<br />

Andreas Senger<br />

Für das Garagengewerbe fällt eine wichtige Leitmesse dieses Jahr weg:<br />

Viele Betriebsinhaber und Branchenkenner orientieren sich jedes Jahr<br />

auf neutralem Boden in Genf. Und dies nicht nur bei den Fahrzeugen,<br />

sondern bisher auch im Bereich Werkstattausrüstung und Zubehör.<br />

Die Diversifikation der Antriebe und der Druck auf batterieelektrische<br />

Fahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybride umzusteigen, ist der Technikschwerpunkt<br />

im Jahr <strong>2020</strong> schlechthin. Die CO 2<br />

-Gesetzgebung und<br />

die drohenden Bussen zwingen die Branche zum radikalen Wandel. Ob<br />

auch die Kundinnen und Kunden mitziehen und signifikant mehr BEV<br />

bestellen, wird sich weisen.<br />

Dass aber auch die Verbrennungsmotoren immer sauberer und sparsamer<br />

werden, potente Dreizylinder-Downsizing-Motoren wie im<br />

Toyota GR Yaris für Fahrspass sorgen oder auch CNG- oder Brennstoffzellen-Antriebe<br />

als umweltfreundliche Alternative angesehen<br />

werden, scheint in den Hintergrund zu rücken. Für die Kunden sind<br />

die Verbrenner mit fossilen oder erneuerbaren Energien insbesondere<br />

als Hybridantrieb je nach Einsatzzweck nach wie vor eine valable<br />

Alternative zu den BEV.<br />

Die OEM kommen aber nicht umhin, rasch und in hoher Stückzahl<br />

BEV anzubieten. Endlich kommt der rein elektrische Antrieb bei vielen<br />

Anbietern in der Fahrzeugklasse an, wo er technisch am meisten<br />

Sinn macht: bei Kleinwagen. Fiat 500 electric, Honda e, Mini Cooper<br />

SE, Opel Corsa e, Peugeot e-208 und e-2008, Renault Zoe, Seat Mii<br />

electric, Skoda Citigo e IV, VW ID.3 und VW e-up! sowie einige Modelle<br />

chinesischer Hersteller werden dieses Jahr den BEV-Markt auch im<br />

unteren Preissegment ankurbeln. Endlich sind auch «bodenständige»<br />

Modelle im Angebot.<br />

Der Wechsel des Energiewandlers stellt diverse Fahrzeugsysteme auf<br />

den Prüfstand: Werden noch aufwendige Getriebe oder leistungsfähige<br />

Bremsanlagen benötigt, wenn die E-Maschinen in einen breiten Drehzahlbereich<br />

eingesetzt und dank Rekuperation das Fahrzeug verzögern<br />

können? Die Antwort ist klar: Kosteneinsparungen bei BEV lassen<br />

insbesondere die Getriebe zu. Bei den Radbremsen gelten dieselben<br />

gesetzlichen Vorgaben wie bei anderen Antriebsarten. Entsprechend<br />

können hier keine Vereinfachungen oder Kosteneinsparungen aufgrund<br />

der Technik realisiert werden.<br />

Die meisten «Stromer» weisen ein Eingang-Getriebe sowie<br />

ein konventionelles Achsgetriebe mit Differenzial auf. Bislang<br />

verfügt nur der Porsche Taycan je nach Ausführung für die<br />

Hinterachsmotorisierung über ein Zweigang-Getriebe, um die Beschleunigungswerte<br />

zu optimieren. Auch im Hybridantrieb tut sich<br />

Digitalisierung und Infotainment sind eine der Technik-Megatrends. Selbst im Honda e,<br />

dem neuen BEV-Kleinwagen, nehmen die Bildschirme fürs Infotainment die ganze Fahrzeugbreite<br />

ein. Bild Honda<br />

Neuer Antrieb, neue Ideen: Um den Energieverbrauch von BEV zu drücken, wird der iX3<br />

luftwiderstandsoptimierte Leichtmetallräder erhalten. Bild BMW<br />

32<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


AUTO-SALON<br />

Für die BEV-Modellfamilie verbaut der VW-Konzern ein einheitliches Eingang-Getriebe (links). Das DQ400e (rechts im Bild) wird als Hybridgetriebe eingesetzt. Die bis zu 400 Nm<br />

Eingangsdrehmoment aufnehmenden Doppelkupplungsgetriebe beherbergen den E-Motor im Gehäuse. Bild Volkswagen<br />

einiges: Der VW-Konzern bietet in diversen Modellen den E-Antrieb<br />

gekoppelt mit einem Doppelkupplungsgetriebe an. Der E-<br />

Motor sitzt dabei wie bei den Hybriden mit Getriebeautomaten auf<br />

der Getriebeeingangsseite.<br />

Auch einzelne Komponenten werden BEV-tauglich getrimmt. BMW<br />

präsentiert beispielsweise ein luftwiderstandsoptimiertes Rad, das<br />

nicht mehr primär viel Kühlluft von der Bremse nach aussen zirkulieren<br />

lassen soll, sondern möglichst wenig Luftverwirbelung erzeugt. Damit<br />

werden im BEV iX3 (Debüt noch im <strong>2020</strong>) wie auch im i4 und iNext<br />

(Lancierung 2021) gemäss WLTP-Zyklus rund 2% weniger Verbrauch<br />

realisiert und die Reichweite mit dieser Massnahme um 10 km erhöht.<br />

Der Honda e ist nicht nur antriebsseitig topmodern, sondern glänzt<br />

auch bei der Digitalisierung und beim Infotainment. Seitenspiegel<br />

werden durch windschlüpfrige Kameras ersetzt. Die Displays des Infotainments<br />

erstrecken sich über die komplette Fahrzeugbreite inkl.<br />

zwei zusätzlichen Bildschirmen für die Bilder der Seitenkameras.<br />

Das Infotainment ist für das aktuelle Jahr ein weiterer Megatrend.<br />

Vermehrt werden grosse Displays eingesetzt, um die Passagiere mit<br />

den dargestellten Inhalten zu informieren und zu unterhalten. Die<br />

Hersteller, welche bis anhin auf grossflächige Monitore gesetzt haben,<br />

mussten in der Vergangenheit und aktuell zum Teil Lehrgeld zahlen.<br />

Die thermische Belastung durch die Abwärme der Grafikkarte und der<br />

Stromverbrauch des Displays sowie die noch ungenügende Adaption<br />

der Consumer Electronic ins Fahrzeug hat zu einer hohen Anzahl von<br />

Garantiefällen geführt. Die Technologie haben Zulieferer und OEM<br />

aber immer besser im Griff. Die Ablenkung im Fahrzeug durch riesige<br />

Screens dient nicht primär der Verkehrssicherheit. Optimal, dass die<br />

Weiterentwicklung der Level-2-Fahrerassistenzsysteme parallel dazu<br />

voranschreitet, um Unfälle zu vermeiden.<br />

Ausserdem muss es der Industrie gelingen, die Softwarekosten zu<br />

senken. Während bisher jeder OEM oder Zulieferer auf zum Teil selbst<br />

geschriebene oder adaptierte Betriebssysteme setzte, wird in Zukunft<br />

das Android-System von Google Fuss fassen. Aktuell verwendet beispielsweise<br />

Polestar, die elektrifizierte Schwestermarke von Volvo,<br />

gezielt die Google-Software. Der Nutzer spürt also keinen Unterschied<br />

mehr, ob er sein Android-Smartphone oder sein Auto bedient.<br />

Und auch die Navigationssoftware muss zwingend auf die elektrische<br />

Fortbewegung adaptiert werden: Der Kunde erwartet die Angabe<br />

der elektrischen Reichweite und die Ladeempfehlung und möglichst<br />

eine Reservation der Ladesäule, um grössere Distanzen mit möglichst<br />

kurzem Zwischenstopp zurücklegen zu können. Das Jahr <strong>2020</strong> bringt<br />

der Automobilbranche und den Garagisten wiederum viel Neues, auch<br />

ohne GIMS. <<br />

Zuerst im Nutzfahrzeug bei Mercedes-Benz, dann im Audi e-tron und jetzt im<br />

innovativen Honda e: Rückspiegel werden zur Senkung des Luftwiderstandes durch<br />

kleine Kameras und Displays im Innenraum ersetzt. Bild Honda<br />

Renault und viele andere OEM weiten das Angebot von BEV aus. Statt über 2 Tonnen<br />

schwere SUV damit auszurüsten kommt die E-Mobilität im Fahrzeugsegment an, wo sie<br />

technisch und ökologisch Sinn macht: bei den Kleinwagen. Bild Renault<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>33


BILDUNG<br />

Rückblick mit Bernhard Gerster<br />

«Ich habe mich<br />

nie als Chef gefühlt»<br />

In 25 Jahren hat sich das Dynamic Test Center in Vauffelin zu dem Kompetenzzentrum für Mobilitätssicherheit in<br />

der Schweiz entwickelt. Grossen Anteil am heutigen Erfolg hat Geschäftsführer Bernhard Gerster. Nun geht er in<br />

Pension. Ein Porträt über den Gründer, der sich auch für «Schüfeli» und «Bäseli» nicht zu schade war. Carla Stampfli<br />

Die treuen Begleiter von Bernhard Gerster: Crashtest-Dummies, die unter anderem für statische und dynamische Prüfungen im Bereich Flugzeugsicherheit eingesetzt werden.<br />

Vorwärts. Als Diplom-Ingenieur kennt Bernhard<br />

Gerster nur diese Richtung. «So war<br />

ich schon immer», sagt der Geschäftsführer<br />

des Dynamic Test Center DTC und lacht.<br />

«Habe ich ein Ziel vor Augen, analysiere ich<br />

das Umfeld und überlege mir, welche Wege<br />

dorthin führen», fügt er an. «Ich kann nicht<br />

leben, ohne technische Probleme zu lösen.»<br />

Diese Mentalität des Vorwärtsschauens ist<br />

es, die auch das DTC seit der Gründung 1994<br />

auszeichnet <strong>–</strong> und zu dem gemacht hat, was<br />

es heute ist: das schweizweit grösste Kompetenzzentrum<br />

für Fahrzeugsicherheit und Fahrdynamik.<br />

Nun, nach 25 Jahren, geht Gründer<br />

Bernhard Gerster in Pension. Ab August übernimmt<br />

Nachfolger Marcel Strub das Zepter.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> trifft Bernhard Gerster an<br />

einem verregneten Tag im März im bernischen<br />

Vauffelin. Wo sonst Ausflugsfreudige<br />

in malerischer Natur wandern gehen, hängen<br />

nun dicke Wolken. Im Dynamic Test Center<br />

herrscht trotzdem reger Betrieb. Während<br />

sich in einem Gebäudeteil Studenten der Berner<br />

Fachhochschule BFH Wissen im Bereich<br />

Automobiltechnik aneignen, führen in einem<br />

anderen Sektor DTC-Mitarbeitende dynamische<br />

Prüfungen von Flugzeugkomponenten<br />

durch. Auf der bekannten Prüf- und Teststrecke<br />

hinter dem Firmengelände finden heute<br />

keine Tests statt. «Dazu spielt das Wetter<br />

nicht mit», so Bernhard Gerster.<br />

Ob als offizielle Prüfstelle für Flugzeugsitze,<br />

für Änderungen an Strassenfahrzeugen oder<br />

als akkreditierte Prüf- und Zertifizierungsstelle<br />

für verschiedenste Normprüfungen:<br />

In 25 Jahren hat sich das DTC von einem<br />

Spin-Off der BFH mit vier Mitarbeitenden zu<br />

einem europaweit anerkannten Kompetenzzentrum<br />

für Mobilitätssicherheit mit über 40<br />

Mitarbeitenden entwickelt. «Das DTC hatte<br />

nie Ambitionen, in diese Sphären aufzusteigen.<br />

Diese Entwicklung hat sich einfach so<br />

ergeben», erklärt Gerster bescheiden. Zum<br />

Erfolg haben mehrere Faktoren beigesteuert.<br />

Dazu gehören neben dem visionären Denken<br />

des Gründers die Verbindung zur Berner<br />

Fachhochschule. Dank der Zusammenarbeit<br />

34<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

und auf ihre Berufszukunft im Mobilitätsbereich»,<br />

so Manfred Wellauer. Der AGVS<br />

danke Bernhard Gerster für die gute Zusammenarbeit<br />

und wünsche ihm alles Gute<br />

für die Zukunft.<br />

Bernhard Gerster führte 25 Jahre lang die Geschicke des Dynamic Test Center in Vauffelin.<br />

können beide Institutionen technische und<br />

personelle Synergien nutzen, was zu einer<br />

hohen Flexibilität führt. «Gerade weil das<br />

DTC flexibel agieren kann, sind wir in der<br />

Lage, sich ergebende Chancen sogleich anzupacken»,<br />

erzählt Bernhard Gerster, der an<br />

der BFH selbst als Dozent tätig ist und die<br />

Leitung der Abteilung Automobiltechnik innehat.<br />

Die überschaubare Grösse des Betriebs<br />

verschafft dem DTC einen entscheidenden<br />

Wettbewerbsvorteil. «Anders als Unternehmen<br />

mit vielen Mitarbeitenden zeichnen wir<br />

uns durch kurze Wege und flache Hierarchien<br />

aus. Zudem sind wir betriebswirtschaftlich so<br />

organisiert, dass wir das Geld, das wir verdienen,<br />

immer wieder investieren können. Das<br />

ermöglicht uns, Forschungsprojekte laufend<br />

voranzutreiben.» Nicht zuletzt war Gerster<br />

immer darauf bedacht, dass das Know-how<br />

nicht nur bei einigen wenigen Personen liegt,<br />

sondern beim ganzen Team. «Ich habe mich<br />

nie als Chef eines Unternehmens gefühlt,<br />

sondern als gleichwertiger Mitarbeiter. Wenn<br />

es nötig ist, dann laufe ich genauso mit ‹Schüfeli›<br />

und ‹Bäseli› herum.»<br />

Bereits als Kind war Bernhard Gerster von<br />

der Technik fasziniert, suchte nach Wegen<br />

und Lösungen für verschiedene Herausforderungen.<br />

Auch während der Lehre als<br />

Automechaniker (heute: Automobil-Mechatroniker)<br />

und anschliessend bei der Ausbildung<br />

zum Diplom-Ingenieur liess seine Neugier<br />

nicht nach. «Sogar zuhause werkelte ich<br />

jeweils weiter», erinnert er sich. Gerster verlegte<br />

Leitungen, reparierte Elektroanschlüsse<br />

oder baute Mauern. «Das eingekapselte<br />

Denken liegt mir nicht.» Die Leidenschaft für<br />

Problemlösungen ist Bernhard Gerster auch<br />

im Gespräch anzumerken. Er erklärt nicht<br />

nur komplexe Zusammenhänge mit einer<br />

Leichtigkeit, sondern weckt auch im Nu das<br />

Interesse des Gegenübers. Nach Jahren des<br />

Engagements für das DTC: Schafft es der Geschäftsführer<br />

überhaupt, einen Schlussstrich<br />

zu ziehen? «Ja!», sagt Bernhard Gerster ohne<br />

Wenn und Aber. Ein Grund sei, dass die administrativen<br />

Aufgaben in den letzten Jahren<br />

stark zugenommen hätten. «Ich hätte diese<br />

Aufgaben auch einfach immer delegieren<br />

und mich nur dem Technischen widmen<br />

können, also dem, was ich am meisten mag.<br />

Doch dann hätte jemand anderes vom Team<br />

das ‹Unschöne› erledigen müssen. Und das<br />

wollte ich nicht.» Nun sei es Zeit, neue Ideen<br />

einfliessen zu lassen. «Marcel Strub ist seit 20<br />

Jahren im Team. Er ist die richtige Person, um<br />

das DTC zu führen. Entscheidend ist nicht,<br />

welchen Weg man nimmt. Was zählt ist,<br />

authentisch zu bleiben.»<br />

Einer von Bernhard Gersters Anliegen für<br />

die Zukunft ist, dass dabei dem Nachwuchs<br />

weiterhin Sorge getragen wird. «Die Ausbildung<br />

ist für den Werkplatz Schweiz das A<br />

und O.» Für Manfred Wellauer, Vizepräsident<br />

und Mitglied Präsidialausschuss des AGVS,<br />

hat sich Bernhard Gerster stets vorbildlich für<br />

die Berufsbildung eingesetzt: «Sei es mit inspirierenden<br />

Referaten auf diversen Bildungsstufen,<br />

seinen Kontakten zu Behörden und<br />

Politik oder mit den ‹FutureDay›. Wir<br />

schätzen sein Engagement sehr.» Bei den<br />

‹FutureDay› in Vauffelin, welche die Abteilung<br />

Automobil- und Fahrzeugtechnik der<br />

BFH gemeinsam mit dem AGVS, Agrotec<br />

Suisse, Carrosserie Suisse, SVBA, 2rad<br />

Schweiz und SLMBV organisieren, waren in<br />

den letzten Jahren alleine rund 500 Automobil-Mechatronikerinnen<br />

und -Mechatroniker<br />

aus der ganzen Schweiz mit ihren<br />

Fachlehrpersonen zu Gast. «Die ‹FutureDay›<br />

sind ein Erfolg und motivieren unsere<br />

Lernenden. Sie erhalten Ein- und Ausblick in<br />

Bernhard Gerster freut sich, bald Herr über die<br />

eigene Agenda zu werden, endlich mehr Zeit<br />

für sich und seine Familie zu haben. Einige<br />

Pläne hat er auch schon. «Im Herbst möchten<br />

meine Frau und ich mit dem Tourenvelo an<br />

der Küste Italiens entlang zu fahren», verrät<br />

der 64-Jährige. Seine Leidenschaft wird<br />

er trotzdem nicht ganz aufgeben. «Ich werde<br />

als Berater zur Verfügung stehen <strong>–</strong> aber unentgeltlich.»<br />

Das ist Bernhard Gerster, bescheiden<br />

bis zum Schluss. <<br />

Das unabhängige Prüfzentrum<br />

Die Dynamic Test Center AG (DTC) ist<br />

eine Aktiengesellschaft mit Beteiligung<br />

der Privatwirtschaft und der Berner<br />

Fachhochschule. Seit 1995 führt sie in<br />

Vauffelin Entwicklungen, Prüfungen,<br />

Untersuchungen und Schulungen in den<br />

Bereichen Fahrzeug- und Flugzeugsicherheit,<br />

im Fahrzeug-Engineering und in der<br />

Unfallanalyse durch. Ein Teil davon wird<br />

auf der DTC-Prüfstrecke durchgeführt, die<br />

2014 eingeweiht wurde. Die Geschäftsleitung<br />

mit Bernhard Gerster bildet die<br />

strategische Ebene des DTC, während<br />

die operative Ebene aus den Bereichen<br />

Aktive Sicherheit, Passive Sicherheit,<br />

Engineering-Services und DTC-Unfallanalyse<br />

sowie der Administration als<br />

Stabsstelle gebildet wird. Der AGVS ist<br />

einer der insgesamt acht Aktionäre des<br />

DTC. Alle Aktionäre haben ein Interesse<br />

an einem unabhängigen Prüfzentrum und<br />

stehen selbst in Verbindung mit Fahr- oder<br />

Flugzeugen sowie deren Sicherheit.<br />

Weitere Infos unter:<br />

dtc-ag.ch<br />

Bachelor of Science: Automobil-<br />

und Fahrzeugtechnik<br />

Die Berner Fachhochschule BFH bietet<br />

als einzige in der Schweiz den Studiengang<br />

«Bachelor of Science in Automobil- und<br />

Fahrzeugtechnik» an. Absolventinnen und<br />

Absolventen verfügen über umfassendes<br />

Know-how für die Entwicklung einer<br />

effizienten, sicheren und nachhaltigen<br />

Mobilität.<br />

Weitere Infos unter:<br />

bfh.ch/de/studium/bachelor/automobiltechnik/<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>35


BILDUNG<br />

Elektromobilität<br />

Wenn ein Smart Roadster<br />

zum E-Mobil wird<br />

Um die jungen Berufsleute für die Elektromobilität zu begeistern und sie mit der Technologie vertraut zu<br />

machen, haben über 300 Lernende der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal anhand eines<br />

eigenen Projekts einen Verbrenner in ein Fahrzeug mit Batterie umgerüstet. Carla Stampfli<br />

One», zu bauen. «Ein sportliches, attraktives<br />

Auto umzubauen ist ein ideales Projekt, um<br />

Lernende für die Elektromobilität zu begeistern,<br />

sie zu motivieren und mit der neuen<br />

Technologie vertraut zu machen.» Mit dem<br />

Smart Roadster haben Benno Stöcklin und<br />

die jungen Berufsleute das ideale Modell<br />

für das GiBL-Projekt und das Umsetzen von<br />

handlungskompetenzorientiertem Unterricht<br />

gefunden: leicht, sportlich und bezahlbar.<br />

Während vier Jahren haben Lernende der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal am Smart Roadster<br />

gebaut. Im Dezember 2019 hat er die Strassenzulassung erhalten.<br />

Er bietet Platz für zwei Personen, wiegt<br />

weniger als 900 Kilogramm und ist mit der<br />

typischen Zweifarboptik ausgerüstet: der<br />

Smart Roadster. Das Modell, von dem aber<br />

hier die Rede ist, unterscheidet sich vom<br />

Original in einem Punkt: Statt eines Verbrennungsmotors<br />

sorgt ein Elektroantrieb für<br />

den nötigen Schub.<br />

Der Umbau geht auf das Projekt «E-GiBL One»<br />

der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule<br />

Liestal (Gibl) zurück. Das fächerübergreifende<br />

Vorhaben hat inklusive Sponsoring,<br />

Eventmanagement und Administration über<br />

20 Klassen beschäftigt, wie die GiBL mitteilt.<br />

Somit waren in den letzten vier Jahren über<br />

300 Lernende in elf verschiedenen Berufen<br />

mit total über 2000 Lernstunden am Umbau<br />

beteiligt. Dies gab den jungen Berufsleuten<br />

unterschiedlichster Fachrichtungen die einzigartige<br />

Möglichkeit, ihre Fähigkeiten an<br />

einem konkreten Objekt zu erlernen und zu<br />

erproben. Die Elektra Baselland (EBL) unterstützte<br />

mit ihrem Schwerpunktprogramm<br />

Elektromobilität und ihrem Know-how das<br />

Projekt. Im Dezember 2019 erhielt das umgerüstete<br />

E-Fahrzeug die Strassenzulassung<br />

vom zuständigen Amt.<br />

Die Idee für die Umrüstung stammt von Fachlehrer<br />

Benno Stöcklin. «Für den Unterricht<br />

gibt es diverse Anschauungsmodelle zum<br />

Thema Elektromobilität. Mit diesen können<br />

die Lernenden aber nur wenige Handlungskompetenzen<br />

erwerben. Ausserdem<br />

sind sie teuer», erzählt er. Serienfahrzeuge<br />

würden sich nicht für den Unterricht eignen,<br />

weil sie mit hohen Spannungen betrieben<br />

werden und nur von speziell ausgebildeten<br />

Fachkräften repariert werden dürfen. So<br />

kam Benno Stöcklin auf die Idee, mit den<br />

Lernenden ein eigenes E-Mobil, das «E-GiBL<br />

Die Umrüstung war intensiv und forderte<br />

die jungen Berufsleute heraus: Als erstes<br />

in das Projekt einbezogen wurden sieben<br />

Lernende von «Junior Car Cracks», dem Förderprogramm<br />

für leistungsstarke Lernende des<br />

AGVS beider Basel. Zu Beginn haben sie den<br />

Elektro-Umbau in allen Einzelheiten diskutiert<br />

und geplant sowie die nötige Leistung<br />

des Motors und der Akkus berechnet. Mit<br />

einer Technischen Berufsmaturitätsklasse<br />

wurden die errechneten Daten verifiziert und<br />

für gut befunden. So wurden laufend neue<br />

Klassen involviert: Automobilmechatroniker/-<br />

innen, Automobil-Fachleute, Konstrukteure/-<br />

innen, Polymechaniker/-innen, Carrossiers<br />

Fachrichtung Spenglerei, Maler/-innen und<br />

Lernende Grundschule Metall.<br />

Der Jugend die Elektromobilität schmackhaft<br />

machen, leistungsstärkere Lernende fördern<br />

und handlungskompetenzenorientierter<br />

Unterricht umsetzen <strong>–</strong> so das Ziel des Projekts<br />

«E-GiBL One». Mit der erfolgreichen Umrüstung<br />

des Smart Roadster in ein E-Mobil<br />

wurde dieses erfolgreich umgesetzt. <<br />

36<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

SwissSkills <strong>2020</strong><br />

Jetzt die besten<br />

Lernenden anmelden<br />

Wer sind die besten Automobil-Mechatroniker der Schweiz? Das Autogewerbe sucht die Nachfolger von<br />

Florent Lacilla, Steve Rolle und Damian Schmid. Die Garagisten sind dazu aufgerufen, ihre besten Lernenden<br />

für die Vorausscheidungen zu den SwissSkills <strong>2020</strong> anzumelden. André Bissegger<br />

Auch das grösste Abenteuer beginnt mit dem<br />

ersten Schritt <strong>–</strong> genau wie der Weg an die<br />

WorldSkills 2021 in Shanghai. In diesem Fall<br />

ist der erste Schritt die Anmeldung zur Vorausscheidung<br />

für die SwissSkills, die am 4. Juli<br />

in der Mobilcity in Bern stattfindet. Gesucht<br />

werden die besten Automobil-Mechatroniker/-innen,<br />

die sich für die Schweizer Berufsmeisterschaften<br />

vom 9. bis 13. September<br />

in der Bernexpo qualifizieren können. Wer<br />

dort zu den Medaillengewinnern gehört, hat<br />

anschliessend die Chance, sich via EuroCup<br />

einen Platz an den WorldSkills zu sichern<br />

<strong>–</strong> und als Nachfolger von Damian<br />

Schmid (Bild) das Schweizer Autogewerbe<br />

an den Berufsweltmeisterschaften<br />

zu vertreten!<br />

«Die WorldSkills sind<br />

eine einmalige Sache»,<br />

schwärmte<br />

der Toggen burger<br />

nach seiner Teilnahme im russischen Kazan.<br />

Er nahm neben seinem starken fünften Platz<br />

und einem Diplom bleibende Eindrücke und<br />

Erinnerungen mit nach Hause <strong>–</strong> wie beispielsweise<br />

die pompöse Eröffnungsfeier mit dem<br />

Einzug in die mit 40 000 Zuschauern gefüllte<br />

Arena, den grossen Support, den er vor Ort<br />

und in der Schweiz erhielt, oder die Freundschaften,<br />

die im Team entstanden sind. «Die<br />

Stimmung war sehr gut und wir hatten es<br />

immer lustig.»<br />

Aber auch sein Arbeitgeber profitierte von<br />

Schmids Erfahrungen und intensiven Vorbereitungen.<br />

«Ich konnte im Training und im<br />

Wettkampf viel lernen und will das nun in<br />

meinen Arbeitsalltag integrieren», erklärte<br />

Schmid nach seiner Rückkehr aus Russland.<br />

Eine Teilnahme an den SwissSkills verändert<br />

also nicht nur das Leben der Teilnehmer <strong>–</strong> die<br />

Ausbildungsbetriebe erhalten neben Ruhm<br />

und Ehre einen topmotivierten und hervorragend<br />

ausgebildeten Mitarbeiter zurück.<br />

Alle Informationen zu den Teilnahmebedingungen<br />

und zur Anmeldung gibt es auf<br />

Seite 38 und 39. <<br />

Weniger Sorgen<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>37


BILDUNG<br />

Nach 2014 und 2018 werden die SwissSkills zum dritten Mal in der Geschichte zentral in Bern<br />

ausgetragen. Junge Männer und Frauen messen sich in der BERNEXPO in mehr als 70 Berufen.<br />

Die SwissSkills <strong>2020</strong> werden nicht nur zu einer Berufsmeisterschaft der Superlative, sondern<br />

auch zu einem unvergesslichen Erlebnis für Tausende von motivierten jungen Fachkräften.<br />

Wir suchen die besten Automobil-<br />

Mechatroniker/-innen der Schweiz!<br />

Der Auto Gewerbe Verband Schweiz<br />

(AGVS) sucht die besten Nachwuchskräfte<br />

aus dem Beruf Automobil­<br />

Mechatroniker/-in EFZ. Die drei Erstklassierten<br />

an den SwissSkills nehmen<br />

am EuroCup teil, wo sich einer (oder<br />

eine) aus dem Trio für die WorldSkills<br />

2021 in Shanghai qualifizieren kann.<br />

Arbeitgeber, Berufsbildner, Berufsschullehrer<br />

und Werkstattlehrer sind herzlich<br />

eingeladen, den Berufsverband bei<br />

dieser Suche zu unterstützen.<br />

In den letzten Jahren haben die<br />

Schweizer Automobil-Mechatroniker<br />

an den Berufsweltmeisterschaften<br />

stets Spitzenplätze belegt und damit<br />

den Nachweis für das hohe Niveau der<br />

Ausbildung in den Schweizer Garagenbetrieben<br />

und Berufsschulen erbracht.<br />

Wer ist dabei?<br />

Die Ausschreibung richtet sich an<br />

Automobil-Mechatronikerinnen und<br />

-Mechatroniker mit Jahrgang 1999<br />

und jünger. Die Teilnehmenden müssen<br />

das Qualifikationsverfahren (QV,<br />

Lehrabschlussprüfung) spätestens im<br />

Sommer <strong>2020</strong> abge schlossen und dabei<br />

in den Berufskenntnissen (BK) und den<br />

praktischen Arbeiten (PA) mindestens<br />

die Note 4,8 erreicht haben.<br />

Für Lernende, die das QV im Sommer<br />

<strong>2020</strong> abschliessen werden, müssen<br />

für die Bewerbung ebenfalls im<br />

Durch schnitt die Noten 4,8 in den<br />

Erfah rungs noten der überbetrieblichen<br />

Kurse und in den Berufskenntnissen<br />

nach gewiesen werden.<br />

Der Weg an die WorldSkills 2021 in Shanghai:<br />

So läuft es:<br />

1. Anmelden bis spätestens am 15. Mai <strong>2020</strong><br />

Den Bewerbungsbogen gibt es online unter<br />

www.autoberufe.ch/de/events/berufsmeisterschaft.<br />

2. Vorausscheidungen: Samstag, 4. Juli <strong>2020</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />

Voraussichtlich 16 Kandidatinnen und Kandidaten qualifizieren sich für die<br />

Schweizer Meisterschaft.<br />

3. SwissSkills: 9. bis 13. September <strong>2020</strong> in der BERNEXPO in Bern<br />

Die ausgewählten Kandidatinnen und Kandidaten nehmen an der Schweizer<br />

Berufsmeisterschaft im Rahmen der SwissSkills teil.<br />

4. EuroCup: Ort und Zeit noch offen<br />

Die drei Medaillengewinner der Schweizer Meisterschaft messen sich mit<br />

Kandidaten aus Deutschland, Österreich, Italien und Luxemburg.<br />

5. WorldSkills: 22. bis 27. September 2021 in Shanghai<br />

Einer der drei Schweizer EuroCup-Kandidaten reist an die WorldSkills nach China<br />

und kämpft um den Weltmeistertitel in «Automobile Technology».<br />

AGVS | UPSA<br />

Wölflistrasse 5<br />

Postfach 64<br />

3000 Bern 22<br />

Telefon: 031 307 15 15<br />

Arjeta Sulejmani<br />

arjeta.sulejmani@agvs-upsa.ch<br />

www.autoberufe.ch<br />

38<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

viva.ch<br />

Vorausscheidungen: Samstag, 4. Juli <strong>2020</strong>, in der Mobilcity in Bern<br />

SwissSkills: 9. bis 13. September <strong>2020</strong> in der BERNEXPO in Bern<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>39


BILDUNG<br />

Autef-Ferndiagnose im Irak<br />

Wie ein Schweizer Automechaniker<br />

in Kirkuk über die Runden kommt<br />

Vor 20 Jahren kam Mohammed Najim als Flüchtling in die Schweiz. Vor einigen Monaten kehrte er zurück in sein<br />

«erstes Heimatland» und gründete in Kirkuk im Norden des Iraks seine eigene Garage. Das ist nicht ganz einfach<br />

in diesem vom Krieg gebeutelten Land. Sandro Compagno<br />

«Die Sicherheitslage ist bis heute schwierig»,<br />

sagt Mohammed Najim. Der 40-Jährige<br />

lebt mit seiner Frau, den vier Kindern<br />

und seinen Eltern im Zentrum der Stadt.<br />

Die Eltern waren auch der Hauptgrund,<br />

warum Mohammed Najim im Herbst<br />

2019 nach 20 Jahren in seine alte Heimat<br />

zurückgekehrt ist. «Ich fühle mich heute<br />

mehr als Schweizer denn als Iraker. Wir<br />

haben alle das Schweizer Bürgerrecht.»<br />

Schon im Irak hatte Mohammed Najim<br />

den Beruf des Automechanikers erlernt.<br />

Als er vor 20 Jahren in die Schweiz<br />

floh, ging es zuerst darum, Deutsch zu<br />

lernen. Mohammed Najim besuchte hier<br />

die Berufsschule und arbeitete während<br />

acht Jahren bei der Klaus AG in Gossau<br />

und später in verschiedenen Garagen als<br />

Automobil-Fachmann, wo er vor allem mit<br />

Dieselaggregaten von LKW zu tun hatte.<br />

Fahrzeugdiagnose als Herausforderung: Mohammed Najim in seiner Werkstatt in der nordirakischen Stadt Kirkuk.<br />

Die Verbindung zur Schweiz nutzt Mohammed<br />

Najim heute in seinem beruflichen Alltag<br />

im Irak. «Wenn ich mit einer Fahrzeugdiagnose<br />

nicht weiterkomme, unterstützt<br />

mich die Firma Autef in Reiden», erzählt der<br />

Garagist. Denn die Arbeit im Irak ist komplex<br />

<strong>–</strong> nur schon aufgrund der vielen unterschiedlichen<br />

Fahrzeugtypen, mit denen er es in<br />

seiner Werkstatt zu tun bekommt: «Toyota,<br />

Jeep, Chrysler, Dodge, Chevrolet, Hyundai,<br />

Kia, Nissan, Mazda, VW, Peugeot… Dazu<br />

kommen verschiedene chinesische Marken.»<br />

Kirkuk kennt man hierzulande vor allem aus<br />

den Nachrichten. Denn die Stadt hat eine bewegte<br />

jüngere Geschichte: Die Ölquellen,<br />

die in den 1920er-Jahren entdeckt wurden,<br />

weckten Begehrlichkeiten. Kirkuk wurde zum<br />

Zankapfel verschiedener Ethnien. Unter dem<br />

irakischen Diktator Saddam Hussein wurden<br />

rund 250 000 Kurden aus Kirkuk vertrieben.<br />

Auch das Terrorkalifat des sogenannten<br />

«Islamischen Staats» hatte es auf die Millionenstadt<br />

im Norden des Iraks abgesehen. Doch die<br />

kurdischen Peschmerga konnten die Angriffe<br />

mithilfe von bewaffneten Bewohnern und der<br />

US-Luftwaffe abwehren.<br />

Die Beratungstätigkeit in den Irak sei zufällig<br />

zustande gekommen, sagt Autef-Partner<br />

Markus Roth. Mohammed Najim hatte sich<br />

für Fahrzeugdiagnosen noch in der Schweiz<br />

ein Multimarkendiagnosegerät von Mahle-<br />

Brain Bee gekauft. Geliefert und aufgesetzt<br />

haben es Bernward Limacher und Markus<br />

Roth von Autef. Die beiden unterstützen<br />

40<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

den Automechaniker bis heute, wenn er<br />

bei einem Problem einmal nicht weiterkommt.<br />

«Mohammed ist ein hervorragender<br />

Schrauber. Die Fahrzeugdiagnose hat er nie<br />

fundiert gelernt <strong>–</strong> er muss sich also alles selbst<br />

aneignen», sagt Markus Roth. Die Hilfe aus<br />

der Schweiz ist kostenlos, Mohammed Najim<br />

dankbar für die Unterstützung: «Mit ihrem<br />

Wissen konnten mir Bernward und Markus<br />

schon oft weiterhelfen.» Die Ferndiagnose<br />

vom unteren Wiggertal in den nördlichen Irak<br />

läuft unkompliziert via WhatsApp. Markus<br />

Roth: «Wenn es möglich ist, beantworte ich<br />

die Fragen sofort. Wenn ich mit einem Kurs<br />

besetzt bin, kann es halt schon einmal ein<br />

paar Stunden dauern.»<br />

Denn die Zeit ist ein wichtiger Faktor:<br />

Der irakische Werkstattkunde hat es<br />

in aller Regel eilig, wie Mohammed Najim<br />

schmunzelnd erzählt: «Der Kunde bringt sein<br />

Auto in meine Garage und erwartet, dass ich<br />

alles stehen und liegen lasse und es im Nu<br />

repariere…» Oft sind es Pannen des Kraftstoff-Systems,<br />

die den Automechaniker beschäftigen:<br />

«In der Schweiz ist das eigentlich<br />

nie ein Problem.» Ironie der Geschichte: Der<br />

kurdische Teil des Iraks sitzt auf gewaltigen<br />

Ölvorkommen, doch die Qualität des Benzins<br />

und des Diesels ist minderwertig <strong>–</strong> gerade<br />

moderne Motoren ertragen das nur schlecht.<br />

Eine weitere Schwierigkeit ist die Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen. «Nicht immer<br />

finde ich Original-Ersatzteile. Statt minderwertige<br />

Ware einzubauen, helfe ich mir oft<br />

auch mit gebrauchten Ersatzteilen», erzählt<br />

der 40-Jährige.<br />

Mohammed Najim hat mit seiner Werkstatt<br />

ein Auskommen in der alten Heimat gefunden.<br />

Temporär beschäftigt er sogar einen<br />

Mitarbeiter: «Natürlich kann man das nicht<br />

mit den Löhnen in der Schweiz vergleichen.<br />

Aber ich komme über die Runden.» Ob der<br />

Doppelbürger seine Zukunft und die seiner<br />

Familie auch in Zukunft im Irak sieht, lässt<br />

er offen: «Die Sicherheitslage ist immer noch<br />

problematisch.» Erschwerend kommt die<br />

Ausbreitung des Coronavirus hinzu; Anfang<br />

März meldete der Irak als erstes Land der<br />

arabischen Welt einen Toten. Das öffentliche<br />

Leben in Kirkuk sei nahezu zum Erliegen gekommen,<br />

meldete Mohammed Najim Mitte<br />

des Monats. Wie und wo es weitergeht, weiss<br />

er derzeit nicht. Klar sei nur eines: Egal ob in<br />

der Schweiz oder im mittleren Osten <strong>–</strong> seine<br />

Zukunft liege im Autogewerbe. <<br />

«Mohammed ist ein hervorragender Schrauber»: Die Autef-Partner Bernward Limacher (links) und Markus Roth.<br />

Uns bewegt<br />

MOBILITÄT<br />

Wenn es um die Zukunft von<br />

Garagen geht, ist Bosch der<br />

richtige Partner.<br />

boschcarservice.ch<br />

Uns bewegt, was Sie bewegt.


BILDUNG<br />

AGVS Business Academy<br />

APRIL<br />

Elektro-Instruktion für<br />

Hochvolt-Systeme in Elektro- und<br />

Hybridfahrzeugen<br />

> > 23./24. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, AGVS St. Gallen<br />

> > 13./14. Mai <strong>2020</strong>, Bildungszentrum<br />

Autogewerbe Kanton Bern<br />

> > 27./28. Mai <strong>2020</strong>, Bildungszentrum<br />

Autogewerbe Kanton Bern<br />

> > 23./24. Oktober <strong>2020</strong>, TBZ Zürich<br />

> > 6./7. November <strong>2020</strong>, ibW Chur<br />

Weitere Ausbildungspartner online: www.agvsupsa.ch/de/berufsbildung/hochvolt-zertifizierung<br />

Das Google Basics Training für<br />

den Autohandel<br />

Sie lernen, wie Sie Ihr Unternehmen optimal<br />

präsentieren und mögliche Marketingangebote<br />

wie Google Adwords selbst steuern können.<br />

> > 27. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />

> > 22. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />

MAI<br />

Social Media im Autohaus.<br />

Facebook, Instagram und Youtube.<br />

Keine Likes, sondern Leads.<br />

Von den Grundregeln der Kommunikation über<br />

Ihre Rolle als Führungsperson. Aktuelle Führungssituationen<br />

werden im Seminar besprochen<br />

und Sie erhalten so die Gelegenheit, gemeinsam<br />

Lösungen zu erarbeiten.<br />

> > 8. Mai <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 28. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

Lehrgang DAB+<br />

In Zusammenarbeit mit der Schweizer-Radiobranche,<br />

DAB+-Experten der SRG sowie DAB+-<br />

Fahrzeug-Spezialisten wurde ein DAB+ Lehrgang<br />

mit AGVS Kompetenzausweis entwickelt.<br />

> > 27. Mai <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 20. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

Bildungsangebot von SANU: Fit für<br />

Elektromobilität <strong>–</strong> Wie begegne ich<br />

E-Fahrzeug-Kunden auf Augenhöhe?<br />

> > 15. Mai <strong>2020</strong> oder 26. Juni <strong>2020</strong>, Biel<br />

sanu.ch/20SMEM<br />

Bildungsangebot von GIBB:<br />

Basiskurs E-Mobilität<br />

> > 16. Mai <strong>2020</strong>, GIBB Bern<br />

gibb.ch/weiterbildung/fahrzeugtechnik<br />

MwSt-Grundkurs<br />

Der Kurs richtet sich an Personen, die sich neu<br />

mit der Mehrwertsteuer im Automobilgewerbe<br />

beschäftigen müssen oder im Alltag einige<br />

Unsicherheiten mit der Anwendung der Mehrwertsteuer<br />

haben.<br />

> > 26. Mai <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 23. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

JUNI<br />

MwSt-Fortsetzungs- und<br />

Vertiefungskurs<br />

> > 3. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 29. September <strong>2020</strong>, Horw<br />

Occasionsmanagement<br />

Die Teilnehmer lernen, wie sie ihre Occasionsfahrzeuge<br />

richtig bewirtschaften. Dazu gehören<br />

unter anderem die Präsentation, der Eintauschprozess<br />

und die dynamische Preisstrategie.<br />

> > 3. Juni <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 9. September <strong>2020</strong>, Bern<br />

Grundlagen Flottenverkauf<br />

> > 12. Juni <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 16. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

JULI<br />

Facebook, Xing, Twitter et<br />

WhatsApp dans la vente automobile<br />

L’atelier montre de nouvelles possibilités<br />

pour utiliser ces différentes plateformes afin<br />

de vendre encore plus efficacement.<br />

> > 6 juillet <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

AUGUST<br />

Basisseminar für<br />

Automobil-Verkaufsberater<br />

Automobil-Verkaufsberater/-innen sind umfassend<br />

informierte, flexible Ansprechpartner für<br />

eine immer anspruchsvoller werdende Kundschaft.<br />

Durch ihr freundliches, kompetentes<br />

Auftreten schafft diese Fachperson Vertrauen<br />

und zufriedene Kunden. Dauer: 10 Tage.<br />

> > Start Seminar: 17. August <strong>2020</strong>, Bern<br />

Automobil-Verkaufsberater/in mit<br />

eidg. Fachausweis<br />

Der Lehrgang umfasst acht Module, die einzeln<br />

abgeschlossen werden. Sind alle erfolgreich<br />

bestanden, steht der Weg zum eidgenössischen<br />

Fachausweis offen. Dauer: drei Semester,<br />

berufsbegleitend.<br />

> > Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong> in<br />

Winterthur oder 26. August <strong>2020</strong> in Bern<br />

42<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

SEPTEMBER<br />

Cours d’introduction « Orfo 2012<br />

employé-es de commerce »<br />

> > 8. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

> > 18. septembre <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

Séminaire de gestion des occasions<br />

Les participants apprennent comment bien gérer<br />

leurs véhicules d’occasion. La présentation, le<br />

processus de reprise et la stratégie dynamique<br />

de prix en font partie.<br />

> > 10 septembre <strong>2020</strong>, Paudex<br />

OKTOBER<br />

Berufs- und Praxisbildnerschulung<br />

Kaufmann/-frau EFZ (BiVo 2012)<br />

Einführung in die kaufmännische Grundbildung in<br />

der Branche Automobil-Gewerbe (BiVo 2012)<br />

> > 22. Oktober <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

> > 27. Oktober <strong>2020</strong>, Bern<br />

AGVS DIDAKTIK-<br />

MODULE<br />

«Instrumente der neuen BiVo 2018<br />

einsetzen»<br />

> > 20. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 21. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>, Horw<br />

> > 7. Mai <strong>2020</strong>, Visp<br />

> > 5. Juni <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

> > 13. August <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

«Lernende selektieren»<br />

> > 15. Mai <strong>2020</strong>, St. Gallen<br />

> > 10. Juni <strong>2020</strong>, Chur<br />

> > 19. August <strong>2020</strong>, Weinfelden<br />

> > 4. November <strong>2020</strong>, Sissach<br />

> > 8. Dezember <strong>2020</strong>, Mülenen<br />

«Junge Erwachsene führen und<br />

Krisen überwinden»<br />

> > 2. Juni <strong>2020</strong>, Winterthur<br />

> > 11. August <strong>2020</strong>, Bern<br />

> > 11. September <strong>2020</strong>, Lenzburg<br />

> > 2. Dezember <strong>2020</strong>, Sissach<br />

Weitere Daten und Orte werden laufend<br />

online ergänzt.<br />

UPSA MODULES<br />

DIDACTIQUES<br />

« Sélectionner les personnes en<br />

formation »<br />

> > 24 avril <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

« Utiliser avec compétence les<br />

instruments des nouvelles<br />

ordonnances de formation »<br />

> > 25 juin <strong>2020</strong>, Yverdon<br />

Diese und weitere interessante Themen<br />

finden Sie online in der Business Academy.<br />

Die Kurse sind in der Kurssprache ausgeschrieben.<br />

Andere Kurse werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt angeboten. Laufende Kursupdates<br />

finden Sie auf agvs-upsa.ch.<br />

Rubrik: AGVS Business Academy<br />

Retrouvez ces thèmes, et bien d’autres,<br />

dans la Business Academy en ligne.<br />

Les cours sont proposés dans la langue<br />

correspondante. D’autres cours seront proposés<br />

ultérieurement. Mise à jour sur agvs-upsa.ch.<br />

Rubrique: UPSA Business Academy<br />

TBZ<br />

HF<br />

Technische Berufsschule Zürich<br />

Höhere Fachschule HF<br />

Sihlquai 101, 8005 Zürich<br />

Tel. 044 446 95 11<br />

admin.hf@tbz.zh.ch<br />

www.tbz.ch/weiterbildung<br />

Weiterbildung = Weiterkommen<br />

-Betriebswirt/in im Automobilgewerbe HFP<br />

-Werkstattkoordinator/in mit Zertifikat AGVS*<br />

-Werkstattkoordinator/in mit eidg. Fachausweis*<br />

(*auch als Abendkurs möglich)<br />

Anruf genügt: 044 446 95 11<br />

und Ihr kostenloser Platz am<br />

Infoabend ist reserviert.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Infoabend:<br />

6. Mai ´20<br />

18.00h<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>43


BILDUNG<br />

Wegen der Coronavirus-<br />

Krise kann es zu Terminverschiebungen<br />

kommen.<br />

Sämtliche Angebote werden<br />

daher laufend online aktualisiert.<br />

Bitte vergewissern Sie<br />

sich dort, ob das von Ihnen<br />

gewünschte Angebot zum im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> aufgeführten<br />

Zeitpunkt durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Regionale Veranstaltungen zur Aus- und Weiterbildung<br />

AARGAU<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 6. Mai <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

Dienstag, 16. Juni <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

(letzter Infoabend vor Lehrgangsstart)<br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 9. September <strong>2020</strong><br />

Ort: Weiterbildungszentrum, Lenzburg<br />

> > wbzlenzburg.ch<br />

BERN<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 7. Mai <strong>2020</strong><br />

Mittwoch, 24. Juni <strong>2020</strong><br />

Start Lehrgang: Mittwoch, 26. August <strong>2020</strong><br />

Ort: Mobilcity, Bern<br />

> > agvs-upsa.ch<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Anmeldeschluss: 29. Mai <strong>2020</strong><br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Mittwoch, 12. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Betriebswirt/-in im Autogewerbe HFP<br />

Anmeldeschluss: 28. Mai 2021<br />

Nächster Studienbeginn: August 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Werkstattkoordinator/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Freitag, 14. August <strong>2020</strong><br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

Kundendienstberater/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Nächster Studienbeginn:<br />

Mittwoch, 3. Februar 2021<br />

Ort: GIBB<br />

> > gibb.ch<br />

CHUR / ZIEGELBRÜCKE<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />

Ort: ibW Höhere Fachschule Südostschweiz, Chur<br />

> > ibw.ch<br />

ST. GALLEN<br />

Automobildiagnostiker/-in BP<br />

Neu mit Einführungstagen<br />

Informationsabend: Mittwoch, 20. Mai <strong>2020</strong>,<br />

19 Uhr im Ausbildungszentrum<br />

Lehrgangsstart: August <strong>2020</strong><br />

Ort: AGVS Ausbildungszentrum St. Gallen<br />

> > agvs-abz.ch<br />

WINTERTHUR<br />

Kundendienstberater/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Dienstag, 27. Oktober <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Start Lehrgang: 8. Januar 2021<br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/akb<br />

Automobil-Verkaufsberater/-in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Start Lehrgang: 18. August <strong>2020</strong><br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/aavb<br />

Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

Lehrgangsstart: 25. August 2021<br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/abwa<br />

Automobildiagnostiker/-in<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

Informationsabend:<br />

Donnerstag, 11. Juni <strong>2020</strong>, 19 bis 20.30 Uhr<br />

Nächster Studienbeginn: 2./3. September <strong>2020</strong><br />

Ort: STF Winterthur<br />

> > stfw.ch/ad und stfw.ch/adwo<br />

44<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

ZÜRICH<br />

Weiterbildungen im<br />

Automobilgewerbe<br />

Informationsabend:<br />

Mittwoch, 6. Mai <strong>2020</strong>, 18 Uhr<br />

> > tbz.ch<br />

Betriebswirt/-in<br />

im Automobilgewerbe<br />

jeweils freitags<br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

Automobil-Werkstattkoordinator/-in<br />

mit Zertifikat AGVS<br />

Donnerstagabend<br />

Ort: TBZ Zürich<br />

> > tbz.ch<br />

PAUDEX<br />

Diplôme fédéral de gestionnaire<br />

d’entreprise de la branche<br />

automobile<br />

Séance d’information<br />

Lieu : Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

Coordinateur d’atelier automobile<br />

Lieu: Centre Patronal de Paudex<br />

> > romandieformation.ch<br />

YVERDON<br />

Diagnosticien d’automobiles<br />

Prochaine session : janvier 2021<br />

Jour du cours, les mardi, jeudi et samedi matin<br />

Lieu : Centre de formation UPSA-VAUD,<br />

Yverdon-les-Bains<br />

> > formation.upsa-vd.ch<br />

Aus den Sektionen<br />

Für eine Publikation im <strong>AUTOINSIDE</strong><br />

melden Sie uns bitte jeweils Ihre Daten<br />

zu den aktuellen Infoveranstaltungen und<br />

Lehrgängen im Automobilgewerbe an<br />

myfuture@agvs-upsa.ch.<br />

Informationen zu allen Weiter bildungen<br />

erhalten Sie unter autoberufe.ch<br />

ERFA «ASA-CONTROL <strong>2020</strong>»<br />

IN IHRER GEGEND<br />

Das neue, benutzerfreundliche asa-control <strong>2020</strong> ist da<br />

Auf Wunsch organisieren wir für die KOPAS eine praxisorientierte<br />

asa-control Schulung in verschiedenen Regionen.<br />

Der Besuch dieser Weiterbildung zählt als ERFA Tagung und<br />

ist im BAZ-Mitgliederbeitrag inbegriffen, Sie erhalten einen<br />

schriftlichen Nachweis. Der Kurs wird nur bei Erreichen<br />

der minimalen Teilnehmerzahl durchgeführt.<br />

Zielpublikum: KOPAS, Diese Personen haben den Grundkurs<br />

für Arbeitssicherheit bereits absolviert.<br />

Lernziel: Die Teilnehmer können die Branchenlösung BAZ<br />

mittels « asa-control » im Betrieb anwenden.<br />

Dauer: ½ Tag, Vormittag 8.30 <strong>–</strong> 12.00 Uhr /<br />

Nachmittag 13.30 <strong>–</strong> 17.00Uhr<br />

Anmeldung: www.safetyweb.ch / Kurse / asa-control<br />

Montag Dienstag Sprache Ort<br />

24.3.<strong>2020</strong> D BL: Sissach, AGVS üK,<br />

abgesagt 07.4.<strong>2020</strong> D BE: Bern, Mobilcity AGVS Zi. SR5<br />

14.4.<strong>2020</strong> D SG: St. Gallen, AGVS üK<br />

21.4.<strong>2020</strong> D ZH: Schlieren, Emil Frey<br />

09.6.<strong>2020</strong> D SO: Egerkingen, ALFAG<br />

22.6.<strong>2020</strong> D SG: St. Gallen, AGVS üK<br />

07.7.<strong>2020</strong> D ZH: Schlieren, Emil Frey<br />

11.8.<strong>2020</strong> D BE: Bern, Mobilcity AGVS, Zi. SR8<br />

18.8.<strong>2020</strong> D SO: Egerkingen, ALFAG<br />

24.8.<strong>2020</strong> D LU: Horw üK AGVS<br />

24.8.<strong>2020</strong> D UR: Altdorf, Gewerbeschule Zi 311<br />

Freundliche Grüsse<br />

Karl Baumann, Geschäftsleiter<br />

Arjeta Sulejmani, Geschäftsstelle<br />

Branchenlösung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz<br />

des Auto- und Zweiradgewerbes (BAZ)<br />

Geschäftsstelle, Wölflistrasse 5, Postfach 64, 3000 Bern 22<br />

Gratisnummer 0800 229 229, Fax 031 307 15 16<br />

E-Mail info@safetyweb.ch, www.safetyweb.ch<br />

be safe!<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>45


BILDUNG<br />

Qualifikationsverfahren für Automobil-Assistenten EBA nach BiVo 2018<br />

Das erwartet die Automobil-<br />

Assistenten an der Schlussprüfung<br />

Nach der neuen Bildungsverordnung (BiVo) werden die ersten Automobil-Assistenten im Mai/Juni <strong>2020</strong> die erste<br />

Schlussprüfung absolvieren. Rund 350 Jugendliche haben in den letzten zwei Jahren ihre Ausbildung durchlaufen<br />

und sind jetzt mit den letzten Vorbereitungen für die Schlussprüfung beschäftigt.<br />

Arnold Schöpfer, Grundbildung & höhere Berufsbildung beim AGVS<br />

Mit der Einführung der neuen BiVo wurde auch die Schlussprüfung<br />

beim Automobil-Assistenten angepasst: Sie wurde ebenfalls handlungskompetenzorientiert<br />

aufgebaut. Zudem werden die Lernenden<br />

neu ihre Ausbildungsunterlagen <strong>–</strong> das elektronische Lehrmittel von<br />

der Berufsfachschule und das elektronische Praxishandbuch von den<br />

überbetrieblichen Kursen <strong>–</strong> offline oder in Papierform an den Prüfungen<br />

benutzen dürfen.<br />

Die Qualifikationsbereiche werden im Qualifikationsverfahren noch<br />

immer gleich bezeichnet: «Praktische Arbeiten» (PA), «Berufskenntnisse»<br />

(BK), «Allgemeinbildung» und «Erfahrungsnote».<br />

Die «Praktischen Arbeiten» werden doppelt gewichtet und die restlichen<br />

einfach. Es wird weiterhin sieben praktische Posten bei den<br />

PA geben. Die Dauer pro Posten wurde neu auf 50 Minuten festgelegt.<br />

So dauert die praktische Prüfung insgesamt 350 Minuten.<br />

«Praktische Arbeiten» Bei den PA werden die verschiedenen Leistungsziele<br />

den einzelnen Posten zugeteilt: Neu wird es drei Positionsnoten<br />

geben. Diese entsprechen den Handlungskompetenzbereichen<br />

«Prüfen und Warten von Fahrzeugen», «Austauschen von<br />

Verschleissteilen» und «Unterstützen von betrieblichen Abläufen».<br />

Sie sind jeweils auf eine ganze oder halbe Note gerundet.<br />

«Berufskenntnisse» Bei den «Berufskenntnissen» gibt es vier Positionsnoten.<br />

Die ersten drei entsprechen ebenfalls den Handlungskompetenzbereichen.<br />

Die Position 4 ist neu das Fachgespräch (mündliche<br />

Prüfung). Dieses wird in zwei Arbeitssituationen vernetzt mit<br />

den drei Kompetenzbereichen stattfinden. Von diesen zwei Arbeitssituationen,<br />

welche in 30 Minuten Prüfungszeit erfolgen werden,<br />

können die Lernenden im Vorfeld eine Arbeitssituation selber auswählen.<br />

Die Zweite wird ihnen von den Experten zugeteilt. In diesem<br />

Fachgespräch werden die Berufskenntnisse in Verbindung mit<br />

der Praxis überprüft.<br />

«Allgemeinbildung» Die «Allgemeinbildung» findet im gleichen<br />

Rahmen wie bisher statt.<br />

Postenarbeiten zu<br />

den Handlungskompetenzen<br />

7 Posten zu 50<br />

Minuten und 20<br />

Punkten<br />

Praktische Arbeiten (PA) (Bestehensnorm: Note ≥ 4,0)<br />

Prüfungszeit 5 h 50 min 40 %<br />

Position 1<br />

(HKB1) Prüfen<br />

und Warten<br />

von Fahrzeugen<br />

50 P 33 1 / 3 %<br />

Posten 1 (1.3) 20<br />

Position 2<br />

(HKB2)<br />

Austauschen von<br />

Verschleissteilen<br />

60 P 33 1 / 3 %<br />

Posten 1 (2.1) 20<br />

Posten 3 (2.2) 20<br />

Posten 4 (2.4) 20<br />

Position 3<br />

(HKB3) Unterstützen<br />

von<br />

betrieblichen<br />

Abläufen<br />

30 P 33 1 / 3 %<br />

Posten 5 (1.1 + 3.x) 10 10<br />

Posten 6 (1.4 + 3.x) 10 10<br />

Posten 7 (1.2 + 3.x) 10 10<br />

• Die Postenarbeiten prüfen eine Auswahl aus den aufgeführten Handlungskompetenzen<br />

(Ziffern in Klammern)<br />

• Bei mehreren Handlungskompetenzen pro Posten muss jeweils mindestens eine<br />

Handlungskompetenz pro HK-Bereich bewertet werden (z.B. Posten 5: 1.1 plus 3.x)<br />

• 3.x bedeutet freie Auswahl aus den entsprechenden Leistungszielen der<br />

Handlungskompetenzen 3.1, 3.2, 3.3, 3.4 und 3.5<br />

• Pro Postenarbeit 2 Punkte für MSSK- Bewertung<br />

«Erfahrungsnote» Bei der Erfahrungsnote wird der Durchschnitt<br />

der vier Semesternoten vom Unterricht in den Berufskenntnissen in<br />

der Berufsfachschule und der Durchschnitt der vier Noten von den<br />

überbetrieblichen Kursen berechnet. Somit gibt es eine Note (gerundet<br />

auf eine halbe oder ganze Note) aus der Berufsfachschule und<br />

eine Note (gerundet auf eine halbe oder ganze Note) aus dem üK,<br />

welche dann auf eine Zehntelnote gerundet wird.<br />

Die Prüfung hat bestanden, wer bei den praktischen Arbeiten und<br />

bei der Schlussnote mindestens die Note 4,0 erreicht. <<br />

Bei Redaktionsschluss<br />

war noch nicht entschieden,<br />

ob das Qualifikationsverfahren<br />

<strong>2020</strong><br />

aufgrund der aktuellen<br />

Situation in der geplanten<br />

Form durchgeführt<br />

werden kann.<br />

Weitere Infos unter:<br />

autoberufe.ch<br />

46<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


BILDUNG<br />

Jokertage<br />

Volvo Trucks fördert<br />

Eigenverantwortung<br />

Bei der Volvo Group Schweiz können Lernende ab August <strong>2020</strong> zwei Jokertage pro Jahr einziehen. Damit will<br />

das Unternehmen die Ehrlichkeit und Eigenverantwortung seiner Lernenden fördern. André Bissegger<br />

Gemäss einem Bericht von «20 Minuten» ist<br />

die Volvo Group die erste Schweizer Firma, die<br />

Lernenden Jokertage gewährt. Denn Jokertage<br />

kannte man in der Schweiz bisher nur<br />

in der Schule. «Wir haben uns gefragt, wieso<br />

sie in der Schule eingeführt worden sind und<br />

was der Unterschied ist, wenn wir sie auch<br />

einführen würden», sagt Remo Motta. Er ist<br />

Marketing- und Kommunikationschef bei<br />

der Volvo Group Schweiz, die den Vertrieb<br />

und die Serviceleistungen für Volvo Trucks<br />

und Renault Trucks organisiert.<br />

Das Unternehmen verspricht sich unter<br />

anderem, dass es mit dieser Massnahme<br />

seine Attraktivität als Ausbildungsbetrieb<br />

steigern kann. «Wir können den Lernenden<br />

mit den zusätzlichen Freitagen einen Mehrwert<br />

bieten», ist Motta überzeugt.<br />

Denn der grosse Vorteil von Jokertagen:<br />

Man kann der Arbeit unkompliziert fernbleiben<br />

<strong>–</strong> ohne Diskussionen oder ohne eine<br />

Begründung liefern zu müssen. Das heisst,<br />

man muss auch keine Ausreden erfinden,<br />

wenn man vielleicht an einer Party am<br />

Vorabend über die Stränge geschlagen hat<br />

oder spontan Blau machen will. «Vielleicht<br />

braucht man auch einfach einmal eine<br />

Pause, ohne dabei ein schlechtes Gewissen<br />

haben zu müssen», sagt Motta. Gerade der<br />

Übergang von der Schule ins Berufsleben sei<br />

nicht einfach und anstrengend.<br />

Möglich ist auch, dass mit Jokertagen die Anzahl<br />

verlorener Arbeitsstunden sinkt: Wer<br />

heute nur einen Tag zuhause bleibt, macht<br />

sich rasch verdächtig, einfach Blau machen<br />

zu wollen. Deshalb bleiben einige der Arbeit<br />

gleich zwei oder drei Tage fern <strong>–</strong> eventuell<br />

auch mit erschwindeltem Arztzeugnis, wie<br />

es im «20 Minuten»-Bericht heisst.<br />

Für Motta ist daher klar: «Die Jokertage<br />

sollen Ehrlichkeit und Eigenverantwortung<br />

unserer Lernenden fördern.» Bei der Volvo<br />

Group Schweiz lebe man eine offene<br />

Kommunikationskultur. Ganz frei können<br />

die Jokertage bei der Volvo Group aber nicht<br />

eingesetzt werden: An Schultagen oder am<br />

jährlichen Lernendentag ist der Einsatz<br />

verboten. <<br />

Lernende der Volvo Group Schweiz können ab Sommer<br />

Jokertage beziehen.<br />

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VERBAND & SEKTIONEN<br />

Grundbildung<br />

Automobil-Fachmann/-frau:<br />

Die Kompetenzen werden erweitert<br />

Der AGVS verstärkt sein Engagement für die Umwelt und hat die Fachbewilligung für den Umgang mit<br />

Kältemitteln auch in die Grundbildung Automobil-Fachmann/-frau integriert. Zusätzlich zum EFZ muss neu<br />

auch ein Kompetenzausweis erworben werden. Carla Stampfli<br />

Was beim/bei der Automobil-Mechatroniker/-<br />

-in seit 2006 der Fall ist, trifft nun auch für<br />

den/die Automobil-Fachmann/-frau zu: Die Integration<br />

der Fachbewilligung für den Umgang<br />

mit Kältemitteln in die Ausbildung. Damit<br />

verstärkt der AGVS sein Engagement für<br />

die Umwelt und kann noch mehr Lernende<br />

für das Thema sensibilisieren. Denn Kältemittel<br />

(R134a und 123yf) sind Treibhausgase und<br />

schädlich, wenn sie in die Umwelt gelangen.<br />

Der Weg zur Fachbewilligung sieht wie folgt<br />

aus: Neu absolvieren die Lernenden der beiden<br />

oben genannten Grundbildungen im<br />

4. Semester in der Berufsfachschule eine theoretische<br />

Prüfung (KN-Umwelt). Diese dauert<br />

60 Minuten und setzt sich aus 60 Fragen zusammen,<br />

die auf einer elektronischen Plattform<br />

beantwortet werden müssen. Die Lernenden<br />

dürfen dafür elektronische Lehrmittel<br />

zur Unterstützung beiziehen. Die theoretische<br />

Prüfung ist bestanden, wenn mindestens 33<br />

Punkte (Note 4.0) erzielt werden. Nach erfolgreicher<br />

Prüfung erhalten die jungen Berufsleute<br />

einen Kompetenzausweis <strong>–</strong> der jedoch seine<br />

Gültigkeit als Fachbewilligung Kältemittel<br />

nur hat, wenn auch die Schlussprüfung bestanden<br />

wird. Das heisst: Während bei den<br />

Automobil-Mechatronikern früher das EFZ als<br />

Fachbewilligung ausreichte, müssen nun die<br />

erwähnten Lernenden zusätzlich einen Kompetenzausweis<br />

erwerben.<br />

Wie der/die Automobil-Mechatroniker/-in absolvieren neu auch die Lernenden der Grundbildung<br />

Automobil-Fachmann/-frau die Fachbewllligung für den Umgang mit Kältemitteln.<br />

Eine Neuerung gibt es auch in Bezug auf die<br />

Verordnung über die Fachbewilligung für den<br />

Umgang mit Kältemitteln (VFB-K) des Eidgenössischen<br />

Departements für Umwelt, Verkehr,<br />

Energie und Kommunikation (UVEK).<br />

Ab dem 1. März <strong>2020</strong> tritt die überarbeitete<br />

Version in Kraft, die neu zwei Anwendungsbereiche<br />

vorsieht: «Klimaanlagen, die in Strassenfahrzeugen,<br />

Land- oder Baumaschinen»<br />

verwendet werden, sowie «andere Geräte und<br />

Anlagen, die der Kühlung, Klimatisierung<br />

oder Wärmegewinnung» dienen. Der AGVS<br />

als Träger der Fachbewilligung für den Umgang<br />

mit Kältemittel ist verantwortlich für<br />

den Bereich Klimaanlagen (Fachbewilligung<br />

Kältemittel «Klimaanlagen in Fahrzeugen»),<br />

während der Schweizerische Verband für Kältetechnik<br />

für andere Geräte und Anlagen zuständig<br />

ist (Fachbewilligung Kältemittel «stationäre<br />

Kälteanlagen»).<br />

In seiner Funktion zeichnet sich der AGVS verantwortlich<br />

für die Prüfungsstellen sowie die<br />

Koordination und Überwachung der Fachprüfungen.<br />

In einem Prüfungsreglement werden<br />

die Modalitäten der theoretischen und praktischen<br />

Prüfung geregelt. Erarbeitet wurde dieses<br />

gemeinsam mit dem Dachverband AM<br />

Suisse, der die Fachbewilligung jedoch nicht<br />

in den Grundbildungen der Land- und Baumaschinemechaniker<br />

integriert hat.<br />

Der Dachverband AM Suisse wird die meisten<br />

Absolventen haben, welche nach dem Abschluss<br />

einer Grundbildung die Fachbewilligung<br />

für den Umgang mit Kältemittel nach der<br />

überarbeiteten Verordnung und dem neuen<br />

Prüfungsreglement abschliessen werden; der<br />

VSCI sowie der AGVS hingegen nur wenige. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/berufsbildung/<br />

fachbewilligung-kaeltemittel<br />

48<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong>-Redaktor<br />

Jürg A. Stettler konnte den<br />

Virtual-Reality-Fahrsimulator<br />

bereits testen.<br />

EcoDrive<br />

Spielend sparsamer fahren<br />

Mit einem Virtual-Reality-Game und Fahrsimulator vermittelt EcoDrive auf spielerische Art und Weise ökologisches<br />

und ökonomisches Fahren. Die AGVS-Garagisten können die Sprit-Spar-Hilfen beispielsweise für ihre Frühlingsausstellungen<br />

mieten <strong>–</strong> dank der Unterstützung von AGVS und EnergieSchweiz kostenlos. André Bissegger<br />

Der Virtual-Reality-Fahrsimulator vermittelt die effiziente Fahrweise.<br />

Die Teilnehmer drehen eine erste Runde, die im Anschluss ausgewertet<br />

wird. Danach fahren sie die gleiche Runde noch einmal <strong>–</strong> diesmal mit<br />

Verbesserungsvorschlägen, die auf den persönlichen Fahrstil ausgelegt<br />

sind. Es folgt die Endauswertung, die zeigt, wie viel Treibstoff und Geld<br />

der oder die Fahrer/-in dank des effizienteren Fahrstils eingespart hat.<br />

Beim Virtual-Reality-Game geht es darum, unnötige Energieverbraucher<br />

zu eliminieren. Die Spieler befinden sich mitten auf einer Kreuzung<br />

und lassen mit einem Klick verschiedene Faktoren, die den<br />

Treibstoffverbrauch negativ beeinflussen, verschwinden. Es geht dabei<br />

unter anderem um die Klimaanlage, Reifendruck, hochtouriges Fahren,<br />

Dachträger oder Ballast. Sowohl im Simulator als auch im Spiel haben<br />

die Teilnehmer dank einer Virtual-Reality-Brille das Gefühl, mitten in<br />

der Situation zu sein.<br />

«Das Spiel und der Fahrsimulator eignen sich für Garagisten gut für ihre<br />

Frühlingsausstellung oder ihren Auftritt an Gewerbeausstellungen»,<br />

erklärt Cornelia Erni von EcoDrive. «Sie werden aber auch an Aufklärungswochen<br />

von Gemeinden oder an Mobilitätstagen eingesetzt,<br />

um Mitarbeiter zu schulen.» Die Sprit-Spar-Hilfen sind eine zusätzliche<br />

Attraktion <strong>–</strong> die naturgemäss vor allem auch die Kinder begeistert.<br />

«Aber wenn die Kinder spielen und der Vater zuschaut, dann lernt auch<br />

er etwas», betont Erni.<br />

EcoDrive ist besorgt für den Transport sowie den Auf- und Abbau<br />

des Games und Simulators. «Beim Aufbauen schulen wir die Mitarbeiter,<br />

die den Stand dann betreuen. Ausserdem legen wir Prospekte mit<br />

allen Informationen und Tipps für den effizienten EcoDrive-Fahrstil<br />

auf.» Die Betreuung vor Ort erfolgt dann durch die Aussteller selbst.<br />

Ein Betrieb, der bereits beides eingesetzt hat, ist die Auto Heinzer AG<br />

aus Seewen SZ. «Wir haben beide Tools an unserer Ausstellung im<br />

vergangenen Herbst ausprobiert», erklärt Geschäftsführer und Inhaber<br />

Remo Heinzer. «Wir wollten den Leuten zeigen, dass auch wir<br />

uns Gedanken zu Themen wie ökonomisches und ökologisches Fahren<br />

sowie der CO 2<br />

-Problematik machen.»<br />

Er hat festgestellt, dass vor allem die Erwachsenen aktiv animiert<br />

werden müssen, damit sie sich die VR-Brille aufsetzen. «Die Kinder<br />

machen gerne freiwillig mit.» Heinzer empfiehlt daher, dass jemand<br />

den Posten betreut, «der das ökologische Fahren selbst vorlebt». Und<br />

man müsse sich bewusst sein, dass es Platz brauche: Sie hätten ein<br />

Auto weniger ausgestellt. Ein Erlebnis war es aber auf jeden Fall <strong>–</strong> vor<br />

allem für diejenigen, die noch nie eine 3D-Brille trugen und vom Gefühl<br />

und der Wahrnehmung beeindruckt waren. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ecodrive.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>49


VERBAND & SEKTIONEN<br />

AGVS-Dienstleistungen<br />

Rechtsfall? So können<br />

sich Garagisten beraten lassen<br />

Im Arbeitsalltag werden Werkstätten nicht selten mit rechtlichen Belangen konfrontiert. Doch wie sollen Garagisten<br />

darauf reagieren? Die Antwort führt über die Rechtsberatung des AGVS. Nun wurde die Partnerschaft mit externen<br />

Anwältinnen und Anwälten ausgebaut <strong>–</strong> alle Mitglieder und Sektionen kommen in den Genuss. Carla Stampfli<br />

Beim Umparkieren eines reparierten Kundenfahrzeugs<br />

hinterlässt ein Mitarbeitender an<br />

der Seitentür eine Schleifspur. Ein Kunde ist<br />

mit einem Auto auf Probefahrt und kassiert<br />

eine Busse. Ein Mitarbeitender ist krank<br />

während der Kündigungsfrist. Die Beispiele<br />

stellen nur drei von vielen rechtlichen Belangen<br />

dar, wie sie im Betriebsalltag auftreten<br />

können. Wie soll der Garagist in einer solchen<br />

Situation reagieren?<br />

AGVS-Mitglieder können sich an den Rechtsdienst<br />

des Verbands wenden. «Ob mit<br />

telefonischen oder schriftlichen Stellungnahmen:<br />

Wir analysieren die Rechtslage,<br />

führen eine Ersteinschätzung durch und<br />

beraten die Mitglieder für das weitere Vorgehen»,<br />

sagt AGVS-Juristin Olivia Solari. Auf<br />

diesem Weg könnten bereits sehr viele rechtliche<br />

Probleme gelöst und Unsicherheiten<br />

unkompliziert, vertrauensvoll und schnell<br />

beseitigt werden können. Hierdurch würden<br />

Werkstätten erheblich an Kosten und<br />

Zeitaufwand sparen. Diese erste Rechtsberatung<br />

ist für Mitglieder kostenlos.<br />

«Es gibt aber Fälle, in denen die Konsultation<br />

eines externen Anwalts unumgänglich sind»,<br />

führt Olivia Solari weiter aus. Für genau solche<br />

Zwecke hat der AGVS neu ein Team von<br />

ausgezeichneten Anwälten für seine Mitglieder<br />

zusammengestellt. «Damit all unsere Mitglieder<br />

und auch unsere Sektionen profitieren<br />

können, haben wir Partnerschaften zu Anwältinnen<br />

und Anwälten in der Deutschschweiz,<br />

in der Westschweiz und im Tessin gesucht und<br />

auch gefunden.» Neben einem breiten Netz<br />

von Juristinnen und Juristen kommen die Mitglieder<br />

auch in den Genuss eines vergünstigten<br />

Stundenansatzes.<br />

«Die Vermittlung an die erwähnten Anwälte<br />

erfolgt dabei durch den AGVS-Rechtsdienst»,<br />

Der Verband hat sein Netzwerk von externen Anwältinnen und Anwälten erweitert.<br />

AGVS-Juristin Olivia Solari.<br />

erklärt Olivia Solari. So könne ein optimaler<br />

Ablauf garantiert werden und erst, wenn<br />

unabdingbar, werde der externe Anwalt<br />

beigezogen. Die AGVS-Juristin legt den Mitgliedern<br />

ans Herz, von der Rechtsberatung<br />

Gebrauch zu machen: «Wir rufen unsere<br />

Mitglieder dazu auf, sich bei uns zu melden,<br />

falls sie unsicher sind und Fragen haben. Wir<br />

nehmen uns gerne Zeit. Mit der Erweiterung<br />

unseres Netzwerks können wir nun auch die<br />

Mitglieder aus den Sektionen in der Westschweiz<br />

und im Tessin umfassend unterstützen<br />

und beraten.» <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch/de/dienstleistungen/<br />

recht-und-steuern<br />

50<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


VERBAND & SEKTIONEN<br />

Ein herausforderndes Jahr steht an<br />

Auto Gewerbe Verband Solothurn Generalversammlung <strong>2020</strong><br />

Der Auto Gewerbe Verband Solothurn und seine Mitglieder sind<br />

Mobilitätsprofis. Heute und auch zukünftig werden die Garagisten<br />

als Mobilitätspartner tätig sein. Das ist das Fazit aus der Generalversammlung<br />

<strong>2020</strong>, die Ende Februar stattfand. Eindrücklich stehen sie<br />

für die Zukunft ein: In der Verantwortung als Ausbildner wie aber<br />

auch mit den nötigen Investitionen für die Elektromobilität. Darin<br />

waren sich die Betriebe einig.<br />

Präsident René Bobnar begrüsste die zahlreich anwesenden Mitglieder<br />

und eine grosse Zahl an Gästen zur 89. Generalversammlung<br />

im Campus Attisholz. Unter den Gästen waren auch Nationalrat<br />

Walter Wobmann und AGVS-Präsident Urs Wernli.<br />

Die individuelle Mobilität wird auch zukünftig die Schweizer Landschaft<br />

prägen. Welcher Antrieb dabei vorherrschen wird, ist unter<br />

anderem eine politische Angelegenheit. Jede Antriebsform wird die<br />

Garagisten bewegen. Mobilitätsprofi sein, heisst, mit der neusten<br />

Technik vertraut sein, die Betriebe müssen für die neuen Techniken<br />

aufrüsten. Der Wandel im Gewerbe wird spürbar sein. Ist ein<br />

Betrieb in der Lage, die nötigen Investitionen für die Zukunft zu tätigen?<br />

Hat der Betrieb die Nachfolgeregelung zeitig getroffen? Wird<br />

entsprechend in die Ausbildung investiert?<br />

Die Ausbildung der angehenden Mobilitätsprofis verläuft sehr gut.<br />

Geschäftsführer Thomas Jenni stellte das Jahresprogramm vor. Vielseitig,<br />

spannend, herausfordernd sei das vergangene Verbandsjahr<br />

gewesen, ebenso herausfordernd werde das bereits begonnene<br />

Jahr. Als Schwerpunkte wird der Verband am EBA-Tag, an der BIM<br />

Aareland und auch an der tunSolothurn teilnehmen. Daneben wird<br />

er am Projekt «Rent a Boss» mitmachen. Bereits zum zweiten Mal<br />

konnte eine Invol-Klasse geführt werden. Der Verband ist sehr aktiv<br />

in der Öffentlichkeit vertreten.<br />

Das Ausbildungscenter in Olten steht vor grossen Investitionen. Mit<br />

der neuen Bildungsverordnung sind einige Investitionen vorgesehen.<br />

Der Verband hat deshalb einen Mehrjahresinvestitionsplan erstellt.<br />

Die Mitglieder stimmten den Investitionen einstimmig zu. Sie<br />

unterstrichen damit den Willen, die Grundbildung zu fördern.<br />

Damit die Zukunft des Auto Gewerbe Verband Solothurn optimal<br />

vorbereitet werden kann, benötigt es gute Vorstandsmitglieder. Die<br />

Versammlung durfte gleich zwei neue Vorstandsmitglieder wählen.<br />

Christian Wyssmann, Geschäftsführer von Emil Frey AG, Zuchwil,<br />

und Rolf Saner, Geschäftsführer der Garage R. Saner AG, Mümliswil.<br />

Der Vorstand sieht nun wie folgt aus: René Bobnar, Präsident,<br />

Philippe Arnet, Vize-Präsident, die Mitglieder Oliver Frei, Roger<br />

Widmer, Christian Wyssmann und Rolf Saner. Als Geschäftsführer<br />

ist Thomas Jenni tätig.<br />

Die Versammlung endete beim Apéro Riche in den Räumlichkeiten<br />

der Kantine Attisholz. Das Team der Kantine verwöhnte Mitglieder<br />

und Gäste hervorragend mit allerlei Leckereien. <<br />

Die 89. GV der AGVS-Sektion Solothurn war gut besucht.<br />

eine Idee<br />

besser<br />

Weitere Informationen:<br />

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Lehrgang «Alternative Antriebe» (2021).<br />

Infos veröffentlichen wir <strong>–</strong> sobald verfügbar<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>51<br />

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PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Einblicke in die Zukunft der Mobilität<br />

Autovista Group lädt zum<br />

«Auto Mobility Live Event»<br />

Aktuelle Informationen und Einblicke in die Zukunft der Mobilität verspricht der «Auto Mobility Live Event»<br />

der Autovista Group (Autovista, Schwacke, Eurotax und Glass’s) am 9. Juni in Berlin.<br />

Das Hotel «Adlon Kempinski» ist Schauplatz des «Auto Mobility Live Event» und der «TCO Awards <strong>2020</strong>» der Autovista Group. (Bild: Kempinski).<br />

sco/pd. Die Location ist geschichtsträchtig: Das Hotel «Adlon<br />

Kempinski» ist eines der luxuriösesten und bekanntesten Hotels in<br />

ganz Deutschland. In diesem Ambiente, nur einen Steinwurf vom<br />

Brandenburger Tor entfernt, führt die Autovista Group am selben<br />

Tag gleich zwei Events durch: Nach der Branchenkonferenz, an der<br />

mehr als 250 Führungskräfte aus ganz Europa teilnehmen werden,<br />

folgt am Abend die Verleihung des «TCO Awards <strong>2020</strong>».<br />

Experten aus der Automobilindustrie, Datenspezialisten und Entscheidungsträger<br />

werden in Berlin über die grossen Fragen der<br />

künftigen Mobilität debattieren. Ist der Markt bereit für batterieelektrische<br />

Fahrzeuge? Wie können Hemmnisse bei der Nachfrage<br />

ausgeräumt werden? Wie müssen die Infrastruktur und die<br />

regulatorischen Vorgaben neugestaltet werden? Wie stehen die<br />

Marktchancen für die verschiedenen Mobilitätskonzepte? Welchen<br />

Einfluss haben neue Businessmodelle auf die Restwerte? Gastgeber<br />

ist Christof Engelskirchen, Chefökonom der Autovista Group.<br />

Wohin die Reise gehen wird, verrät die Autovista Group schon auf<br />

der Website der Veranstaltung. «Die Zukunft ist elektrisch, geteilt<br />

und autonom. Sei Teil davon», steht in grossen Lettern. Auf die Teilnehmer<br />

des «Auto Mobility Live Events» warten spannende Einblicke<br />

auf aktuelle Herausforderungen und neue Technologien. «Der<br />

Event verspricht Inspiration zu neuen Geschäftschancen in einer Zeit<br />

des radikalen Wandels unserer Mobilität, aber auch Zeit, das persönliche<br />

Netzwerk aufzubauen und zu pflegen», sagt Olivier Lourdin,<br />

Head of Marketing & Communications bei Eurotax. Der Event richtet<br />

sich an Entscheidungsträger aus der Industrie, von Flottenbetreibern,<br />

Mobilitätsanbietern, Versicherungen und grösseren Händlergruppen.<br />

Sprechen werden unter anderen Emilio Herrera, COO von Kia Motors<br />

Europe, Georg Bauer, Ex-BMW- und Tesla-Manager und Gründer des<br />

Leasinganbieters Fair.com, sowie Franck Louis-Victor, Direktor<br />

für neue Medien und Service bei Renault.<br />

Im Anschluss an die Tagung findet im «Adlon» im Rahmen eines<br />

Gala-Abends die feierliche Verleihung des «TCO Awards <strong>2020</strong>» statt.<br />

In insgesamt 15 Kategorien werden die Champions des Jahres gekürt<br />

<strong>–</strong> vom Fahrzeug mit besonders vorteilhaftem Restwert über<br />

den besten Hersteller bis zum cleversten Flottenmanager des Jahres.<br />

Moderiert wird der Abend von der Rennfahrerin Sabine Schmitz. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

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52<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Autotechnik Days»<br />

Eine absolut<br />

gelungene Premiere<br />

Rund 1700 Fachleute aus dem Autogewerbe fanden Ende Februar den Weg in die Messe Luzern an die<br />

«Autotechnik Days» der Hostettler Autotechnik AG. Sie bereuten die Reise nicht und lobten die Premiere<br />

des Events durchgehend. Sandro Compagno, Jürg A. Stettler und Carla Stampfli<br />

Die «Autotechnik Days» in der Messe Luzern zogen an den zwei Tagen rund 1700 Fachleute aus dem Autogewerbe an.<br />

Es entbehrte nicht einer gewissen Ironie: Eine<br />

Stunde nach der Eröffnung der «Autotechnik<br />

Days» wurde bekannt, dass der Auto-Salon<br />

<strong>2020</strong> nicht stattfinden wird. Während Jahren<br />

war die Hostettler Autotechnik AG ein fixer<br />

Bestandteil der Halle 7 an der Geneva International<br />

Motor Show (GIMS). Die Fachmesse<br />

der Zulieferer in besagter Halle 7 fiel der inhaltlichen<br />

Neuausrichtung der GIMS zum Opfer. Wo<br />

während Jahrzehnten die Anbieter von Werkstatteinrichtungen,<br />

Werkzeugen, Schmierstoffen,<br />

Verbrauchsmaterialien und Chemikalien<br />

ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

angeboten hatten, sollten vom 5. bis 15. März<br />

die verschiedenen alternativen Antriebstechnologien<br />

im Fokus stehen <strong>–</strong> inklusive Testfahren<br />

mit Elektro-, Hybrid- und CNG-Fahrzeugen. Für<br />

die Zulieferer war kein Platz mehr.<br />

Sie suchten nach Alternativen, um den Dialog<br />

mit ihren Kunden, den Garagisten und Fachleuten<br />

des Schweizer Autogewerbes aufrechtzuerhalten.<br />

Die Ansätze der grossen Player der<br />

Branche hätten unterschiedlicher nicht sein<br />

können: Die ESA zog mit neuem Konzept in<br />

Halle 1 und wurde zum Opfer der Absage der<br />

GIMS. Die Swiss Automotive Group mit ihren<br />

Marken Derendinger, Technomag oder Matik<br />

hatte bereits 2016 mit Erfolg die Swiss Automotive<br />

Show (SAS) ins Leben gerufen. Und die<br />

Hostettler Autotechnik AG organisierte mit<br />

den «Autotechnik Days» erstmals ihre eigene<br />

Fachveranstaltung.<br />

Nicht der Verkauf solle im Zentrum stehen,<br />

sondern die Vermittlung von Know-how. Entsprechend<br />

viel Gewicht legten die Veranstalter<br />

um Marcel Stocker, Leiter Automotive bei<br />

der Hostettler Autotechnik AG, auf die insgesamt<br />

17 Workshops. Das Themenspektrum<br />

der in aller Regel sehr gut besuchten, rund<br />

30-minütigen Workshops war breit gefächert:<br />

Von Garagenkonzepten, über Tuning,<br />

Batterietechnologie und Turboladertechnik<br />

bis zu Marketing und digitalen Tools reichte<br />

die Palette.<br />

Natürlich gab es auch Verkaufsaktionen für die<br />

insgesamt 1700 Besucherinnen und Besucher.<br />

Diese wurden rege genutzt, wie verschiedene<br />

Aussteller gegenüber den AGVS-Medien<br />

konstatierten. Nach zwei Messetagen durften<br />

die Verantwortlichen ein sehr positives Fazit<br />

ziehen: «Wir erhielten durchwegs gute Rückmeldungen,<br />

sowohl von den Kundinnen<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>53


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

und Kunden als auch von den Lieferanten»,<br />

sagt Marcel Stocker, verantwortlich für<br />

die «Autotechnik Days». Er ergänzt: «Wir<br />

waren sehr froh, dass der Event durchgeführt<br />

werden konnten.» Denn nach dem Entscheid<br />

des Bundesrats am Freitagvormittag, alle<br />

Grossveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern<br />

zu verbieten, war während ein paar<br />

Stunden unklar, ob das Forum, wie geplant,<br />

fortgeführt werden konnte.<br />

«Zum Glück verfügten wir über ein gutes Besuchermanagement»,<br />

so Marcel Stocker. Um<br />

sicherzustellen, dass kein Eintritt mehrfach<br />

gezählt wird, wurde jeder, der das Messegelände<br />

kurz verliess <strong>–</strong> sei es, weil er etwas im<br />

Wagen vergessen hatte, oder um eine Zigarette<br />

zu rauchen <strong>–</strong> per Scan der Akkreditierung<br />

erfasst… Man wollte auf keinen Fall die<br />

1000er-Marke übertreffen. Mit 900 Besucherinnen<br />

und Besucher am Freitag erreichte<br />

man eine sehr gute Auslastung. Und selbst<br />

wenn nicht alle Cars <strong>–</strong> eine gewisse Angst vor<br />

dem Coronavirus blieb wohl doch <strong>–</strong> am Samstag<br />

gut besetzt in Luzern eintrafen, konnten<br />

auch am zweiten Tag nochmals 800 Besucherinnen<br />

und Besucher gezählt werden.<br />

Doch nicht nur Gäste in der Messe Luzern<br />

profitierten, sondern auch die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter von Hostettler selbst, die<br />

durch die Organisation des Events als Team<br />

und während der Einsätze vor Ort enger zusammenrückten.<br />

«Die ‹Autotechnik Days›<br />

waren eine gute Plattform, um sich mit Kunden<br />

auszutauschen und Gespräche zu führen»,<br />

erklärt Marcel Stocker. «Ob an der Bar,<br />

die von uns betrieben wurde oder beim Feierabendbier:<br />

Es gab zahlreiche Gelegenheiten,<br />

Kontakte zu pflegen. Das ist sehr wertvoll.<br />

Genauso wie die Organisation, welche wohl<br />

die beste Teambildungsmassnahme war.»<br />

Voll des Lobes ist auch Peter Hostettler von<br />

der Hostettler Group, der selbst etliche Workshops<br />

besuchte. «Ich habe riesige Freude. Es<br />

macht richtig Spass und auch alle Lieferanten<br />

und Kunden, mit denen ich bislang gesprochen<br />

haben, fanden den Anlass toll.»<br />

Auf die Problematik betreffend Coronavirus<br />

und die Gefahr angesprochen, dass der Event<br />

nicht hätte durchgeführt werden können,<br />

meint er: «Wir haben am Freitag einen Antrag<br />

gestellt beim Kanton und ich bin sehr<br />

froh, dass wir das OK und die Freigabe samt<br />

Stempel vom Kanton bekamen. So waren wir<br />

abgesichert.»<br />

Mitvertreten an den «Autotechnik Days»<br />

war auch der AGVS der Sektion Zentralschweiz.<br />

Kundenberater Robert Mühlheim<br />

erklärt: «Viele hätten uns vielleicht nicht unbedingt<br />

hier erwartet. Aber es ist immer gut,<br />

Präsenz zu zeigen. Und wir haben mit dem<br />

Stand gleich hinter dem Haupteingang eine<br />

perfekte Lage.» Die AGVS-Verantwortlichen<br />

machten die Besucherinnen und Besucher auf<br />

das breite Aus- und Weiterbildungsangebot<br />

des AGVS aufmerksam, zeigte aber auch auf,<br />

welchen Nutzen ein Garagist aus der Mitgliedschaft<br />

im Auto Gewerbe Verband Schweiz ziehen<br />

kann. «Wir hatten heute viel qualitativ<br />

hochwertige, vor allem sehr interessierte<br />

Kontakte», bilanzierte Mühlheim zufrieden.<br />

Für Action an den «Autotechnik Days» sorgte<br />

der BMX-Athlet und -Freestyler Chris Böhm.<br />

Er hält den Rekord für die meisten BMX-<br />

Gyrator-Umdrehungen in 30 Sekunden. Mit<br />

dem linken Fuss musste der Deutsche dabei<br />

auf der rechten Pedale seines BMX-Rades<br />

stehen und mit dem rechten Fuss das Rad in<br />

Auch die drei Co-Hosts und langjährigen Partner der Hostettler Autotechnik AG<br />

ziehen nach den «Autotechnik Days» eine durchwegs positive Bilanz:<br />

Carlos Deza, Geschäftsführer Abt AG<br />

«Wir sind sehr zufrieden mit dieser Veranstaltung.<br />

Die Kunden, die wir an den zwei<br />

Tagen in Luzern treffen durften, sind wirkliche<br />

Fachleute. Dazu kommt, dass rund<br />

90 Prozent der Hostetter-Kunden auch unsere<br />

Kunden sind. Das Format der ‹Autotechnik<br />

Days› ist ideal für die Kundenpflege. Wir<br />

konnten auch einige Verkäufe abschliessen<br />

und Offerten erstellen. Viele Besucher interessieren<br />

sich für die Proadas von Corghi. Das<br />

System kombiniert die Kalibrierung mit der<br />

Einstellung der Lenkgeometrie, spart viel Zeit<br />

und dadurch auch Kosten.»<br />

Markus Ernst, VR-Präsident Karl<br />

Ernst AG<br />

«Ich bin sehr zufrieden mit den ‹Autotechnik<br />

Days›. Die Besucher waren nicht<br />

nur sehr zahlreich, sondern auch von<br />

grosser Fachkenntnis. Was uns in Luzern<br />

entgegenkommt: Wir konnten hier auch<br />

verkaufen, da wir nicht direkt an den<br />

Garagisten liefern, sondern über unsere<br />

exklusive Partnerschaft mit Hostettler. In<br />

Genf konnten wir unsere Produkte zwar<br />

präsentieren, aber nicht verkaufen. Wir<br />

wussten also nie, was uns die zweiwöchige<br />

Präsenz in Genf wirklich brachte.»<br />

Louis Huwyler, Geschäftsleiter Safia<br />

«Es ist ein sensationeller Event und ausserdem<br />

eine ganz andere Stimmung als in Genf. Die<br />

‹Autotechnik Days› sind ein Zusammenkommen<br />

von Fachleuten und nur schon das sorgt<br />

für eine ganz andere Atmosphäre als bei<br />

einer Publikumsmesse wie der GIMS. Wir<br />

haben hier sehr gute Kontakte schliessen<br />

können, werden nun neue Projekte angehen<br />

und es sind sogar einige Aufträge reingekommen.<br />

Und falls die Hostettler Group<br />

uns bei der nächsten Austragung wieder<br />

dabeihaben möchte, sind wir von Safia sofort<br />

wieder mit von der Partie!»<br />

Carlos Deza, Geschäftsführer Abt AG. Markus Ernst, VR-Präsident Karl Ernst AG. Louis Huwyler, Geschäftsleiter Safia.<br />

54<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Der BMX-Athlet und -Freestyler Chris Böhm zeigte<br />

Drehungen und Figuren auf seinem BMX-Rad.<br />

Peter Hostettler von der Hostettler Group ist zufrieden<br />

mit der Premiere.<br />

Der AGVS der Sektion Zentralschweiz war auch mitvertreten.<br />

Bewegung setzen und so einen Kreis fahren.<br />

Beim Weltrekord durfte sich der 36-Jährige<br />

zudem nur mit der rechten Hand am Lenker<br />

festhalten. Zu coolen Musikbeats zeigte der<br />

Deutsche in der Messe Luzern einige unglaubliche<br />

Drehungen und Figuren auf seinem<br />

BMX-Rad und machte klar, wieso er zu den<br />

besten seines Faches gehört.<br />

Inspiration bot der Schweizer Autovisionär<br />

und Gründer von Rinspeed, Frank M. Rinderknecht.<br />

In seinem Referat zeigte er auf, welche<br />

Herausforderungen auf den Garagisten und<br />

die Autobranche zukommen. «Fragt man<br />

Kunden nach dem Motor ihres Wagens,<br />

wissen sie es. Doch was ist mit dem Prozessor<br />

des Smartphones?», machte der Zürcher auf<br />

das neue Verhältnis der Leute zu Technik aufmerksam.<br />

«Nur Funktionalität, Design und<br />

Image der Marke ist entscheidend für den<br />

Kauf des Smartphones. Das gleiche Verhalten<br />

wird sich auch auf die Autos übertragen.»<br />

Die Masse werde auf dem Mobilitätsmarkt<br />

zu einer immer wichtigeren Komponente.<br />

Daher würden auch Player wie Amazon,<br />

Alibaba oder Zalando auf den Mobilitätsmarkt<br />

drängen. «Die haben schon so viele<br />

Kunden, denen bieten sie nun einfach auch<br />

noch Mobilität an. Päckchen verschicken,<br />

die Logistik und das Wissen dahinter ist das<br />

Gleiche», erläuterte Frank M. Rinderknecht.<br />

Er machte den Anwesenden aber auch klar,<br />

dass sie offen sein sollten und dass die<br />

Elektromobilität kommen wird. «Die Veränderung<br />

kommt, wann, wo und wie ist nicht<br />

bekannt. Und es ist nicht der Autohersteller,<br />

sondern viel mehr die Politik, die diese Veränderungen<br />

vorantreiben wird: über Verbote<br />

und Reduzierung des Individualverkehrs.»<br />

Der Autovisionär sieht aber auch Chancen:<br />

«Ich kann Veränderungen ablehnen, oder<br />

ich kann Veränderungen annehmen und<br />

mich möglichst früh damit beschäftigen<br />

und so Wissen und Reputation aufbauen.<br />

Abschliessenden machte Rinderknecht den<br />

Garagisten und Zulieferern nochmals Mut:<br />

«Die Veränderungen kommen nicht von<br />

heute auf morgen. 2030 werden wohl die<br />

ersten autonomen Fahrzeuge anrollen. Man<br />

hat also Zeit, sich darauf vorzubereiten.» Als<br />

grösstes Kapital sieht der Autovisionär, der<br />

selbst einmal Garagist war, immer noch gute<br />

Mitarbeiter: «Leute, die weiterdenken, die<br />

Ideen haben. Und nicht einfach das Handbuch<br />

wälzen. Leute, die sagen, ich flick das<br />

schon irgendwie, die sind wichtig für die<br />

Garage und die Branche.» <<br />

Diese Workshops zogen das Interesse besonders auf sich<br />

Digitales Serviceheft: Noch heute liegen<br />

zahlreiche Service-Büchlein aus Papier in den<br />

Handschuhfächern von Millionen von Autos.<br />

Dabei gibt es viele Gründe, die für deren Ende<br />

sprechen: Ein digitales Serviceheft kann<br />

nicht verloren gehen. Der Kilometerstand ist<br />

für den Verkauf dokumentiert, ebenso alle<br />

Reparaturen. «Und das digitale Serviceheft<br />

ist ein kleiner Schritt zu Original-Wartungsplänen<br />

sowie zu Kampagnen und Servicemitteilungen»,<br />

zählte Tobias Stephan, Leiter<br />

des Trainingscenters bei Continental, auf,<br />

um dann gleich auf die Lösungen der verschiedenen<br />

Hersteller einzugehen. «Eines<br />

vorneweg. Sie können sich nicht schnell<br />

beim Herstellerportal registrieren. Das<br />

scheitert schon am Wort ‹schnell›.» Aber es<br />

sei auch kein Hexenwerk. Stephan erläuterte<br />

die Portale der Volkswagen-Gruppe, von<br />

Mercedes, BMW, Ford, Mazda und Fiat,<br />

zeigte die Wege auf den einzelnen Websites<br />

auf und auch die preislichen Unterschiede.<br />

Denn die sind goss: Während einzelne<br />

Hersteller sämtliche technischen Aktionen<br />

kostenlos zur Verfügung stellen, bezahle man<br />

bei anderen praktisch für jeden Klick. Nichtsdestotrotz<br />

legte Tobias Stephan den freien<br />

Garagisten das digitale Serviceheft ans Herz:<br />

«Machen Sie es wie Profis und nutzen Sie das<br />

digitale Serviceheft. Es bedeutet Kompetenz<br />

für den Garagisten und einen Mehrwert für<br />

die Kunden!»<br />

Werkstattkonzept E-Garage: Wie stark die<br />

Elektromobilität die Schweizer Garagisten<br />

bewegt, mussten jene Teilnehmer an den<br />

«Autotechnik Days» erfahren, die eine Minute<br />

zu spät zum Workshop im «Show-Truck»<br />

kamen. Sie fanden schlicht keinen Platz mehr<br />

im Raum. Mit E-Garage geht Hostettler in<br />

diesem Thema als Anbieter von Konzeptgaragen<br />

voran. Ziel ist es, den unabhängigen<br />

Garagisten als innovativen und kompetenten<br />

Partner für Fahrer von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

zu positionieren. Die Hostettler<br />

Autotechnik AG realisiert das Projekt<br />

zusammen mit Partnern wie Autef, dem Kurszentrum<br />

für Autotechnik in Reiden. Bernward<br />

Limacher, Gründer von Autef, rief die<br />

anwesenden Garagisten dringend dazu auf,<br />

sich jetzt mit dem Thema zu befassen <strong>–</strong> und<br />

jenen Punkt nicht zu verpassen, wenn aus<br />

der Elektromobilität eine Breitenbewegung<br />

werde, denn jetzt «geht es richtig los».<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>55


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Mir haben die ‹Autotechnik<br />

Days› sehr gut<br />

gefallen, vor allem das<br />

Konzept mit den Vorträgen,<br />

Workshops, aber<br />

auch den Vorführungen<br />

in Halle 4. Ich kann viele<br />

praktische Ansätze für den Alltag<br />

nach Hause nehmen, habe zugleich Infos zu<br />

Neuheiten bekommen. Elektromobilität ist für<br />

mich und meine Kunden ein grosses Thema.<br />

Immer öfters wollen Kunden Infos dazu. Daher<br />

ist es gut, dass ich mir hier Infos aus erster<br />

Hand holen konnte. Ich wäre 2021 bei der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> der ‹Autotechnik Days› auf<br />

alle Fälle sofort wieder dabei.»<br />

Beat Ruckstuhl<br />

Hubgarage AG, Richenthal LU<br />

«Für mich sind die<br />

‹Autotechnik Days› eine<br />

sehr gute Sache. Es ist<br />

alles vorhanden, was<br />

ein Garagist für seinen<br />

Alltag benötigt. Ich habe<br />

mehrere Workshops besucht,<br />

etwa denjenigen zu den wirtschaftlichen<br />

Kennzahlen oder den zu den Werkstattkonzepten<br />

wie etwa Autofit. Man merkt<br />

höchstens an Details, das dies eine Premiere<br />

ist. Für mich ist klar, ich bin ganz sicher auch<br />

das nächste Mal wieder mit von der Partie.»<br />

Giachen Riedi<br />

Riedi Garage, Trun GR<br />

«Die Stimmung an<br />

den ‹Autotechnik Days›<br />

ist sehr familiär. Der<br />

Fachevent eignet sich gut,<br />

um Kontakte zu knüpfen,<br />

sich von neuen Konzepten<br />

inspirieren zu lassen und<br />

Know-how anzueignen. Wir<br />

haben zum Beispiel am Workshop von ZF teilgenommen,<br />

den wir spannend fanden.»<br />

Tino Solèr<br />

Garage Solèr, Lumbrein GR<br />

«Ich fand die Workshops<br />

äusserst spannend. Beispielsweise<br />

denjenigen<br />

zu den Hybrid-Antriebskonzepten<br />

von ZF fand<br />

ich sehr informativ und gut<br />

erklärt. Das war eine sehr gute<br />

Repetition, um das Wissen später im Alltag<br />

nutzen zu können. Auch die Vorführungen<br />

in Halle 4 sind sehr gut gemacht und vor allem<br />

viel kompakter und angenehmer als in Genf. Ich<br />

würde auf alle Fälle auch beim nächsten Mal<br />

wieder kommen.»<br />

«Die ‹Autotechnik Days›<br />

haben mir einen sehr<br />

guten Eindruck gemacht.<br />

Auch das Format gefiel<br />

mir: übersichtlich und<br />

familiär. Die Workshops<br />

waren spannend und lehrreich.<br />

Ich nehme verschiedene Learnings<br />

und Themen mit nach Hause. Eines davon ist<br />

das neue Werkstattkonzept E-Garage.»<br />

Ivo Steiner<br />

Garage Hüebli Urs Steiner AG, Kaltbrunn SG<br />

Markus Meier<br />

Hubgarage AG, Richenthal LU<br />

56<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Wir sind Kunden von<br />

Autofit und finden die<br />

‹Autotechnik Days› gut<br />

gelungen. Man kennt sich,<br />

tauscht sich aus und knüpft<br />

neue Kontakte. Eindrücklich<br />

ist auch, dass man hier das umfassende<br />

Angebot von Hostettler live zu Gesicht<br />

bekommt und sich vor Ort informieren kann.»<br />

Patrick Kempf (l.) und Simon Gwerder<br />

Garage Luzzani GmbH, Schattdorf UR<br />

«Das Konzept mit den<br />

Workshops, Podien<br />

und Vorführungen ist<br />

spannend und sehr<br />

gut gelungen. Einziger<br />

Wermutstropfen ist, dass<br />

viele Broschüren nur auf<br />

Deutsch erhältlich sind.»<br />

Carlos Pinto<br />

Carlos Atelier Satigny GE<br />

«Das war ein super Anlass,<br />

fast wie ein kleiner Auto-<br />

Salon. Die Workshops sind<br />

äusserst interessant. Es<br />

bleibt fast etwas zu wenig<br />

Zeit zwischen den einzelnen<br />

Formaten. Für mich ging der Tag<br />

auf jeden Fall extrem schnell vorbei. Mich haben<br />

neben den alternativen Antrieben vor allem die<br />

Punkte zu den Kosten interessiert. Ich bin erst seit<br />

kurzem selbstständig, kenne aber die Hostettler<br />

Group noch von der vorherigen Garage seit über<br />

20 Jahren. Für mich hat sich die lange Reise von<br />

Genf nach Luzern definitiv gelohnt. Ich komme<br />

auch nächstes Jahr gerne wieder.»<br />

Sébastien Barman<br />

Champs-Fréchets SA Garage, Meyrin GE<br />

«Die Fachveranstaltung ist<br />

liebevoll und übersichtlich<br />

gestaltet. Die persönliche<br />

Atmosphäre gefiel uns<br />

sehr gut. Zudem haben<br />

wir mit diversen Ausstellern<br />

Kontakte knüpfen können.»<br />

«Mich haben vor allem<br />

die Workshops betreffend<br />

Homepage, aber auch<br />

Social Media interessiert.<br />

Ich konnte viele neue<br />

Ideen und Trends aufschnappen<br />

und auch den Vortrag<br />

von Frank M. Rinderknecht zur<br />

Zukunft der Mobilität fand ich sehr spannend.<br />

Doch nicht nur zur Technik, sondern auch<br />

bezüglich Wertschöpfungskette kann ich<br />

vieles für den Garagenalltag mitnehmen. Das<br />

hilft, um zu verstehen, wo es den Fokus zu<br />

setzen gilt. Es war ein sehr interessanter Event<br />

weit über das Dienstleistungsangebot und<br />

den Aftersales hinaus.»<br />

Roland und Petra Schnellmann<br />

Garage Schnellmann GmbH, Sumiswald BE<br />

Reto Rosenast<br />

Imholz Autohaus, Cham ZG<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>57


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

«Autotechnik Days»<br />

«2021 wird das Forum neu<br />

drei Tage dauern»<br />

Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler und verantwortlich für die «Autotechnik Days», blickt auf eine<br />

Premiere zurück, die rund 1700 Besucherinnen und Besucher in die Messe Luzern lockte. Im Interview mit<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> erzählt er, wie das Format aufgenommen wurde, welche Workshops besonders interessierten, wo<br />

es Verbesserungspotenzial gibt und wie die Geschäfte liefen. Carla Stampfli<br />

Marcel Stocker, Leiter Automotive und verantwortlich für die «Autotechnik Days», blickt auf eine gelungene Premiere zurück.<br />

Herr Stocker, die erste <strong>Ausgabe</strong> der «Autotechnik Days» ist<br />

Geschichte. Ihr Eindruck?<br />

Marcel Stocker, Leiter Automotive bei Hostettler: Wir ziehen<br />

ein positives Fazit. Die Rückmeldungen sowohl der Kunden als<br />

auch der Aussteller und Referenten waren sehr gut. Das freut uns<br />

ausserordentlich. Wir waren zudem sehr froh, dass wir das Forum<br />

am zweiten Tag wie geplant durchführen konnten. Nach dem Entscheid<br />

des Bundesrats am Tag zuvor, Veranstaltungen mit mehr als<br />

1000 Teilnehmern zu verbieten, wurde es etwas hektisch. Zum Glück<br />

verfügten wir über ein gutes Besuchermanagement. Das hat uns erlaubt,<br />

die genaue Anzahl der Personen offenzulegen. Am ersten Tag<br />

verzeichneten wir rund 900 Besucher, am zweiten circa 800 Besucher.<br />

Somit blieben wir jeweils unter der vom Bundesrat beschlossenen<br />

Marke und erhielten die Sonderbewilligung.<br />

Apropos Coronavirus: Hatte dies Einfluss auf die Besucherzahlen?<br />

Am ersten Tag verzeichneten wir keine Absagen, am zweiten gab es<br />

einige. Nichtsdestotrotz: Mit rund 1700 Besucherinnen und Besucher<br />

sind wir zufrieden. Das hat unsere Erwartungen übertroffen.<br />

Welcher Programmpunkt stiess auf besonderes Interesse?<br />

Grundsätzlich wurden alle Angebote gut besucht <strong>–</strong> es gab keine,<br />

die abgefallen wären. In den technischen sowie kommerziellen<br />

Workshops wurde es mit der Bestuhlung gar eng. Dass die Workshops<br />

wie zum Beispiel zum Werkstattkonzept E-Garage, zum digitalen<br />

Serviceheft oder zum Automatik-Getriebe im Hybrid-Zeitalter von ZF<br />

ausserordentlich gut besucht wurden, hat auch damit zu tun, dass das<br />

Publikum von hoher Qualität war. Es kamen Fachleute, die sich für die<br />

Themen interessierten und dazulernen wollten.<br />

Das heisst, das Konzept der «Autotechnik Days» als Forum für<br />

Wissensvermittlung kam bei den Besuchern an?<br />

Ja! Denn indem wir uns bewusst für ein Forum und nicht für eine<br />

Hausmesse entschieden haben, wurde dem Publikum eine schöne<br />

Abwechslung geboten. Die Besucherinnen und Besucher konnten an<br />

Podien, Workshops und Vorführungen teilnehmen. Sich aber genauso<br />

an den Ständen über Produkte und Dienstleistungen informieren<br />

oder sich verpflegen. Das bestätigt eine Umfrage, die wir im Nachgang<br />

beim Publikum durchgeführt haben. 99,3 Prozent aller Antwortenden<br />

würden den Event wieder besuchen und über 80 Prozent wünschten<br />

einen Jahresrhythmus. Zu Beginn war das Konzept aber tatsächlich<br />

eine grosse Unbekannte.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Wir konnten nicht wissen, ob die Besucher das Angebot auch wirklich<br />

interessiert. Nun hat sich gezeigt: Die Vermittlung von Know-how<br />

58<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

wie Öl und Reifen, bei denen es um die Menge und um einen guten Preis<br />

geht. Gemeinsam mit unseren Partnerfirmen haben wir aber auch einige<br />

Bestellungen im Bereich Maschinen und Werkzeuge verzeichnet.<br />

Das heisst, das Forum hat sich auch in Bezug<br />

auf die Geschäfte gelohnt?<br />

Auch wenn das Geschäft nicht im Mittelpunkt der «Autotechnik<br />

Days» stand, sind wir mit dem erzielten Umsatz zufrieden. In dem<br />

Sinne, ja.<br />

Sprechen wir über die «Autotechnik Days» 2021. Haben Sie<br />

bereits Verbesserungspotenzial verortet?<br />

Am ersten Tag haben wir schnell festgestellt, dass die Akustik suboptimal<br />

ist. Da die Workshopräume teilweise nur mit einem Vorhang<br />

abgetrennt waren, nahmen die Teilnehmenden auch die Umgebungsgeräusche<br />

wahr, die etwa vom Podium oder von der Bar kamen. Die<br />

Geräuschkulisse hatten wir unterschätzt. Das gilt es zu ändern. Aufgrund<br />

des positiven Feedbacks wird die Fachveranstaltung im Jahr<br />

2021 neu 3 Tage dauern. Der Grund: 2 Tage, 1700 Besucher, das ist das<br />

obere Limit. Würden es 2021 mehr werden, was nach den positiven<br />

Rückmeldungen durchaus der Fall sein könnte, wären die Hersteller<br />

nicht mehr in der Lage, auf den einzelnen Besucher einzugehen, seine<br />

Bedürfnisse abzuholen und ihn zu beraten. Genauso gäbe es bei<br />

den Workshops kaum mehr Sitzplätze. Dieses Risiko möchten wir<br />

nicht eingehen. Die nächsten «Autotechnik Days» werden vom 18. bis<br />

20. März 2021 in der Messe Luzern stattfinden. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

autotechnik.ch<br />

stiess auf grosse Nachfrage und wurde sehr geschätzt. Das stimmt uns<br />

positiv für die zweite <strong>Ausgabe</strong>.<br />

2021 werden die «Autotechnik Days» also wieder durchgeführt?<br />

Genau. Die «Autotechnik Days» sollen zu einer wiederkehrenden Serie<br />

werden. Sie sollen auch noch mehr Stände und Know-how bieten. Nach<br />

Absage der Halle 7 am Genfer Auto-Salon haben wir die «Autotechnik<br />

Days» innerhalb eines halben Jahres konzipiert und aus dem Boden gestampft.<br />

Die Schwierigkeit dabei war, den Lieferanten das Konzept zu<br />

erklären und sie zu überzeugen. Jetzt, da die Premiere erfolgreich war,<br />

ist das Interesse vorhanden. Nun wird es sicherlich einfacher, weitere<br />

Firmen von unserer Idee zu überzeugen. Tatsächlich haben wir bereits<br />

Anfragen von weiteren Schweizer Unternehmen aus der Autobranche.<br />

Das motiviert und freut uns sehr.<br />

NEU<br />

STARTER SET RUPES<br />

MIT VIEL ZUBEHÖR<br />

ZUM ATTRAKTIVEN PREIS<br />

Fachveranstaltungen bieten sich auch an, um Sonderangebote zu<br />

unterbreiten. Wie kamen die Hostettler Autotechnik AG und ihre<br />

Partnerfirmen diesem Bedürfnis nach?<br />

Indem wir die Halle 4 in der Messe Luzern zu einem Ort gemacht<br />

haben, an dem die Besucherinnen und Besucher sich direkt am Stand<br />

der Hersteller über deren Produkte und Dienstleistungen informieren<br />

konnten und diese dabei auch vorgeführt erhielten. Das ist wichtig, denn<br />

Investitionsgüter, zum Beispiel Diagnosegeräte, kauft ein Garagist nicht<br />

einfach ab Katalog. Getätigt wurden insbesondere saisonale Bestellungen<br />

gyso.ch<br />

HIER<br />

ZUM<br />

ANGEBOT<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>59


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Nach der Podiumsdiskussion blieb für Flavio Helfenstein (l.) und Marcel Fässler (r.) noch genügend Zeit, Neuheiten der «Autotechnik Days» unter die Lupe zu nehmen.<br />

Rennfahrer Marcel Fässler und Helftec-Geschäftsführer Flavio Helfenstein im Gespräch<br />

Wandel als einzige Konstante<br />

An einem spannenden Podium gaben Marcel Fässler, Schweizer Rennfahrer und Motorsport-«Hall of Fame»-<br />

Mitglied, und Berufsweltmeister Flavio Helfenstein Einblicke in die Welt des Rennsports, aber auch in die Herstellung<br />

von hochwertigen Produkten für den Rennsport in der Schweiz. Jürg A. Stettler<br />

Mit Marcel Fässler war einer der erfolgreichsten<br />

Schweizer Motorsport-Cracks aller Zeiten<br />

an den «Autotechnik Days» zu Gast. Der<br />

Einsiedler gewann als erster Schweizer den<br />

Langstreckenklassiker, die 24-Stunden von Le<br />

Mans, und 2012 die Langstreckenweltmeisterschaften.<br />

Im Moment ist er für Corvette<br />

in Amerika unterwegs. Mit der brandneuen<br />

Corvette C8.R ist Fässler für den nächsten Le-<br />

Mans-Einsatz zuversichtlich: «Dieses Jahr wollen<br />

wir in der GT-Klasse den Sieg einfahren.<br />

Das Team hat schon 20 Jahre Erfahrung. Von<br />

daher sehe ich durchaus Chancen für uns.»<br />

Auf den Wandel im Rennsport und die unzähligen<br />

Tasten auf heutigen Lenkrädern<br />

angesprochen, erklärte Fässler: «Rennen zu<br />

fahren, ist immer mehr zum Multitasking<br />

geworden. Man jagt, wird gejagt und muss<br />

trotzdem noch Sachen am Lenkrad einstellen».<br />

Er ergänzte: «Nicht nur die Autobranche,<br />

sondern auch der Rennsport wandelt<br />

sich. Wenn du den Wandel nicht mitmachst,<br />

dann bist du nicht mehr schnell und somit<br />

nicht mehr gefragt.»<br />

Flavio Helfenstein, der mit seiner Firma<br />

Helftec Engineering erfolgreich Produkte und<br />

Fahrzeuge für den Motorsport entwickelt,<br />

verriet im Podium, dass er lieber Mechaniker<br />

im Hintergrund sei als Fahrer: «Es sind<br />

zwei Welten. Ich musste mich für eine entscheiden:<br />

Will ich Fahrer sein oder derjenige,<br />

der den Boliden so baut, dass er Siege einfahren<br />

kann.» Der Berufsweltmeister von<br />

2011 entwickelt mit seinem Bruder eigene<br />

Steuergeräte und andere Produkte für den<br />

Motorsport. Über die Jahre eignete er sich<br />

ein immer grösseres Know-how an. Beleg<br />

dafür, wie erfolgreich die Helftec Engineering<br />

inzwischen unterwegs ist: Sie waren am<br />

Wiederaufbau eines Sauber C9 beteiligt.<br />

Flavio Helfenstein, der in Hildisrieden auch<br />

eine Toyota-Vertretung betreibt, sieht ebenfalls<br />

den Wandel als einzige Konstante in<br />

seiner Branche.<br />

Herr Helfenstein, wie wichtig sind die<br />

«Autotechnik Days» für Sie als Garagist<br />

und Unternehmer?<br />

Flavio Helfenstein, Berufsweltmeister, Toyota-Garagist<br />

und Geschäftsführer Helftec<br />

Engineering: Ich finde diesen Anlass sehr<br />

wichtig. Es ist wieder eine neue Plattform, auf<br />

der man Leute trifft und auf der man sich Produkte<br />

anschauen kann. Man fühlt den Puls<br />

der Branche und kann die aktuelle Stimmung<br />

abholen. Ich finde es als Garagist und Unternehmer<br />

sehr wichtig, zu wissen, was läuft und<br />

welche Trends vorhanden sind. An einem solchen<br />

Event kann ich mir selbst ein Bild davon<br />

machen. Auch Networking ist immer ein Thema<br />

<strong>–</strong> vor allem in einer anderen Atmosphäre<br />

als im hektischen Alltag.<br />

Wie wichtig war Ihnen der Know-how-<br />

Austausch in diesen zwei Tagen?<br />

Der ist sehr wichtig. Ich konnte mich beispielsweise<br />

über verschiedene Mobilitätsformen<br />

informieren und habe Details erhal-<br />

60<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

ten, was die Hersteller planen. So kann ich<br />

schlussendlich den besten Mix für meine<br />

Kundschaft raussuchen. Als Garagist muss<br />

man heute spüren, wer seine Kundschaft ist<br />

und dann in einem weiteren Schritt, was diese<br />

Kundschaft genau will. Daraus ergeben sich<br />

Erkenntnisse, was ich meiner Kundschaft bieten<br />

muss, damit ich sie halten kann. Genau<br />

um diese Informationen und dieses Wissen<br />

zu erhalten, ist ein Event wie die «Autotechnik<br />

Days» top. Hinzu kommt die angenehme<br />

Atmosphäre. Es hat nicht riesige Publikumsmassen,<br />

sondern fast nur Fachpublikum. Man<br />

kommt als Besucher sehr nahe an die Aussteller<br />

ran. Toll für Aussteller: Hier ist jeder ein<br />

potenzieller Kunde. Das ist ein riesiger Vorteil.<br />

Wie fanden Sie die erste <strong>Ausgabe</strong> der<br />

«Autotechnik Days» in Luzern?<br />

Es war ein sehr guter Mix. Auch ausserhalb<br />

des Hostettler-Universums waren Firmen oder<br />

Verbände vertreten, wie beispielsweise der<br />

AGVS oder auch Werkzeughersteller. Das hat<br />

eine sehr gute neue Plattform geschaffen mit<br />

einer offenen, recht familiären Atmosphäre.<br />

Mit Workshops zum Werkstattkonzept E-Garage,<br />

Batterietechnologie oder dem Umgang<br />

mit dem 48V-Bordnetz waren auch viele<br />

Themen zur Elektrifizierung und E-Mobilität<br />

vertreten. Muss man als Garagist jetzt nur<br />

noch auf diese Karte setzen?<br />

Nein, nicht alles auf Elektro setzen! Elektro<br />

ist einer der vielen Antriebsformen, die es in<br />

Zukunft geben wird. Im Moment findet gerade<br />

ein riesiger Wandel in der Branche statt.<br />

Es ist immer noch nicht klar, welche Technologie<br />

sich durchsetzen wird. Ich denke, es<br />

wird nicht nur eine sein. Es wird einen Mix<br />

aus unterschiedlichen Technologien geben.<br />

Denn die Anforderungen an die Mobilität von<br />

Leuten, die in einer Stadt leben, und solchen,<br />

die auf dem Land leben, oder auch denen, die<br />

täglich zur Arbeit pendeln, sind einfach viel<br />

zu unterschiedlich, um sie mit der gleichen<br />

Technologie sinnvoll abdecken zu können. Es<br />

braucht verschiedene Lösungsansätze.<br />

Das heisst konkret?<br />

Es werden sich neue Geschäftsfelder öffnen.<br />

Es wird mehr massgeschneiderte Mobilitätslösungen<br />

geben. Welche das sein werden, wird<br />

erst die Zukunft weisen. Wenn ich die grossen<br />

Autohersteller wie VW oder Toyota betrachte,<br />

dann sehe ich komplett unterschiedliche<br />

Strategien, die aber beide sehr konsequent<br />

in eine Richtung gehen. In den letzten Jahren<br />

war klar: Man produziert Benzin- und Dieselmotoren.<br />

Es war schlussendlich auch ein bisschen<br />

eine Glaubensfrage, für welche Variante<br />

man sich entschied. Heute ist es vielmehr eine<br />

Technologiefrage. Wenn eine dieser Technologien<br />

nicht reüssiert, kann es durchaus bedrohlich<br />

für eine Marke werden. Ich denke daher<br />

auch, dass wir in 10 bis 15 Jahren nicht mehr<br />

die gleichen Automarken auf dem Markt vorfinden<br />

werden wie heute.<br />

Und wie sehen Sie die Aussichten für Ihren<br />

Berufsstand in diesen 10 bis 15 Jahren?<br />

Ich habe keine Bedenken für die Garagisten.<br />

Mit 30 Jahren bin ich selbst ja ein recht junger<br />

Unternehmer. Wenn ich das Ganze einmal<br />

ganz realistisch analysiere und durchrechne,<br />

bin ich aber nicht betroffen.<br />

Warum nicht?<br />

Bis wir die Technologien am Markt haben und<br />

erkennen, in welche Richtung es künftig gehen<br />

soll, dauert es mindestens fünf bis 10 Jahre<br />

<strong>–</strong> nur schon von der Infrastruktur her. Gehen<br />

wir mal von 10 Jahren aus, dann haben<br />

wir aber mindestens nochmals 10 Jahre bis<br />

sich der Fahrzeugpark überhaupt zu ändern<br />

beginnt. Es kauft sich ja nicht jeder gleich ein<br />

neues Auto, sobald die neue Technologie auf<br />

den Markt kommt. Dann haben wir nochmals<br />

etwa 10 Jahre, in denen diese Fahrzeuge<br />

genutzt und gefahren werden. Das heisst:<br />

Für mich als Unternehmer bin ich also insgesamt<br />

bei einem Zeithorizont von 30 Jahren,<br />

in denen ich noch mit der jetzigen auf dem<br />

Markt vorhandenen Technologie arbeiten und<br />

leben kann. Das bedeutet: Ich wäre dann 60<br />

Jahre alt. Wenn ich das so auf einen Zeitraster<br />

auslege, dann sehe ich den Wandel hin zu<br />

Elektro oder einer anderen Technologie nicht<br />

so dramatisch.<br />

Sehen Sie den Wandel auch als Chance<br />

für den Garagisten?<br />

Klar, denn es ergeben sich aus Veränderungen<br />

auch immer Chancen. Man kann sich neu<br />

positionieren. Von heute auf morgen ändert<br />

sich die Situation zudem nicht. Auch der Benziner<br />

oder Diesel verschwindet nicht von heute<br />

auf morgen. Die Kunden können sich das nicht<br />

leisten. Darum wird es Verzögerungen am<br />

Markt geben. Und diese Verzögerung ist genügend<br />

lang, sodass man sich darauf einstellen<br />

kann und folglich keine Angst haben muss. <<br />

Weitere Infos unter:<br />

agvs-upsa.ch<br />

Garagist und Helftec-Geschäftsführer Flavio Helfenstein erklärt seiner Frau Details am Le-Mans-Racer von Audi, mit<br />

dem Marcel Fässler diverse Erfolge feierte.<br />

Der Berufsweltmeister von 2011 belieferte mit seiner<br />

Helftec Engineering auch schon Sauber.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>61


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

Nachhaltigkeit<br />

KSU unterstreicht Qualität<br />

mit ISO-Zertifizierung<br />

KSU A-Technik richtet seinen Fokus vermehrt auf Nachhaltigkeit. Der Gesamtanbieter von Werkstatteinrichtungen,<br />

Waschanlagen und Werkzeugen unterstreicht seinen Qualitätsanspruch mit der ISO 9001.2015-Zertifizierung.<br />

pd. Nachhaltigkeit beginnt für die KSU A-Technik<br />

AG bei der Wertschöpfungskette. So wird<br />

bereits bei der Wahl von Produkten, Partnern<br />

und Herstellern auf hohe Qualität und echte<br />

Innovation geachtet. Auch wird der Aspekt<br />

der Investitions- und Anwendersicherheit<br />

gross geschrieben. «Der Mehrwert für den<br />

Kunden steht bei uns an oberster Stelle. Eine<br />

gezielte Beratung und Betreuung der Kundschaft<br />

durch kontinuierlich geschultes Fachpersonal<br />

zählt denn auch zu den Stärken der<br />

KSU», betont CEO Ferdinand Smolders. Das<br />

in Wohlen domizilierte und schweizweit tätige<br />

Unternehmen strebt eine Vorreiterrolle als<br />

Ausrüster von Werkstätten an. «Als Familienunternehmen<br />

verfügen wir zwar über eine<br />

historisch gewachsene Tradition, sind aber<br />

<strong>–</strong> oder gerade deswegen <strong>–</strong> in jedem unserer<br />

Geschäftsbereiche auf Innovation ausgerichtet.<br />

Wir handeln stets mit langfristigem Blick.<br />

Die Zertifizierung ist ein Team-Ergebnis und<br />

zeigt, dass Qualität und Nachhaltigkeit aus<br />

einer Kette von Prozessen und Entwicklungen<br />

bestehen», so Ferdinand Smolders.<br />

Die QMS-Norm ISO 9001 ist die weltweit<br />

führende QMS-Zertifizierung. Sie ist Basis für<br />

den Aufbau eines umfassenden Qualitätsmanagementsystems.<br />

ISO 9001 nennt sieben<br />

Grundsätze des QMS:<br />

• Kundenorientierung<br />

• Verantwortlichkeit der Führung<br />

• Einbeziehung der beteiligten Personen<br />

• Prozessorientierter Ansatz<br />

• Kontinuierliche Verbesserung<br />

• Sachbezogener Entscheidungsfindungsansatz<br />

• Lieferantenbeziehungen zum<br />

gegen seitigen Nutzen<br />

Effizienz und schnelle Reaktionswege zeichnen<br />

die KSU A-Technik AG seit jeher aus. Diese<br />

Werte widerspiegeln sich in den auf die<br />

Umwelt angepassten Prozessen sowie in einer<br />

seriösen Produktion und Vorgehensweise<br />

im Alltag. Frühzeitige Nachfolgeregelungen<br />

in personeller und technischer Hinsicht,<br />

interne Schulungen und Förderungen bilden<br />

nur einige der vielfältigen und gezielten<br />

Massnahmen. Mit der im vergangenen Jahr<br />

erlangten ISO-Zertifizierung nach der Qualitätsmanagementnorm<br />

ISO 9001.2015 festigt<br />

die KSU A-Technik AG ihre Position als umfassendes<br />

Kompetenzzentrum und verifiziert<br />

ihren hohen Qualitätsanspruch.<br />

Dieses Jahr erleben ausgewählte Kunden<br />

und Interessenten mit der Roadshow «KSU<br />

on Tour» aktuelle Trends und Angebote vor<br />

ihrer Haustür. Die Roadshow verfolgt das<br />

Ziel, mit dem Kunden gemeinsam am Puls der<br />

Zeit zu sein, um dessen Bedürfnisse weiterhin<br />

bestmöglich befriedigen zu können. Dazu<br />

CEO Smolders: «Wir begegnen dem Wandel<br />

in der Branche und gestalten ihn aktiv mit». <<br />

Weitere Infos unter:<br />

ksu.ch<br />

Im Frühjahr besonders gefragt: Reifenmontage-<br />

Lösungen von KSU A-Technik.<br />

KSU A-Technik ist nach ISO 9001.2015 zertifiziert.<br />

seit<br />

1964<br />

CORTELLINI &<br />

MARCHAND AG<br />

Der umfassendste<br />

Auto-Steuergeräte-Reparatur-<br />

Service<br />

von Cortellini & Marchand AG.<br />

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Rheinfelderstrass 6, 4127 Birsfelden<br />

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Ihr Suchservice für<br />

Auto-Occasionsteile<br />

www.gebrauchte-fahrzeugteile.ch<br />

62<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

AGVS-Bezugsquellenverzeichnis<br />

Im AGVS-Bezugsquellenverzeichnis präsentieren führende Zulieferbetriebe ihre Dienstleistungen und Produkte<br />

für das Autogewerbe. Crossmedial und übersichtlich nach Produktkategorien gegliedert. Elfmal im Jahr im<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> sowie parallel während des ganzen Jahres auf agvs-upsa.ch finden die 4000 AGVS-Mitglieder,<br />

Garagen und betriebsinterne Fahrzeugwerkstätten, sowie weitere 8000 Autowerkstätten in der Schweiz hier<br />

vieles, was sie in ihrem betrieblichen Alltag benötigen. Die folgenden Firmen empfehlen sich Ihnen als Partner<br />

des Schweizer Autogewerbes.<br />

1. Werkstatteinrichtungen<br />

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für den PROFI....<br />

CARROSSERIE-EINRICHTUNGEN von A-Z<br />

CAR-O-LINER - Mess- und Richtanlagen,<br />

Hebetechnik, Zentral Absauganlagen,<br />

Schweisstechnik, Klimawartungsgeräte,<br />

Handwerkzeuge, und vieles mehr!<br />

…rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne…<br />

3. Autozubehör & Tuning<br />

2. Werkzeuge & Geräte<br />

Your Car. Your Style.<br />

Your Suspension.<br />

www.st-suspensions.ch<br />

4. Ersatz- & Verschleissteile<br />

autotechnik.ch<br />

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<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>63


PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN<br />

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7. Waschen & Pflegen<br />

5. Reifen, Räder & Fahrwerk<br />

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6. Oel, Schmiermittel, Additive &<br />

chemische Produkte<br />

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Weltmarktführer WashTec.<br />

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64<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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offen lässt!<br />

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Hebetechnik, Zentral Absauganlagen,<br />

Schweisstechnik, Klimawartungsgeräte,<br />

Handwerkzeuge, und vieles mehr!<br />

…rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne…<br />

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Lösungen für das Carrosserieund<br />

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10. Carrosserie & Autospenglerei<br />

9. IT, EDV & Büroinfrastruktur<br />

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automotiven Ökonomie<br />

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Buchen Sie hier<br />

Ihre crossmediale<br />

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Jetzt buchen unter:<br />

vermarktung@agvs-upsa.ch<br />

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<strong>–</strong> mit dem meistbeachteten Newsletter des Schweizer Autogewerbes.<br />

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Flurstrasse 50, CH-8048 Zürich<br />

Telefon +41 (0)43 499 19 81 | www.agvs-upsa.ch<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>65


HANDEL & AFTERSALES<br />

Online-Buchungstools<br />

Mit einem Klick zum Termin<br />

Online-Buchungstools werden für Garagisten immer wichtiger. Kunden schätzen es, mit nur wenigen Klicks<br />

den gewünschten Termin beim Garagisten ihres Vertrauens zu bekommen. <strong>AUTOINSIDE</strong> hat sich auf dem Markt<br />

umgesehen und präsentiert <strong>–</strong> ohne Anspruch auf Vollständigkeit <strong>–</strong> einige Lösungen. André Bissegger<br />

Das ist das Produkt:<br />

GCS Schweiz AG<br />

Das GCS Online Terminbuchungssystem ist eine<br />

Weblösung, die für jede Garage oder Carrosserie<br />

anwendbar ist. Sie kann unabhängig vom DMS/<br />

BMS betrieben werden. Den grössten Nutzen hat<br />

man, wenn es zusammen mit dem GCS DMS/BMS<br />

betrieben wird. Dann werden Termine direkt<br />

in den Werkstattkalender übernommen und die<br />

Aufträge werden ohne weiteres Zutun angelegt<br />

und eröffnet. Ob Reifenservice, Service,<br />

Probefahrten oder Carrosserie-Schaden-<br />

Besichtigungstermine: Die Anwender haben für<br />

jeden Vorgang die optimale Funktion und können<br />

das Buchungssystem für jeden Fall optimal<br />

konfigurieren.<br />

Das zeichnet das Produkt aus:<br />

Wird dem Kunden ein Erinnerungsmail zugestellt?<br />

Ist es im Responsive Design aufgebaut?<br />

Gibt es eine App?<br />

Die Buchung folgt einem einfachen Ablauf<br />

und ist für jeden verständlich. Das System ist<br />

offen für jeden Garagisten oder Carrossier.<br />

Offene Schnittstellen zum Datenaustausch sind<br />

vorhanden. Das System kann auch für Flottenbesitzer,<br />

Netzwerke und Verbände einfach an<br />

seine Partner/Mitglieder adaptiert werden,<br />

mit einer Schweizer Karte als Übersicht. Es ist<br />

plattform- und geräteunabhängig (Android, iOS,<br />

Windows, etc.) und individuell konfigurierbare<br />

Zusatzarbeiten sowie Mietwagen-Buchungen<br />

sind auch möglich. Je nach Anzahl gebuchter<br />

Arbeiten gibt es dynamische Termin-Slots. Das<br />

Tool verfügt über eine Anbindung an Audatex<br />

QapterGo für die Schadensfotoübermittlung.<br />

Ausserdem gibt es einen Feiertag- und Abwesenheitskalender,<br />

damit keine Buchungen stattfinden<br />

an Tagen, an denen der Betrieb geschlossen ist.<br />

Ja, auch SMS<br />

Ja, Html 5<br />

Nein, nicht notwendig. Muss nichts installiert werden.<br />

Kann der Kunde Dokumente oder Fotos hochladen?<br />

Ja<br />

Ist die Integration des Tools auf die eigene Website möglich?<br />

Ja<br />

Weitere Infos unter:<br />

booking.gcsag.ch<br />

66<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Motiondata Vector Gruppe<br />

Werkstatt- und Servicetermine, MFK-Prüfungstermine,<br />

Fahrzeugaufbereitung oder Reifenwechsel:<br />

Das Web-Tool OSB, Online Service<br />

Booking, für Terminanfragen der Endkunden<br />

macht den Garagenbetrieb noch effizienter. Die<br />

Anfrage gelangt automatisch in den Serviceterminmanager,<br />

wo sie dann per SMS, E-Mail<br />

oder Telefon bestätigt wird. Mit dem OSB bieten<br />

Garagenbetriebe ihren Endkunden einen<br />

innovativen Service, der deren Erwartungshaltung<br />

erfüllt: Mit nur wenigen Klicks einen<br />

Termin im Garagenbetrieb buchen. Dadurch<br />

steigt die Kundenzufriedenheit auf lange Sicht.<br />

Das OSB kann in die Website integriert werden<br />

und funktioniert durch Responsive-Design auf<br />

allen mobilen Devices (Handy, Tablet, usw.) sowie<br />

auf allen Betriebssystemen.<br />

Vorteile für den Garagenbetrieb: Rund um die Uhr<br />

für die Kunden verfügbar; Erhöhung der Werkstattauslastung;<br />

Möglichkeit, Zusatzgeschäft zu<br />

generieren über weitere, frei wählbare Angebote;<br />

spart Zeit und Geld; entlastet von Routinearbeiten<br />

am Telefon und erhöht die Kundenzufriedenheit;<br />

einfache Integration in die Website; Anbindung an<br />

das Modul «Motiondata Serviceterminmanager»;<br />

ansprechendes Design, das individuell auf die<br />

Betriebe anpassbar ist; Termine können rund<br />

um die Uhr gebucht werden <strong>–</strong> unabhängig von<br />

Öffnungszeiten; keine lästigen Wartezeiten beim<br />

Buchen; spielend einfach zu bedienen: übersichtlicher<br />

Aufbau und Ablauf des Buchungsprozesses;<br />

Responsive Design: für alle internetfähigen Endgeräte<br />

(Handy, Tablet, …) optimiert. Das Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die einfache Terminbuchung<br />

in wenigen Schritten!<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Localsearch<br />

Die Online-Buchungssoftware MyCockpit eignet<br />

sich sehr gut für die Bedürfnisse von Garagenbetrieben.<br />

Das Tool vereint eine Vielzahl nützlicher<br />

Anwendungen wie Online-Buchungssoftware,<br />

Kundendatenbank, elektronischer Schichtplan<br />

und Newslettertool. In dem Buchungstool<br />

kann der Automobilist einen von der Garage<br />

vor definierten Servicevorgang wählen und selbständig<br />

einen verfügbaren Termin reservieren.<br />

Damit ein abgemachter Termin nicht vergessen<br />

geht, erhält der Kunde eine automatisierte<br />

SMS-Erinnerung.<br />

MyCockpit bietet eine Fülle von Funktionen in<br />

einem einzigen Produkt. Das Tool ist einfach in<br />

der Anwendung, kann mühelos in die eigene<br />

Webseite integriert werden und benötigt keine<br />

besonderen Vorkenntnisse. Garagenbetriebe<br />

mit MyCockpit können ihr Google-MyBusiness-<br />

Profil mit einem Buchungsbutton ergänzen und<br />

sind so direkt über Google buchbar. Dank der<br />

praktischen SMS-Terminerinnerung für Kunden<br />

lassen sich No-Shows reduzieren, was sich<br />

positiv auf den Umsatz auswirkt. Für MyCockpit<br />

steht auch eine praktische Mitarbeiter-App zur<br />

Verfügung. Ein integriertes Statistiktool erlaubt<br />

es, diverse Auswertungen vorzunehmen. Die<br />

Online-Buchungssoftware ist in zwei Ausführungsstärken<br />

verfügbar: einer vollwertigen<br />

«Basic»-Variante und einer umfassenden<br />

«Standard»-Komplettversion.<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Soft-Nrg<br />

Die Steuerung und Koordination der Servicetermine,<br />

sowie ein durchgängiges Informationsmanagement<br />

sind zentrale Faktoren, wenn es um<br />

die Auslastung der Werkstatt, den effizienten Einsatz<br />

des produktiven Personals sowie die Nutzung<br />

der Arbeitsplatzkapazitäten geht. Der Kunde verlangt<br />

Qualität, beginnend vom ersten freundlichen,<br />

kompetenten Kontakt bei der Terminvereinbarung<br />

über eine zuverlässige, kostengerechte Auftragsbearbeitung<br />

bis hin zur professionellen Betreuung<br />

in allen Servicebelangen. Um diesen Qualitätsansprüchen<br />

gerecht zu werden, steht Soft-Net<br />

als Zusatzmodul für die Termin- und Kapazitätsplanung<br />

von Soft-Nrg (Schweiz) AG im Einsatz.<br />

Soft-Net ist eine Online-Terminvereinbarung, die<br />

die Kundenterminwünsche mit den Servicekapazitäten<br />

der Werkstatt online abgleicht und<br />

vereinbart. Der Kunde ist damit jederzeit und<br />

überall flexibel. Die Rezeption wird online ausgelagert<br />

<strong>–</strong> das schafft optimale Planung, strafft<br />

interne Abläufe und spart jede Menge Zeit.<br />

Ja, per E-Mail oder SMS<br />

Ja<br />

Nein, meistens Anbindung an App der Hersteller<br />

oder Importeure<br />

Ja<br />

Ja<br />

Weitere Infos unter:<br />

motiondata-vector.com/ch<br />

Ja<br />

Weitere Infos unter:<br />

localsearch.ch/de/mycockpit<br />

Ja<br />

Weitere Infos unter:<br />

soft-nrg.com<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>67


HANDEL & AFTERSALES<br />

Das ist das Produkt:<br />

Das zeichnet das Produkt aus:<br />

Welante GmbH<br />

«MrBooker» <strong>–</strong> Termine wie von selbst geplant:<br />

Die Kunden werden es danken! Mit der Terminbuchungslösung<br />

«MrBooker» finden die Kunden<br />

ihren Wunschtermin im Handumdrehen <strong>–</strong> von<br />

überall und rund um die Uhr. Dank der automatischen<br />

Terminbestätigung und Terminerinnerung<br />

per E-Mail und/oder SMS sind die<br />

Kunden über bevorstehende Termine bestens<br />

informiert. Durch diesen Service wird die<br />

Kundenbindung noch besser und die Zahl der<br />

Terminausfälle reduziert. Gleichzeitig sparen<br />

die Garagisten wertvolle Zeit, da sie weniger<br />

Terminanfragen persönlich per Telefon und<br />

E-Mail beantworten müssen.<br />

Das Online-Buchungstool «MrBooker» überzeugt<br />

durch ein modernes Design und eine einfache<br />

Bedienung. Sämtliche Informationen zum<br />

Unternehmen wie Angebote, Mitarbeiter und<br />

Öffnungszeiten sind übersichtlich abgelegt und<br />

können direkt bearbeitet werden. In der digitalen<br />

Kundenkartei sind die Kontaktdaten, Buchungen<br />

und internen Notizen von jedem Kunden abrufbar.<br />

Im Kalender können die Termine für Kunden und<br />

interne Zwecke ganz einfach gebucht werden.<br />

Dank Einsatzplänen können die Garagisten auch<br />

die Verfügbarkeiten der einzelnen Mitarbeiter<br />

individuell definieren.<br />

Wird dem Kunden ein Erinnerungsmail zugestellt?<br />

Ist es im Responsive Design aufgebaut?<br />

Gibt es eine App?<br />

Kann der Kunde Dokumente oder Fotos hochladen?<br />

Ist die Integration des Tools auf die eigene Website möglich?<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Kann umgesetzt werden<br />

Ja<br />

Weitere Infos unter:<br />

mrbrooker.ch<br />

68<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


HANDEL & AFTERSALES<br />

Populaer AG<br />

Rad-Termin.ch ermöglicht es Kunden von<br />

Autogaragen, den Radwechseltermin vollkommen<br />

selbständig via Internet zu buchen.<br />

Mittels Newsletter erhalten Autobesitzer eine<br />

Einladung und buchen sich in vier einfachen<br />

Schritten ihren Termin online. Zusätzliche<br />

Dienstleistungen oder Produkte können zum<br />

Radwechseltermin angeboten werden. In der<br />

Administration der Software verwaltet der<br />

Garagist danach bequem und in sehr verständlicher<br />

Form die gebuchten Termine.<br />

CalSy<br />

Mit CalSy ersetzen Garagisten den klassischen<br />

Wand- oder Taschenkalender durch einen<br />

modernen und in Echtzeit synchronisierten<br />

Kalender für Desktops, Tablets und Smartphones.<br />

Das ermöglicht es den Kunden, jederzeit<br />

Termine mit den Garagisten auszumachen. Es<br />

ermöglicht aber auch den Garagisten, jederzeit<br />

und von jedem Ort einen Überblick zu haben<br />

und sich organisieren zu können.<br />

Terminland<br />

Mit der DSGVO-konformen Online-Terminbuchung<br />

können Kunden rund um die Uhr einen<br />

Termin in Autohäusern und Garagen buchen.<br />

Terminland ist mit 9000 eingesetzten Terminplänen<br />

und über 35 Mio. gebuchten Terminen der<br />

führende Anbieter von Terminbuchungslösungen<br />

in Deutschland und kann individuell an die Anforderung<br />

des Autohauses beziehungsweise der<br />

Garage angepasst werden. Aufgrund einer kurzen<br />

Vertragslaufzeit von einem Monat ist Terminland<br />

für den saisonalen Einsatz zur Reifenwechselsaison<br />

optimal geeignet.<br />

Rad-termin.ch ist seit über zehn Jahren auf<br />

dem Markt und wurde in dieser Zeit ständig<br />

weiterentwickelt. So ist es heute möglich, jede<br />

andere Software mit einem standardisierten<br />

Kunden- und Fahrzeugexport an das System an<br />

zu binden. Garagisten minimieren den Aufwand<br />

für telefonische Terminbuchungen während der<br />

hektischen Radwechselsaison und haben so<br />

mehr Zeit für die wichtigen Dinge. Möglich sind<br />

Quoten von bis zu 70 % Online-Buchungen. Rad-<br />

Termin.ch ist mehr-filialen-tauglich, 4-sprachig<br />

und erfolgreich in der ganzen Schweiz vertreten.<br />

Die Flexibilität und die Integrationsmöglichkeiten<br />

von CalSy sind ein absolutes Plus. Modular<br />

aufgebaut lassen sich Module hinzufügen oder<br />

ergänzen, so wie beispielsweise ein Chat-<br />

Modul zur internen Kollaboration oder externen<br />

Kommunikation mit dem Kunden. Ebenso wurde<br />

CalSy auch schon als «Betriebskalender»<br />

eingesetzt, um Geschäftsprozesse zu steuern.<br />

Zuletzt wurde noch eine Umfrage-Modul (ähnlich<br />

Doodle) hinzugefügt, um die Teilnahme an<br />

Veranstaltungen abzufragen.<br />

Die Termindauer und Preise je Service werden<br />

dem Kunden in der Online-Terminbuchung<br />

angezeigt. Die Integration in die bestehende<br />

Webseite des Autohauses / der Garage ist möglich,<br />

ebenso wie die Abfrage von Informationen<br />

wie Kennzeichen und Kilometerstand durch<br />

individuell konfigurierbare Eingabefelder. Es<br />

erfolgt ein automatischer Versand von Terminbestätigungen-<br />

und -erinnerungen per E-Mail<br />

und SMS. Das Layout ist individuell konfigurierbar<br />

und die Terminsynchronisation funktioniert<br />

mit Microsoft Exchange, Outlook, Apple iCal,<br />

iPhone und Android.<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Ja<br />

Nein<br />

Nein<br />

Via Verknüpfung<br />

Nein<br />

Nein, ist aber in der nächsten Version geplant<br />

Ja<br />

Nein<br />

Nein<br />

Ja<br />

mehr über<br />

Terminland<br />

erfahren Sie<br />

im AI 05<br />

Weitere Infos unter:<br />

rad-termin.ch<br />

Weitere Infos unter:<br />

calsy.eu<br />

Weitere Infos unter:<br />

terminland.de<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>69


DESINEX <strong>–</strong> Hygiene für die Hände.<br />

Desinfektionsmittel auf Alkoholbasis (70%)<br />

DESINEX <strong>–</strong> Hygiène pour les mains.<br />

Désinfectant à base d’alcool (70%)<br />

Erhältlich im 200 ml, 500 ml oder 5 Liter Gebinde<br />

Disponible en contenants de 200 ml, 500 ml ou 5 litres<br />

RIWAX-Chemie AG | Tannholzstrasse 3 | CH-3052 Zollikofen | office.ch@riwax.com | www.riwax.com


GARAGENWELT<br />

Mewa AG<br />

mewa.ch<br />

Schutz vor Hitze, Strahlung und Funkenflug<br />

pd. Schweisser benötigen eine<br />

spezielle Schutzkleidung. Wer<br />

gelegentlich schweisst, braucht<br />

eine andere Ausstattung als jemand,<br />

der permanent schweisst.<br />

Um diese unterschiedlichen<br />

Anforderungen zu erfüllen, hat<br />

Textil-Dienstleister Mewa eine<br />

neue Schweisserschutzkleidung<br />

in drei Varianten entwickelt.<br />

«Mewa Dynamic Flame» eignet<br />

sich für gelegentliches Schweissen.<br />

Die Kleidung schützt bei<br />

kleinen Metallspritzern, bei<br />

kurzzeitigem Kontakt mit Flammen<br />

und bei Strahlungswärme.<br />

Elektriker, Mechatroniker und<br />

Instandhalter, die nur gelegentlich<br />

schweissen, sind damit<br />

gut ausgerüstet. Wer hingegen<br />

permanent schweisst, schützt<br />

sich besser mit «Mewa Dynamic<br />

Flame Extreme». Das robuste<br />

Gewebe bietet extremen<br />

Hitzeschutz in der thermischen<br />

Metallbearbeitung. Typische<br />

Einsatzgebiete sind Maschinenbau,<br />

Fahrzeugbau, Stahl- und<br />

Anlagenbau. Für häufiges<br />

Schweissen entwickelt Mewa<br />

derzeit die dritte Variante<br />

«Flame Advanced», die Mitte<br />

<strong>2020</strong> auf den Markt kommt.<br />

Diese Einteilung ist eine grobe<br />

Richtschnur, denn die Auswahl<br />

der geeigneten Schutzkleidung<br />

richtet sich immer nach der Gefährdungsanalyse<br />

des Arbeitsplatzes<br />

und des Einsatzbereichs.<br />

Die neue Schutzkleidung ist eine<br />

Weiterentwicklung der Dynamic-Reihe<br />

von Mewa, die sich<br />

durch maximale Bewegungsfreiheit,<br />

grossen Tragekomfort und<br />

eine coole Optik auszeichnet.<br />

So passt die Schutzkleidung zur<br />

normalen Arbeitskleidung und<br />

alle Mitarbeiter eines Unternehmens<br />

tragen den gleichen Look.<br />

Mewa bietet die Kleidung im<br />

Sharingverfahren an: So kann<br />

der Betrieb ein ganzes Paket<br />

von Aufgaben abgeben, wie die<br />

Beratung, Beschaffung, Instandhaltung<br />

und Pflege der Textilien.<br />

Hinzu kommt die kontinuierliche<br />

Bedarfsanpassung, beispielsweise<br />

wenn jemand im Team<br />

eine weitere Hose benötigt oder<br />

neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

eingestellt werden. <<br />

Mewa hat eine neue Schweisserschutzkleidung<br />

in drei Varianten entwickelt.<br />

CitNow<br />

citnow.com<br />

Video-Relationship-Marketing mit CitNow<br />

pd. Weil CitNow personalisierte<br />

Kfz-Kundenvideos geschaffen<br />

hat, sind sie Experten auf dem<br />

Gebiet. Ihre App-basierten<br />

intelligenten Video- und Image-<br />

Lösungen bieten den Kunden ein<br />

verbessertes digitales Erlebnis,<br />

welches das Autokauf- und<br />

Autobesitzerlebnis transparenter<br />

und einfacher macht.<br />

Ein intelligentes Video für den<br />

intelligenteren Kundenverkauf.<br />

Die innovative Videoplattform<br />

von CitNow bietet Autohändlern<br />

sowohl im Verkauf als auch in<br />

der Werkstatt eine effiziente,<br />

einfach zu bedienende und<br />

äusserst wirkungsvolle Lösung,<br />

die nach dem internationalen<br />

Datenschutzstandard ISO 27001<br />

zertifiziert ist.<br />

Dank der «CitNow Sales App»<br />

kann der Verkäufer bei der<br />

Vorstellung eines Wagens ganz<br />

auf die spezifische Suchanfrage<br />

seines Kunden eingehen.<br />

In Autowerkstätten sorgt die<br />

«CitNow Workshop App» für<br />

eine effizientere Kommunikation<br />

zwischen Händler und Kunden.<br />

Dank der «CitNow Videotechnologie»<br />

können Service-Berater<br />

dem Kunden vor Auftragserteilung<br />

per Video die schadhaften<br />

Teile zeigen und die notwendigen<br />

Reparaturen erklären.<br />

Mithilfe des «CitNow Systems»<br />

wird zeitgleich ein Kostenvoranschlag<br />

verschickt, den der Autobesitzer<br />

mit einem einfachen<br />

Klick annehmen kann. Transparend.<br />

Sicher. Überzeugend.<br />

Interessierte kontaktieren<br />

CitNow jetzt für ein individuelles<br />

Angebot. Ausschlaggebend<br />

für CitNow sind die Bedürfnisse,<br />

Herausforderungen und Ambitionen<br />

der Kunden. <<br />

CitNow unterstützt die Garagisten mit intelligenten Video- und Image-Lösungen.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>71


GARAGENWELT<br />

Südo AG<br />

suedo.ch<br />

Südo AG <strong>–</strong> mit E-Mobility in die Zukunft<br />

pd. Die Südo AG ist Generalimporteurin<br />

der weltweit bekannten<br />

Batterieladegeräte von<br />

CTEK. Seit Mai 2018 gehört nun<br />

auch Chargestorm zum CTEK-<br />

Unternehmen. Chargestorm ist<br />

skandinavienweit der grösste<br />

Hersteller und Entwickler von<br />

Lademöglichkeiten für elektrisch<br />

angetriebene Fahrzeuge.<br />

Ziel von Chargestorm ist die<br />

Entwicklung und Zurverfügungstellung<br />

der sichersten<br />

Möglichkeiten zur Ladung<br />

elektrischer Fahrzeuge auf<br />

dem Markt aufgrund standardisierter<br />

Lösungen.<br />

Die Ladestationen für elektrische<br />

Fahrzeuge und Plug-in-<br />

Hybride charakterisieren sich<br />

durch Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />

und eine einfache Handhabung.<br />

Die Ladestationen bieten<br />

ein modernes Design, Cuttingedge-Technologie<br />

und verständliche<br />

Sicherheitsspezifikationen.<br />

Die Ladestationen gibt es<br />

sowohl für die kommerzielle als<br />

auch die private Anwendung.<br />

Sie eignen sich für verschiedene<br />

Industriebereiche, von Gemeinden<br />

über Energieunternehmen,<br />

Wohnbaugenossenschaften,<br />

Immobilieneigentümer, Unternehmen,<br />

Parkhäuser und Privatpersonen.<br />

Der Eintritt in den Elektrofahrzeugbereich<br />

wird es der Südo<br />

AG ermöglichen, weiter auf<br />

seiner bisherigen soliden Basis<br />

zu agieren und diese weiter auszubauen.<br />

Die Kunden verlangen<br />

immer mehr nach ökologischen<br />

Die Südo AG ist Generalimporteurin der CTEK-Batterieladegeräte.<br />

Lösungen und Alternativen,<br />

welche nun mit Chargestorm<br />

angeboten werden können.<br />

Chargestorm hat bis heute<br />

bereits über 40 000 häuslich und<br />

kommerziell genutzte Ladestationen<br />

produziert und wird der<br />

Südo AG, immer in Zusammenarbeit<br />

mit CTEK, als kompetenter<br />

und verlässlicher Partner für<br />

diese neue zukünftige Herausforderung<br />

zur Seite stehen. <<br />

Cromax<br />

cromax.com<br />

Die neue ChromaWeb-App von Cromax steigert die Produktivität von Carrosserie- und Lackierfachbetrieben<br />

pd. Die neue ChromaWeb-App<br />

von Cromax für Smartphones<br />

und Tablets ist jetzt im App Store<br />

und auf Google Play erhältlich.<br />

Die kostenlose ChromaWeb-<br />

App bietet die gleiche Funktionalität<br />

wie ChromaWeb, die<br />

umfangreiche, cloudbasierte<br />

Die neue ChromaWeb App ist jetzt erhältlich.<br />

Farbtonmanagement Software<br />

von Cromax. Die App weist aber<br />

noch einige Zusatzfunktionen<br />

auf, wie beispielsweise<br />

den Barcode-Scanner <strong>–</strong> eine<br />

Mehrwertlösung für die digitale<br />

Farbtonfindung.<br />

Mithilfe der ChromaWeb-App<br />

können Reparaturlackierer<br />

schneller und präziser arbeiten.<br />

Sie haben mobil von überall aus<br />

Zugriff auf Farbformeln und<br />

können diese zum Ausmischen<br />

an eine IP-Waage senden, mit<br />

anderen Geräten im Betrieb oder<br />

im ganzen Carrosseriebetrieb-<br />

Netzwerk teilen. Zusammen<br />

mit dem Farbtonmessgerät<br />

ChromaVision Pro Mini komplettiert<br />

die ChromaWeb-App<br />

das fortschrittlichste digitale<br />

Farbtonmanagementsystem auf<br />

dem Markt, «ChromaConnect»<br />

von Cromax.<br />

Die ChromaWeb-App ist ein wichtiger<br />

Bestandteil von «Chroma-<br />

Connect» und bietet Lackierern<br />

direkten Zugriff auf die globale<br />

Farbformel- und Produktdatenbank.<br />

«Die App lässt sich nahtlos<br />

in die digitale Infrastruktur des<br />

Lackierfachbetriebs integrieren.<br />

Dabei ist sie besonders für<br />

Werkstattnetze von grossem<br />

Vorteil, da Farbformeln schnell<br />

und einfach mit unterschiedlichen<br />

Standorten geteilt werden<br />

können», sagt Céline Tambour,<br />

Marketing- und Kommunikationsleiterin<br />

Cromax Schweiz.<br />

Alle selbst erstellten Formeln<br />

werden automatisch in der<br />

Cloud gesichert und können so<br />

im Bedarfsfall von überall aus<br />

abgerufen werden. Die App hilft<br />

den Benutzern sogar dabei, die<br />

benötigte Lackmenge für eine<br />

bestimmte Reparatur zu bestimmen.<br />

<<br />

72<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


GARAGENWELT<br />

Motiondata Vector Schweiz GmbH<br />

motiondata-vector.ch<br />

Motiondata Vector Gruppe <strong>–</strong> ein starker IT-Partner an der Seite der Garagisten<br />

pd. Die Motiondata Vector<br />

Gruppe verbessert als IT-Softwarekomplettlösungsanbieter<br />

die täglichen Arbeitsprozesse<br />

der Garagen-Betriebe und deckt<br />

mit zahlreichen Produkten und<br />

Services alle Bedürfnisse eines<br />

modernen Garagen-Betriebes<br />

ab. Dabei ist eine langjährige<br />

Kooperation mit Herstellern und<br />

Importeuren die Basis für ihre<br />

mehrmarkenfähigen DMS-Systeme<br />

(«Motiondata DMS» und<br />

«CDP <strong>–</strong> Car Dealer Package»).<br />

Hinzu kommt eine grosse Auswahl<br />

an Schnittstellen zu Drittsystemen,<br />

welche den Kunden<br />

der Motiondata Vector Gruppe<br />

die Kommunikation und den<br />

Datenaustausch ermöglicht.<br />

Um ihren Kunden die effizienteste<br />

und wirtschaftlich sinnvollste<br />

Lösung bieten zu können,<br />

übernimmt Motiondata Vector<br />

Gruppe nicht nur die Kommunikation,<br />

sondern auch die<br />

Abwicklung und Integration von<br />

Daten zu Fremdsystemen <strong>–</strong> der<br />

Garagist muss sich um nichts<br />

kümmern. Die daraus gewonnene<br />

direkte Anbindung bereichsspezifischer<br />

Anwendungen wie<br />

zum Beispiel elektronische Teilekataloge,<br />

Schadenskalkulationen<br />

oder Fahrzeugbewertungen<br />

und -gutachten erleichtert den<br />

Workflow und Arbeitsalltag im<br />

Garagenbetrieb über verschiedene<br />

Programme hinweg.<br />

Für dieses Zusammenspiel vom<br />

«Motiondata DMS» oder «CDP»<br />

zu Fremdsystemen sucht sich<br />

Motiondata Vector starke<br />

Partner vor Ort aus. Auch in der<br />

Schweiz arbeitet die Motiondata<br />

Vector Schweiz bereits<br />

mit zahlreichen qualifizierten<br />

Branchenlösungsanbietern und<br />

Technologiepartnern zusammen,<br />

um der Garagenbranche den<br />

bestmöglichen Service bieten<br />

zu können. <<br />

Motiondata bietet eine grosse Auswahl an Schnittstellen zu Drittsystemen.<br />

KW Automotive<br />

kwsuspensions.ch<br />

Mit oder ohne Allradantrieb: KW-Gewindefahrwerke für alle Alfa Romeo Giulia (952) erhältlich<br />

pd. Der Hersteller KW Automotive<br />

hat ab sofort aus Edelstahl<br />

gefertigte Gewindefahrwerke<br />

für alle Modelle der aktuellen<br />

Alfa Romeo Giulia (952) inklusive<br />

des allradangetriebenen<br />

«Alfa Q4» im Sortiment. Je nach<br />

Achsgeometrie ermöglichen<br />

die Fahrwerke eine stufenlose<br />

Tieferlegung von bis zu<br />

55 Millimeter.<br />

Alfisti profitieren auf der einen<br />

Seite von einem gesteigerten<br />

Handling und erlangen auf der<br />

anderen Seite mehr Sicherheitsreserven<br />

selbst im fahrdynamischen<br />

Grenzbereich. Mit ihrer<br />

gelungenen Balance aus mehr<br />

Sportlichkeit und Fahrkomfort<br />

überzeugen die KW-Gewindefahrwerke<br />

auch im Alltag. Auf<br />

welligen Strassen dämpfen<br />

die Fahrwerke selbst bei<br />

einer maximalen Tieferlegung<br />

harmonisch und verhindern ein<br />

unruhiges Fahrverhalten.<br />

«Die Giulia fährt sich mit dem<br />

DDC grandios. Wenn man im<br />

Race-Mode über eine schlechte<br />

Strasse fährt, stellt man die<br />

Dämpfer auf Mid und schon<br />

ist es gemütlich», so Andreas<br />

Distel von Garage 55. Auftretende<br />

Nick- und Wankbewegungen<br />

des Chassis sind spürbar verringert.<br />

Das KW-Gewindefahrwerk<br />

Variante 1 wird für Modelle mit<br />

Heckantrieb zum Preis ab 1485<br />

Franken angeboten. Die separat<br />

in der Druck- und Zugstufe<br />

abstimmbare Variante 3 ist ab<br />

2425 Franken für Modelle mit<br />

Heck- und Allradantrieb erhältlich.<br />

Für die 510 PS starke Giulia<br />

Quadrifoglio ist das adaptive<br />

KW DDC Plug & Play zum<br />

Katalogpreis von 3360 Franken<br />

im Sortiment. <<br />

KW bietet neu für alle Modelle der aktuellen Alfa Romeo Giulia Gewindefahrwerke an.<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> | <strong>April</strong> <strong>2020</strong>73


UMFRAGE DES MONATS<br />

WAS BEDEUTET DER VOM BUNDESRAT ANGEORDNETE<br />

LOCKDOWN FÜR IHREN BETRIEB?<br />

Der Bundesrat hat am 16. März in der Schweiz<br />

einen Lockdown verfügt. Zahlreiche Läden<br />

und Geschäfte wurden geschlossen <strong>–</strong> die<br />

Unsicherheit war gross. Die Schweizer<br />

Werkstätten durften zwar geöffnet bleiben,<br />

die Showrooms hingegen nicht. 24 Prozent<br />

der Umfrageteilnehmer erklärten daraufhin,<br />

dass sie ihren Betrieb vorübergehend<br />

schliessen werden, da keine Kunden kommen<br />

würden. 26 Prozent sagten, der angeordnete<br />

Lockdown habe für sie keine Bedeutung, es<br />

müsse weiter gehen. 50 Prozent wollten von<br />

Tag zu Tag schauen, was der Lockdown für<br />

ihren Betrieb bedeutet.<br />

(Stand: 17. März <strong>2020</strong>)<br />

24%<br />

Wir werden<br />

vorübergehend<br />

schliessen, da<br />

keine Kunden<br />

kommen.<br />

50%<br />

Ich nehme<br />

es Tag für<br />

Tag.<br />

26%<br />

Nichts, es<br />

muss weiter<br />

gehen!<br />

VORSCHAU <strong>AUTOINSIDE</strong> AUSGABE 5 <strong>–</strong> MAI <strong>2020</strong><br />

Die nächste <strong>Ausgabe</strong> erscheint am 5. Mai <strong>2020</strong> mit folgenden Schwerpunktthemen:<br />

Social Media im Autohaus<br />

Instagram, Snapchat, Facebook und Co.<br />

sind beliebt und werden immer häufiger als<br />

Informationsquelle genutzt. <strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt,<br />

wie Garagisten die neuen Medien für sich<br />

einsetzen können.<br />

So entwickeln sich die Schäden<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> hört sich bei den grossen Garantieversicherern<br />

um und zeigt, wie sich die Fahrzeugschäden<br />

entwickeln und wie Garagisten von<br />

Garantieversicherungen profitieren können.<br />

Neue Herausforderungen für Garagen<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong> zeigt, welche Herausforderungen<br />

die neue Schwingungsdämpfer- und Federungstechnik<br />

für die Werkstätten bringt <strong>–</strong> ein<br />

Überblick.<br />

Das auflagenstärkste Fachmagazin für die Schweizer Garagisten<br />

92. Jahrgang. 11 <strong>Ausgabe</strong>n in deutscher und französischer Sprache.<br />

WEMF-beglaubigte Auflage per September 2019: 12760 Exemplare, davon 9664 in Deutsch, 3096 in Französisch.<br />

Herausgeber<br />

Auto Gewerbe Verband Schweiz (AGVS)<br />

www.agvs-upsa.ch<br />

Verlag<br />

<strong>AUTOINSIDE</strong><br />

Wölflistrasse 5, Postfach 64, CH-3000 Bern 22<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 15<br />

verlag@agvs-upsa.ch, www.autoinside.ch<br />

Administration und Aboverwaltung<br />

Jahresabonnement<br />

CHF 110.<strong>–</strong> inkl. MWST<br />

Einzelnummer<br />

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Kontakt: Anina Zimmerli<br />

Telefon: +41 (0)31 307 15 43<br />

anina.zimmerli@agvs-upsa.ch<br />

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Redaktionsleiter), Reinhard Kronenberg<br />

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(jas, Leitender Redaktor Mobilität), André<br />

Bissegger (abi, Redaktor Mobilität),<br />

Carla Stampfli (cst, Redaktorin Mobilität)<br />

Jean-Philippe Pressl-Wenger (jppw,<br />

Korrespondent Westschweiz), Andreas<br />

Senger (se, Spezialgebiet Technik), Bruno<br />

Sinzig (si, Spezialgebiet Bildung), Raoul<br />

Studer (rst, Spezialgebiet Politik).<br />

Gestaltung: Robert Knopf, Christoph Pfister,<br />

Fatma Bindal.<br />

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74<br />

<strong>April</strong> <strong>2020</strong> | <strong>AUTOINSIDE</strong>


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