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CORONA Wir machen das Beste daraus

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

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Magazin TULPEN<br />

Das Tor im eigenen Kopf<br />

Was tun, wenn die Gedanken plötzlich nicht mehr frei sind?<br />

Von Matthias Jung. Im meinem<br />

bei eMagazin.digital erschienen<br />

eBook mit dem Titel „Herzinfarkt?<br />

...nur etwas für alte Leute“<br />

habe ich von dem erzählt,<br />

von dem ich dachte <strong>das</strong> es Menschen<br />

interessieren könnte, die<br />

ebenfalls an einer Herzerkrankung<br />

leiden. Ich habe in dem<br />

Buch chronologisch mit dem<br />

begonnen, was neben meiner<br />

erblichen Vorbelastung maßgeblich<br />

zu meiner Herzerkrankung<br />

beigetragen hat.<br />

Der Stress, <strong>das</strong> Rauchen, zuviel<br />

Arbeit und Übergewicht. Das<br />

Buch endet mit meinem erlittenen<br />

Herzinfarkt zur Jahreswende<br />

2003/2004. Und dort wo <strong>das</strong><br />

Buch endet, beginnt <strong>das</strong> Portal<br />

»GUT ZUM HERZ« in dem es um<br />

die Werkzeuge geht, mit denen<br />

man die Risikofaktoren, die zu<br />

einer Herzerkrankung führen, in<br />

den Griff bekommen kann.<br />

Davon gibt es viele, nicht jedes<br />

passt zu jedem und ständig<br />

kommen neue Produkte und<br />

Dienstleistungen hinzu, die <strong>das</strong><br />

Leben mit einer Herzerkrankung<br />

erleichtern.<br />

Als ich damals dieses eBook geschrieben<br />

habe dachte ich, ich<br />

könne meine Geschichte rein<br />

auf meine Herzerkrankung begrenzen.<br />

Womit ich nicht gerechnet habe<br />

ist eine Frage, die mir nun häufig<br />

gestellt wird. „Wie hat <strong>das</strong> Deine<br />

Psyche ausgehalten?“ Möchte<br />

man mit den Menschen, mit denen<br />

man es hier bei »GUT ZUM<br />

HERZ« zu tun hat ehrlich umgehen,<br />

dann kann man nicht so<br />

tun, als wäre dieses Thema an<br />

einem spurlos vorbei gegangen.<br />

Meine Antwort lautet, „...nein,<br />

meine Psyche hat <strong>das</strong> Ganze<br />

überhaupt nicht ausgehalten!“<br />

Ich habe gar nicht so lange<br />

überlegen müssen und <strong>das</strong>, was<br />

jetzt in diesem Beitrag kommt<br />

hat gerade beim Schreiben auch<br />

etwas Befreiendes.<br />

Es ist keine Seltenheit, <strong>das</strong>s bei<br />

Menschen die einen Herzinfarkt<br />

erlitten haben auch über kurz<br />

oder lang die Psyche Probleme<br />

macht. Ich bin keine Ausnahme<br />

und blieb davon leider auch<br />

nicht verschont. Bei mir wurde<br />

ein depressives Erschöpfungssyndrom<br />

festgestellt. Eine Depression<br />

oder auch neudeutsch<br />

in Managerkreisen oder bei<br />

Menschen, die sich wahnsinnig<br />

wichtig finden, auch Burnout<br />

genannt.<br />

In einer Gesellschaft, in der der<br />

Leistungsdruck immer größer<br />

wird, steigt die Zahl derer, die damit<br />

nicht zurecht kommen. Das<br />

ist keine Schwäche, sondern<br />

hat nach meiner Auffassung etwas<br />

mit der eigenen Sensibilität<br />

zu tun. Kennt man, oder? Dieses<br />

Sensibelchen.... Und genau diese<br />

Sensibilität entscheidet darüber,<br />

wie man mit Problemen umgeht.<br />

Und da gibt es überhaupt<br />

keine Bewertung, ob es besser<br />

oder schlechter ist sensibel zu<br />

sein.<br />

Hat jemand schon mal den Satz<br />

gehört, „Der Stress und die Arbeit<br />

wurde so viel, da stand ic<br />

kurz vor einem Burnout“? Ic<br />

habe diesen Satz schon oft ge<br />

hört.<br />

Ich wage es, zu diesem Sa<br />

folgende zwei Thesen aufzuste<br />

len. Erstens, fast niemand wü<br />

de sagen, „ich stand kurz vo<br />

einer Depression“, <strong>das</strong> hört sic<br />

nämlich nicht gut an. Und zwe<br />

tens, wer noch keine Depressio<br />

(Burnout) hatte, weiß nicht w<br />

<strong>das</strong> ist.<br />

Ich lebe seit vielen Jahren nebe<br />

meiner koronaren Herzerkran<br />

kung auch mit dieser psych<br />

schen Erkrankung. Es gibt gu<br />

Phasen und es gibt auch (zu<br />

Glück eher seltene) schlech<br />

Phasen. Das sind dann mei<br />

nur einzelne Tage und ich hab<br />

mir in den Jahren Werkzeug<br />

angeeignet, mit denen ich au<br />

den schlechten Phasen wied<br />

schnell herauskomme.<br />

Eine kurze Geschichte zu die<br />

sem Thema. Bis vor einiger Ze<br />

habe ich mich regelmäßig m<br />

einer Gruppe Menschen getro<br />

fen, die ein ähnliches berufliche<br />

Ziel haben wie ich. So was nen<br />

man heute Networking. Ich geh<br />

mit meinen psychischen Pro<br />

blemen nicht hausieren, ab<br />

je nach dem wie gut man sic<br />

kennt, öffnet man sich auch de<br />

einen oder anderen mit der Ze<br />

Das heißt, es ist kein Geheimni<br />

<strong>das</strong>s ich an einer Depressio<br />

leide. Ein junger Kollege, se<br />

gebildet, weltoffen und aufge<br />

schlossen spricht mich irgend<br />

wann auf meine Depression a<br />

Natürlich nannte er es nicht s<br />

sondern Burnout. Er verbind<br />

mit einem Burnout <strong>das</strong>, wa<br />

42 | Gut zum Herz

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