01.04.2020 Aufrufe

CORONA Wir machen das Beste daraus

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

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Betroffene erzählen über<br />

sich und Ihre Krankheit<br />

und schätzte <strong>das</strong>, was ich sah,<br />

als, so wörtlich „geil“ ein, wegen<br />

der Farbfreude, die „diskolike“<br />

war! Das empfand „meine“<br />

Kardiologin nicht und wies mich<br />

sehr freundlich, aber fachlich<br />

kompetent, daraufhin.<br />

Vorsichtig begann ich, mich<br />

dem Ernst meiner gesundheitlichen<br />

Situation zu nähern. Aber<br />

ich hatte doch nie Schmerzen<br />

gehabt, Luft- und Atemnot<br />

waren mir fremd und dank<br />

meines über Jahre konsequenten<br />

Fitnesstrainings kannte ich<br />

keine Erkältungen oder eine<br />

saisonale Grippe. Meine Mandeln<br />

waren vor Jahrzehnten<br />

entfernt worden. Im Gespräch<br />

erklärte sie mir die Diagnosen:<br />

Eine Herzklappe war defekt, die<br />

Aorta teilweise auch und ein<br />

Aneurysma, eine Aussackung<br />

musste entfernt werden. Bei der<br />

Fülle der Diagnosen müsse es<br />

mir doch richtig schlecht gehen,<br />

resümierte sie. „<strong>Wir</strong> müssen<br />

über eine Operation reden“,<br />

begann sie den weiteren Verlauf<br />

des Gesprächs, dem ich<br />

mich innerlich widersetzte. Alles<br />

in mir schrie: „NEIN!“ Ich solle<br />

mir in Ruhe überlegen, was ich<br />

möchte.<br />

In den kommenden 12 Tagen<br />

schallte es „Nein“, wurde hin<br />

und wieder leiser und unterbrochen<br />

und eine Stimme flüsterte<br />

mir zu: „Lass es <strong>machen</strong>, es<br />

wird schon gut gehen“! Ich entschied<br />

mich für die Operation<br />

und ich fand es wunderschön,<br />

wie ich mein Vertrauen in mich,<br />

ins Leben, ins Göttliche und<br />

in die Ärzteschaft zurückgewann<br />

und befand, ich würde es<br />

bereuen, wenn ich mich dem<br />

operativen Eingriff verschließen<br />

würde. Von nun an ging es mir<br />

sehr gut und bergauf. Und nun<br />

begannen die Organisation und<br />

Durchführung der OP und aller<br />

erforderlichen Voruntersuchungen,<br />

z.B. dem Schluck-Echo,<br />

der Computer-Tomografie, dem<br />

Belastungs-EKG und der Herzkatheter-Untersuchung.<br />

Meine<br />

Kardiologin gab mir noch einen<br />

Abschiedstermin, weil ihre Zeit<br />

in der Fachpraxis beendet war.<br />

<strong>Wir</strong> haben uns nicht wieder gesehen,<br />

bis jetzt nicht!<br />

Mein unerschütterlicher zuversichtlicher<br />

Optimismus und<br />

mein Urvertrauen bestärkten<br />

mich in meiner positiven Entscheidung.<br />

Nach der letzten<br />

Untersuchung, über den Verlauf<br />

der Untersuchungen informiert<br />

zu werden ist anstrengender<br />

und „nerviger“ als sie zu erleben,<br />

wurde ich entlassen<br />

und sollte schon nach wenigen<br />

Tagen in die Herzchirurgie des<br />

UKSH-Kiel kommen, um operiert<br />

zu werden. Daraus wurde<br />

nichts, stattdessen wurde mir<br />

mitgeteilt, <strong>das</strong>s ich zwei Monate<br />

später operiert werden<br />

sollte. Und wurde nach Hause<br />

geschickt. Denn es gab Menschen,<br />

denen es offensichtlich<br />

schlechter erging als mir. Und<br />

Gut zum Herz | 89

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