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CORONA Wir machen das Beste daraus

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Corona wirbelt alles durcheinander. Auch wir hier bei »GUT ZUM HERZ« bleiben davon nicht verschont. Da viele Werkzeuge, mit denen die Risikofaktoren einer Herzerkrankung derzeit nicht anwendbar sind, haben wir die Themen unseres ursprünglich geplanten Magazins in diese Sonderausgabe gepackt. Das Magazin wird wie ein Tagebuch geführt und füllt sich mit jedem Beitrag. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

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viele tun. Erfolg, Verantwortung<br />

und <strong>das</strong> was man eben so vor<br />

seinem geistigen Auge hat, Statussymbole,<br />

die sich nun jeder<br />

selbst vorstellen kann. Das alles<br />

zusammen brachten seine Augen<br />

leicht zum glänzen.<br />

In der folgenden Zeit begegnete<br />

mir <strong>das</strong> Wort „Burnout“ immer<br />

häufiger in dieser Gruppe. Das<br />

hatte gar nichts mit mir persönlich<br />

zu tun, der Zufall wollte<br />

es ganz einfach <strong>das</strong> manchen<br />

Menschen der eigene Druck zu<br />

groß wurde. Es blieb nicht aus,<br />

<strong>das</strong>s ich immer häufiger damit<br />

in Verbindung gebracht wurde,<br />

manchmal wurde ich direkt<br />

angesprochen und manchmal<br />

auch über Dritte. Alles ganz<br />

entspannt. In dieser Zeit ergab<br />

sich eine Situation, in der ich<br />

die Möglichkeit bekam, in dieser<br />

Gruppe in großer Runde sprechen<br />

zu dürfen.<br />

Ich nutzte die Gelegenheit und<br />

erzählte von meiner Depression<br />

und davon, wie sich aus meiner<br />

Erfahrung viele einen Burnout<br />

vorstellen. Vielleicht geschehen<br />

auf einem Geschäftsflug von<br />

New York nach Frankfurt in der<br />

Business CLass und dann wird<br />

man für 2-3 Monate von seinem<br />

Chef mit den Worten „komm Du<br />

mal wieder auf die Beine, wir<br />

brauchen Dich hier schnellstmöglich“<br />

nach Hause geschickt,<br />

wo man mehrmals wöchentlich<br />

in einem schicken Loft auf einer<br />

sündhaft teuren Couch von<br />

einer attraktiven Therapeutin<br />

(oder Therapheuten) mit netten<br />

Gesprächen berieselt wird.<br />

Meine Realität sah da ganz anders<br />

aus. Mich hat ein ganz einfacher<br />

Parkscheinautomat in<br />

einem Stuttgarter Parkhaus in<br />

die Knie gezwungen. Kleingeld<br />

suchend mit einer Tasche in<br />

der linken Hand, in der rechten<br />

Hand <strong>das</strong> Handy mit einem nervigen<br />

Telefonat (Smartphones<br />

gab es damals noch keine) und<br />

einer Dame hinter mir die rumgemault<br />

hat, ob denn <strong>das</strong> noch<br />

sehr lange dauert. Danach bin<br />

ich vor dem Automaten heulend<br />

zusammengebrochen. Und seit<br />

diesem Tag war nichts mehr wie<br />

es war.<br />

Die Suche nach einem Therapeuten<br />

war trotz privater Krankenversicherung<br />

langwierig und<br />

den richtigen zu finden geht<br />

nicht von heute auf morgen und<br />

wenn doch, dann ist es wie ein<br />

6er im Lotto. Und wenn diese<br />

therapeutischen Gespräche<br />

wirklich was nützen sollen, dann<br />

sind diese nicht nett sondern<br />

eher nicht so schön.<br />

Der Therapeut führt dich in den<br />

Gesprächen dort hin wo es richtig<br />

weh tut. Schlaflose Nächte,<br />

Selbstzweifel und Gedanken,<br />

von denen man gar nicht wusste,<br />

<strong>das</strong>s man in der Lage ist diese<br />

zu denken. Das waren meine<br />

ganz persönlichen Erlebnisse.<br />

Nachdem ich <strong>das</strong> alles in dieser<br />

Runde so wiedergegeben habe,<br />

kam der junge Mann einige Tage<br />

später zu mir und meinte, <strong>das</strong>s<br />

ich mich mit diesem Vortrag<br />

selbst ins Aus geschossen hätte.<br />

Wer sollte den nun noch mit<br />

jemandem wie mir Geschäfte<br />

<strong>machen</strong> wollen.<br />

Ich fasse zusammen. Ein Burnout<br />

ist <strong>das</strong> gleiche wie eine Depression,<br />

obwohl in der deutschen<br />

medizinischen Sprache<br />

der Ausdruck Burnout meines<br />

Wissens nach gar nicht existiert.<br />

Hatte man einen Burnout mit allem,<br />

was man damit in Verbindung<br />

bringt ist <strong>das</strong> cool, nennt<br />

man es Depression und gibt<br />

dem ganzen ein Bild, ich nenne<br />

es eine hässliche Fratze, dann<br />

schießt man sich ins Aus.

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