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24 Nr. 2/<strong>2020</strong><br />

AKTUELL<br />

„Für den Neustart bestens gerüstet“<br />

Aber wann wird es so weit sein? Eine<br />

Wintersaison der Superlative und<br />

dann das plötzliche Aus. Von einem<br />

Tag auf den anderen. Stichwort Coronavirus.<br />

Die Tourismusbranche ist<br />

jener Wirtschaftszweig, der am meisten<br />

von der Coronavirus-Pandemie<br />

in Mitleidenschaft gezogen wurde.<br />

Auch jetzt, Anfang Mai, ist das Einzige,<br />

was sicher ist – die Unsicherheit.<br />

Ein Gespräch dazu mit dem Grödner<br />

Hotelier Hugo Bernardi.<br />

Hugo und Cinzia Bernardi haben<br />

zwei <strong>Top</strong>hotels, den Grödner Hof in<br />

St. Ulrich mit dem Restaurant Anna<br />

Stuben, das auch <strong>2020</strong> stolz wieder<br />

einen Michelin-Stern tragen darf, und<br />

das Alpina Dolomites auf der Seiser<br />

Alm (mit der Familie Bernardi als<br />

Hugo und Cinzia Bernardi<br />

Miteigentümer bleibt auch die familiäre<br />

Führung). Beide Anlagen mit einer<br />

auf das ganzheitliche Wohlbefinden<br />

ausgerichteten Spa- und Beautyfarm,<br />

aufgebaut auf den persönlichen und<br />

herzlichen Kontakt zu den Gästen, wie<br />

es eben nur Familienbetriebe bieten<br />

können.<br />

Radius: Herr Bernardi, wie managt<br />

man eine solche Krisensituation?<br />

Hugo Bernardi: Im Augenblick navigieren<br />

wir auf Sicht, da vieles von den<br />

entsprechenden Dekreten der Behörden<br />

abhängt – aber auch davon, wie sich<br />

die Regierungen unserer Zielmärkte<br />

bewegen, von wo unsere Gäste herkommen,<br />

mit Reisebeschränkungen<br />

usw. Aber wir sind bestens vorbereitet<br />

und haben unterschiedliche Modelle<br />

durchgespielt, wie wir unsere Betriebe<br />

wieder hochfahren können. Ein Vorteil:<br />

Hygiene galt bei uns schon immer als<br />

zentraler Aspekt.<br />

Radius: Sie haben eine außerordentliche<br />

Wintersaison abrupt abschließen<br />

müssen …<br />

H. Bernardi: Wir haben praktisch einen<br />

Monat im Voraus geschlossen, unsere<br />

Gäste von heute auf morgen zur<br />

Abreise auffordern müssen. Das heißt,<br />

wir hatten zwar, das ist richtig, eine<br />

fantastische Wintersaison 2019/20,<br />

aber von vier Monaten fehlt uns ein<br />

ganzer Monat, in Zahlen ausgedrückt<br />

heißt das ein Minus von 20 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr.<br />

Radius: Wenn Sie zurückdenken, hätten<br />

Sie diese Situation irgendwie voraussehen<br />

oder vorbereiten können?<br />

H. Bernardi: Sicher gibt es im Management<br />

Krisenszenarien. Aber keines dieser<br />

Art, das ein kleines Virus weltweit<br />

ausgelöst hat – mit globalen Verwerfungen<br />

in nur zwei Monaten. Das kann<br />

niemand vorbereiten. Aber wir lernen<br />

daraus: Es gilt, Chancen zu erkennen<br />

und zu nutzen, auch wenn das Leben<br />

mit dem Virus – bis ein Medikament<br />

oder Impfmittel gefunden wird – sicher<br />

eine große Herausforderung für alle<br />

Betriebe sein wird, speziell aber für den<br />

Tourismus.<br />

Radius: Sie sind ein typischer Familienbetrieb,<br />

im Sinne von persönlicher<br />

Ansprache und persönlicher Beziehung<br />

zu jedem Gast …<br />

H. Bernardi: Genau. Freundlich die Hände<br />

schütteln, auf jeden Gast zugehen …<br />

und ich glaube, die Gäste haben das auch<br />

geschätzt und gesucht. Jetzt wird natürlich<br />

alles anders. Wir müssen Nähe ohne<br />

Körperkontakt und auf Distanz zeigen.<br />

Radius: In der bevorstehenden Sommersaison<br />

werden Sie sich vermutlich auf<br />

Gäste aus Italien konzentrieren müssen?<br />

Haben Sie schon mit einer entsprechenden<br />

Werbekampagne begonnen?

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