pdf-Datei lesen - Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
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Eltern sind wichtige Berufsberater für ihre Kinder<br />
In einer neuen Kooperationsform mit der Realschule Volksgarten setzt sich die <strong>Kreishandwerkerschaft</strong> mit Nachdruck<br />
dafür ein, die Rolle von Eltern bei der Berufsorientierung ihrer Kinder zu stärken. Am 23. Oktober wurden die Karrieremöglichkeiten<br />
des Handwerks erstmals vor den Erziehungsberechtigten präsentiert. Ein ungewöhnliches Experiment, aber –<br />
wie man den zahlreichen Rückfragen im Anschluss an die Vorträge entnehmen konnte – auch ein aussichtsreicher Weg.<br />
Für einen erfolgreichen Übergang von<br />
der Schule in den Beruf ist die Unterstützung<br />
der Jugendlichen durch die<br />
Eltern von zentraler Bedeutung. Sie<br />
sind wichtige Vorbilder und Ratgeber.<br />
Sie von den Chancen und Perspektiven<br />
des Handwerks zu überzeugen, ist<br />
einer der Schlüsselfaktoren, um auch<br />
weiterhin genügend Auszubildende<br />
für den Fachkräftebedarf der Betriebe<br />
rekrutieren zu können.<br />
Kreishandwerksmeister Frank Mund<br />
sowie die Innungen der Maler und<br />
Lackierer, der Tischler und der Kraftfahrzeugtechnik<br />
stellten beim Elternabend<br />
des 23. Oktober die Berufsbilder<br />
im Handwerk, deren hohes Qualifikationsniveau,<br />
die Karrieremöglichkeiten<br />
und nicht zuletzt auch die attraktiven<br />
Verdienstmöglichkeiten vor. Besonders<br />
aufmerksam hörten die Teilnehmer bei<br />
den offenen Worten von Ertrul Isik zu,<br />
Ausbildungsmeister beim Autozentrum<br />
West. Der junge Deutsch-Türke kam<br />
ohne große Umwege zur Sache:<br />
„Schickt Eure Kinder zum Praktikum.<br />
So finden sie Arbeit, machen einen<br />
guten Job und verdienen dann auch<br />
gutes Geld.“<br />
Wie Christoph Heussen, Lehrer an der<br />
Realschule Volksgarten, beobachtet,<br />
sind es oftmals die Eltern, die ihre<br />
Kinder allein aus Statusdenken zum<br />
Gang auf die weiterführenden Schulen<br />
verpflichten: „Hier geht es nicht darum,<br />
was die Jugendlichen können oder<br />
wollen, welche Noten sie bisher nach<br />
Hause gebracht haben oder in welchen<br />
Bereichen ihre Talente und Interessen<br />
liegen. Es zählt nur der Abschluss auf<br />
möglichst hoher Stufe.“ Eine Erklärung<br />
sieht Heussen darin, dass sich viele Eltern<br />
zumindest ein Stück weit über den<br />
Erfolg ihrer Söhne und Töchter definieren.<br />
„Besonders bei den Familien mit<br />
Migrationshintergrund hat das Abitur<br />
einen außerordentlichen Stellenwert.<br />
So kann man der Familie im Heimatland<br />
zeigen, dass man es in Deutschland<br />
geschafft hat. Mit Hauptschulabschluss<br />
oder der Mittleren Reife in einen Handwerksberuf<br />
zu gehen, genießt wenig<br />
Ansehen.“ Nicht zuletzt daran zeigt<br />
sich, wie wichtig es ist, bei der Berufsorientierungsberatung<br />
der Kinder in<br />
den Köpfen ihrer Eltern zu beginnen.<br />
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