pdf-Datei lesen - Kreishandwerkerschaft Mönchengladbach
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„Der Reifenwechsel gehört in die Hand des Fachmanns“,<br />
macht Peter Fischer deutlich, Obermeister der <strong>Mönchengladbach</strong>er<br />
Kfz-Innung. „Er weiß nicht nur, wie man die Montage<br />
qualifiziert ausführt. Er checkt vorher auch den Zustand –<br />
Beschädigungen, Profil, Alter.“ Da ist zum Beispiel die Mindestprofiltiefe:<br />
Während der Gesetzgeber immer noch 1,6<br />
Millimeter vorschreibt, empfehlen die Profis vier Millimeter.<br />
Nur mit diesem Wert erfüllt der Reifen die in ihn gesetzten<br />
Erwartungen. Und auch das Alter spielt eine Rolle:<br />
Nach sechs Jahren beginnt das Gummi auszuhärten und<br />
verliert Grip. Wer sich über den Zeitpunkt der Anschaffung<br />
nicht mehr sicher ist, dem verrät die DOT-Nummer das<br />
Herstellungsdatum. „0612“ beispielsweise steht für die<br />
6. Kalenderwoche im Jahr 2012.<br />
EU-Reifenlabel<br />
Seit Oktober informiert ein neues Öko-Etikett Käufer auf einen<br />
Blick, welche Reifen sicher und umweltschonend rollen. Das<br />
Label gilt für Reifen von Pkw, leichten Nutzfahrzeugen, Lkw<br />
und Bussen, die seit Juli 2012 produziert werden. Es gibt<br />
Auskunft über die drei Kriterien Kraftstoffeffizienz bzw. Rollwiderstand<br />
(Symbol: Zapfsäule), Haftung auf nasser Straße<br />
(Symbol: Regenwolke) und Vorbeifahrgeräusch.<br />
Bei den ersten beiden Punkten klassifiziert eine Skala von<br />
A (beste Note) bis G (schlechteste Note) die Qualität des<br />
Reifens. Das Rollgeräusch wird als Zahl in Dezibel angegeben<br />
sowie durch einen Lautsprecher mit Schallwellen dargestellt.<br />
Eine Schallwelle steht für einen sehr leisen Reifen, drei Wellen<br />
bedeuten ein lautes Abrollgeräusch.<br />
Das Öko-Etikett soll der Verbraucherinformation und dem<br />
Umweltschutz dienen. Die Vorschrift gehört zu einem<br />
Aktionsplan, der den Energieverbrauch in Europa bis 2020<br />
um ein Fünftel senken soll. Dabei spielt die Wahl verbrauchsgünstiger<br />
Reifen insoweit eine Rolle, dass rund ein Viertel<br />
des Spritverbrauchs nach Expertenschätzung auf das Konto<br />
des Rollwiderstands geht. Und je mehr Verbrauch, desto höher<br />
ist auch der Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid.<br />
Alles grün, alles gut? Nicht ganz. Das Öko-Etikett bildet lediglich<br />
drei Werte ab, während in qualifizierten Testberichten<br />
bis zu 30 Faktoren berücksichtigt und im direkten Vergleich<br />
bewertet werden. Umwelt- und Kostenbewusste Autofahrer<br />
tun daher gut daran, sich gründlich zu informieren.<br />
Fahren ohne Reue<br />
Um all die Fachgriffe und Reifeneigenschaften<br />
deutlich zu machen,<br />
auf die es bei einer sicheren Fahrt<br />
durch den Winter ankommt, stellte<br />
sich Dr. Günter Krings mit seinem<br />
Privatwagen Ende Oktober unter<br />
die sachkundige Anleitung der<br />
Kfz-Ausbildungswerkstatt im Haus<br />
des Handwerks. Für seinen ersten<br />
Reifenwechsel wurde er von Kreishandwerksmeister<br />
Frank Mund mit<br />
einem eigens für ihn gefertigten<br />
Meisterkittel eingekleidet. Bei der<br />
Montage unterstützen ihn Ausbildungsmeister<br />
Ludger Feldhans-<br />
Becker und seine Auszubildenden.<br />
Mal abgesehen von einem teuren Blechschaden und<br />
anderen möglichen Forderungen nach einem Unfall –<br />
das Fahren ohne die Winterreifen kann mit 40 Euro<br />
ins Geld gehen.<br />
Wer andere dabei noch behindert, riskiert sogar<br />
80 Euro Bußgeld und einen Punkt in Flensburg.<br />
Vorsicht: Viele Hersteller schreiben für Winterreifen<br />
ein Tempolimit vor, ein entsprechender Aufkleber<br />
am Cockpit erinnert daran.<br />
Fotos: Julia Vogel<br />
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