Hoffentlich endgültige Druckversion 1 - Stiftung Tierärztliche ...
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Einleitung<br />
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1. Einleitung<br />
Knorpelschäden stellen bei Mensch und Hund in zunehmendem Maße ein schwerwiegendes<br />
orthopädisches Problem dar. Reduzierte Gelenkbeweglich- und –belastungsfähigkeit stehen<br />
neben erheblichen Schmerzzuständen im Vordergrund der klinischen Symptomatik. Viele<br />
verschiedene Ursachen, wie z. B. Traumata, Stoffwechselstörungen und generelle<br />
Alterungsprozesse, können beim Hund zu einer Schädigung des Gelenkknorpels führen.<br />
Dieser weist aufgrund seiner Avaskularität, fehlenden Innervation und<br />
Lymphgefäßversorgung sowie der relativ geringen Zellularität nur eine unzureichende<br />
Selbstheilungstendenz auf (METZ 2001). Intrinsische Reparaturmechanismen des hyalinen<br />
Knorpels bewirken keine Heilung im Sinne der Restitutio ad integrum bzw. der Regeneration.<br />
Stattdessen wird meist nur eine Verkleinerung der Läsion oder die Auffüllung durch den<br />
biomechanisch weniger beanspruchbaren Faserknorpel erreicht, der zwar eine ausreichende<br />
Zugfestigkeit aufweist, aber im Vergleich zum hyalinen Knorpel nicht in der Lage ist, die im<br />
Gelenk einwirkenden Druckbelastungen abzufangen (LIEBICH 1999; METZ 2001; ROHEN<br />
u. LÜTJEN-DRECOLL 2001). Die durch diesen Prozeß entstehenden Unebenheiten und<br />
verminderten Druckelastizitäten der Knorpeloberflächen führen häufig zu Folgeerscheinungen<br />
wie Schmerzhaftigkeit oder Einschränkungen in der Beweglichkeit des Gelenkes. Aktuell<br />
entwickelte Therapiekonzepte haben in ihrer Gesamtheit daher die möglichst vollständige<br />
Wiederherstellung der hyalinen Gelenkknorpeloberfläche zum Ziel. Neben rein<br />
symptomatischen Behandlungsverfahren und Methoden, die das Selbstheilungspotential des<br />
Knorpels und des subchondralen Knochens durch Knochenmarkstimulation nutzen, findet<br />
auch die Transplantation von Gewebe und Zellen Anwendung. Eine weitere therapeutische<br />
Option bei Knorpel- oder Knorpel-Knochen-Läsionen stellt die Anwendung von<br />
Biomaterialien natürlichen oder synthetischen Ursprungs mit oder ohne Zellbesiedlung dar.<br />
Der Einsatz des in der vorliegenden Studie verwandten phasenreinen Beta-<br />
Tricalciumphosphates (ß-TCP) erfolgte dabei bisher vor allem als Knochenersatzmaterial<br />
(FOITZIK u. STAMM 1997; HAUSCHILD et al. 2000; MERTEN et al. 2000; ERBE et al.<br />
2001), versuchsweise aber auch als mit mesenchymalen Stammzellen besiedeltes<br />
Ersatzmaterial bei osteochondralen Defekten (GUO et al. 2004). Im Rahmen der eigenen<br />
Studie werden ß-TCP-Keramiken mit caninen Chondrozyten besiedelt. Dafür ist zunächst die<br />
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