Hoffentlich endgültige Druckversion 1 - Stiftung Tierärztliche ...
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Literaturübersicht<br />
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Während SOBALLE et al. (1992) diesem Knochenersatzstoff eine gute osseointegrative<br />
Eigenschaft zuschreiben, bezeichnen VAN SUSANTE et al. (1998) ihn als ungeeignete<br />
Substanz. Der Abbau von Hydroxylapatit im Organismus erfolgt durch<br />
Fremdkörperriesenzellen, die allerdings nur in der Lage sind, kleine Mengen zu resorbieren.<br />
Größere Partikel des Kalziumphosphates können nach GUO et al. (2004) bis zu 10 Jahre im<br />
Körper verbleiben. Bei direktem Kontakt dieses Trägerstoffes mit Knochengewebe kann der<br />
Abbau auch durch Osteoklasten erfolgen (WIPPERMANN 1996).<br />
In Fibrinkleber suspendierte Chondrozyten wurden auf das Hydroxylapatit gegeben und<br />
anschließend in Defekte des Kniegelenkes von Ziegen transplantiert. Vier Wochen post<br />
operationem zeigten sich Inseln hyalinartigen Knorpels im Bereich des Hydroxylapatit-<br />
Kleber-Überganges. Um den Träger selbst bildete sich aber fibröses Gewebes. Die dadurch<br />
bedingte schlechte Integration des Kalzium-Phosphat-Trägers in den Defekt führte zur<br />
Instabilität der Verbindung zwischen Implantat und Empfängerorganismus, infolgedessen es<br />
zu einem graduellen Verlust des neu entstandenen hyalinartigen Knorpelgewebes kam. Ein<br />
Jahr später wies das Gewebe einen vollständig fibrokartilaginären Charakter auf und der<br />
Knochenersatzstoff war nur noch in Teilen nachweisbar. Neben der schlechten<br />
Biodegradierbarkeit konnte gegenüber der physiologischen Knorpelreparatur ein nur wenig<br />
verbessertes Regeneratgewebe festgestellt werden. SUOMINEN et al. (1996) konnten im<br />
Tierversuch nach der Implantation von nativem Hydroxylapatit in Kniegelenkdefekte einen<br />
hohen Anteil an hyalinem Knorpelregenerat aufweisen, jedoch war der Beobachtungszeitraum<br />
mit 12 Wochen sehr kurz.<br />
2.6.2.2. phasenreines Beta-Tricalciumphosphat als keramische Matrix<br />
Die Alpha(α)- und Beta(ß)-Phasen des Tricalciumphosphates sind chemisch identisch,<br />
verhalten sich aber im physiologischen Milieu unterschiedlich. Während das α-TCP einer<br />
langsamen Resorption unterliegt und auch noch nach Jahren im Knochen nachweisbar ist,<br />
wird das ß-TCP innerhalb von 8-12 Monaten vollständig resorbiert und durch natürlichen<br />
Knochen ersetzt (FOITZIK u. STAUSS 1999; MOORE et al. 2001; GUO et al. 2004).<br />
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