Hoffentlich endgültige Druckversion 1 - Stiftung Tierärztliche ...
Hoffentlich endgültige Druckversion 1 - Stiftung Tierärztliche ...
Hoffentlich endgültige Druckversion 1 - Stiftung Tierärztliche ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Literaturübersicht<br />
___________________________________________________________________________<br />
können mehrere Proteoglykanmonomere über Verbindungsproteine an Hyaluronsäure<br />
gebunden werden und so komplexe Proteoglykanpolymere bilden. Das Aggrecan gilt als<br />
knorpelspezifisches Proteoglykan des hyalinen Knorpels im Vergleich zum Versican beim<br />
Faserknorpel. Der Polysaccharidanteil besteht im Gelenkknorpel überwiegend aus den<br />
Glykosaminoglykanen Chondroitin-4-Sulfat, Chondroitin-6-Sulfat, Keratansulfat und<br />
Hyaluronsäure. Diese Glykosaminoglykane verfügen im physiologischen Milieu über<br />
ionisierte Carboxyl- und Sulfatgruppen. Um eine Elektronenneutralität zu gewährleisten,<br />
werden Bindungen mit Ionen (Calcium [Ca ++ ] und Natrium [Na + ]) aus der interstitiellen<br />
Flüssigkeit eingegangen. Dies führt über einen osmotischen Gradienten zur hohen<br />
Wasserbindungsfähigkeit der Glykosaminoglykane (GAG).<br />
Die Glykoproteine, bestehend aus Eiweißen und kovalent daran gebundenen<br />
Kohlenhydratketten, vermitteln im Gewebe Bindungen zwischen Adhäsionsproteinen der<br />
ECM und Integrinen der Zellmembranen. Dazu zählen Vitronektin, Laminin, Thromospondin<br />
und Fibronektin, von denen letzteres für die Verankerung der Zellen in der ECM und für den<br />
Zusammenhalt der Proteoglykane und Fasern innerhalb der ECM sorgt (BUCKWALTER u.<br />
MANKIN 1997a; LIEBICH 1999; BRUNS u. STEINHAGEN 2000; MARLOVITS u.<br />
VÉCSEI 2000; GIERE 2005; REIFENRATH 2005).<br />
2.3. Erkrankungen des Gelenkknorpels<br />
2.3.1. Allgemeine Pathogenese<br />
Die beschriebenen morphologischen Grundlagen des Knorpelgewebes bezüglich der<br />
Avaskularität, fehlenden Innervation und Lymphgefäßversorgung sowie die relativ geringe<br />
Zellularität bedingen als biologische Besonderheiten im Wesentlichen die mangelnde<br />
Selbstheilungspotenz des hyalinen Knorpels. Bei Verletzungen anderer Bindegewebe kommt<br />
es zu einer kaskadenartigen Entzündungsreaktion mit Migration von Zellen mit regenerativer<br />
Potenz, die aber beim Knorpel aufgrund der fehlenden Blutgefäßversorgung nicht möglich ist.<br />
Die Abgrenzung der Chondrozyten von der Defektzone durch die ECM begründet zusätzlich<br />
die mangelnde Regenerationstendenz (HARDINGHAM et al. 1992).<br />
- 21 -